Tierrundschau Ausgabe 75 Jahr 2011 - Mobile Tierrettung eV
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Reisekrankheiten<br />
Seite 4<br />
Titelgeschichte<br />
Sommerzeit ist Urlaubszeit. In den schönsten Wochen des <strong>Jahr</strong>es möchten viele Hundebesitzer<br />
ihren vierbeinigen Freund mitnehmen. Lesen Sie, worauf Sie achten müssen.<br />
Wenn Sie einen Urlaub<br />
mit Hund planen, erkundigen<br />
Sie sich unbedingt<br />
rechtzeitig vor Reiseantritt<br />
über die Bestimmungen<br />
im Urlaubsland. Zum einen<br />
gibt es in vielen Reiseländern<br />
strenge Zoll- und Einreisebestimmungen<br />
für Tiere, die es<br />
oftmals erschweren, den Hund<br />
ins Urlaubsland einzuführen,<br />
oder schlimmer noch, aus<br />
dem Urlaubsland wieder nach<br />
Deutschland zurück zu kommen.<br />
Vorsicht, die Bestimmungen<br />
ändern sich oft kurzfristig!<br />
Auf der anderen Seite kann<br />
sich das Tier mit gefährlichen<br />
Infektionskrankheiten infizieren.<br />
Wichtig ist deshalb, vor der<br />
Reise mit dem behandelnden<br />
Tierarzt zu sprechen, ihn von<br />
der geplanten Reise in Kenntnis<br />
zu setzen und die nötigen<br />
vorbeugenden Medikamente<br />
besorgen.<br />
Falls das Tier nach der Rückkehr<br />
aus dem Urlaub erkrankt,<br />
denken Sie bitte daran, dass<br />
es sich dabei um so genannte<br />
südliche Krankheiten handeln<br />
kann. Manchmal treten die<br />
Symptome erst Monate nach<br />
dem Auslandsaufenthalt auf.<br />
Oft zeigen sie sich in nicht ge-<br />
Babesiose<br />
Diese Protozoenkrankheit<br />
(Babesia canis) wird durch Zecken<br />
(Rhipicephalus sanguineus,<br />
Dermacentor reticulatus) übertragen<br />
und kann mit Blutarmut<br />
und Gelbsucht einhergehen.<br />
Die Inkubationszeit beträgt<br />
zehn Tage bis drei Wochen. Die<br />
Symptome richten sich nach<br />
dem Schweregrad des Verlaufs.<br />
Kranke, geschwächte Hunde,<br />
junge Hunde oder gestresste<br />
Tiere können innerhalb kürzes-<br />
nau zu spezifizierenden Krankheitssymptomen<br />
und lassen<br />
ratlose Ärzte zurück, wenn diese<br />
über den Auslandsaufenthalt<br />
nicht informiert sind.<br />
Die TierRundschau informiert<br />
Sie über die wichtigsten<br />
Infektionskrankheiten:<br />
ter Zeit sterben. Typische akute<br />
Symptome sind: Fieber, Mattigkeit,<br />
Schwäche, blasse bis gelbliche<br />
Schleimhäute, rötlich bis<br />
brauner Harn, Gelbsucht, Leber-<br />
und Milzvergrößerung.<br />
Der chronische Verlauf kann<br />
mit Fieber, Abmagerung, Teilnahmslosigkeit,<br />
Anzeichen<br />
von Leberinsuffizienz und<br />
Gelbsucht einhergehen. Seltener<br />
sind blutige Durchfälle,<br />
Schleimhautblutungen und<br />
Ödeme anzutreffen.<br />
Faulenzen im Sand,<br />
Schwimmen im Meer,<br />
Toben mit der Familie<br />
– auch Hunde lieben<br />
die Urlaubszeit.<br />
• Diagnose: erfolgt durch Blutuntersuchung<br />
(Blutausstrich,<br />
serologischer Nachweis)<br />
• Prognose: hängt vom Schweregrad<br />
des Verlaufes, Alter<br />
des Tieres und rechtzeitiger<br />
Intervention ab<br />
• Behandlung: schließt ein Antibabesienmedikament<br />
und<br />
eventuell eine symptomatische<br />
Therapie mit ein<br />
• Prophylaxe: Zeckenbekämpfung<br />
mit geeigneten Präparaten,<br />
eventuell Impfung mit ei-<br />
nem inaktiviertem Impfstoff,<br />
Injektionen mit einem Antibabesienmedikament<br />
(schützt<br />
den Hund ca. vier Wochen vor<br />
einer Infektion)<br />
Leishmaniose<br />
Bei der Hundeleishmaniose<br />
handelt es sich um eine granulomatöse<br />
Haut- und Organerkrankung,<br />
die durch intrazelluläre<br />
Protozoen verursacht wird. Die<br />
Ansteckung erfolgt durch Sandfliegen<br />
(blutsaugende Schmetterlingsmücken).<br />
Die Inkubationszeit<br />
kann von mehreren Wochen<br />
bis zu sieben <strong>Jahr</strong>en variieren.<br />
Bei dieser Erkrankung unterscheidet<br />
man eine latente Form,<br />
die besonders im Anfangsstadium<br />
jahrelang unbemerkt bestehen<br />
kann und eine manifeste<br />
Form, die in unterschiedlichen<br />
Schweregraden separat oder<br />
gleichzeitig Haut, Bauchorgane<br />
und Blutsystem befallen kann.<br />
Die Hundeleishmaniose verursacht<br />
häufig unspezifische, oft<br />
schubweise Symptome wie Mattigkeit,<br />
gelichtetes Haarkleid,<br />
Fieberschübe, Abmagerung,<br />
Leber- und Milzvergrößerung,<br />
Muskelschwäche. Hochverdächtig<br />
sind eine chronische, nicht<br />
juckende oder schuppende Hautentzündung<br />
und Haarlosigkeit<br />
um die Augen, auf dem Nasenrücken<br />
und an den Ohrspitzen.<br />
Die Hautveränderungen können<br />
sich auf Hals, Rücken, Gliedmaßen<br />
und Pfoten ausbreiten.<br />
Häufig kommt es infolge einer<br />
Entzündung des Krallenbettes<br />
zu einem übermäßigen Krallenwachstum.<br />
Die Lymphknoten<br />
sind vergrößert und das Abtasten<br />
des Bauchraumes kann Schmerz<br />
verursachen (große Milz und Leber).<br />
Des Weiteren können blutiger<br />
Kot und blasse Schleimhäute<br />
vorkommen.