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Tierrundschau Ausgabe 75 Jahr 2011 - Mobile Tierrettung eV

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zuständige Mitarbeiterin sagte<br />

uns ihre Hilfe zu. Nach Aussage<br />

der Schäferhundnothilfe<br />

gab es wenig Hoffnung, Aika<br />

wieder zu sehen. Vermutlich<br />

wurde Aika gestohlen, um sie<br />

weiterzuverkaufen. Dass Aika<br />

registriert war, wusste der<br />

Dieb wohl nicht. Denn Aika<br />

ist nicht tätowiert, sondern hat<br />

einen Chip.<br />

Eingesperrt in der Canile<br />

Nach drei Wochen vergeblichen<br />

Suchens und vagen<br />

Vermutungen mussten meine<br />

Tochter und ich nach Deutschland<br />

zurückfliegen, weil die<br />

Schule begann. Mein Mann<br />

und mein Sohn blieben in Italien,<br />

um weiter nach Aika zu<br />

suchen. Drei Tage nach unserem<br />

Rückflug kam der erste reale<br />

Hoffnungsschimmer. Mein<br />

Mann rief mich an, dass unser<br />

Carabiniere-Freund Aika in einem<br />

Canile, den berüchtigten<br />

Leserbriefe<br />

Geboren um zu<br />

sterben<br />

Zwei Millionen heimat-<br />

lose Katzen streunen durch<br />

Deutschland. Nur eine<br />

Kastrationspflicht kann<br />

das Elend eindämmen.<br />

TierRundschau 73<br />

Im Nachbarort, und das ist<br />

kein Einzelfall, lebt eine Familie,<br />

deren Katze jährlich ein-<br />

bis dreimal Junge bekommt.<br />

Die Kleinen sind dann irgendwann<br />

weg oder sterben jammervoll<br />

an Katzenschnupfen.<br />

Einmal hat die Katzenmama<br />

die Jungen nach drei Wochen<br />

nicht mehr versorgt. Eine<br />

Nachbarin hörte die Jungen<br />

schreien und hat gefragt, ob<br />

sie die Kleinen mit der Flasche<br />

Tiere im Ausland<br />

italienischen Tierheimen, ausfindig<br />

gemacht hätte, obwohl<br />

wir dort schon einige Tage zuvor<br />

nachgefragt hatten. Zwei<br />

Stunden später rief mich auch<br />

die Mitarbeiterin des BNT an.<br />

Ein eingeschleuster Mitarbeiter<br />

hätte gemeldet, dass Aika<br />

in einem Canile untergebracht<br />

wäre. Jetzt konnte es wirklich<br />

war sein. Aika lebt.<br />

Der Carabiniere ging in das<br />

Canile, um Aika abzuholen,<br />

aber der Besuch blieb erfolglos.<br />

Der Carabiniere durfte Aika<br />

nicht mitnehmen. Mein Mann<br />

und mein Sohn blieb ein Besuch<br />

im Canile verwehrt, aber<br />

die beiden sollten einen Tag<br />

später kommen, um Aika abzuholen.<br />

Das Wiedersehen war unbeschreiblich,<br />

schon als Aika aus<br />

der Ferne die Stimme meines<br />

Mannes hörte, bellte sie aus Leibeskräften.<br />

Aika war in einem<br />

Eisenkäfig von ca. einem Meter<br />

mal 50 Zentimeter eingesperrt.<br />

großziehen kann. Es wurde erlaubt.<br />

Wir haben sie dann, als<br />

sie alt genug waren, gemeinsam<br />

ins Tierheim gebracht.<br />

Beim nächsten Wurf hatten<br />

wieder alle Katzenschnupfen,<br />

kein Tierarzt wurde konsultiert,<br />

kostet ja Geld. Irgendwann<br />

waren alle Kätzchen<br />

weg, bis auf eines. Das lag bei<br />

brütender Hitze im Hof und<br />

wartete auf den Tod. Ich habe<br />

das Tierchen zum Tierarzt gebracht<br />

und es einschläfern lassen.<br />

Jetzt reichte es mir und<br />

ich habe Anzeige wegen Tierquälerei<br />

erstattet. Die Leute<br />

bekamen eine Anhörung, mehr<br />

ist nicht passiert. Die Katze<br />

vermehrt sich weiter fleißig.<br />

Ich könnte platzen. Ute Heß<br />

Der Canilenbesitzer verlangte<br />

alle Papiere von Aika und<br />

erzählte meinem Mann, wann<br />

und wie Aika zu ihm gekommen<br />

sei. Jedoch erzählte eine<br />

Mitarbeiterin der Canile eine<br />

völlig andere Geschichte. Es ist<br />

bis heute nicht nachvollziehbar,<br />

wie und wann Aika überhaupt<br />

in diese Canile gekommen ist.<br />

Mein Mann bezahlte einen hohen<br />

Betrag zur Auslösung von<br />

Aika.<br />

Aika war sehr verängstigt.<br />

Sie hinkte stark. Ihr Fell war<br />

schmutzig und zerzaust, sie<br />

hatte mehrere Wunden an den<br />

Vorder- und Hinterläufen, am<br />

Maul und hinter dem Kopf.<br />

Schwer verletzt<br />

Zu Hause angekommen,<br />

rannte Aika trotz ihrer starken<br />

Verletzungen im Garten herum.<br />

Die Freude über die Heimkehr<br />

war ihr anzusehen und zu spüren.<br />

Mein Mann fütterte sie mit<br />

Das Kampfhunde-<br />

Syndrom<br />

Uschi Lohse wundert sich<br />

in ihrem Kommentar, warum<br />

Menschen gegenüber so<br />

genannten Kampfhunden<br />

kein Mitleid empfinden.<br />

TierRundschau 74<br />

Mit Interesse habe ich Ihren<br />

Kommentar gelesen. Ihren Folgerungen<br />

und Forderung kann<br />

ich mich nur anschließen, obgleich<br />

ich leider glauben muss,<br />

dass der gesunde Menschenverstand<br />

bei diesem Thema<br />

für sehr viele Menschen keine<br />

funktionierende Instanz ist.<br />

Nichtsdestotrotz soll und muss<br />

immer wieder darauf hingewiesen<br />

werden, dass Hysterie kein<br />

Ersatz für Vernunft sein darf.<br />

der Hand, ihre Zähne waren<br />

heraus gebrochen, das Zahnfleisch<br />

und die Lefzen waren<br />

blutig und eingerissen. Aika<br />

schlief dann sehr viel und bewegte<br />

sich kaum. Der Tierarzt<br />

durfte Aika nicht anfassen, die<br />

Angst stand bei ihr im Vordergrund.<br />

Drei Tage später kamen mein<br />

Mann und mein Sohn mit unserer<br />

schwer verletzten Aika nach<br />

Deutschland zurück.<br />

Antje Wolf<br />

Liebe Leser,<br />

bitte passen Sie auch im Ausland<br />

gut auf Ihren Hund auf.<br />

Lassen Sie ihn niemals<br />

unbeaufsichtigt, auch nicht<br />

im abgeschlossenen Garten<br />

oder angebunden vor<br />

dem Supermarkt.<br />

Ob Aika die Verletzungen<br />

von dem Dieb oder von<br />

der Canile oder von beiden<br />

davontrug, ist unklar.<br />

Danke also für diesen Beitrag,<br />

hoffentlich wird dieser<br />

Gedanke über den Leserkreis<br />

der TierRundschau weiter getragen.<br />

Oliver Schaller<br />

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zu unseren Themen:<br />

u.lohse@tierschutzliga.org<br />

oder TierRundschau,<br />

Stichwort: Leserbrief,<br />

Falkensteinerstr. 11,<br />

94119 Jandelsbrunn<br />

Seite 9

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