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Tierrundschau Ausgabe 75 Jahr 2011 - Mobile Tierrettung eV

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Vorsicht Zoonose! Die Infektionskrankheit<br />

gibt es auch<br />

beim Menschen. Zwar ist für<br />

die Übertragung die Sandmücke<br />

nötig, aber Wissenschaftler<br />

vermuten, dass eventuell eine<br />

Ansteckung über Hautwunden<br />

möglich ist. Auch wenn dies<br />

unwahrscheinlich ist, sollte auf<br />

peinlichste Hygiene vor allem<br />

bei Kindern und geschwächten<br />

Personen geachtet werden.<br />

• Diagnose: erfolgt durch Blutuntersuchung<br />

(serologischer<br />

Nachweis)<br />

• Behandlung: Bei infizierten,<br />

noch nicht erkrankten Hunden<br />

kann eine prophylaktische<br />

Therapie eingeleitet werden,<br />

bereits erkrankte Tiere<br />

können mit speziellen Medikamenten<br />

behandelt werden.<br />

Es gibt inzwischen auch gut<br />

wirksame Medikamente, die<br />

jedoch in Deutschland nicht<br />

zugelassen und nicht zu beziehen<br />

sind. Einen Impfstoff<br />

gibt es nicht.<br />

• Prognose: Durch eine Behandlung<br />

kann zwar meistens eine<br />

Besserung erreicht werden,<br />

eine Heilung ist jedoch nur<br />

bei einem sehr geringen Prozentsatz<br />

zu erreichen.<br />

Ehrlichiose (canine Rickettsiosis)<br />

Die Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit,<br />

die durch Zecken,<br />

vor allem durch die braune<br />

Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)<br />

übertragen wird. Relativ<br />

häufig erfolgt eine Doppelinfektion<br />

mit Babesien, da beide<br />

Erreger von denselben Zecken<br />

übertragen werden. Die Ansteckung<br />

erfolgt durch den Zeckenbiss.<br />

Die Inkubationszeit beträgt<br />

zwischen acht und 20 Tagen.<br />

Bei einer Erkrankung kommt<br />

es zu Fieberschüben bis zu 41 °C,<br />

Fressunlust, Atemproblemen,<br />

Lymphknotenschwellungen,<br />

eitrigen Augen- und Nasenausfluss,<br />

Milzvergrößerungen bis<br />

hin zu Veränderungen des roten<br />

und weißen Blutbildes. In manchen<br />

Fällen zeigen die erkrankten<br />

Tiere erhöhte Blutungsneigung.<br />

• Diagnose: erfolgt durch Bluttest<br />

(serologischer Nachweis)<br />

• Prognose: ungünstig in fortgeschrittenen<br />

Fällen, günstig<br />

bei rechtzeitiger Behandlung.<br />

• Behandlung: Doxycyclin und<br />

symptomatische Maßnahmen<br />

• Prophylaxe: Zeckenbekämpfung<br />

mit geeigneten Mitteln<br />

Herzwurm (Dirofilaria immitis)<br />

Diese parasitäre Erkrankung<br />

wird durch Stechmücken übertragen.<br />

Ausgewachsene Würmer<br />

von Dirofilaria immitis (ca. 1<br />

mm dick und bis zu 25 cm lang)<br />

finden sich in variabler Zahl im<br />

Herzen und in den Lungenarterien,<br />

ausnahmsweise auch in<br />

anderen Organen.<br />

Bei infizierten Hunden kann<br />

sich die Herzwurmerkrankung<br />

durch Leistungsabfall, Husten,<br />

Atembeschwerden, Hecheln, Abmagerung<br />

und Stauungserscheinungen<br />

bemerkbar machen.<br />

• Diagnose: erfolgt durch Bluttest<br />

(die weiblichen, erwachsenen<br />

Würmer sondern Stoffe<br />

aus, die im Blut nachweisbar<br />

sind). Achtung, hier kommt<br />

es oft zu Falsch-Positiven-<br />

Befunden. Vor einer großen<br />

Behandlungsmaßnahme unbedingt<br />

einen zweiten Test<br />

machen lassen!<br />

Titelgeschichte<br />

Vor der Reise sollten Hundebesitzer den Tierarzt<br />

aufsuchen. Vorbeugende Maßnahmen gegen Zecken,<br />

Flöhe und Stechmücken sind unerlässlich.<br />

Zecken sind die Überträger von<br />

vielen Krankheiten. Die Blutsauger sollten<br />

sofort entfernt werden.<br />

• Prognose: richtet sich nach<br />

dem Schweregrad der Erkrankung<br />

• Behandlung: eine Behandlung<br />

ist möglich. Die abgestorbenen<br />

Würmer gelangen jedoch<br />

in den Blutkreislauf, wodurch<br />

es zu einer Lungenembolie<br />

kommen kann. Bei schwerstem<br />

Befall muss man deshalb<br />

auch an eine operative<br />

Entfernung der Herzwürmer<br />

denken.<br />

• Prophylaxe: Spot-on-Verfahren<br />

(Selamectin)<br />

Hepatozoonosis<br />

Die Ansteckung dieser seltenen<br />

Protozoenkrankheit erfolgt<br />

durch den Verzehr von braunen<br />

Hundezecken Rhipicephalus<br />

sanguineus, die den Erreger<br />

Hepatozoon canis enthalten.<br />

Symptome wie Fieber, gestörtes<br />

Allgemeinbefinden, Abmagerung,<br />

eitriger Augen- und Nasenausfluss,<br />

Bewegungsunlust<br />

und Muskelschmerzen, treten<br />

vor allem bei Jungtieren und<br />

bei Tieren mit schwachem Immunsystem<br />

auf.<br />

• Diagnose: erfolgt durch Bluttest<br />

(mikroskopischer Nachweis)<br />

• Prognose: ungewiss, denn einige<br />

Tiere erholen sich spon-<br />

tan mit Hilfe symptomatischer<br />

Behandlung, andere<br />

sterben.<br />

• Behandlung: durch symptomatische<br />

Maßnahmen, Imidocarb<br />

kann versuchsweise<br />

ausprobiert werden.<br />

Hämobartonellose<br />

Der Erreger Hämobartonella<br />

canis wird durch Zecken und<br />

eventuell Flöhe übertragen.<br />

Diese Erkrankung scheint vor<br />

allem bei geschwächten Tieren<br />

aufzutreten. Die Inkubationszeit<br />

beträgt zwei bis 14 Tage.<br />

Die Symptome bestehen aus<br />

Müdigkeit und sich langsam<br />

entwickelnder Blutarmut (Anämie).<br />

• Diagnose: erfolgt durch Bluttest<br />

• Prognose: hängt davon ab,<br />

ob das Tier bereits von einer<br />

anderen Erkrankung geschwächt<br />

ist.<br />

• Behandlung: setzt sich aus<br />

Oxytetrazyklinen, Steroiden<br />

und symptomatischen Maßnahmen<br />

zusammen.<br />

• Prophylaxe: Zecken- und<br />

Flohbekämpfung mit geeigneten<br />

Präparaten<br />

Uschi Lohse<br />

Seite 5

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