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Juli - Münchener Anwaltverein

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MAV intern<br />

Neues vom<br />

<strong>Münchener</strong> Modell<br />

Bericht über den 4. Münchner Mediationstag<br />

Am 9.05.2009 fand auf Initiative des Arbeitskreises Außergerichtliche<br />

Konfliktlösung und mit Unterstützung der Kanzlei Lovells der 4. Münchner<br />

Mediationstag bei der Rechtsanwaltskammer München statt, der<br />

sich in diesem Jahr den Konfliktlösungen im Familienrecht widmete und<br />

sich in diesem Zusammenhang auch mit dem MüMo befaßt hat.<br />

Prof. Duss-von Werdt führte im Hauptvortrag in das Konfliktfeld Familie<br />

ein. Sein Referat war so lebendig, wie erwartet. Bei mir ist insbesondere<br />

die doppelte Bedeutung der „Familienbande“ hängen geblieben<br />

und der Gedanke, dass es bei Konflikten nicht immer nur um Lösung<br />

gehen muss, sondern auch Ziel sein kann, mit vorhandenen Konflikten<br />

anders umzugehen. Konflikte sind ja nicht per se negativ, sondern<br />

immer auch Ausdruck von Beziehung und die soll, insbesondere, wenn<br />

Kinder betroffen sind, ja nicht immer gleich endgültig „gelöst“ werden.<br />

Es folgten Kurzreferate zu den Neuerungen im FamFG zur Konfliktlösung<br />

im Familienrecht (Referent: Dr. Klaus Griesebach), zum MüMo (Dr.<br />

Susan Schäder), zum 1. Süddeutschen Schiedsgericht (Dr. Doris Kloster-<br />

Harz), zur Familienmediation (Dres. Gisela und Hans-Georg Mähler), zur<br />

Cooperativen Praxis (Martina Ammon) und zum von der LMU in Kooperation<br />

mit dem Familiennotruf entwickelten Elterntraining „Kinder<br />

im Blick“ (Dr. Jörg Fichtner).<br />

Nachmittags wurde der Input aus den Kurzreferaten in vier verschiedenen<br />

Workshops (Familienmediation, Cooperative Praxis, Kinder im Blick,<br />

MüMo) vertieft. Außerdem wurde die DVD von Maria Marshall zur Familiemediation<br />

gezeigt.<br />

Im Workshop zum MüMo wurde eine mündliche Verhandlung nachgespielt,<br />

bei der die Familienrichterin Silvia Fischer die Leitung übernahm und<br />

Martina Gartenhof vom Stadtjugendamt die Rolle des Vertreters der Bezirkssozialarbeit<br />

und Ulrike Buchner und Andreas Herrmann die Rollen der<br />

Beratungsstellenmitarbeiter/ Mediatoren spielten. Die mitwirkenden „Parteien“<br />

(Suzanne Gößl und Dr. Klaus Grisebach) betonten in der Nachbesprechung,<br />

wie sehr sich die Atmosphäre der Gerichtsverhandlung durch<br />

die psychosozialen „Berater“ verändert hat. Ich selbst war erstaunt, wie<br />

ähnlich der Verlauf des Rollenspiels dem realen Fall gewesen ist.<br />

Die Tagung wurde durch eine Podiumsdiskussion abgerundet, an der<br />

Prof. Duss-von Werdt, Maria Marshall, Silvia Fischer, Dr. Jörg Fichtner<br />

und Martina Gartenhof mitwirkten. Anregend war hier insbesondere<br />

der analytische Außenblick des Moderators und Wirtschaftsrechtsanwalts<br />

Karl Pörnbacher auf unsere Münchner Familienrechtszene. Insgesamt<br />

war es aus meiner Sicht eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der<br />

auch die herzlichen Begrüßung und Verabschiedung durch Suzanne<br />

Gößl und die charmante Einführung in die Vorträge durch Robert Seufert<br />

atmosphärisch beigetragen haben. Ich habe trotz des traumhaften<br />

Wetters nicht bereut, in die Kammer gekommen zu sein und kehre<br />

nächstes Jahr bestimmt wieder. Besonders gefreut hat mich das positive<br />

Feedback, dass das MüMo erhalten hat. Ein Teilnehmer meinte, ich<br />

würde ja förmlich vor Begeisterung über das MüMo „brennen“ – ich<br />

denke, er hat Recht und, das ist gut so !!!! Und ich wünsche mir, dass<br />

möglichst viele von Ihnen diese Begeisterung teilen.<br />

Dr. Susan Schäder<br />

Kanzlei für Familien- und Erbrecht<br />

Hackenstr. 7 c, 80331 München<br />

www.familien-und-erbrecht.eu<br />

Das FORUM<br />

Junge Anwaltschaft<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Deutsche Anwaltstag DAT) ist zwar<br />

schon wieder in weite Ferne gerückt,<br />

dennoch will ich es nicht versäumen<br />

über die Veranstaltungsbeiträge des<br />

FORUM Junge Anwaltschaft zu berichten.<br />

Getreu dem Motto des diesjährigen<br />

Anwaltstreffens „60 Jahre Grundgesetz<br />

– den Rechtsstaat gestalten“<br />

machte sich unser FORUMs-Mitglied aus Regensburg, Herr Kollege<br />

Rechtsanwalt Thomas Troidl, Gedanken über die Zukunft der Jungen<br />

Anwaltschaft und deren Einflussnahmemöglichkeit auf die Verfassung<br />

als Organ der Rechtspflege, insbesondere mit dem Hintergrund des<br />

unaufhaltsam wachsenden Wettebewerbs. Ob die zwischenzeitlich wie<br />

Pilze aus dem Boden schießenden Telefonberatungen und anzufindenden<br />

Dumpingpreise, Vereinigungen selbsternannter Prädikatsanwälte<br />

oder zweifelhafte Zertifizierungen insoweit einen passablen<br />

Lösungsweg darstellen, wurde im Hinblick auf die weitere Entwicklung<br />

unseres Rechtswesens und unsere Außenwirkung eher kritisch und mit<br />

Sorge betrachtet als bejahend. Ein äußerst gelungener Vortrag, der<br />

den Einen oder Anderen zum Grübeln gebracht hat und dazu aufgerufen<br />

hat, über unsere Rolle als Organ der Rechtspflege und die Art<br />

und Weise unserer Berufsauswahl regelmäßig nachzudenken.<br />

http://www.davforum.de<br />

Einen äußerst spannenden Einblick in das Tätigkeitsfeld der Sportrechtler<br />

erhielten wir in unserer Veranstaltung zu dem Thema „Sportrecht –<br />

ein Tätigkeitsfeld für junge Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte“.<br />

Während sich die Podiumsteilnehmer noch darin einig waren, dass es<br />

sich um ein sehr interessantes Rechtsgebiet handelt, gingen die Meinungen<br />

zu der letztlich nicht unwichtigen Frage der Lukrativität weit<br />

auseinander – je nachdem, um welche sportrechtlichen Mandate es sich<br />

eben gehandelt hat. Da sich das Sportrecht in diesem Punkt aber nicht<br />

von anderen Tätigkeitsfeldern unterscheidet – schließlich hängt zumindest<br />

das gesetzliche Honorar in jedem Rechtsgebiet letztlich von dem<br />

Streitwert ab – lag das Resümee darin, dass die Weide des Sportrechts<br />

zumindest noch nicht in dem Maße abgegrast sein soll, wie in manch<br />

anderem Gebiet und das Sportrecht zumindest für aktive Vereinssportler<br />

ein nicht zu unterschätzendes Betätigungsfeld darstellen kann.<br />

Mit großem Beifall wurde die Siegerrede des Rednerwettstreites von<br />

Frau Kollegin Dr. Helga Knauer zu dem Thema „Deutsch oder multikulti<br />

– Soll die deutsche Sprache durch das Grundgesetz geschützt werden?“<br />

belohnt. Die Rednerin befasste sich sehr kritisch mit der deutschen Sprache<br />

nicht nur als Kulturgut, Konversations- und Sprachmittel, sondern<br />

insbesondere mit der zunehmenden Schwierigkeit der Bevölkerung<br />

Deutsch korrekt in Schrift und Bild zu handhaben. Schon beinahe traditionell<br />

wurde die Rede am Schluss der Zentralveranstaltung einem<br />

größeren Publikum vorgestellt und kann von Ihnen in der nächsten Ausgabe<br />

des Anwaltsblatt nachgelesen werden.<br />

Die verdiente Entspannung von Fortbildungsveranstaltungen, Vorträgen<br />

und Mitgliederversammlungen erhielten wir bei unserer mittlerweile bei<br />

allen Altersklassen beliebten „Advodisco“, die in der Schloss Lounge<br />

MAV-Mitteilungen <strong>Juli</strong> 2009

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