Jahresmitteilung des Vogel- und Naturschutzvereines Glattbach e
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<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> Jahres – Der Eisvogel<br />
Foto: Kurt Karl<br />
Mit der Ernennung zum <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> Jahres<br />
hat man dem Eisvogel eine Achtung zuerkannt,<br />
die dieses ornithologische Prachtexemplar<br />
mehr als verdient hat.<br />
Sowohl sein äußeres Erscheinungsbild, wie<br />
seine Lebensart unterscheiden ihn in vielerlei<br />
Hinsicht von anderen <strong>Vogel</strong>arten. Sein<br />
farbenprächtiges Federkleid, eine Mischung<br />
aus Türkis, Blau <strong>und</strong> Rostrot, lassen ihn fast<br />
exotisch erscheinen. Im Volksm<strong>und</strong> wird er<br />
<strong>des</strong>halb auch "Fliegender Edelstein" genannt.<br />
Eine auffällige Erscheinung also, wenn er<br />
mit seinem schnellen Flug flach über das<br />
Wasser fliegt <strong>und</strong> dabei seinen schrillen tijj-<br />
Ruf hervorbringt. Sollte man meinen. Dem<br />
ist aber nicht so, denn allein sein Lebensraum<br />
macht ihn zu einer seltenen Erscheinung.<br />
Der Eisvogel – alicedo atthis sen so sein lat.<br />
Name – lebt ausschließlich am <strong>und</strong> vom<br />
Wasser. Kleinfische sind seine Hauptnah-<br />
15<br />
rung, die er im Sturzflug aus dem Wasser<br />
holt. Zur Aufzucht seiner Jungen nimmt er<br />
auch größere Wasserinsekten, Kaulquappen<br />
<strong>und</strong> ähnliches.<br />
Demzufolge ist er auf sauberes Wasser angewiesen,<br />
ebenso auf entsprechende Ufervegetation.<br />
Zum Nestbau braucht er steile Uferabbrüche,<br />
in die er 60 bis 90 cm tiefe Röhren<br />
gräbt. Am Ende solcher Röhren befindet<br />
sich dann ein Brutkessel. Er bebrütet 6 bis 8<br />
Eier <strong>und</strong> das zweimal während einer Brutperiode.<br />
Drittbruten sind nicht selten. Diese<br />
hohe Vermehrungsrate braucht er auch,<br />
denn nur etwa jeder zehnte Jungvogel überlebt<br />
das erste Jahr.<br />
Aber auch die Altvögel haben eine jährliche<br />
Verlustrate von 80%. Diese enormem Verluste<br />
sind in den meisten Fällen langen <strong>und</strong><br />
kalten Wintern zuzuschreiben. Wenn die<br />
Gewässer längere Zeit zugefroren sind verschließen<br />
sich auch seine Nahrungsgründe.