Vogel des Jahres - Vogel und Naturschutzverein Glattbach
Vogel des Jahres - Vogel und Naturschutzverein Glattbach
Vogel des Jahres - Vogel und Naturschutzverein Glattbach
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2007<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>:<br />
Der Turmfalke<br />
<strong>Jahres</strong>mitteilung<br />
<strong>des</strong> <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Naturschutzverein</strong>es<br />
<strong>Glattbach</strong> e.V.
Verantwortlich: Thomas Bormann<br />
Johannesplatz 3<br />
63773 Goldbach<br />
Telefon: 06021 / 57683<br />
Layout: Susanne Bormann<br />
Druck: Offset-Druck Müller<br />
Aschaffenburg<br />
Auflage: 1.400 Stück<br />
Inhalt<br />
Impressum<br />
2<br />
Beiträge bzw. Mitarbeiter<br />
Adolf Bormann,<br />
Inge Bormann<br />
Susanne Bormann<br />
Thomas Bormann<br />
Lothar Geibig<br />
Barbara Koch<br />
Konrad Müller<br />
Andreas Richter<br />
Jugendgruppe<br />
Kindergruppe<br />
<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />
Seite<br />
3<br />
Die Graureiher stellen sich vor 6<br />
<strong>Jahres</strong>rückblick der Waldkäuzchen 7<br />
Highlights der Jugendgruppe 8<br />
Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 14<br />
Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 15<br />
<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 16<br />
Termine 22<br />
Beitrittserklärung 23
Biotopschutz<br />
<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />
Wankelgr<strong>und</strong><br />
Im Januar wurden im Wankelgr<strong>und</strong> verschiedene<br />
Weiden <strong>und</strong> auch Haselnussstöcke<br />
zurück geschnitten. Die sich immer wieder<br />
ausbreitende Brombeere wurde mit der<br />
Motorsense zurück geschnitten. An einem<br />
weiteren Arbeitseinsatz wurden alle Obstbäume<br />
geschnitten.<br />
Im Juli wurden einige Wiesenflächen mit<br />
dem Balkenmäher gemäht. Das anfallende<br />
Mahdgut wurde durch Herrn Weller mit abtransportiert.<br />
Röhrsgraben<br />
Wie in jedem Jahr wurde nur die Wiesenfläche<br />
im Röhrsgraben gemäht. Das angefallene<br />
Mahdgut wurde von einer Schafzüchterin<br />
aus Johannesberg verwertet.<br />
Projekt Reisenbärenklau<br />
Begonnen haben wir das Projekt 2005. in<br />
diesem ersten Jahr wurden die Pflanzen<br />
3<br />
heraus gegraben <strong>und</strong> die Wurzeln wurden<br />
abgestochen. Diese Methode erwies sich<br />
als sehr mühsam. 2006 änderten wir unsere<br />
Vorgehensweise. Alle drei Flächen wurden<br />
mit dem AS-Mäher bzw. einer Motorsense<br />
abgemäht, zum Teil mehrmals im Jahr. In<br />
wie weit diese Methode erfolg verspricht<br />
werden wir im nächsten Frühjahr sehen.<br />
Artenschutz<br />
Eulen<br />
Der Schleiereulenturm in Breunsberg wurde<br />
leider nicht kontrolliert, aber in <strong>Glattbach</strong><br />
wurden wieder 4 Junge Eulen großgezogen.<br />
Eine Junge Eule wurde verletzt aufgef<strong>und</strong>en<br />
verendete aber kurz danach.<br />
Die Waldkäuze wurden im Jahr 2006 nicht<br />
kontrolliert.<br />
Fledermäuse<br />
Anfang April begann für uns das Fledermausjahr<br />
mit dem Aufhängen von neuen<br />
Fledermauskästen in <strong>Glattbach</strong> <strong>und</strong> Goldbach.<br />
Kurzzeitig pflegten wir verletzte Fledermäuse,<br />
die aber alle aufgr<strong>und</strong> ihrer Verletzungen<br />
eingingen.<br />
Beratend wirkten wir auf einige Hauseigentümer<br />
ein, die mit Fledermäusen unter einem<br />
Dach wohnen. Überaus positiv ist hierzu<br />
zu vermerken, dass alle Eigentümer nach<br />
unserem Gespräch den Tieren aufgeschlossen<br />
gegenüber standen.<br />
Fledermauskontrolle in <strong>Glattbach</strong><br />
Während der Kontrolle der Fledermauskästen<br />
wurden 30 Fledermäuse in 4 Arten festgestellt.<br />
Großer <strong>und</strong> kleiner Abendsegler,<br />
Mausohr <strong>und</strong> die Bechsteinfledermaus.<br />
Fledermauskontrolle in Goldbach<br />
Hier wurden leider nur 6 Fledermäuse in 5<br />
Arten vorgef<strong>und</strong>en. Großer Abendsegler,<br />
Mausohr, Bechstein-, Fransen- <strong>und</strong> die<br />
Mopsfledermaus. Die überaus sehr seltene<br />
Mopsfledermaus ist der Erstnachweis im<br />
Landkreis Aschaffenburg.
<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />
Seltene <strong>Vogel</strong>arten <strong>Glattbach</strong><br />
Mehlschwalbe<br />
Im Juli wurden an verschiedenen Zähltagen<br />
insgesamt 34 besetzte Schwalbennester<br />
gezählt. Dies bedeutet ein plus zum Vorjahr<br />
von 7 Nestern bzw. Bruten.<br />
Rauchschwalbe<br />
Durch einen Hinweis aus der Bevölkerung<br />
konnte seit langer Zeit wieder eine Rauchschwalbenbrut<br />
nachgewiesen werden.<br />
Neuntöter<br />
2006 brütete der Neuntöter wieder mit min.<br />
2 Brutpaaren.<br />
Gartenrotschwanz<br />
Drei besetzte Reviere konnten bestätigt<br />
werden.<br />
Trauerschnäpper<br />
In vier Nistkästen konnte der Trauerschnäpper<br />
nachgewiesen werden.<br />
Mittelspecht<br />
In <strong>Glattbach</strong> wurde 2006 erstmals der Mittelspecht<br />
beobachtet, der zu unserer Freude<br />
auch Junge großgezogen hat.<br />
Schwarzspecht<br />
Ein Brutpaar gehört zum festen Bestandteil<br />
<strong>des</strong> <strong>Glattbach</strong>er Wal<strong>des</strong>.<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> Führungen<br />
21. Januar<br />
Lakefleischessen mit dem Gesellschaftsverein<br />
im Rauental.<br />
Um 6.00 Uhr trafen sich die „Feuermeister“<br />
im Rauental um das Feuer anzuzünden.<br />
Doch so recht wollte es einfach nicht brennen.<br />
Unterstützt durch große Gasbrenner<br />
<strong>und</strong> einem Gebläse schafften wir es schließlich<br />
doch noch. Leider hatten wir dadurch 2<br />
St<strong>und</strong>en Verspätung. Durch die milden<br />
Temperaturen glich der Platz einer<br />
Schlammwüste.<br />
4<br />
30. März<br />
Beim 1. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar in der Hütte<br />
nahmen leider nur 6 Personen teil. Die einheimischen<br />
Spechte standen an diesem<br />
Abend auf dem Programm.<br />
Kleinspecht<br />
14. April<br />
Traditionell wurde bei reger Beteiligung am<br />
Karfreitag ein Spaziergang durch den <strong>Glattbach</strong>er<br />
Wald unternommen. Den Abschluss<br />
bildete das Ostereier- <strong>und</strong> Fischweckessen<br />
in der Hütte.<br />
28. April<br />
Am 2. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar in der Hütte<br />
war das Interesse schon etwas besser als<br />
beim 1. Vorgestellt wurden die verschiedenen<br />
Grasmückenarten.<br />
30. April<br />
Der Treffpunkt zur <strong>Vogel</strong>stimmenexkursion<br />
war der Parkplatz am Kindergarten Storchennest.<br />
Weiter ging es über eine<br />
Obststreuwiese hinab in den Wankelgr<strong>und</strong>.<br />
Während der gut zweistündigen Führung<br />
konnten wir 25 <strong>Vogel</strong>arten beobachten.<br />
17. Juni Fischessen<br />
Dank <strong>des</strong> sehr guten Wetters füllten sich ab<br />
18.00 Uhr schnell die Festbänke an der <strong>Vogel</strong>schutzhütte.<br />
Pünktlich um 19.00 Uhr<br />
wurde damit begonnen die ersten Forellen<br />
zu braten. Wie immer bildete sich gleich eine<br />
lange Warteschlange vor dem Fischstand.<br />
Die leckeren Fische <strong>und</strong> der hausgemachte<br />
Kartoffelsalat ließen die Schlemmerherzen<br />
höher schlagen.
<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />
Fischfest – zu später St<strong>und</strong>e<br />
Reibungslos funktionierte das Zusammenspiel<br />
aller Helfer, auch die Jugendgruppe<br />
war mit 6 Personen dabei <strong>und</strong> half tatkräftig<br />
mit.<br />
29. Juli Ferienspiele<br />
Bei besten äußeren Bedingungen beteiligten<br />
sich 30 Kinder bei den Ferienspielen.<br />
Zum Thema Naturerlebnisspielen wurden<br />
tolle Spiele wie z.B. Blinde Karawane, Katz<br />
<strong>und</strong> Maus mit Einem großen Fallschirm u.a.<br />
gemeinsam erlebt.<br />
04. August<br />
Fledermausnacht Aschaffenburg<br />
Die sehr gut besuchte Veranstaltung fand im<br />
Städtischen Forsthof der Stadt Aschaffenburg<br />
statt. Der Leiter <strong>des</strong> Forsthofes, Herr<br />
Trentsch stellte uns für den ersten Teil der<br />
Fledermausnacht seine Räumlichkeiten<br />
gerne zur Verfügung. Erich Sauer <strong>und</strong> Andreas<br />
Richter stellten mit einer Präsentation<br />
das Leben der Fledermäuse dar. Nachdem<br />
es dunkel geworden war, zogen 15 Kinder<br />
<strong>und</strong> 28 Erwachsene zum nahen Fasanerie-<br />
Teich. Dort konnten wir sehr gut Wasserfledermäuse<br />
bei der Jagd über der Wasseroberfläche<br />
beobachten. Dies hat besonders<br />
den Kindern gut gefallen.<br />
02. September Weinabend<br />
Der Auf- <strong>und</strong> Abbau klappte wie immer reibungslos.<br />
Zeitgleich mit unserem Weinfest<br />
fanden ein Länderspiel <strong>und</strong> die Gickelskerb<br />
statt. Das dürfte der Gr<strong>und</strong> gewesen sein,<br />
dass nur ca. 60 Gäste den Weg zur Hütte<br />
fanden. Das Wetter war bedeckt aber warm.<br />
5<br />
23. September<br />
Bei schönstem Ausflugwetter startete unser<br />
Reisebus mit dem Ziel Fränkische Schweiz.<br />
Wie immer wurde diese Tour von Lothar<br />
Geibig organisiert, ein Garant für den reibungslosen<br />
Ablauf <strong>des</strong> Herbstausfluges.<br />
14. Oktober<br />
Traditionell werden im Oktober unsere <strong>Vogel</strong>nistkästen<br />
gereinigt. Von insgesamt 186<br />
Kästen ergab sich eine Belegung wie folgt:<br />
Meisen 81, Fliegenschnäpper 4, Kleiber 16,<br />
Feldsperling 11 <strong>und</strong> 5 Kästen mit Wespe<br />
oder Ähnlichem. Erfreulicherweise fehlten<br />
nur 4 unserer Kästen.<br />
Ebenfalls am 14. Oktober wurden zum ersten<br />
Male unsere Äpfel im Wankelgr<strong>und</strong> geerntet.<br />
Der Jugendgruppe machte es viel<br />
Spaß, <strong>und</strong> wird 2007, falls es Äpfel gibt, die<br />
Ernte wieder übernehmen.<br />
15. Oktober<br />
Fledermausnacht bei den <strong>Vogel</strong>schützern<br />
in Alzenau.<br />
20 interessierte Erwachsene <strong>und</strong> 5 Kinder<br />
nahmen teil. Leider konnten wir nur zwei<br />
Arten bei der Exkursion beobachten.<br />
10. Dezember<br />
Das Vereinsjahr klang mit der Weihnachtsfeier<br />
am 10.12.06 in der <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />
aus. Musikalisch wurde der Abend von Mitgliedern<br />
der Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppe sowie<br />
von Manfred Maidhof mitgestaltet. Weitere<br />
Programmpunkte waren verschiedene<br />
Weihnachtsgeschichten, der <strong>Jahres</strong>rückblick<br />
in Diaform <strong>und</strong> unsere wie immer gut bestückte<br />
Tombola.<br />
Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen<br />
aussprechen, die für den <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturschutzverein</strong><br />
tätig waren.<br />
Thomas Bormann<br />
1. Vorstand<br />
"WENN DER VOGEL UND DAS BUCH NICHT<br />
ÜBEREINSTIMMEN, GLAUBE IMMER DEM VOGEL."<br />
SPRICHWORT VON VOGELKUNDLERN
Die Graureiher stellen sich vor<br />
Die Graureiher sind recht interessante Vögel.<br />
Sie sind Pirschjäger, die im Flachwasser<br />
watend oder unbeweglich lauernd blitzschnell<br />
zustoßen, wenn ein Fisch in ihre<br />
Nähe kommt. Ihr langer Hals schafft ihnen<br />
dabei eine große Reichweite. Beim Beutestoß<br />
muss der Reiher die Lichtbrechung<br />
durch die Wasseroberfläche einkalkulieren.<br />
Nach einem Karfreitagsspaziergang im Jahr<br />
2005 trafen wir uns – wie je<strong>des</strong> Jahr – zum<br />
Ostereieressen in der <strong>Vogel</strong>schutzhütte. Es<br />
wurde von den alten Zeiten erzählt, als man<br />
nach dem Nistkästen reinigen oder beim<br />
Hüttenbau zwischendurch ein Fässchen<br />
Bier anstach. Dabei kam die Idee auf, die<br />
„Alten“ könnten sich doch mal wieder treffen,<br />
da einige doch nicht mehr so aktiv sind.<br />
Diese Idee wurde prompt in die Tat umgesetzt<br />
<strong>und</strong> wir trafen uns bald zum ersten<br />
Mal.<br />
6<br />
Ein Name für unsere Gruppe wurde auch<br />
schnell gef<strong>und</strong>en: Wir ließen uns von den<br />
oben beschriebenen Vögeln inspirieren <strong>und</strong><br />
nannten uns „Die Graureiher“, obwohl einige<br />
ihr Gefieder bereits verloren haben! Wir trafen<br />
uns im Jahr 2005 2 Mal bei herrlichem<br />
Wetter. Die Partner von uns Graureihern,<br />
die Graugänse, waren natürlich mit von der<br />
Partie. Bei diesen Treffen wurde – wie bei<br />
unseren Namensvettern den Vögeln – auch<br />
„zugestoßen“, jedoch nicht beim Fisch, sondern<br />
bei der Hausmacher Wurst <strong>und</strong> beim<br />
Kesselfleisch. Ungefähr 20 – 25 Graureiher<br />
<strong>und</strong> Graugänse kamen zu den Treffen, die<br />
auch im Jahr 2006 stattfanden. Es wurden<br />
Dias von früher gezeigt, wo heutige Mütter<br />
<strong>und</strong> Väter noch Kinder waren.<br />
Dabei wurden Erinnerungen wach <strong>und</strong> die<br />
Begeisterung flammte neu auf. Nach der<br />
Diashow wurde erzählt <strong>und</strong> zwischendurch<br />
einander zugeprostet.<br />
Wir merkten gar nicht wie die Zeit verging<br />
<strong>und</strong> wir verabschiedeten uns mit dem Versprechen<br />
auf ein baldiges Wiedersehen.<br />
Lothar Geibig
<strong>Jahres</strong>rückblick der Waldkäuzchen<br />
Das Motto der ersten Gruppenst<strong>und</strong>e war<br />
„unsere heimischen Greifvögel. Wir bastelten<br />
Flugbilder in Lebensgröße vom Mäusebussard,<br />
Turmfalken, Sperber <strong>und</strong> Habicht.<br />
Sie wurden an der Decke unserer Hütte befestigt<br />
<strong>und</strong> sollen uns die unterschiedlichen<br />
Größen <strong>und</strong> Umrisse zeigen.<br />
Ein erster Spaziergang führte uns in Richtung<br />
Unterafferbach. Bei einem Picknick auf<br />
der Zwölf-Apostel-Bank <strong>und</strong> Spielen wurde<br />
uns die Zeit nicht zu lange. Leider blieben<br />
beim Ostereier-Suchen einige Teile unauffindbar.<br />
Der Osterhase hatte sich darüber<br />
sicher gefreut.<br />
Das Traumfänger-Basteln war für so manchen<br />
nur mit großer Geduld <strong>und</strong> Fingerspitzengefühl<br />
machbar. Mit Wolle, Perlen, Muscheln<br />
<strong>und</strong> Federn entstanden richtige kleine<br />
Kunstwerke.<br />
Im Mai probierten wir Hol<strong>und</strong>erblütensirup<br />
<strong>und</strong> -sekt herzustellen. Der Sirup schmeckte<br />
w<strong>und</strong>erbar, der Kindersekt war nicht jedermanns<br />
Geschmack. Und wer ihn zu lange<br />
aufhob, nach dem Motto was lange lagert<br />
wird immer besser, konnte ihn dann wegschütten.<br />
Während eines Arbeitseinsatzes der Erwachsenen<br />
im Wankelgr<strong>und</strong> hatte eine kleine<br />
Gruppe Kinder <strong>und</strong> ich dieses Gebiet mit<br />
Schritten vermessen <strong>und</strong> in einem Plan alles<br />
notiert. So hatten wir einen genauen Überblick<br />
über ein Gebiet erhalten, das regelmäßig<br />
von unserem Verein gepflegt wird.<br />
Für den Besuch im Waldschwimmbad hatten<br />
wir uns genau den richtigen Tag ausgesucht.<br />
Sonnenschein ohne Ende <strong>und</strong> auch<br />
der Spaziergang hin <strong>und</strong> zurück in der<br />
Gruppe machte Spaß.<br />
Beim Zeltlager waren wir eine überschaubare<br />
Gruppe, gemischt aus Erwachsenen, Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> Kindern. Auch eine Fre<strong>und</strong>in<br />
durfte als Gast dieses Wochenende Lagerfeuer,<br />
Grillen am Stock, Stockbrot <strong>und</strong> einiges<br />
mehr miterleben.<br />
Im Herbst bastelten wir aus Tonkarton,<br />
Strümpfen, Schaschlikstäbchen, Kullerau-<br />
7<br />
gen <strong>und</strong> Füllwatte lustige Fledermäuse, die<br />
auch als Dekoration für Halloween praktisch<br />
waren.<br />
Bei der Nistkästenreinigung hatten wir wie<br />
je<strong>des</strong> Jahr unsere spezielle Kindertour. Jeder<br />
kam je nach Zutrauen <strong>und</strong> Können, an<br />
alle Aufgaben dran. Da hatten wir Leiterträger,<br />
den Werkzeugträger, Schriftführer,<br />
Nistkastenabhänger <strong>und</strong> -reiniger.<br />
Wir fragten uns auch oft, wenn wir ein Nest<br />
mit vielen nicht ausgebrüteten Eiern oder<br />
einem toten Jungvogel fanden, was mit den<br />
<strong>Vogel</strong>eltern passiert war. Wir kennen bereits<br />
den Unterschied zwischen einem Kleibernest,<br />
Blaumeisen- oder Kohlmeisennest <strong>und</strong><br />
unterscheiden normale Nistkästen von<br />
Baumläufernistkästen.<br />
Unser Baumprojekt erstreckte sich über das<br />
ganze Jahr. Je<strong>des</strong> Kind hatte sich einen<br />
Baum ausgesucht, den es beobachtete <strong>und</strong><br />
Notizen, Bilder, Fotos machte, oder auch<br />
Blätter <strong>und</strong> Früchte sammelte. Einige waren<br />
ganz eifrig dabei.<br />
Es ist schön, wenn man Beobachten kann<br />
(oder es versucht zu lernen) was sich in unserem<br />
Garten, auf der Wiese nebenan, bei<br />
einem Spaziergang im Wald alles abspielt.<br />
Man kann so viel sehen <strong>und</strong> dabei den Alltag<br />
in der Schule, Beruf, Stress mit Familie<br />
oder Fre<strong>und</strong>en ganz vergessen, oder sich<br />
ganz einfach nur freuen.<br />
Die Natur funktioniert auch ohne uns. Schade,<br />
wenn wir gar nichts davon mitbekommen.<br />
Zum Ende <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2006 kochten wir<br />
noch Kürbissuppe <strong>und</strong> backten die ersten<br />
Plätzchen.<br />
Die Nikolausfeier in unserer Hütte beendete<br />
unser Waldkäuzchenjahr <strong>und</strong> die Weihnachtsfeier<br />
in der <strong>Glattbach</strong>er Mühle bildete<br />
wieder einen schönen Abschluss mit vielen<br />
vom Verein.<br />
Barbara Koch
Highlights der Jugendgruppe<br />
„Ich glaub’, es geht schon wieder<br />
los“ [Rhön 2006]<br />
Das Jahr 2006 fing für die Jugendgruppe mit<br />
einem alljährlich wiederkehrenden Highlight,<br />
der Fahrt in die Rhön, an. Am 17.02.06 fuhren<br />
wir um 16 Uhr in Richtung Gersfeld bei<br />
Fulda. Im Bus war die Stimmung wie je<strong>des</strong><br />
Jahr schon top.<br />
Als wir an der winterlich verschneiten Frankfurter<br />
Hütte auf dem Simmelsberg ankamen,<br />
bezogen wir zuerst einmal die nostalgischen<br />
Zimmer. Noch vor dem Abendbrot wurde<br />
der Fassanstich von unserem Guide Thomas<br />
vorgenommen. Gekocht wurde bei dem<br />
Genuss kühlen Fassbieres, was sich in der<br />
Speisung widerspiegelte. Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong><br />
mangelnden Koch-Equipments <strong>und</strong> der niederen<br />
Garzeit ergab es ein einfach gehaltenes<br />
Gulasch, was allerdings unseren Ansprüchen<br />
genügte. Wie je<strong>des</strong> Jahr fuhren<br />
wir nach dem Essen noch einmal die neben<br />
der Hütte liegende Piste hinab. Doch nicht<br />
wie die vergangenen Jahre mit Strohsäcken,<br />
sondern mit aufgeblasenen Schläuchen eines<br />
Lkw-Reifens. Auf der mit Fackeln erhellten<br />
steilen Piste hatten wir riesigen Spaß.<br />
Natürlich waren kleinere Blessuren nicht zu<br />
vermeiden. Nach diesem Ereignis ließen wir<br />
den Abend in der gemütlichen Wohnstube<br />
bei Wasserpfeife <strong>und</strong> Gruppenspielen ausklingen.<br />
„Wie soll das nur funktionieren?“<br />
8<br />
Aufgr<strong>und</strong> der guten Stimmung fingen einige<br />
Teilnehmer an auf den Tischen zu posieren<br />
<strong>und</strong> die Nacht wurde lang! Aber nicht so<br />
lang, dass wir den nächsten Tag nicht mit<br />
einem ordentlichen Frühstück hätten beginnen<br />
können.<br />
Kräftig gestärkt konnten wir uns an den so<br />
genannten Teamschlittenbau ranmachen.<br />
Folgen<strong>des</strong> Material wurde durch unsere<br />
Gui<strong>des</strong> bereitgestellt: 6 Lkwreifen, Dachlatten,<br />
eine Plane <strong>und</strong> viele Meter Wurstkordel.<br />
Um ein recht passables Ergebnis zu erzielen,<br />
musste unser Verstand hinzugefügt<br />
werden.<br />
Die zwei Gruppen bauten Schlitten, die unterschiedlicher<br />
nicht hätten sein können.<br />
Doch letztendlich versagten beide bei der<br />
Testfahrt auf der Piste, die mit sehr viel<br />
Neuschnee bedeckt war. Dennoch konnte<br />
die gigantische Stimmung von diesem herben<br />
Tiefschlag nicht getrübt werden. Bevor<br />
wir zur Stärkung in die Hütte zurückkehrten,<br />
fingen wir mit dem Bau eines Rieseniglus<br />
an.<br />
Der große Hunger auf den bevorstehenden<br />
Kartoffelsalat, Kartoffelbrei <strong>und</strong> Bratwürste<br />
zog uns doch bald in unsere Unterkunft. Einige<br />
Teilnehmer wärmten sich am Kachelofen<br />
auf, während sich andere die Hitze <strong>des</strong><br />
Bratwurstfettes zu Nutze machten. Da sich<br />
nicht das ganze Team in das Kochgeschehen<br />
integrieren konnte, stiegen sie auf den<br />
Bau einer transportablen Wasserpfeife um.<br />
Nach der Stärkung waren alle wieder fit <strong>und</strong><br />
konnten mit dem Bau <strong>des</strong> Iglus fortfahren.<br />
Zuerst lief der Bau noch gut, doch im späteren<br />
Geschehen stellte es sich als sehr kompliziert<br />
heraus, die Decke zu schließen,<br />
worauf der Bauleiter einsprang <strong>und</strong> die Situation<br />
entschärfte. Als der letzte Stein gesetzt<br />
war <strong>und</strong> dadurch das Dach <strong>des</strong> Iglus<br />
geschlossen war, war die Statik wieder gewährleistet<br />
<strong>und</strong> die Freude groß. Nun zog<br />
das ganze Team ein <strong>und</strong> wir genossen Tee<br />
<strong>und</strong> Plätzchen im Inneren.<br />
Wiederum ließen wir den Abend bei einer<br />
fruchtigen Wasserpfeife ausklingen, nachdem<br />
wir uns vor der Hütte eine Schneeball-
Highlights der Jugendgruppe<br />
schlacht geliefert hatten. Erschöpft fielen wir<br />
in unsere Betten <strong>und</strong> erwachten bei regem<br />
Schneefall.<br />
An unserem Abreisetag zogen wir noch<br />
einmal ein Highlight, eine Schneeschuhtour,<br />
aus der Tasche. Wir fuhren an den Fuß der<br />
Wasserkuppe, um von dort in die Schneelandschaft<br />
einzustechen. Bei strahlendem<br />
Sonneschein durchwanderten wir die<br />
traumhaft verschneite Landschaft der Rhön.<br />
Bevor wir wieder zu den Autos zurückkehrten,<br />
mussten wir noch einmal eine letzte<br />
Hürde, ein Steilhang, meistern. An der Hütte<br />
zurückgekehrt, packten wir unsere Sachen<br />
<strong>und</strong> machten uns mit positiven Erinnerungen<br />
auf den Heimweg.<br />
Zwei weitere Treffen hatten wir am 05.06.06<br />
<strong>und</strong> am 11.11.06. Diese Tage nutzen wir um<br />
unsere Kochkünste unter Beweis zu stellen.<br />
Dazu trafen sich einige von uns frühzeitig,<br />
um für die Gruppe einkaufen zu gehen, was<br />
sich auf Gr<strong>und</strong> der mangelnden Rezeptvorlagen<br />
<strong>und</strong> der saisonalen Angebote als etwas<br />
schwierig herausstellte.<br />
Bei unserem ersten Termin reichten wir als<br />
Vorspeise Melonen mit Schinken, als<br />
Hauptspeise Jägerschnitzel mit „Gräiste“<br />
(= Bratkartoffeln) <strong>und</strong> als Nachtisch Schokoladenpudding.<br />
Bei dem zweiten Treffen in der Hütte wurden<br />
zuerst in Teamwork Bruschetta <strong>und</strong> Salat<br />
vorbereitet. Als Hauptspeise gab es einen<br />
delikaten Nudelauflauf mit Hackfleisch<br />
<strong>und</strong> Gemüse. Bei der Nachspeise war Im-<br />
9<br />
provisationstalent gefragt. Ein mit Alufolie<br />
verkleidetes Tablett diente als großer Teller<br />
für das eher flüssige Kirschtiramisu, aus<br />
dem wir als krönenden Abschluss alle gemeinsam<br />
aßen.<br />
Bei<strong>des</strong> mal wurde wie immer viel gelacht<br />
<strong>und</strong> hervorragend gespeist.<br />
Neben zahlreichen weiteren Einsätzen fand<br />
dieses Jahr auch wieder ein Einsatz im<br />
Wankelgr<strong>und</strong> statt. Dabei pflückten wir Äpfel<br />
<strong>und</strong> halfen Bäume <strong>und</strong> Sträucher zu schneiden.<br />
All rights reserved ©<br />
Anna-Lena Elbert, Kendra Scheel,<br />
Marcel Scheel, Philipp Elbert
Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Das Landkärtchen<br />
Das Landkärtchen (Araschnia levana) ist der<br />
Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2007. Er ist der<br />
einzige heimische Tagfalter, der von Generation<br />
zu Generation seine Farbe wechselt:<br />
Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun<br />
gefärbte Schmetterlinge,<br />
Die Sommergeneration hingegen hat die<br />
Gr<strong>und</strong>farbe schwarz mit weißen Bändern<br />
<strong>und</strong> gelblichen Flecken. Männchen <strong>und</strong><br />
Weibchen kann man dagegen nicht unterscheiden.<br />
Lange Zeit hielten selbst Experten die beiden<br />
Formen für zwei verschiedene Arten.<br />
Gesteuert wird dieser so genannte Saison-<br />
Dimorphismus hauptsächlich von der Tageslichtdauer<br />
während der Puppenruhe. Ist<br />
die Puppe im Winter dem verkürzten Tageslicht<br />
ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter<br />
der gelb-braunen Frühjahrsgeneration. Sind<br />
im Sommer die Tage länger, entstehen<br />
schwarze Falter. Die Sommergeneration ist<br />
stets wesentlich zahlreicher als die Frühjahrsgeneration,<br />
da nur ein Teil der Puppen<br />
den Winter übersteht.<br />
Das Landkärtchen wird in diesem Jahr voraussichtlich<br />
besonders gut zu beobachten<br />
sein, denn der Schmetterling trat 2006 aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>des</strong> warmen Wetters während seiner<br />
Flugzeiten außergewöhnlich häufig auf <strong>und</strong><br />
konnte dabei für viel Nachwuchs sorgen.<br />
Bereits ab Mitte April schlüpfen die ersten<br />
Landkärtchen der Frühjahrsgeneration. Sie<br />
saugen Nektar zumeist an Waldrändern, in<br />
feuchten Wäldern, Auen <strong>und</strong> Parklandschaf-<br />
14<br />
ten auf Schlehen, Weißdorn, Hahnenfuß<br />
<strong>und</strong> Sumpfdotterblumen.<br />
Die Tiere der Sommergeneration sieht man<br />
von Juli bis Ende August vor allem auf Bärenklau,<br />
Wiesenkerbel <strong>und</strong> Wilder Möhre.<br />
Die Weibchen legen 8 bis 10 grüne Eier in<br />
Form kleiner Eitürmchen an die Unterseite<br />
von Brennnesselblättern. Bevorzugt werden<br />
schattig stehende Bestände an Waldwegen<br />
oder Gräben. Aus den Eiern schlüpfen<br />
schwarze Raupen, die zahlreiche dunkle<br />
Dornen tragen.<br />
Sie sehen denen <strong>des</strong> Tagpfauenauges sehr<br />
ähnlich. Die ca. 20mm lange Raupe hat<br />
aber als einzige an Brennnesseln vorkommmende<br />
Raupe zwei Dornen am Kopf<br />
<strong>und</strong> ist damit eindeutig zu erkennen.<br />
Andreas Richter<br />
Quelle: B<strong>und</strong>-NRW-Naturschutzstiftung<br />
Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob<br />
ich dich auf den richtigen Weg bringe.<br />
Gehst Du vor mir, dann weiß ich nicht, ob<br />
Du mich auf den richtigen Weg bringst.<br />
Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam<br />
den richtigen Weg finden.<br />
Sprichwort aus Afrika
Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Die Waldkiefer<br />
Die Waldkiefer (Pinus Sylvestris), auch Föhre<br />
genannt, gehört nicht zu den seltenen<br />
Baumarten <strong>und</strong> ist auch nicht gefährdet. Dafür<br />
ist sie aber der reinste Überlebenskünstler.<br />
Keine andere Baumart kommt mit so<br />
wenig Wasser <strong>und</strong> Erde aus. Mit der Klimaerwärmung<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Ausdehnung von trockenen Flächen wird die<br />
Waldkiefer eher zurechtkommen als die anderen<br />
einheimischen Baumarten.<br />
Historisch gesehen spielte die Waldkiefer<br />
eine große Rolle bei der deutschlandweiten<br />
Wiederaufforstung im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Nach<br />
großflächigen Rodungen in dieser Zeit durch<br />
Köhlerei, Erz- <strong>und</strong> Salzgewinnung, wurden<br />
diese Flächen durch die anspruchslose <strong>und</strong><br />
schnell wachsende Baumart wieder aufgeforstet.<br />
Heute hat die Waldkiefer einen Anteil am<br />
gesamten Waldbestand von 24% <strong>und</strong> ist<br />
damit nach der Fichte die zweithäufigste<br />
Baumart.<br />
15<br />
Die Waldkiefer hat ein tiefreichen<strong>des</strong> so genanntes<br />
Pfahlwurzelwerk, das sie unempfindlich<br />
gegen Windwurf macht.<br />
Man erkennt sie an den schwarzbraunen<br />
r<strong>und</strong>en Zapfen, sowie daran, dass die Nadeln<br />
immer paarweise aus den Trieben<br />
kommen. Bereits aus der Ferne erkennt<br />
man ältere Kiefern sehr gut am zweifachen<br />
Rindenbild: der untere Stammbereich hat<br />
eine sehr grobe, dicke <strong>und</strong> dunkle Borke.<br />
Der obere Stammbereich hingegen hat eine<br />
dünne, rötliche, so genannte Schilfer- oder<br />
Spiegelrinde<br />
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in<br />
Europa <strong>und</strong> Asien. Sie kann bis zu 600 Jahre<br />
alt werden <strong>und</strong> eine Höhe von 35 m erreichen<br />
Andreas Richter<br />
Quelle: Kuratorium „Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>“
<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Der Turmfalke<br />
1971 wurde der Wanderfalke als erster <strong>Vogel</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> gewählt. Nun rückt dieses<br />
Jahr ein enger Verwandter von ihm in den<br />
Blickpunkt <strong>des</strong> Interesses: der Turmfalke<br />
(Falco tinnunculus).<br />
Der Turmfalke ist ein Jäger der Lüfte, der<br />
immer wieder mit seiner Wendigkeit <strong>und</strong><br />
Manövrierfähigkeit bei hohen Fluggeschwindigkeiten<br />
beeindruckt. Er ist nach<br />
dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel<br />
in Mitteleuropa. Seine wissenschaftliche Artbezeichnung<br />
tinnunculus leitet sich von seinem<br />
Ruf ab, der an ein ti ,ti ,ti erinnert.<br />
Übersetzt heißt dies „klingend" oder „schellend".<br />
Der Turmfalke ist ein <strong>Vogel</strong>, der früher in<br />
fast jedem Ort zu finden war.<br />
Es gab kaum einen Kirchturm, der nicht von<br />
Turmfalken besiedelt wurde. Doch leider<br />
werden heute oftmals bei Renovierungsarbeiten<br />
Kirchtürme <strong>und</strong> andere, als Brutplätze<br />
in Frage kommende Gebäude so abgedichtet,<br />
dass keine Nistmöglichkeiten mehr<br />
bestehen.<br />
Der Turmfalke ist ein überwiegend rotbraun<br />
gefärbter Greifvogel mit unterschiedlicher<br />
Kopf- <strong>und</strong> Schwanzfärbung bei Männchen<br />
<strong>und</strong> Weibchen: Männchen besitzen einen<br />
hellgrauen Kopf <strong>und</strong> hellgraue Schwanzfedern,<br />
während die Weibchen bis auf den<br />
quergebänderten Schwanz einheitlich rotbraun<br />
gefärbt sind. Das Weibchen ist etwas<br />
schwerer als das Männchen. Junge Turmfalken<br />
sind überwiegend bräunlich gefärbt<br />
16<br />
<strong>und</strong> gleichen damit im Erscheinungsbild erwachsenen<br />
Weibchen.<br />
Der Turmfalke ist ca. 35 cm groß <strong>und</strong> gehört<br />
damit zu den kleinsten Greifvögeln in<br />
Deutschland. Seine Spannweite beträgt ungefähr<br />
75 cm.<br />
Der „Rüttelfalk" – ein schnittiger Jäger<br />
Im Flug zeigt der Turmfalke sein „schnittiges<br />
Profil" – mit seinen langen, spitzen Flügeln<br />
<strong>und</strong> seinem charakteristischen Rüttelflug ist<br />
er gut von anderen Arten, wie dem Sperber,<br />
zu unterscheiden, die z.B. den Segelflug<br />
unter Ausnutzung der Thermik anwenden.<br />
Dass man den Turmfalken oft im Feld beobachten<br />
kann, wie er hoch oben in der Luft<br />
„rüttelt", hat im Volksm<strong>und</strong> den Namen „Rüttelfalke"<br />
oder „Rüddelgeier" entstehen lassen.<br />
Oft wird er aber auch „Mauer-, Domoder<br />
Kirchfalke" genannt, weil er in Städten<br />
<strong>und</strong> Dörfern gerne in Spalten von Kirchtürmen<br />
<strong>und</strong> hohen Mauern, wie z.B. in Burgen<br />
nistet.<br />
Turmfalken haben ein großes Repertoire an<br />
Lautäußerungen: Bei männlichen Tieren<br />
konnte man 11 verschiedene Rufe <strong>und</strong> bei<br />
weiblichen Tieren über neun Rufe feststellen.<br />
Man erkennt den Rumfalken an seinen hellen,<br />
lauten „kikikikiki“-Rufreihen, die er vor<br />
allem während <strong>des</strong> Fluges ausstößt.<br />
Ein anderer charakteristischer Ruf ist das so<br />
genannte „Lahnen", ein Bettelruf der Jungtiere,<br />
der aber auch vom Weibchen während<br />
der Balz <strong>und</strong> in der Brutzeit zu hören ist,<br />
wenn sie das Männchen um Futter anbettelt.
<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Der Turmfalke<br />
In Mitteleuropa bevorzugt der Turmfalke als<br />
Brutbiotop eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft<br />
mit Äckern <strong>und</strong> Feldgehölzen.<br />
Ausgedehnte geschlossene Waldbestände<br />
<strong>und</strong> völlig baumlose Steppen (Agrarsteppen)<br />
werden gemieden. Da er sehr anpassungsfähig<br />
ist, nutzt er z.B. auch die<br />
Strommasten von Starkstromleitungen als<br />
Nistplatz, wenn keine Bäume vorhanden<br />
sind. Zum Jagen benötigt er generell freie<br />
Flächen mit niedrigem Bewuchs.<br />
Seine Jagdtechnik ist der Rüttelflug, der ist<br />
auch für einen Laien leicht erkennbar: Mit<br />
schnellem Flügelschlag <strong>und</strong> breit gefächertem,<br />
leicht nach unten geknickten Schwanz<br />
bleibt der Falke in einer Höhe zwischen<br />
10 m <strong>und</strong> 40 m an einer Stelle in der Luft<br />
stehen <strong>und</strong> späht nach geeigneter Beute.<br />
Der Rüttelflug verbraucht sehr viel Energie<br />
(etwa das 10-fache <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>umsatzes)<br />
<strong>und</strong> ist recht zeitaufwändig, da das Männchen<br />
im Schnitt ca. 20 min rütteln muss, um<br />
eine Maus zu fangen.<br />
Turmfalken ernähren sich vorwiegend von<br />
Feldmaus, Rötelmaus, Spitzmaus, Maulwurf<br />
<strong>und</strong> Wühlmaus, aber auch kleine Vögel stehen<br />
auf dem Speisezettel Auch werden gelegentlich<br />
Insekten wie Heuschrecken <strong>und</strong><br />
Käfer oder auch Reptilien <strong>und</strong> Eidechsen<br />
nicht verschmäht.<br />
Das natürliche Bruthabitat der Turmfalken<br />
sind Felsen, in deren Spalten sie brüten –<br />
oft in enger Nachbarschaft zu anderen Felsbrütern<br />
wie Wanderfalke, Kolkrabe oder<br />
Uhu. Die meisten Turmfalken besiedeln Sek<strong>und</strong>ärhabitate<br />
(Kirchtürme <strong>und</strong> andere hohe<br />
Gebäude wie z.B. Burgruinen) in Städten<br />
<strong>und</strong> Ortschaften. Sie bieten den Turmfalken<br />
oft die Möglichkeit, in Nischen <strong>und</strong> Mauerlöchern<br />
zu brüten.<br />
Für eine erfolgreiche Aufzucht der Jungen,<br />
braucht der Turmfalke ein Revier (= Territorium)<br />
mit dem Brutplatz als Mittelpunkt. Die<br />
ersten Auseinandersetzungen, in denen die<br />
Grenzen eines solchen Territoriums abgesteckt<br />
werden, beginnen im März <strong>und</strong> sind<br />
oft recht heftig. Bei ziehenden Falken dauert<br />
die Verpaarungsphase merklich länger als<br />
bei Standvögeln, da letztere ihr Revier <strong>und</strong><br />
17<br />
ihren Brutplatz bereits früh besetzt haben.<br />
Die ziehenden Falken müssen dagegen<br />
zum Teil sehr aggressive Revierkämpfe<br />
ausfechten wenn sie aus den Winterquartieren<br />
zurückkehren, was zu einer Verzögerung<br />
der Verpaarungsphase führt. Bei der<br />
Balz vollführen die Männchen eindrucksvolle<br />
Balzflüge: Ruckartige Flügelschläge wechseln<br />
mit Drehungen um die Längsachse.<br />
Diese Flüge dienen vor allem der Revierabgrenzung<br />
<strong>und</strong> sind von erregten Rufen begleitet.<br />
Die Aufforderung zur Paarung jedoch<br />
kommt überwiegend vom Weibchen, welches<br />
sich in der Nähe <strong>des</strong> Männchens niederlässt<br />
<strong>und</strong> ein vom Bettelruf der Jungen<br />
abgeleitetes Lahnen hören lässt.<br />
Ab dem 2. Lebensjahr fangen Turmfalken<br />
an zu brüten. Die Brutzeit beginnt in der Regel<br />
ab Mitte April. Nach etwa 27-29 Tagen<br />
schlüpfen dann die Jungen. In den ersten<br />
Tagen nach dem Schlüpfen verlässt das<br />
Weibchen die Jungvögel nur, um vom<br />
Männchen die Nahrung zu übernehmen,<br />
ansonsten hudert es die Jungvögel (es<br />
wärmt sie im Bauchgefieder).<br />
In Deutschland leben ca. 50.000 Turmfalken-Paare,<br />
in Europa ca. 350.000 Brutpaare.<br />
Wir tragen die Verantwortung für den<br />
Erhalt dieser Art.<br />
Für die ökologische Vielfalt in der Natur sind<br />
Greifvögel unentbehrlich. Als <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong><br />
2007 wird der Turmfalke dazu beitragen,<br />
dass immer mehr Menschen ihm <strong>und</strong> seinen<br />
Verwandten Aufmerksamkeit schenken <strong>und</strong><br />
bereit sind, zum Schutz der Vögel beizutragen.<br />
Susanne Bormann<br />
Quelle: LBV / NABU, Der Turmfalke – <strong>Vogel</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2007
Veranstaltungstermine 2007<br />
Datum Programm Uhrzeit Treffpunkt<br />
07.03.2007 Ausschusssitzung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
18.03.2007<br />
Frühjahrswanderung<br />
(Märzenbecher)<br />
22<br />
09.00 Uhr Johann-Desch--Platz<br />
29.03.2007 1. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
31.03.2007 <strong>Jahres</strong>hauptversammlung 20.00 Uhr <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />
06.04.2007 Karfreitagsspaziergang 09.00 Uhr Festplatz<br />
26.04.2007 2. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
06.05.2007 <strong>Vogel</strong>stimmenexkursion<br />
Treffpunkt <strong>und</strong> Zeit werden noch<br />
bekannt gegeben.<br />
11.06.2007 Vorbereitung Zeltlager 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
22.06.2007 Arbeitseinsatz 15.00 Uhr Wankelgr<strong>und</strong><br />
23.06.2007<br />
Arbeitseinsatz <strong>und</strong><br />
Aktiventreffen<br />
09.00 / 19.00 Uhr<br />
Wankelgr<strong>und</strong> /<br />
<strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
13.-15.07.2007 Zeltlager Weickersgrüben<br />
27.07.2007<br />
Ausschusssitzung /<br />
Versammlung<br />
19.00 / 20.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
04.08.2007 Fischessen 18.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
29.09.2007<br />
Fledermauskontrolle<br />
Goldbach / Aschaffenburg<br />
09.00 Uhr<br />
Goldbacher Waldschwimmbad<br />
/ Parkplatz<br />
01.10.2007 Ausschusssitzung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
13.10.2007<br />
Nistkästenreinigung <strong>und</strong><br />
Fledermauskontrolle<br />
09.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
15.11.2007 Versammlung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />
08.12.2007 Weihnachtsfeier 19.00 Uhr <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />
Details zu den genannten Terminen entnehmen Sie bitte der Tageszeitung bzw. dem<br />
<strong>Glattbach</strong>er Mitteilungsblatt. Oder schauen Sie einfach auf unsere Homepage<br />
www.naturschutz-glattbach.de
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Datum: ………………………………… Unterschrift: ……………………………………….<br />
Bitte diese Beitrittserklärung persönlich abgeben bei Adolf Bormann, Hauptstrasse 62 in<br />
63864 <strong>Glattbach</strong> oder bei einem Ihnen bekannten Mitglied unseres Vereines.<br />
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haben Wir bitten unsere Leser, diese Firmen <strong>und</strong> Fachgeschäfte bei Ihren Einkäufen zu<br />
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Danke<br />
Sagen wir auch allen Spendern für die Förderung unserer Naturschutzarbeit<br />
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