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Vogel des Jahres - Vogel und Naturschutzverein Glattbach

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2007<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>:<br />

Der Turmfalke<br />

<strong>Jahres</strong>mitteilung<br />

<strong>des</strong> <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Naturschutzverein</strong>es<br />

<strong>Glattbach</strong> e.V.


Verantwortlich: Thomas Bormann<br />

Johannesplatz 3<br />

63773 Goldbach<br />

Telefon: 06021 / 57683<br />

Layout: Susanne Bormann<br />

Druck: Offset-Druck Müller<br />

Aschaffenburg<br />

Auflage: 1.400 Stück<br />

Inhalt<br />

Impressum<br />

2<br />

Beiträge bzw. Mitarbeiter<br />

Adolf Bormann,<br />

Inge Bormann<br />

Susanne Bormann<br />

Thomas Bormann<br />

Lothar Geibig<br />

Barbara Koch<br />

Konrad Müller<br />

Andreas Richter<br />

Jugendgruppe<br />

Kindergruppe<br />

<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />

Seite<br />

3<br />

Die Graureiher stellen sich vor 6<br />

<strong>Jahres</strong>rückblick der Waldkäuzchen 7<br />

Highlights der Jugendgruppe 8<br />

Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 14<br />

Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 15<br />

<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 16<br />

Termine 22<br />

Beitrittserklärung 23


Biotopschutz<br />

<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />

Wankelgr<strong>und</strong><br />

Im Januar wurden im Wankelgr<strong>und</strong> verschiedene<br />

Weiden <strong>und</strong> auch Haselnussstöcke<br />

zurück geschnitten. Die sich immer wieder<br />

ausbreitende Brombeere wurde mit der<br />

Motorsense zurück geschnitten. An einem<br />

weiteren Arbeitseinsatz wurden alle Obstbäume<br />

geschnitten.<br />

Im Juli wurden einige Wiesenflächen mit<br />

dem Balkenmäher gemäht. Das anfallende<br />

Mahdgut wurde durch Herrn Weller mit abtransportiert.<br />

Röhrsgraben<br />

Wie in jedem Jahr wurde nur die Wiesenfläche<br />

im Röhrsgraben gemäht. Das angefallene<br />

Mahdgut wurde von einer Schafzüchterin<br />

aus Johannesberg verwertet.<br />

Projekt Reisenbärenklau<br />

Begonnen haben wir das Projekt 2005. in<br />

diesem ersten Jahr wurden die Pflanzen<br />

3<br />

heraus gegraben <strong>und</strong> die Wurzeln wurden<br />

abgestochen. Diese Methode erwies sich<br />

als sehr mühsam. 2006 änderten wir unsere<br />

Vorgehensweise. Alle drei Flächen wurden<br />

mit dem AS-Mäher bzw. einer Motorsense<br />

abgemäht, zum Teil mehrmals im Jahr. In<br />

wie weit diese Methode erfolg verspricht<br />

werden wir im nächsten Frühjahr sehen.<br />

Artenschutz<br />

Eulen<br />

Der Schleiereulenturm in Breunsberg wurde<br />

leider nicht kontrolliert, aber in <strong>Glattbach</strong><br />

wurden wieder 4 Junge Eulen großgezogen.<br />

Eine Junge Eule wurde verletzt aufgef<strong>und</strong>en<br />

verendete aber kurz danach.<br />

Die Waldkäuze wurden im Jahr 2006 nicht<br />

kontrolliert.<br />

Fledermäuse<br />

Anfang April begann für uns das Fledermausjahr<br />

mit dem Aufhängen von neuen<br />

Fledermauskästen in <strong>Glattbach</strong> <strong>und</strong> Goldbach.<br />

Kurzzeitig pflegten wir verletzte Fledermäuse,<br />

die aber alle aufgr<strong>und</strong> ihrer Verletzungen<br />

eingingen.<br />

Beratend wirkten wir auf einige Hauseigentümer<br />

ein, die mit Fledermäusen unter einem<br />

Dach wohnen. Überaus positiv ist hierzu<br />

zu vermerken, dass alle Eigentümer nach<br />

unserem Gespräch den Tieren aufgeschlossen<br />

gegenüber standen.<br />

Fledermauskontrolle in <strong>Glattbach</strong><br />

Während der Kontrolle der Fledermauskästen<br />

wurden 30 Fledermäuse in 4 Arten festgestellt.<br />

Großer <strong>und</strong> kleiner Abendsegler,<br />

Mausohr <strong>und</strong> die Bechsteinfledermaus.<br />

Fledermauskontrolle in Goldbach<br />

Hier wurden leider nur 6 Fledermäuse in 5<br />

Arten vorgef<strong>und</strong>en. Großer Abendsegler,<br />

Mausohr, Bechstein-, Fransen- <strong>und</strong> die<br />

Mopsfledermaus. Die überaus sehr seltene<br />

Mopsfledermaus ist der Erstnachweis im<br />

Landkreis Aschaffenburg.


<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />

Seltene <strong>Vogel</strong>arten <strong>Glattbach</strong><br />

Mehlschwalbe<br />

Im Juli wurden an verschiedenen Zähltagen<br />

insgesamt 34 besetzte Schwalbennester<br />

gezählt. Dies bedeutet ein plus zum Vorjahr<br />

von 7 Nestern bzw. Bruten.<br />

Rauchschwalbe<br />

Durch einen Hinweis aus der Bevölkerung<br />

konnte seit langer Zeit wieder eine Rauchschwalbenbrut<br />

nachgewiesen werden.<br />

Neuntöter<br />

2006 brütete der Neuntöter wieder mit min.<br />

2 Brutpaaren.<br />

Gartenrotschwanz<br />

Drei besetzte Reviere konnten bestätigt<br />

werden.<br />

Trauerschnäpper<br />

In vier Nistkästen konnte der Trauerschnäpper<br />

nachgewiesen werden.<br />

Mittelspecht<br />

In <strong>Glattbach</strong> wurde 2006 erstmals der Mittelspecht<br />

beobachtet, der zu unserer Freude<br />

auch Junge großgezogen hat.<br />

Schwarzspecht<br />

Ein Brutpaar gehört zum festen Bestandteil<br />

<strong>des</strong> <strong>Glattbach</strong>er Wal<strong>des</strong>.<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Führungen<br />

21. Januar<br />

Lakefleischessen mit dem Gesellschaftsverein<br />

im Rauental.<br />

Um 6.00 Uhr trafen sich die „Feuermeister“<br />

im Rauental um das Feuer anzuzünden.<br />

Doch so recht wollte es einfach nicht brennen.<br />

Unterstützt durch große Gasbrenner<br />

<strong>und</strong> einem Gebläse schafften wir es schließlich<br />

doch noch. Leider hatten wir dadurch 2<br />

St<strong>und</strong>en Verspätung. Durch die milden<br />

Temperaturen glich der Platz einer<br />

Schlammwüste.<br />

4<br />

30. März<br />

Beim 1. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar in der Hütte<br />

nahmen leider nur 6 Personen teil. Die einheimischen<br />

Spechte standen an diesem<br />

Abend auf dem Programm.<br />

Kleinspecht<br />

14. April<br />

Traditionell wurde bei reger Beteiligung am<br />

Karfreitag ein Spaziergang durch den <strong>Glattbach</strong>er<br />

Wald unternommen. Den Abschluss<br />

bildete das Ostereier- <strong>und</strong> Fischweckessen<br />

in der Hütte.<br />

28. April<br />

Am 2. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar in der Hütte<br />

war das Interesse schon etwas besser als<br />

beim 1. Vorgestellt wurden die verschiedenen<br />

Grasmückenarten.<br />

30. April<br />

Der Treffpunkt zur <strong>Vogel</strong>stimmenexkursion<br />

war der Parkplatz am Kindergarten Storchennest.<br />

Weiter ging es über eine<br />

Obststreuwiese hinab in den Wankelgr<strong>und</strong>.<br />

Während der gut zweistündigen Führung<br />

konnten wir 25 <strong>Vogel</strong>arten beobachten.<br />

17. Juni Fischessen<br />

Dank <strong>des</strong> sehr guten Wetters füllten sich ab<br />

18.00 Uhr schnell die Festbänke an der <strong>Vogel</strong>schutzhütte.<br />

Pünktlich um 19.00 Uhr<br />

wurde damit begonnen die ersten Forellen<br />

zu braten. Wie immer bildete sich gleich eine<br />

lange Warteschlange vor dem Fischstand.<br />

Die leckeren Fische <strong>und</strong> der hausgemachte<br />

Kartoffelsalat ließen die Schlemmerherzen<br />

höher schlagen.


<strong>Jahres</strong>rückblick – Vereinstätigkeiten<br />

Fischfest – zu später St<strong>und</strong>e<br />

Reibungslos funktionierte das Zusammenspiel<br />

aller Helfer, auch die Jugendgruppe<br />

war mit 6 Personen dabei <strong>und</strong> half tatkräftig<br />

mit.<br />

29. Juli Ferienspiele<br />

Bei besten äußeren Bedingungen beteiligten<br />

sich 30 Kinder bei den Ferienspielen.<br />

Zum Thema Naturerlebnisspielen wurden<br />

tolle Spiele wie z.B. Blinde Karawane, Katz<br />

<strong>und</strong> Maus mit Einem großen Fallschirm u.a.<br />

gemeinsam erlebt.<br />

04. August<br />

Fledermausnacht Aschaffenburg<br />

Die sehr gut besuchte Veranstaltung fand im<br />

Städtischen Forsthof der Stadt Aschaffenburg<br />

statt. Der Leiter <strong>des</strong> Forsthofes, Herr<br />

Trentsch stellte uns für den ersten Teil der<br />

Fledermausnacht seine Räumlichkeiten<br />

gerne zur Verfügung. Erich Sauer <strong>und</strong> Andreas<br />

Richter stellten mit einer Präsentation<br />

das Leben der Fledermäuse dar. Nachdem<br />

es dunkel geworden war, zogen 15 Kinder<br />

<strong>und</strong> 28 Erwachsene zum nahen Fasanerie-<br />

Teich. Dort konnten wir sehr gut Wasserfledermäuse<br />

bei der Jagd über der Wasseroberfläche<br />

beobachten. Dies hat besonders<br />

den Kindern gut gefallen.<br />

02. September Weinabend<br />

Der Auf- <strong>und</strong> Abbau klappte wie immer reibungslos.<br />

Zeitgleich mit unserem Weinfest<br />

fanden ein Länderspiel <strong>und</strong> die Gickelskerb<br />

statt. Das dürfte der Gr<strong>und</strong> gewesen sein,<br />

dass nur ca. 60 Gäste den Weg zur Hütte<br />

fanden. Das Wetter war bedeckt aber warm.<br />

5<br />

23. September<br />

Bei schönstem Ausflugwetter startete unser<br />

Reisebus mit dem Ziel Fränkische Schweiz.<br />

Wie immer wurde diese Tour von Lothar<br />

Geibig organisiert, ein Garant für den reibungslosen<br />

Ablauf <strong>des</strong> Herbstausfluges.<br />

14. Oktober<br />

Traditionell werden im Oktober unsere <strong>Vogel</strong>nistkästen<br />

gereinigt. Von insgesamt 186<br />

Kästen ergab sich eine Belegung wie folgt:<br />

Meisen 81, Fliegenschnäpper 4, Kleiber 16,<br />

Feldsperling 11 <strong>und</strong> 5 Kästen mit Wespe<br />

oder Ähnlichem. Erfreulicherweise fehlten<br />

nur 4 unserer Kästen.<br />

Ebenfalls am 14. Oktober wurden zum ersten<br />

Male unsere Äpfel im Wankelgr<strong>und</strong> geerntet.<br />

Der Jugendgruppe machte es viel<br />

Spaß, <strong>und</strong> wird 2007, falls es Äpfel gibt, die<br />

Ernte wieder übernehmen.<br />

15. Oktober<br />

Fledermausnacht bei den <strong>Vogel</strong>schützern<br />

in Alzenau.<br />

20 interessierte Erwachsene <strong>und</strong> 5 Kinder<br />

nahmen teil. Leider konnten wir nur zwei<br />

Arten bei der Exkursion beobachten.<br />

10. Dezember<br />

Das Vereinsjahr klang mit der Weihnachtsfeier<br />

am 10.12.06 in der <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />

aus. Musikalisch wurde der Abend von Mitgliedern<br />

der Kinder- <strong>und</strong> Jugendgruppe sowie<br />

von Manfred Maidhof mitgestaltet. Weitere<br />

Programmpunkte waren verschiedene<br />

Weihnachtsgeschichten, der <strong>Jahres</strong>rückblick<br />

in Diaform <strong>und</strong> unsere wie immer gut bestückte<br />

Tombola.<br />

Ein herzliches Dankeschön möchte ich allen<br />

aussprechen, die für den <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturschutzverein</strong><br />

tätig waren.<br />

Thomas Bormann<br />

1. Vorstand<br />

"WENN DER VOGEL UND DAS BUCH NICHT<br />

ÜBEREINSTIMMEN, GLAUBE IMMER DEM VOGEL."<br />

SPRICHWORT VON VOGELKUNDLERN


Die Graureiher stellen sich vor<br />

Die Graureiher sind recht interessante Vögel.<br />

Sie sind Pirschjäger, die im Flachwasser<br />

watend oder unbeweglich lauernd blitzschnell<br />

zustoßen, wenn ein Fisch in ihre<br />

Nähe kommt. Ihr langer Hals schafft ihnen<br />

dabei eine große Reichweite. Beim Beutestoß<br />

muss der Reiher die Lichtbrechung<br />

durch die Wasseroberfläche einkalkulieren.<br />

Nach einem Karfreitagsspaziergang im Jahr<br />

2005 trafen wir uns – wie je<strong>des</strong> Jahr – zum<br />

Ostereieressen in der <strong>Vogel</strong>schutzhütte. Es<br />

wurde von den alten Zeiten erzählt, als man<br />

nach dem Nistkästen reinigen oder beim<br />

Hüttenbau zwischendurch ein Fässchen<br />

Bier anstach. Dabei kam die Idee auf, die<br />

„Alten“ könnten sich doch mal wieder treffen,<br />

da einige doch nicht mehr so aktiv sind.<br />

Diese Idee wurde prompt in die Tat umgesetzt<br />

<strong>und</strong> wir trafen uns bald zum ersten<br />

Mal.<br />

6<br />

Ein Name für unsere Gruppe wurde auch<br />

schnell gef<strong>und</strong>en: Wir ließen uns von den<br />

oben beschriebenen Vögeln inspirieren <strong>und</strong><br />

nannten uns „Die Graureiher“, obwohl einige<br />

ihr Gefieder bereits verloren haben! Wir trafen<br />

uns im Jahr 2005 2 Mal bei herrlichem<br />

Wetter. Die Partner von uns Graureihern,<br />

die Graugänse, waren natürlich mit von der<br />

Partie. Bei diesen Treffen wurde – wie bei<br />

unseren Namensvettern den Vögeln – auch<br />

„zugestoßen“, jedoch nicht beim Fisch, sondern<br />

bei der Hausmacher Wurst <strong>und</strong> beim<br />

Kesselfleisch. Ungefähr 20 – 25 Graureiher<br />

<strong>und</strong> Graugänse kamen zu den Treffen, die<br />

auch im Jahr 2006 stattfanden. Es wurden<br />

Dias von früher gezeigt, wo heutige Mütter<br />

<strong>und</strong> Väter noch Kinder waren.<br />

Dabei wurden Erinnerungen wach <strong>und</strong> die<br />

Begeisterung flammte neu auf. Nach der<br />

Diashow wurde erzählt <strong>und</strong> zwischendurch<br />

einander zugeprostet.<br />

Wir merkten gar nicht wie die Zeit verging<br />

<strong>und</strong> wir verabschiedeten uns mit dem Versprechen<br />

auf ein baldiges Wiedersehen.<br />

Lothar Geibig


<strong>Jahres</strong>rückblick der Waldkäuzchen<br />

Das Motto der ersten Gruppenst<strong>und</strong>e war<br />

„unsere heimischen Greifvögel. Wir bastelten<br />

Flugbilder in Lebensgröße vom Mäusebussard,<br />

Turmfalken, Sperber <strong>und</strong> Habicht.<br />

Sie wurden an der Decke unserer Hütte befestigt<br />

<strong>und</strong> sollen uns die unterschiedlichen<br />

Größen <strong>und</strong> Umrisse zeigen.<br />

Ein erster Spaziergang führte uns in Richtung<br />

Unterafferbach. Bei einem Picknick auf<br />

der Zwölf-Apostel-Bank <strong>und</strong> Spielen wurde<br />

uns die Zeit nicht zu lange. Leider blieben<br />

beim Ostereier-Suchen einige Teile unauffindbar.<br />

Der Osterhase hatte sich darüber<br />

sicher gefreut.<br />

Das Traumfänger-Basteln war für so manchen<br />

nur mit großer Geduld <strong>und</strong> Fingerspitzengefühl<br />

machbar. Mit Wolle, Perlen, Muscheln<br />

<strong>und</strong> Federn entstanden richtige kleine<br />

Kunstwerke.<br />

Im Mai probierten wir Hol<strong>und</strong>erblütensirup<br />

<strong>und</strong> -sekt herzustellen. Der Sirup schmeckte<br />

w<strong>und</strong>erbar, der Kindersekt war nicht jedermanns<br />

Geschmack. Und wer ihn zu lange<br />

aufhob, nach dem Motto was lange lagert<br />

wird immer besser, konnte ihn dann wegschütten.<br />

Während eines Arbeitseinsatzes der Erwachsenen<br />

im Wankelgr<strong>und</strong> hatte eine kleine<br />

Gruppe Kinder <strong>und</strong> ich dieses Gebiet mit<br />

Schritten vermessen <strong>und</strong> in einem Plan alles<br />

notiert. So hatten wir einen genauen Überblick<br />

über ein Gebiet erhalten, das regelmäßig<br />

von unserem Verein gepflegt wird.<br />

Für den Besuch im Waldschwimmbad hatten<br />

wir uns genau den richtigen Tag ausgesucht.<br />

Sonnenschein ohne Ende <strong>und</strong> auch<br />

der Spaziergang hin <strong>und</strong> zurück in der<br />

Gruppe machte Spaß.<br />

Beim Zeltlager waren wir eine überschaubare<br />

Gruppe, gemischt aus Erwachsenen, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Kindern. Auch eine Fre<strong>und</strong>in<br />

durfte als Gast dieses Wochenende Lagerfeuer,<br />

Grillen am Stock, Stockbrot <strong>und</strong> einiges<br />

mehr miterleben.<br />

Im Herbst bastelten wir aus Tonkarton,<br />

Strümpfen, Schaschlikstäbchen, Kullerau-<br />

7<br />

gen <strong>und</strong> Füllwatte lustige Fledermäuse, die<br />

auch als Dekoration für Halloween praktisch<br />

waren.<br />

Bei der Nistkästenreinigung hatten wir wie<br />

je<strong>des</strong> Jahr unsere spezielle Kindertour. Jeder<br />

kam je nach Zutrauen <strong>und</strong> Können, an<br />

alle Aufgaben dran. Da hatten wir Leiterträger,<br />

den Werkzeugträger, Schriftführer,<br />

Nistkastenabhänger <strong>und</strong> -reiniger.<br />

Wir fragten uns auch oft, wenn wir ein Nest<br />

mit vielen nicht ausgebrüteten Eiern oder<br />

einem toten Jungvogel fanden, was mit den<br />

<strong>Vogel</strong>eltern passiert war. Wir kennen bereits<br />

den Unterschied zwischen einem Kleibernest,<br />

Blaumeisen- oder Kohlmeisennest <strong>und</strong><br />

unterscheiden normale Nistkästen von<br />

Baumläufernistkästen.<br />

Unser Baumprojekt erstreckte sich über das<br />

ganze Jahr. Je<strong>des</strong> Kind hatte sich einen<br />

Baum ausgesucht, den es beobachtete <strong>und</strong><br />

Notizen, Bilder, Fotos machte, oder auch<br />

Blätter <strong>und</strong> Früchte sammelte. Einige waren<br />

ganz eifrig dabei.<br />

Es ist schön, wenn man Beobachten kann<br />

(oder es versucht zu lernen) was sich in unserem<br />

Garten, auf der Wiese nebenan, bei<br />

einem Spaziergang im Wald alles abspielt.<br />

Man kann so viel sehen <strong>und</strong> dabei den Alltag<br />

in der Schule, Beruf, Stress mit Familie<br />

oder Fre<strong>und</strong>en ganz vergessen, oder sich<br />

ganz einfach nur freuen.<br />

Die Natur funktioniert auch ohne uns. Schade,<br />

wenn wir gar nichts davon mitbekommen.<br />

Zum Ende <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2006 kochten wir<br />

noch Kürbissuppe <strong>und</strong> backten die ersten<br />

Plätzchen.<br />

Die Nikolausfeier in unserer Hütte beendete<br />

unser Waldkäuzchenjahr <strong>und</strong> die Weihnachtsfeier<br />

in der <strong>Glattbach</strong>er Mühle bildete<br />

wieder einen schönen Abschluss mit vielen<br />

vom Verein.<br />

Barbara Koch


Highlights der Jugendgruppe<br />

„Ich glaub’, es geht schon wieder<br />

los“ [Rhön 2006]<br />

Das Jahr 2006 fing für die Jugendgruppe mit<br />

einem alljährlich wiederkehrenden Highlight,<br />

der Fahrt in die Rhön, an. Am 17.02.06 fuhren<br />

wir um 16 Uhr in Richtung Gersfeld bei<br />

Fulda. Im Bus war die Stimmung wie je<strong>des</strong><br />

Jahr schon top.<br />

Als wir an der winterlich verschneiten Frankfurter<br />

Hütte auf dem Simmelsberg ankamen,<br />

bezogen wir zuerst einmal die nostalgischen<br />

Zimmer. Noch vor dem Abendbrot wurde<br />

der Fassanstich von unserem Guide Thomas<br />

vorgenommen. Gekocht wurde bei dem<br />

Genuss kühlen Fassbieres, was sich in der<br />

Speisung widerspiegelte. Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong><br />

mangelnden Koch-Equipments <strong>und</strong> der niederen<br />

Garzeit ergab es ein einfach gehaltenes<br />

Gulasch, was allerdings unseren Ansprüchen<br />

genügte. Wie je<strong>des</strong> Jahr fuhren<br />

wir nach dem Essen noch einmal die neben<br />

der Hütte liegende Piste hinab. Doch nicht<br />

wie die vergangenen Jahre mit Strohsäcken,<br />

sondern mit aufgeblasenen Schläuchen eines<br />

Lkw-Reifens. Auf der mit Fackeln erhellten<br />

steilen Piste hatten wir riesigen Spaß.<br />

Natürlich waren kleinere Blessuren nicht zu<br />

vermeiden. Nach diesem Ereignis ließen wir<br />

den Abend in der gemütlichen Wohnstube<br />

bei Wasserpfeife <strong>und</strong> Gruppenspielen ausklingen.<br />

„Wie soll das nur funktionieren?“<br />

8<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Stimmung fingen einige<br />

Teilnehmer an auf den Tischen zu posieren<br />

<strong>und</strong> die Nacht wurde lang! Aber nicht so<br />

lang, dass wir den nächsten Tag nicht mit<br />

einem ordentlichen Frühstück hätten beginnen<br />

können.<br />

Kräftig gestärkt konnten wir uns an den so<br />

genannten Teamschlittenbau ranmachen.<br />

Folgen<strong>des</strong> Material wurde durch unsere<br />

Gui<strong>des</strong> bereitgestellt: 6 Lkwreifen, Dachlatten,<br />

eine Plane <strong>und</strong> viele Meter Wurstkordel.<br />

Um ein recht passables Ergebnis zu erzielen,<br />

musste unser Verstand hinzugefügt<br />

werden.<br />

Die zwei Gruppen bauten Schlitten, die unterschiedlicher<br />

nicht hätten sein können.<br />

Doch letztendlich versagten beide bei der<br />

Testfahrt auf der Piste, die mit sehr viel<br />

Neuschnee bedeckt war. Dennoch konnte<br />

die gigantische Stimmung von diesem herben<br />

Tiefschlag nicht getrübt werden. Bevor<br />

wir zur Stärkung in die Hütte zurückkehrten,<br />

fingen wir mit dem Bau eines Rieseniglus<br />

an.<br />

Der große Hunger auf den bevorstehenden<br />

Kartoffelsalat, Kartoffelbrei <strong>und</strong> Bratwürste<br />

zog uns doch bald in unsere Unterkunft. Einige<br />

Teilnehmer wärmten sich am Kachelofen<br />

auf, während sich andere die Hitze <strong>des</strong><br />

Bratwurstfettes zu Nutze machten. Da sich<br />

nicht das ganze Team in das Kochgeschehen<br />

integrieren konnte, stiegen sie auf den<br />

Bau einer transportablen Wasserpfeife um.<br />

Nach der Stärkung waren alle wieder fit <strong>und</strong><br />

konnten mit dem Bau <strong>des</strong> Iglus fortfahren.<br />

Zuerst lief der Bau noch gut, doch im späteren<br />

Geschehen stellte es sich als sehr kompliziert<br />

heraus, die Decke zu schließen,<br />

worauf der Bauleiter einsprang <strong>und</strong> die Situation<br />

entschärfte. Als der letzte Stein gesetzt<br />

war <strong>und</strong> dadurch das Dach <strong>des</strong> Iglus<br />

geschlossen war, war die Statik wieder gewährleistet<br />

<strong>und</strong> die Freude groß. Nun zog<br />

das ganze Team ein <strong>und</strong> wir genossen Tee<br />

<strong>und</strong> Plätzchen im Inneren.<br />

Wiederum ließen wir den Abend bei einer<br />

fruchtigen Wasserpfeife ausklingen, nachdem<br />

wir uns vor der Hütte eine Schneeball-


Highlights der Jugendgruppe<br />

schlacht geliefert hatten. Erschöpft fielen wir<br />

in unsere Betten <strong>und</strong> erwachten bei regem<br />

Schneefall.<br />

An unserem Abreisetag zogen wir noch<br />

einmal ein Highlight, eine Schneeschuhtour,<br />

aus der Tasche. Wir fuhren an den Fuß der<br />

Wasserkuppe, um von dort in die Schneelandschaft<br />

einzustechen. Bei strahlendem<br />

Sonneschein durchwanderten wir die<br />

traumhaft verschneite Landschaft der Rhön.<br />

Bevor wir wieder zu den Autos zurückkehrten,<br />

mussten wir noch einmal eine letzte<br />

Hürde, ein Steilhang, meistern. An der Hütte<br />

zurückgekehrt, packten wir unsere Sachen<br />

<strong>und</strong> machten uns mit positiven Erinnerungen<br />

auf den Heimweg.<br />

Zwei weitere Treffen hatten wir am 05.06.06<br />

<strong>und</strong> am 11.11.06. Diese Tage nutzen wir um<br />

unsere Kochkünste unter Beweis zu stellen.<br />

Dazu trafen sich einige von uns frühzeitig,<br />

um für die Gruppe einkaufen zu gehen, was<br />

sich auf Gr<strong>und</strong> der mangelnden Rezeptvorlagen<br />

<strong>und</strong> der saisonalen Angebote als etwas<br />

schwierig herausstellte.<br />

Bei unserem ersten Termin reichten wir als<br />

Vorspeise Melonen mit Schinken, als<br />

Hauptspeise Jägerschnitzel mit „Gräiste“<br />

(= Bratkartoffeln) <strong>und</strong> als Nachtisch Schokoladenpudding.<br />

Bei dem zweiten Treffen in der Hütte wurden<br />

zuerst in Teamwork Bruschetta <strong>und</strong> Salat<br />

vorbereitet. Als Hauptspeise gab es einen<br />

delikaten Nudelauflauf mit Hackfleisch<br />

<strong>und</strong> Gemüse. Bei der Nachspeise war Im-<br />

9<br />

provisationstalent gefragt. Ein mit Alufolie<br />

verkleidetes Tablett diente als großer Teller<br />

für das eher flüssige Kirschtiramisu, aus<br />

dem wir als krönenden Abschluss alle gemeinsam<br />

aßen.<br />

Bei<strong>des</strong> mal wurde wie immer viel gelacht<br />

<strong>und</strong> hervorragend gespeist.<br />

Neben zahlreichen weiteren Einsätzen fand<br />

dieses Jahr auch wieder ein Einsatz im<br />

Wankelgr<strong>und</strong> statt. Dabei pflückten wir Äpfel<br />

<strong>und</strong> halfen Bäume <strong>und</strong> Sträucher zu schneiden.<br />

All rights reserved ©<br />

Anna-Lena Elbert, Kendra Scheel,<br />

Marcel Scheel, Philipp Elbert


Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Das Landkärtchen<br />

Das Landkärtchen (Araschnia levana) ist der<br />

Schmetterling <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2007. Er ist der<br />

einzige heimische Tagfalter, der von Generation<br />

zu Generation seine Farbe wechselt:<br />

Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun<br />

gefärbte Schmetterlinge,<br />

Die Sommergeneration hingegen hat die<br />

Gr<strong>und</strong>farbe schwarz mit weißen Bändern<br />

<strong>und</strong> gelblichen Flecken. Männchen <strong>und</strong><br />

Weibchen kann man dagegen nicht unterscheiden.<br />

Lange Zeit hielten selbst Experten die beiden<br />

Formen für zwei verschiedene Arten.<br />

Gesteuert wird dieser so genannte Saison-<br />

Dimorphismus hauptsächlich von der Tageslichtdauer<br />

während der Puppenruhe. Ist<br />

die Puppe im Winter dem verkürzten Tageslicht<br />

ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter<br />

der gelb-braunen Frühjahrsgeneration. Sind<br />

im Sommer die Tage länger, entstehen<br />

schwarze Falter. Die Sommergeneration ist<br />

stets wesentlich zahlreicher als die Frühjahrsgeneration,<br />

da nur ein Teil der Puppen<br />

den Winter übersteht.<br />

Das Landkärtchen wird in diesem Jahr voraussichtlich<br />

besonders gut zu beobachten<br />

sein, denn der Schmetterling trat 2006 aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> warmen Wetters während seiner<br />

Flugzeiten außergewöhnlich häufig auf <strong>und</strong><br />

konnte dabei für viel Nachwuchs sorgen.<br />

Bereits ab Mitte April schlüpfen die ersten<br />

Landkärtchen der Frühjahrsgeneration. Sie<br />

saugen Nektar zumeist an Waldrändern, in<br />

feuchten Wäldern, Auen <strong>und</strong> Parklandschaf-<br />

14<br />

ten auf Schlehen, Weißdorn, Hahnenfuß<br />

<strong>und</strong> Sumpfdotterblumen.<br />

Die Tiere der Sommergeneration sieht man<br />

von Juli bis Ende August vor allem auf Bärenklau,<br />

Wiesenkerbel <strong>und</strong> Wilder Möhre.<br />

Die Weibchen legen 8 bis 10 grüne Eier in<br />

Form kleiner Eitürmchen an die Unterseite<br />

von Brennnesselblättern. Bevorzugt werden<br />

schattig stehende Bestände an Waldwegen<br />

oder Gräben. Aus den Eiern schlüpfen<br />

schwarze Raupen, die zahlreiche dunkle<br />

Dornen tragen.<br />

Sie sehen denen <strong>des</strong> Tagpfauenauges sehr<br />

ähnlich. Die ca. 20mm lange Raupe hat<br />

aber als einzige an Brennnesseln vorkommmende<br />

Raupe zwei Dornen am Kopf<br />

<strong>und</strong> ist damit eindeutig zu erkennen.<br />

Andreas Richter<br />

Quelle: B<strong>und</strong>-NRW-Naturschutzstiftung<br />

Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob<br />

ich dich auf den richtigen Weg bringe.<br />

Gehst Du vor mir, dann weiß ich nicht, ob<br />

Du mich auf den richtigen Weg bringst.<br />

Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam<br />

den richtigen Weg finden.<br />

Sprichwort aus Afrika


Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Die Waldkiefer<br />

Die Waldkiefer (Pinus Sylvestris), auch Föhre<br />

genannt, gehört nicht zu den seltenen<br />

Baumarten <strong>und</strong> ist auch nicht gefährdet. Dafür<br />

ist sie aber der reinste Überlebenskünstler.<br />

Keine andere Baumart kommt mit so<br />

wenig Wasser <strong>und</strong> Erde aus. Mit der Klimaerwärmung<br />

<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Ausdehnung von trockenen Flächen wird die<br />

Waldkiefer eher zurechtkommen als die anderen<br />

einheimischen Baumarten.<br />

Historisch gesehen spielte die Waldkiefer<br />

eine große Rolle bei der deutschlandweiten<br />

Wiederaufforstung im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Nach<br />

großflächigen Rodungen in dieser Zeit durch<br />

Köhlerei, Erz- <strong>und</strong> Salzgewinnung, wurden<br />

diese Flächen durch die anspruchslose <strong>und</strong><br />

schnell wachsende Baumart wieder aufgeforstet.<br />

Heute hat die Waldkiefer einen Anteil am<br />

gesamten Waldbestand von 24% <strong>und</strong> ist<br />

damit nach der Fichte die zweithäufigste<br />

Baumart.<br />

15<br />

Die Waldkiefer hat ein tiefreichen<strong>des</strong> so genanntes<br />

Pfahlwurzelwerk, das sie unempfindlich<br />

gegen Windwurf macht.<br />

Man erkennt sie an den schwarzbraunen<br />

r<strong>und</strong>en Zapfen, sowie daran, dass die Nadeln<br />

immer paarweise aus den Trieben<br />

kommen. Bereits aus der Ferne erkennt<br />

man ältere Kiefern sehr gut am zweifachen<br />

Rindenbild: der untere Stammbereich hat<br />

eine sehr grobe, dicke <strong>und</strong> dunkle Borke.<br />

Der obere Stammbereich hingegen hat eine<br />

dünne, rötliche, so genannte Schilfer- oder<br />

Spiegelrinde<br />

Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in<br />

Europa <strong>und</strong> Asien. Sie kann bis zu 600 Jahre<br />

alt werden <strong>und</strong> eine Höhe von 35 m erreichen<br />

Andreas Richter<br />

Quelle: Kuratorium „Baum <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>“


<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Der Turmfalke<br />

1971 wurde der Wanderfalke als erster <strong>Vogel</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> gewählt. Nun rückt dieses<br />

Jahr ein enger Verwandter von ihm in den<br />

Blickpunkt <strong>des</strong> Interesses: der Turmfalke<br />

(Falco tinnunculus).<br />

Der Turmfalke ist ein Jäger der Lüfte, der<br />

immer wieder mit seiner Wendigkeit <strong>und</strong><br />

Manövrierfähigkeit bei hohen Fluggeschwindigkeiten<br />

beeindruckt. Er ist nach<br />

dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel<br />

in Mitteleuropa. Seine wissenschaftliche Artbezeichnung<br />

tinnunculus leitet sich von seinem<br />

Ruf ab, der an ein ti ,ti ,ti erinnert.<br />

Übersetzt heißt dies „klingend" oder „schellend".<br />

Der Turmfalke ist ein <strong>Vogel</strong>, der früher in<br />

fast jedem Ort zu finden war.<br />

Es gab kaum einen Kirchturm, der nicht von<br />

Turmfalken besiedelt wurde. Doch leider<br />

werden heute oftmals bei Renovierungsarbeiten<br />

Kirchtürme <strong>und</strong> andere, als Brutplätze<br />

in Frage kommende Gebäude so abgedichtet,<br />

dass keine Nistmöglichkeiten mehr<br />

bestehen.<br />

Der Turmfalke ist ein überwiegend rotbraun<br />

gefärbter Greifvogel mit unterschiedlicher<br />

Kopf- <strong>und</strong> Schwanzfärbung bei Männchen<br />

<strong>und</strong> Weibchen: Männchen besitzen einen<br />

hellgrauen Kopf <strong>und</strong> hellgraue Schwanzfedern,<br />

während die Weibchen bis auf den<br />

quergebänderten Schwanz einheitlich rotbraun<br />

gefärbt sind. Das Weibchen ist etwas<br />

schwerer als das Männchen. Junge Turmfalken<br />

sind überwiegend bräunlich gefärbt<br />

16<br />

<strong>und</strong> gleichen damit im Erscheinungsbild erwachsenen<br />

Weibchen.<br />

Der Turmfalke ist ca. 35 cm groß <strong>und</strong> gehört<br />

damit zu den kleinsten Greifvögeln in<br />

Deutschland. Seine Spannweite beträgt ungefähr<br />

75 cm.<br />

Der „Rüttelfalk" – ein schnittiger Jäger<br />

Im Flug zeigt der Turmfalke sein „schnittiges<br />

Profil" – mit seinen langen, spitzen Flügeln<br />

<strong>und</strong> seinem charakteristischen Rüttelflug ist<br />

er gut von anderen Arten, wie dem Sperber,<br />

zu unterscheiden, die z.B. den Segelflug<br />

unter Ausnutzung der Thermik anwenden.<br />

Dass man den Turmfalken oft im Feld beobachten<br />

kann, wie er hoch oben in der Luft<br />

„rüttelt", hat im Volksm<strong>und</strong> den Namen „Rüttelfalke"<br />

oder „Rüddelgeier" entstehen lassen.<br />

Oft wird er aber auch „Mauer-, Domoder<br />

Kirchfalke" genannt, weil er in Städten<br />

<strong>und</strong> Dörfern gerne in Spalten von Kirchtürmen<br />

<strong>und</strong> hohen Mauern, wie z.B. in Burgen<br />

nistet.<br />

Turmfalken haben ein großes Repertoire an<br />

Lautäußerungen: Bei männlichen Tieren<br />

konnte man 11 verschiedene Rufe <strong>und</strong> bei<br />

weiblichen Tieren über neun Rufe feststellen.<br />

Man erkennt den Rumfalken an seinen hellen,<br />

lauten „kikikikiki“-Rufreihen, die er vor<br />

allem während <strong>des</strong> Fluges ausstößt.<br />

Ein anderer charakteristischer Ruf ist das so<br />

genannte „Lahnen", ein Bettelruf der Jungtiere,<br />

der aber auch vom Weibchen während<br />

der Balz <strong>und</strong> in der Brutzeit zu hören ist,<br />

wenn sie das Männchen um Futter anbettelt.


<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Der Turmfalke<br />

In Mitteleuropa bevorzugt der Turmfalke als<br />

Brutbiotop eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft<br />

mit Äckern <strong>und</strong> Feldgehölzen.<br />

Ausgedehnte geschlossene Waldbestände<br />

<strong>und</strong> völlig baumlose Steppen (Agrarsteppen)<br />

werden gemieden. Da er sehr anpassungsfähig<br />

ist, nutzt er z.B. auch die<br />

Strommasten von Starkstromleitungen als<br />

Nistplatz, wenn keine Bäume vorhanden<br />

sind. Zum Jagen benötigt er generell freie<br />

Flächen mit niedrigem Bewuchs.<br />

Seine Jagdtechnik ist der Rüttelflug, der ist<br />

auch für einen Laien leicht erkennbar: Mit<br />

schnellem Flügelschlag <strong>und</strong> breit gefächertem,<br />

leicht nach unten geknickten Schwanz<br />

bleibt der Falke in einer Höhe zwischen<br />

10 m <strong>und</strong> 40 m an einer Stelle in der Luft<br />

stehen <strong>und</strong> späht nach geeigneter Beute.<br />

Der Rüttelflug verbraucht sehr viel Energie<br />

(etwa das 10-fache <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>umsatzes)<br />

<strong>und</strong> ist recht zeitaufwändig, da das Männchen<br />

im Schnitt ca. 20 min rütteln muss, um<br />

eine Maus zu fangen.<br />

Turmfalken ernähren sich vorwiegend von<br />

Feldmaus, Rötelmaus, Spitzmaus, Maulwurf<br />

<strong>und</strong> Wühlmaus, aber auch kleine Vögel stehen<br />

auf dem Speisezettel Auch werden gelegentlich<br />

Insekten wie Heuschrecken <strong>und</strong><br />

Käfer oder auch Reptilien <strong>und</strong> Eidechsen<br />

nicht verschmäht.<br />

Das natürliche Bruthabitat der Turmfalken<br />

sind Felsen, in deren Spalten sie brüten –<br />

oft in enger Nachbarschaft zu anderen Felsbrütern<br />

wie Wanderfalke, Kolkrabe oder<br />

Uhu. Die meisten Turmfalken besiedeln Sek<strong>und</strong>ärhabitate<br />

(Kirchtürme <strong>und</strong> andere hohe<br />

Gebäude wie z.B. Burgruinen) in Städten<br />

<strong>und</strong> Ortschaften. Sie bieten den Turmfalken<br />

oft die Möglichkeit, in Nischen <strong>und</strong> Mauerlöchern<br />

zu brüten.<br />

Für eine erfolgreiche Aufzucht der Jungen,<br />

braucht der Turmfalke ein Revier (= Territorium)<br />

mit dem Brutplatz als Mittelpunkt. Die<br />

ersten Auseinandersetzungen, in denen die<br />

Grenzen eines solchen Territoriums abgesteckt<br />

werden, beginnen im März <strong>und</strong> sind<br />

oft recht heftig. Bei ziehenden Falken dauert<br />

die Verpaarungsphase merklich länger als<br />

bei Standvögeln, da letztere ihr Revier <strong>und</strong><br />

17<br />

ihren Brutplatz bereits früh besetzt haben.<br />

Die ziehenden Falken müssen dagegen<br />

zum Teil sehr aggressive Revierkämpfe<br />

ausfechten wenn sie aus den Winterquartieren<br />

zurückkehren, was zu einer Verzögerung<br />

der Verpaarungsphase führt. Bei der<br />

Balz vollführen die Männchen eindrucksvolle<br />

Balzflüge: Ruckartige Flügelschläge wechseln<br />

mit Drehungen um die Längsachse.<br />

Diese Flüge dienen vor allem der Revierabgrenzung<br />

<strong>und</strong> sind von erregten Rufen begleitet.<br />

Die Aufforderung zur Paarung jedoch<br />

kommt überwiegend vom Weibchen, welches<br />

sich in der Nähe <strong>des</strong> Männchens niederlässt<br />

<strong>und</strong> ein vom Bettelruf der Jungen<br />

abgeleitetes Lahnen hören lässt.<br />

Ab dem 2. Lebensjahr fangen Turmfalken<br />

an zu brüten. Die Brutzeit beginnt in der Regel<br />

ab Mitte April. Nach etwa 27-29 Tagen<br />

schlüpfen dann die Jungen. In den ersten<br />

Tagen nach dem Schlüpfen verlässt das<br />

Weibchen die Jungvögel nur, um vom<br />

Männchen die Nahrung zu übernehmen,<br />

ansonsten hudert es die Jungvögel (es<br />

wärmt sie im Bauchgefieder).<br />

In Deutschland leben ca. 50.000 Turmfalken-Paare,<br />

in Europa ca. 350.000 Brutpaare.<br />

Wir tragen die Verantwortung für den<br />

Erhalt dieser Art.<br />

Für die ökologische Vielfalt in der Natur sind<br />

Greifvögel unentbehrlich. Als <strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong><br />

2007 wird der Turmfalke dazu beitragen,<br />

dass immer mehr Menschen ihm <strong>und</strong> seinen<br />

Verwandten Aufmerksamkeit schenken <strong>und</strong><br />

bereit sind, zum Schutz der Vögel beizutragen.<br />

Susanne Bormann<br />

Quelle: LBV / NABU, Der Turmfalke – <strong>Vogel</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> 2007


Veranstaltungstermine 2007<br />

Datum Programm Uhrzeit Treffpunkt<br />

07.03.2007 Ausschusssitzung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

18.03.2007<br />

Frühjahrswanderung<br />

(Märzenbecher)<br />

22<br />

09.00 Uhr Johann-Desch--Platz<br />

29.03.2007 1. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

31.03.2007 <strong>Jahres</strong>hauptversammlung 20.00 Uhr <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />

06.04.2007 Karfreitagsspaziergang 09.00 Uhr Festplatz<br />

26.04.2007 2. <strong>Vogel</strong>stimmenseminar 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

06.05.2007 <strong>Vogel</strong>stimmenexkursion<br />

Treffpunkt <strong>und</strong> Zeit werden noch<br />

bekannt gegeben.<br />

11.06.2007 Vorbereitung Zeltlager 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

22.06.2007 Arbeitseinsatz 15.00 Uhr Wankelgr<strong>und</strong><br />

23.06.2007<br />

Arbeitseinsatz <strong>und</strong><br />

Aktiventreffen<br />

09.00 / 19.00 Uhr<br />

Wankelgr<strong>und</strong> /<br />

<strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

13.-15.07.2007 Zeltlager Weickersgrüben<br />

27.07.2007<br />

Ausschusssitzung /<br />

Versammlung<br />

19.00 / 20.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

04.08.2007 Fischessen 18.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

29.09.2007<br />

Fledermauskontrolle<br />

Goldbach / Aschaffenburg<br />

09.00 Uhr<br />

Goldbacher Waldschwimmbad<br />

/ Parkplatz<br />

01.10.2007 Ausschusssitzung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

13.10.2007<br />

Nistkästenreinigung <strong>und</strong><br />

Fledermauskontrolle<br />

09.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

15.11.2007 Versammlung 19.00 Uhr <strong>Vogel</strong>schutzhütte<br />

08.12.2007 Weihnachtsfeier 19.00 Uhr <strong>Glattbach</strong>er Mühle<br />

Details zu den genannten Terminen entnehmen Sie bitte der Tageszeitung bzw. dem<br />

<strong>Glattbach</strong>er Mitteilungsblatt. Oder schauen Sie einfach auf unsere Homepage<br />

www.naturschutz-glattbach.de


Beitrittserklärung<br />

Hiermit trete(n) ich/wir dem <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturschutzverein</strong> <strong>Glattbach</strong> e.V.<br />

in einer<br />

� Familienmitgliedschaft (<strong>Jahres</strong>beitrag zur Zeit 9,- €)<br />

� Einzelmitgliedschaft (<strong>Jahres</strong>beitrag zur Zeit 6,- € ) bei<br />

(bitte ankreuzen)<br />

Kinder sind bis zum Alter von 16 Jahren beitragsfrei. Ab dem 17. Lebensjahr erfolgt die<br />

automatische Umwandlung in eine Einzelmitgliedschaft.<br />

Vor- <strong>und</strong> Zuname: …………………………........ geb. am .............................................<br />

Straße: ............................................................. PLZ / Ort: ……………........................<br />

E-Mail: ……………………………………………. ℡: .....................................................<br />

Hochzeitsdatum: ..............................................<br />

Weitere Familienmitglieder:<br />

..................................................................... geb. am: ..........................................<br />

..................................................................... geb. am: ..........................................<br />

Ich ermächtige den <strong>Vogel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturschutzverein</strong> <strong>Glattbach</strong> e.V. widerruflich, den jeweils<br />

fälligen <strong>Jahres</strong>beitrag zu Lasten <strong>des</strong><br />

Kontos Nr.: .............................. BLZ: ...............................................<br />

bei: ........................................................ mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Datum: ………………………………… Unterschrift: ……………………………………….<br />

Bitte diese Beitrittserklärung persönlich abgeben bei Adolf Bormann, Hauptstrasse 62 in<br />

63864 <strong>Glattbach</strong> oder bei einem Ihnen bekannten Mitglied unseres Vereines.<br />

� ……………………………………………………………………………………………………<br />

Danke<br />

sagen wir allen Firmen, welche uns mit einem Inserat bei dieses Ausgabe der Broschüre unterstützt<br />

haben Wir bitten unsere Leser, diese Firmen <strong>und</strong> Fachgeschäfte bei Ihren Einkäufen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Danke<br />

Sagen wir auch allen Spendern für die Förderung unserer Naturschutzarbeit<br />

23

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