Vogel des Jahres - Vogel und Naturschutzverein Glattbach
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<strong>Vogel</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> – Der Turmfalke<br />
1971 wurde der Wanderfalke als erster <strong>Vogel</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> gewählt. Nun rückt dieses<br />
Jahr ein enger Verwandter von ihm in den<br />
Blickpunkt <strong>des</strong> Interesses: der Turmfalke<br />
(Falco tinnunculus).<br />
Der Turmfalke ist ein Jäger der Lüfte, der<br />
immer wieder mit seiner Wendigkeit <strong>und</strong><br />
Manövrierfähigkeit bei hohen Fluggeschwindigkeiten<br />
beeindruckt. Er ist nach<br />
dem Mäusebussard der häufigste Greifvogel<br />
in Mitteleuropa. Seine wissenschaftliche Artbezeichnung<br />
tinnunculus leitet sich von seinem<br />
Ruf ab, der an ein ti ,ti ,ti erinnert.<br />
Übersetzt heißt dies „klingend" oder „schellend".<br />
Der Turmfalke ist ein <strong>Vogel</strong>, der früher in<br />
fast jedem Ort zu finden war.<br />
Es gab kaum einen Kirchturm, der nicht von<br />
Turmfalken besiedelt wurde. Doch leider<br />
werden heute oftmals bei Renovierungsarbeiten<br />
Kirchtürme <strong>und</strong> andere, als Brutplätze<br />
in Frage kommende Gebäude so abgedichtet,<br />
dass keine Nistmöglichkeiten mehr<br />
bestehen.<br />
Der Turmfalke ist ein überwiegend rotbraun<br />
gefärbter Greifvogel mit unterschiedlicher<br />
Kopf- <strong>und</strong> Schwanzfärbung bei Männchen<br />
<strong>und</strong> Weibchen: Männchen besitzen einen<br />
hellgrauen Kopf <strong>und</strong> hellgraue Schwanzfedern,<br />
während die Weibchen bis auf den<br />
quergebänderten Schwanz einheitlich rotbraun<br />
gefärbt sind. Das Weibchen ist etwas<br />
schwerer als das Männchen. Junge Turmfalken<br />
sind überwiegend bräunlich gefärbt<br />
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<strong>und</strong> gleichen damit im Erscheinungsbild erwachsenen<br />
Weibchen.<br />
Der Turmfalke ist ca. 35 cm groß <strong>und</strong> gehört<br />
damit zu den kleinsten Greifvögeln in<br />
Deutschland. Seine Spannweite beträgt ungefähr<br />
75 cm.<br />
Der „Rüttelfalk" – ein schnittiger Jäger<br />
Im Flug zeigt der Turmfalke sein „schnittiges<br />
Profil" – mit seinen langen, spitzen Flügeln<br />
<strong>und</strong> seinem charakteristischen Rüttelflug ist<br />
er gut von anderen Arten, wie dem Sperber,<br />
zu unterscheiden, die z.B. den Segelflug<br />
unter Ausnutzung der Thermik anwenden.<br />
Dass man den Turmfalken oft im Feld beobachten<br />
kann, wie er hoch oben in der Luft<br />
„rüttelt", hat im Volksm<strong>und</strong> den Namen „Rüttelfalke"<br />
oder „Rüddelgeier" entstehen lassen.<br />
Oft wird er aber auch „Mauer-, Domoder<br />
Kirchfalke" genannt, weil er in Städten<br />
<strong>und</strong> Dörfern gerne in Spalten von Kirchtürmen<br />
<strong>und</strong> hohen Mauern, wie z.B. in Burgen<br />
nistet.<br />
Turmfalken haben ein großes Repertoire an<br />
Lautäußerungen: Bei männlichen Tieren<br />
konnte man 11 verschiedene Rufe <strong>und</strong> bei<br />
weiblichen Tieren über neun Rufe feststellen.<br />
Man erkennt den Rumfalken an seinen hellen,<br />
lauten „kikikikiki“-Rufreihen, die er vor<br />
allem während <strong>des</strong> Fluges ausstößt.<br />
Ein anderer charakteristischer Ruf ist das so<br />
genannte „Lahnen", ein Bettelruf der Jungtiere,<br />
der aber auch vom Weibchen während<br />
der Balz <strong>und</strong> in der Brutzeit zu hören ist,<br />
wenn sie das Männchen um Futter anbettelt.