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Januar - Dezember 1703 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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XXXVI einleitung<br />

wert für Kurfürstin Sophie zu sehen (in N. 72). Ihr war die Geschichte bereits von anderer<br />

Seite zugetragen worden, gegenüber <strong>Leibniz</strong> folgt nun eine süffisante Kommentierung: ” on<br />

dit que vostre maison est fort fertile dont je me rejouis sur tout si vous y avez quelque<br />

part‘‘ (in N. 71).<br />

Schließlich ist aus <strong>Leibniz</strong>’ Hauswesen zu erfahren, dass er sich in Berlin eine Kutsche<br />

gekauft hat (vgl. N. 14). Sein Reisesitz, den er vor zwei Jahren hatte anfertigen lassen<br />

(vgl. I, 19 Einleitung, S. LXIII), wird dadurch für die Rückreise nicht gebraucht und in<br />

Berlin abgestellt, offenbar im Haus General Flemmings, der um Abtransport bitten lässt<br />

(vgl. N. 41). Eckhart, noch in Flemmings Dienst, wird von <strong>Leibniz</strong> beauftragt, für eine<br />

Zwischenlösung zu sorgen ” donec vel peti curem, vel ipse Berolinum redeam‘‘ (N. 44).<br />

Was die Familie angeht, so ist zum einen der Brief eines entfernten Verwandten<br />

zu erwähnen, des Geistlichen Johann Jacob <strong>Leibniz</strong>, der, aus Nürnberg stammend (und<br />

<strong>Gottfried</strong> <strong>Wilhelm</strong> von dort persönlich bekannt), seit Jahren in Stockholm lebt; er wendet<br />

sich an den berühmten Verwandten mit Fragen zu einer eventuellen Verwandtschaftsbe-<br />

ziehung zu adligen Namensträgern aus dem Spätmittelalter (N. 176).<br />

Nach wie vor ist hier aber der Neffe Friedrich Simon Löffler der Hauptkorrespondent;<br />

das inhaltliche Spektrum der acht Briefe (unter denen ausnahmsweise auch ein <strong>Leibniz</strong>-<br />

brief überliefert ist) reicht dieses Mal hinaus über die üblichen Themen Bücherbeschaf-<br />

fung und Neuigkeiten von der Universität Leipzig (vgl. Kapitel 13). So findet sich darin<br />

eine Bitte des Theologen an den Leiter der Wolfenbütteler Bibliotheca Augusta (um Aus-<br />

kunft zur Überlieferung der Confessio Augustana) oder ein Hinweis auf eigene gelehrte<br />

Arbeiten Löfflers. Und vor allem auf seine beruflichen Ambitionen: seine Bemühungen<br />

um ein anderes Amt im Dienste der sächsischen Landeskirche oder außerhalb des Kur-<br />

fürstentums, im zu Brandenburg gehörenden Magdeburg. Insbesondere hierfür erhofft<br />

er sich <strong>Leibniz</strong>’ Protektion. All diese Bemühungen scheitern, nicht zuletzt aufgrund von<br />

Löfflers schwacher Stimme. Ein in Zusammenhang mit dem Vorstellungstermin in Mag-<br />

deburg geplanter Besuch bei <strong>Leibniz</strong> unterbleibt, weil es Löffler nicht gelingt, eine klare<br />

Auskunft über dessen derzeitigen Aufenthaltsort zu erhalten. Aus seiner eigenen Familie<br />

berichtet er von der Geburt des zweiten Sohnes Paul <strong>Gottfried</strong> am 9. <strong>Dezember</strong>, für den<br />

er sich <strong>Leibniz</strong>’ Patenschaft erbittet — wie bereits ursprünglich für den vor drei Jahren<br />

geborenen ältesten Sohn vorgesehen, dessen Taufe aber in die Zeit von <strong>Leibniz</strong>’ Wien-<br />

Reise fiel (vgl. N. 425 sowie I, 19 N. 107). <strong>Leibniz</strong> wiederum nimmt die genaue Kenntnis<br />

des Neffen über die Verwandtschaft in Sachsen in Anspruch: ihn hatte ein (nicht ge-

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