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Januar - Dezember 1703 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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XXXVIII einleitung<br />

Locke und François Lamy, die Diskussion des Substanzbegriffs und der Vorstufen der<br />

Theodicée sowie der Méditation sur la notion commune de la justice. Letztere dürfte<br />

aber nicht nur Berlin, sondern auch Hannover geschuldet sein, nämlich einem Vortrag<br />

vor Kurfürst Georg Ludwig und Kurfürstin Sophie ” sur la nature de la bonté et de la<br />

justice‘‘ von Anfang August (vgl. Kapitel 11). Hinzu kommt eine Abhandlung zur Dyadik<br />

(Explication de l’Arithmétique binaire). Auch die Scriptores rerum Brunsvicensium<br />

werfen ihre Schatten voraus (vgl. Kapitel 10). Was die Ausbeute angeht, so ist <strong>1703</strong> ein<br />

reiches Jahr.<br />

2. Im Dienst des Hauses Hannover, Hofnachrichten, das Gespräch mit Kurfürstin<br />

Sophie<br />

Von <strong>Leibniz</strong>’ dienstlichen Aufgaben kommt in den Briefen unseres Zeitraums neben der<br />

welfischen Hausgeschichte (vgl. Kapitel 10) vor allem die Aufsicht über die Arbeiten am<br />

Monumentum Gloriae für den verstorbenen Kurfürsten Ernst August zur Sprache: in den<br />

Korrespondenzen mit dem Augsburger Kupferstecher Ulrich Kraus, der Probeabdrucke<br />

schickt, mit dem Pariser Residenten Christophe Brosseau, der Nachrichten des Kupferstechers<br />

Drevet übermittelt, und schließlich mit dem Kammerpräsidenten zu Hannover,<br />

Friedrich <strong>Wilhelm</strong> von Schlitz gen. von Görtz, dem <strong>Leibniz</strong> Bericht erstattet. In der sich<br />

langsam dem Ende zuneigenden langen Geschichte dieses Werkes geht es vor allem um<br />

letzte Korrekturen — und um die Bezahlung.<br />

Knapp ein Drittel der Korrespondentenbriefe kommt aus Hannover. Dass darin besonders<br />

ausführliche Nachrichten über Hof und Stadt enthalten sind (und unser Band damit<br />

zu einem reichen Quellenwerk für dieses Thema wird), liegt in erster Linie an <strong>Leibniz</strong>’<br />

inoffizieller Funktion als Gesprächspartner der Kurfürstin Sophie — und daran, dass er<br />

diese Funktion <strong>1703</strong> vor allem brieflich ausübt. Etwa zwei Drittel dieses Jahres halten er<br />

und seine Patronin sich an verschiedenen Orten auf: zwei Monate nach seiner Rückkehr<br />

aus Berlin bricht die Kurfürstin Anfang August dorthin zu einem dreimonatigen Besuch<br />

bei ihrer Tochter auf. Aus der räumlichen Trennung resultiert ein umfangreicher Briefwechsel<br />

(mehr als 30 überlieferte Briefe), zu dem Korrespondenzen mit Personen aus<br />

dem höfischen Umfeld hinzukommen. Während von Sophies Sekretär Charles-Nicolas<br />

Gargan und ihrem Kammerdiener Roland Engelskirchen jeweils nur ein Brief aus Berlin<br />

überliefert ist, sind es insbesondere Giuseppe Guidi und Bartolomeo Ortensio Mauro,<br />

die <strong>Leibniz</strong> auf dem Laufenden halten: über den Karneval und seine Anziehungskraft

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