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Januar - Dezember 1703 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LII einleitung<br />

zu wenden und erbittet (erneut in N. 288) <strong>Leibniz</strong>’ Rat für das Vorgehen sowie seine<br />

Fürsprache beim hannoverschen Vizekanzler Hugo; mit N. 294 wird ihm Unterstützung<br />

zugesagt.<br />

Die Korrespondenz mit Schmidt selbst ist vor allem vom gelehrten Austausch bestimmt:<br />

er erbittet und erhält Auskunft zu historisch-genealogischen Fragen (vgl. Kapitel<br />

10), informiert <strong>Leibniz</strong> über numismatische Neuerscheinungen, stellt den fruchtbaren<br />

Kontakt zu Jakob Friedrich Reimmann her (vgl. N. 424). Wie in früheren Bänden (vgl.<br />

z. B. I, 17 Einleitung S. XLI, I, 19 Einleitung S. LXXIII) kommt zudem gelegentlich seine<br />

Einbeziehung in die protestantischen Bestrebungen zur Kalenderverbesserung zur Sprache<br />

(vgl. N. 188 sowie Kapitel 11).<br />

Ließe sich Fabricius’ Verhältnis zu <strong>Leibniz</strong> als das eines Klienten zu seinem Patron<br />

bezeichnen, so gilt dies noch mehr für den Helmstedter Aristoteliker Cornelius Dietrich<br />

Koch. Sein kurzer Briefwechsel mit <strong>Leibniz</strong> handelt (neben ein paar Universitätsnachrichten<br />

und einem Einblick in seine wissenschaftlichen Vorhaben) vor allem von seinem<br />

” munus‘‘, der ihm unter <strong>Leibniz</strong>’ Fürsprache zugesagten Professur für Logik und Metaphysik<br />

(vgl. N. 115 und N. 250). Da es bei der tatsächlichen Einsetzung zu einer Verzögerung<br />

kommt (vgl. N. 372), scheint <strong>Leibniz</strong> Ende Oktober erneut am hannoverschen Hofe<br />

vorstellig geworden zu sein; wenig später kann Koch beteuern (N. 405): beneficii Tui in<br />

”<br />

me [...] memor ero semper‘‘ — die Professur ist ihm sicher.<br />

Schließlich ist ein weiterer Helmstedter zu nennen, der offenbar zu <strong>Leibniz</strong>’ Klienten<br />

zählte: Justus Christoph Böhmer, Professor für Moral und Beredsamkeit, der Anfang<br />

Mai (etwas verfrüht) in panegyrischen Versen <strong>Leibniz</strong>’ Rückkehr nach Hannover begrüßt;<br />

dieser antwortet mit einem kleinen Wortspiel.<br />

6. Reichsangelegenheiten und europäische Politik<br />

Kein anderes Thema ist so breit in unserem Band vertreten wie die Politik der europäischen<br />

Mächte. Dies liegt an den unruhigen Zeitläuften: fast ganz Europa ist einbezogen<br />

in die beiden großen Kriege, den Spanischen Erbfolgekrieg und den (Dritten)<br />

Nordischen Krieg; als kriegsführende Macht, als Bündnispartner, als Subsidiengeber oder<br />

als Kriegsschauplatz; die wenigen neutralen Mächte (wie Portugal, Venedig) werden<br />

bedrängt, sich einem der Bündnisse anzuschließen.<br />

Zudem sind die beiden Höfe, an denen <strong>Leibniz</strong> sich in unserem Berichtszeitraum<br />

aufhält, in einen Konflikt verwickelt, der sich zwischen Hannover (an der Seite Celles)<br />

und Berlin zu Beginn des Jahres an Hildesheim entzündet hatte. Die auf Unruhen

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