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Januar - Dezember 1703 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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XLII einleitung<br />

scher Vertreter. Während zu Beginn des Jahres Burnetts Schicksal noch ungewiss ist (und<br />

von der Kurfürstin, bei aller tätigen Anteilnahme, mit einer gewissen Ironie kommentiert<br />

wird; vgl. N. 1 u. N. 4), zeichnet sich im Spätsommer das gute Ende ab: Ende August<br />

(in N. 63) kann <strong>Leibniz</strong> ihr berichten, er habe aus einer gazette‘‘ erfahren, Burnett sei<br />

”<br />

in Freiheit und außerhalb Frankreichs; Anfang September erhofft er sich aus Sophies<br />

Korrespondenz mit den beteiligten Diplomaten und der Nichte in Versailles Gewissheit<br />

(N. 67), noch um die Monatsmitte spricht er (in N. 339) von seiner Unsicherheit angesichts<br />

des erschwerten Nachrichtenaustauschs mit Frankreich. Erst Burnetts Brief vom<br />

5. November (N. 384) aus Genf gibt gänzliche Gewissheit — und erweist dessen eklatante<br />

Unwissenheit über die Hintergründe seiner Befreiung. Mit den Sätzen je vois bien Mon-<br />

”<br />

sieur, que vous ignorés vostre propre histoire puisque vous ne rendés point graces ny à<br />

Elle [Kurfürstin Sophie], ny à la Reine, qui ont tant travaillé toutes deux pour vostre<br />

delivrance‘‘ leitet <strong>Leibniz</strong> in seiner Antwort (N. 412) einen ausführlichen Bericht über das<br />

Wirken der beiden Fürstinnen für Burnett ein.<br />

Burnett wird im kommenden Jahr Gast des hannoverschen Hofes sein (eine Einladung<br />

ist in N. 412 bereits angedeutet). Auch in unserem Berichtszeitraum kommen<br />

zahlreiche Gäste nach Hannover, vor allem Engländer und Schotten (vgl. Kapitel 3),<br />

aber auch aus anderen Territorien. Großen Anklang findet vor allem der Jesuit Carlo<br />

Maurizio Vota, Beichtvater des polnischen Königs, dessen lebhafte Konversation nicht<br />

nur der Kurfürstin zusagt (vgl. N. 15). Andere Besucher erfahren eine wesentlich schlechtere<br />

Beurteilung. Mit Spott werden vor allem die Auftritte der parvenuhaften Gräfin<br />

Wartenberg bedacht (nicht nur während ihres Karnevalsbesuches in Hannover, sondern<br />

auch während des Berlin-Besuchs der Kurfürstin; z. B. N. 4, N. 22, N. 70); allerdings kann<br />

selbst die rangbewusste Kurfürstin nicht umhin, die moderaten Äußerungen der Gräfin<br />

zum Konflikt zwischen Berlin und Celle lobend zur Kenntnis zu nehmen (in N. 20).<br />

3. England und Schottland<br />

Dieses Thema — insbesondere in seiner Relevanz für das Haus Braunschweig-Lüneburg<br />

— nimmt in unserem Zeitraum breiten Raum ein in <strong>Leibniz</strong>’ Korrespondenz; in der mit<br />

dem hannoverschen Hofe, vor allem mit der Kurfürstin und dem Abbate Guidi, aber<br />

auch darüber hinaus: mit Funktionsträgern wie den Gesandten Schütz und Spanheim<br />

sowie einem inoffiziellen Informanten des braunschweig-lüneburgischen Hofes in England,<br />

Falaiseau, und mit manchem der Reisenden von der Insel, die den hannoverschen (und den

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