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bbr Ausschreibungsbedingungen Dip.-Ing. Karl ... - Nodig-Bau.de

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<strong>Ausschreibungsbedingungen</strong><br />

<strong>Dip</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Karl</strong>-August Kock<br />

Rehabilitation und grabenlose Neulegung von Gas- und<br />

Wasserrohrleitungen;<br />

DVGW-Regelwerk und Qualifikationsverfahren<br />

sowie Musterausschreibungen<br />

Grabenlose Verfahren können entschei<strong>de</strong>nd zu einer wirtschaftlichen, zeitsparen<strong>de</strong>n und<br />

umweltschonen<strong>de</strong>n Rehabilitation, Auswechslung und Neulegung von Rohrleitungen<br />

beitragen. Daher sind diese Technologien inzwischen fester Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Rohrleitungsbaus. Aber erst wenn sichergestellt wird, dass grabenlose <strong>Bau</strong>weisen mit <strong>de</strong>r<br />

gleichen Sachkun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r gleichen Qualität wie die offene <strong>Bau</strong>weise im Rohrleitungsbau<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sind diese Verfahren zu verantworten. Die Vorteile grabenloser<br />

Technologien sind daher nur dann nachhaltig nutzbar, wenn eine systematische<br />

Qualitätssicherung für das jeweilige Verfahren und <strong>de</strong>ssen Anwendung vorliegt.<br />

Mit <strong>de</strong>n DVGW-Arbeitsblättern für die grabenlosen <strong>Bau</strong>weisen sind die Voraussetzungen für<br />

ein Regelwerk geschaffen wor<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m verfahrensspezifische Anfor<strong>de</strong>rungen, die<br />

Gütesicherung auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle und erfor<strong>de</strong>rliche Prüfungen festgelegt sind. In diesen<br />

Arbeitsblättern wer<strong>de</strong>n Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen an das eingesetzte Material und das<br />

angewen<strong>de</strong>te Verfahren („Systemqualität“) festgelegt. Einen weiteren Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t die<br />

Qualität <strong>de</strong>r Anwendung und Durchführung auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle („Ausführungsqualität“), die<br />

letztendlich über Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg <strong>de</strong>r grabenlosen <strong>Bau</strong>maßnahme entschei<strong>de</strong>t und<br />

somit von <strong>de</strong>r Sorgfalt und Qualifikation <strong>de</strong>s jeweiligen Anwen<strong>de</strong>rs abhängt.<br />

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n DVGW-Arbeitsblätter kann<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass die Qualität <strong>de</strong>r grabenlosen <strong>Bau</strong>weisen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r klassischen<br />

<strong>Bau</strong>weisen im Rohrleitungsbau in nichts nachsteht. Durch eine Zusatzgruppenzertifizierung<br />

können Fachfirmen nachweisen, dass die Festlegungen <strong>de</strong>r DVGW-Arbeitsblätter für die<br />

grabenlosen <strong>Bau</strong>weisen umgesetzt und sicher erfüllt wer<strong>de</strong>n. Diese Aufgabenstellung war<br />

lange überfällig. Zahlreiche Schä<strong>de</strong>n durch ungeeignete o<strong>de</strong>r nicht beherrschte grabenlose<br />

Verfahren hatten zur Folge, dass sich Versorgungsunternehmen von <strong>de</strong>r Anwendung<br />

grabenloser <strong>Bau</strong>weisen distanzierten. Die Zusatzgruppenzertifizierung ist bereits für die<br />

Rehabilitationsverfahren R 1, R 2, R 3 und das grabenlose Auswechselverfahren GN 1<br />

möglich.<br />

Aufbau <strong>de</strong>s DVGW-Regelwerkes<br />

Im nationalen Technischen Regelwerk für die Gas- und Wasserversorgung tritt <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Verein <strong>de</strong>s Gas- und Wasserfaches (DVGW) als Regelsetzer auf. Die Regelsetzung und<br />

Normung erfolgt auf Grundlage eines Kooperationsvertrages in enger Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>m Deutschen Institut für Normung (DIN). Das DVGW-Regelwerk stützte sich in Bezug auf<br />

die Neuverlegung von Druckrohrleitungen bisher auf die sogenannten klassischen<br />

<strong>Bau</strong>metho<strong>de</strong>n, die in offener <strong>Bau</strong>weise ausgeführt wer<strong>de</strong>n und für die jahrzehntelange<br />

Erfahrungen vorliegen.<br />

Neue Technologien zur grabenlosen Sanierung, Erneuerung und Neulegung von<br />

Druckrohrleitungen, die im Hinblick auf die damit mögliche Kostensenkung und ein<br />

1


gesteigertes Umweltbewusstsein in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland seit etwa 2 Jahrzehnten<br />

eine wachsen<strong>de</strong> Anwendung fin<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n bislang nicht im DVGW-Regelwerk<br />

berücksichtigt. Demzufolge bestan<strong>de</strong>n für grabenlose <strong>Bau</strong>weisen keine Festlegungen über<br />

<strong>de</strong>n jeweilig erfor<strong>de</strong>rlichen und anerkannten Stand <strong>de</strong>r Technik, <strong>de</strong>r die notwendige<br />

Absicherung für die Anwendung <strong>de</strong>r Verfahren hinsichtlich <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>finiert. Die Definition von Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>ren Erfüllung lag daher in <strong>de</strong>r<br />

Verantwortung von Auftraggeber und Auftragnehmer sowie im Leistungsvermögen <strong>de</strong>s<br />

Verfahrens wie auch <strong>de</strong>r Ausführungsqualität. Zahlreiche Schä<strong>de</strong>n durch ungeeignete, wenig<br />

ausgereifte o<strong>de</strong>r nicht beherrschte Verfahren sowie Mängel in <strong>de</strong>r Ausführung brachten die<br />

grabenlosen <strong>Bau</strong>weisen dabei vorübergehend in Verruf und machten die Notwendigkeit <strong>de</strong>r<br />

Regelsetzung <strong>de</strong>utlich.<br />

Seitens <strong>de</strong>s DVGW, <strong>de</strong>s Rohrleitungsbauverban<strong>de</strong>s (RBV) und <strong>de</strong>s<br />

Rohrleitungssanierungsverban<strong>de</strong>s (RSV) bestand daher das Ziel, die grabenlosen<br />

<strong>Bau</strong>verfahren möglichst rasch in das in das DVGW-Regelwerk einzubeziehen und diese über<br />

<strong>de</strong>finierte Festlegungen hinsichtlich <strong>de</strong>r zu erfüllen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Gütesicherung bei <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>durchführung und <strong>de</strong>r notwendigen Güteüberwachung in Form<br />

von DVGW-Arbeitsblättern als allgemein anerkannte Regeln <strong>de</strong>r Technik abzusichern.<br />

In diesen Arbeitsblättern wer<strong>de</strong>n daher einerseits Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen an das eingesetzte<br />

Material und das angewen<strong>de</strong>te Verfahren („Systemqualität“) festgelegt. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t die Qualität <strong>de</strong>r Anwendung und Durchführung auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

(„Ausführungsqualität“), die letztendlich über Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg <strong>de</strong>r grabenlosen<br />

<strong>Bau</strong>maßnahme entschei<strong>de</strong>t - und somit von <strong>de</strong>r Sorgfalt und Qualifikation <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

Anwen<strong>de</strong>rs abhängt. Zwischen DVGW, RBV und RSV wur<strong>de</strong> daher ein Arbeitsprogramm zur<br />

Erarbeitung von Arbeitsblättern für grabenlose Verfahren verabschie<strong>de</strong>t. Kriterium für die<br />

Aufnahme von grabenlosen Verfahren in das DVGW-Regelwerk muss <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r Technik<br />

für das jeweilige Verfahren durch bereits vorliegen<strong>de</strong> erfolgreiche praktische<br />

Anwendungshäufigkeit nachgewiesen sein.<br />

Weiterhin ist gemäß <strong>de</strong>r Aufgabenstellung <strong>de</strong>r Aufbau eines Qualifikationsverfahrens für die<br />

grabenlosen <strong>Bau</strong>weisen erfolgt. Dieses ist Bestandteil <strong>de</strong>r Neuausgabe <strong>de</strong>s DVGW-<br />

Arbeitsblattes GW 301 (Juli 1999) und <strong>de</strong>s neuen DVGW-Arbeitsblattes GW 302. Für die<br />

Verfahren zur Rehabilitation und die grabenlose Neulegung sind zunächst Zusatzgruppen<br />

gemäß Tab. 1 vorgesehen.<br />

R 1 Gewebeschlauchrelining<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt G 478,<br />

R 2 Reliningverfahren mit PE-Rohren und Ringraum<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt GW 320/I,<br />

R 3 Reliningverfahren mit PE-Rohren ohne Ringraum<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt GW 320/II<br />

R 4 Zementmörtelauskleidung<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt W 343<br />

GN 1 Press-/Ziehverfahren<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt GW 322<br />

GN 2 Spülbohrverfahren<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt GW 321<br />

2


Tab. 1: Zusatzgruppen gemäß DVGW-Arbeitsblatt GW 301 für die Rehabilitation und<br />

grabenlose Neulegung<br />

Durch eine Zertifizierung nach diesen Zusatzgruppen kann die Umsetzung und Anwendung<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n jeweiligen Arbeitsblättern beschriebenen Festlegungen in <strong>de</strong>n ausführen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>r gütegesicherten Ausführung sind aber auch Ausschreibungsgrundlagen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, die eine qualifizierte Angebotseinholung absichern. Über <strong>de</strong>n RBV können<br />

daher Musterausschreibungen für die Verfahren <strong>de</strong>r Zusatzgruppen R1 und R3 sowie GN1<br />

angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n (weitere Musterausschreibungen, z. B. für GN2, sind in Vorbereitung), in<br />

<strong>de</strong>nen die Voraussetzungen und Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s DVGW-Regelwerks für die grabenlosen<br />

<strong>Bau</strong>weisen berücksichtigt sind.<br />

Musterausschreibung für das Gewebeschlauchreliningverfahrenmit <strong>de</strong>m<br />

Zusatzzeichen R1<br />

Der nachfolgen<strong>de</strong> Text enthält Erläuterungen, Vertragsbestandteile und LV-Positionen für<br />

eine Rehabilitationsmaßnahme mit <strong>de</strong>m Gewebeschlauchverfahren für Gasleitungen. Hierbei<br />

wird vorausgesetzt, dass außer <strong>de</strong>n Sanierungsarbeiten alle an<strong>de</strong>ren Arbeiten vom AG<br />

geson<strong>de</strong>rt beauftragt wer<strong>de</strong>n. Für die Ausschreibung sind vom AG Pläne, Materialangaben<br />

u.a.m. <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Leitungstrasse beizustellen.<br />

Die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen und üblichen Vertragsinhalte <strong>de</strong>s Ausschreiben<strong>de</strong>n sind<br />

jeweils hinzuzufügen. Der beiliegen<strong>de</strong> Text kann ggf. auch als Abschnitt in eine<br />

Ausschreibung eingefügt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vertragstext zur Ausschreibung<br />

1. Allgemeines und Aufgabenstellung:<br />

Die Gasversorgungsleitung soll mit einer Rehabilitationsmaßnahme durch<br />

Gewebeschlauchrelining saniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Tief- und Rohrbauarbeiten im Zusammenhang mit dieser Rehabilitationsmaßnahme<br />

wer<strong>de</strong>n durch eine Vertragsfirma <strong>de</strong>s Auftraggebers ausgeführt.<br />

Die zielgerichtete Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Vertragsfirma mit <strong>de</strong>m Auftragnehmer <strong>de</strong>r<br />

Rehabilitationsmaßnahme und umgekehrt ist Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />

Abschluß <strong>de</strong>r Gesamtmaßnahme.<br />

2. Rechtliche Grundlagen:<br />

Grundlagen dieses Leistungsverzeichnisses – Gewebeschlauchrelining –<br />

Gasversorgungsleitungen sind die Verdingungsordnung für <strong>Bau</strong>leistungen (VOB) Teile<br />

B und C. Daneben sind alle anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik (einschlägige<br />

Vorschriften) in <strong>de</strong>r jeweils gültigen Fassung einzuhalten.<br />

Die Qualifikation <strong>de</strong>s Bieters ist durch gültige Zertifikate nach GW 301/302 sowie für<br />

die Zusatzgruppe R1 nachzuweisen.<br />

Die zur Anwendung kommen<strong>de</strong>n Dichtmaterialien für das Gewebeschlauchrelining<br />

müssen <strong>de</strong>m DVGW-Gutachten nach DIN 30658 Teil 1 sowie <strong>de</strong>m gültigen DVGW-<br />

Registrierungsbescheid entsprechen und sind nachzuweisen.<br />

Die erfor<strong>de</strong>rliche Preisermittlung basiert auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die jeweiligen<br />

3


Leitungsabschnitte fortlaufend entsprechend <strong>de</strong>m vom Bieter/AN zu erstellen<strong>de</strong>n<br />

Ablaufplan saniert wer<strong>de</strong>n können. Der <strong>Bau</strong>ablaufplan mit Angaben zum zeitlichen<br />

Verlauf wird nach Zustimmung <strong>de</strong>s AG Vertragsbestandteil.<br />

Der Gewährleistungszeitraum für die Rehabilitationsarbeiten beträgt 5 Jahre.<br />

4


3. Arbeitsablauf und Leistungsumfang:<br />

3.1 Erstellung eines <strong>Bau</strong>zeitenplans durch <strong>de</strong>n AN:<br />

Die Durchführung <strong>de</strong>r Arbeiten erfolgt nach <strong>de</strong>m vom AN aufgestellten und mit <strong>de</strong>m<br />

AG abzustimmen<strong>de</strong>n Ablauf-/<strong>Bau</strong>zeitenplan. Der AN gibt die einzelnen<br />

Sanierungsstrecken mit Start- und Zielgruben unter Verwendung <strong>de</strong>r eingezeichneten<br />

vorhan<strong>de</strong>nen <strong>Bau</strong>gruben entsprechend <strong>de</strong>m beiliegen<strong>de</strong>n Projektplan vor.<br />

3.2 <strong>Bau</strong>gruben erstellen:<br />

Erstellen <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n AN nach 3.1 angegebenen Start- und Zielgruben (Gastrenn- und<br />

Verbindungsbaugruben). Diese wer<strong>de</strong>n entsprechend DIN 4124 in <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stgrößen<br />

2,10 m x 1,25 m x Tiefe (Rohrsohle zzgl. 0,3 m) bauseits zur Verfügung gestellt. Die<br />

<strong>Bau</strong>grube, in <strong>de</strong>r ein Probestück zur Feststellung <strong>de</strong>r Ausführungsqualität entsprechend<br />

<strong>de</strong>m DVGW-Arbeitsblatt G 478 entnommen wird, muss um 1,5 m länger hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Hiervon sind 1,0 m für die Fremdüberwachung durch <strong>de</strong>n AG und 0,5 m für die<br />

Eigenüberwachung <strong>de</strong>s AN gedacht.<br />

3.3 Rohrtrennung/Außerbetriebnahme:<br />

Die Außerbetriebnahme <strong>de</strong>r Gasversorgung durch Setzen von Absperrblasen mit<br />

anschliessen<strong>de</strong>r Stickstoffspülung <strong>de</strong>s Leitungsabschnittes und Erstellen <strong>de</strong>r<br />

Rohrausschnitte von 1,0 m bis 1,5 m Länge in <strong>de</strong>n unter 3.2 genannten <strong>Bau</strong>gruben<br />

erfolgt bauseits durch <strong>de</strong>n AG. Die zu sanieren<strong>de</strong>n Leitungsabschnitte wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m AN<br />

gasfrei übergeben. Die Übergabe ist zu dokumentieren.<br />

3.4 Hin<strong>de</strong>rnisse:<br />

Der AN hat geeignete Maßnahmen zu ergreifen (z.B. TV-Inspektion), um evtl.<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Hin<strong>de</strong>rnisse, die zu einer mangelhaften Sanierung führen könnten, zu<br />

erkennen. Vorhan<strong>de</strong>ne Hin<strong>de</strong>rnisse (z.B. Wassertöpfe, Kon<strong>de</strong>nsatsammler, nicht<br />

benötigte Streckenschieber etc.) wer<strong>de</strong>n auf Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s AN bauseits entfernt und<br />

durch Passstücke ersetzt. Diese sind mittels Gewebeschlauch zu durchfahren.<br />

3.5 Rohrreinigung und Entsorgung <strong>de</strong>r Reinigungsrückstän<strong>de</strong>:<br />

Die zu sanieren<strong>de</strong> Leitung ist vom AN entsprechend <strong>de</strong>s von ihm angewen<strong>de</strong>ten<br />

Verfahrens so vorzubereiten (Wasserhöchstdruck- und Trockenrohrreinigung mittels<br />

Strahlen und gleichzeitiger Vakuumabsaugung), dass eine fehlerfreie Sanierung gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 478 gewährleistet ist. Die Beseitigung von Mängeln, die auf eine<br />

unzureichend vorbereitete Leitung durch <strong>de</strong>n AN zurückzuführen sind, gehen zu seinen<br />

Lasten.<br />

Die bei <strong>de</strong>r Rohrreinigung entstehen<strong>de</strong>n Abfälle bleiben mit ihrem Anfall im Eigentum<br />

und im Besitz <strong>de</strong>s AG. Er hat sie entsprechend <strong>de</strong>n einschlägigen gesetzlichen<br />

Vorgaben ordnungsgemäß zu entsorgen (bauseits).<br />

Anfallen<strong>de</strong>s Spülwasser ist gemäß <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Abwassersatzung <strong>de</strong>s<br />

Auftraggebers zu entsorgen. Erfor<strong>de</strong>rliche Genehmigungen hierfür holt <strong>de</strong>r AN bei <strong>de</strong>r<br />

zuständigen Stelle ein. Grundlage ist die ggf. anzufertigen<strong>de</strong> Deklarationsanalyse<br />

gemäß <strong>de</strong>m ATV-Arbeitsblatt A 115.<br />

3.6 Trocknung <strong>de</strong>r Leitung<br />

3.7 TV-Inspektion: Protokollierung/Vi<strong>de</strong>odokumentation (Zustand, Abgänge)<br />

5


3.8 Gewebeschlauchrelining:<br />

Auskleidung <strong>de</strong>r Leitung mittels Gewebeschlauch in einem Arbeitsgang unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r richtigen Klebermenge. Überschüssiger Klebstoff, <strong>de</strong>r in die<br />

Hausanschlussabgänge gedrückt wird, darf das spätere Öffnen <strong>de</strong>rselben nicht<br />

verhin<strong>de</strong>rn. Aufbringen <strong>de</strong>s verfahrensabhängigen Min<strong>de</strong>ststanddruckes während <strong>de</strong>s<br />

Abbin<strong>de</strong>prozesses <strong>de</strong>s Klebers mit Protokollierung.<br />

An die Haftfestigkeit <strong>de</strong>r Klebstoffverbindung Gewebeschlauch/Rohr wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt:<br />

Der Min<strong>de</strong>stschälwi<strong>de</strong>rstand von 10 N/cm gemäß <strong>de</strong>r DIN 30658, Teil 1 ist einzuhalten.<br />

Eine zusätzliche Verklebung o<strong>de</strong>r das Einbringen von Dichtmanschetten am<br />

Auskleidungsanfang bzw. -en<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Rohrstrecke ist nicht zulässig. Die Prüfkörper, die<br />

aus <strong>de</strong>n sanierten Abschnitten entnommen wer<strong>de</strong>n, müssen eine Min<strong>de</strong>stlänge von 50<br />

cm bzw. 100 cm (siehe Punkt 3.2) aufweisen.<br />

Die Örtlichkeit für die Entnahme von Probestücken gemäß <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>m<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 478 legt <strong>de</strong>r AG fest. Sofern neben <strong>de</strong>r Eigenüberwachung <strong>de</strong>r<br />

Sanierungsfirma auch eine Fremdüberwachung zur Ermittlung <strong>de</strong>r Haftabzugswerte<br />

gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 478 erfolgen soll, stellt <strong>de</strong>r AG sicher, dass das<br />

beauftragte Prüfinstitut die entsprechen<strong>de</strong> Prüfvorrichtung gemäß DIN 30658, Teil 1 als<br />

auch DVGW-Arbeitsblatt G 478 aufweist.<br />

Die einzelnen Rohrstrecken wer<strong>de</strong>n nach Übergabe lt. 3.3 durch <strong>de</strong>n AN innerhalb von<br />

ca. 30 Stun<strong>de</strong>n saniert. Nach Beendigung <strong>de</strong>r Auskleidungsarbeiten und Abnahme <strong>de</strong>r<br />

Teilleistung wird die sanierte Gasversorgungsleitung <strong>de</strong>m AG zum Zwecke <strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme übergeben. Die Abnahme <strong>de</strong>r sanierten Teilstrecken erfolgt im<br />

Beisein eines Vertreters <strong>de</strong>s AG mittels einer vom AN durchzuführen<strong>de</strong>n TV-Inspektion<br />

bei gleichzeitiger Vi<strong>de</strong>odokumentation.<br />

3.9 Einbau neuer Rohrstücke im Bereich <strong>de</strong>r unter 3.3 genannten Rohrausschnitte mit<br />

Ziehen <strong>de</strong>r Blasen und Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Gasleitung (bauseits).<br />

3.10 Entlüften <strong>de</strong>r gesamten Rohrstrecke mit Inbetriebnahme (bauseits).<br />

3.11 Durchführung von Montagen, z.B. Schiebereinbauten, Auswechslungen und sonstige<br />

Montagen, die nicht näher beschrieben, aber zweckmäßig sind (bauseits).<br />

3.12 Isolieren aller korrosionsanfälligen Bereiche <strong>de</strong>r Leitungen (bauseits).<br />

3.13 Gruben verfüllen und Straßenoberflächen wie<strong>de</strong>rherstellen (bauseits).<br />

3.14 Benachrichtigung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n vor Außerbetriebnahme <strong>de</strong>r Gasversorgung (bauseits).<br />

Musterausschreibung für das Reduktions- bzw. Verformungsverfahren (z.<br />

B. CP-Liner, U-Liner, o.a.) für Trinkwasserleitungenmit <strong>de</strong>m<br />

Zusatzzeichen R3<br />

6


Der vorliegen<strong>de</strong> Text stellt einen Ausschreibungstext für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Reduktions- bzw.<br />

Verformungsverfahren dar, <strong>de</strong>r vom Ausschreiben<strong>de</strong>n auf seine individuellen Verhältnisse<br />

anzupassen ist. Das LV enthält Positionen für die Gesamtleistung, d.h. für Erdarbeiten,<br />

Anschlüsse, Trenn- und Verbindungsarbeiten und die verfahrensspezifischen Leistungen. Es<br />

sind jeweils Planunterlagen, Angaben zur vorhan<strong>de</strong>nen Rohrleitung u.a.m. anzugeben.<br />

Für die grabenlose Erneuerung mit <strong>de</strong>m Reduktions- bzw. Verformungsverfahren ist die<br />

Tragfähigkeit <strong>de</strong>s Altrohres unerheblich. Es wird ein neues PE-HD-Rohr enganliegend in das<br />

Altrohr installiert.<br />

Rechtliche Grundlagen:<br />

Grundlagen dieses Leistungsverzeichnisses sind die Verdingungsordnung für <strong>Bau</strong>leistungen<br />

(VOB) Teile B und C. Daneben sind alle anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik in <strong>de</strong>r jeweils<br />

gültigen Fassung einzuhalten. Die Qualifikation <strong>de</strong>s Bieters ist durch gültige Zertifikate nach<br />

GW 301/302 sowie für die Zusatzgruppe R3 nachzuweisen.<br />

Musterausschreibung Nr. 3<br />

für das Press-Zieh-Verfahren<br />

(Grabenlose Auswechslung in einem Arbeitsgang in gleicher Trasse mit<br />

restloser Entfernung <strong>de</strong>s Altrohrmaterials)<br />

mit <strong>de</strong>m Zusatzzeichen GN1<br />

Leitfa<strong>de</strong>n zur Erstellung von Leistungsverzeichnissen<br />

1. Hinweise<br />

2. Technische Randbedingungen<br />

3. Abrechnung und Vertrag<br />

4. Möglichkeiten <strong>de</strong>r Verfahren<br />

5. Rohrmaterial<br />

6. Planung<br />

7. Ausschreibung<br />

8. Beispiel<br />

9. Muster Anfrage/Angebot<br />

1. Hinweise<br />

Der Einsatz von Press-Zieh-Verfahren kann in <strong>Bau</strong>projekten <strong>de</strong>s Rohrleitungsbaus als<br />

Teilmaßnahme für bestimmte Strecken o<strong>de</strong>r bei entsprechen<strong>de</strong>r Eignung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Bau</strong>vorhabens als alleiniges Verfahren zur Anwendung kommen.<br />

In allen Fällen müssen offene <strong>Bau</strong>gruben bzw. <strong>Bau</strong>gräben angelegt wer<strong>de</strong>n sowie die<br />

auch bei offener Verlegung erfor<strong>de</strong>rlichen Trenn- und Verbindungsarbeiten,<br />

Armaturenauswechslungen, Hausanschlussarbeiten, <strong>de</strong>r Aus- und Einbau von<br />

Formstücken u. <strong>de</strong>rgl. erfolgen. Weiterhin sind die <strong>Bau</strong>stelle einzurichten,<br />

Verkehrssicherungsmaßnahmen durchzuführen, Oberflächen aufzunehmen und<br />

wie<strong>de</strong>rherzustellen u.a.m.<br />

7


Diese Leistungen wer<strong>de</strong>n von Auftraggebern abgefragt bzw. von Auftragnehmern<br />

angeboten und unterliegen in Art und Form <strong>de</strong>r Texte und Vertragsbedingungen sowie<br />

in Ausschreibungsverfahren individuellen und örtlich üblichen Mustern.<br />

Es ist daher notwendig, zum Einsatz <strong>de</strong>r Press-Zieh-Verfahren die üblichen Texte und<br />

LV zu ergänzen. Hierzu müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen sein, wie<br />

zum Beispiel die Aufteilung in offene und geschlossene Strecken bei <strong>de</strong>r Planung bzw.<br />

Aufstellung <strong>de</strong>r Leistungsbeschreibung, die Angabe <strong>de</strong>r Aufmaß- und<br />

Abrechnungsmodalitäten und die Ergänzung <strong>de</strong>r Vertragsbedingungen.<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Angaben sollen helfen, mögliche Anfragen bzw. Angebote für die<br />

Press-Zieh-Verfahren zu bearbeiten bzw. für Rückfragen die passen<strong>de</strong>n Daten<br />

bereitzustellen.<br />

Die Qualifikation <strong>de</strong>s Bieters für die Arbeiten mit <strong>de</strong>m Press-Zieh-Verfahren ist durch<br />

gültige Zertifikate nach GW 301 / 302 sowie für die Zusatzgruppe GN1 nachzuweisen.<br />

8


2. Technische Randbedingungen<br />

2.1 Grabenlose Rohrauswechslung<br />

Für die Durchführung <strong>de</strong>r grabenlosen Rohrauswechslung sind <strong>Bau</strong>gruben für <strong>de</strong>n<br />

Einbau <strong>de</strong>r Maschine, für das Einbringen <strong>de</strong>r Rohre sowie abhängig von Ziehstrecke<br />

und Durchmesser <strong>de</strong>s auszuwechseln<strong>de</strong>n Rohres Zwischenbaugruben anzulegen. In <strong>de</strong>n<br />

Ziehstrecken sind vor <strong>de</strong>r Auswechslung, Armaturen, Formstücke, Etagen,<br />

Hausanschlüsse u.ä. auszubauen bzw. von <strong>de</strong>r Rohrstrecke zu trennen.<br />

Die Ausbau- und Trennbaugruben wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel als verfahrensbedingte<br />

Zwischenbaugruben genutzt. Abhängig von <strong>de</strong>r örtlichen Situation und vom<br />

Durchmesser <strong>de</strong>s auszuwechseln<strong>de</strong>n bzw. einzuziehen<strong>de</strong>n Rohres wer<strong>de</strong>n die<br />

Maschinen- bzw. Rohreinbaubaugruben angelegt. Teilweise können diese <strong>Bau</strong>gruben<br />

bei längeren Strecken für zwei Richtungen benutzt wer<strong>de</strong>n. Die Zwischenbaugruben<br />

bzw. Rohreinbaubaugruben sind in Abmessungen nach DIN 4124 bzw. <strong>de</strong>n<br />

Unfallverhütungsvorschriften anzulegen. Die grabenlose Rohrauswechslung erfolgt<br />

trassengleich.<br />

3. Abrechnung und Vertrag<br />

3.1 Die abzurechnen<strong>de</strong> grabenlose Rohrauswechslungslänge ist die Länge von Innenseite<br />

Rohreinbaubaugrube bis Innenseite Maschinenbaugrube.<br />

3.2 Die grabenlose Rohrauswechslung wird abgerechnet nach:<br />

Einzelpreisangebot (Einzelpositionen für An- und Abtransport, grabenlose Arbeiten,<br />

Zusatzarbeiten u.s.w.)<br />

o<strong>de</strong>r<br />

m-Preis-Angebot gemäß 3.3, ggf. mit ergänzen<strong>de</strong>n Positionen.<br />

3.3 Der m-Preis im m-Preis-Angebot für die grabenlose Rohrauswechslung enthält folgen<strong>de</strong><br />

Leistungen:<br />

3.3.1 einmaliges An- und Abrücken sowie Auf- und Abbau <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelleneinrichtung<br />

3.3.2 Ein- und Ausbau sowie Umsetzen <strong>de</strong>r Technik<br />

3.3.3 trassengleiches Auswechseln <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Rohrleitung gegen die neue Rohrleitung<br />

einschl. Ausbau und Entsorgung sowie einschl. <strong>de</strong>r Schweißmuffenverbindung mit<br />

Umhüllung bei Stahlrohren bzw. einschl. <strong>de</strong>r Stumpfschweißverbindung bei PE-HD-<br />

Rohren (bezogen auf 12,0 m Rohrlänge bei Stahl-, PE-HD-Rohren)<br />

3.4 Das Rohrmaterial wird vom Auftraggeber kostenfrei frei <strong>Bau</strong>stelle, auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

lagernd, einschl. Verbindungs- und Umhüllungsmaterial zur Verfügung gestellt.<br />

3.5 Alle über Pkt. 3.3 hinausgehen<strong>de</strong>n Leistungen sind vom Auftraggeber in Abstimmung<br />

mit <strong>de</strong>m Auftragnehmer zu erbringen, sofern nicht an<strong>de</strong>re Leistungsgrenzen vereinbart<br />

sind.<br />

3.6 Im Bedarfsfall abzurechnen sind:<br />

3.6.1 Stillstandskosten <strong>de</strong>r Kolonne einschl. Geräten<br />

3.6.2 Zusätzliche Schweiss- und Umhüllungsarbeiten bei Stahlrohren.<br />

3.6.3 Zusätzliches Umsetzen Maschine einschl. Ein- und Ausbau bei laufen<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

9


3.6.4 Zusätzliches Abrücken- und Wie<strong>de</strong>ranrücken bei laufen<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle infolge<br />

Arbeitsunterbrechung<br />

3.6.5 Zusätzliches Abrücken- und Wie<strong>de</strong>ranrücken bei zeitlich versetzten Arbeiten<br />

3.6.6 Zusätzliche Rohrleitungsbauarbeiten<br />

3.6.7 Zusätzliche Bergungsbaugruben (z.B. bei Hin<strong>de</strong>rnissen im Bo<strong>de</strong>n)<br />

3.7 Vertragsgrundlagen<br />

Die VOB, Teile B und C, jeweils neueste Fassung.<br />

Die einschlägigen technischen Vorschriften in <strong>de</strong>r zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Ausführung<br />

gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />

Das <strong>Bau</strong>grundrisiko verbleibt beim Auftraggeber.<br />

Bestands- und Leitungspläne wer<strong>de</strong>n vom AG beschafft und bauseits zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Evtl. Schä<strong>de</strong>n an Kabeln, Leitungen u. a. Hin<strong>de</strong>rnissen, sofern diese unbekannt waren<br />

bzw. mit falschen Durchmesser-, Lage- und Höhenangaben versehen sind, gehen nicht<br />

zu Lasten <strong>de</strong>s AN.<br />

Alle Angebotspreise sind Nettopreise zuzüglich <strong>de</strong>r gesetzlichen Umsatzsteuer.<br />

Die Arbeiten können unterbrechungsfrei in einem Arbeitsablauf ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten <strong>de</strong>s AG erfolgt erst nach Detailabstimmung mit <strong>de</strong>m<br />

Auftragnehmer.<br />

Sollten einzelne Bestimmungen <strong>de</strong>s Vertrages unwirksam sein, bleiben die übrigen<br />

verbindlich. Die Parteien verpflichten sich für diesen Fall, anstelle <strong>de</strong>r unwirksamen<br />

Bestimmungen eine Regelung zu treffen, die <strong>de</strong>m wirtschaftlich und technisch<br />

gewollten Ergebnis am nächsten kommt.<br />

Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus diesem Vertrag ist <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>s AG.<br />

3.8 Sonstiges<br />

Abweichen<strong>de</strong> Vereinbarungen, Än<strong>de</strong>rungen, Ergänzungen zu diesen<br />

Vertragsbedingungen sind nur in schriftlicher Form gültig.<br />

10


4. Möglichkeiten <strong>de</strong>r Verfahren<br />

Press-Zieh-Verfahren (Leistungen verfahrensspezifisch unterschiedlich möglich)<br />

a) Auswechslung gleicher Nennweiten bis DN 400<br />

b) Auswechslung unterschiedlicher Nennweiten wie folgt:<br />

(Altrohr gegen Neurohr)<br />

z.B. DN 75 gegen DN 100<br />

z.B. DN 100 gegen DN 150<br />

z.B. DN 125 gegen DN 200<br />

o<strong>de</strong>r bei einem Altrohr mit geringem größeren Durchmesser<br />

(Altrohr gegen Neurohr)<br />

z.B DN 225 gegen DN 200<br />

o<strong>de</strong>r bei einem Altrohr mit größerem Durchmesser (Ringspaltbildung)<br />

(Altrohr gegen Neurohr)<br />

z.B. DN 300 gegen DN 150<br />

mit Ringspaltverfüllung<br />

5. Rohrmaterial<br />

Altrohr<br />

Gussrohre (GG)<br />

Duktile Gussrohre (GGG)<br />

Stahlrohre (St)<br />

Asbestzementrohre (AZ)<br />

Faserzementrohre (FZ)<br />

PVC-Rohre sowie Rohre aus an<strong>de</strong>rem Material<br />

Neurohr<br />

Duktile Gussrohre (GGG)<br />

− mit und ohne ZM-Auskleidung, PE-Umhüllung, Aussenschutzumhüllung,<br />

− VRS- bzw. Tis-K-Muffen<br />

Stahlrohre (St)<br />

− mit und ohne ZM-Auskleidung, PE-Umhüllung, Aussenschutzumhüllung (StPeFzmZm)<br />

− mit und ohne Muffen (zugfeste Muffen erfor<strong>de</strong>rlich)<br />

PE-HD-Rohre mit Schutzmantel, Stangen- und Rollenware<br />

an<strong>de</strong>res Rohrmaterial, Kabel o.ä. auf Nachfrage<br />

11


6. Planung<br />

Die Planung erfolgt grundsätzlich wie bei <strong>de</strong>r offenen <strong>Bau</strong>weise. (Netzberechnung,<br />

Planunterlagen, Gutachten, Armaturen, Formstücke, Schachtbauwerke, Hydranten,<br />

Grundwasser, Bo<strong>de</strong>nverhältnisse, Oberflächenbefestigung, Bäume, Hin<strong>de</strong>rnisse,<br />

Verkehr, Materialauswahl, Massenermittlung)<br />

Zusätzlich ist bei <strong>de</strong>n Press-Zieh-Verfahren zu ermitteln:<br />

− Kann das Rohr trassengleich ausgewechselt wer<strong>de</strong>n?<br />

− Aufteilung <strong>de</strong>r Strecke in offene und grabenlose Rohrleitungsabschnitte<br />

− ggf. unter Berücksichtigung einzelner <strong>Bau</strong>gruben<br />

− Ergänzen<strong>de</strong> Materialauswahl<br />

− Ergänzen<strong>de</strong> Massenermittlung (offen/grabenlos)<br />

− Kostenvorschätzung in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Längen (offen/grabenlos)<br />

7. Ausschreibung<br />

Folgen<strong>de</strong> Angaben sind erfor<strong>de</strong>rlich:<br />

− Rohrmaterial alt/neu<br />

− Rohrdurchmesser alt/neu<br />

− Rohrverbindungen<br />

− Rohrlegungslängen offen/grabenlos<br />

− Unterscheidung von <strong>Bau</strong>gräben (offen) und <strong>Bau</strong>gruben (grabenlos)<br />

− Unterteilung von Oberflächen-, Erd-, Rohrlegungsarbeiten in offene und grabenlose<br />

Abschnitte<br />

− Angabe <strong>de</strong>r Lieferlängen bei Stahlrohr<br />

− Angabe, ob Stangen- o<strong>de</strong>r Rollenware bei PE-HD-Rohr<br />

− Planunterlagen mit vorhan<strong>de</strong>nen Einrichtungen, Leitungen, Hin<strong>de</strong>rnissen u.a.<br />

− ergänzen<strong>de</strong> Vertragsbedingungen<br />

12


8. Beispiel<br />

Anhand eines einfachen Beispiels wird dargestellt, wie die <strong>Bau</strong>gruben für eine<br />

Rohrauswechselung mit <strong>de</strong>m Press-Zieh-Verfahren ermittelt und auch die Rohrlängen<br />

<strong>de</strong>r offenen und grabenlosen Bereiche im Regelfall festzustellen sind.<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Skizzen sind selbsterklärend und brauchen nicht weiter<br />

erläutert zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r offenen und <strong>de</strong>r grabenlosen Leitungslänge für das LV<br />

Einbindung DN 200 5,00 m<br />

Strecke 1 100,00 m<br />

Strecke 2 60,00 m<br />

Gesamt 165,00 m<br />

Abzug Einbindung DN 200 offen 5,00 m<br />

Abzug Maschinenbaugrube 1 und 2 6,00 m<br />

Abzug Rohrbaugrube 1 und 2 14,00 m<br />

Gesamt 25,00 m<br />

Grabenlose Auswechslungslänge (Abrechnungslänge) 140,00 m<br />

abzüglich 5 Hausanschlussbaugruben mit jeweils ca. 2,0 m 10,00 m<br />

Grabenlose Strecke insgesamt 130,00 m (79%)<br />

Offene Strecke insgesamt 35,00 m (21%)<br />

165,00 m (100%)<br />

Lageplanskizze ohne <strong>Bau</strong>gruben<br />

L= 5,0 m DN 200 L = 100 m + 60 m = 160 m DN 100 GG<br />

DN 200<br />

HA HA<br />

Benötigt wer<strong>de</strong>n für die grabenlose Rohrlegung:<br />

Maschinenbaugruben<br />

HA-<strong>Bau</strong>gruben<br />

Zwischenbaugruben<br />

Rohreinbaubaugruben<br />

HA Hydrant<br />

´HA<br />

DN 100<br />

H<br />

A<br />

13


Lageplanskizze mit <strong>Bau</strong>gruben<br />

Grabenlose Rohrauswechslung DN 100 GG gegen DN 100 StPeFzmZm<br />

L= 5,0 m DN 200 L = 100 m + 60 m = 160 m DN 100 GG<br />

DN 200<br />

2 x Maschinenbaugruben: L = 3,0 m<br />

5 x HA-<strong>Bau</strong>gruben: L = 2,0 m<br />

2 x Rohreinbaubaugruben: L = 7,0 m<br />

1 x Einbindungsbaugraben: L = 5,0 m<br />

HA HA<br />

HA<br />

9. Muster-Anfrage/Angebot<br />

Das Muster für eine Anfrage bzw. für ein Angebot muss durch die „Technischen<br />

Randbedingungen“ und die Texte unter „Abrechnung und Vertrag“ ergänzt wer<strong>de</strong>n. Sie<br />

umfassen nur die Leistungen für die grabenlosen Verfahren.<br />

Sinngemäß können die Muster in Ausschreibungen mit offenen und grabenlosen<br />

Anteilen eingearbeitet wer<strong>de</strong>n. Die Technischen Randbedingungen können als Titeltext<br />

o<strong>de</strong>r im Vorspann <strong>de</strong>s LV eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>re For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Auftraggebers, wie z.B. <strong>de</strong>r Nachweis <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Gütezeichen u.a. sind jeweils individuell in <strong>de</strong>n üblichen Vertragsbedingungen <strong>de</strong>s AG<br />

enthalten.<br />

´HA<br />

H<br />

A<br />

14


Ergänzen<strong>de</strong> Vertragsbedingungen <strong>de</strong>s Auftraggebers:<br />

1. Technische Randbedingungen<br />

1.1 Grabenlose Rohrauswechselung im Press-Zieh-Verfahren<br />

Für die Durchführung <strong>de</strong>r grabenlosen Rohrauswechselung sind <strong>Bau</strong>gruben für <strong>de</strong>n<br />

Einbau <strong>de</strong>r Maschine, für das Einbringen <strong>de</strong>r Rohre sowie abhängig von Ziehstrecke<br />

und Durchmesser <strong>de</strong>s auszuwechseln<strong>de</strong>n Rohres, Zwischenbaugruben anzulegen. Auf<br />

<strong>de</strong>n Ziehstrecken sind vor <strong>de</strong>r Auswechslung, Armaturen, Formstücke, Etagen,<br />

Hausanschlüsse u.ä. auszubauen bzw. von <strong>de</strong>r Rohrstrecke zu trennen. Die Ausbau- und<br />

Trennbaugruben wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel als verfahrensbedingte Zwischenbaugruben für<br />

<strong>de</strong>n Einbau <strong>de</strong>s Spaltkeiles genutzt. Abhängig von <strong>de</strong>r örtlichen Situation und vom<br />

Durchmesser <strong>de</strong>s auszuwechseln<strong>de</strong>n bzw. einzuziehen<strong>de</strong>n Rohres wer<strong>de</strong>n die<br />

Maschinen- bzw. Rohreinbaubaugruben angelegt. Teilweise können diese <strong>Bau</strong>gruben<br />

bei längeren Strecken für zwei Richtungen benutzt wer<strong>de</strong>n. Die Zwischenbaugruben<br />

bzw. Rohreinbaubaugruben sind in Abmessungen nach DIN 4124 bzw. <strong>de</strong>n<br />

Unfallverhütungsvorschriften anzulegen. Die grabenlose Rohrauswechselung erfolgt<br />

trassengleich. Die <strong>Bau</strong>grubengrössen sind verfahrensspezifisch anzulegen.<br />

2. Abrechnung und Leistungseingrenzung<br />

2.1 Die abzurechnen<strong>de</strong> grabenlose Rohrauswechselungslänge ist die Länge von Innenseite<br />

Rohreinbaubaugrube bis Innenseite Maschinenbaugrube.<br />

2.2 Die grabenlose Rohrauswechslung wird abgerechnet nach Einzelpreisangebot<br />

(Einzelpositionen für An- und Abtransport, Auswechslung, Zusatzarbeiten u.s.w.) o<strong>de</strong>r<br />

m-Preis-Angebot gemäß 2.3, ggf. mit ergänzen<strong>de</strong>n Positionen.<br />

2.3 Der m-Preis im m-Preis-Angebot für die grabenlose Rohrauswechslung enthält folgen<strong>de</strong><br />

Leistungen:<br />

2.3.1 einmaliges An- und Abrücken sowie Auf- und Abbau <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelleneinrichtung.<br />

2.3.2 Ein- und Ausbau sowie Umsetzen <strong>de</strong>r Technik.<br />

2.3.3 trassengleiches Auswechseln <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Rohrleitung gegen die neue Rohrleitung<br />

einschl. Ausbau und<br />

Entsorgung sowie einschl. <strong>de</strong>r Schweißmuffenverbindung mit Umhüllung bei<br />

Stahlrohren bzw. einschl. <strong>de</strong>r<br />

Stumpfschweißverbindung bei PE-HD-Rohren (bezogen auf 12,0 m Rohrlänge bei<br />

Stahl-, PE-HD-Rohren).<br />

2.4 Die Tiefbauarbeiten und Rohrbauarbeiten im offenen Graben wer<strong>de</strong>n bauseits<br />

ausgeführt.<br />

2.5 Das Rohrmaterial wird vom Auftraggeber kostenfrei frei <strong>Bau</strong>stelle, auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

lagernd, einschl. Verbindungs- und Umhüllungsmaterial zur Verfügung gestellt.<br />

2.6 Alle über die vorgenannten Leistungen hinausgehen<strong>de</strong>n Zusatzleistungen wer<strong>de</strong>n vom<br />

Auftraggeber in Abstimmung mit <strong>de</strong>m Auftragnehmer erbracht, sofern nicht an<strong>de</strong>re<br />

Leistungsgrenzen vereinbart sind.<br />

2.7 Im Bedarfsfall abzurechnen sind:<br />

2.7.1 Anerkannte Stillstandskosten <strong>de</strong>r Kolonne einschl. Geräten<br />

2.7.2 Zusätzliches Umsetzen <strong>de</strong>r Maschine einschl. Ein- und Ausbau bei laufen<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

auf Anweisung <strong>de</strong>s AG<br />

2.7.3 Zusätzliches Abrücken- und Wie<strong>de</strong>ranrücken bei laufen<strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle infolge<br />

Arbeitsunterbrechungen, die <strong>de</strong>r AN nicht zu vertreten hat<br />

2.7.4 Zusätzliches Abrücken- und Wie<strong>de</strong>ranrücken bei zeitlich versetzten Arbeiten<br />

2.7.5 Zusätzliche Rohrleitungsbauarbeiten<br />

2.7.6 Zusätzliche Bergungsbaugruben (z.B. bei Hin<strong>de</strong>rnissen im Bo<strong>de</strong>n)<br />

15


3. Vertragsgrundlagen<br />

Die VOB, Teile B und C, jeweils neueste Fassung.<br />

Die einschlägigen technischen Vorschriften in <strong>de</strong>r zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Ausführung<br />

gelten<strong>de</strong>n Fassung.<br />

Das <strong>Bau</strong>grundrisiko verbleibt beim Auftraggeber.<br />

Bestands- und Leitungspläne wer<strong>de</strong>n vom AG beschafft und bauseits zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Evtl. Schä<strong>de</strong>n an Kabeln, Leitungen u. a. Hin<strong>de</strong>rnissen, sofern diese unbekannt waren<br />

bzw. mit falschen Durchmesser-, Lage- und Höhenangaben versehen sind, gehen nicht<br />

zu Lasten <strong>de</strong>s AN.<br />

Alle Angebotspreise sind Nettopreise zuzüglich <strong>de</strong>r gesetzlichen Umsatzsteuer.<br />

Die Arbeiten können unterbrechungsfrei in einem Arbeitsablauf ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten <strong>de</strong>s AG erfolgt erst nach Detailabstimmung mit <strong>de</strong>m<br />

Auftragnehmer.<br />

Sollten einzelne Bestimmungen <strong>de</strong>s Vertrages unwirksam sein, bleiben die übrigen<br />

verbindlich.<br />

Die Parteien verpflichten sich für diesen Fall, anstelle <strong>de</strong>r unwirksamen Bestimmungen<br />

eine Regelung zu treffen, die <strong>de</strong>m wirtschaftlich und technisch gewollten Ergebnis am<br />

nächsten kommt.<br />

Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus diesem Vertrag ist <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>s Auftraggebers.<br />

4. Sonstiges<br />

Abweichen<strong>de</strong> Vereinbarungen, Än<strong>de</strong>rungen, Ergänzungen zu diesen<br />

Vertragsbedingungen sind nur in schriftlicher Form gültig.<br />

Fazit<br />

Bei <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>r Ausschreibungsinhalte und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an die Unternehmen<br />

wur<strong>de</strong> sowohl <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung einer zuverlässigen und sicheren Gas.- und<br />

Trinkwasserversorgung Wewrt gelegt. Als auch die neutralität <strong>de</strong>r einzelnen Verfahren<br />

berücksichtigt. Musterausschreibungen für Gewebeschlauchrelining , Reduktions- bzw<br />

Verformungsverfahren für Trinkwasserleitungen und grabenlose Rohrauswechslung mit <strong>de</strong>m<br />

Press-Zieh-Verfahren können beim Berufsför<strong>de</strong>rungswerk <strong>de</strong>s Rohrleitungsbauverban<strong>de</strong>s –<br />

brbv- hinterfragt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hamburg, <strong>de</strong>n 08.10.2002<br />

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