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Der Modell-Injektor

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Dampfstrom als kontinuierliche Größe betrachtet wird, das Gewicht des Massenstroms dann auf<br />

Sekunden bezogen und die pro Sekunde verfügbare kinetische Energie wird betrachtet. V1, V2 oder V3 sind<br />

Geschwindigkeiten, und Vektor bedeutet die Richtung, die man in Anrechnung bringen muß.<br />

Die Vorgänge in den drei Konus-Stücken werden später noch im Detail abgehandelt, aber momentan<br />

ist es ausreichend zu sagen, daß im Dampf-Konus die Arbeit geschieht, indem der Dampf dort expandiert<br />

und in kinetische Energie umgesetzt wird, sodaß am Austritt der Düse eine Super-Geschwindigkeit entsteht,<br />

welche bis zur Schallgeschwindigkeit ansteigen kann. <strong>Der</strong> Ausgangs-Konus empfängt aus dem Misch-Konus<br />

das Wasser mit höchster Geschwindigkeit und wandelt diese kinetische Energie wieder in Druck um. Und<br />

keine dieser Methoden ist zutreffend für den Misch-Konus, in welchen der Impuls des Dampfes die<br />

antreibende Kraft darstellt. Die Kinetische Energie der Dampfmasse mit der Geschwindigkeit V ist<br />

W * V² / 2 g, dagegen ist der Impuls W * V / g. In beiden Formeln ist W / g das was man Masse nennt. g ist<br />

die Erdbeschleunigung (Schwerkraft) und bei einer üblichen Geschwindigkeit von 2000 bis 3000 ft/sec ist der<br />

Unterschied zwischen der Energie W * V² / 2 g und dem Impuls W * V / g gewaltig. Wenn Dampf und<br />

Wasser Partikel so elastisch wären wie Billardkugeln, dann wäre der Verlust an kinetischer Energie sehr<br />

gering und die Teilchen würden sich abprallend in der Gegend verteilen. In der Realität verhalten sich die<br />

Teilchen wie Kugeln mit einem klebrigen Überzug aus einer Reibungs-Substanz und die abgegebene<br />

Energie wird umgeformt in Wärmegehalt und gelangt schließlich zurück in den Kessel.<br />

Die Energie ist nicht die einzige Einbuße im Misch-Konus, weil auch ca. 20% des Impulses verloren<br />

gehen, sodaß nur 80% des Dampf-Impulses theoretisch in Anrechnung gebracht werden können. Wenn das<br />

zugeführte Wasser warm ist, fordert Professor Kneass, daß der anwendbare Prozentsatz sogar noch weiter<br />

reduziert wird.<br />

Die Startbedingung für einen selbstansaugenden <strong>Injektor</strong> ist, daß zwar Wasser vorhanden ist, aber<br />

noch nicht angesaugt wird und bei den am meisten verbreiteten Bauformen nur paar Tröpfchen im Durchlass<br />

vorhanden sind. Wird nun der Dampfhahn geöffnet, wird auch das Wasser eingesaugt durch einen Vorgang<br />

der später noch als Ansaugung beschrieben wird. Danach sind die Arbeits-Bedingungen für beide<br />

Betriebsweisen (selbstansaugend oder mit Zulauf) gleich.<br />

Bis sich der volle Wasserdurchfluß stabilisiert hat, muß der Überschuß an unkondensiertem Dampf<br />

hauptsächlich durch das Überlauf-Kugelventil aus dem Misch-Konus in das Türmchen entweichen und nur<br />

ein geringer Anteil geht durch die Kehle des Misch-Konus.<br />

Sobald die Kondensation beginnt, wird weiteres Wasser eingesaugt, bis sich die Verhältnisse<br />

stabilisiert haben. Dies geschieht so schnell, daß es aussieht, als ob es augenblicklich passiert, sogar wenn<br />

schnell arbeitende Prüfgeräte angewendet werden. Das Wasser umgibt den Dampfstrahl, welcher dadurch<br />

im Durchmesser schrumpft, sowie die Kondensation voranschreitet bis sie schließlich in der Kehle des<br />

Misch-Konus virtuell vollendet ist, weil dort wirklich nur ganz wenig Dampf übrig geblieben ist.<br />

Das Wasser hat schließlich etwas Impuls aufgenommen von der Geschwindigkeit, mit der es durch<br />

den Ringspalt gesaugt wurde. Letzteres ist die kreisringförmige (zylindermantel-förmige) Fläche zwischen<br />

dem Dampf-Konus und dem Misch-Konus. Und es bekommt noch eine ganze Menge mehr Geschwindigkeit<br />

und Impuls vom Dampf, der in Düsenmitte vorbei schießt und in direktem Kontakt mit dem Wasser steht.<br />

Diese vom Dampf aufgenommene Geschwindigkeit wird auf die daran anschließende Wasserschicht<br />

übertragen und so geht es weiter und weiter. Folglich möchte die Wassermasse im Zentralkern der Misch-<br />

Konus-Kehle die höchste Geschwindigkeit annehmen, aber unter gewöhnlichen Umständen hat das<br />

gesamte umgebende Wasser genügend Geschwindigkeit, um es durch den Ausgangs-Konus in den Kessel<br />

zu treiben.<br />

Einerlei, im Grenzbereich hat nur das am stärksten beschleunigte Wasser eine hinreichende<br />

Geschwindigkeit und der Rest wird durch den Überlauf zurückgewiesen. Das ist dann der Zustand nahe dem<br />

niedrigsten möglichen Arbeitsdruck und es ist besonders ärgerlich, wenn die Kehle des Ausgangs-Konus wie<br />

meistens ein wenig zu klein geraten ist. In diesem oft vorkommenden Fall wird, sogar wenn alles Wasser<br />

genügend Geschwindigkeit besitzt, nicht genug Ausdehnungsraum in der Kehle des Ausgangs-Konus<br />

vorhanden sein , mit den Ergebnis, daß es aus dem Überlaufrohr tröpfelt.<br />

<strong>Der</strong> anfängliche Überlauf in das Kugelventil ermöglicht es dem Dampf zur Startzeit solange zu<br />

entweichen, bis genügend Zulauf-Wasser die Kondensation ermöglicht. Ein Kugel-Rückschlag-Ventil ist an<br />

dieser Stelle erforderlich, weil sonst die mögliche Ansaugung innerhalb des Misch-Konus verhindert wird.<br />

<strong>Der</strong> Spalt zwischen dem Misch-Konus und dem Ausgangs-Konus ermöglicht es dem Wasser und dem<br />

kondensierten Dampf auszuweichen, ehe eine ausreichende Geschwindigkeit erreicht ist, welche der<br />

Ausgangs-Konus verwenden (= in Speisedruck umsetzen) kann. Dieser Spalt kann sehr eng sein bei hohem<br />

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