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seit 50 Jahren an der seite der Menschen in Lateinamerika - Adveniat

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Je nach europäischer<br />

Prägung <strong>der</strong> Region<br />

mischen sich aus Europa<br />

stammende Traditionen<br />

mit <strong>in</strong>di<strong>an</strong>ischen Bräuchen.<br />

Das Arbeitsheft<br />

„Feliz Navidad“ ist für<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche,<br />

Familien und Gruppen<br />

gedacht, die Weihnachtsbräuche<br />

aus Late<strong>in</strong>amerika<br />

kennenlernen<br />

und ausprobieren wollen.<br />

Foto: Wolfg<strong>an</strong>g Radtke<br />

10 Weihnachten <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />

Weihnachtsbräuche <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />

Während die Advents- und Weihnachtszeit bei uns <strong>in</strong> Europa <strong>in</strong> die dunkle und<br />

kalte Jahreszeit fällt und wir uns gerne mit Kerzen und Keksen <strong>in</strong> unsere warmen<br />

Wohnzimmer zurückziehen, herrscht <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika <strong>an</strong> Weihnachten regnerischer<br />

Hochsommer. Aber auch <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika wird ausgiebig gefeiert, die Sp<strong>an</strong>ier<br />

und Portugiesen prägten dabei das weihnachtliche Brauchtum. So steht auch<br />

<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika die Weihnachtskrippe im Mittelpunkt. Seit Mitte dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

werden Weihnachtsbäume immer beliebter – häufig s<strong>in</strong>d dies weihnachtlich<br />

geschmückte P<strong>in</strong>ien o<strong>der</strong> Kakteen. An<strong>der</strong>e Bräuche s<strong>in</strong>d uns <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d unbek<strong>an</strong>nt:<br />

So vergnügen sich etwa e<strong>in</strong>ige Late<strong>in</strong>amerik<strong>an</strong>er mit Weihnachtslotterien<br />

o<strong>der</strong> gar Weihnachtsstierkämpfen. Auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bräuche mögen uns <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />

fremd ersche<strong>in</strong>en, s<strong>in</strong>d jedoch durchaus <strong>an</strong>sprechend. Hier e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl:<br />

MExiko: PosAdAs – fArBEnfroHE uMzügE<br />

Fester Best<strong>an</strong>dteil <strong>der</strong> mexik<strong>an</strong>ischen Weihnachtszeit s<strong>in</strong>d die „Posadas“. Das s<strong>in</strong>d<br />

farbenfrohe Umzüge, bei denen <strong>seit</strong> <strong>der</strong> Eroberung Late<strong>in</strong>amerikas vom 16. bis zum<br />

24. Dezember Marias und Josefs Suche nach e<strong>in</strong>er Herberge nachgestellt wird. Ihre<br />

Statuen werden von Haus zu Haus getragen, jeden Tag s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

zu Gast. Wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weihnachtsgeschichte müssen sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tür um E<strong>in</strong>lass bitten.<br />

Dafür wird <strong>in</strong> verteilten Rollen das Posada-Lied gesungen: e<strong>in</strong>e Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />

begehrt von draußen E<strong>in</strong>tritt, <strong>der</strong> Rest <strong>an</strong>twortet von <strong>in</strong>nen. Wenn sie<br />

sich zu erkennen geben, wird den Pilgern E<strong>in</strong>lass gewährt. Sie bekommen e<strong>in</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>en Platz auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Altar, wo sie bis zum nächsten Tag „ausruhen“<br />

können. D<strong>an</strong>n wird <strong>der</strong> Rosenkr<strong>an</strong>z gebetet und Weihnachtslie<strong>der</strong> gesungen. Zum<br />

Abschluss reicht <strong>der</strong> Gastgeber d<strong>an</strong>n noch e<strong>in</strong>en Imbiss.<br />

Die Posada wurde von <strong>der</strong> <strong>in</strong>digenen Bevölkerung gerne aufgegriffen. Denn sie<br />

er<strong>in</strong>nert <strong>an</strong> Wallfahrten, die sie zur Geburt des Kriegsgottes Huitzilopochtli machten.<br />

Die Missionare ersetzten den Kriegsgott durch Maria und Josef, es gab mehr<br />

Süßigkeiten, Farben und Raketen. Die Christen wie<strong>der</strong>um übernahmen <strong>in</strong>di<strong>an</strong>ische<br />

Symbole <strong>der</strong> Feier wie Blumen, Musik, T<strong>an</strong>z und Opfergaben.<br />

MExiko: diE nAcHt dEr rAdiEscHEn<br />

E<strong>in</strong> ungewöhnlich <strong>an</strong>muten<strong>der</strong> Weihnachtsbrauch ist das Radieschenfest <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

mexik<strong>an</strong>ischen Stadt Oaxaca. Das Fest f<strong>in</strong>det jedes Jahr am 23. Dezember statt und<br />

er<strong>in</strong>nert <strong>an</strong> die E<strong>in</strong>führung dieser Gemüsesorte durch die sp<strong>an</strong>ischen Kolonialherren<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Dabei haben die mexik<strong>an</strong>ischen Radieschen<br />

von heute nicht mehr viel geme<strong>in</strong> mit den kle<strong>in</strong>en roten Scharfmachern, die die<br />

Sp<strong>an</strong>ier e<strong>in</strong>st nach Mittelamerika brachten. Die mexik<strong>an</strong>ischen Exemplare werden<br />

nahezu kartoffelgroß und nehmen durch den ste<strong>in</strong>igen Untergrund, auf dem sie<br />

wachsen, mitunter bizarre Formen <strong>an</strong>. Dies wie<strong>der</strong>um spricht die künstlerische<br />

A<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mexik<strong>an</strong>er <strong>an</strong>. Jedes Jahr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adventszeit schnitzen sie aus den Radieschen<br />

Maria, Josef und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Krippenfiguren. Die besten Arbeiten werden prämiert,<br />

bevor die „Nacht <strong>der</strong> Radieschen“ durch e<strong>in</strong> großes Feuerwerk erleuchtet wird.

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