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Jahresbericht<br />

2010 · 2011<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Darstellung der Projektarbeit


Statut<br />

der Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong> vom 21. September 1993 (Auszug)<br />

Präambel<br />

Die Weihnachtskollekte der Katholiken in Deutschland für die Kirche in Lateinamerika wurde<br />

auf Beschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 1961 eingeführt, 1962 <strong>als</strong><br />

„Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong>“ fortgesetzt und 1969 auf Dauer eingerichtet.<br />

Mit der Zielsetzung der pastoralen Hilfe für die Ortskirchen in Lateinamerika und in der Karibik<br />

leistet sie einen eigenständigen und wesentlichen Beitrag zur weltkirchlichen Zusammenarbeit.<br />

Die Aktion ist der Aufforderung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Solidarität verpflichtet:<br />

„Es ist jedoch Sache des ganzen Volkes Gottes, wobei die Bischöfe mit Wort und Beispiel vorangehen<br />

müssen, die Nöte unserer Zeit nach Kräften zu lindern, und zwar nach alter Tradition der Kirche<br />

nicht nur aus dem Überfluss, sondern auch von der Substanz“ (vgl. Gaudium et spes, Nr. 88).<br />

In diesem Geiste will <strong>Adveniat</strong> die seelsorgliche Arbeit der Ortskirchen in Lateinamerika unterstützen.<br />

Dazu gehört die Offenheit für alle Bereiche kirchlicher Arbeit wie auch für alle in Lateinamerika<br />

tätigen kirchlichen Gemeinschaften und Institutionen; vor allem aber die Bereitschaft,<br />

den pastoralen Prioritäten der Ortskirchen in Lateinamerika zu dienen.<br />

Gleichzeitig will <strong>Adveniat</strong> mit dazu beitragen, dass geistliche und pastorale Impulse für die Kirche<br />

in Deutschland durch solidarisches Handeln, durch Begegnung und Dialog, durch das gegenseitige<br />

Teilen von materiellen und geistigen Gütern gefördert werden.<br />

Die Deutsche Bischofskonferenz gibt der „Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong>“ das nachstehende<br />

Statut.<br />

Art. 1: Zielsetzung und Auftrag<br />

der Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong><br />

(1) Im Rahmen ihres Auftrages, die Gläubigen und darüber hinaus alle Menschen in Deutschland<br />

auf die Not in Lateinamerika aufmerksam zu machen und zur Nächstenliebe und zu solidarischem<br />

Handeln aufzurufen, unterstützt die Aktion <strong>Adveniat</strong> die pastorale Arbeit der katholischen<br />

Kirche in Lateinamerika und in der Karibik, insbesondere durch die Förderung der Aus­ und Weiterbildung<br />

von Priestern, Diakonen, Ordensleuten und anderen haupt­ und ehrenamtlichen Mitarbeitern,<br />

durch die Förderung der sozialen Kommunikation, der Wissenschaft und Forschung,<br />

erforderlicher Bauvorhaben, notwendiger Transportmittel und durch die Gewährung struktureller<br />

Hilfen. Darüber hinaus fördert <strong>Adveniat</strong> den Aufbau einer Altersversorgung für den einheimischen<br />

Klerus.<br />

(2) Zu diesem Zweck wirbt <strong>Adveniat</strong> um Spenden und nimmt sonstige Mittel entgegen. Insbesondere<br />

bereitet <strong>Adveniat</strong> die jährliche Weihnachtskollekte vor und begleitet deren Durchführung.<br />

Weiterhin führt <strong>Adveniat</strong> gemeinsam mit den Bistümern in Deutschland die Patenschaftsaktion<br />

zur Förderung lateinamerikanischer Seminaristen durch.<br />

(3) Mit den anderen katholischen weltkirchlichen Werken und Initiativen arbeitet <strong>Adveniat</strong><br />

zusammen.<br />

Das gesamte Statut sowie das Leitbild der Geschäftsstelle finden Sie unter:<br />

www.adveniat.de/statut.html


Was bewegt <strong>Adveniat</strong>?<br />

4 Dein Reich komme – 50 Jahre <strong>Adveniat</strong><br />

von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck<br />

6 Rückblick auf das Geschäftsjahr 2010/2011<br />

von Prälat Bernd Klaschka<br />

Was fördert <strong>Adveniat</strong>?<br />

8 Förderung nach Ländern<br />

12 Projektverlauf – Von der Idee zur Verwirklichung eines Projektes<br />

13 Projektbeispiele<br />

Wie wirtschaftet <strong>Adveniat</strong>?<br />

18 Jahresfinanzbericht<br />

20 Zusammensetzung der Mittel<br />

22 Spendenergebnis<br />

Wie arbeitet <strong>Adveniat</strong>?<br />

25 Leitbild<br />

26 Organisation<br />

28 Förderung von Engagement<br />

30 Lateinamerika im Gespräch<br />

32 Kardinal­Hengsbach­Stiftung<br />

34 Kooperationen und Dienstleistungen<br />

36 Planungen und Herausforderungen für 2012<br />

38 DZI Spenden­Siegel · Impressum<br />

Inhalt<br />

3


Dein Reich komme – 50 Jahre <strong>Adveniat</strong><br />

von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck<br />

4<br />

„Ohne die wirkungsvolle Hilfe der deutschen Katholiken<br />

durch <strong>Adveniat</strong>“, so hat es Mons. Rubén<br />

Salazar, der Erzbischof von Bogotá und stellvertretende<br />

Präsident des Lateinamerikanischen<br />

Bischofsrates CELAM, ausgedrückt, „hätte die Kirche<br />

in Lateinamerika nicht die Vitalität von heute.“<br />

Erzbischof Salazar repräsentierte beim Festakt zum<br />

50­jährigen Bestehen von <strong>Adveniat</strong>, gemeinsam<br />

mit weiteren Projektpartnern, die Kirche Lateinamerikas.<br />

„Ohne diese großzügige Unterstützung“,<br />

so Rubén Salazar weiter, wäre<br />

die Kirche in Lateinamerika<br />

„nicht in der Lage gewesen, den<br />

großen Herausforderungen zu<br />

begegnen, die mit der Verkündigung<br />

des Evangeliums verbunden<br />

sind, damit dieses ein<br />

wirksamer Nährboden für die<br />

Schaffung einer gerechteren,<br />

geschwisterlicheren, solidarischeren<br />

und friedvolleren Gesellschaft<br />

wird.“<br />

Viele Mitbrüder im Bischofsamt, Priester, Ordensleute<br />

und Laien haben mir bei meinem Besuch in<br />

Brasilien und Peru am Ende des Jubiläumsjahres<br />

2011 die hohe Wertschätzung für <strong>Adveniat</strong> bestätigt.<br />

Bei einem Kongress, den der Lateinamerikanische<br />

Bischofsrat CELAM im November 2011 im brasilianischen<br />

Wallfahrtsort Aparecida aus Anlass des<br />

50­jährigen Bestehens von <strong>Adveniat</strong> durchführte,<br />

waren Vertreter aller Ortskirchen Lateinamerikas<br />

vertreten. Sie berieten mit <strong>Adveniat</strong> über die pastorale<br />

Arbeit der Kirche, vier Jahre nach der Generalversammlung<br />

der Bischöfe Lateinamerikas und der<br />

Karibik. Auch bei diesem Kongress wurde deutlich,<br />

dass für die meisten pastoralen Projekte die Kirche<br />

in Lateinamerika allein von <strong>Adveniat</strong> Unterstützung<br />

erhält.<br />

Oben links: Erzbischof Rubén Salazar, Vizepräsident<br />

des CELAM, übermittelte den Dank der Kirche in Lateinamerika<br />

für 50 Jahre Hilfe durch <strong>Adveniat</strong>.<br />

Rechts: Jeder zweite Lateinamerikaner ist jünger <strong>als</strong><br />

28 Jahre. Der Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro wird<br />

ein Anziehungspunkt für die Jugend des Kontinents sein.<br />

<strong>Adveniat</strong> ist von den deutschen Bischöfen 1961 <strong>als</strong><br />

pastorale Hilfe gegründet worden. Wir unterstützen<br />

all das, was mit dem kirchlichen Leben vor Ort<br />

zu tun hat. Anfangs ging es dabei vor allem um die<br />

Ausbildung von Priestern, später um Bildungsarbeit<br />

allgemein und den Aufbau einer Infrastruktur,<br />

zum Beispiel Kapellen, Gemeindezentren und<br />

katholische Radiostationen. Künftig wird es noch<br />

mehr <strong>als</strong> bisher um die Ausbildung vor allem auch<br />

von Laien gehen. Wir werden künftig weniger in<br />

Steine investieren, sondern noch stärker in Personen<br />

und das menschliche Miteinander. In unseren<br />

neuen Richtlinien für die Projektarbeit haben wir<br />

2010 diese klare Orientierung auf die Armen noch<br />

einmal festgelegt.<br />

Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro<br />

Der nächste Weltjugendtag wird 2013 in Rio de Janeiro<br />

stattfinden. Für die Kirche Brasiliens ist dies eine große<br />

Chance, zum einen für die Neuevangelisierung (die<br />

evangelikalen Kirchen haben in den letzten Jahren<br />

stark an Mitgliedern gewonnen), zum anderen aber<br />

auch für die Jugendpastoral. Brasilien ist ein „junges“<br />

Land, der Altersdurchschnitt der Bevölkerung liegt bei<br />

29 Jahren (Deutschland: 44 Jahre). <strong>Adveniat</strong> wird die<br />

Kirche in Brasilien in ihren Projekten in der Jugendpastoral<br />

weiterhin fördern. Der Weltjugendtag in Rio<br />

de Janeiro wird für Jugendliche vor allem aus Lateinamerika<br />

ein Anziehungspunkt sein. Schon jetzt ist das<br />

Weltjugendtagskreuz auf seinem Weg durch die 275<br />

Diözesen Brasiliens, zu seiner Ankunft versammelten<br />

sich in São Paulo mehr <strong>als</strong> 100.000 Jugendliche.<br />

Diesen Jugendlichen Zukunftschancen zu eröffnen<br />

und ihnen das Reich Gottes nahezubringen, ist eine<br />

der wichtigsten Aufgaben der Kirche in Lateinamerika.<br />

Die 1968 in Puebla von den lateinamerikanischen<br />

Bischöfen getroffene Option für die Jugend gilt auch<br />

heute noch – auch für <strong>Adveniat</strong>.


Wechsel in der Bischöflichen Kommission<br />

In ihrer Vollversammlung im Oktober 2011 haben die<br />

deutschen Bischöfe neue Mitglieder für die Bischöflichen<br />

Kommissionen gewählt. Als neue Mitglieder<br />

der Unterkommission für Lateinamerika, insbesondere<br />

<strong>Adveniat</strong>, wurden Weihbischof Otto Georgens<br />

aus Speyer und Weihbischof Dr. Reinhard Hauke aus<br />

Erfurt, gewählt. Mein besonderer Dank gilt an dieser<br />

Stelle Weihbischof Dr. Werner Guballa, der seit September<br />

2003 der Bischöflichen Kommission <strong>Adveniat</strong><br />

angehörte und nun aus der Kommission ausgeschieden<br />

ist.<br />

Als neue Berater wurden Prof. Dr. Michael Sievernich<br />

SJ und Dr. Helge Wulsdorf in die Kommission berufen.<br />

Sie ersetzen Altabt Stephan Schröer OSB, Prälat Dr.<br />

Dieter Spelthahn und Schwester Klara Maria Breuer<br />

SMMP. Als Nachfolgerin von Dr. Reinhard Würkner<br />

vertritt künftig Andrea Hitzemann den Deutschen<br />

Caritasverband in der Kommission. Allen ausgeschiedenen<br />

Beraterinnen und Beratern gilt mein aufrichtiger<br />

Dank für die teilweise langjährige Mitarbeit in<br />

der Kommission. Den neuen Beratern sage ich ein<br />

herzliches Willkommen.<br />

Oben: Gemeinsam stark im Glauben: <strong>Adveniat</strong>-<br />

Aktionsgast Schwester Elizete Dias da Silva betreut<br />

kleine Gemeinschaften in einer großen Landpfarrei.<br />

Rechts: Bischof Franz-Josef Overbeck bei der Messe<br />

zur Eröffnung der <strong>Adveniat</strong>-Aktion in einer Favela<br />

in São Paulo.<br />

Kontakte zur Weltkirche<br />

Im vergangenen Jahr hat mich Papst Benedikt XVI.<br />

zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika<br />

berufen. Sie hat die Aufgabe, die Bischofskonferenzen<br />

in Lateinamerika zu beraten sowie deren<br />

Kontakt zur römischen Kurie zu fördern. Einmal mehr<br />

würdigte der Heilige Vater damit auch <strong>Adveniat</strong>. In<br />

einem Grußwort zum 50­jährigen Jubiläum wünschte<br />

der Papst, dass <strong>Adveniat</strong> sich<br />

„stets dem Menschen ganzheitlich,<br />

in seinen natürlichen und<br />

übernatürlichen Bedürfnissen“<br />

zuwenden solle. Dieses ganzheitliche<br />

Verständnis der Pastoral,<br />

das Seelsorge wie Leibsorge im<br />

Blick hat, deckt sich mit den<br />

„Richtlinien für die Projektförderung“,<br />

die wir Bischöfe im Mai<br />

2010 für <strong>Adveniat</strong> beschlossen<br />

haben.<br />

Trotz zurückgehender Ergebnisse aus der Weihnachtskollekte<br />

bin ich zuversichtlich, dass <strong>Adveniat</strong> auch<br />

in den kommenden Jahren den Projektpartnern in<br />

Lateinamerika ausreichende Mittel zur Verfügung<br />

stellen kann. Das Wirtschaftswachstum in einigen<br />

Ländern Lateinamerikas kommt bei den Armen oft<br />

nicht an. Die Kluft zwischen Reichen und Armen wird<br />

daher immer breiter. Auch in Zukunft ist die Kirche<br />

in Lateinamerika daher auf die Hilfe aus Deutschland<br />

angewiesen. Allen Spenderinnen und Spendern<br />

und denen, die uns auf andere Weise Zuwendungen<br />

zukommen lassen, sage ich herzlichen Dank und<br />

„Vergelt´s Gott“!<br />

5


Rückblick<br />

auf das Geschäftsjahr 2010/2011 von Prälat Bernd Klaschka<br />

6<br />

2011 war mitbestimmt durch<br />

die Feierlichkeiten rund um das<br />

50­jährige Bestehen von <strong>Adveniat</strong>.<br />

Mit großer Freude habe ich das<br />

Grußwort von Papst Benedikt XVI.<br />

gelesen, der den Bischöfen und<br />

allen Katholiken für die 50­jährige<br />

Unterstützung von <strong>Adveniat</strong> dankt.<br />

Der Heilige Vater unterstreicht in<br />

seiner Grußadresse, dass <strong>Adveniat</strong><br />

helfe, „das gottmenschliche Antlitz<br />

Christi in Lateinamerika immer<br />

mehr aufstrahlen zu lassen“. Das<br />

Hilfswerk wirke entschieden mit<br />

an „der Entwicklung einer lebensfähigen und lebenswerten<br />

Gesellschaft in Gerechtigkeit und Frieden“.<br />

Durch zahlreiche sozial­karitative Projekte und<br />

Bildungsprogramme sei den armen und benachteiligten<br />

Menschen große Unterstützung zuteilgeworden.<br />

Dabei sei die Mitarbeit am Reich Gottes wichtig. „Die<br />

Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong> möge sich so stets dem<br />

Menschen ganzheitlich, in seinen natürlichen und<br />

übernatürlichen Bedürfnissen, zuwenden. Dann<br />

wächst wirklich Gottes Reich unter uns“, heißt es in<br />

dem Schreiben von Papst Benedikt.<br />

Auch Bundespräsident<br />

Christian Wulff dankte<br />

in seinem Grußwort<br />

allen Spenderinnen und<br />

Spendern, allen Freunden<br />

und Förderern sowie allen<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern von <strong>Adveniat</strong><br />

für das „gute Werk dieses vorbildlichen Brückenbaus<br />

zwischen Lateinamerika und Europa“. Die Kollekte<br />

am Weihnachtsfest für <strong>Adveniat</strong> zeige Jahr für Jahr in<br />

überwältigender Weise, „dass die Herzen der katholischen<br />

Christenmenschen in Deutschland für ihre<br />

Glaubensbrüder und ­schwestern weit geöffnet sind“.<br />

<strong>Adveniat</strong> habe überall in Lateinamerika einen hervorragenden<br />

Ruf – und dieser gute Ruf habe dem Ansehen<br />

ganz Deutschlands gedient, so der Bundespräsident:<br />

„Mithilfe von <strong>Adveniat</strong> übernehmen die Katholiken<br />

so auch eine internationale politische Verantwortung.<br />

Sie sind eine in ganz Südamerika bekannte Visitenkarte<br />

für unser Land.“<br />

Dein Reich komme<br />

Bereits seit der Gründung der Bischöflichen Aktion<br />

arbeitet diese unter dem Namen <strong>Adveniat</strong>; er stammt<br />

aus der Vaterunser­Bitte: <strong>Adveniat</strong> regnum tuum<br />

– Dein Reich komme. Dieser Name war und ist für<br />

uns Programm. Er stand daher auch <strong>als</strong> Thema und<br />

biblisches Leitwort über dem Jubiläumsjahr und der<br />

Aktion 2011.<br />

Was bedeutet es für die Menschen in Lateinamerika<br />

und der Karibik, wenn Gottes Reich kommt? „Freiheit<br />

und Liebe statt Unfreiheit und Hass, Wahrheit und<br />

Freude statt Lüge und Trauer, Frieden und Gerechtigkeit<br />

statt Gewalt und Ungerechtigkeit, alles in allem:<br />

ein Leben in Würde und Fülle – eine andere, eine<br />

zutiefst menschliche Welt, ein neuer Himmel und<br />

eine neue Erde.“ So beschreibt es der Theologe Norbert<br />

Mette. „Ein neuer Himmel und eine neue Erde“ –<br />

durch die Unterstützung von mehr <strong>als</strong> 200.000 Projekten<br />

mit über 2,3 Milliarden Euro konnte <strong>Adveniat</strong> am<br />

Kommen des Reiches Gottes mitbauen.<br />

Am ersten Adventssonntag haben wir die Aktion<br />

anlässlich des Jubiläums erstm<strong>als</strong> in Lateinamerika<br />

eröffnet: in einem Armenviertel von São Paulo, in der<br />

Favela Cachoeirinha. Zusammen mit den Bewohnern<br />

der Favela, Projektpartnern, dem Kardinal von São<br />

Paulo, Odilo Scherer, dem Vorsitzenden der Deutschen<br />

Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und<br />

<strong>Adveniat</strong>­Bischof Franz­Josef Overbeck Gottesdienst<br />

zu feiern, war für mich ein kleines Stück Himmel auf<br />

Erden.<br />

„Pastoral heute“ lautete das Thema der vorangegangenen<br />

Fachtagung im brasilianischen Wallfahrtsort<br />

Aparecida. Teilgenommen hatten Vertreter aller<br />

lateinamerikanischen Ortskirchen, eine Delegation<br />

aus Deutschland, Mitarbeiter von <strong>Adveniat</strong> und die<br />

<strong>Adveniat</strong>­Aktionsgäste der vergangenen Jahre.<br />

Oben links: Das Plakat zur ersten Weihnachtskollekte<br />

für Lateinamerika 1961.<br />

Links unten: Während seines Deutschlandbesuches<br />

sprach Papst Benedikt XVI. in Freiburg mit Prälat Bernd<br />

Klaschka und Bischof Franz-Josef Overbeck.


In Deutschland haben wir den 50. Geburtstag am 14.<br />

Oktober mit einem Pontifikalamt im Dom zu Essen<br />

und einer anschließenden Feier begangen – gemeinsam<br />

mit Gästen aus Lateinamerika, Spenderinnen und<br />

Spendern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

von <strong>Adveniat</strong> und Vertretern aus Kirche, Politik und<br />

Wirtschaft. „An der Seite der Armen“ stand <strong>als</strong> Motto<br />

über dem Festtag. So lautet auch der Titel des neuen<br />

<strong>Adveniat</strong>­Liedes, das an diesem Tag uraufgeführt wurde.<br />

Und auch beim Tag der offenen Tür am 16. Juli war<br />

Lateinamerika in Essen erfahrbar. 3.000 Gäste waren<br />

in die Geschäftsstelle von <strong>Adveniat</strong> und die nahegelegene<br />

Volkshochschule gekommen. Begonnen hatte<br />

das Jubiläumsjahr am 1. März mit einer Fachtagung in<br />

Mülheim an der Ruhr, die den religiösen und gesellschaftlichen<br />

Wandel auf dem „katholischen Kontinent“<br />

beleuch tete.<br />

Ein runder Geburtstag ist immer auch ein Grund,<br />

zurückzublicken, sich im Spiegel des Heute zu betrachten<br />

und darin auch einen Schimmer von morgen<br />

zu sehen. Dabei ist mir einmal mehr klar geworden:<br />

<strong>Adveniat</strong> ist sich und den Katholiken in Lateinamerika,<br />

der Karibik und in Deutschland in all den<br />

Jahren treu geblieben. Gleichzeitig haben wir uns auf<br />

die Herausforderungen, die heute auf die Kirche in<br />

Deutschland und Lateinamerika zukommen, eingestellt.<br />

Was wir tun, haben wir immer getan, damit Sein<br />

Reich kommt. Das Zeugnis der Menschen in Lateinamerika<br />

und der Karibik war und<br />

ist für uns eine wichtige Motivation,<br />

Tag für Tag am Reich Gottes<br />

mitzubauen. Dieses Reich Gottes<br />

ist für uns alle Aufgabe und Gabe<br />

zugleich. Es ist die Wirklichkeit,<br />

die wir für die ganze Schöpfung<br />

ersehnen, damit alle ein Leben in<br />

Fülle haben. Dank sei Gott, dass<br />

Er uns diese Kraft schenkt.<br />

In sehr vielen Glückwunschschreiben haben sich unsere<br />

Projektpartnerinnen und Projektpartner aus ganz<br />

Lateinamerika und der Karibik für die Hilfe bedankt.<br />

Diesen Dank möchte ich weitergeben an die Förderer<br />

von <strong>Adveniat</strong>. Aufgrund ihres Interesses, ihrer<br />

Spenden und ihrer Unterstützung in den Gemeinden<br />

konnte <strong>Adveniat</strong> in den vergangenen 50 Jahren an<br />

der Seite der Benachteiligten stehen und die von den<br />

lateinamerikanischen Bischöfen formulierte „Option<br />

für die Armen“ mittragen. Die Förderer helfen durch<br />

ihre Verbundenheit mit den Menschen in Lateinamerika<br />

und der Karibik, ganz konkret dem Reich Gottes<br />

näherzukommen.<br />

Spendeneingänge<br />

Im Geschäftsjahr 2010/2011 verzeichnete<br />

<strong>Adveniat</strong> einen Spendeneingang<br />

von 42,3 Millionen Euro. Damit<br />

gingen die Spenden im Vergleich zum<br />

Vorjahr um rund 15,3 Prozent zurück.<br />

Vermutlich hat die schlechte Wetterlage<br />

mit hohen Schneewehen dazu<br />

beigetragen, dass weniger Menschen<br />

in die Weihnachtsgottesdienste<br />

gehen konnten. Der Etat für 2012 ist deshalb auf 53,3<br />

Millionen Euro gesunken (2011: 60,3 Millionen Euro).<br />

Nichtsdestotrotz blicke ich – auch gestärkt durch das<br />

Jubiläum – voller Zuversicht und Vertrauen in das<br />

neue Jahr. Auch 2012 wollen wir „in den großen Traum<br />

kleine Träume weben, den Himmel erden, Liebe<br />

leben“ (<strong>Adveniat</strong>­Lied).<br />

Bilder vom Lateinamerikatag<br />

und vom Festakt zum 50-jährigen Bestehen<br />

von <strong>Adveniat</strong> in Essen.<br />

Unten rechts: Die <strong>Adveniat</strong>-Sonderbriefmarke<br />

erschien im November 2011.<br />

7


Förderung nach Ländern<br />

Aspekte der Projektförderung<br />

8<br />

<strong>Adveniat</strong> fördert die Arbeit der katholischen Kirche<br />

in Lateinamerika und der Karibik zugunsten von<br />

armen und benachteiligten Menschen. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr waren es insgesamt 2.859<br />

Projekte, die mit rund 39 Millionen Euro unterstützt<br />

wurden.<br />

Schwerpunkte liegen in der Aus­ und Weiterbildung<br />

kirchlicher Fachkräfte, in der Schaffung einer Infrastruktur<br />

(Gemeindezentren, Bildungshäuser, Kapellen,<br />

Transportmittel), in der Unterstützung von Ordensleuten<br />

und Laienverbänden sowie in der Förderung<br />

kirchlicher Medien, die von Staat und Wirtschaft<br />

unabhängig sind.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Neben der klassischen Unterstützung der basis­ und<br />

armenorientierten Projekte fördert <strong>Adveniat</strong> auch Initiativen,<br />

die Gemeinden und Bistümern in lateinamerikanischen<br />

Ländern den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit<br />

bereiten: Projekte wie „Dízimo“ (Brasilien),<br />

„Compartir“ (Argentinien), „1 % CALI“ (Chile) und<br />

„Diezmo“ (Peru) sind erfolgreiche Beispiele.<br />

Priesteraltersversicherung<br />

in Lateinamerika und der Karibik<br />

Jahrzehntelang setzen sich Priester in Lateinamerika<br />

für andere Menschen ein. Viele von ihnen engagieren<br />

sich fast ihr ganzes Leben lang vor allem für Menschen<br />

in schwierigen Situationen. Doch im Alter droht<br />

vielen Diözesanpriestern in Lateinamerika selbst das<br />

Nichts. Denn im Gegensatz zu ihren Amtsbrüdern<br />

in Deutschland verfügen sie über keinerlei Krankenoder<br />

Rentenversicherung. Daher unterstützte <strong>Adveniat</strong><br />

schon kurz nach seiner Gründung den Aufbau einer<br />

Altersversorgung für Priester. In Zusammenarbeit mit<br />

den jeweiligen Bischofskonferenzen entstanden in<br />

verschiedenen Ländern Lateinamerikas Rentenversicherungssysteme,<br />

die sich selbst finanzieren. Sieben<br />

weitere Länder, z. B. Mexiko, El Salvador, Guatemala<br />

und Chile, sind auf dem besten Weg dazu. <strong>Adveniat</strong><br />

berät sie dabei und unterstützt sie finanziell. Im<br />

vergangenen Geschäftsjahr flossen 70.000 Euro in die<br />

Priesteraltersversicherung.<br />

<strong>Adveniat</strong> bietet von sich aus keine Projekthilfen an<br />

und schlägt auch keine Projekttypen vor. Die Initiativen<br />

und Vorschläge kommen aus Lateinamerika<br />

und der Karibik und werden dann in der <strong>Adveniat</strong>-<br />

Geschäftsstelle in Essen geprüft. Dabei müssen die<br />

Anträge vor allem drei Anforderungen genügen:<br />

1. Anliegen werden<br />

in Lateinamerika formuliert<br />

<strong>Adveniat</strong> denkt sich keine Projekte aus. Die allermeisten<br />

entstehen in den Gemeinden, nicht aus „übergeordneten<br />

Strukturen“. <strong>Adveniat</strong> fördert demnach nicht<br />

einige wenige Großvorhaben, sondern viele kleinere<br />

Projekte.<br />

2. Die Projekte kommen den Armen zugute<br />

Da <strong>Adveniat</strong> die „vorrangige Option für die Armen“ der<br />

Kirche in Lateinamerika teilt, werden bei den Länderbudgets<br />

Armutsindikatoren berücksichtigt. <strong>Adveniat</strong><br />

setzt regionale Schwerpunkte.<br />

3. Sie müssen einen Eigenanteil<br />

bei der Finanzierung vorweisen<br />

Die Projektpartner sollen nicht privilegiert, sondern<br />

in ihrer Arbeit unterstützt werden. Dazu gehört eine<br />

Eigenleistung, die der Projektpartner entsprechend<br />

den Verhältnissen (ökonomisch­sozial) in denen er<br />

lebt, aufbringen kann.


Mexiko<br />

167 Projekte<br />

2.777.000 Euro<br />

Guatemala<br />

88 Projekte<br />

1.081.600 Euro<br />

El Salvador<br />

76 Projekte<br />

942.500 Euro<br />

Honduras<br />

58 Projekte<br />

681.700 Euro<br />

Nicaragua<br />

61 Projekte<br />

705.700 Euro<br />

Costa Rica<br />

28 Projekte<br />

343.000 Euro<br />

Panama<br />

20 Projekte<br />

232.000 Euro<br />

Ecuador<br />

201 Projekte<br />

2.005.100 Euro<br />

Alle Länder Mittel- und Südamerikas sowie der<br />

Karibik, in denen eine romanische Sprache (Spanisch,<br />

Portugiesisch, Französisch) gesprochen wird, fasst<br />

man unter dem Begriff Lateinamerika zusammen.<br />

Mittelamerika bezeichnet die Landbrücke Zentralamerika,<br />

Mexiko und die Karibik.<br />

Geografisch gehört Mexiko zu Nordamerika, kulturell<br />

wird es dagegen oft zu Mittelamerika gezählt.<br />

Kuba<br />

70 Projekte<br />

1.497.500 Euro<br />

Kolumbien<br />

264 Projekte<br />

3.873.860 Euro<br />

Peru<br />

212 Projekte<br />

2.607.700 Euro<br />

Chile<br />

152 Projekte<br />

2.583.900 Euro<br />

Venezuela<br />

52 Projekte<br />

650.800 Euro<br />

Bolivien<br />

108 Projekte<br />

1.314.050 Euro<br />

Haiti<br />

74 Projekte<br />

1.143.200 Euro<br />

Argentinien<br />

216 Projekte<br />

2.978.000 Euro<br />

Brasilien<br />

763 Projekte<br />

10.084.600 Euro<br />

Dominikanische<br />

Republik<br />

101 Projekte<br />

1.292.200 Euro<br />

Antillen<br />

20 Projekte<br />

346.200 Euro<br />

Lateinamerika<br />

allgemein<br />

33 Projekte<br />

729.600 Euro<br />

Lateinamerika<br />

CELAM<br />

2 Projekte<br />

295.000 Euro<br />

Europa<br />

5 Projekte<br />

431.000 Euro<br />

Paraguay<br />

54 Projekte<br />

763.700 Euro<br />

Uruguay<br />

34 Projekte<br />

406.300 Euro<br />

9


Förderung nach Ländern<br />

Übersicht nach Ländern<br />

* Umfasst die Projekte, die Lateinamerika<br />

insgesamt betreffen.<br />

** Unter CELAM (Consejo Episcopal<br />

Latinoamericano) finden sich Projekte<br />

in Zusammen arbeit mit dem Lateinamerikanischen<br />

Bischofsrat wieder.<br />

*** Hierunter sind Projekte für die<br />

Kirche in Lateinamerika zusammengefasst,<br />

die in Europa realisiert werden.<br />

10<br />

Ergänzend zu den in der Statistik<br />

aufgeführten Einzelprojekten wurden<br />

für Kuba, Chile und Haiti, im Berichtszeitraum<br />

noch zusätzliche 618.900<br />

Euro für Rahmenbewilligungen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Aufgrund der Erdbeben des Jahres<br />

2010 in Chile und Haiti und wegen<br />

der prekären Versorgungslage auf<br />

Kuba können in einem vereinfachten<br />

Verfahren Mittel schnell für Anliegen<br />

– überwiegend Baumaßnahmen –<br />

ausgezahlt werden. Dies trifft auch für<br />

Unterstützung im mildtätigen Bereich<br />

zu.<br />

Berücksichtigt man diese Rahmenbewilligungen,<br />

wurden im Geschäftsjahr<br />

2010/2011 insgesamt 40.385.110 Euro<br />

Projekten zugewiesen.<br />

BEWILLIGtE PROJEKtE AUS SPENDENMIttELN 2010/2011<br />

Land Projektanzahl % Bewilligt % Ø Euro/<br />

in Euro Projekt<br />

Antillen 20 0,70 346.200,00 0,87 17.310,00<br />

Argentinien 216 7,56 2.978.000,00 7,49 13.787,04<br />

Bolivien 108 3,78 1.314.050,00 3,30 12.167,13<br />

Brasilien 763 26,69 10.084.600,00 25,36 13.217,04<br />

Chile 152 5,32 2.583.900,00 6,50 16.999,34<br />

Costa Rica 28 0,98 343.000,00 0,86 12.250,00<br />

Dom. Republik 101 3,53 1.292.200,00 3,25 12.794,06<br />

Ecuador 201 7,03 2.005.100,00 5,04 9.975,62<br />

El Salvador 76 2,66 942.500,00 2,37 12.401,32<br />

Guatemala 88 3,08 1.081.600,00 2,72 12.290,91<br />

Haiti 74 2,59 1.143.200,00 2,87 15.448,65<br />

Honduras 58 2,03 681.700,00 1,71 11.753,45<br />

Kolumbien 264 9,23 3.873.860,00 9,74 14.673,71<br />

Kuba 70 2,45 1.497.500,00 3,77 21.392,86<br />

Mexiko 167 5,84 2.777.000,00 6,98 16.628,74<br />

Nicaragua 61 2,13 705.700,00 1,77 11.568,85<br />

Panama 20 0,70 232.000,00 0,58 11.600,00<br />

Paraguay 54 1,89 763.700,00 1,92 14.142,59<br />

Peru 212 7,42 2.607.700,00 6,56 12.300,47<br />

Uruguay 34 1,19 406.300,00 1,02 11.950,00<br />

Venezuela 52 1,82 650.800,00 1,64 12.515,38<br />

Lateinamerika* 33 1,15 729.600,00 1,83 22.109,09<br />

CELAM** 2 0,07 295.000,00 0,74 147.500,00<br />

Europa*** 5 0,17 431.000,00 1,08 86.200,00<br />

Gesamt 2.859 100,00 39.766.210,00 100,00 13.909,13


BEWILLIGtE MIttEL NACH PROJEKtARtEN 2010/2011<br />

Projektart Projektanzahl Bewilligt in Euro %<br />

Bauvorhaben 832 15.645.100,00 39,34<br />

Fahrzeuge 971 10.636.500,00 26,75<br />

Pastorale Hilfsmittel und Medien 58 767.200,00 1,93<br />

Laufende Programmhilfen 545 7.646.400,00 19,23<br />

Punktuelle Hilfen/Nothilfen 22 264.300,00 0,66<br />

Studien- und Ausbildungshilfen 313 2.941.310,00 7,40<br />

Unterhaltshilfen 118 1.865.400,00 4,69<br />

Gesamt 2.859 39.766.210,00 100,00<br />

Erläuterung zu den Projektarten<br />

Bauvorhaben: Hilfen für den Bau und die Renovierung von Kirchen, Kapellen, Pfarr-<br />

häusern, Gemeindezentren und Mehrzweckräumen, von Bildungs- und Pastoralzentren,<br />

von Ordenshäusern und Priesterseminaren.<br />

Fahrzeuge: Unterstützung für den Kauf von Autos, Motorrädern und Motorbooten.<br />

Pastorale Hilfsmittel und Medien: Hilfe für die Erarbeitung, den Kauf und Druck<br />

katechetischer Materialien, für die Produktion audiovisueller Medien, für kirchlichen<br />

Rundfunk und Fernsehen sowie für den Kauf und die Herausgabe von Büchern.<br />

Laufende Programmhilfen: Unterstützung für die Katechetenausbildung, Pastoralprogramme,<br />

die Jugendarbeit, die Medienarbeit und wissenschaftliche Tagungen.<br />

Punktuelle Hilfen/Nothilfen: Hilfe und Unterstützung der Projektpartner nach<br />

Katastrophen oder in Notsituationen.<br />

Studien- und Ausbildungshilfen: Beihilfen unter anderem für junge Ordensleute<br />

und Religionslehrer.<br />

Unterhaltshilfen: Unterstützung von kirchlichem Personal sowie Projektinitiativen<br />

zur Selbstfinanzierung.<br />

11


Projektverlauf<br />

Von der Idee zur Verwirklichung eines Projektes<br />

12<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

Am Anfang steht immer eine Initiative aus einer Pfarrgemeinde oder kirchlichen Einrichtung<br />

in Lateinamerika. So bitten etwa Ordensschwestern um die Unterstützung beim Kauf<br />

eines Autos zur besseren Betreuung einer großen Gemeinde. Oder die Verantwortlichen<br />

eines Bildungshauses erbitten Zuschüsse für Kursmaterialien und Fachlehrergehälter.<br />

Sie formulieren ihr Anliegen in einem Antrag an <strong>Adveniat</strong>.<br />

Diesem Antrag muss entweder das Begleitschreiben des Ortsbischofs oder des Ordensoberen/der<br />

Ordensoberin beiliegen oder es muss nachgereicht werden. Bei Bedarf wird auch<br />

eine Stellungnahme des Gemeinderates erbeten. So wird gewährleistet, dass Initiativen<br />

schon vor Ort beratschlagt und geprüft worden sind und von vielen getragen werden.<br />

Der Antrag wird von dem jeweiligen Länderreferenten bei <strong>Adveniat</strong> geprüft.<br />

Ist das Projekt wirklich notwendig? Wie sieht es mit Eigenleistungen aus? Kommt das<br />

Anliegen den Armen zugute? Keine Anfrage aus Lateinamerika bleibt dabei ohne Antwort.<br />

Wenn alle wichtigen Informationen vorliegen, schreibt der Länderreferent ein Gutachten<br />

und eine Empfehlung für oder wider eine Unterstützung durch <strong>Adveniat</strong>.<br />

Nun wird das Projekt noch durch zwei weitere Instanzen, und zwar die Geschäftsführung<br />

und die Bischöfliche Kommission, geprüft und anschließend wird über eine Förderung<br />

entschieden. Eine Orientierung ist dabei das Gutachten des Länderreferenten, der die Situation<br />

vor Ort am besten beurteilen kann.<br />

Anschließend wird der Antragsteller über das Ergebnis der Prüfungen informiert. Sollte<br />

das Projekt nicht gefördert werden, so werden die Gründe dafür erläutert, andernfalls wird<br />

das Geld nach erneuter Prüfung der Bankverbindung überwiesen. Bei größeren Summen<br />

ermöglichen Überweisungen in Raten die Einbindung <strong>Adveniat</strong>s. Dabei wird der Fortschritt<br />

des Vorhabens in Etappen begleitet.<br />

Der Antragsteller bestätigt den Empfang des Geldes und berichtet <strong>Adveniat</strong> in Text und Bild<br />

anschließend über die Entwicklung und den Erfolg des Projektes. Gibt es Unklarheiten,<br />

fragt der Länderreferent nochm<strong>als</strong> nach. Mindestens einmal im Jahr besucht er Projekte,<br />

die besonders umfangreich sind oder Fragen aufwerfen, sowie Projektpartner, die Beratungsbedarf<br />

haben.<br />

So, wie der Länderreferent die Entscheidung über eine Beihilfe vorbereitet, schließt er das<br />

Projekt auch ab. Treten Unklarheiten auf – etwa bei der Abrechnung –, wird der Abteilungsleiter,<br />

gegebenenfalls der Geschäftsführer eingeschaltet. Da <strong>Adveniat</strong>­Projekte klein und<br />

überschaubar sind, in Raten ausgezahlt werden und <strong>Adveniat</strong> die engmaschige Infrastruktur<br />

der katholischen Kirche nutzt, sind Veruntreuungen leicht zu bemerken und können<br />

wirkungsvoll sanktioniert werden.


Venezuela: Bildung für die Lastenträger<br />

Maracaibo. Auf dem Großmarkt „Las Pulgas“ in der venezolanischen Stadt<br />

Maracaibo stehen die Carretilleros in der Hierarchie ganz unten. Carretilleros sind<br />

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen elf und 30 Jahren, die ihren<br />

Unterhalt mit einem kleinen Karren (spanisch: carretillo) verdienen: Mit diesem<br />

Handkarren liefern sie Marktwaren durch die engen Gassen der Großstadt zu den<br />

Kunden. Es sind junge Leute ohne schulische Ausbildung und berufliche Perspektiven,<br />

viele von ihnen Migranten oder indigener Herkunft. Sie üben diese mühsame<br />

Tätigkeit aus, um zumindest ein kleines Einkommen zu erzielen. Die Bezahlung ihrer<br />

Dienstleistung hängt allerdings vom Wohlwollen des Klienten ab. Um halbwegs<br />

über die Runden zu kommen, müssen die Handlanger bis zu 16 Stunden täglich<br />

arbeiten. Ihr Alltag ist neben der harten körperlichen Arbeit von Drogen, Alkohol<br />

und Glücksspiel geprägt. Die Jugendlichen können sich kaum aus eigener Kraft aus<br />

der schwierigen Lebenssituation befreien.<br />

Seit einigen Jahren arbeitet eine Gruppe der Katholischen Arbeiterjugend (Juventud<br />

Obrera Católica – kurz JOC) mit den Lastenträgern. Ein JOC­Sozialarbeiter<br />

lebt mit den Jugendlichen auf dem Großmarkt, berät sie, hilft bei praktischen und<br />

seelischen Problemen. Die soziale und pastorale Arbeit mit den Carretilleros zeigt<br />

langsam Ergebnisse. Die Jugendlichen reagieren gut auf die Angebote der Arbeiterjugend.<br />

Sie lernen, sich besser zu schützen und gerechte Bezahlung einzufordern.<br />

Doch die Arbeit der JOC geht noch weiter: Mit Bildungsveranstaltungen möchte<br />

sie die Carretilleros weiterbilden und fördern, um somit ihre Arbeits­ und Lebensbedingungen<br />

langfristig zu verbessern und abzusichern.<br />

<strong>Adveniat</strong> unterstützte die wichtige Bildungsarbeit der Katholischen Arbeiterjugend<br />

JOC mit 10.000 Euro.<br />

„Die JOC­Gruppe in Maracaibo ist sehr engagiert. Sie überzeugt<br />

durch ihre Präsenz und ihre Nähe, ohne ‚aufdringlich‘<br />

zu werden oder vereinnahmen zu wollen. Die Arbeit<br />

in diesem schwierigen und nicht ungefährlichen Umfeld<br />

erfordert Mut, Geduld und ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl.<br />

Spendengelder gibt das Team sehr gewissenhaft<br />

aus und finanziert davon Kurse und Seminare, pädagogisches<br />

Material und Werbung. Außerdem fließt ein Teil des<br />

Geldes in die Verwaltung und technische Hilfsmittel.“<br />

Reiner Wilhelm,<br />

Länderreferent für Venezuela, Chile und Ecuador<br />

Projektbeispiele<br />

Durch Bildung bewegen – dem Elend entkommen<br />

VENEZUELA<br />

Maracaibo<br />

Venezuela<br />

Hauptstadt Caracas<br />

HDI* Rang 73<br />

(von 187 erfassten Staaten)<br />

Gini-Koeffizient** 43,5<br />

Bewilligte Projekte 52<br />

Gesamtsumme 650.800 Euro<br />

Projektnummer 227-016/0196<br />

Projektträger Juventud Obrera Católica<br />

(JOC)<br />

Projektziel Pastorale Arbeit mit Transporthelfern<br />

auf dem Großmarkt<br />

„Las Pulgas“<br />

Projektkosten 28.500 Euro<br />

Bewilligte Summe 10.000 Euro<br />

Länderreferent Reiner Wilhelm<br />

* Der Human Development Index (HDI) ist<br />

ein Index der menschlichen Entwicklung<br />

in den Ländern der Welt. Berücksichtigt<br />

werden das Brutto nationaleinkommen pro<br />

Einwohner, die Lebenserwartung, der Bildungsgrad<br />

mit Hilfe der Alphabetisierungsrate<br />

und der Einschulungsrate der Bevölkerung.<br />

Dem HDI liegen die im Jahr 2009<br />

erhobenen Daten des Human Development<br />

Report 2011 zugrunde.<br />

** Der Gini-Koeffizient ist ein wichtiger Indikator,<br />

um den Grad sozialer Gleichheit zu<br />

messen. Je höher sein Wert, desto ungleicher<br />

ist die Verteilung von Einkommen und<br />

Besitz innerhalb der Gesellschaft. Im Falle<br />

einer Gleichverteilung ergibt sich für den<br />

Gini-Koeffizienten ein Wert von null und im<br />

Falle der Konzentration des gesamten Einkommens<br />

auf nur eine Person ein Wert von<br />

100. Die Daten sind dem Human Development<br />

Report 2009 entnommen und wurden<br />

im Jahr 2007 erhoben.<br />

13


Projektbeispiele<br />

Zusammenhalt fördern – Bedürftigen beistehen<br />

BRASILIEN<br />

Caicó<br />

Hauptstadt Brasília<br />

HDI Rang 84<br />

(von 187 erfassten Staaten)<br />

Gini-Koeffizient 55,0<br />

Bewilligte Projekte 763<br />

Gesamtsumme 10.084.600 Euro<br />

Projektnummer 233-036/0330<br />

Projektträger Diocese de Caicó<br />

Pastoral<br />

Projektziel Unterhaltsbeihilfe für neun<br />

Gemeinschaften von<br />

Gemeindeschwestern 2011<br />

Projektkosten 68.200 Euro<br />

Bewilligte Summe 9.000 Euro<br />

Länderreferent Werner Klar<br />

14<br />

Brasilien<br />

Brasilien: Hilfe für die starken Frauen<br />

Caicó heißt das kleinste Bistum im nordöstlichen<br />

Bundesstaat Rio Grande do Norte. In der trockenen<br />

und steinigen Region leben rund 277.000 Menschen.<br />

Die Besonderheit in diesem Bistum und<br />

seinen 27 Pfarreien ist, dass ein großer Teil der<br />

Pfarrseelsorge von Ordensfrauen geleistet wird.<br />

Neun verschiedene Gemeinschaften sind in den<br />

Pfarreien und sozialen Einrichtungen wie Altenheimen<br />

und Kindergärten tätig.<br />

In vielen Gemeinden kümmern sich die Ordensschwestern<br />

um den Kommunionunterricht, organisieren<br />

Kinder­ und Jugendarbeit und leisten soziale<br />

Dienste. Sie begleiten beispielsweise Kranke und<br />

Sterbende, informieren aber auch über gesunde Ernährung und Hygiene und bieten<br />

medizinische Grundversorgung an, insbesondere für Schwangere, Mütter und Kinder<br />

sowie alte Menschen, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.<br />

Da die Einkünfte den Lebensunterhalt<br />

der 44 Ordensfrauen nicht<br />

decken können, half <strong>Adveniat</strong> im<br />

vergangenen Geschäftsjahr mit<br />

einem Zuschuss von 9.000 Euro.<br />

„Schon seit einigen Jahren unterstützt <strong>Adveniat</strong> die Arbeit der Schwestern in Caicó<br />

mit einem kleinen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Die Ordensschwestern im Bistum<br />

Caicó haben es nicht leicht, ihr täglich Brot zu verdienen. Denn die Menschen,<br />

für die sie sich einsetzen, haben selbst kaum genug zum Leben.“<br />

Werner Klar, Länderreferent für Brasilien


Mexiko: Nicht einfach nur ein Auto<br />

Ciudad Guzmán. Familien stehen für Padre Salvador Urzúa an erster Stelle. Sie<br />

leiden am meisten unter den prekären Wohn­ und Arbeitsbedingungen in Usmajac.<br />

Den meisten Familien in der ländlich geprägten Pfarrei gehört nicht einmal das<br />

Stück Land, auf dem sie leben. Viele müssen sich ihre einfache Unterkunft mit ein<br />

bis zwei weiteren Familien teilen. Stroh ersetzt das Wellblech auf dem Dach, denn<br />

von den maximal drei oder vier Euro, die ein Tagelöhner oder Kleinbauer am Tag<br />

verdient, muss zunächst einmal seine Familie satt werden. Etwa 12.500 Menschen<br />

leben in und um Usmajac in kleinen Siedlungen, die bis zu einer halben Stunde<br />

Autofahrt vom Pfarrsitz entfernt liegen.<br />

Regelmäßig besucht Padre Salvador alle<br />

zur Pfarrei gehörenden Gemeinden und<br />

ermutigt sie, aus dem Glauben heraus<br />

zu leben und den Alltag gemeinsam zu<br />

meistern. Dafür muss er große Distanzen<br />

auf oft schlechten Straßen zurücklegen.<br />

Unterstützung bekommt er von<br />

rund 190 Ehrenamtlichen, die Ehe­ und<br />

Taufvorbereitungskurse leiten, alten und kranken Menschen die Kommunion bringen,<br />

Wortgottesdienste halten und zu Bibeltreffen einladen. Sie gehen zu hilfsbedürftigen<br />

Familien, wie alleinerziehende Mütter, die von ihren Männern verlassen<br />

wurden oder deren Ehemänner in der Hoffnung auf Arbeit in die USA emigriert<br />

sind. Aber auch Zuwandererfamilien, Kleinbauern und Tagelöhnern gilt ihre Aufmerksamkeit.<br />

In kleinen Gruppen gehen sie die Probleme an, organisieren rechtlichen<br />

Beistand für die Legalisierung und den Erwerb der besiedelten Grundstücke,<br />

unterstützen sich gegenseitig beim Bau von Häusern für obdachlose Familien und<br />

legen gemeinsam bewirtschaftete „Familiengärten“ an.<br />

Auch das Thema „Ökologie“ spielt eine wichtige Rolle. Großgrundbesitzer haben in<br />

der Vergangenheit durch den Einsatz gefährlicher Pestizide Grundwasser und Boden<br />

verseucht. Jetzt kämpfen die Kleinbauern für Wiederaufforstung und sauberes<br />

Wasser. Kurse in Herstellung und Anwendung von Naturheilmitteln stehen ebenso<br />

auf dem Plan wie Seminare zu Menschen­ und Bürgerrechten.<br />

Padre Salvador begleitet all diese Aktivitäten und ist daher auf ein Auto angewiesen.<br />

<strong>Adveniat</strong> finanzierte den Wagen mit einem Zuschuss von 7.000 Euro.<br />

„Ein geländetüchtiges Fahrzeug ist gerade in mexikanischen Landpfarreien<br />

unerlässlich. Oft muss der Pfarrer bis zu 80 km zurücklegen, um die Menschen<br />

zu begleiten. Durch ein Fahrzeug kann der Pfarrer zu den Gläubigen kommen und<br />

mit ihnen gemeinsam den Glauben feiern und sich mit ihnen für mehr soziale<br />

Gerechtigkeit einsetzen.“<br />

Dr. Magdalena M. Holztrattner,<br />

Länderreferentin für Mexiko und die Dominikanische Republik<br />

Menschen mobilisieren – Entfernungen überwinden<br />

MExIKO<br />

Mexiko<br />

Ciudad Guzmán<br />

Hauptstadt Mexiko-Stadt<br />

HDI Rang 57<br />

(von 187 erfassten Staaten)<br />

Gini-Koeffizient 48,1<br />

Bewilligte Projekte 167<br />

Gesamtsumme 2.777.000 Euro<br />

Projektnummer 212-009/0213<br />

Projektträger Parroquia de la Natividad<br />

de María in Usmajac,<br />

Bundesstaat Jalisco<br />

Projektziel Beihilfe zum Kauf eines Autos<br />

für die pastorale Arbeit<br />

Projektkosten 11.000 Euro<br />

Bewilligte Summe 7.000 Euro<br />

Länderreferentin Dr. Magdalena M. Holztrattner<br />

15


Lima<br />

Projektbeispiele<br />

Zu Wort kommen lassen – Sprachrohre schaffen<br />

Peru<br />

PERU<br />

Hauptstadt Lima<br />

HDI 80 (von 187 erfassten Staaten)<br />

Gini-Koeffizient 49,6<br />

Bewilligte Projekte 212<br />

Gesamtsumme 2.607.700 Euro<br />

Projektnummer 232-044/150<br />

Projektträger Parroquia San Andrés<br />

Ate Vitarte, Huaycán<br />

Projektziel Ausstattung des Radiosenders<br />

Enmanuel<br />

Projektkosten 6.000 Euro<br />

Bewilligte Summe 4.500 Euro<br />

Länderreferent Christoph Huber<br />

16<br />

Peru: Radio für mehr Gerechtigkeit<br />

Lima. Im Osten von Lima, mitten im Armenviertel<br />

Huaycán, liegt die kleine Sendestation von Radio<br />

Enmanuel, einem Pfarreiradio, das <strong>als</strong> Lokalmedium<br />

die unangefochtene „Nummer eins“ im<br />

Umkreis ist. Seit 1996 wird hier ein Programm<br />

produziert, das sich größter Beliebtheit erfreut.<br />

Kirche und Glauben haben bei Radio Enmanuel einen<br />

festen Platz im Programm. Aber Politik, Kultur,<br />

Nachrichten, Musik und Unterhaltung für Kinder und Erwachsene kommen auch<br />

nicht zu kurz. Gerade die Armen und Benachteiligten in Huaycán sollen ermutigt<br />

und befähigt werden, am politischen Prozess teilzunehmen und ihre Rechte einzufordern.<br />

Darüber hinaus will Radio Enmanuel beitragen zur Verständigung zwischen den<br />

unterschiedlichen Akteuren der Zivilgesellschaft, indem es Räume für den Dialog<br />

öffnet. Dabei orientiert sich die Arbeit an folgenden drei Grundsätzen: Solidarität<br />

mit den Armen und Ausgeschlossenen der Gesellschaft, Aufrichtigkeit bei der<br />

Arbeit und im persönlichen Umgang miteinander sowie Respekt und Toleranz<br />

gegenüber anderen.<br />

Die kleine Redaktion ist direkt gegenüber<br />

der Kirche in einem einfachen, grün<br />

gestrichenen Bungalow aus Wellblech<br />

untergebracht. Geleitet wird das Team<br />

ehrenamtlicher Laien von italienischen<br />

Montfortaner­Patres, die auch die dazugehörige<br />

Pfarrei San Andrés betreuen. Seit<br />

bei einem Einbruch Ende Februar 2007 fast die gesamte technische Einrichtung<br />

entwendet wurde, kann die Redaktion nur noch eingeschränkt arbeiten.<br />

Die wichtigsten Geräte wurden mittlerweile neu gekauft, aber es fehlen noch ein<br />

Computer, zwei Mischpulte, Mikrofone, eine Digitalkamera, ein Telefax und zwei<br />

tragbare Aufnahmegeräte. Aus eigenen Mitteln konnte die Pfarrei 1.500 Euro beisteuern,<br />

doch insgesamt wurden 6.000 Euro benötigt. <strong>Adveniat</strong> half mit 4.500 Euro,<br />

um die wichtige Radioarbeit weiterhin zu gewährleisten.<br />

„Aus dem Geist des Evangeliums verstehen sich die Mitarbeiter von Radio<br />

Enmanuel <strong>als</strong> Anwälte der Armen und Benachteiligten und setzen sich gemeinsam<br />

mit ihnen für eine gerechtere Gesellschaft ein.“<br />

Christoph Huber, Länderreferent für Peru


Argentinien: Anlaufstelle für Jugendliche in Not<br />

Buenos Aires. Die Pfarrei Nuestra Señora de Fátima mit rund 20.000 Einwohnern<br />

liegt auf der „Isla Maciel“. Die Halbinsel liegt im Hafengebiet von Buenos Aires, am<br />

extrem verschmutzten Fluss „Riachuelo“. Das alte Hafenbecken der Hauptstadt ist<br />

berüchtigt für seine Elendsviertel, Kriminalität, Drogenhandel und Prostitution.<br />

In diesem von Armut geprägten Umfeld sind Kinder und Jugendliche besonders<br />

gefährdet, <strong>als</strong> Handlanger krimineller Machenschaften missbraucht zu werden.<br />

Umso wichtiger ist es, dass die Kirche ihnen einen Schutzraum bietet, in dem sie<br />

sich frei entfalten können und ein Stück „Heimat“ finden – wie etwa im ehemaligen<br />

Konvent der Kongregation „Pia Unión María Mazzarello“.<br />

In dem Zentrum werden derzeit täglich<br />

31 Jugendliche in Konfliktsituationen von<br />

Padre Francisco Oliveira begleitet und von<br />

einem Team aus Lehrern, Sozialarbeitern<br />

und Psychologen gefördert. Auch kirchliche<br />

Jugendgruppen und Mitglieder der<br />

Caritas nutzen das Gebäude. Demnächst<br />

soll ein Mittagstisch für arme Familien<br />

eingerichtet werden.<br />

Der Konvent stammt aus den 50er Jahren. Um einen<br />

Innenhof herum sind auf 330 m² elf Gruppenräume<br />

angesiedelt, die heute für die Katechese, <strong>als</strong> Pfarrsekretariat,<br />

für die Caritas, <strong>als</strong> Kapelle und vor allem<br />

für die offene Jugendarbeit genutzt werden.<br />

Doch die Jugendräume sind dringend sanierungsbedürftig.<br />

Nur ein grundlegender Umbau kann das<br />

Angebot der offenen Kinder­ und Jugendarbeit retten.<br />

Auf eigene finanzielle Mittel kann die Pfarrei kaum<br />

zurückgreifen, weil die meisten Bewohner des Viertels selbst kaum das Nötigste<br />

zum Leben haben.<br />

<strong>Adveniat</strong> unterstützt den Neubau von zwei Gruppenräumen mit insgesamt 84 m²<br />

Nutzfläche sowie den Bau von Sanitäranlagen und die Instandsetzung der Küche mit<br />

49.500 Euro. Darin sind Abrisskosten und eine Gefahrenzulage bereits enthalten.<br />

„Padre Francisco lebt in sehr bescheidenen Verhältnissen ein beeindruckendes<br />

Zeugnis der Solidarität und widmet sich mit großem Engagement der Betreuung der<br />

Kinder und Jugendlichen. Ihm und dem Einsatz seines Mitarbeiterteams ist es zu<br />

verdanken, dass viele Jugendliche hier auf offene Ohren für ihre Sorgen und Nöte<br />

treffen und ihre geistige und spirituelle Heimat finden.“<br />

Michael Kuhnert, Länderreferent für Argentinien, Paraguay und Uruguay<br />

Raum schaffen – Begegnung ermöglichen<br />

ARGENtINIEN<br />

Argentinien<br />

Buenos Aires<br />

Hauptstadt Buenos Aires<br />

HDI 44 (von 187 erfassten Staaten)<br />

Gini-Koeffizient 50<br />

Bewilligte Projekte 216<br />

Gesamtsumme 2.978.000 Euro<br />

Projektnummer 237-002/0210<br />

Projektträger Parroquia Nuestra Señora<br />

de Fátima, Isla Maciel<br />

Projektziel Umbau und Erweiterung eines<br />

Konvents zum Jugendzentrum<br />

1. Etappe: Mehrzweckräume<br />

Projektkosten 49.500 Euro<br />

Bewilligte Summe 49.500 Euro<br />

Länderreferent Michael Kuhnert<br />

17


Jahresfinanzbericht<br />

Vermögensübersicht zum 30. September 2011<br />

Aktiva<br />

AKtIVSEItE<br />

A. Anlagevermögen<br />

18<br />

I. Immaterielle Vermögensstände und Sachanlagen<br />

II. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen<br />

2. Genossenschaftsanteile<br />

3. Wertpapiere<br />

4. Darlehensforderungen<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Personalabrechnungen<br />

2. Sonstige Forderungen<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

1. Kassenbestand<br />

2. Girokonten<br />

3. Tagesgeld<br />

4. Festgeld<br />

5. Sparkonten<br />

III.Durchlaufende Gelder<br />

Allgemeine Angaben<br />

in Euro<br />

1.156.876,59<br />

1.002.000,00<br />

42.203.941,95<br />

44.042,17<br />

5.200,00<br />

2.165.842,09<br />

227.401,79<br />

4.011.539,99<br />

97.986,50<br />

19.289.955,65<br />

6.819.655,53<br />

30.09.2011<br />

in Euro<br />

154.035,37<br />

44.406.860,71<br />

2.171.042,09<br />

30.446.539,46<br />

0,00<br />

77.178.477,63<br />

Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz nimmt das Bistum Essen treuhänderisch die Aufgaben des Rechts­ und<br />

Vermögensträgers für die Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong> und deren Geschäftsstelle wahr. Die Geschäftsvorfälle werden in<br />

einer Jahresrechnung erfasst, die aus einer Haushaltsrechnung und einer Vermögensübersicht besteht.<br />

Ansatz und Bewertungsmethoden<br />

30.09.2010<br />

in tsd. Euro<br />

208,1<br />

1.156,9<br />

1.002,0<br />

44.663,1<br />

54,2<br />

6,2<br />

2.413,5<br />

36,8<br />

2.088,9<br />

34,4<br />

8.239,9<br />

25.314,3<br />

0,7<br />

82.219,0<br />

Die Bewertung der Vermögens­ und Schuldposten entspricht den im Bistum Essen angewandten Grundsätzen einer ordnungsgemäßen<br />

Rechnungslegung. Sachanlagen werden zu Anschaffungs­ oder Herstellungskosten aktiviert. Finanzanlagen und<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Abschreibungen auf niedrigere Kurswerte an<br />

späteren Stichtagen werden bei voraussichtlich vorübergehenden Wertminderungen nicht vorgenommen. Rückstellungen sind<br />

für bewilligte Projektmittel, die noch nicht verbraucht wurden und in Folgejahren verwendet werden, gebildet worden und <strong>als</strong><br />

Haushaltsausgabereste abgegrenzt. Außerdem sind sonstige Rückstellungen für Altersteilzeit und Zusatzversorgung gebildet<br />

worden. Die Rückstellungen entsprechen der voraussichtlichen Inanspruchnahme. Die Verbindlichkeiten sind mit Rückzahlungsbeträgen<br />

angesetzt.


PASSIVSEItE<br />

A. Eigenkapital<br />

Rücklagen<br />

1. Allgemeine Rücklage<br />

2. Sonderrücklagen<br />

2.1 Rücklagen gemäß Statut<br />

2.2 Rücklagen Priesteraltersversicherung<br />

B. Rückstellungen<br />

I. Haushaltsausgabereste<br />

II. Sonstige Rückstellungen<br />

1. Rückstellung Altersteilzeit<br />

2. Rückstellung Zusatzversorgung<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Angaben zu einzelnen Bilanzpositionen<br />

in Euro<br />

10.300.600,00<br />

7.000.000,00<br />

566.224,85<br />

50.000,00<br />

Vermögensübersicht zum 30. September 2011<br />

Passiva<br />

in Euro<br />

30.406.576,37<br />

17.300.600,00<br />

26.684.845,21<br />

616.224,85<br />

30.09.2011<br />

in Euro<br />

47.707.176,37<br />

27.301.070,06<br />

2.170.231,20<br />

77.178.477,63<br />

30.09.2010<br />

in tsd. Euro<br />

33.651,8<br />

10.100,6<br />

9.088,1<br />

23.797,7<br />

448,5<br />

50,0<br />

2.247,6<br />

82.219,0<br />

Insgesamt ist die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 5 Millionen Euro gesunken. Auf der Aktivseite ergibt sich eine<br />

deutliche Veränderung im Bereich der Festgelder, die um 11 Millionen Euro gestiegen sind. Dagegen ist bei den Sparkonten eine<br />

Verringerung um 18,5 Millionen Euro zu verzeichnen.<br />

Der Rückgang der allgemeinen Rücklagen um 4,7 Millionen Euro resultiert aus den gesunkenen Einnahmen.<br />

Die Rücklage gemäß Statut deckt die Mieten und Personalausgaben für zwei Jahre für den Fall der Abwicklung von <strong>Adveniat</strong>.<br />

Die Haushaltsausgabereste weisen bewilligte, aber noch nicht ausgezahlte Projektmittel aus, die stichtagsgemäß abweichend<br />

sein können. Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Mittel für Mitarbeiter, die das Altersteilzeitmodell <strong>als</strong><br />

Blockmodell gewählt haben und sich derzeit noch in der Arbeitsphase befinden.<br />

Die Jahresrechnung 2010/2011 ist von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche GmbH in Frankfurt am Main geprüft<br />

und am 2. Januar 2012 mit dem Prüfvermerk versehen worden.<br />

19


Zusammensetzung der Mittel<br />

Jahresrechnung für das Haushaltsjahr vom 1.10.2010 bis zum 30.9.2011<br />

Die Jahresrechnung 2010/2011 der Bischöflichen<br />

Aktion <strong>Adveniat</strong> schließt in Einnahmen<br />

und Ausgaben mit 57.194.555,30 Euro<br />

ab. Das Haushaltsjahr beginnt jeweils am<br />

1. Oktober und endet am 30. September des<br />

Folgejahres.<br />

Es ergibt sich nebenstehende Aufstellung.<br />

20<br />

EINNAHMEN<br />

1. Kollekten und Spenden<br />

Weihnachtskollekte<br />

allgemeine Einzelspenden<br />

projektbezogene Einzelspenden<br />

Patenschaftsaktion<br />

zur Priesterausbildung<br />

Spenden zur Weiterleitung<br />

2. Zuschuss des Verbandes<br />

der Diözesen Deutschlands<br />

3. Zins- und Vermögenseinnahmen<br />

4. Patenschaften aus Beihilfen<br />

5. Nachlässe und Schenkungen<br />

6. Sonstige Einnahmen<br />

Vermögenswirksame Einnahmen<br />

Gesamt<br />

zum 30.09.2011<br />

in Euro<br />

29.367.607,15<br />

4.988.256,26<br />

3.890.689,07<br />

2.767.044,13<br />

1.313.160,26<br />

42.326.756,87<br />

635.000,00<br />

1.951.562,06<br />

1.025.165,87<br />

1.326.192,64<br />

90.301,52<br />

9.839.576,34<br />

57.194.555,30<br />

%<br />

51,3<br />

8,7<br />

6,8<br />

4,8<br />

2,3<br />

74,0<br />

1,1<br />

3,4<br />

1,8<br />

2,3<br />

0,2<br />

17,2<br />

100,0<br />

zum 30.09.2010<br />

in tsd. Euro<br />

33.911,2<br />

7.989,7<br />

3.751,7<br />

3.105,4<br />

1.189,3<br />

49.947,3<br />

1.590,8<br />

2.080,8<br />

1.490,8<br />

986,2<br />

184,5<br />

839,7<br />

57.120,1<br />

Das gesamte Spendenaufkommen verzeichnete im Vergleich zum letzten Haushaltsjahr<br />

einen Rückgang um 7,6 Millionen Euro, das sind rund 15,3 Prozent. Während die<br />

Weihnachts kollekte 2010 weiterhin um 4,5 Millionen Euro zurückgegangen ist, sind<br />

auch die allgemeinen Einzelspenden um 3 Millionen Euro und die Einnahmen aus der<br />

Patenschaftsaktion für die Priesterausbildung um 0,3 Millionen Euro gesunken. Dagegen<br />

sind die projektbezogenen Einzelspenden um 0,1 Millionen Euro, die Spenden zur<br />

Weiterleitung um 0,1 Millionen Euro und die Einnahmen aus Nachlässen und Schenkungen<br />

um 0,4 Millionen Euro gestiegen.<br />

Ausschlaggebend für den starken Rückgang bei der Weihnachtskollekte 2010 war die<br />

extreme Wetterlage, die sich auf die Besucherzahlen der Weihnachtsgottesdienste<br />

auswirkte. Der Rückgang der sonstigen Spenden, die nicht über die Weihnachtskollekte<br />

eingegangen sind, ist mit dem außergewöhnlich hohen Spendenzuwachs im Vorjahr<br />

zu erklären, der durch die katastrophalen Erdbeben in Haiti und Chile bedingt war.<br />

Daher ist ein direkter Vergleich mit dem vorherigen Haushaltsjahr schwierig.<br />

Ein Vergleich mit dem Haushaltsjahr 2008/2009 zeigt, dass die sonstigen Spenden um<br />

1,2 Millionen Euro gestiegen sind.<br />

Die unter der Position „Vermögenswirksame Einnahmen“ und „Vermögenswirksame<br />

Ausgaben“ gezeigten Zahlen beinhalten Zuführungen und Auflösungen zu den verschiedenen<br />

Rücklagen, bilden <strong>als</strong>o keine realen Zahlungsströme ab. Da diese Buchungen<br />

periodisch ungleichmäßig anfallen, kommt es auch zu starken Schwankungen<br />

der hier gezeigten Größen, die eine direkte Vergleichbarkeit zwischen den Jahren<br />

erschweren.


AUSGABEN<br />

1. Hilfen für die Kirche<br />

in Lateinamerika<br />

allgemeine Projektbeihilfen<br />

Priesteraltersversicherungen<br />

Patenschaftsbeihilfen<br />

Spenden zur Weiterleitung<br />

Beihilfen des Verbandes<br />

2. Projektbegleitung<br />

3. Satzungsgemäße Kampagnen-,<br />

Bildungs- und Aufklärungsarbeit<br />

4. Werbung und allgemeine<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

5. Verwaltung<br />

Vermögenswirksame Ausgaben<br />

Gesamt<br />

zum 30.09.2011<br />

in Euro<br />

40.385.110,00<br />

70.000,00<br />

3.792.210,00<br />

1.313.160,26<br />

545.000,00<br />

46.105.480,26<br />

2.783.256,21<br />

1.294.359,59<br />

3.303.682,44<br />

1.743.709,06<br />

1.964.067,74<br />

57.194.555,30<br />

%<br />

70,6<br />

0,1<br />

6,6<br />

2,3<br />

1,0<br />

80,6<br />

4,9<br />

2,3<br />

5,8<br />

3,0<br />

3,4<br />

100,0<br />

zum 30.09.2010<br />

in tsd. Euro<br />

39.968,7<br />

826,3<br />

3.483,7<br />

1.189,3<br />

1.590,8<br />

47.058,8<br />

2.957,9<br />

1.278,5<br />

2.885,7<br />

1.668,8<br />

1.270,4<br />

57.120,1<br />

Der Haushaltsplan der Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong> für das Haushaltsjahr 2010/2011<br />

wurde am 28. Juni 2010 von der Bischöflichen Kommission beschlossen und am 8. Juli<br />

2010 von Bischof Dr. Franz­Josef Overbeck festgesetzt. Aufgrund der in den Vorjahren<br />

gebildeten Rücklagen konnten die Mittel für die allgemeinen Projektbeihilfen trotz der<br />

rückläufigen Einnahmen auf dem Niveau des Vorjahres belassen werden. Der deutliche<br />

Rückgang der Ausgaben für die Priesteraltersversorgung beruht darauf, dass der Hauptteil<br />

der Mittel in einem 2­Jahres­Rhythmus bewilligt wird.<br />

Die Spenden zur Weiterleitung verringerten sich auf der Ausgabenseite im gleichen<br />

Umfang wie auf der Einnahmenseite, da diese Spenden von <strong>Adveniat</strong> ohne Abzüge den<br />

gewünschten Zwecken zugeleitet werden.<br />

Die Gliederung und der Ausweis des Jahresabschlusses folgt den Empfehlungen zur<br />

Finanzberichterstattung in den Jahresberichten des Deutschen Zentralinstituts für<br />

soziale Fragen (DZI) in Berlin.<br />

21


Spendenergebnis<br />

Spendeneinnahmen und Zusammensetzung<br />

ALLGEMEINE EINZELSPENDEN UND KOLLEKtE NACH (ERZ-)BIStÜMERN – GESAMt<br />

(Erz-)Bistum<br />

Einzelspenden in Euro<br />

Aachen<br />

164.415,66<br />

Augsburg<br />

189.848,52<br />

Bamberg<br />

153.195,56<br />

Berlin<br />

82.551,61<br />

Dresden-Meißen<br />

27.396,16<br />

Eichstätt<br />

74.241,88<br />

Erfurt<br />

17.960,37<br />

Essen<br />

335.236,45<br />

Freiburg<br />

355.724,09<br />

Fulda<br />

56.463,71<br />

Görlitz<br />

6.919,68<br />

Hamburg<br />

87.014,99<br />

Hildesheim<br />

120.269,57<br />

Köln<br />

520.355,87<br />

Limburg<br />

151.817,68<br />

Magdeburg<br />

10.879,98<br />

Mainz<br />

158.465,02<br />

München und Freising<br />

288.500,45<br />

Münster<br />

479.808,43<br />

Osnabrück<br />

95.843,13<br />

Paderborn<br />

344.421,42<br />

Passau<br />

44.753,46<br />

Regensburg<br />

178.172,95<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

362.225,30<br />

Speyer<br />

95.089,66<br />

Trier<br />

236.466,99<br />

Würzburg<br />

121.613,54<br />

Ausland (und Militärbischof) 229.516,13<br />

Gesamt<br />

4.989.168,26<br />

22<br />

Kollekte in Euro<br />

786.950,48<br />

1.939.445,21<br />

907.392,29<br />

333.792,17<br />

220.508,92<br />

750.983,93<br />

193.088,44<br />

683.294,04<br />

2.585.852,20<br />

563.095,46<br />

58.146,63<br />

375.393,47<br />

596.033,69<br />

1.757.960,77<br />

758.724,85<br />

118.514,87<br />

939.105,71<br />

1.764.188,29<br />

3.040.648,80<br />

1.156.952,61<br />

2.047.927,22<br />

616.697,26<br />

1.590.556,34<br />

1.828.709,64<br />

865.741,99<br />

1.823.974,33<br />

1.063.927,54<br />

0,00<br />

29.367.607,15


ALLGEMEINE EINZELSPENDEN UND KOLLEKtE NACH (ERZ-)BIStÜMERN – PRO KAtHOLIK<br />

jeweils in Euro Kollekte Einzelspenden<br />

Aachen<br />

0,70/0,15<br />

Osnabrück<br />

2,02/0,17<br />

Trier<br />

1,23/0,16<br />

Münster<br />

1,54/0,24<br />

Essen<br />

0,79/0,39<br />

Köln<br />

0,84/0,25<br />

Speyer<br />

1,50/0,17<br />

Freiburg<br />

1,30/0,18<br />

Münster<br />

Paderborn<br />

1,26/0,21<br />

Limburg<br />

1,16/0,23<br />

Mainz<br />

1,24/0,21<br />

Mainz<br />

Hildesheim<br />

0,96/0,19<br />

Fulda<br />

1,38/0,14<br />

Rottenburg-<br />

Stuttgart<br />

0,96/0,19<br />

Würzburg<br />

1,31/0,15<br />

Hamburg<br />

0,96/0,22<br />

Erfurt<br />

1,25/0,12<br />

Bamberg<br />

1,26/0,21<br />

Augsburg<br />

1,43/0,14<br />

Eichstätt<br />

1,79/0,18<br />

Magdeburg<br />

1,34/0,12<br />

Regensburg<br />

1,28/0,14<br />

München<br />

und Freising<br />

1,00/0,16<br />

Berlin<br />

0,85/0,21<br />

Dresden-Meißen<br />

1,58/0,20<br />

Passau<br />

1,26/0,09<br />

Görlitz<br />

2,03/0,24<br />

23


Spendenentwicklung<br />

Dynamik der Spendeneinnahmen und Zusammensetzung<br />

24<br />

1. Gesamteinnahmen<br />

2. Weihnachtskollekte<br />

Die Grafik greift die Weihnachtskollekte<br />

2011 noch nicht auf.<br />

EINNAHMEN AUS SPENDEN 2010/2011<br />

(Gesamt: 42.326.756,87 Euro)<br />

Die Spendeneinnahmen von <strong>Adveniat</strong> setzen sich hauptsächlich<br />

aus fünf Quellen zusammen:<br />

1. Einnahmen aus der Weihnachtskollekte (69,4 %),<br />

2. aus allgemeinen Einzelspenden (11,8 %),<br />

3. aus projektbezogenen Einzelspenden (9,2 %),<br />

4. aus der Patenschaftsaktion zur Priesterausbildung (6,5 %),<br />

5. aus Spenden zur Weiterleitung (3,1 %)<br />

Sie machen insgesamt 74 Prozent aller Einnahmen der Aktion aus. Der größte Teil<br />

davon stammt aus der Weihnachtskollekte und den Einzelspenden. Die übrigen 26<br />

Prozent setzen sich aus einem Zuschuss des Verbandes der Diözesen Deutschlands, den<br />

Patenschaften aus Beihilfen, aus Nachlässen und Schenkungen sowie aus Zinsen und<br />

sonstigen Einnahmen zusammen.<br />

Die Einnahmen aus der Kollekte werden nach der Herkunft aus den deutschen Bistümern<br />

aufgeschlüsselt, so dass ersichtlich ist, aus welchem Bistum welcher Betrag für<br />

die Förderung der Aufgaben der Kirche in Lateinamerika und der Karibik insgesamt<br />

<strong>Adveniat</strong> im Geschäftsjahr 2010/2011 zur Verfügung gestellt worden ist.<br />

Aufschlussreich ist dabei das Verhältnis von Mitteln aus der Weihnachtskollekte und<br />

aus den Einzelspenden: Die Einnahmen aus der Kollekte am Heiligen Abend und am<br />

ersten Weihnachtstag 2010 beliefen sich auf 29,4 Millionen Euro. Die allgemeinen und<br />

projektbezogenen Einzelspenden betrugen im gesamten Berichtszeitraum (1.10.2010<br />

bis 30.9.2011) rund 8,8 Millionen Euro.<br />

StAtIStISCHE ENtWICKLUNG IM GESAMtEINNAHMENBEREICH 2001 – 2011<br />

jeweils in Millionen Euro<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

’01/’02 ’02/’03 ’03/’04 ’04/’05 ’05/’06 ’06/’07 ’07/’08 ’08/’09 ’09/’10 ’10/’11


Grundlagen unserer Arbeit bei <strong>Adveniat</strong><br />

Gott schafft den Menschen nach seinem Ebenbild und<br />

spricht ihm Würde zu. Deshalb ist die Kirche Anwalt<br />

der Würde des Menschen und klagt sie ein, wo sie<br />

verletzt wird. (...)<br />

Gerechtigkeit, ein Grundaspekt des Evangeliums, ist<br />

eine Voraussetzung für Frieden. Dazu gehört der Aufbau<br />

von gerechten Strukturen. (...)<br />

Hauptaufgabe ist es, das Evangelium Jesu Christi<br />

durch Wort und Tat zu bezeugen. Die Menschen stehen<br />

im Mittelpunkt, insbesondere die Armen, denn<br />

besonders in ihnen begegnen wir Christus, der gesagt<br />

hat: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder [und<br />

Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan.“<br />

(Mt 25,40) (…)<br />

Die <strong>Adveniat</strong>-Geschäftsstelle intern<br />

(...) Aus unserer Sendung resultiert eine Haltung von<br />

Ehrlichkeit, Verantwortung und Bescheidenheit sowie<br />

ein ökologisch und gesellschaftlich verantwortlicher<br />

Umgang mit Ressourcen und finanziellen Mitteln. (...)<br />

Leitbild<br />

Auszüge aus dem Leitbild der Geschäftsstelle der Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong><br />

Die <strong>Adveniat</strong>-Geschäftsstelle<br />

in der Beziehung zu den Ortskirchen<br />

in Lateinamerika<br />

(…) Wir begegnen uns <strong>als</strong> Partner. Uns ist bewusst,<br />

dass die unterschiedlichen Rollen des Geldgebers<br />

und ­empfängers ein partnerschaftliches Verhältnis<br />

erschweren können. Als Teil der Kirche in Deutschland<br />

haben wir aber die Aufgabe, Brücke zwischen den<br />

Ortskirchen in Lateinamerika und Deutschland zu<br />

sein. Das Bild der Brücke macht deutlich, dass es sich<br />

um einen Prozess des wechselseitigen Gebens und<br />

Nehmens handelt. (…)<br />

Beschenkt werden wir von unseren Partnern vor allem<br />

durch ihren lebendigen Glauben und den großen<br />

Reichtum ihrer Kulturen. (...)<br />

Die Kirche in Lateinamerika nimmt den ganzheitlichen<br />

Pastoralbegriff des II. Vatikanums auf: (...) Sie hat<br />

die Armut und Ungerechtigkeit auf dem Kontinent erkannt<br />

und sich insbesondere der „bevorzugten Option<br />

für die Armen und für die Jugend“ und der Inkulturation<br />

verpflichtet.<br />

Die Kirche ist gesandt, sich für den ganzen Menschen<br />

einzusetzen – für seinen Glauben und für sein Leben.<br />

In Lateinamerika ist der Kirche bewusst, dass diese<br />

beiden Facetten zusammengehören. <strong>Adveniat</strong> nimmt<br />

diesen ganzheitlichen Pastoralbegriff auf und entspricht<br />

ihm in seiner Arbeit.<br />

Die <strong>Adveniat</strong>-Geschäftsstelle <strong>als</strong> teil<br />

der Kirche und Gesellschaft in Deutschland<br />

(...) In der Vermittlerrolle zwischen Spender und Projekt<br />

ist es unsere Aufgabe, die bereitgestellten Mittel<br />

verantwortungsbewusst, transparent und sparsam<br />

einzusetzen.<br />

25


Organisation<br />

Leitung und Verantwortung<br />

Die Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong> erfüllt ihren Auftrag unter Leitung und Verantwortung der Deutschen Bischofskonferenz.<br />

Für diese handelt die Unterkommission für Kontakte zu Lateinamerika (insbesondere <strong>Adveniat</strong>), Bischöfliche Kommission<br />

<strong>Adveniat</strong> genannt. Sie ist der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz verantwortlich (vgl. Statut vom 21.<br />

September 1993). Diese stimmt den Vorschlägen der <strong>Adveniat</strong>­Kommission u. a. über die Ziele, Grundsätze und Richtlinien bei<br />

der Unterstützung der Pastoralarbeit in Lateinamerika und der Karibik zu. Über die Verwendung der <strong>Adveniat</strong> zugeflossenen<br />

Mittel, über den Haushaltsplan, die Feststellung der Jahresrechnung einschließlich der Entlastung der Geschäftsführung und<br />

des Bistums Essen erteilt die Bischöfliche Kommission <strong>Adveniat</strong> ebenfalls die Zustimmung.<br />

Die Mitglieder der Kommission werden von der Vollversammlung der Deutschen Bischofs konferenz für fünf Jahre gewählt, die<br />

Berater werden in die Kommission berufen. Alle Mitglieder der Gremien arbeiten unentgeltlich. Die Kommission trifft sich drei<br />

Mal pro Geschäftsjahr. An ihren Sitzungen nehmen neben den Beratern der Kommission je ein Vertreter von Misereor, missio,<br />

des Deutschen Caritasverbandes sowie der Leiter des Bereiches „Weltkirche und Migration“ im Sekretariat der Deutschen<br />

Bischofskonferenz ohne Stimmrecht teil.<br />

Der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission <strong>Adveniat</strong> hat die fachliche Aufsicht über die Geschäftsstelle und über die<br />

Ausführung der Beschlüsse der Deutschen Bischofskonferenz, der Bischöflichen Kommission Weltkirche und der <strong>Adveniat</strong>­<br />

Kommission. In Dringlichkeitsfällen kann er über die Vergabe von Projektförderungsmitteln (im schriftlichen Umlaufverfahren)<br />

bis zu 50.000 Euro entscheiden.<br />

Mitglieder der<br />

Bischöflichen Kommission<br />

• Bischof Dr. Franz­Josef Overbeck,<br />

Essen (Vorsitzender)<br />

• Weihbischof Otto Georgens, Speyer<br />

• Weihbischof Dr. Reinhard Hauke,<br />

Erfurt<br />

• Weihbischof Thomas Maria Renz,<br />

Rottenburg­Stuttgart<br />

• Weihbischof Heinrich Timmerevers,<br />

Münster<br />

Berater der Kommission<br />

• Prof. Dr. Gerhard Kruip, Mainz<br />

• Prof. Dr. Michael Sievernich SJ,<br />

Frankfurt/M.<br />

• Hubert Tintelott, Köln<br />

• Dr. Helge Wulsdorf, Paderborn<br />

26<br />

Vertreter anderer Hilfswerke<br />

• Andrea Hitzemann, Deutscher<br />

Caritasverband e. V., Freiburg<br />

• Hein Brötz, Bischöfliches<br />

Hilfswerk Misereor, Aachen<br />

• Frank Kraus, missio, Aachen<br />

Sekretariat der<br />

Deutschen Bischofskonferenz<br />

• Ulrich Pöner, Leiter des Bereiches<br />

„Weltkirche und Migration“, Bonn<br />

• Dr. Hartmut Köß,<br />

„Weltkirche und Migration“, Bonn<br />

Geschäftsführer<br />

• Prälat Bernd Klaschka<br />

Die Vollversammlung der Deutschen<br />

Bischofskonferenz entscheidet über<br />

die für eine fünfjährige Amtszeit zu<br />

erfolgende Berufung und Abberufung<br />

des Geschäftsführers.<br />

Vergütung<br />

Die Mitglieder der Bischöflichen Kommission,<br />

die nicht zur Geschäftsstelle<br />

gehören, arbeiten unentgeltlich und<br />

ohne Aufwandsentschädigung. Die Personalausgaben,<br />

die der Bischöflichen<br />

Aktion <strong>Adveniat</strong> durch den Geschäftsführer<br />

entstanden sind, belaufen sich<br />

auf 78.407,72 Euro. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle<br />

werden nach der Kirchlichen<br />

Arbeits­ und Vergütungsordnung<br />

(KAVO) entlohnt, die weitgehend dem<br />

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst<br />

(TVöD) entspricht.<br />

Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz<br />

ist das Bistum Essen Rechtsund<br />

Vermögensträger für die Aktion<br />

<strong>Adveniat</strong>. Die Wahrnehmung der<br />

Aufgaben ist in einem Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

geregelt.<br />

Die von der Deutschen Bischofskonferenz<br />

übertragenen Aufgaben der<br />

Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong> werden<br />

in der <strong>Adveniat</strong>­Geschäftsstelle (Gildehofstraße<br />

2, 45127 Essen) ausgeführt.


Koordinationsstelle Fidei Donum<br />

Prälat Bernd Klaschka<br />

Christa Kutzner<br />

Priesteraltersversicherung<br />

Christoph Huber<br />

abteilung<br />

Projekte<br />

abteilungsleitung/ceLaM<br />

Thomas Wieland<br />

Martina Gores<br />

Lourdes Encarnação<br />

Rosa Schleusser<br />

referat Mittelamerika/Panama<br />

Elisabeth Freitag<br />

Luz Dudziak<br />

Elena Kleipaß<br />

Sandra Cabo Abad<br />

referat argentinien/<br />

Paraguay/Uruguay<br />

Michael Kuhnert<br />

Rosa María Morán<br />

Ana Sánchez<br />

Carmen Villarroel<br />

referat haiti<br />

Margit Wichelmann<br />

Beatrice Scheloski<br />

Ana Fernandes<br />

referat brasilien 1<br />

Werner Klar<br />

Almerinda Afonso<br />

Helena da Silva<br />

Helena Ribeiro<br />

referat brasilien 2<br />

Klemens Paffhausen<br />

Anabela Korte<br />

Ana Lindoso<br />

referat brasilien 3<br />

Norbert Bolte<br />

Manuela dos Santos<br />

Teresa Lucas<br />

Jarina Ribeiro Teixeira<br />

referat Lateinamerika<br />

allgemein/bolivien/<br />

Kuba/europa<br />

Martin Hagenmaier<br />

Helena Bewer<br />

Regine Heuser<br />

Christiane Cebula<br />

referat Peru<br />

Christoph Huber<br />

María Acosta<br />

María Luna Barbero<br />

referat Mexiko/<br />

Dominikanische rep.<br />

Dr. Magdalena Holztrattner<br />

Aurora Dobao<br />

Katharina Lux<br />

Manuela Sández<br />

referat chile/<br />

ecuador/Venezuela<br />

Reiner Wilhelm<br />

María José Valenzuela<br />

Lizbeth von Ehren Marré<br />

Conchita Alguacil<br />

referat Kolumbien/<br />

antillen<br />

Franz Hellinge<br />

Johanna Jochheim<br />

Pilar Ballesteros<br />

Juanita Luque Kurtz<br />

Geschäftsführer<br />

Prälat Bernd Klaschka<br />

Christa Kutzner<br />

abteilung<br />

Öffentlichkeitsarbeit und bildung<br />

referat Marketing<br />

Sabine Pfingsten<br />

Dolores Palenzuela<br />

Cristina Pons<br />

Filipe Ribeiro<br />

Larissa Terdin<br />

ehrenamt/besucher<br />

María Herrero<br />

bibliothek/<br />

<strong>Dokument</strong>ation/<br />

Lektorat<br />

Michael Huhn<br />

Jörg Dietzel<br />

Graça Castro Schmidgen<br />

Clemencia Hülsewiesche<br />

abteilungsleitung<br />

Christian Frevel<br />

Ružica Bari´ c<br />

Zaneta Weissbrich<br />

referat Medien<br />

Carolin Kronenburg<br />

Annika Sophie Duhn<br />

Roman Krupp<br />

Rosi Masili<br />

Mareille Landau (Vol.)<br />

referat<br />

bildung/Pastoral<br />

Stefanie Hoppe<br />

Nicole Katitsch<br />

Marite Fonseca Valles<br />

ausstellungen/<br />

Veranstaltungen<br />

Ana C. Abi-Ramia-Koza<br />

Ute Schäfer<br />

referat<br />

spenderkommunikation/Patenschaften<br />

Roland Schirling<br />

Carmen Martínez<br />

Sérgio de Sousa<br />

Peter Lidzba<br />

Daniela Szalkowski<br />

Julia Schwarz<br />

Sandra Wirths<br />

Nadine Greifeneder<br />

Katharina Przybilla<br />

Organisationsstruktur der Geschäftsstelle<br />

Mildtätige Zwecke/Messstipendien/<br />

Fondsprojekte<br />

Prälat Bernd Klaschka<br />

Christa Kutzner<br />

Grundsatzfragen<br />

Vera Krause<br />

María Teresa Gil Mena<br />

Kardinal-hengsbach-stiftung<br />

Geschäftsführer: Prälat Dr. Dieter Spelthahn<br />

abteilung<br />

Personal, Verwaltung und Organisation<br />

Personalverwaltung<br />

Maria Janknecht<br />

referat it<br />

Joachim Thoms<br />

Sonia Toresano<br />

Ana María Lahuerta<br />

buchhaltung<br />

Tina Deutzmann<br />

rezeption<br />

Mónica Herrero<br />

Matilde Morales<br />

auszubildende<br />

Janine Afonso dos Santos<br />

Mara Peraire<br />

Carina Afonso Gil<br />

Anna-Lena Eilers<br />

Raquel Plauk Morales<br />

Isabella Przygoda<br />

abteilungsleitung<br />

N.N.<br />

sprachendienst<br />

Irmtraud Duwe<br />

Weiterleitungsspenden<br />

Fernanda Martins<br />

Post/Versand/Lager<br />

Georg Theis<br />

Yulo Igor Niessen<br />

Pedro dos Santos Afonso<br />

ausbilderin<br />

Sonia Toresano<br />

Der Auftrag <strong>Adveniat</strong>s spiegelt sich auch in der Mitarbeiterschaft wider. So haben 60 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

beiter <strong>als</strong> Muttersprache Spanisch oder Portugiesisch. Unter den über 90 Kollegen sind derzeit zwölf Nationalitäten vertreten.<br />

<strong>Adveniat</strong> ist ein Ausbildungsbetrieb. So werden seit mehreren Jahren z. B. Ausbildungsplätze zur Kauffrau/zum Kaufmann für<br />

Bürokommunikation vergeben. Auch die insgesamt sechs Auszubildenden sind mehrsprachig.<br />

Stand 1. November 2011<br />

Verwaltung/<br />

Organisation<br />

Tim Tschanter<br />

27


Förderung von Engagement<br />

28<br />

Aktionszeit und Weihnachtskollekte<br />

<strong>Adveniat</strong> finanziert seine Projekte ausschließlich<br />

durch Spenden. Der Großteil davon kommt bei der<br />

Weihnachtskollekte an Heiligabend und am ersten<br />

Weihnachtsfeiertag zusammen. Im Dezember 2010<br />

waren es mehr <strong>als</strong> 29 Millionen Euro – etwa zwei Drittel<br />

der Gesamteinnahmen. Dies ist auch der intensiven<br />

Öffentlichkeitsarbeit in der Adventszeit zu verdanken.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Bistümern, Pfarreien<br />

und Gemeinden in Deutschland und deren Unterstützung<br />

ist dabei höchst wichtig. Zur Vorbereitung auf die<br />

Aktion erhalten rund 16.000 kirchliche Einrichtungen<br />

und <strong>Adveniat</strong>­Unterstützer Informationsmaterialien.<br />

Gäste aus Lateinamerika besuchen Gemeinden und<br />

Schulen und berichten über ihr Land und ihre Arbeit.<br />

Werbung um Einzelspenden<br />

Die Einnahmen aus der Kollekte sinken seit Jahren.<br />

Um diese Verluste auszugleichen und die Unterstützung<br />

der Projektarbeit nicht zu gefährden, wirbt<br />

<strong>Adveniat</strong> verstärkt um Einzelspenden. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr machten die Einzelspenden (inklusive<br />

Dauerspender) etwa 15,5 Prozent der Einnahmen<br />

aus.<br />

Zinsen zum guten Zweck<br />

80 Treugutgeber haben <strong>Adveniat</strong> ein zinsloses Darlehen<br />

mit einem Geldbetrag überlassen (Treugut). Auf<br />

die Zinserträge dieses Darlehens verzichten sie. Das<br />

Geld wird auf ein Sonderkonto bei der Bank im Bistum<br />

Essen eingezahlt. Für dieses Konto gewährt die Bank<br />

die bestmögliche Verzinsung und übernimmt die<br />

Bürgschaft für die Rückzahlung des Darlehens. Die<br />

Zinserträge sind steuerfrei und kommen der Arbeit<br />

von <strong>Adveniat</strong> unvermindert zugute. Viele Treugutgeber<br />

haben sich entschlossen, nach ihrem Tod das<br />

gesamte Darlehen der Bischöflichen Aktion <strong>Adveniat</strong><br />

zu vermachen.<br />

Kontakt: Carmen Martínez<br />

E-Mail: carmen.martinez@adveniat.de<br />

Vermittlung von Projekten<br />

Gemeinde­ und Schulgruppen, Eine­Welt­Kreise und<br />

Einzelspender möchten manchmal selbst entscheiden,<br />

welches konkrete Projekt sie in welchem Land<br />

unterstützen werden. <strong>Adveniat</strong> bietet eine Auswahl<br />

zu fördernder Initiativen und liefert Projektinformationen.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr vermittelte<br />

<strong>Adveniat</strong> knapp hundert Projekte in fast allen Ländern<br />

Lateinamerikas und der Karibik.<br />

Kontakt: Julia Schwarz<br />

E-Mail: projektvermittlung@adveniat.de<br />

Ermutigung zum Ehrenamt<br />

Ehrenamtliche unterstützen <strong>Adveniat</strong> bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen, bei Benefizkonzerten oder durch<br />

Leitung von Eine­Welt­Kreisen. Viele Veranstaltungen<br />

der <strong>Adveniat</strong>­Öffentlichkeitsarbeit wären ohne<br />

sie nicht möglich. Ein schon seit Jahren erfolgreiches<br />

Beispiel für ehrenamtliches Engagement ist das<br />

Kerzenziehhaus auf dem Essener Weihnachtsmarkt.<br />

Ehrenamtliche helfen Kindern und Erwachsenen beim<br />

Kerzenziehen in ruhiger Atmosphäre. Der Erlös aus<br />

dem Kerzenverkauf ging in diesem Jahr in <strong>Adveniat</strong>­<br />

Projekte in Haiti. Im Oktober 2010 fand für Ehrenamtliche<br />

eine <strong>Adveniat</strong>­Schulung in Hamminkeln statt.<br />

Kontakt: María Herrero<br />

E-Mail: ganzherzig@adveniat.de<br />

„Ich engagiere mich, weil ich<br />

nicht viel Geld habe, das ich<br />

spenden könnte. Durch das<br />

Ehrenamt kann ich einen<br />

Beitrag für eine gerechtere<br />

Welt leisten.“<br />

Christel Koppelberg, seit elf<br />

Jahren Ehrenamtliche im<br />

<strong>Adveniat</strong>-Kerzenziehhaus


Patenschaftsaktion<br />

Im vergangenen Jahr hat sich die Patenschaftsaktion,<br />

wie es Tradition bei <strong>Adveniat</strong> ist, intensiv für die<br />

Ausbildung junger Männer zum Priestertum eingesetzt.<br />

Sie half im Berichtsjahr mit rund 4,356 Millionen<br />

Euro. Insgesamt erhielten 4.907 junge Männer in<br />

Lateinamerika diese Unterstützung.<br />

Seit 1963 fördern Paten in Deutschland gemeinsam<br />

mit ihren Bistümern und der Bischöflichen Aktion<br />

<strong>Adveniat</strong> die Ausbildung von Priestern in Lateinamerika.<br />

Die Bistümer nehmen die Spenden der Paten<br />

entgegen und leiten sie direkt oder über <strong>Adveniat</strong> an<br />

die Seminare weiter. Je nach Bedürftigkeit variiert die<br />

Höhe der in jährlichen Raten gezahlten Unterstützung<br />

zwischen 400 und 1.380 Euro pro Seminarist. Aufgrund<br />

der guten Einnahmen konnten die Fördersätze<br />

für die Theologiestudenten um 15 Prozent erhöht<br />

werden.<br />

<strong>Adveniat</strong> versucht durch verschiedene Aktivitäten,<br />

dem Rückgang der Zahl der Paten entgegenzuwirken.<br />

Es werden Informationsveranstaltungen zum Thema<br />

Priesterausbildung in Lateinamerika organisiert.<br />

Einmal jährlich findet eine Konferenz der Diözesanverantwortlichen<br />

für die Patenschaftsaktion und<br />

<strong>Adveniat</strong> statt.<br />

Die Patenschaftsaktion ist eine der Kernaufgaben von<br />

<strong>Adveniat</strong>. Keine Berufung soll aus finanziellen Gründen<br />

verloren gehen. Angehende Priester sollen eine<br />

qualifizierte Ausbildung erhalten, die ihnen für ihre<br />

schwierige Arbeit eine gute Grundlage bietet. Es zeigt<br />

sich, dass die Ausbildung einheimischer Seelsorger<br />

Hilfe zur Selbsthilfe ist.<br />

Weitere Informationen zur Priesterausbildung finden<br />

Sie unter www.adveniat.de/patewerden.<br />

Kontakt: Carmen Martínez<br />

E-Mail: carmen.martinez@adveniat.de<br />

AUSZAHLUNGEN VON ADVENIAt<br />

Land Seminare Seminaristen<br />

Argentinien<br />

16<br />

237<br />

Brasilien<br />

56 1.053<br />

Bolivien<br />

9<br />

139<br />

Chile<br />

7<br />

73<br />

Dom. Republik 2<br />

106<br />

Ecuador<br />

16<br />

203<br />

Haiti<br />

1<br />

239<br />

Honduras<br />

2<br />

80<br />

Kolumbien<br />

48 1.052<br />

Kuba<br />

1<br />

22<br />

Mexiko<br />

40<br />

610<br />

Nicaragua<br />

2<br />

83<br />

Panama<br />

1<br />

19<br />

Paraguay<br />

6<br />

89<br />

Peru<br />

33<br />

521<br />

Venezuela<br />

10<br />

381<br />

Gesamt<br />

250 4.907<br />

AUSZAHLUNGEN DER BIStÜMER<br />

Land Seminare Seminaristen<br />

El Salvador*<br />

3<br />

173<br />

Guatemala*<br />

4<br />

210<br />

Uruguay*<br />

9<br />

37<br />

Gesamt<br />

16 420<br />

Insgesamt 266 5.327<br />

Weihen<br />

36<br />

193<br />

23<br />

10<br />

12<br />

42<br />

28<br />

13<br />

160<br />

4<br />

109<br />

8<br />

2<br />

11<br />

85<br />

37<br />

773<br />

Weihen<br />

18<br />

36<br />

3<br />

57<br />

830<br />

in Euro<br />

132.050,00<br />

943.180,00<br />

159.850,00<br />

42.800,00<br />

85.560,00<br />

231.800,00<br />

329.820,00<br />

92.000,00<br />

528.340,00<br />

25.300,00<br />

494.700,00<br />

95.450,00<br />

15.200,00<br />

87.630,00<br />

598.080,00<br />

291.260,00<br />

4.153.020,00<br />

Hinzu kommen 44.640 Euro, die bewilligt, aber noch nicht realisiert sind.<br />

* Angaben vom 31.12.2010 (aktuelle Zahlen liegen noch nicht vor)<br />

in Euro<br />

879.580,00<br />

96.600,00<br />

27.200,00<br />

203.380,00<br />

4.356.400,00<br />

„Dank an alle, die in Bescheidenheit und im Verborgenen<br />

diese Jahre der Ausbildung ermöglicht haben. Dank an diejenigen,<br />

die für das Seminar beten, und an alle Wohltäter ...“<br />

Sebastián Pinazzo, der am 15. Mai 2011 in Montevideo,<br />

Uruguay zum Priester geweiht wurde.<br />

29


Lateinamerika im Gespräch<br />

30<br />

<strong>Adveniat</strong> möchte in Deutschland über Lateinamerika und<br />

die Karibik informieren. Daher bietet <strong>Adveniat</strong> aus erster<br />

Hand vielfältige Informationen zu Kirche, Gesellschaft,<br />

Politik und Kultur an.<br />

Bibliothek<br />

Seit Anfang der 1970er Jahre wächst in der <strong>Adveniat</strong>­<br />

Geschäftsstelle eine Fachbibliothek zu Lateinamerika<br />

und zur Karibik – auf inzwischen 22.000 Bücher<br />

zu Religion, Kirche und Theologie, Landeskunde,<br />

Geschichte, Politik, Gesellschaft und lateinamerikanischer<br />

Philosophie sowie Belletristik. Etwa die Hälfte<br />

ist deutschsprachige Literatur, die andere Hälfte – wie<br />

es sich für eine Fachbibliothek gehört – sind Bücher<br />

auf Spanisch, Portugiesisch und in weiteren Sprachen<br />

Lateinamerikas und der Karibik. Ein Gutteil davon<br />

sind, jedenfalls in Deutschland, Unikate: Dissertationen<br />

von <strong>Adveniat</strong>­Stipendiaten und Publikationen,<br />

die aus Projekten entstanden sind. Darüber hinaus<br />

werden 200 Zeitschriften ausgewertet und in einer<br />

vierteljährlichen <strong>Dokument</strong>ation mit Artikeln zu<br />

Lateinamerika zusammengefasst. Der Katalog kann<br />

online eingesehen werden.<br />

Jeden letzten Dienstag im Monat bietet die <strong>Adveniat</strong>­<br />

Bibliothek eine öffentliche Lesung an – eine Veranstaltung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Katholischen<br />

Bildungswerk Essen und dem Kulturbüro der Stadt<br />

Essen. Im Jahre 2011 wurden dabei die sechs Literaturnobelpreisträger<br />

aus Lateinamerika und die<br />

beiden Literaturnobelpreisträger der Karibik anhand<br />

ihrer Meisterwerke vorgestellt: ein weiter Bogen<br />

von Gabriela Mistral (1945) bis zu Mario Vargas Llosa<br />

(2010).<br />

Kontakt Bibliothek: Michael Huhn<br />

E-Mail: michael.huhn@adveniat.de<br />

Kontakt <strong>Dokument</strong>ation: Graça Castro Schmidgen<br />

E-Mail: graca.schmidgen@adveniat.de<br />

Ausstellungen, Konzerte und Gottesdienste<br />

Ob mit Ausstellungen oder Vorträgen, Konzerten oder<br />

Tagungen – <strong>Adveniat</strong> versucht auf vielfältige Weise<br />

verschiedene Facetten Lateinamerikas in Deutschland<br />

zu veranschaulichen. Zwölf Mal wurden im vergangenen<br />

Geschäftsjahr <strong>Adveniat</strong>­Ausstellungen – Fotografie<br />

und Kunst – in Kirchen, Banken, Bürgerzentren<br />

und Akademien gezeigt. Mehrere Benefizkonzerte fanden<br />

zu Gunsten von Projekten in Lateinamerika statt.<br />

Mit einer lateinamerikanisch gefärbten Gottesdienstgestaltung<br />

griffen gerade in der Adventszeit zahlreiche<br />

Gemeinden die Anliegen von <strong>Adveniat</strong> auf.<br />

Kontakt: Ana Cláudia Abi-Ramia-Koza<br />

E-Mail: ana.abiramia@adveniat.de


Bildungsveranstaltungen<br />

Ein Schwerpunkt in der Bildungsarbeit war der Tag<br />

der offenen Tür am 16. Juli 2011 anlässlich des 50.<br />

Jubiläums von <strong>Adveniat</strong>. In Zusammenarbeit mit<br />

der Volkshochschule Essen bot <strong>Adveniat</strong> eine breite<br />

Palette an Veranstaltungen rund um die Themen<br />

Lateinamerika und <strong>Adveniat</strong>. Gäste aus Lateinamerika<br />

und Hunderte Besucher aus dem ganzen Ruhrgebiet<br />

kamen dazu nach Essen. Wie auch in den Vorjahren<br />

bot das Bildungsreferat zudem das ganze Jahr über<br />

Workshops und Vorträge zu Lateinamerika­Themen<br />

in Schulen, Gemeinden und in der Geschäftsstelle an.<br />

<strong>Adveniat</strong>­Gast Mariana Grandjean aus Argentinien<br />

berichtete vor Schulklassen in NRW über ihr von<br />

<strong>Adveniat</strong> gefördertes Jugendprojekt El Arranque. Schüler<br />

und Erwachsene besuchten die Geschäftsstelle und<br />

informierten sich über die Arbeit von <strong>Adveniat</strong>. Die<br />

Modenschau mit lateinamerikanischen Trachten stieß<br />

auf großes Interesse bei Schulfesten und Benefizveranstaltungen.<br />

Bei Eine­Welt­Festen, bei der Bildungsmesse<br />

didacta in Stuttgart und bei weltkirchlichen<br />

Veranstaltungen stellte <strong>Adveniat</strong> seine Arbeit und sein<br />

Material für Schule und Bildung vor. Es kann im Internet<br />

unter www.adveniat.de heruntergeladen werden.<br />

Kontakt: Stefanie Hoppe<br />

E-Mail: stefanie.hoppe@adveniat.de<br />

Die Ausstellung zum<br />

50-jährigen Bestehen<br />

von <strong>Adveniat</strong> dokumentierte<br />

den Dank aus Lateinamerika<br />

in Wort und Bild.<br />

Information<br />

• <strong>Adveniat</strong> vermittelt Interviewpartner und reagiert<br />

mit Meldungen auf außergewöhnliche Ereignisse in<br />

Lateinamerika und der Karibik.<br />

• <strong>Adveniat</strong>­Journalistenteams besuchen im Vorfeld<br />

der <strong>Adveniat</strong>­Aktion Projekte und Persönlichkeiten<br />

in Lateinamerika. Neben Texten und Fotos liefern<br />

sie auch Filmmaterial und Videoclips.<br />

• In der kostenlosen Quart<strong>als</strong>zeitschrift „Blickpunkt<br />

Lateinamerika“ finden sich Reportagen und Berichte.<br />

• Einmal jährlich erscheint ein Band der Reihe „Kontinent<br />

der Hoffnung“ mit Reportagen, Fotos, Hintergrundberichten<br />

und Porträts zu einem Schwerpunktthema.<br />

• Die Internetseite www.adveniat.de bietet Informationen<br />

über <strong>Adveniat</strong>, Projektbeispiele und die Möglichkeit,<br />

über das Mediaportal lizenzfreie Bilder,<br />

Texte, Video­ und Hörfunkfiles kostenlos herunterzuladen.<br />

• Auf der Seite www.blickpunkt­lateinamerika.de<br />

gibt es fast täglich neue Meldungen und Berichte<br />

sowie Veranstaltungs­ und Lesetipps.<br />

Kontakt: Carolin Kronenburg<br />

E-Mail: presse@adveniat.de<br />

Bestellmöglichkeiten:<br />

E-Mail: material@adveniat.de<br />

Lateinamerika erfahren –<br />

hier beim Lateinamerika-Tag<br />

in Essen im Juli 2011.<br />

31


Kardinal-Hengsbach-Stiftung<br />

32<br />

Im Jahr 2000 gründete <strong>Adveniat</strong> eine selbstständige<br />

kirchliche Stiftung zur Unterstützung seiner Arbeit.<br />

Sie ist benannt nach dem Mitbegründer der Bischöflichen<br />

Aktion, Kardinal Franz Hengsbach. Aufgabe<br />

der Stiftung ist es, die Arbeit von <strong>Adveniat</strong> dauerhaft<br />

zu fördern. Eine Stiftung zeichnet sich dadurch aus,<br />

dass sie auf Dauer angelegt ist. Ist das entsprechende<br />

Stiftungskapital einmal vorhanden, bringt es fortwährend<br />

Früchte – unabhängig vom „Spendenmarkt“ und<br />

der kirchlichen Entwicklung hierzulande. Die Stiftung<br />

wendet sich deshalb vor allem an jene Spender, die<br />

dauerhaft die Arbeit von <strong>Adveniat</strong> unterstützen möchten,<br />

sogar über ihren Tod hinaus, und die zugleich<br />

Wert legen auf die besondere Steuerbegünstigung,<br />

die vom Gesetzgeber für Zuwendungen an Stiftungen<br />

vorgesehen ist.<br />

Kontakt:<br />

Kardinal­Hengsbach­Stiftung<br />

Gildehofstraße 2, 45127 Essen<br />

Telefon 0201 1756-240<br />

Telefax 0201 1756-111<br />

E­Mail: roland.schirling@adveniat.de<br />

Stiftungskonten:<br />

Bank im Bistum Essen eG<br />

(BLZ 360 602 95) Konto 16500<br />

LIGA Bank eG Regensburg<br />

(BLZ 750 903 00) Konto 1355007<br />

Die Stiftung kann auf<br />

dreifache Weise bedacht werden:<br />

• Zustiftungen: sie vermehren das Stiftungskapital,<br />

das immer erhalten bleibt.<br />

• Durch Errichtung einer eigenen unselbstständigen<br />

Stiftung: Möchte jemand mit seiner Spende seinen<br />

Namen verbinden und legt deshalb Wert auf eine<br />

eigene Stiftung, kann er diese unter dem Dach der<br />

Kardinal­Hengsbach­Stiftung einrichten. Er braucht<br />

sich dann nicht um die juristischen Fragen einer<br />

Stiftungsgründung und um Verwaltungsarbeit zu<br />

kümmern.<br />

• Durch „normale“ Spenden, die unmittelbar an<br />

<strong>Adveniat</strong> weitergeleitet werden. Sie können auch<br />

zweckgebunden, das heißt konkreten Projekten<br />

zugeordnet sein.<br />

Folgende unselbstständige Stiftungen wurden bisher<br />

unter dem Dach der Kardinal­Hengsbach­Stiftung<br />

errichtet:<br />

Stiftung Löcker-Henke<br />

Gertrud und Hedwig Hunke-Stiftung<br />

Stiftung Pro-America-Latina<br />

Dr. Bieker-Familienstiftung<br />

Bernhard-Welte-Stiftung<br />

Agnes-Rösing-Stiftung


Kuratorium<br />

• Dr. Franz­Josef Overbeck<br />

Bischof von Essen (Vorsitzender)<br />

• Otto Georgens, Weihbischof in Speyer<br />

• Dr. Reinhard Hauke, Weihbischof in Erfurt<br />

• Thomas Maria Renz,<br />

Weihbischof in Rottenburg­Stuttgart<br />

• Patrick Schwarz­Schütte,<br />

Unternehmer in Düsseldorf<br />

• Heinrich Timmerevers, Weihbischof in Münster<br />

Geschäftsführung<br />

Prälat Dr. Dieter Spelthahn,<br />

bis 31.12.2011<br />

Prälat Bernd Klaschka,<br />

ab 1.1.2012<br />

Weitere Informationen zur<br />

Kardinal­Hengsbach­Stiftung finden Sie unter<br />

www.kardinal-hengsbach-stiftung.de<br />

In seiner Sitzung vom 8. März 2010 hat das Kuratorium<br />

Herrn Ludger Krösmann, Finanzdirektor des<br />

Bistums Essen, mit der Betreuung der Anlagen der<br />

Stiftung (Stiftungskapital) beauftragt.<br />

ENtWICKLUNG DES StIFtUNGSKAPItALS<br />

EINSCHLIESSLICH DER INZWISCHEN ERRICHtEtEN<br />

UNSELBStStäNDIGEN StIFtUNGEN<br />

2011 5,5 Mio. Euro<br />

2010 5,2 Mio. Euro<br />

2009 5,0 Mio. Euro<br />

2008 4,9 Mio. Euro<br />

2007 4,4 Mio. Euro<br />

2006 3,2 Mio. Euro<br />

2005 3,0 Mio. Euro<br />

2004 2,8 Mio. Euro<br />

2003 2,7 Mio. Euro<br />

2002 2,4 Mio. Euro<br />

2001 1,5 Mio. Euro<br />

Der Jahresabschluss des Haushaltsjahres 2010/2011<br />

wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Deloitte & Touche GmbH in Frankfurt am Main geprüft<br />

und erhielt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.<br />

33


Kooperationen und Dienstleistungen<br />

34<br />

CSR-Partnerschaften<br />

<strong>Adveniat</strong> ist CSR­Partner von Unternehmen, die ge­<br />

sellschaftliche Verantwortung übernehmen möchten<br />

(CSR=Corporate Social Responsibility). Gemeinsam<br />

mit lokalen Partnern gewährleistet <strong>Adveniat</strong> Konzeption,<br />

Planung und Umsetzung von Hilfsprojekten vor<br />

Ort und garantiert den CSR­Partnerunternehmen die<br />

sachgerechte und verantwortungsvolle Verwendung<br />

der Mittel.<br />

Beispiel: Aluminium­Sammelaktion „Lichter für<br />

Lateinamerika“ mit EBE/TRIMET<br />

Die im November 2009 mit Unterstützung der Entsorgungsbetriebe<br />

Essen (EBE) und des Aluminium­<br />

Verwerters TRIMET in Essener Pfarreien und Gemeinden<br />

ins Leben gerufene Aluminium­Sammelaktion<br />

„Lichter für Lateinamerika“ hat bislang rund 5,2<br />

Tonnen und einen Erlös von rund 7.500 Euro erbracht.<br />

Gesammelt werden Teelichter, Aluminium­Folien, Becherdeckel,<br />

Getränkedosen und vieles mehr, was aus<br />

dem Leichtmetall hergestellt wird. Mit dem Erlös der<br />

Aktion unterstützt <strong>Adveniat</strong> arme und benachteiligte<br />

Menschen in Lateinamerika, wie z. B. die Müllsammler<br />

im brasilianischen Campinas.<br />

Weitere Kooperationen: Der Hamburger Kaffee­<br />

Hersteller Darboven vertreibt einen fair gehandelten<br />

Kaffee aus einer Kooperative in Peru an Großabnehmer.<br />

Ein Teil des Verkaufserlöses kommt Projekten in<br />

Lateinamerika zugute. Die Bäcker­Innung Rhein­Ruhr<br />

verkaufte auf dem Essener Weihnachtsmarkt und am<br />

Tag der offenen Tür Backwaren für <strong>Adveniat</strong><br />

zu Gunsten Not leidender Menschen in<br />

Lateinamerika.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Werken,<br />

Organisationen und Institutionen<br />

<strong>Adveniat</strong> ist eine gute und offene Zusammenarbeit<br />

mit anderen katholischen Hilfswerken, die für Lateinamerika<br />

und die Karibik tätig sind, sehr wichtig.<br />

Zwischen den befreundeten Werken gibt es einen<br />

steten Austausch über Partner und Initiativen und die<br />

gemeinsame Finanzierung größerer Projekte. Gemeinsame<br />

Auftritte und Veranstaltungen haben Tradition.<br />

Enge Kontakte gibt es auch zu den Bistümern. Die<br />

Verantwortlichen für Weltkirche wie auch die Pressestellen<br />

in den Bistümern unterstützen <strong>Adveniat</strong> maßgeblich.<br />

Sie sind unverzichtbare und verdienstvolle<br />

Partner bei der Bildungs­ und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Bischöflichen Aktion. Das Gleiche gilt für zahlreiche<br />

Gemeinden, die mit oder für <strong>Adveniat</strong> Veranstaltungen<br />

organisieren und Gäste aus Lateinamerika<br />

empfangen, sowie für Schulen, Tagungshäuser und<br />

Akademien.<br />

Weiterleitungsspenden<br />

Einen besonderen Service bietet <strong>Adveniat</strong> den Spendern<br />

in Deutschland, die ein ganz bestimmtes Projekt<br />

in Lateinamerika oder die Arbeit von ihnen persönlich<br />

bekannten Ordensfrauen oder Priestern unterstützen<br />

möchten. Diese zweckgebundenen Spenden wie<br />

auch mildtätige Spenden leitet <strong>Adveniat</strong> rasch und<br />

zuverlässig an den Empfänger weiter, ohne dafür<br />

Verwaltungsgebühren zu berechnen. Im vergangenen<br />

Haushaltsjahr wurden 1.3 Millionen Euro für zweckgebundene<br />

und mildtätige Zwecke in<br />

Lateinamerika und der Karibik über<br />

<strong>Adveniat</strong> weitergeleitet.<br />

Gemeinden sammeln<br />

Aluminium,<br />

das zugunsten von<br />

<strong>Adveniat</strong> recycelt<br />

wird.


Weltkirchliche Bildungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit dank VDD-Mitteln<br />

<strong>Adveniat</strong> fördert dank der Mittel, die der Verband der<br />

Diözesen Deutschlands (VDD) jährlich zur Verfügung<br />

stellt, neben den zahlreichen Bildungsinitiativen in<br />

Lateinamerika die wissenschaftliche Ausbildung von<br />

Priesteramtskandidaten und – über den Katholischen<br />

Fonds – Initiativen weltkirchlicher Bildungs­ und<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Der 1997 von der Deutschen Bischofskonferenz<br />

gegründete Katholische Fonds wird von den fünf<br />

weltkirchlichen Werken <strong>Adveniat</strong>, Caritas international,<br />

Misereor, missio und Renovabis getragen. Er<br />

unterstützt finanziell Inlandsprojekte weltkirchlicher<br />

und entwicklungsbezogener Bildungs­ und Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Vernetzung weltkirchlich und<br />

entwicklungspolitisch aktiver Gruppen mit jährlich<br />

500.000 Euro (100.000 Euro pro Werk). Die vom Fonds<br />

unterstützten Aktivitäten sollen die weltkirchliche<br />

Arbeit der Hilfswerke und der Bistümer sinnvoll<br />

ergänzen.<br />

Förderung können Pfarrgemeinden (Sachausschüsse<br />

Mission­Entwicklung­Frieden), Partnerschaftsund<br />

Eine­Welt­Gruppen (Pfarrgemeinde, Dekanatsund<br />

Bistumsebene), katholische Jugend­ und<br />

Erwachsenen verbände sowie landes­ und bundesweit<br />

arbeitende Gruppen beantragen. Ein Kuratorium prüft<br />

die Anträge und berücksichtigt dabei eine Stellungnahme<br />

des zuständigen Referats Weltkirche des<br />

Bistums, aus dem der Antrag stammt.<br />

Verpflichtung auf die Einhaltung des Datenschutzes:<br />

Für <strong>Adveniat</strong> sind das Bundesdatenschutzgesetz<br />

und die Kirchliche Datenschutzordnung verbindlich.<br />

35


Planungen und Herausforderungen für 2012<br />

Christian Frevel, Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bildung,<br />

stellt die Schwerpunktthemen der Abteilung vor<br />

36<br />

Basisgemeinden im Blick<br />

Im vergangenen Jahr wurde das neue Corporate<br />

Design, das neue Erscheinungsbild von <strong>Adveniat</strong>, eingeführt.<br />

Die Grundidee des Logos, das die vielen Projekte<br />

in Lateinamerika symbolisiert, die von <strong>Adveniat</strong><br />

gefördert werden, zieht sich inzwischen durch alle<br />

Veröffentlichungen. Überall tauchen die „Bausteine“<br />

aus der Grafik des <strong>Adveniat</strong>­Logos auf und zeigen, dass<br />

<strong>Adveniat</strong> weiter die Kirche in Lateinamerika in ihrem<br />

Dienst am Aufbau des Reiches Gottes unterstützt.<br />

Diese von <strong>Adveniat</strong> unterstützten Projekte sind fast<br />

immer an der Basis angesiedelt, dort, wo sie am wirksamsten<br />

helfen können. Die <strong>Adveniat</strong>­Jahresaktion<br />

2012 wird die Basisgemeinden in Lateinamerika in den<br />

Blick nehmen: Kirchliche Basisgemeinden, die aus der<br />

gemeinsamen Lektüre des Wortes Gottes heraus ihre<br />

eigene Situation reflektieren und positiv verändern<br />

wollen. Die Jahresaktion wird am 1. Adventssonntag<br />

2012 in Hildesheim eröffnet werden. Dazu erwarten<br />

wir Gäste <strong>als</strong> Vertreter der Basisgemeinden aus<br />

Bolivien, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Mexiko.<br />

Um noch besser und effizienter den Gemeinden in der<br />

Vorweihnachtszeit Hilfestellungen für die <strong>Adveniat</strong>­<br />

Aktion geben zu können, wurden die Gemeindekommunikation<br />

ausgebaut und die <strong>Adveniat</strong>­Materialien<br />

optimiert. Insbesondere für ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

in der Pastoral gibt es jetzt leichter zugängliche<br />

Bestellmöglichkeiten auch im Internet.<br />

Kooperation mit missio<br />

„Kirche vor Ort – weltkirchliche Impulse für eine<br />

Kirche der Zukunft“: Unter diesem Leitwort wollen<br />

wir gemeinsam mit unserem Schwesterwerk missio<br />

das Thema der Basisgemeinden und Kleinen Christlichen<br />

Gemeinschaften in die Gemeinden und die<br />

Öffentlichkeit in Deutschland tragen. Auf Tagungen<br />

und bei Symposien, aber auch im Austausch mit dem<br />

„Nationalteam Kleine Christliche Gemeinschaften“<br />

werden Beispiele aus Lateinamerika, Asien und Afrika<br />

thematisiert. Auch soll bei einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

in Erinnerung an den Beginn des II. Vatikanischen<br />

Konzils 1962 die Rolle der Basisgemeinden<br />

ausgeleuchtet werden.<br />

Katholikentag in Mannheim<br />

Die Kooperation mit missio soll auch auf dem 98.<br />

Deutschen Katholikentag in Mannheim im Mai 2012<br />

deutlich werden. Gemeinsame Veranstaltungen zum<br />

Thema der Basisgemeinden und Kleinen Christlichen<br />

Gemeinschaften werden sich einfügen in die Präsenz<br />

<strong>Adveniat</strong>s, die mit den anderen weltkirchlichen Werken<br />

koordiniert wird. Wir erwarten zum Katholikentag<br />

Gäste aus Honduras und Brasilien, die von ihrer Arbeit<br />

<strong>als</strong> „Delegado de la Palabra“ (Beauftragter für Wort­<br />

Gottes­Feiern) bzw. in den Basisgemeinden berichten<br />

werden.<br />

Weltjugendtag in Rio 2013<br />

Schon heute wirft der Weltjugendtag im Jahr 2013 in<br />

Rio de Janeiro seine Schatten voraus. Gemeinsam mit<br />

Partnern aus Brasilien wurden bereits erste Ideen für<br />

eine Bildungs­ und Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland<br />

entworfen, die jungen Katholiken aus<br />

Brasilien die Chance geben soll, mit<br />

Jugendlichen aus Deutschland in<br />

einen Austausch treten zu können.


Die Wirtschaft in Lateinamerika boomt,<br />

braucht es noch finanzielle Hilfe aus<br />

Deutschland für diesen Kontinent?<br />

Tatsächlich: Die Wirtschaft in vielen Ländern<br />

Lateinamerikas wächst. Man sieht es an der kolum­<br />

bianischen Hauptstadt Bogotá: Hochhäuser werden<br />

hochgezogen, der öffentliche Nahverkehr mit eigener<br />

Busspur, Brücken und Haltestellen mit gläsernen Überdachungen<br />

werden ausgebaut, immer mehr Häuser<br />

tragen Schilder, die sie <strong>als</strong> Privatuniversität ausweisen,<br />

und das Bruttoinlandsprodukt steigt. So oder ähnlich<br />

sieht es auch in anderen Städten des Kontinents aus.<br />

Trotzdem: 2010 leben nicht weniger Menschen in<br />

Armut <strong>als</strong> drei Jahre früher. Folgende Zahlen liefert<br />

die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und<br />

die Karibik, die zu den Vereinten Nationen gehört:<br />

Seit 2007 ist die Zahl der Armen mit 180 Millionen<br />

Menschen nahezu gleich geblieben und im Verhältnis<br />

zu 1980 sogar um 44 Millionen gestiegen. Die Armut<br />

betrifft im Jahr 2010 32,1 Prozent der 575 Millionen<br />

Menschen in Lateinamerika, 72 Millionen leben sogar<br />

im Elend, das sind 12,9 Prozent der Bevölkerung, sie<br />

können ihren täglichen Kalorienbedarf nicht decken.<br />

Und die, die es geschafft haben,<br />

die Armutsschwelle zu überschreiten?<br />

Manchen geht es langfristig gut, zu viele finden sich<br />

aber in prekären Beschäftigungsverhältnissen wieder,<br />

die von einer launischen Konjunktur abhängen. Diese<br />

Abhängigkeit spielt sich auf einem ganz anderen<br />

Niveau ab <strong>als</strong> in Europa. Es geht um das tägliche Brot.<br />

Wir bei <strong>Adveniat</strong> kennen viele Menschen persönlich,<br />

die in Armut leben: Den Bauern ohne eigenes Land,<br />

die Indigene, die keinen Studienplatz bekommt, weil<br />

sie nicht ausreichend Spanisch spricht, den jungen<br />

Mann, dem sich <strong>als</strong> einzige berufliche Chance das<br />

Hantieren mit Waffen bietet, entweder <strong>als</strong> Wachmann,<br />

Soldat oder <strong>als</strong> Mitglied einer illegalen bewaffneten<br />

Gruppe, das Mädchen, das auf der Straße lebt. Das<br />

Launische der Wirtschaftsentwicklung bekommen<br />

vor allem die Jugendlichen zu spüren und das ist eine<br />

Zukunftsfrage für den Kontinent.<br />

thomas Wieland, Abteilungsleiter Projekte,<br />

gibt Auskunft über Schwerpunkte und Ziele der Projektarbeit<br />

Wie geht <strong>Adveniat</strong><br />

mit dieser Entwicklung um?<br />

Hat das Auswirkungen<br />

auf die Projektförderung?<br />

<strong>Adveniat</strong> ist der Option für die Armen verschrieben.<br />

Ja, die Wirtschaftsindikatoren sehen gut aus, aber<br />

wir werden ein Drittel der Bevölkerung nicht vergessen,<br />

weil zwei Drittel es mehr oder weniger geschafft<br />

haben. Uns geht es um diese Lateinamerikaner, deren<br />

Zahl immerhin der Bevölkerungszahl Deutschlands,<br />

Frankreichs und Polens zusammen entspricht. Es sind<br />

Männer und Frauen, die an den Rändern der großen<br />

Städte und auf dem Land leben, Jugendliche, Indigene<br />

und Afroamerikaner. Ihnen kommt unsere Hilfe<br />

zugute. Das – unter anderen Aspekten – prüfen wir<br />

genau. Bei den Maßnahmen ist Bildung der Schlüssel,<br />

auch die Fähigkeit der Armen zur Selbstorganisation,<br />

gerade deswegen, weil die positiven Entwicklungen an<br />

ihnen vorbeigehen. Um sich zu treffen, brauchen sie<br />

Gebäude und Mobilität, vor allem in den wuchernden<br />

Städten und auf dem weitläufigen Land. Sie benötigen<br />

die Unterstützung von Fachleuten und Stipendien.<br />

Gleichzeitig unterstützt <strong>Adveniat</strong> die Menschen,<br />

langfristig Projektmaßnahmen immer mehr selbst zu<br />

finanzieren, sofern das geht. Die Herausforderung für<br />

<strong>Adveniat</strong> lautet: Noch punktgenauer fördern und so<br />

fördern, dass die Armen sich auch unter den neuen<br />

Bedingungen immer mehr selbst helfen.<br />

Eine Stärke jenseits des Geldes<br />

zeichnet <strong>Adveniat</strong> bei seiner<br />

Unterstützung aus: Wir<br />

kennen die Kraft, die der<br />

Glaube an Jesus Christus<br />

verleiht, und der viele<br />

über sich und ihre Armut<br />

hinauswachsen lässt. Das<br />

ist das Besondere kirchlicher<br />

Projekte. Die positive<br />

Rolle religiöser Überzeugungen<br />

für Entwicklungsprozesse wird auch<br />

außerhalb der Kirche wahrgenommen.<br />

37


DZI Spenden-Siegel · Impressum<br />

38<br />

Mit Datum vom 12. März 2010 hat das Deutsche Zentralinstitut<br />

für soziale Fragen (DZI) der Bischöflichen<br />

Aktion <strong>Adveniat</strong> erneut das Spenden­Siegel zuerkannt.<br />

„Die Organisation hat die Leitlinien zur Selbstverpflichtung<br />

Spenden sammelnder Organisationen <strong>als</strong><br />

Grundlage ihrer Arbeit anerkannt. Sie hat alle dazu<br />

erforderlichen Angaben nach eigenem Bekunden<br />

richtig und vollständig gemacht und belegt. Diese<br />

wurden nach intensiver und umfassender Prüfung<br />

in das Wohlfahrtsarchiv des DZI aufgenommen. Die<br />

Organisation ist berechtigt, das abgebildete Spenden­<br />

Siegel zu führen.“<br />

Die Jahresrechnung wird von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

geprüft. Der Anteil der Werbe­ und<br />

Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben ist<br />

nach DZI­Maßstab niedrig („niedrig“ = unter 10<br />

Prozent). Eine Kontrolle der Organisation und ihrer<br />

Organe ist gegeben.<br />

Herausgeber<br />

Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong><br />

Geschäftsführer: Prälat Bernd Klaschka<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Bildung<br />

Leiter: Christian Frevel<br />

Anschrift<br />

Gildehofstraße 2, 45127 Essen<br />

E­Mail: zentrale@adveniat.de<br />

www.adveniat.de<br />

Redaktion<br />

Annika Sophie Duhn (verantwortlich),<br />

Filipe Ribeiro, Jörg Dietzel (Lektorat)<br />

Fotonachweis<br />

<strong>Adveniat</strong><br />

Gestaltung<br />

www.unikat.net<br />

Druck<br />

www.huth­wuppertal.de<br />

Spendenkonto<br />

Konto 345 · BLZ 360 602 95<br />

Bank im Bistum Essen eG<br />

Essen, im Januar 2012<br />

Print kompensiert<br />

Id-Nr. 1110694<br />

www.bvdm-online.de


„Wir sehen die Zeichen<br />

und das Licht neuer Tage.“<br />

Rigoberta Menchú<br />

Im Namen unserer Projektpartner in Lateinamerika und der Karibik<br />

allen Förderern und Spendern ein herzliches Dankeschön!<br />

Mit Ihrem Interesse und Ihrer Unterstützung bauen Sie Brücken –<br />

Brücken der gegenseitigen Bereicherung.<br />

39


Bischöfliche Aktion <strong>Adveniat</strong><br />

Gildehofstraße 2 · 45127 Essen<br />

Telefon 0201 1756-0 · Fax 0201 1756-111<br />

www.adveniat.de<br />

Spendenkonto<br />

Konto 345 · BLZ 360 602 95<br />

Bank im Bistum Essen

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