seit 50 Jahren an der seite der Menschen in Lateinamerika - Adveniat
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Das Wasser und se<strong>in</strong>e<br />
Bedeutung für die <strong>Menschen</strong><br />
spielen e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle im Wirken von<br />
Bischof Cappio. Wie gehen<br />
wir hier <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />
mit dem kostbaren<br />
Gut um, das sche<strong>in</strong>bar<br />
unerschöpflich aus dem<br />
Wasserhahn fließt? Was<br />
bedeutet Wasser für uns<br />
– materiell und spirituell?<br />
> Gleichberechtigung –<br />
e<strong>in</strong> Begriff, <strong>der</strong> so oft benutzt<br />
wird, dass er schon<br />
fast abgegriffen wirkt.<br />
Und dennoch ist Gleichberechtigung<br />
e<strong>in</strong> höchst<br />
wichtiges Anliegen. Was<br />
tun wir, damit <strong>Menschen</strong><br />
<strong>in</strong> unserer unmittelbaren<br />
Umgebung, <strong>in</strong> Schule<br />
und am Arbeitsplatz, <strong>in</strong><br />
Nachbarschaft und Geme<strong>in</strong>de<br />
nicht benachteiligt<br />
werden? Wie können<br />
wir <strong>Menschen</strong>, denen<br />
Vorurteile o<strong>der</strong> Verachtung<br />
entgegenschlagen,<br />
zur Seite stehen?<br />
4 gäste aus Brasilien<br />
option für die Armen beim Wort genommen<br />
Traditionell besuchen zur <strong>Adveniat</strong>-Aktion Gäste aus Late<strong>in</strong>amerika Bistümer <strong>in</strong><br />
Deutschl<strong>an</strong>d, um aus erster H<strong>an</strong>d über ihre Arbeit zu berichten. In diesem Jahr<br />
kommen die vier <strong>Adveniat</strong>-Gäste aus dem Nordosten Brasiliens, e<strong>in</strong>er von Armut<br />
geprägten Region. Sie stehen stellvertretend für viele Tausend <strong>Adveniat</strong>-Projektpartner,<br />
die die Option für die Armen beim Wort nehmen.<br />
ProPHEt, HirtE und WAndErEr für dAs rEicH gottEs:<br />
BiscHof Luiz fLAvio cAPPio<br />
Seit 1997 leitet Luiz Flavio Cappio als Bischof die Diözese Barra im Bundesstaat Bahia.<br />
Bereits als junger M<strong>an</strong>n entschied er sich, dem Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erorden beizutreten.<br />
Dabei widmete er sich <strong>in</strong> den 70er <strong>Jahren</strong> zuerst armen <strong>Menschen</strong>, die am R<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />
Megastadt São Paulo <strong>in</strong> erbärmlichen Zuständen<br />
lebten. D<strong>an</strong>n zog es ihn h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> die Weiten Brasiliens,<br />
wo er die Nähe zu den Ärmsten suchte.<br />
Se<strong>in</strong>e W<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen durch Brasilien führten<br />
ihn schließlich <strong>an</strong> den São-Fr<strong>an</strong>cisco-Fluss, den<br />
er über Jahre von <strong>der</strong> Quelle bis zur Mündung<br />
abw<strong>an</strong><strong>der</strong>te. Hier f<strong>an</strong>d er se<strong>in</strong>e neue Heimat: die <strong>an</strong> den Ufern des Flusses gelegene<br />
Diözese Barra. Hierh<strong>in</strong> wurde er schließlich als Bischof berufen. Se<strong>in</strong> Engagement<br />
gilt, im E<strong>in</strong>kl<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Verkündigung des Ev<strong>an</strong>geliums, dem Kampf für soziale<br />
Gerechtigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> von Dürre und Armut gezeichneten Wirklichkeit des Sertão.<br />
Über die Grenzen Brasiliens h<strong>in</strong>aus bek<strong>an</strong>nt wurde Cappio durch se<strong>in</strong>en Kampf gegen<br />
die Umleitung des São-Fr<strong>an</strong>cisco-Flusses. Mit zwei Hungerstreiks versuchte er,<br />
das von <strong>der</strong> Regierung vor<strong>an</strong>getriebene Projekt zu stoppen. Heute bezeichnet er den<br />
zunehmenden Drogenkonsum <strong>der</strong> Jugendlichen als se<strong>in</strong>e größte Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
E<strong>in</strong>sAtz für tEiLnAHME und gLEicHBErEcHtigung für dAs<br />
rEicH gottEs: scHWEstEr ELizEtE diAs dA siLvA<br />
Seit 25 <strong>Jahren</strong> gehört Schwester Elizete Dias da Silva dem Orden <strong>an</strong>, <strong>der</strong> es sich zur<br />
Aufgabe gemacht hat, mit den Ärmsten zu leben. Neben <strong>der</strong> Verkündigung des<br />
Ev<strong>an</strong>geliums <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de des Dorfes S<strong>an</strong>ta Teresa <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> Peripherie von Teres<strong>in</strong>a engagiert sich Schwester Elizete<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> örtlichen Kle<strong>in</strong>bauerngenossenschaft – g<strong>an</strong>z nach<br />
<strong>der</strong> Zielstellung ihres Ordens: die lokale Zivilgesellschaft<br />
stärken, um die ungerechten Gesellschaftsstrukturen zu<br />
verän<strong>der</strong>n. Nebenbei absolviert die gelernte Psycholog<strong>in</strong><br />
und Buchhalter<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt<br />
„Rassismus“. Die 47-Jährige hat <strong>in</strong> ihrem Leben schon<br />
selbst oft erfahren müssen, wie sehr die Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
von Afrobrasili<strong>an</strong>ern noch immer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft ver<strong>an</strong>kert<br />
ist. Zu den vielen Aufgaben Elizetes zählt auch das Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konferenz<br />
<strong>der</strong> brasili<strong>an</strong>ischen Ordensleute, <strong>der</strong> „Conferência dos Religiosos do Brasil“<br />
(CRB), <strong>der</strong> sie im Bezirk Teres<strong>in</strong>a vorsteht.