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Kerntechnische Gesellschaft e.V.<br />

Tätigkeitsbericht<br />

2012


Tätigkeitsbericht<br />

der Kerntechnischen Gesellschaft e.V.<br />

KTG<br />

2012<br />

Vorgelegt zur Mitgliederversammlung<br />

am 14. Mai 2013 in Berlin


Kerntechnische Gesellschaft e.V.<br />

Robert-Koch-Platz 4<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: 030/49 855-10<br />

Telefax: 030/49 8555-19<br />

e-mail: s.wingens@<strong>ktg</strong>.org<br />

Internet: www.<strong>ktg</strong>.org<br />

Redaktion: Sibille Wingens<br />

Satz: Waltraud Zimmer<br />

Alle Rechte vorbehalten


Inhalt 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort der Vorsitzenden .................................................... 5<br />

Überblick .................................................................. 7<br />

Veranstaltungen ............................................................. 7<br />

Veröffentlichungen .......................................................... 10<br />

Befreundete Gesellschaften .................................................... 11<br />

Internationale Zusammenarbeit ................................................. 12<br />

Bericht des Vorstandes ....................................................... 12<br />

Mitglieder ................................................................. 13<br />

Dank und Anerkennung ...................................................... 13<br />

Berichte der Sektionen:<br />

– Berlin-Brandenburg-Greifswald .............................................. 14<br />

– Erlangen/Nürnberg ........................................................ 14<br />

– Hannover/Braunschweig .................................................... 18<br />

– Junge Generation ......................................................... 19<br />

– Karlsruhe-Mannheim-Stuttgart ............................................... 26<br />

– Rheinland ............................................................... 27<br />

– Rhein/Ruhr .............................................................. 27<br />

– Sachsen ................................................................. 28<br />

Berichte der Fachgruppen:<br />

– Betrieb kerntechnischer Anlagen ............................................. 31<br />

– Brennstoffversorgung, Brennelemente und Kernbauteile ........................... 32<br />

– Kernfusion .............................................................. 33<br />

– Nutzen der Kerntechnik .................................................... 33<br />

– Reaktorphysik und Berechnungsmethoden ..................................... 35<br />

– Thermo- und Fluiddynamik ................................................. 36<br />

– Stilllegung und Entsorgung ................................................. 37<br />

Statistik ................................................................... 39<br />

Totengedenken. ............................................................. 41<br />

Organisationsübersicht ....................................................... 43<br />

Fördernde Mitglieder ........................................................ 48


mmmmmmm


Grußwort 54<br />

Liebe Mitglieder,<br />

KERNTECHNISCHE GESELLSCHAFT e.V.<br />

– Die Vorsitzende –<br />

Zur 44. Jahrestagung Kerntechnik möchte ich Sie im Namen der<br />

Kerntechnischen Gesellschaft herzlich willkommen heißen. Auch<br />

in diesem Jahr haben die Mitglieder unseres Vereins in den neun<br />

Fachgruppen gebündelt ein hochinteressantes und alle Aspekte der<br />

friedlichen Nutzung der Kerntechnik umspannendes Programm für<br />

unsere Tagung zusammengestellt. Die Vielfalt der diesjährigen<br />

Vorträge auf dem europaweit größten Fachreffen unserer Branche<br />

unterstreicht die anhaltende Bedeutung der Kerntechnik in und aus<br />

Deutschland – für den weiteren Betrieb und die Entsorgung der<br />

Kraftwerke hierzulande ebenso wie als Impulsgeber für sicheren<br />

und zuverlässigen Einsatz von Kerntechnik weltweit.<br />

Die Programm- und Auswahl-Ausschüsse haben über 160 Vorträge für die Technischen und die<br />

Fachsitzungen für Sie ausgewählt. Sie reichen von der Anreicherungs- bis zur Zerlegetechnologie<br />

und belegen erneut, dass Kerntechnik aus Deutschland Spitze ist.<br />

Die Kommunikation mit gesellschaftlichen Dialogpartnern und der breiten Öffentlichkeit hat<br />

heute noch größere Bedeutung als früher. Dem wollen wir besonders am Plenartag Rechnung tragen.<br />

Die Vermittlung komplexer Sachverhalte fällt uns Technikern gewiss nicht immer leicht.<br />

Genau hier jedoch gilt es, durch Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen und Risikowahrnehmungen<br />

eine offene Kommunikation und letztlich eine gegenseitige Vertrauensbildung zu<br />

ermöglichen. Auch in „Ausstiegs-Deutschland“ besteht Bedarf für einen solchen Austausch. Im<br />

Gegenteil: gerade bei den aktuellen Diskussionen um die vielen Aspekte von Entsorgung und<br />

Endlagerung ist auch unser fachlicher Beitrag gefragt. Gleichzeitig können wir wertvolle Erfahrungen<br />

sammeln, die uns und unseren Partnern weltweit zu Gute kommen.<br />

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist auch im Jahr 2013 die Kompetenzerhaltung. Hier liegt<br />

uns besonders die Zukunft von Forschung und Lehre in Deutschland am Herzen, die europaweit<br />

sehr gut aufgestellt und stark vernetzt ist. Kompetenzerhaltung bedeutet letztlich auch, junge<br />

Menschen für die Kerntechnik zu begeistern und zu gewinnen. Gerade Menschen am Anfang ihres<br />

beruflichen Weges suchen Perspektive und Anerkennung und wollen Verantwortung übernehmen.<br />

Und das gilt nicht nur für den wissenschaftlichen Nachwuchs an Universitäten und Forschungseinrichtungen:<br />

Auch für den sicheren Betrieb von Kernkraftwerken, die Stilllegung und<br />

die Entsorgung sind motivierte Mitarbeiter unverzichtbar, die sich für ihre Arbeit engagieren und<br />

die gewachsene Sicherheitskultur in Deutschland leben.<br />

Kerntechnische Gesellschaft e.V. Geschäftsstelle: Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin<br />

Telefon: (030) 498555-10, Telefax: (030) 498555-19


6 Grußwort<br />

Kerntechnik ist niemals nur Selbstzweck und steht im Wettbewerb mit anderen Technologien:<br />

Sie ist aber ein hochanspruchsvoller Technologiesektor, der nach wie vor Maßstäbe in industriellen<br />

Qualitätsanforderungen und Sicherheitskultur setzt und in ihrem größten Anwendungsfeld,<br />

der Energieerzeugung, weltweit einen bedeutsamen Beitrag leistet. Mit Innovationen aus<br />

Deutschland können auch künftig Kraftwerke auf der ganzen Welt effizienter und sicherer betrieben<br />

werden. Das kommt uns wiederum in Deutschland zu Gute. Schließlich sind wir umgeben<br />

von Ländern, in denen die Kernkraftwerke langfristig die Energieversorgung sichern – und zwar<br />

auch bei uns im Inland, solange die Erneuerbaren Energien bei aller installierten Leistung nicht<br />

permanent ausreichend Strom liefern. Aber auch jenseits der Energieerzeugung wird Kerntechnik<br />

dauerhaft eingesetzt und benötigt. Dies gilt für den Einsatz im medizinischen Bereich ebenso<br />

wie in der Materialprüfung und der Analytik. Hierfür ist der weiterhin uneingeschränkte Betrieb<br />

der deutschen Forschungsreaktoren unabdingbar.<br />

Die politischen Veränderungen in Deutschland haben auch die KTG vor neue Herausforderungen<br />

gestellt. So haben wir bereits im Jahr 2011 in Reaktion auf den „Ausstiegsbeschluss“ in<br />

Deutschland einen strategischen Diskurs gestartet und die intensiven Diskussionen im letzten<br />

Jahr auf allen Ebenen und besonders in unserer Arbeitsgruppe Strategie fortgesetzt. Wichtigste<br />

gemeinsame Erkenntnis: an unserer Stärke, der Bündelung von umfassendem wissenschaftlich-technischem<br />

Know-how in unserem Verein mit mehr als 2500 Mitgliedern hat sich gar<br />

nichts geändert und damit auch nicht an unserem Selbstbild. Unter dem griffigen Motto „KTG –<br />

Jetzt erst recht!“ haben wir vielfältige Initiativen gestartet, um unsere Erfahrungen und unser<br />

Know-how auszutauschen, unsere Netzwerke zu pflegen und die Themen zu diskutieren, die für<br />

uns Beschäftigte in der Kerntechnik wichtig sind.<br />

In den zehn Ortssektionen findet unser Vereinsleben mit spannenden Vorträgen, Stammtischen<br />

und Exkursionen statt sowie mit Tagungen und Diskussionsrunden in den neun Fachgruppen.<br />

Und die Junge Generation ist mit ihren Aktionen immer für eine Überraschung gut!<br />

Wir werden unsere Veranstaltungen stärker öffnen und gezielt Aktivitäten starten, um kerntechnische<br />

Zusammenhänge – weit über die Energieerzeugung in Deutschland hinaus – verständlicher<br />

zu gestalten. Wir wollen uns intensiver einbringen in den gesellschaftlichen Dialog.<br />

Die Aktionen unserer AG Kommunikation sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Sie hat<br />

sich unter anderem zum Ziel gesetzt, den Internetauftritt der KTG lebendiger und aktueller zu gestalten<br />

sowie ihren Informationswert zu erhöhen, die Ortssektionen besser miteinander zu vernetzen<br />

und die Mitgliederkommunikation zu intensivieren. Erste Initiativen sind bereits erfolgreich<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Ich freue mich, über die rege Beteiligung unserer Mitglieder im vergangenen Jahr an diesem<br />

Veränderungsprozess und bin sicher, dass wir gemeinsam „unsere“ KTG auf einen zukunftsorientierten,<br />

guten Weg bringen werden!<br />

Ihre


Überblick / Veranstaltungen 7<br />

Überblick<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG)<br />

legt hiermit ihren Mitgliedern und der Öffentlichkeit<br />

den Rechenschaftsbericht über die<br />

Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufenen<br />

Jahr 2012 vor. Alle Aktivitäten der KTG dienen<br />

dem satzungsmäßigen Ziel, den Fortschritt<br />

von Wissenschaft und Technik sowie Bildung<br />

auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der<br />

Kernenergie und verwandter Disziplinen zu<br />

fördern.<br />

In ihrer Satzung legt die KTG fest, Fortschritt<br />

von Wissenschaft, Technik und Bildung auf<br />

dem Gebiet der friedlichen Nutzung der<br />

Kernenergie zu fördern und zu unterstützen.<br />

Nach dem von den Ereignissen in Fukushima<br />

und dem Parlamentsbeschluss zum Ausstieg<br />

aus der Nutzung der Kernenergie bis 2022 geprägten<br />

Jahr 2011 stand 2012 das Thema<br />

Energiewende im besonderen Fokus der Öffentlichkeit.<br />

Aufgrund fehlender Leitungs- und Speicherkapazitäten<br />

können erneuerbare Energien<br />

längst noch keinen vollwertigen Ersatz für<br />

die abgeschalteten Kernkraftwerke bieten.<br />

Dies birgt wachsende Gefahren für die Versorgungssicherheit<br />

sowie für die Preisstabilität.<br />

Ein Blick auf die Produktionsbilanz: Deutsche<br />

Kernkraftwerke erzeugten im Jahr 2012 insgesamt<br />

99,46 Milliarden KWh Strom (brutto).<br />

Seit dem Inkrafttreten der Atomgesetznovelle<br />

am 31.07.2011 sind noch 9 Kernkraftwerke<br />

mit einer Bruttoleistung von 12.96 MWe in<br />

Betrieb.<br />

National erzielte das Kernkraftwerk Isar 2 mit<br />

einer Jahresproduktion von über 12 Mrd. kWh<br />

bei einer Leistung von 1.485 MWe das Bestergebnis.<br />

Endes des Jahres 2012 wurden in 31<br />

Ländern 437 Kernkraftwerke betrieben. In<br />

Bau befindlich waren zum Ende des Jahres<br />

2012 weltweit 68 Anlagen in 14 Ländern. Neu<br />

in Betrieb genommen wurden in 2012 2 Kernkraftwerke;<br />

4 wurden endgültig stillgelegt.<br />

Weltweit befinden sich etwa 110 weitere<br />

Kernkraftwerksneubauten in der konkreten<br />

Projektierungs-, Planungs- bzw. Genehmigungsphase.<br />

Daher sind Studierende mit kerntechnischem<br />

Studium auf dem nationalen und internationalen<br />

Arbeitsmarkt begehrt und umworben.<br />

Ebenso sind Forschung und Lehre auf international<br />

hohem Niveau. Deutschland stand in<br />

den vergangenen Jahrzehnten für eine hervorragende<br />

kerntechnische Bildung und universitäre<br />

Ausbildung. Forschung und universitäre<br />

Ausbildung machen Deutschland führend und<br />

deutsche Technik macht die Kerntechnik<br />

weltweit noch sicherer.<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. sieht es<br />

mehr denn je als ihre Aufgabe an, die Fachkenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Erfahrungen ihrer<br />

Mitglieder in die öffentliche Diskussion<br />

und die Entscheidungsprozesse rund um die<br />

Kerntechnik einzubringen. Sie zählt zu den<br />

größten technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

unseres Landes. Die Zahl und der<br />

Sachverstand der Mitglieder sowie der enge<br />

Austausch mit den befreundeten wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften im In- und Ausland<br />

verleiht der KTG besonderes Gewicht als<br />

Sprecherin all derjenigen, die in Deutschland<br />

auf Grund ihrer Ausbildung und ihrer Tätigkeit<br />

zu den Fragen der friedlichen Kernenergienutzung<br />

sachverständig Stellung nehmen<br />

können. Dabei ist sie sich stets der Verantwortung<br />

bewusst, die sich hieraus für sie in der Öffentlichkeit,<br />

gegenüber den politischen Entscheidungsträgern<br />

und innerhalb der wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaft ergeben.<br />

Veranstaltungen<br />

Die Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft,<br />

Dr. Astrid Petersen, richtete in der<br />

Ausgabe 5 der atw Grußworte zur 43. Jahrestagung<br />

Kerntechnik an die Leser und Teilnehmer.<br />

Die Jahrestagung Kerntechnik 2012 fand<br />

vom 22. bis 24. Mai 2012 in Stuttgart statt.


8 Veranstaltungen<br />

Dr. Petersen erklärte, dass die Kernenergie<br />

in Europa und in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

Deutschlands ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Energiestrategie sei.<br />

Bei der Entsorgung und Endlagerung ist die<br />

zügige Bereitstellung des Endlagers Schacht<br />

Konrad nicht nur für Kraftwerksbetreiber,<br />

sondern auch für die Abfallverursacher der<br />

öffentlichen Hand wegen ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung zeitkritisch.<br />

Solange in Deutschland noch Kernkraftwerke<br />

am Netz sind, werden sie einen erheblichen<br />

Beitrag zur Versorgungssicherheit und<br />

Netzstabilität leisten.<br />

Die Innovationskraft in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

der Kerntechnik hat Deutschland<br />

bisher eine hervorragende Position im internationalen<br />

Wettbewerb verschafft. Die Nuklearforschung<br />

in Deutschland ist integraler<br />

Bestandteil der europäischen Forschungs- und<br />

Sicherheitstechnik.<br />

Die Jahrestagung Kerntechnik wird jedes<br />

Jahr im Mai gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Atomforum e.V. an wechselnden Standorten<br />

in Deutschland veranstaltet. Die Federführung<br />

für die technisch-wissenschaftlichen<br />

Inhalte der Tagung liegt bei der KTG, die den<br />

Tagungsleiter und den Vorsitzenden des von<br />

beiden Vereinigungen gemeinsam besetzten<br />

Programmausschusses bestellt. Vorsitzender<br />

des Programmausschusses für die Jahrestagung<br />

Kerntechnik 2012 war Dr. Wolfgang<br />

Steinwarz.<br />

Der Vormittag des Plenartages der Jahrestagung<br />

war für die KTG-Veranstaltungen wie<br />

die Vorstandssitzungen und die Mitgliederversammlung<br />

reserviert. Im Anschluss an die<br />

KTG-Mitgliederversammlung unter Leitung<br />

der KTG-Vorsitzenden hieß der Präsident des<br />

Deutschen Atomforums e.V. (DAtF), Dr. Ralf<br />

Güldner, die Teilnehmer der Jahrestagung<br />

Kerntechnik in Stuttgart willkommen und eröffnete<br />

die 43. Jahrestagung. Mit 1.200<br />

Teilnehmern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft<br />

und Forschung aus 18 Nationen war die<br />

Jahrestagung sehr gut besucht.<br />

Die Eröffnungsrede beleuchtete die aktuelle<br />

Situation nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima<br />

im März 2011 und dem in der Folge<br />

beschlossenen Atomausstieg in Deutschland<br />

mit seinen großen Auswirkungen für die deutsche<br />

Volkswirtschaft im Allgemeinen und die<br />

Energiewirtschaft im Besonderen. Wesentliche<br />

Forderung an die Regierungsparteien im<br />

Zusammenhang mit dem Ausstiegsbeschluss<br />

ist, das Endlager für schwach- und mittelaktive<br />

Abfälle Schacht Konrad zügig bereitzustellen.<br />

Ebenso soll das Endlagerkonzept für<br />

hochradioaktive Abfälle geklärt und zeitnah<br />

umgesetzt werden. Darüber hinaus gilt die<br />

Sorge dem Erhalt der deutschen Kompetenz in<br />

der Kerntechnik.<br />

Dr. Ralf Güldner<br />

Themen des Plenartages waren u.a. die „Europäische<br />

Energiestrategie bis 2050 – Ziele und<br />

Wege“ (Peter Faross, Europäische Kommission)<br />

und „Energiepolitische Entwicklungen<br />

im Europäischen Parlament“ (Herbert Reul,<br />

MdEP).<br />

Es folgte eine von Martin Czakainski (Energiewirtschaftliche<br />

Tagesfragen et) moderierte und<br />

mit einem Impulsvortrag von Michael Sailer<br />

(Öko-Instiut e.V.) eingeleitete Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Entsorgung und Endlagerung“<br />

mit den Teilnehmern Staatssekretärin<br />

Ulla Ihnen, Prof. Dr. Ortwin Renn (Universität


Veranstaltungen 9<br />

Stuttgart); Michael Sailer (Öko-Institut e.V.),<br />

Prof. Dr. Bruno Thomauske (RWTH Aachen)<br />

und Dr. Hannes Wimmer (GNS mbH).<br />

Zum Abschluss des Plenartages präsentierte<br />

die Vorsitzende der KTG, Dr. Astrid Petersen,<br />

in ihrem Vortrag „Kerntechnik – Made in<br />

Germany!“ die Erfolgsstory der deutschen<br />

Kerntechnik. Diese veranschaulichte sie anhand<br />

von aktuellen Beispielen und deutschen<br />

wie internationalen Projekten, die sich vom<br />

Produktionsweltmeister Isar 2 über die Entsorgung<br />

russischer Atom-U-Boote bis hin<br />

zum sicheren Einschluss des Tschernobyl-Reaktors<br />

in einem „Sarkophag“ erstreckten.<br />

Dr. Astrid Petersen<br />

Der Plenartag klang mit einem Konzert des<br />

Kammerorchesters der Nuklearindustrie, Camerata<br />

Nucleare, und dem traditionellen Ge-<br />

sellschaftsabend und kulinarischen Genüssen<br />

in der Ausstellung aus.<br />

Die Schwerpunktthemen der Fachsitzungen<br />

in 2012, koordiniert durch die KTG-Fachgruppen,<br />

waren:<br />

„Neubau bei Deutschlands Nachbarn“, „Neue<br />

Entwicklungen in der Brennelementtechnik<br />

zur Lösung aktueller Fragestellungen“, „Stilllegung/Endlagerung<br />

– nationale und internationale<br />

Entwicklungen“, „Robustheit von europäischen<br />

Kernkraftwerken gegenüber auslegungsüberschreitenden<br />

Einwirkungen von<br />

außen“ und „Berechnung von Ausströmraten<br />

von Flüssigkeiten und Gasen, Strahl- und Reaktionskräften,<br />

Kräften auf Einbauten sowie<br />

Komponenten und Strukturen“.<br />

Im Rahmen des 2-tägigen Workshops „Kompetenzerhaltung<br />

in der Kerntechnik“ bewarben<br />

sich 31 Jungwissenschaftler um den zum 14.<br />

Mal von Siempelkamp Nukleartechnik, Krefeld,<br />

gestifteten Kompetenzpreis. Sie berichteten<br />

über ihre Diplom- oder Doktorarbeiten zu<br />

den Themen Kerntechnik, Reaktortechnik, Innovative<br />

Reaktorsysteme, Nukleare Entsorgung,<br />

Strahlenschutz und Energiesysteme.<br />

Der von der Jury (Dr. Wolfgang Steinwarz,<br />

Prof. Dr. Marco K. Koch und Prof. Dr. Jörg<br />

Starflinger,) bewertete Kompetenzpreis wurde<br />

nach Abschluss der Vortragsreihe an<br />

Dipl.-Ing. (M.S.) Thomas M. Fesich (Univer-<br />

Jahrestagung Kerntechnik 2012: Teilnehmer des Workshops „Kompetenzerhaltung in der Kerntechnik“ mit dem<br />

Gewinner des Kompetenzpreises, Thomas M. Fesich (Universität Stuttgart) (Mitte, mit der von Siempelkamp<br />

Nukleartechnik gestifteten Preisurkunde)


10 Veranstaltungen / Veröffentlichungen<br />

sität Stuttgart) verliehen. Seine Arbeit beschäftigte<br />

sich mit der „Entwicklung einer<br />

Methode zur Lebensdauerbewertung von<br />

Kraftwerkskomponenten bei komplexer mehrachsiger<br />

Schwingbeanspruchung“.<br />

Dr. Oliver Czaikowski (TU Clausthal) und<br />

Dipl.-Ing. Mario Kuschewski (Universität<br />

Stuttgart) belegten die nachfolgenden Plätze.<br />

Alle auf der Jahrestagung Kerntechnik gehaltenen<br />

Referate werden publiziert. Die Plenarvorträge<br />

sind in der Zeitschrift „atw“ (atomwirtschaft<br />

– Internationale Zeitschrift für<br />

Kernenergie), dem offiziellen Fachblatt der<br />

Kerntechnischen Gesellschaft e.V. abgedruckt.<br />

Die Referate der Fachsitzungen sind<br />

auf CD-ROM veröffentlicht und können bei<br />

der INFORUM Verlags- und Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH, Berlin, bezogen werden.<br />

Ebenfalls beim INFORUM Verlag liegt die<br />

von der Kerntechnischen Gesellschaft e.V.<br />

und dem Deutschen Atomforum e.V. gemeinsam<br />

herausgegebene Berichts-CD über die<br />

technischen Referate vor.<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft hat am<br />

28. November 2012 in Berlin die 34. Ehrenmitgliedschaft<br />

an Prof. Dr. Alfred Voß, Universität<br />

Stuttgart, verliehen in Anerkennung<br />

seines langjährigen engagierten Einsatzes für<br />

die friedliche Nutzung der Kerntechnik in<br />

Deutschland. „Professor Voß hat in seiner<br />

Forschung, seinem öffentlichen Wirken und<br />

nicht zuletzt auch in der Politikberatung die<br />

Kernenergie als integralen Bestandteil einer<br />

zuverlässigen und nachhaltigen Energieversorgung<br />

moderner Industriestaaten betrachtet<br />

und sich mit großer Beständigkeit und Unabhängigkeit<br />

für ihre langfristige Nutzung in<br />

Deutschland eingesetzt“, begründete Dr.<br />

Astrid Petersen, die Vorsitzende der KTG,die<br />

Ehrenmitgliedschaft. In seinem Festvortrag<br />

„Energiewende – der Weg zu einer klimaverträglichen<br />

und nachhaltigen Energieversorgung?“<br />

gab Professor Voß einen Überblick<br />

über die in Deutschland zum Einsatz kommenden<br />

Energieträger und die wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Konsequenzen durch<br />

den Atomausstieg. Dabei kam er zu dem Er-<br />

Verleihung der 34. KTG-Ehrenmitgliedschaft an<br />

Professor Alfred Voß. Professor Voß (links) mit der<br />

Ehrenurkunde und der KTG-Vorsitzenden<br />

Dr. Astrid Petersen anlässlich der Verleihung am<br />

28. November 2012 in Berlin.<br />

gebnis, dass die heutige sogenannte Energiewende<br />

aus Sicht späterer Generationen zwar<br />

ein gravierender Einschnitt, aber wohl kaum<br />

ein Fortschritt sein dürfte.<br />

Veröffentlichungen<br />

Das offizielle Fach- und Mitteilungsblatt<br />

der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. ist die<br />

internationale Fachzeitschrift „atw“, die alle<br />

Mitglieder elfmal jährlich erhalten. Die Jahrgänge<br />

2000 bis 2012 stehen nunmehr als digitales<br />

Werk (DVD) zur Verfügung. Durch<br />

die Mitteilungen und die Berichte über die<br />

Aktivitäten der Gesellschaft und ihrer Untergliederungen<br />

ist die Zeitschrift eine wichtige<br />

Kommunikationsplattform intern wie extern.<br />

Der Chefredakteur, Dipl.-Ing. Christopher<br />

Weßelmann, legt einmal jährlich den Redaktionsplan<br />

mit den Schwerpunktthemen vor.<br />

Der auf Anregung der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

e.V. in der Zeitschrift eingerichtete<br />

Markt für Stellenangebote hat sich erfreulich<br />

entwickelt.<br />

In 2012 konnten 1,75 Millionen Seitenabrufe<br />

und 640.000 Besuche gezählt werden. Beide


Veröffentlichungen / Befreundete Gesellschaften 11<br />

Werte fielen damit auf rund die Hälfte gegenüber<br />

dem Vorjahr mit den Ereignissen in Fukushima<br />

und dem letzten HAW-Transport<br />

aus Frankreich zurück. Von den 1,75 Millionen<br />

waren 56.000 KTG-Seitenaufrufe und<br />

650.000 kernenergie.de. Ein Großteil der anderen<br />

1 Million Zugriffe waren kernfragen.de,<br />

dann die Jahrestagung Kerntechnik und WiN.<br />

Im Berichtszeitraum gab die KTG zu aktuellen<br />

Themen Presseerklärungen heraus:<br />

23. Mai 2012:<br />

Deutsche Kerntechnik schafft Sicherheit<br />

weltweit<br />

Kerntechnische Gesellschaft warnt vor Folgen<br />

des Atomausstiegs und fordert Unterstützung<br />

für den Kompetenzerhalt in der deutschen<br />

Kerntechnik<br />

5. Juni 2012:<br />

Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

fordert Überarbeitung des Ausstiegsfahrplans<br />

28. November 2012:<br />

Ehrenmitgliedschaft für Energiesystemanalytiker<br />

Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß<br />

Die KTG-Presseerklärungen sind im Internet<br />

unter www.<strong>ktg</strong>.org abrufbar.<br />

Darüber hinaus gab es zahlreiche Presseanfragen<br />

zu übergeordneten Fragestellungen/<br />

Positionierungen wie auch Fachthemen. Beispielhaft<br />

seien hier genannt das taz-Interview<br />

anlässlich des Jahrestages Fukushima sowie<br />

die Frage zur Zukunft der Kerntechnik in der<br />

Financial Times Deutschland.<br />

Kurzinformationen zu Fachthemen werden<br />

zukünftig unter der Rubrik „Kernthemen“ auf<br />

der Internet-Seite publiziert. Das erste Kernthema<br />

„Anmerkungen zur Rückholung der<br />

Abfälle aus der ASSE“ ist bereits abrufbar.<br />

Befreundete Gesellschaften<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist Mitglied<br />

im Deutschen Verband technischwissenschaftlicher<br />

Vereine – DVT –, Berlin,<br />

in dem rund 70 deutsche technisch-wissenschaftliche<br />

Gesellschaften mit dem Ziel zusammenarbeiten,<br />

übergeordnete Probleme aus<br />

Naturwissenschaft und Technik zu behandeln<br />

und die Belange von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern<br />

gegenüber Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Staat und<br />

Verwaltung zu vertreten. Im internationalen<br />

Bereich vertritt der DVT die Belange der deutschen<br />

Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

insbesondere im Hinblick auf die Anerkennung<br />

der deutschen Studien- und Ausbildungsgänge<br />

im Ausland.<br />

Darüber hinaus arbeitet die Kerntechnische<br />

Gesellschaft e.V. eng mit zahlreichen, ihr<br />

fachlich nahestehenden Gesellschaften im<br />

Inland zusammen.<br />

Mit dem Deutschen Atomforum e.V. besteht<br />

ein Zusammenarbeitsvertrag, der die gegenseitige<br />

beitragsfreie Mitgliedschaft, die gegenseitige<br />

Vertretung in den Lenkungsgremien,<br />

den Austausch von Informationen, die<br />

Koordinierung der Tätigkeiten, die Veranstaltung<br />

einer gemeinsamen Jahrestagung und<br />

eine gemeinsame Geschäftsführung vorsieht.<br />

Im Einvernehmen mit der KTG hat das Deutsche<br />

Atomforum e.V. seit Anfang 1988 die Geschäftsführung<br />

einer Durchführungsgesellschaft,<br />

der INFORUM Verlags- und Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH übertragen, dessen<br />

Geschäftsführer gleichzeitig die Geschäfte<br />

der KTG führt.<br />

Mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft<br />

e.V., Bad Honnef, ist seit Mitte 1972<br />

eine enge Zusammenarbeit vereinbart, die eine<br />

Kontaktaufnahme auf Vorstandsebene, eine<br />

laufende Unterrichtung auf Geschäftsführungsebene,<br />

insbesondere über die Jahrestagungen,<br />

und eine wechselseitige Vertretung in<br />

den Ausschüssen über berufliche Bildungsfragen<br />

vorsieht. Diese Vereinbarung wird<br />

durch ein Doppelmitgliedschaftsabkommen<br />

ergänzt, wonach Personen, die als ordentliche<br />

Mitglieder sowohl der Deutschen Physikalischen<br />

Gesellschaft e.V. als auch der Kerntechnischen<br />

Gesellschaft e.V. angehören, in


12 Befreundete Gesellschaften / Internationale Zusammenarbeit / Vorstand<br />

beiden Vereinigungen einen ermäßigten<br />

Mitgliedsbeitrag entrichten.<br />

Ein gleichartiges Abkommen hat die Kerntechnische<br />

Gesellschaft e.V. mit der Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker e.V., Frankfurt/Main,<br />

abgeschlossen.<br />

Mit dem Fachverband Strahlenschutz e.V.<br />

(FS) führt die Kerntechnische Gesellschaft<br />

e.V. gemeinsame Fortbildungsseminare zu<br />

Fragen des Strahlenschutzes durch. Ein<br />

Doppelmitgliedschaftsabkommen besteht mit<br />

dem Fachverband Strahlenschutz nicht.<br />

Auch mit der VDI-Gesellschaft für Energietechnik<br />

(GET) verbinden die Kerntechnische<br />

Gesellschaft e.V. vielfältige gemeinsame<br />

Interessen. Hier konnte ein Doppelmitgliedschaftsabkommen<br />

im Mai 2000<br />

abgeschlossen werden. Innerhalb der GET<br />

besteht seit 1987 ein Fachausschuss Kerntechnik,<br />

dessen Ziel es insbesondere ist, den<br />

Kenntnis- und Erfahrungsaustausch über<br />

Fragen der Kerntechnik innerhalb des VDI zu<br />

fördern. Deshalb haben die Kerntechnische<br />

Gesellschaft e.V. und dieser Ausschuss vereinbart,<br />

von Fall zu Fall die Möglichkeit gemeinsamer<br />

Veranstaltungen zu prüfen.<br />

In den meisten größeren deutschen Städten<br />

bestehen örtliche Arbeitsgemeinschaften<br />

der technisch-wissenschaftlichen Vereine.<br />

Diese haben das Ziel, auf der lokalen Ebene<br />

das technisch-wissenschaftliche Vortragswesen<br />

zu fördern und zu koordinieren. Zahlreiche<br />

Sektionen der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

e.V. beteiligen sich aktiv an diesen<br />

Arbeitsgemeinschaften.<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. ist<br />

Gründungsmitglied der Europäischen Nukleargesellschaft<br />

ENS (European Nuclear<br />

Society). Diesem Dachverband gehören derzeit<br />

23 Nukleargesellschaften als Vollmitglieder<br />

an. Die Kerntechnische Gesellschaft<br />

e.V. als von ihrer Mitgliederzahl her drittgrößte<br />

Nukleargesellschaft in Europa nach der<br />

französischen Gesellschaft SFEN und der<br />

russischen NSR arbeitet in allen Lenkungsund<br />

Beratungsgremien der ENS aktiv mit.<br />

Die ENS versteht sich nicht nur als ein Zusammenschluss<br />

wissenschaftlicher Gesellschaften,<br />

sondern auch als Dienstleister für<br />

die Nuklearwirtschaft.<br />

Die European Nuclear Society wurde inzwischen<br />

nach belgischen Recht gegründet. Sie<br />

wird zusammen in einer gemeinsamen Geschäftsstelle<br />

mit FORATOM in Brüssel betreut.<br />

Die ENS nach Schweizer Recht wurde<br />

zum 31. Dezember 2002 aufgelöst. Secretary<br />

General ist Jean-Pol Poncelet, der Santiago<br />

San Antonio nachfolgt; neuer ENS-Präsident<br />

Dr. Marco Streit.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

e.V. trat 2012 viermal zu Sitzungen zusammen.<br />

An zwei Sitzungen nahmen Vertreter<br />

der Fachgruppen und Sektionen teil.<br />

Alle wesentlichen Aktivitäten der Kerntechnischen<br />

Gesellschaft e.V. werden im Vorstand<br />

erörtert und beschlossen. In der Zeit zwischen<br />

den Vorstandssitzungen berät die Vorsitzende<br />

die laufenden Angelegenheiten der Gesellschaft<br />

mit dem Engeren Vorstand und der<br />

Geschäftsführung.<br />

Auch im Jahre 2012 wandte sich die KTG-<br />

Vorsitzende in den KTG-Mitteilungen der<br />

Fachzeitschrift „atw“ an die Mitglieder und informierte<br />

sie so über geplante und abgeschlossene<br />

Aktivitäten. Darüber hinaus thematisierte<br />

sie die zukünftige Ausrichtung der KTG und<br />

beleuchtete insbesondere das kerntechnische<br />

Umfeld im Rahmen der aktuellen Politik.<br />

Entsprechend den satzungsmäßigen Möglichkeiten<br />

kann der Vorstand eine Reihe seiner<br />

Rechte und Pflichten auf Ausschüsse und<br />

Beauftragte übertragen. Aufgabe dieser Gremien<br />

ist es, auf den ihnen zugewiesenen Arbeitsgebieten<br />

dem Vorstand Bericht zu erstatten,<br />

Handlungsempfehlungen zu geben


Vorstand / Mitglieder / Dank und Anerkennung 13<br />

und die Verwirklichung der Vorstandsbeschlüsse<br />

sicherzustellen. Die Ausschussmitglieder<br />

werden vom Vorstand gegebenenfalls<br />

auf Empfehlung des Ausschusses aus<br />

dem Kreis der jeweils sachverständigen und<br />

interessierten Mitglieder berufen.<br />

Mitglieder<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. hatte<br />

zu Beginn des Jahres 2012 insgesamt 2.647<br />

Einzelmitglieder. Im abgelaufenen Kalenderjahr<br />

2012 sind 73 Fachkollegen und -kolleginnen<br />

der Gesellschaft als ordentliche und<br />

studentische Mitglieder neu beigetreten.<br />

Die Gesellschaft hat im Laufe des Jahres 2012<br />

den Verlust von 179 Mitgliedern durch Tod,<br />

Ausschluss oder Austritt zu beklagen. Ausschlussgrund<br />

war entweder ein mehrjähriger<br />

Rückstand in der Beitragszahlung, die mehrfache,<br />

erfolglose Mahnung und die ausdrückliche,<br />

schriftliche Ankündigung des geplanten<br />

Ausschlusses mit Einräumung rechtlichen Gehörs<br />

oder die Unzustellbarkeit der Korrespondenz.<br />

Soweit bei einem Austritt Gründe genannt<br />

werden, stehen berufliche Veränderungen<br />

oder der Eintritt in den Ruhestand im Vordergrund.<br />

Gründe, die bei der KTG liegen, werden<br />

nicht genannt. Insgesamt liegt die Mitgliederzahl<br />

der Kerntechnischen Gesellschaft am<br />

Ende des Jahres 2012 bei 2.541.<br />

Die von der Vorsitzenden, Dr. Astrid Petersen,<br />

geleitete KTG-Mitgliederversammlung<br />

der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. fand<br />

im Berichtszeitraum im Rahmen der Jahrestagung<br />

Kerntechnik am 22. Mai 2012 in<br />

Stuttgart statt. Zu der Versammlung hatte der<br />

Vorstand den Mitgliedern einen schriftlichen<br />

Jahresbericht sowie einen Rechenschaftsbericht<br />

für 2011 nebst dem Bericht der<br />

Rechnungsprüfer hierzu und für das Jahr<br />

2012 einen Haushaltsplan vorgelegt.<br />

Aufgrund der mündlichen Erläuterungen zu<br />

den Berichten des Vorstandes sowie des<br />

Schatzmeisters, Holger Bröskamp, und der<br />

Empfehlungen der Rechnungsprüfer erteil-<br />

ten die Mitglieder dem Vorstand für das Jahr<br />

2011 Entlastung. Ferner genehmigten sie den<br />

vom Vorstand aufgestellten Haushaltsplan<br />

2012, der mit Einnahmen von T€ 224,9 und<br />

Ausgaben von T€ 217,1, also mit einem Gewinn<br />

von T€ 7,8 endet.<br />

Die Mitglieder konnten auch 2012 wiederum<br />

ihre Stimme zu den Vorstandswahlen im Wege<br />

der Briefwahl bzw. vor der Mitgliederversammlung<br />

abgeben. Die Wahlbeteiligung lag<br />

bei 30,9 %. Insgesamt konnte der Wahlvorstand,<br />

bestehend aus Dipl.-Ing. Sven Kowe, als<br />

Vorsitzendem sowie Dipl.-Phys. Martina<br />

Stammel und Dipl.-Ing. Jürgen Krämer als<br />

Beisitzer, 813 gültige Stimmen registrieren.<br />

Das Ergebnis der Wahl brachte Prof. Dr. Antonio<br />

Hurtado, Dr. Martin Pache, Dipl.-Ing.<br />

Karl Ramler und Dr. Wolfgang Steinwarz in<br />

den Vorstand.<br />

Dank und Anerkennung<br />

Der Vorstand dankt allen Mitgliedern, die<br />

durch ihre ehrenamtliche Mitwirkung an der<br />

Tätigkeit der Gesellschaft und in deren Gremien<br />

es möglich machen, dass die Kerntechnische<br />

Gesellschaft e.V. ihre vielfältigen<br />

Aufgaben im Dienste der Allgemeinheit und<br />

der Mitglieder erfüllen kann.<br />

Dank ihrer Beschäftigung mit der Kerntechnik<br />

in Planung und Erstellung, Betrieb und<br />

Wartung kerntechnischer Anlagen sowie in<br />

Forschung und Begutachtung, in Verwaltung<br />

und Unternehmensführung verfügen die Mitglieder<br />

über umfangreiche Kenntnisse und<br />

Erfahrungen, die sie durch ihre Mitarbeit in<br />

der Gesellschaft allen anderen Mitgliedern<br />

und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.<br />

Dank dieser aktiven Unterstützung durch alle<br />

Mitglieder kann die Kerntechnische Gesellschaft<br />

e.V. die ihr gestellten Aufgaben erfüllen.<br />

Darum bittet der Vorstand alle Mitglieder,<br />

auch in Zukunft tatkräftig bei der Erreichung<br />

der Ziele der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

e.V. mitzuwirken.


14 Sektionen<br />

SEKTIONEN<br />

Berlin-Brandenburg-Greifswald<br />

Die Ortssektion Berlin-Brandenburg-Greifswald<br />

hat einen relativ großen „Einzugsbereich“<br />

und eine große fachliche Heterogenität<br />

der Mitglieder. Zentrale Veranstaltungen sind<br />

in der Ortssektion deshalb die Ausnahme.<br />

Der Sprecher der Ortssektion und sein Stellvertreter<br />

nehmen an den Sitzungen des Erweiterten<br />

Vorstandes teil und informieren die<br />

übrigen Mitglieder in der Regel per E-Mail<br />

über aktuelle Vorgänge. Entsprechende Diskussionen<br />

finden in der Regel im kleinen<br />

Kreis per E-Mail oder Telefon statt.<br />

Als Fazit aus den Gesprächen und Diskussionen<br />

der Mitglieder der Ortssektion ergibt sich,<br />

dass die Bemühungen der KTG,sichalsOrganisation<br />

von Fachleuten öffentlichkeitswirksam<br />

in die Diskussion um die so genannte<br />

„Energiewende“ einzuschalten und mehr sachliche<br />

Informationen zur Kernenergietechnik zu<br />

verbreiten, unbedingt fortzusetzen sind.<br />

Wichtigstes Element der Verbandstätigkeit ist<br />

für die Mitglieder nach wie vor die Zeitschrift<br />

atw, auf deren Qualität hinsichtlich fachlicher<br />

Information und „gesellschaftlicher“ Positionierung<br />

weiterhin großen Wert gelegt wird.<br />

Gleiches gilt für die Jahrestagung, die in der<br />

Regel von den Mitgliedern der Ortssektion gut<br />

besucht wird.<br />

Im Februar 2012 führte die Ortssektion einen<br />

Vortrags- und Diskussionsabend an der Technischen<br />

Hochschule Wildau im Fachbereich<br />

Physikalische Technik durch. Ziel der Veranstaltung<br />

war es, neben dem Austausch fachlicher<br />

Information, die Kommunikation zwischen<br />

Mitgliedern der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

und Wissenschaftlern und Hochschullehrern<br />

aus dem Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien anzuregen und insofern auch die<br />

fachliche Argumentation auf eine solide sachliche<br />

Grundlage zu stellen.<br />

Eine nächste „zentrale“ Veranstaltung der<br />

Ortssektion ist für das Frühjahr 2013 vorgesehen.<br />

Mitglieder der Ortssektion beteiligten<br />

sich wie auch in den vergangenen Jahren an<br />

der Verbandstätigkeit im Rahmen des Wahlvorstandes<br />

und als Rechnungsprüfer.<br />

Von den der Ortssektion zur Verfügung stehenden<br />

finanziellen Mitteln wurde in 2012<br />

nichts verbraucht.<br />

Erlangen/Nürnberg<br />

Dr. Ralf Nagel<br />

Im abgelaufenen Jahr traten der Ortssektion 5<br />

neue Mitglieder bei; demgegenüber stehen<br />

aber leider auch 26 Austritte. Damit reduzierte<br />

sich die Gesamtzahl der Mitglieder unserer<br />

Ortssektion zum 31. Dezember 2012 und beträgt<br />

aktuell noch 411.<br />

Das Jahr 2012 war geprägt durch die Diskussionen<br />

zu Deutschlands Energiewende:<br />

Windparks, fehlende Leitungen, keine Speicherkapazitäten<br />

– sind das die Alternativen<br />

zur Kernenergie? Bis heute hat die Bundesregierung<br />

kein schlüssiges Konzept, wie erneuerbare<br />

Energien bis Mitte des Jahrhunderts<br />

den Hauptteil der Energieversorgung bereitstellen<br />

sollen. Für unser Energiesystem bedeutet<br />

dies einen grundlegenden Umbau,<br />

aber vor allem auch einen massiven Ausbau<br />

der Netze.<br />

Neben dem Thema Energiewende wurden<br />

2012 aber auch aktuelle Themen für die deutsche<br />

kerntechnische Community behandelt:<br />

Rückbau und Endlagerung; die Situation ein<br />

Jahr nach Fukushima sowohl in Deutschland<br />

als auch der Schweiz.<br />

Am 11. März jährte sich die unvergleichliche<br />

Katastrophe von Fukushima zum ersten Mal:<br />

massive Erdbeben und ein Tsunami, die<br />

zu umfangreichen Zerstörungen und vielen


Sektionen 15<br />

Referent Thema<br />

Uwe Stoll<br />

AREVA NP GmbH<br />

Dr. Astrid Petersen<br />

GNS mbH – Leiter Entsorgung Projekt Konrad<br />

Prof. Dr.-Ing. Johannes Paulus<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Würzburg-Schweinfurt | Fakultät Maschinenbau<br />

Volker Utke<br />

Energiewerke Nord GmbH<br />

Leiter der Anlage Greifswald<br />

Dr. Johannis Nöggerath<br />

Präsident der Schweizerischen Gesellschaft der<br />

Kernfachleute<br />

Toten führten, haben letztendlich unsere nukleare<br />

Welt – vor allem in Deutschland –<br />

nachhaltig beeinflusst. Die KTG-Ortssektion<br />

Erlangen/Nürnberg nahm dies zum Anlass,<br />

in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der<br />

Unternehmenskommunikation der AREVA<br />

NP GmbH die aktuelle Situation zu analysieren.<br />

In seinem Vortrag „Fukushima – ein<br />

Jahr danach... – aktuelle Situation vor Ort<br />

und „lessons learned“ erläuterte Referent<br />

Uwe Stoll vor fast 500 Teilnehmern den Zustand<br />

aller Reaktoren und berichtete zum<br />

Stand der von TEPCO eingeleiteten Maßnahmen<br />

ein Jahr nach der Katastrophe. Anschließend<br />

betrachtete er die „lessons learned“ –<br />

sowohl aus japanischer als auch deutscher<br />

Sicht.<br />

Die Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft<br />

e.V., Dr. Astrid Petersen, sprach am<br />

5. Juli 2012 zunächst über die zukünftige Ausrichtung<br />

und Strategie der KTG unter den uns<br />

allen bekannten geänderten Rahmenbedingungen<br />

und forderte die Mitglieder zu reger<br />

Beteiligung an der aktuellen Debatte „Perspektive<br />

– Strategie – Agenda 2022+“ auf.<br />

Der Fachvortrag von Dr. Astrid Petersen<br />

beschäftigte sich mit ihrer Verantwortung bei<br />

der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service<br />

mbH in Essen: der Endlagerung schwachund<br />

mittelradioaktiver Abfälle.<br />

Fukushima – ein Jahr danach... – aktuelle Situation<br />

vor Ort und „lessons learned“<br />

Endlagerung schwach- und mittelradioaktiver<br />

Abfälle<br />

Energiewende in Deutschland –<br />

Risiken und Chance<br />

Von Volllast zur grünen Wiese – Entwicklung eines<br />

Kernkraftwerkstandortes<br />

Kernenergie in der Schweiz – anderthalb Jahre<br />

nach Fukushima<br />

Während in der öffentlichen Auseinandersetzung<br />

meist nur die Entsorgung hochradioaktiver<br />

Abfälle ihren Niederschlag findet, existiert<br />

in Deutschland für die schwach- und<br />

mittelradioaktiven Abfälle bereits ein genehmigter<br />

Endlagerstandort. Das ehemalige Erzbergwerk<br />

Schacht Konrad in Salzgitter wird<br />

derzeit von der Bundesrepublik zum Endlager<br />

für schwach- und mittelradioaktive Abfälle<br />

umgebaut. Laut dem hierfür verantwortlichen<br />

Bundesamt für Strahlenschutz ist eine<br />

Inbetriebnahme frühestens 2019 vorgesehen.<br />

Durch den beschleunigten Ausstieg aus der<br />

Kernenergie bis 2022 sowie die kurzfristige<br />

Stilllegung und den Rückbau von acht Kernkraftwerken<br />

hat die Fertigstellung von Konrad<br />

noch an Dringlichkeit gewonnen. Denn<br />

die größte Menge der Abfälle für Konrad fällt<br />

beim Rückbau an. Schwach- und mittelaktive<br />

Abfälle liegen heute bereits in großer<br />

Menge vor und warten auf ihre Endlagerung.<br />

Die GNS ist hierbei verantwortlich für alle radioaktiven<br />

Abfälle der deutschen Energieversorger.<br />

Dies umfasst die Sicherstellung<br />

der Qualitätsstandards bei Konditionierung<br />

und Verpackung ebenso wie die Organisation<br />

der Anlieferung sämtlicher Abfälle aus<br />

dem Betrieb und dem Rückbau der deutschen<br />

Kernkraftwerke. Ziel ist es, die Abfälle so zu<br />

konditionieren und zu verpacken, dass sie in


16 Sektionen<br />

endlagerfähiger Form am „Endlagerzaun“<br />

abgeliefert werden können. Dort werden sie<br />

dem Bund übereignet.<br />

Am 24.07.2012 lud die Ortssektion nach<br />

Grafenrheinfeld zum Vortrag von Prof. Dr.<br />

Johannes Paulus von der Fachhochschule<br />

Würzburg-Schweinfurt zum Thema „Energiewende<br />

in Deutschland – Risiken und<br />

Chancen“ ein.<br />

Dabei bewertete Prof. Paulus die Nachhaltigkeit<br />

der Energieerzeugung durch Wind,<br />

Sonne und Biomasse und stellte dar, dass<br />

ohne Speicherung der überschüssigen, volatilen<br />

Stromerzeugung eine ökonomisch sinnvolle<br />

Integration in das bestehende Versorgungsnetz<br />

ausgeschlossen ist. Durch die unkoordinierte<br />

Förderung der regenerativen<br />

Energieerzeugung und deren vorrangigen<br />

Einspeisung werden Großkraftwerke verdrängt,<br />

aber nicht ersetzt, was sich entsprechend<br />

nachteilig auf die Netzstabilität auswirkt.<br />

Prof. Paulus sieht in der großtechnischen<br />

Umwandlung und Speicherung von<br />

überschüssig erzeugtem volatilem Strom in<br />

Wasserstoff und/oder Methan die größte<br />

Chance für eine erfolgreiche Umsetzung der<br />

Energiewende. Zur Speicherung könne unter<br />

anderem das bestehende Gasnetz genutzt<br />

werden, so dass wiederum Großkraftwerke<br />

zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität betrieben<br />

werden könnten.<br />

Erneut in Grafenrheinfeld stellte Volker Utke<br />

(Energiewerke Nord GmbH) als Leiter der<br />

Anlage Greifswald am 26.09.2012 im Vortrag<br />

„Von Volllast zur grünen Wiese – Entwicklung<br />

eines Kernkraftwerkstandortes”<br />

die Genehmigungsstrategie und technischen<br />

Konzepte zur Durchführung von Stilllegung,<br />

Demontage und Entsorgung dar. Er<br />

ging aber auch auf die Verantwortung für den<br />

Standort und die damit verbundenen Anstrengungen<br />

zur Industrieansiedlung ein.<br />

Seit 1995 werden die ehemaligen Kernkraftwerke<br />

Greifswald (KGR) im Bundesland<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Rheinsberg<br />

(KKR) im Bundesland Brandenburg stillge-<br />

legt und demontiert. Das derzeit weltweit<br />

größte Projekt zur Demontage von Kernkraftwerken<br />

am Standort Lubmin wird von<br />

der Energiewerke Nord GmbH (EWN) durchgeführt.<br />

Bereits seit 1991 wurde der Standort<br />

Lubmin unter Beibehaltung seiner Infrastruktur<br />

auf eine Nachnutzung vorbereitet<br />

und wurde somit zu einem wesentlichen Faktor<br />

zur Stabilisierung der Wirtschaft in Vorpommern.<br />

Am 21. November 2012 referierte in Erlangen<br />

der Präsident der Schweizerischen Gesellschaft<br />

der Kernfachleute (SGK) Dr. Johannis<br />

Nöggerath zum Thema „Kernenergie<br />

in der Schweiz – anderthalb Jahre nach<br />

Fukushima“.<br />

Mit ihrem Strommix aus Kernenergie und erneuerbaren<br />

Energien ist die Schweiz bis heute<br />

sehr gut gefahren – eigentlich kein Grund für<br />

die SGK, daran etwas zu ändern. Die Schweizer<br />

Kernkraftwerke produzieren zuverlässig,<br />

umweltfreundlich und sicher rund 40 % des<br />

inländischen Stroms.<br />

Doch auch in der Schweiz herrscht Ernüchterung<br />

im grauen Energiealltag: Seit Fukushima<br />

und der im Mai 2011 überstürzten Ausstiegsankündigung<br />

des Bundesrats bleibt die<br />

Energiepolitik ohne feste Konturen. Kostenfragen,<br />

Widersprüche zur Klimapolitik und<br />

Interessenkonflikte mit dem Schutz von Natur<br />

und Landschaft werden sichtbar.<br />

Dr. Johannis Nöggerath gab zunächst eine<br />

Zusammenfassung zu den Reaktionen der<br />

Schweizer Politik nach Fukushima und deren<br />

Auswirkungen auf die Kerntechnik in der<br />

Schweiz und berichtete ausführlich zu den<br />

Maßnahmen an den einzelnen Kraftwerksstandorten.<br />

Anschließend bewertete Dr. Nöggerath die<br />

«Energiestrategie 2050» des Bundesrates,<br />

die mittelfristig auf den Verzicht auf Kernenergie<br />

abzielt. Noch immer ist die Strategie<br />

mit vielen Unsicherheiten behaftet: Geplant<br />

sind zusätzliche Wasserkraftwerke, der<br />

massive Ausbau der neuen Erneuerbaren,


Sektionen 17<br />

Energieeffizienzmaßnahmen, Gaskraftwerke<br />

sowie Stromimporte. Dementsprechend<br />

kündigten die Verantwortlichen bereits<br />

eine große Eingriffstiefe über die nächsten<br />

Jahrzehnte an. Gegen die meisten Vorhaben<br />

des Bundesrats regt sich jetzt schon Widerstand.<br />

Was ist konkret das Ziel der Energiestrategie<br />

bis 2050? Es soll ein schrittweiser Ausstieg<br />

aus der Kernenergie erfolgen: bestehende<br />

Kraftwerke sollen am Ende ihrer sicherheitstechnischen<br />

Betriebsdauer stillgelegt<br />

und nicht durch neue Kernkraftwerke ersetzt<br />

werden.<br />

Aber: Das Schweizer Volk hat das letzte<br />

Wort! – Das neue Energiegesetz wird gerade<br />

in einem Vernehmlassungsverfahren von allen<br />

Beteiligten bis Ende Januar 2013 kommentiert,<br />

um anschließend im Parlament beraten<br />

zu werden. Ein allfälliges Referendum,<br />

welches für Änderungen der Verfassung<br />

oder Entscheidungen mit großer Tragweite<br />

obligatorisch ist, könnte frühestens<br />

2014 stattfinden. Es wurde noch nichts entschieden<br />

und der politische Prozess hat gerade<br />

erst begonnen.<br />

Vorstand der Ortssektion<br />

Am 5. Juli 2012 wählte die Ortssektion einen<br />

neuen Vorstand, dem ab sofort angehören:<br />

siehe Abbildung.<br />

Yvonne Broy wurde in ihrer Funktion als<br />

Sprecherin der Ortssektion von den gewählten<br />

Vorstandsmitgliedern einstimmig<br />

bestätigt. Herbert Hockgeiger übernimmt<br />

die Funktion des Stellvertreters; Petra-Britt<br />

Hoffmann wurde als Kassenwart bestätigt.<br />

Die Mitglieder des neu gewählten Vorstandes<br />

der Ortssektion Erlangen-Nürnberg sehen die<br />

Wahrnehmbarkeit der Mitglieder der Ortssektion<br />

als Befürworter der Kerntechnik in der<br />

Region sowie die Information über die friedliche<br />

Nutzung der Kernenergie in verschiedenen<br />

Technologiefeldern als ihre wichtigsten<br />

Ziele der zukünftigen Vorstandsarbeit an.<br />

Neben dem „internen“ Erfahrungsaustausch<br />

und Netzwerken der Mitglieder sollen zukünftig<br />

auch „externe“ Veranstaltungen dazu<br />

beitragen, das Wissen über und die sachliche<br />

Auseinandersetzung mit kerntechnischen<br />

Themen zu erhöhen.<br />

Dipl.-Ing. Yvonne Broy


18 Sektionen<br />

Hannover/Braunschweig<br />

Im Jahr 2012 fanden vier Veranstaltungen der<br />

Ortssektion Hannover-Braunschweig statt.<br />

Begonnen wurde das Jahr mit einem Vortrag:<br />

Am 8. Februar 2012 referierte Prof. Dr. Weiß<br />

bei E.ON Kernkraft in Hannover zum Thema<br />

„Sicherheitsüberprüfung deutscher Kernkraftwerke<br />

im Lichte des Unfalls im japanischen<br />

Fukushima“. Prof. Dr. Weiß, der<br />

technisch-wissenschaftliche Geschäftsführer<br />

der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit<br />

mbH (GRS) und Mitglied der<br />

Reaktorsicherheitskommission, ging in seinem<br />

hochinteressanten Vortrag ausführlich<br />

auf den Unfallablauf in Fukushima ein<br />

und bezog auch internationale Ansätze<br />

zu Stresstests (Frankreich, US-NRC, ENSI)<br />

zum Vergleich mit heran. Der Vortrag fand<br />

großen Anklang und es folgte eine rege Diskussion.<br />

Im Frühsommer folgte eine familienfreundliche<br />

Exkursion am 16. Juni. Wir unternahmen<br />

eine Rundwanderung im Nordharz von Ilsenburg<br />

durch das Ilsetal, vorbei an den Ilsefällen,<br />

der Plessenburg und dem Ilsestein. Trotz<br />

durchmischten Wetters genossen ca. 20 Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen aus 5 Ländern<br />

einen sehr schönen Tag – sowohl während<br />

der Wanderung als auch bei der Einkehr gab<br />

es reichlich Gelegenheit, sich neben dem<br />

fachlichen Austausch auch privat näher kennen<br />

zu lernen und an der frischen Luft neue<br />

Kontakte zu knüpfen oder alte Kontakte wieder<br />

aufzufrischen. Auf allgemeinen Wunsch<br />

werden wir auch für 2013 wieder eine ähnliche<br />

Exkursion einplanen.<br />

Der Exkursion schloss sich dann am 23. Juni<br />

2012 das schon traditionelle Sommerfest<br />

2012 der KTG-Ortssektion „mit Kaffee, Kuchen<br />

und Grillvergnügen“ an. Dank der erneuten<br />

Gastfreundschaft unseres ehemaligen<br />

Vorsitzenden und unserer Frau Kassenwart<br />

und auch weil sich das Wetter an diesem<br />

Tag von seiner schönsten Seite zeigte, war<br />

dieses Sommerfest für die anwesenden Mit-<br />

glieder und ihre Familien ein echtes Highlight.<br />

Mit einer Vortragsveranstaltung bei der DBE<br />

GmbH in Peine wurde das Jahr 2012 am<br />

11. Dezember beendet: „Der Hochtemperaturreaktor<br />

THTR 300“ war das Thema. Nach<br />

einer Vorstellung der beiden Unternehmen<br />

DBE GmbH und DBE Technology GmbH<br />

durch die Geschäftsführer Raapke und Dr.<br />

Filbert folgte eine hochinteressanter Fachvortrag<br />

zum Kernkraftwerk THTR 300 (Thorium-Hoch-Temperatur<br />

Reaktor) in Hamm. Die<br />

beiden Referenten Frau Dr. Helga Kalinowski<br />

und Herr Dr. Ivar Kalinowski wareninden<br />

80er Jahren langjährige Mitarbeiter des Herstellers<br />

bzw. des Betreibers des THTR. Sie berichteten<br />

über die Planung, die Errichtung und<br />

den Betrieb dieses Prototyps für die kommerzielle<br />

Nutzung von Hochtemperaturen (HTR),<br />

der von 1983 bis 1989 in Betrieb war. Es wurde<br />

ausführlich über die physikalischen und ingenieurtechnischen<br />

Grundlagen, den Bau, die<br />

Inbetriebnahme und die Betriebsergebnisse<br />

berichtet. Herr Dr. und Frau Dr. Kalinowski<br />

streuten auch viele kurzweilige persönliche<br />

Erinnerungen in den Vortrag ein. Der Vortrag<br />

fand großen Anklang, danach war wie immer<br />

Gelegenheit zur Diskussion und zum persönlichen<br />

Gespräch, von der die Teilnehmer<br />

auch ausgiebig Gebrauch machten.


Sektionen 19<br />

Alle Veranstaltungen der Ortssektion im Jahr<br />

2012 stießen auf reges Interesse und waren<br />

gut besucht. Die Mitgliederzahl der Ortssektion<br />

blieb annähernd konstant.<br />

Für das Jahr 2013 sind bisher angedacht:<br />

eine Sektionswanderung und<br />

Fachvorträge zur „Schachtanlage Asse“<br />

und zur „Endlagerproblematik im Lichte<br />

eines (erwarteten) Endlagersuchgesetzes“.<br />

Junge Generation<br />

Vorstand<br />

Dr. Gerhard Roos<br />

Im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik<br />

führte die Junge Generation ihre 17. Mitgliederversammlung<br />

durch. Zur Wahl des Vorstandes<br />

stellten sich insgesamt 5 Kandidaten. Neben<br />

den bereits zum Vorstand gehörenden Mitgliedern<br />

Yvonne Schmidt-Wohlfarth (EnBW)<br />

und Thomas Winkler (Siemens), die sich für<br />

eine weitere Amtsperiode zur Wiederwahl<br />

stellten, wurden Philipp Diekmann (GNS),<br />

Sven Jansen (VKTA), Lars Holt (HZDR) als<br />

neue Kandidaten bereits in den Wahlunterlagen<br />

vorgestellt.<br />

Die Wahl ergab unter Aufsicht der Wahlleiter<br />

Carsten George (RWE) und Evelyn Werner<br />

(EnBW), bei 370 versendeten Wahlunterlagen<br />

und einer Beteiligung von 28 abgegebenen<br />

Stimmzetteln, folgende Stimmverteilung:<br />

27 – Yvonne Schmidt-Wohlfarth<br />

20 – Thomas Winkler<br />

21 – Philipp Diekmann<br />

18 – Sven Jansen<br />

17 – Lars Holt<br />

Der Vorstand setzte sich 2012 wie folgt zusammen:<br />

Yvonne Schmidt-Wohlfarth<br />

Sprecherin<br />

Lars Holt<br />

Stellv. Sprecher<br />

Tobias Zschöckner<br />

Kassenwart<br />

Steffen Christmann<br />

Philipp Diekmann<br />

Marcel Schmidt<br />

Thomas Winkler<br />

Der Vorstand wurde 2012 durch folgende<br />

kooptierte Mitglieder unterstützt:<br />

Carsten George<br />

Helge Gottschling<br />

Thomas Zimmermann<br />

Markus Zink<br />

Evelyn Werner<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Zur Jungen Generation werden alle Mitglieder<br />

der KTG e.V. bis zur Vollendung des<br />

35. Lebensjahres gezählt. In 2012 wurden 24<br />

neue Mitglieder in die JG aufgenommen.<br />

Demgegenüber stehen 31 Austritte (Austritt<br />

bedeutet: Kündigung, Tod oder Ausschluss<br />

(wegen mangelnder Zahlung, nicht ermittelnde<br />

Anschrift etc.). Die Junge GEneration zählte<br />

zum 31. Dezember 2012 insgesamt 354<br />

Mitglieder und zeigt damit eine leicht sinkende<br />

Mitgliederzahl.<br />

Sitzungen des Vorstandes,<br />

Telefonkonferenzen<br />

Der Vorstand der Jungen Generation traf sich<br />

20.03.2012 zu einer Sitzung bei RWE in Essen.<br />

Hauptthema war zum einen der Rückblick auf<br />

die Ereignisse und Aktionen in 2011, insbesondere<br />

die Vorstellung der Ergebnisse des Strategie-Workshops<br />

im Sommer 2011, und zum anderen<br />

die Vorbereitung des laufenden Jahres<br />

(Nachwuchstagungen, Exkursion nach Tschernobyl,<br />

Jahrestagung u.v.m.).<br />

Des Weiteren wurden mehrere Telefonkonferenzen<br />

abgehalten, um konkrete Themen


20 Sektionen<br />

miteinander zu besprechen. Insbesondere waren<br />

dies die unten genannten Aktivitäten.<br />

Homepage der JG und weitere<br />

Kommunikation<br />

Seit dem Sommer 2012 ist die Junge Generation<br />

mit der neuen eigenen Homepage<br />

www.junge-generation.org im Internet vertreten.<br />

Sie dient dazu, eigenständig auf Aktivitäten<br />

und Veranstaltungen der JG hinzuweisen<br />

sowie letztere vor- und nachzubereiten.<br />

Dazu stehen den Vorstandsmitgliedern<br />

personalisierte E-Mail Adressen und E-Mail<br />

Verteiler zur Verfügung.<br />

Ferner bietet die Homepage den Teilnehmern<br />

der Nachwuchstagungen die Möglichkeit<br />

(nur KTG-Mitglieder), in einem gesicherten<br />

Bereich unter anderem Vorträge und Bilder<br />

herunterzuladen.<br />

Zur Dokumentation und Erfahrungssicherung<br />

im Zusammenhang mit der Vorstandarbeit<br />

wird außerdem ein webbasierter Speicher<br />

eingesetzt, der dem Vorstand zur Verfügung<br />

steht.<br />

Außerdem nutzt die JG die Möglichkeit, interessante<br />

Neuigkeiten und Wissenswertes<br />

rund um die Kerntechnik zu veröffentlichen.<br />

Jedes Mitglied hat die Möglichkeit dem Vorstand<br />

Material zur Veröffentlichung zur Verfügung<br />

zu stellen (Kontakt: info@junge-generation.org).<br />

Seit April 2012 gibt es auch bei facebook einen<br />

Auftritt der Jungen Generation, um im<br />

größten sozialen Netzwerk vertreten zu sein.<br />

Hier werden in erster Linie Neuigkeiten seitens<br />

des Vorstands der JG kundgetan.<br />

Teilnahme an KTG-Arbeitsgruppen<br />

AG Strategie<br />

Nach der Durchführung eines eigenen Strategieworkshops<br />

der Jungen Generation im Jahr<br />

2011, brachte die JG die selbstgemachte Erfahrung<br />

in die KTG-Arbeitsgruppe Strategie<br />

ein. Bei diversen Besprechungen wurde<br />

schnell deutlich, dass die KTG ein sehr aktiver<br />

Verein ist, jedoch die Kommunikation intern<br />

(zwischen Ortssektionen bzw. Fachgruppen)<br />

und extern (z.B. Öffentlichkeitsarbeit)<br />

ausbaufähig ist. Des Weiteren wurde<br />

darüber beraten, welche Zielgruppe die KTG<br />

heutzutage hat und wie sie sich im internationalen<br />

Umfeld weiterentwickeln kann.<br />

AG Kommunikation<br />

In 2012 hat der Vorstand der KTG eine Kommunikationsarbeitsgruppe<br />

gegründet. Diese<br />

AG soll den Ausbau und Stärkung des Vereins<br />

als Plattform und Netzwerk unterstützen.<br />

Erste Ideen wurden bereits zur Mitgliederversammlung<br />

während der Jahrestagung<br />

Kerntechnik 2012 in Stuttgart diskutiert. Seitens<br />

der JG wurde die AG unterstützt durch<br />

Carsten George und Helge Gottschling.<br />

Die aktuellen Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />

wurden in der KTG-Vorstandssitzung Ende<br />

November 2012 in Berlin vorgestellt und<br />

weitere Maßnahmen beschlossen:<br />

Überarbeitung des Internetauftritts mit<br />

dem Ziel das Onlineportal der KTG lebendiger<br />

und aktueller zu gestalten,<br />

bessere Vernetzung der Aktivitäten der<br />

Ortssektionen,<br />

Veröffentlichung aktueller Nachrichten<br />

rund um die KTG und zum Thema Kerntechnik<br />

auf Twitter und <strong>ktg</strong>.org sowie<br />

die Nutzung der atw als Kommunikationsorgan<br />

und schließlich<br />

die Implementierung eines Newsletters<br />

um die KTG-Mitglieder quartalsweise mit<br />

zahlreichen Informationen zu versorgen.<br />

Aktivitäten 2012<br />

Stammtische 2012<br />

Im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik,<br />

sowie im Rahmen der Vorstandschaftssit-


Sektionen 21<br />

zung am 30.03 und am 21.11. in Essen. wurde<br />

jeweils ein Stammtisch der Jungen Generation<br />

abgehalten. Diese Veranstaltungen werden<br />

durchschnittlich von 20 bis 40 Teilnehmern<br />

besucht. Sie dienen dem Erfahrungsaustausch<br />

und dem Get-Together und erfüllen<br />

damit die Ansprüche der Jungen Generation,<br />

ein Netzwerk der jungen Ingenieure<br />

und sonstigen Kerntechnikern zu bilden.<br />

Kernenergie Campus<br />

Auch im Jahr 2012 wollte die die Junge Generation<br />

im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik<br />

im Mai 2012 in Berlin den „Kernenergie<br />

Campus“ veranstalten. Hierzu wurden im<br />

Vorfeld die Schulen der Region angeschrieben,<br />

welche dann mit Hilfe eines Kernenergiequiz<br />

ihr Wissen unter Beweis stellen sollten.<br />

Leider war die Resonanz in diesem Jahr<br />

sehr negativ. Von den über 30 angeschriebenen<br />

Schulen sagten nur 2 offiziell ab. Von den<br />

anderen gab es keinerlei Rückmeldung.<br />

Obwohl das Programm schon stand, die Redner<br />

eingeladen und der Campus organisiert<br />

war, mussten wir diesen aufgrund fehlender<br />

Teilnehmer kurzfristig absagen.<br />

Die Junge Generation wird aber auch im Jahr<br />

2013 den Campus wieder anbieten und hier im<br />

Vorfeld noch aktiver auf die Schulen zugehen.<br />

Workshop und Podiumsdiskussion<br />

Gymnasium Münster<br />

Eine etablierte Veranstaltung des Kardinal<br />

von Galen Gymnasiums in Hiltrup ist der sog.<br />

interdisziplinäre Studientag. Im Jahr 2012<br />

stand diese Veranstaltung unter dem Motto:<br />

„Fukushima – ein Jahr danach“. Eingeladen<br />

waren neben Vertretern der Jungen Generation<br />

in der KTG e.V. auch ein Arzt, der sich in<br />

der IPPNW engagiert, sowie Vertreter diverser<br />

Bürgerbewegungen sowie ein Bürgermeister,<br />

der sich zum Ziel gesetzt hat, dass seine<br />

Gemeinde autark von regenerativer Energie<br />

versorgt wird.<br />

Nach der Einführungsveranstaltung, dem<br />

Vorlesen von Textpassagen aus dem Buch die<br />

Wolke durch Schüler sowie einem Vortrag<br />

über Strahlenschäden wurden die Schüler in<br />

Gruppen geteilt, um sich in Workshops dem<br />

Thema „Fukushima“ anzunähern. Die Junge<br />

Generation baute ihren Teil der Veranstaltung<br />

als Dialog auf. So konnte direkt auf das Interesse<br />

der Schüler, welches sich nicht nur auf<br />

technische Themen bezog, eingegangen werden.<br />

Neben Schaubildern wurden die Funktionsweise<br />

und die Sicherheitseinrichtungen<br />

eines Kernkraftwerks anhand eines Kraftwerksmodells<br />

dargestellt.<br />

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung<br />

durch eine teils sehr emotional geführte Podiumsdiskussion.<br />

Deutlich wurde hierbei vor allem,<br />

wie polarisierend das Thema Kernenergie<br />

auch bei Schülern wirkt.<br />

Zeitungsartikel zum Workshop<br />

Demonstration und Übergabe<br />

Protestbrief an Dr. Söder<br />

Anlässlich eines Vortrages zu „Nachhaltiger<br />

Finanzpolitik“ kam der bayerische Finanzmi-


22 Sektionen<br />

Zeitungsartikel zur Veranstaltung<br />

nister Dr. Markus Söder in das Kulturzentrum<br />

der Gemeinde Gundremmingen. Er war vor<br />

seiner Ernennung zum Finanzminister bayerischer<br />

Umweltminister und forcierte nach den<br />

Ereignissen von Fukushima in dieser Funktion<br />

die Debatte um den Atomausstieg. Um ihn<br />

daran zu erinnern, dass für eine nachhaltige<br />

Finanzpolitik auch eine kräftige Wirtschaft<br />

und somit eine nachhaltige Energiepolitik notwendig<br />

ist, waren ca. 200 Demonstranten vor<br />

den Veranstaltungsort gezogen. Die Junge<br />

Generation in der KTG e.V. übergab Dr. Söder<br />

einen Protestbrief, in dem gefordert wird:<br />

„endlich wieder Vernunft einkehren zu lassen<br />

und die sicheren deutschen Kernkraftwerke<br />

erst dann sukzessive abzuschalten, wenn die<br />

notwendigen Ersatzkapazitäten geschaffen<br />

und der Strom tatsächlich dort, wo er gebraucht<br />

wird, verfügbar ist“.dort, wo er gebraucht<br />

wird, verfügbar ist“.<br />

Exkursion nach Tschernobyl<br />

Gemeinsam mit der Jungen Generation in der<br />

Österreichischen Kerntechnischen Gesellschaft<br />

und der ukrainischen Jungen Generation<br />

organisierte die JG eine viertägige kerntechnische<br />

Exkursion in die Ukraine, wobei<br />

am ersten Tag die Anreise nach Kiew und am<br />

vierten Tag die Abreise erfolgte. Hauptziel der<br />

Exkursion war der havarierte Block 4 des<br />

Kernkraftwerks in Tschernobyl. Neben dem<br />

damals neusten in Betrieb befindlichen Block<br />

am Standort, waren Block 1, 2 und 3 in Betrieb<br />

sowiedieBlöcke5und6inBau.DerBauder<br />

Blöcke 5 und 6 wurde nach dem Ereignis der<br />

Kategorie INES 7 gestoppt. Als letzter Block<br />

wurde Block 3 im Jahr 2000 abgeschaltet.<br />

Am ersten vollen Exkursionstag in der Ukraine<br />

stand die eintägige Fahrt nach Tschernobyl<br />

auf dem Programm. Nach einer mehrstündigen<br />

Fahrt besuchten die Teilnehmer zunächst<br />

das Informationszentrum, das sich in Sichtweite<br />

des havarierten Blockes 4 befindet. Neben<br />

einem Vortrag zur Geschichte sowie den<br />

zukünftigen Sicherungs- und Rückbauaktivitäten<br />

am Standort besichtigten die Teilnehmer<br />

die Ausstellung im Informationszentrum, u. a.<br />

ist Gegenstand der Ausstellung ein anschauliches<br />

Exponat mit dem Ist-Zustand des Blockes<br />

4. Das Programm in Tschernobyl wurde<br />

durch die Besichtigung der benachbarten<br />

Stadt Prypjat, einer Durchfahrt durch die<br />

Sperrzone, einer Fahrt um das gesamte Kraftwerksgelände<br />

sowie eines ukrainisches Mittagessen<br />

in der Besucherkantine abgerundet.<br />

Geplant war zudem noch eine Besichtigung<br />

eines Kontrollraumes (Warte) des RBMK-<br />

Blockes 1, 2 oder 3, wobei diese aufgrund einer<br />

Buspanne auf dem Weg von Kiew nach<br />

Tschernobyl ausfallen musste.<br />

Das „Ukrainian National Chornobyl Museum“<br />

in Kiew wurde am darauf folgenden<br />

Tag besucht. Dieses zeigt anhand einer Viel-


Sektionen 23<br />

zahl von Exponaten den Ablauf des Unfalls,<br />

die Schutz-/ Gegenmaßnahmen und die Auswirkungen<br />

des Unfalls im Block 4. Neben<br />

dem Museumsbesuch wurde das Tagesprogramm<br />

durch ein Sightseeing-Programm in<br />

Kiew und ein gemeinsames Mittagessen abgerundet.<br />

Im Rahmen der Exkursion fanden<br />

auch zwei gemeinsame Dinner mit Vertretern<br />

der ukrainischen Jungen Generation statt. Daneben<br />

konnten sich bei den Dinners auch<br />

die Teilnehmer untereinander besser kennenlernen.<br />

Im Jahr 2013 wird die JG seinen Mitgliedern<br />

wieder eine Exkursions ins europäische Ausland<br />

anbieten. Diese wird wiederum mit der<br />

Jungen Generation in der Österreichischen<br />

Kerntechnischen Gesellschaft veranstaltet und<br />

mit Hilfe der französischen Jungen Generation<br />

organisiert. Neben der Besichtigung des<br />

schnellen Brüters Superphénix stehen Besichtigungen<br />

einer MOX-Brennelementfertigung<br />

der AREVA und zweier Schwerkomponentenfertigungen<br />

der AREVA auf dem Programm.<br />

Havarierter Block in Tschernobyl<br />

Nachwuchstagungen<br />

Süd – Zwentendorf<br />

Die diesjährige Südtagung der JG fand in unserem<br />

Nachbarland Österreich, genauer in<br />

Zwentendorf, statt. Unter dem Motte „KERN-<br />

KRAFT. EINE LEBENSGESCHICHTE<br />

HAUTNAH UND ZUM ANFASSEN“ trafen<br />

sich ca. 50 junge Nachwuchskräfte in der Zeit<br />

vom 19. bis 21. September 2012.<br />

Die goldene Regel des Strahlenschutzes, jeder<br />

Kerntechniker kennt sie und weiß, wie er<br />

sich zu verhalten hat: ALARA (As Low As<br />

Reasonable Achievable). Doch bei dieser Tagung<br />

blieben der Reaktordruckbehälter, Sicherheitsbehälter<br />

und Kondensationskammer<br />

keine Orte, die wir nur von Bildern und<br />

Beschreibungen kennen. Mit dem Besuch im<br />

nie in Betrieb gegangenen Kernkraftwerk<br />

Tullnerfeld konnten die Teilnehmer nun<br />

durch interessante Vorträge und eine exklusive<br />

Fachführung die Lebensgeschichte und<br />

technischen Details eines Siedewasserreaktors<br />

genau erfassen und unvergessliche Einblicke<br />

gewinnen.<br />

Nach der Anreise am 19.9.12 und einer<br />

Weinprobe bei einem ortsansässigen Winzer<br />

starteten die Teilnehmer in den ersten Tagungstag.<br />

Dieser stand ganz im Zeichen des<br />

Siedewassers, angefangen von der Geschichte<br />

des Kraftwerks bis hin zu den Entwicklungen<br />

der Siedewassertechnik. Den Abschluss<br />

der Vortragsreihe bildete die ausgedehnte<br />

Führung in kleinen Gruppen durch das Kraftwerk.<br />

Ausklang fand der Tag gleich in Sichtweite<br />

des Kraftwerks. In der Bärndorfer Hütte<br />

waren alle Teilnehmer und Referenten<br />

rund um versorgt und konnten gemütlich die<br />

gewonnen Eindrücke setzen lassen.<br />

Am zweiten Vortragstag standen aktuelle<br />

Themen wie der EU-Stresstest, die Endlagerung<br />

aber auch internationale Entwicklungen<br />

im Vordergrund und rundeten das Tagungsprogramm<br />

ab.<br />

Nord – Greifswald<br />

Vom 15. bis 17.11.2012 kamen in Greifswald<br />

junge Kerntechniker und Strahlenschützer zusammen,<br />

um sich einerseits über Techniken<br />

des Rückbaus auszutauschen und andererseits<br />

den aktuellen Stand der Forschung für eine<br />

neue Energiequelle, die Kernfusion, zu beleuchten.<br />

Dazu ist Greifswald prädestiniert:<br />

Es wurden Exkursionen durchgeführt – einer-


24 Sektionen<br />

Teilnehmer der Nachwuchstagung Süd in Zwentendorf<br />

Teilnehmer der Nachwuchstagung Nord in Greifwald<br />

seits in die Vergangenheit zum stillgelegten<br />

Block 6 des KKW Greifswald, der komplett<br />

begangen werden kann. Andererseits führte<br />

eine Exkursion ins Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik, um den in Bau befindlichen<br />

Wendelstein 7-X zu besichtigen.


Sektionen 25<br />

Das Vortragsprogramm erstreckte sich über<br />

das gleiche Themenfeld. Grundlagen und<br />

Stand der Fusionsforschung wurden ebenso<br />

behandelt wie Beispiele aus dem Rückbau<br />

und der Freigabe von Kernanlagen. Ein Vortrag<br />

über die neu errichtete Nord-Stream-Pipeline<br />

rundete das Programm ab.<br />

Die Abende gehörten dem Kennenlernen und<br />

dem Meinungsaustausch – am ersten Abend<br />

bei einem Dinner im Hotel und später dann in<br />

der Hotelbar, am zweiten Abend in einem direkt<br />

an der Mole des alten Hafens gelegenen<br />

Restaurant und später dann in der schönen,<br />

studentisch belebten Altstadt der Universitäts-<br />

und Hansestadt Greifswald.<br />

Am Samstag hieß es dann früh aufbrechen,<br />

um den Kreidefelsen auf Rügen zu besichtigen<br />

und mit etwas Wetterglück etwa so zu sehen,<br />

wie ihn Casper-David-Friedrich, der lebensgroß<br />

im Tagungshotel saß und über die<br />

Tagung wachte, sah.<br />

Besuch der DH Karlsruhe in Olkiluoto<br />

Schüler-, Studierenden- und<br />

Doktorandenförderung<br />

Jedes Jahr fördert die Junge Generation der<br />

KTG Exkursionen von Hochschulen und Forschungszentren<br />

zu kerntechnischen Einrichtungen.<br />

Wie im Jahr 2011, wurden auch 2012<br />

wieder 7 Exkursionen mit insgesamt 3300 €<br />

gefördert. Die Exkursionsziele waren das Simulatorzentrum<br />

in Essen, die Schachtanlage<br />

KONRAD, in Schweden das Endlager Forsmark<br />

und das BE-Zwischenlager und KKW<br />

Oskarshamm, in Greifswald das Institut für<br />

Plasmaphysik, die Wendelstein-Fusionsversuchanlage<br />

und die Energiewerke Nord und<br />

das Zwischenlager Nord, in Karlstein die<br />

AREVA und ANF, in Würzburg Babcock Noell<br />

und den EPR in Olkiluoto.<br />

Die teilnehmenden Studierenden gehörten<br />

verschiedenen Studienrichtungen wie technische<br />

Informatik, Energietechnik, Physik<br />

und Strahlenschutz an. Die Exkursionsbe-


26 Sektionen<br />

richte wurden und werden in der atw veröffentlicht.<br />

Die Briefe mit der Ankündigung<br />

der Aktion von 2013 wurden im Dezember<br />

2012 verschickt. Das Budget wird auf der<br />

nächsten Vorstandssitzung festgelegt.<br />

In 2012 wurden folgende Exkursionen finanziell<br />

unterstützt:<br />

Beuth-HS Berlin nach Essen<br />

mit 250 €<br />

Uni Stuttgart nach KONRAD<br />

mit 450 €<br />

TU Dresden (Physik) nach Schweden<br />

mit 700 €<br />

TU Dresden (Maschinenbau) nach Greifswald<br />

mit 350 €<br />

RWTH Aachen nach Greifswald<br />

mit 550 €<br />

HZDR nach Karlstein und Würzburg<br />

mit 400 €<br />

DH Karlsruhe nach Finnland<br />

mit 600 €<br />

Kontakt zur europäischen<br />

Jungen Generation ENS-YG<br />

Die Junge Generation ist im Vorstand der European<br />

Nuclear Society (ENS) Young Generation<br />

aktiv und nimmt regelmäßig an den<br />

Treffen des Core Committee teil.<br />

Nachdem im Oktober 2011 die JG selbst ein<br />

Arbeitstreffen (Core Committee Meeting) in<br />

Nürnberg ausrichten durfte, war die JG auch<br />

2012 bei zwei Treffen in Warschau und Amsterdam<br />

vertreten.<br />

Auch beim International Youth Nuclear Congress<br />

(IYNC) in Charlotte (US) stellte die JG<br />

Ihre Arbeit im Rahmen einer Veröffentlichung<br />

vor. Der dazugehörige Vortrag wurde<br />

als zweitbester des gesamten Kongresses<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Junge Generation wird auch 2013 diese<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.<br />

Yvonne Schmidt-Wohlfarth<br />

Lars Holt<br />

Karlsruhe-Mannheim-Stuttgart<br />

Das Jahr 2012 war für die Ortssektion – unfreiwillig<br />

– ein ausgesprochen ruhiges Jahr.<br />

Zum einen saß der Teufel in fast allen organisatorischen<br />

Details und verhinderte erfolgreich<br />

das Stattfinden einer kleinen und vor allem<br />

der Großen Exkursion. Sie war als Besuch<br />

von AREVA in Chalon-sur-Saône geplant.<br />

Trotz heftiger Bemühungen auf Seiten<br />

von AREVA und der KTG konnte nach mehrfachen<br />

Verschiebungen kein Termin im Jahr<br />

2012 mehr realisiert werden (Anmerkung der<br />

Redaktion: Die Exkursion wurde inzwischen<br />

im April 2013 nachgeholt).<br />

Zum anderen schlug sich die allgemeine Depression<br />

und Demotivation der kerntechnischen<br />

Community auch in der Ortssektion<br />

nieder. Waren die Anregungen aus dem Kreis<br />

der Ortssektionsmitglieder zu Exkursionen,<br />

Stammtischen und anderen Veranstaltungen<br />

in den vergangenen Jahren immer zahlreich,<br />

so spürte man im Jahr 2012 eine gewisse Zurückhaltung.<br />

Nichtsdestoweniger gab es kurz vor Jahresende<br />

doch noch eine Veranstaltung: Im Rahmen<br />

eines Stammtisches referierte Mitglied<br />

Dr. Lothar Steinbock (KIT) zum Thema:<br />

„Stand der Forschung zur Trägheitsfusion<br />

und anderen nicht-magnetische<br />

Fusionsverfahren“<br />

Dabei behandelte er die Themen und Projekte:<br />

National Ignition Facility (NIF) am Lawrence<br />

Livermore National Laboratory in<br />

Kalifornien (https://lasers.llnl.gov)<br />

OMEGA Laser Facility der Rochester<br />

University (New York),<br />

www.lle.rochester.edu/omega_facility<br />

Europäisches Projekt HiPER (www.hiper-laser.org)<br />

Myon-katalysierte Fusion<br />

Bubble-Fusion<br />

Bose-Einstein-Kondensation


Sektionen 27<br />

Der erwartungsgemäß sehr interessante Vortrag<br />

wurde mit einem anschließenden gemütlichen<br />

Beisammensein abgerundet.<br />

Der Ausblick auf 2013 gestaltet sich, was<br />

Veranstaltungen angeht, wieder hoffnungsvoll:<br />

Mindestens vier Veranstaltungen sind<br />

bereits fest geplant, und Ideen für weitere<br />

gibt es wieder zahlreich.<br />

Leider hat die Ortssektion 2012 den Tod eines<br />

ihrer früheren Sprecher zu beklagen:<br />

Dr. rer. nat. Hans-Jürgen Zech<br />

starb nach schwerer<br />

Krankheit am 23. April<br />

2012. Dr. Zech, geboren<br />

am 25. Dezember 1932,<br />

trat bereits 1973 in die<br />

KTG ein und übernahm<br />

das Amt des Sprechers<br />

der Ortssektion Mitte<br />

der 1980er Jahre von<br />

Herrn Dipl.-Phys. Hans<br />

Wild. Er betreute dieses Amt insgesamt acht<br />

Jahre.<br />

Dr. Zech war Mitarbeiter des Instituts für Angewandte<br />

Reaktortechnik (IAR) des damaligen<br />

Kernforschungszentrums Karlsruhe (heute<br />

Teil des Karlsruher Instituts für Technologie,<br />

KIT). Danach wechselte er innerhalb des<br />

Kernforschungszentrums zur Schule für<br />

Kerntechnik (SKT), heute das Fortbildungszentrum<br />

Technik und Umwelt (FTU) im KIT.<br />

Dr. Zech bestach durch seine liebenswürdige<br />

Art im persönlichen Umgang mit Menschen.<br />

Auch im Diskurs polarisierender Themen war<br />

er immer auf Ausgleich bedacht. Gleichzeitig<br />

machte er nie einen Hehl daraus, ein begeisterter<br />

Anhänger der Kerntechnik zu sein.<br />

Mit seinem Tod haben wir einen sehr engagierten<br />

und sehr geschätzten Kollegen und<br />

Mitstreiter verloren.<br />

Dr. Hans-Jürgen Goebelbecker<br />

Rheinland<br />

Das Jahr 2012 stand ganz im Zeichen intensiver<br />

Diskussionen über Fragen der zukünftigen<br />

Konzeption der KTG nach dem deutschen Alleingang<br />

in den Kernenergieausstieg und<br />

Ideen für eine Neuausrichtung (z. B. Internationalisierung).<br />

Entsprechende Kommentare<br />

wurden über den OS-Vorstand in die diversen<br />

KTG-Gremien eingebracht.<br />

Darüber hinaus wurden Beiträge zur Intensivierung<br />

der Außendarstellung via Internet unter<br />

dem Format „Kernthemen“ erarbeitet.<br />

Aus organisatorischen Gründen musste die<br />

jährliche Mitgliederversammlung entfallen.<br />

Dr. Wolfgang Steinwarz<br />

Rhein/Ruhr<br />

Am 29. März fand bei der URENCO Deutschland<br />

in Gronau die Mitgliederversammlung<br />

2012 statt. Mit 30 Teilnehmern war die Resonanz<br />

so wie in den Vorjahren.<br />

Da unser langjähriger Vorsitzender, Gerhard<br />

Hottenrott, unsere Schatzmeister Dr. Wolfgang<br />

von Heesen sowie unser Vorstandsmitglied<br />

Dr. Dietrich Hoffmann aus dem aktiven<br />

Berufsleben und wunschgemäß gleichzeitig<br />

aus dem Vorstand ausgeschieden sind, wurden<br />

im Rahmen der ohnehin anstehenden<br />

Neuwahlen drei neue Vorstandsmitglieder gewählt,<br />

Dr. Volker Dannert, RWE, Norbert<br />

Schröder, Steag, und Wilhelm Graf, GNS.<br />

Dr. Joachim Ohnemus wurde wiedergewählt.<br />

Dr. Astrid Petersen, die an der Mitgliederversammlung<br />

als Vorsitzende der KTG teilnahm,<br />

dankte dem langjährigen Vorstand für die engagierte<br />

Tätigkeit. Darüber hinaus erläuterte<br />

und diskutierte sie die künftige Strategie der<br />

KTG mit den OS-Mitgliedern.<br />

Im Anschluss daran fand eine Betriebsbesichtigung<br />

der Urananreicherungsanlage statt.<br />

Am 4. Juli konstituierte sich der vierköpfige<br />

Vorstand und teilte sich die Aufgaben und


28 Sektionen<br />

Verantwortlichkeiten wie folgt: Dr. Joachim<br />

Ohnemus, Sprecher, Norbert Schröder,<br />

Schatzmeister, Wilhelm Graf, Schriftführer,<br />

und Dr. Volker Dannert, Beisitzer.<br />

Alle Sektionsmitglieder wurden über die Ergebnisse<br />

der konstituierenden Sitzung schriftlich<br />

informiert.<br />

Dr. Volker Dannert organisierte einen Vortrag<br />

zum Thema „Die Energiewende aus der<br />

Sicht eines Energieversorgers“ im Hause<br />

RWE. Vor ca. 80 Zuhörern erläuterte Dr. Michael<br />

Müller, Leiter Asset Management Erzeugung<br />

RWE Power, die Mechanismen im<br />

aktuellen Strommarkt und die teilweise komplexen<br />

Folgewirkungen auf den bestehenden<br />

Kraftwerkspark und zukünftige Investitionen<br />

im Energiesektor. Dem Vortrag folgte eine<br />

lebhafte Diskussion, die nochmals die enormen<br />

Herausforderungen deutlich machte, die<br />

durch das vorliegende regulatorische Umfeld<br />

geschaffen und dringend, insbesondere auf<br />

politischer Ebene, gelöst werden müssen.<br />

Zurzeit prüft Wilhelm Graf die Möglichkeit<br />

einer Exkursion nach Ahaus, die in der ersten<br />

Jahreshälfte 2013 stattfinden soll.<br />

Dr. Joachim Ohnemus<br />

Sachsen<br />

Die Ortssektion Sachsen konnte für seine Mitglieder<br />

und Interessierte im Jahr 2012 drei<br />

Veranstaltungen anbieten.<br />

Am 17. April fand ein vom Dresdner VDI AK<br />

Energietechnik veranstaltetes Kolloquium zum<br />

Thema „Kraftwerkstechnik und Entsorgungsfragen“<br />

statt. Prof. Hurtado trug mit einem Vortrag<br />

zum Gelingen der Veranstaltung bei.<br />

Eine Exkursion zur WISMUT (Standort Ronneburg)<br />

fand guten Zuspruch. Das tagesfüllende<br />

Programm umfasste einen ausführlichen<br />

Vortrag zur Geschichte des Standortes<br />

und zur aktuellen Sanierungsstand, die Befahrung<br />

einer der 4 industriellen Absetzanlagen<br />

(IAA Culmitzsch). die Fahrt zur „Schmir-<br />

chauer Höhe“ und der Besuch der sehenswerten<br />

Ausstellung „Wismut*Objekt90“ – eine<br />

Ausstellung zur Geschichte der WISMUT.<br />

Zur Jahresabschlussveranstaltung am 12. Dezember<br />

wurden das Jahr ausgewertet, Bilanz<br />

gezogen und Zielstellungen für 2013 erörtert.<br />

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch<br />

einen sehr anschaulichen Vortrag von Herrn<br />

Dr. Wolfgang Lippmann zu den Reaktoren der<br />

4. Generation, der Vor- und Nachteile der einzelnen<br />

Technologien deutlich herausstellte<br />

und das Ganze immer wieder Bezug zu entsprechenden<br />

Anlagen weltweit herstellte.<br />

Im Rahmen der Mitarbeit als Vertreter des Mittelstandes<br />

Sachsen wurden kerntechnische<br />

Themen in der Bundeskommission „Energie<br />

und Umwelt" der Mittelstandsvereinigung der<br />

CDU/CSU durch das Vorstandsmitglied der<br />

KTG-Sachsen Jan-Christian Lewitz vertreten.<br />

Nachdem die Politik in Deutschland nach Fukushima<br />

versucht, die friedliche Nutzung der<br />

Kernenergie von der Tagesordnung fern zu halten,<br />

war zum Beispiel „Fracking“ ein Thema in<br />

dieser Kommission. Es war durch verschiedene<br />

Initiativen geplant, ein Gesetz ohne Forderung<br />

nach einer UVP bei der Beantragung von<br />

Fracking in Deutschland durchzusetzen. Durch<br />

einen Vergleich mit den Anforderungen an die<br />

Endlagerung radioaktiver Stoffe wurde schnell<br />

deutlich, dass eine Technologie, die Schadstoffe<br />

bereits bei der Gewinnung von Rohstoffen in<br />

die Geosphäre einbringt, nicht ohne UVP<br />

durchgeführt werden sollte.<br />

Der Internet-Auftritt der Ortssektion wurde<br />

weiter gepflegt. Die Webseite wird zur Information<br />

der Mitglieder, zur Dokumentation der<br />

Veranstaltungen und für Kommentare zur<br />

Kernenergiepolitik und deren Spiegelung in<br />

den Medien benutzt. Viele Vorträge und Informationen<br />

sind auf http://www.<strong>ktg</strong>-sachsen.de<br />

einsehbar.<br />

Kompetenzzentrum Ost für Kerntechnik<br />

Das jährliche Doktorandenseminar im Rahmen<br />

des Kompetenzzentrums Ost für Kerntechnik,<br />

das von Institutionen der TU Dresden (TUD),


Sektionen 29<br />

der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG), vom<br />

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

(HZDR) und vom Verein für Kern- und Verfahrenstechnik<br />

(VKTA) gebildet wird, fand am<br />

13. Dezember im HZDR statt.<br />

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Sören<br />

Kliem, Sprecher des Programms: „Nukleare<br />

Sicherheitsforschung des HZDR“, die<br />

anwesenden 58 Doktoranden und Gäste. Im<br />

Einführungsvortrag informierte danach Frau<br />

Dr. Concetta Fazio vom KIT Karlsruhe über<br />

den „Aktuellen Stand von Wissenschaft und<br />

Technik sowie über geplante Initiativen zur<br />

Partitionierung und Transmutation radioaktiver<br />

Abfälle“.<br />

Im Anschluss stellten Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler<br />

vom Kompetenzzentrum<br />

Ost in 10 Vorträgen und 7 Poster die Ergebnisse<br />

ihrer Promotionsarbeiten zur kerntechnischen<br />

Sicherheit und zur Endlagerung<br />

vor. Die nunmehr 7. Veranstaltung dieser Art<br />

spiegelte zum wiederholten Mal das hohe<br />

wissenschaftliche Niveau der Forschungsarbeiten<br />

im Kompetenzverbundes Ost wieder.<br />

Zum Schluss zog Prof. Hurtado von der TU<br />

Dresden ein durchweg positives Resümee.<br />

HZDR / VKTA<br />

Die KTG-Fachgruppe „Thermo- und Fluiddynamik“<br />

führte am 11. und 12. Oktober ein<br />

Fachtagung zum Thema: Kondensationsinduzierte<br />

Druckstöße und Sieden in DWR im<br />

HZDR durch. Nach den Plenarvorträgen zum<br />

„Förderkonzept Energie 2020+“, zu „Modellentwicklung“<br />

sowie „hochauflösender Zweiphasenmesstechnik“<br />

gingen die Fachvorträge<br />

zu dem Forschungsverbund „Kondensationsinduzierte<br />

Druckstöße“ auf im Technikumsmaßstab<br />

durchgeführte Experimente sowie<br />

die hieran anschließende Modellentwicklung<br />

ein. Die Fachvorträge zu dem Forschungsverbund<br />

„Sieden in DWR“ am zweiten Tag waren<br />

kleinskaligen Experimenten zur Untersuchung<br />

von Siedevorgängen bei Anwendung<br />

moderner Messverfahren, aktuellen CFD-<br />

Ansätzen der Modellierung von Siedevor-<br />

gängen sowie großskaligen Experimenten<br />

und Simulationen gewidmet.<br />

Weitergeführt wurde auch die Arbeit mit<br />

Schülern sowie Vorträge für interessierte Besuchergruppen.<br />

Großen Anklang fanden<br />

kleine Praktika für Dresdner Schulen und<br />

Pirnaer Gymnasien, sowie Führungen durch<br />

verschiedene Anlagen des Standortes. Auch<br />

2012 wurde das Schülerlabor im HZDR von<br />

Gruppen der umliegenden Schulen rege genutzt.<br />

Hier können experimentell aktuelle<br />

Fragestellungen aus den Instituten eigenhändig<br />

erforscht werden.<br />

Zum Tag des offenen Labors am 12. Mai öffnet<br />

der Forschungsstandort Dresden-Rossendorf<br />

seine Türen für die Öffentlichkeit. Fragen<br />

zu kerntechnischen Themen konnten<br />

wieder fachkompetent beantwortet werden.<br />

TU Dresden<br />

Experimentelle Basis für die kerntechnische<br />

Ausbildung an der TU Dresden ist der 2005<br />

umfassend erneuerte Ausbildungskernreaktor<br />

AKR-2. Die Anlage wird über die studentische<br />

Ausbildung der Professur Wasserstoff-<br />

und Kernenergietechnik hinaus auch<br />

von Studenten anderer Fakultäten sowie von<br />

anderen Hochschulen genutzt, so z. B. von<br />

Studierenden der RWTH Aachen im Rahmen<br />

einer Hochschulvereinbarung. Eine weitere<br />

Hochschulvereinbarung besteht bereits seit<br />

2005 unter dem Dach des Kompetenzzentrums<br />

Ost für Kerntechnik mit der Hochschule<br />

Zittau/Görlitz für Studierende des Studiengangs<br />

Energie- und Umwelttechnik.<br />

Teil der Öffentlichkeitsarbeit am AKR-2 waren<br />

auch 2012 wieder traditionell zahlreiche<br />

Veranstaltungen im Sinne der KTG zur Information<br />

und Diskussion mit interessierten Gästen<br />

aus der Öffentlichkeit, wobei der moderne<br />

Ausbildungskernreaktor als Anschauungsund<br />

Versuchsobjekt hohe Attraktivität besitzt.<br />

Informationsveranstaltungen zur Kernenergie,<br />

die als besonderen Höhepunkt stets einen<br />

eigenen Start des AKR-2 durch die Teilneh-


30 Sektionen<br />

mer selbst einschließen, werden regelmäßig<br />

u. a. für das Studium Generale, die Bürgeruniversität<br />

und für die Seniorenakademie angeboten<br />

und in erfreulichem Umfang wahrgenommen<br />

bzw. für beliebige sonstige angemeldete<br />

Gruppen durchgeführt.<br />

Zur „Langen Nacht der Wissenschaft“ am 06.<br />

Juli besuchten wie in den vergangenen Jahren<br />

weit mehr als 200 Personen in vier Abendveranstaltungen<br />

den AKR-2 und interessierten<br />

sich bis deutlich nach Mitternacht für den<br />

Kernreaktor, die Studienmöglichkeiten oder<br />

allgemeine Fragen der Kernenergetik.<br />

Im „Schnupperstudium“ im Januar und zum<br />

„Unitag“ am 09. Juni wurde interessierten<br />

Schülern ein Einblick in das Studium an der<br />

Professur und im Speziellen in die experimentellen<br />

Möglichkeiten am AKR-2 gegeben.<br />

Gleichzeitig war die Fa. AREVA NP bereits<br />

zum achten Mal mit einem Informationsstand<br />

in den „Unitag“ einbezogen, um<br />

den Zusammenhang zwischen kerntechnischer<br />

Ausbildung an der TU Dresden und einem<br />

möglichen späteren Arbeitsfeld zu demonstrieren.<br />

Zusätzlich wurden auch 2012 für Schüler von<br />

Physik-Leistungskursen von Gymnasien aus<br />

Dresden, Sachsen und noch darüber hinaus<br />

besondere Physikstunden zur Kerntechnik<br />

durchgeführt, die jeweils einführende Vorträge,<br />

als besondere Attraktion einen eigenen<br />

Reaktorstart, Messungen zum Strahlenschutz<br />

und stets anregende Diskussionen beinhalten.<br />

Der AKR-2 ist einer der 5 Komplexe des<br />

2011 neu in Betrieb genommenen Zentrums<br />

für Energietechnik der TU Dresden (ZET), in<br />

dem die energietechnische Kompetenz der<br />

Universität in den Bereichen fossile Kraftwerke,<br />

erneuerbare Energien, Energieeffizienz,<br />

leistungsfähige Netze und Integration<br />

erneuerbarer Energien, energetische Gebäudesanierung,<br />

Mobilität und auch die Kernenergie<br />

mit dem AKR-2 gebündelt sind. Somit<br />

steht bei Demonstrationen und Besichtigungen<br />

des ZET für nationale und internationale<br />

Gäste auch immer der Ausbildungskernreaktor<br />

mit im Focus.<br />

Insgesamt konnten im Jahr 2012 wieder mehr<br />

als 1350 Gäste am AKR-2 begrüßt und betreut<br />

werden.<br />

Überregional gewinnt der AKR-2 auch dadurch<br />

an Bedeutung, dass seit 2006 auf<br />

Grundlage eines abgeschlossenen Kooperationsvertrages<br />

mit AREVA NP jeweils einwöchige<br />

Weiterbildungskurse Reaktorphysik für<br />

Mitarbeiter aus der kerntechnischen Industrie<br />

stattfinden, mit denen nicht zuletzt die kerntechnischen<br />

Kompetenzen in Sachsen nach<br />

außen kommuniziert werden. Ähnlich gelagerte<br />

Kurse fanden zusätzlich für die GRS<br />

statt, die in das Trainee-Programm der GRS-<br />

Akademie eingebunden sind, sowie erstmals<br />

auch für die E.ON Kraftwerke GmbH.<br />

Voller Erfolg war auch das 44. Kraftwerkstechnischen<br />

Kolloquiums 2012 an der TU<br />

Dresden mit dem integrierten Kernenergetischen<br />

Symposium. Mit 8 Vorträgen und einer<br />

Podiumsdiskussion wurde das umfangreiche<br />

Programm des Kolloquiums bereichert.<br />

Hochschule Zittau/Görlitz<br />

Ergänzend zu den regulären Veranstaltungen<br />

im Studienverlauf fanden 2012 weitere interessante<br />

Veranstaltungen statt. Gastvorlesungen<br />

durch Mitarbeiter der E.ON Kernkraft<br />

Schweden/Deutschland), Kernkraftwerk Gösgen-Däniken<br />

AG, Schweiz waren die Vorträge<br />

zum Kernbrennstoffzyklus, Transport und<br />

Lagerung durch Mitarbeiter der GRS gaben<br />

den interessierten Zuhörern Einblicke in die<br />

Praxis.<br />

Öffentlichkeitswirksam war auch die Veranstaltung<br />

zum Zusatzstudium Energiepraxis<br />

(Fachtag am 01. Februar) zum Thema „Herausforderungen<br />

der Energiewende für Energietechnik<br />

und Stromwirtschaft“ mit Gastdozenten<br />

aus überregionalen und regionalen<br />

Firmen.<br />

Weitere hochwertige Angebote von externen<br />

Hochschul- und Praxispartnern wurden von


Sektionen / Fachsitzungen 31<br />

Studierenden des Studiengangs Energie- und<br />

Umwelttechnik (ME) genutzt:<br />

Praktika am Ausbildungskernreaktor<br />

AKR2 der TU Dresden,<br />

1 Woche fakultatives Projektstudium<br />

von 10 Studierenden auf Einladung von<br />

AREVA (Besichtigungen der Firma an den<br />

Standorten Erlangen und Karlstein, Besichtigung<br />

des KKWNeckarwestheim II),<br />

2 Wochen fakultatives Projektstudium für<br />

2 Studierende auf Einladung des VGB:<br />

VGB-Studentenkurs „Kerntechnik“ am<br />

Simulatorzentrum der KKW in Essen mit<br />

Exkursionen in KKW, Brennelementfertigung<br />

der AREVA, Urananreicherung der<br />

URENCO,<br />

kostenlose Teilnahmen von Studierenden<br />

am Kongress: „Jahrestagung Kerntechnik<br />

2012“ durch Stipendien der Kerntechnischen<br />

Gesellschaft e.V.<br />

Stationen einer Fachexkursion von Studierenden<br />

im April waren neben der Informationsstelle<br />

des Bundesamtes für Strahlenschutz<br />

u. a. das Endlager Konrad in Salzgit-<br />

FACHGRUPPEN<br />

Betrieb kerntechnischer<br />

Anlagen<br />

Schwerpunkt der Tätigkeit der Fachgruppe<br />

„Betrieb kerntechnischer Anlagen“ war die<br />

Vorbereitung und Durchführung der Fachsitzung<br />

anlässlich der Jahrestagung Kerntechnik<br />

2012 in Stuttgart.<br />

Die Fachsitzung unter dem Motto „Robustheit<br />

von europäischen Kernkraftwerken gegenüber<br />

auslegungsüberschreitenden Einwirkungen<br />

von außen“ wurde in Kooperation mit der<br />

Fachgruppe „Reaktorsicherheit“ durchgeführt<br />

und fand großes Interesse bei den Besu-<br />

ter und des Zwischenlagers für wärmeentwickelnde<br />

radioaktive Abfälle und der Pilot-Konditionierungsanlage<br />

der GNS in Gorleben.<br />

Darüber hinaus konnte die Hochschule auch<br />

2012 – vor allem durch den Einsatz der<br />

KTG-Mitglieder – einen Kurs für Mitarbeiter<br />

eines überregionalen Energieversorgungsunternehmens<br />

erfolgreich gestalten.<br />

Unbedingt sind die Aktivitäten des Energietechnischen<br />

Kabinetts (ETK) unter Leitung<br />

von Hr. Wodarczack zu erwähnen. Das ETK<br />

– am Standort des ehemaligen Ausbildungsreaktors<br />

ZLFR – sieht seine Schwerpunkte<br />

neben der Studien- und Berufsorientierung<br />

für Schüler und Schülerinnen der Oberlausitz<br />

(Praktika zur Kerntechnik und der alternativen<br />

Energietechnik) in der MINT-Initiative<br />

für mehr Bewerber in Mangelfächern (Stichwort<br />

„Lebendiger Energiemix“) sowie der<br />

Hochschulausbildung (Praktika, Studienarbeiten<br />

wie z. B. Bau einer luftgekühlten Nebelkammer).<br />

319 Personen besuchten insgesamt<br />

das ETK im Jahr 2012.<br />

S. Kowe et. al.<br />

chern der Jahrestagung, was auch die zahlreichen<br />

Zuhörer dokumentierten.<br />

Referenten aus verschiedenen Branchen beleuchteten<br />

die Thematik aus zum Teil sehr<br />

unterschiedlicher Perspektive. Über die Inhalte<br />

der Sitzung wurde in der atw-Ausgabe<br />

10/Oktober 2012 ausführlich berichtet.<br />

Die Vorbereitungen für die Fachsitzung „Betrieb<br />

kerntechnischer Anlagen“ auf der Jahrestagung<br />

2013 in Berlin sind weitgehend abgeschlossen.<br />

Die Sitzung steht unter dem Titel „Aufrechterhaltung<br />

eines sicheren Betriebes unter den


32 Fachgruppen<br />

erschwerenden Bedingungen des Ausstiegsbeschlusses.“<br />

Zu diesem Thema haben wir aus dem Kreis<br />

der Betreiber und der Hersteller/Lieferanten<br />

Referenten eingeladen.<br />

Dipl.-Ing. Karl Ramler<br />

Brennstoffversorgung,<br />

Brennelemente und Kernbauteile<br />

Im Jahr 2012 hat die Fachgruppe „Brennstoffversorgung,<br />

Brennelemente und Kernbauteile“<br />

einen neuen Vorstand gewählt, der sich<br />

folgendermaßen zusammensetzt:<br />

Dr. Petra Britt Hoffmann<br />

(Sprecherin des Vorstands)<br />

Cornelia Schmidt<br />

(stellvertretende Sprecherin)<br />

Dr. Wolfgang Faber<br />

(Kassenwart)<br />

Dr. Martin Steinbrück<br />

(Kontaktperson zum Webmaster)<br />

Hans Maresch<br />

(Mitglied Kommunikationsausschuss)<br />

Der Vorstand umfasst Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

von Betreibern, Herstellern und<br />

Forschungseinrichtungen, wodurch ein breites<br />

Spektrum von Themen innerhalb der<br />

Fachgruppe abgedeckt wird.<br />

Der neue Vorstand bedankt sich bei den Mitgliedern<br />

der Fachgruppe für das ihm entgegengebrachte<br />

Vertrauen sowie bei den ausgeschiedenen<br />

bisherigen Vorstandsmitgliedern<br />

Herrn Andreas Hüttmann und Herrn Dr. Mathias<br />

Schrader für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

sowie die Realisierung zahlreicher<br />

Veranstaltungen, die das lebendige Leben in<br />

unserer Fachgruppe in den letzten Jahren gekennzeichnet<br />

haben.<br />

Die Weiterentwicklung von Brennelementen<br />

im Hinblick auf Design und verwendete<br />

Werkstoffe steht in ständigem Wettbewerb zu<br />

steigenden betrieblichen Anforderungen (z. B.<br />

höhere Abbrände, Leistungserhöhung oder<br />

Änderungen der Wasserchemie). In diesem<br />

Wechselspiel werden trotz eines guten allgemeinen<br />

Verständnisses des Bestrahlungsverhaltens<br />

von Brennelementen und Kernbauteilen<br />

im Reaktor stets wieder neue Fragen aufgeworfen<br />

und unerwartetes Verhalten beobachtet.<br />

Die Fachgruppe „Brennstoffversorgung,<br />

Brennelemente und Kernbauteile“ lud<br />

im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik<br />

2012 mit ihrer Fachsitzung zur Diskussion aktueller<br />

Fragestellungen und Lösungsansätze<br />

ein. Dieses Forum unter Leitung von Andreas<br />

Hüttmann und Dr. Petra Britt Hoffmann wurde<br />

von bis zu 100 internationalen Teilnehmern<br />

genutzt, wobei sich lebhafte Diskussionen<br />

entwickelten.<br />

Den ersten Schwerpunkt bildete das Thema<br />

Verbiegung von DWR-Brennelementen, das<br />

aus Sicht eines Gutachters, eines Anlagenbetreibers<br />

sowie zweier Hersteller betrachtet<br />

wurde. Sowohl Messungen der BE-Geradheit<br />

als auch Simulationen zur Vorhersage von<br />

Brennelement-Verbiegung wurden diskutiert.<br />

Auswirkungen auf den Betrieb, sicherheitstechnische<br />

Nachweise sowie Abhilfemaßnahmen<br />

in Form neuer Brennelement-Designs<br />

wurden vorgestellt.<br />

Der zweite Teil der Fachsitzung war der Entwicklung<br />

von Siedewasser-Brennelementen<br />

gewidmet. Da Fremdkörper-Fretting die häufigste<br />

Schadensursache in Siedewasserreaktoren<br />

darstellt, sind neben der Reinigung des<br />

Kühlwassers auch konstruktive Verbesserungen<br />

an den Brennelementen hilfreich, um diese<br />

Form von Schäden zu vermeiden, was<br />

AREVA am Beispiel des neuen SWR-Brennelements<br />

ATRIUM 11 präsentierte. Ein<br />

Beitrag von GNF beschäftigte sich mit fortschrittlichen<br />

Werkstoffen für SWR-Hüllrohre,<br />

Brennelementkästen und Tabletten.<br />

Im letzten Beitrag der Fachsitzung präsentierte<br />

Westinghouse Electric Sweden eine zusammen<br />

mit Axpo entwickelte CPR-Methode,<br />

die die Brennelementkasten-Biegung rea-


Fachgruppen 33<br />

listischer berücksichtigt, um Dryout während<br />

des Normalbetriebs sicher ausschließen zu<br />

können.<br />

Im Jahr 2013 wird die Fachgruppe keine Fachsitzung<br />

durchführen. Für den Herbst 2013 ist<br />

eine Exkursion zu kerntechnischen Einrichtungen<br />

im Emsland geplant.<br />

Kernfusion<br />

Dr. Petra-Britt Hoffmann<br />

Für die nächste Jahrestagung in Berlin haben<br />

wir wieder eine Fachsitzung mit eingeladenen<br />

Referenten eingereicht, die im Auswahlausschuss<br />

großen Anklang gefunden hat. Wir treten<br />

also heuer mit einem umfangreichen und<br />

ausgewogenen Programm zur Kernfusion an,<br />

das von Vorträgen der EU über Beiträge der<br />

Fusionsforen bis zur Vorstellung der geplanten<br />

und im Bau befindlichen europäischen Fusionsexperimente<br />

führt. Ich hoffe hier natürlich<br />

auf eine breite Resonanz und würde mich<br />

freuen, viele Mitglieder der Fachgruppe in der<br />

Veranstaltung zu sehen.<br />

Auf der Jahrestagung 2012 in Stuttgart war die<br />

Fachgruppe auf der technischen Sitzung mit<br />

vier Beiträgen vertreten. Die Sitzungsleitung<br />

hatte Herr Dr. Werner Gulden inne. Im Fokus<br />

standen Themen zu IFMIF und ITER. Die Anzahl<br />

der eingereichten Compacts war gegenüber<br />

2011, als sechs Beiträge eingereicht worden<br />

waren, wieder rückläufig. Allerdings dürfen<br />

wir uns neben der Fachsitzung heuer auf<br />

sieben weitere Beiträge in der technischen Sitzung<br />

freuen.<br />

Im Dezember 2012 waren unsere Mitglieder<br />

zu einem kurzfristig einberufenen Stammtisch<br />

der OS-KMS ein eingeladen. Herr Dr. Lothar<br />

Steinbock (KIT) hat hierbei einen Vortrag gehalten<br />

zum Thema: „Stand der Forschung zur<br />

Trägheitsfusion und anderen nicht-magnetischen<br />

Fusionsverfahren“. Behandelt wurden<br />

unter anderem Themen und Projekte wie NIF,<br />

OMEGA, HYPER, Myon-katalysierte Fusi-<br />

on, Bubble-Fusion und Bose-Einstein-Kondensation.<br />

Beim gemütlichen Zusammensein<br />

gab es anschließend interessante Diskussionen<br />

über dieses eher exotische Fusionsthema.<br />

Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn<br />

Dr. Goebelbecker, der die Organisation übernommen<br />

hatte.<br />

Dipl.-Phys. Michael Gehring<br />

Nutzen der Kerntechnik<br />

Organisatorisches :<br />

Sprecher der Fachgruppe:<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Göring, Kabelsketal<br />

Stellv. Sprecher:<br />

Dr. Ludwig Lindner, Marl<br />

Weitere Mitglieder der Fachgruppe:<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Eberhart<br />

Dipl.-Ing. Joachim Koch<br />

Dr. Lutz Niemann, Holzkirchen<br />

Dr. Manfred Mach, Berlin<br />

Tagung der Fachgruppe:<br />

Die 26. Tagung der Fachgruppe fand vom<br />

23.03. bis 25.03. mit 38 Teilnehmern in Dresden<br />

statt. Die Tagung wurde organisiert von<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Göring und Dr. Ludwig<br />

Lindner.<br />

Folgende Vorträge wurden auf der Tagung<br />

gehalten:<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Goering: Quo vadis FG<br />

Nutzen? Ein Strategiepapier der KTG-Fachgruppe<br />

„Nutzen der Kerntechnik“ wurde verfasst<br />

und diskutiert.<br />

Mike Hauschild, FDP Sächsischer Landtag:<br />

Aktuelle Politik der FDP in Sachsen. 41 %<br />

der Windenergie in Deutschland stammt aus<br />

Ostdeutschland.


24 Fachgruppen<br />

Udo Lindner, Geschäftsführender Redakteur<br />

der Freien Presse, Chemnitz, größte Zeitung<br />

Ostdeutschlands; 150 Redakteure, davon 5<br />

mit naturwissenschaftlicher Ausbildung. Leserbriefe<br />

sind sehr wichtig.<br />

Dipl.-Kfm Eckehard Schaarschmidt: „Verpasste<br />

Chancen in der Energiewirtschaft<br />

–Fragen an die EVUs wegen der unverständlichen<br />

Haltung zum Atomausstieg und den Erneuerbaren".<br />

Kostenrechnung der EVUs zu<br />

den Erneuerbaren erforderlich.<br />

Der Strombedarf der Aurubis-Kupferhütte in<br />

Hamburg entspricht einer Stadt mit 600.000<br />

Einwohnern. „Angela Merkel ist die späte<br />

Rache von Ulbricht und Honecker“ (Vera<br />

Lengsfeld).<br />

Prof. Dr. Manfred Mach (vertreten durch<br />

Eckehard Goering): „Anspruch und Wirklichkeit,<br />

Auswertung und Stellungnahme zum<br />

Bericht der ‘Ethik-Kommission – Sichere<br />

Energieversorgung‘“.<br />

Dipl.-Päd. Astrid Göring, Fachlehrerin: Bewahrung<br />

des naturwissenschaftlichen Unterrichts<br />

in den Schulen. Ergebnisse des Schülerprojekts:<br />

Bei der Umstellung auf 50 % Elektro-Autos<br />

sind 3 zusätzliche Kernkraftwerke<br />

erforderlich.<br />

Dr. Ludwig Lindner: KKW-Neubauprojekte<br />

in Europa und weltweit<br />

Dr. Urban Cleve: Kurzvortrag Hochtemperaturreaktor<br />

weltweite Aktivitäten und Zukunft.<br />

Vorteil des HTR: kontinuierliche Beschickung<br />

möglich, kein Abklingbecken erforderlich.<br />

Dipl.-Phys. Christian Lewitz: LTZ Consulting:<br />

KKW Ignalina Stilllegung. Zwei Monate<br />

nach der Abschaltung des Kernkraftwerks beschwerten<br />

sich etwa 2000 Anwohner aus Visaginas<br />

in einer Demonstration über die sozialen<br />

Folgen der Schließung. Die Strom- und<br />

Heizkosten waren im Januar 2010 auf knapp<br />

das Dreifache angestiegen. (Wikipedia)<br />

Prof. Dr. Leopold Weil: Bericht über Stand<br />

der Urananreicherung im Iran.<br />

Dr. Lutz Niemann: „Rezepte der Demagogie“<br />

mit Beispielen aus der Energiewirtschaft<br />

http://www.buerger-fuer-technik.de/RezeptederDemagogie042011.pdf<br />

Dr. Ludwig Lindner: Stand der Verbreitung<br />

der Kurzinfos aus Energie, Wissenschaft und<br />

Technik: 33 Ausgaben von 323 – 356, die<br />

auch bei www.buerger-fuer-technik.de veröffentlicht<br />

sind (mehr als 2000 Empfänger per<br />

E-Mail, Brief und Fax). Bericht über die Internetseite<br />

www.buerger-fuer-technik.de, die inzwischen<br />

mit 700.000 Seiten pro Jahr von Interessenten<br />

angewählt wird.<br />

Dipl.-Ing. Johann Waldmann/Dr. Lutz Niemann:<br />

Hinweis auf EIKE Konferenz München<br />

25.-26.11.2012 und Bericht über das<br />

Rundgespräch Bayerische Akademie der<br />

Wissenschaften und ifo-Institut, 24.und<br />

25.01.2012.<br />

Dr. K. J. Stiller: Früher wurde Raps mit der<br />

4-Felderwirtschaft angebaut, heute jedes Jahr<br />

mit mehr Dünger und mehr Insektiziden und<br />

Flächenverbrauch wegen der „Energiewende“.<br />

Allgemeine Diskussionen: Reaktionen anderer<br />

Länder auf Fukushima, die Abschaltung<br />

von sicheren deutschen Kernkraftwerken<br />

und auch die Reaktion der EVUs und vieler<br />

Medien bleiben unverständlich.<br />

Die „Energiewende“ wurde dilettantisch geplant<br />

und ist zum Scheitern verurteilt.<br />

Zum Programm gehörte auch eine Besichtigung<br />

des Nullenergie-Forschungsreaktors der<br />

TU Dresden mit Einführungsvortrag und ein<br />

Stadtrundgang in Dresden vor der Heimreise.<br />

Wie in den Vorjahren wurden zahlreiche Leserbriefe<br />

von Mitgliedern der Fachgruppe<br />

und befreundeten Kollegen (etwa 50 in überregionalen<br />

Zeitungen und viele in lokalen<br />

Zeitungen) veröffentlicht. Schreiben wurden<br />

an Fernsehsender und Zeitungen verschickt<br />

sowie Artikel in Zeitungen und Zeitschriften<br />

veröffentlicht. Insbesondere erfolgten Richtigstellungen<br />

bei falschen oder tendenziösen<br />

Darstellungen von Themen zu Energiefragen


Fachgruppen 35<br />

in den Medien. Mitglieder der Fachgruppe<br />

hielten Vorträge und nahmen an Diskussionsveranstaltungen<br />

und Vortragsveranstaltungen<br />

teil und meldeten sich dort zu Wort<br />

(gerade nach den Vorfällen in Fukushima).<br />

Mitglieder der Fachgruppe nahmen auch an<br />

Hauptversammlungen von Siemens, E.ON<br />

und RWE teil. Mitglieder der KTG und interessierte<br />

Bürger wurden mit Informationen zu<br />

Kernenergie- und Energiefragen (Kurzinfos<br />

aus Energie, Wissenschaft und Technik Nr.<br />

357 – 385.) versorgt.<br />

Reaktorphysik und<br />

Berechnungsmethoden<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Göring<br />

Dr. Ludwig Lindner<br />

Wettbewerb „Nachwuchspreis im<br />

Bereich Reaktorphysik und<br />

Berechnungsmethoden“<br />

Die Fachgruppe hatte in 2011 einen Wettbewerb<br />

„Nachwuchsarbeiten im Bereich Reaktorphysik<br />

und Berechnungsmethoden“ ausgeschrieben.<br />

Ziel dieses Wettbewerbes war<br />

die Prämierung von herausragenden und innovativen<br />

Arbeiten zur Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses auf unserem<br />

Fachgebiet.<br />

Die Preise von jeweils € 500 wurden in Anerkennung<br />

der Leistungen während der Jahrestagung<br />

Kerntechnik an<br />

Susan Dürigen für ihre Arbeit „ATrigonal<br />

Nodal Solution Approach to the Multi-<br />

Group Simplified P3 Equations in the Reactor<br />

Code DYN3D“<br />

André Indenhuck für seine Arbeit „Monte-Carlo-basierte<br />

Methodenentwicklung<br />

zur Messung der Reaktivität von Brennelementen<br />

in Transport- und Lagerbehältern“<br />

Emil Fridman für seine Arbeit „On the<br />

Use of the SERPENT Monte Carlo Code<br />

for Few-Group Cross Section Generation“<br />

im Rahmen einer kleinen Feier überreicht.<br />

Exkursion zum Simulatorzentrum Essen<br />

Am 2. Oktober 2012 fand eine Exkursion<br />

zum Simulatorzentrum der Firma KSG/GFS<br />

in Essen statt. Diese Anlage dient zur periodischen<br />

Schulung des Kraftwerkspersonals,<br />

hauptsächlich des Schichtpersonals. Es nahmen<br />

17 Mitglieder der Fachgruppe an der<br />

Veranstaltung teil.<br />

Nach einer kurzen Einführung, die neben<br />

fachlichen auch psychologische Aspekte behandelte,<br />

wurden am Glasmodell eines Druckwasserreaktors<br />

im Maßstab 1:10 zwei Ereignisse<br />

im Detail verfolgt:<br />

das Entstehen einer Deckeldampfblase,<br />

Ereignisabläufe beim TMI-Störfall.<br />

Nach diesem Anschauungsunterricht wurde<br />

die Exkursion am D43 Simulator fortgesetzt.<br />

Hier ist ein Kontrollraum vollständig nachgebaut.<br />

Alle relevanten Systeme werden<br />

durch Computer simuliert. Auch hier wurden<br />

zwei Störungen verfolgt:<br />

der Ausfall der Stromversorgung,<br />

der Ausfall einer Pumpe in einem Nebensystem.<br />

Die Teilnehmer waren sich einig, dass die<br />

GSF/KSG und ihre Mitarbeiter ausgezeichnete<br />

Demonstrationen und Betreuung boten.<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Es wurden Vorbereitungen für die Neuwahl<br />

des Fachgruppenvorstands in 2013 getroffen.<br />

Mitglieder der Fachgruppe waren an der<br />

Auswahl der Beiträge zu den Technischen<br />

Sitzungen sowie als Sitzungsleiter an der<br />

Jahrestagung Kerntechnik beteiligt.<br />

Dieter Porsch


36 Fachgruppen<br />

Thermo- und Fluiddynamik<br />

Die Fachgruppe Thermo- und Fluiddynamik<br />

hat im Jahr 2012 eine Fachsitzung auf der Jahrestagung<br />

Kerntechnik und den Fachtag „Aktuelle<br />

Themen der Reaktorsicherheitsforschung<br />

in Deutschland“ organisiert. Auf beide<br />

Veranstaltungen gehen wir nachfolgend im<br />

Detail ein.<br />

Die Fachgruppe Thermo- und Fluiddynamik<br />

hat auf der Jahrestagung Kerntechnik 2012 in<br />

Stuttgart die Fachsitzung „Berechnung von<br />

Ausströmraten von Flüssigkeiten und Gasen,<br />

Strahl- und Reaktionskräften, Kräften auf<br />

Einbauten sowie Komponenten und Strukturen“<br />

vorbereitet und durchgeführt. Diese war<br />

mit ca. 50 Zuhörern gut besucht und wurde<br />

von den Herren Dr. Schaffrath (TÜV NORD<br />

SysTec GmbH & Co. KG) und Dr. Mull (ARE-<br />

VA NP GmbH) geleitet. Nach einem einführenden<br />

Vortrag zum Thema Belastungsspezifikationen<br />

für die druckführende Umschließung<br />

sowie die äußeren Systeme wurden Methoden<br />

zur Berechnung kritischer Ausströmraten<br />

von Flüssigkeiten und Gasen, von Rohrleitungsbelastungen<br />

durch Füllvorgänge sowie<br />

zur Bestimmung von Belastungen auf die<br />

Einbauten des Reaktordruckbehälters in einem<br />

Druckwasserreaktor bei Kühlmittelverluststörfällen<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Fluid-Struktur-Wechselwirkung vorgestellt.<br />

Es folgten ein Überblick über Aspekte der<br />

Lastanalyse von Druckhaltern, des instabilen<br />

Verhaltens beim Betrieb von Sicherheitsventilen.<br />

Am Ende der Fachsitzung wurde das<br />

Programm BLAST – ein effizientes Werkzeug<br />

zur Berechnung von Lasten infolge von<br />

Berst- sowie Explosionsdruckwellen vorgestellt.<br />

Die Referenten der Vorträge waren Mitarbeiter<br />

von kerntechnischen Gutachterorganisationen<br />

(hier des TÜV NORD sowie des TÜV<br />

SÜD), der Gesellschaft für Simulatorschulung<br />

(GfS) sowie von AREVA NP GmbH. Ein Bericht<br />

über die Fachsitzung ist in dem International<br />

Journal for Nuclear Power atw 2012 im<br />

Heft 8/9 erschienen.<br />

Am 11. und 12. Oktober 2012 hat die Fachgruppe<br />

zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum<br />

Dresden-Rossendorf sowie der TÜV<br />

NORD SysTec GmbH & Co. KG im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe „Aktuelle Themen<br />

der Reaktorsicherheitsforschung in Deutschland“<br />

einen zweitägigen Fachtag organisiert,<br />

auf dem ausgewählte Arbeiten der durch das<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

im Rahmen des Förderkonzeptes<br />

„Grundlagenforschung Energie 2020+“ geförderten<br />

Forschungsverbünde „Kondensationsinduzierte<br />

Druckstöße – CIWA“ und<br />

„Modellierung, Simulation und Experimente<br />

zu Siedevorgängen in DWR“ vorgestellt wurden.<br />

Dieser war mit über 100 Teilnehmern<br />

sehr gut besucht.<br />

Nach den Plenarvorträgen u. a. zum „Forschungsbedarf<br />

zur Reaktorsicherheit nach Fukushima“,<br />

zur „Entwicklung von in atomrechtlichen<br />

Aufsichtsverfahren qualifizierten Modellen“,<br />

zur „Hochauflösender Zweiphasenmesstechnik<br />

zur Gewinnung von Daten zur<br />

Qualifizierung von CFD-Codes“ sowie dem<br />

Impulsvortrag der IAEA „Knowledgemanagement<br />

for a Credible Safety Culture in the Nuclear<br />

Industry“ gingen die Fachvorträge zu<br />

dem Forschungsverbund CIWA auf im Technikumsmaßstab<br />

durchgeführte Experimente sowie<br />

die hieran anschließende Modellentwicklung<br />

ein. Die Fachvorträge zum zweiten Forschungsverbund<br />

behandelten kleinskalige Experimente<br />

zur Untersuchung von Siedevorgängen<br />

bei Anwendung moderner Messverfahren,<br />

aktuelle CFD-Ansätze der Modellierung von<br />

Siedevorgängen, die Ergebnisse großskaliger<br />

Experimente und zahlreiche Simulationen.<br />

Hierbei stellten die jeweiligen Koordinatoren<br />

der Verbünde zunächst die Phänomene, die Relevanz<br />

des Themas für die Kerntechnik und den<br />

Stand des Wissens dar. Anschließend präsentierten<br />

die im Rahmen des Konzeptes „Grundlagenforschung<br />

Energie 2020+“ geförderten<br />

Nachwuchswissen- schaftler die Ergebnisse ihrer<br />

Arbeiten.<br />

Der Vortrag von Herrn B. Krull „CFD-Modellierung<br />

der turbulenten Strömung in ei-


Fachgruppen 37<br />

nem BE und Vergleich mit Experimenten“<br />

wurde mit dem Erik-Pasche-Preis ausgezeichnet.<br />

Prof. Erik Pasche war Mitinitiator<br />

des Forschungsverbundes CIWA. Der engagierte<br />

Hochschullehrer, der sich auf dem Gebiet<br />

der Hydrodynamik wie auch in der Lehre<br />

große Verdienste erworben hat, verstarb unerwartet<br />

im Dezember 2010.<br />

Im Foyer des Hörsaals präsentierten Mitglieder<br />

der Forschungsverbünde sowie in diesen<br />

Themenfeldern tätige Unternehmen weitere,<br />

interessante Arbeiten auf 16 Posterwänden.<br />

In den großzügig vorgesehenen Pausen sowie<br />

parallel zu einzelnen Sessions boten sich<br />

so dem interessierten Besucher zahlreiche<br />

Anlaufpunkte für einen ergänzenden fachlichen<br />

Austausch.<br />

Der Internetauftritt der Fachgruppe Thermound<br />

Fluiddynamik wurde kontinuierlich aktualisiert.<br />

Hier finden sich nun u. a. die Präsentationen<br />

der Fachsitzung auf der JK 2012.<br />

Im Jahr 2013 plant die Fachgruppe die Besichtigung<br />

des Glasmodells am Simulatorschulungszentrum<br />

KSG/GfS. Informationen<br />

zu der Veranstaltung werden frühzeitig<br />

auf der Internetseite der Fachgruppe veröffentlicht.<br />

Dr. Andreas Schaffrath<br />

Stilllegung und Entsorgung<br />

In 2012 fand turnusmäßig die Mitgliederversammlung<br />

der Fachgruppe „Stilllegung und<br />

Entsorgung“ am 25.05.2012 im Rahmen der<br />

KTG-Jahrestagung in Stuttgart statt. Im Rahmen<br />

dieser Mitgliederversammlung fand die<br />

Neuwahl des Vorstandes der Fachgruppe<br />

statt. Darüber hinaus erfolgten ein Bericht


38 Fachgruppen<br />

des Vorstandes sowie die Berichte der verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Insgesamt konnte den Berichten entnommen<br />

werden, dass es sich bei der Fachgruppe<br />

„Stilllegung und Entsorgung“ um eine sehr<br />

aktive Fachgruppe handelt. Die Fachgruppe<br />

hatte, Stand März 2012, ca. 650 Mitglieder.<br />

Neben den Sitzungen des erweiterten Vorstandes<br />

fanden 10 Sitzungen der verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen statt. Auch hier ist erfreulicherweise<br />

ein rege und aktive Teilnehme<br />

der Mitglieder zu verzeichnen.<br />

Im Rahmen der Vorstandssitzung wurden als<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Michael Bächler – E.ON Kernkraft<br />

Dr. Klaus-Jürgen Brammer – GNS<br />

Iris Graffunder – EWN<br />

Udo Helwig – DDCon<br />

Dr. Günter Petzold – RWE Power<br />

in den Vorstand gewählt.<br />

Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des<br />

neu gewählten Vorstandes wurde Frau Graffunder<br />

zur Sprecherin des Vorstandes der<br />

Fachgruppe gewählt und vertritt diese sowohl<br />

innerhalb der KTG als auch nach außen.<br />

Die zweite Vorstandssitzung fand am 26.<br />

November 2012 in Essen statt (zum Teil per<br />

Telko).<br />

Der neu konstituierte Vorstand möchte die<br />

sehr erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänge fortsetzen.<br />

Die Arbeitsgruppenleiter werden vor<br />

diesem Hintergrund in den erweiterten Vorstand<br />

eingeladen und die zukünftig geplanten<br />

Inhalte aufeinander abgestimmt.<br />

Die bisherige Zusammenarbeit mit der KON-<br />

TEC wird beibehalten.<br />

Als mögliche neue Arbeitsschwerpunkte wurde<br />

das Thema „Nachbetrieb“, ggf. in Zusammenarbeit<br />

mit der Fachgruppe „Betrieb“, sowie<br />

die Aufnahme der Thematik „Herstellen<br />

endlagerfähiger Gebinde/Produkte“ identifiziert.<br />

Für die in 2013 stattfindende Jahrestagung<br />

Kerntechnik ist keine Fachsitzung geplant.<br />

Die Schwerpunktthemen zu Stilllegung und<br />

Entsorgung werden – wie bereits in der Vergangenheit<br />

– im Rahmen der in 2013 stattfindenden<br />

KONTEC eine breite Plattform haben.<br />

Die nächste erweiterte Vorstandssitzung ist<br />

für den 14.03.2013 im Rahmen der KONTEC<br />

in Dresden geplant.<br />

Michael Bächler


Statistik 39<br />

STATISTIK


40 Statistik


Verstorbenengedenken 41<br />

<br />

Dr. Heinz W. Adams, Duisburg<br />

Prof. Dr. Dietrich Bünemann, Escheburg<br />

Prof. Dr. Eberhard Finckh, Spardorf<br />

Gunter Fuchte, Hamburg<br />

Prof. Dr. Werner Gebauhr, Erlangen<br />

Daniel Guthmann, Bergisch Gladbach<br />

Dr. Wolfgang Haubold, Badenweiler<br />

Detlef Henkelmann, Gronau<br />

Günther Ivens, Niederzier<br />

Dr. Wolfgang Jaek, Jülich<br />

Prof. Dr. Klaus Knizia Herdecke<br />

Dipl.-Ing. Hans-Hermann König, Schriesheim<br />

Prof. Dr. Heinz Kottowski-Dümenil, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Klaus Lützow, Waltersdorf<br />

Dr. Hans Mausbeck, Bergisch Gladbach<br />

Dipl.-Ing. Wolfhard Meier, Stadecken-Elsheim<br />

Dipl.-Ing. Jean Morelle, Brüssel<br />

Dipl.-Ing. Philipp Oberle, Karlsruhe<br />

Bernhard Osann, Bergisch Gladbach<br />

Prof. Dr. Dr. Arthur Scharmann, Gießen<br />

Dr. Manfred Stephany, Gelnhausen<br />

Dr. Rudolf Stüger, Maria Enzersdorf<br />

Dipl.-Phys. Herbert Türp, Köln<br />

Dr. Hans-Jürgen Zech, Bruchsal<br />

Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. wird den verstorbenen<br />

Mitgliedern ein ehrendes Andenken bewahren.


Organisationsübersicht 43<br />

Vorstand<br />

Dr. Astrid Petersen Vorsitzende<br />

Prof. Dr. Marco K. Koch stv. Vorsitzender<br />

Dr. Helmut Bläsig ehem. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Holger Bröskamp Schatzmeister<br />

Dr. Erwin Fischer<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Gräber<br />

Dr. Jürgen Haag<br />

Prof. Dr. Antonio Hurtado<br />

Dr. Martin Pache<br />

Dipl.-Ing. Karl Ramler<br />

Dr. Wolfgang Steinwarz<br />

Dr. Brigitte Trolldenier<br />

Dipl.-Ing. Ernst Michael Züfle, Hamburg DAtF-Delegierter


44 Organisationsübersicht<br />

Vorstandsausschüsse<br />

Nachwuchsbeauftragter<br />

Prof. Dr. Antonio Hurtado, Dresden<br />

Geschäftsstelle:<br />

Christian Wößner Geschäftsführer<br />

Sibille Wingens Assistentin


Organisationsübersicht 45<br />

Fachgruppen<br />

Betrieb kerntechnischer Anlagen<br />

Dipl.-Ing. Karl Ramler Sprecher<br />

Brennstoffversorgung, Brennelemente<br />

und Kernbauteile<br />

Dipl.-Ing. Andreas Hüttmann Sprecher<br />

Energiesysteme und Energiewirtschaft<br />

Dr. Tobias Helling Sprecher<br />

Kernfusion<br />

Dipl.-Phys. Michael Gehring Sprecher<br />

Nutzen der Kerntechnik<br />

Dipl.-Ing. Eckehard Göring Sprecher<br />

Reaktorphysik und<br />

Berechnungsmethoden<br />

Dieter Porsch Sprecher<br />

Reaktorsicherheit<br />

Dipl.-Ing. Uwe Stoll Sprecher<br />

Stilllegung und Entsorgung<br />

Dipl.-Ing. Iris Graffunder Sprecherin<br />

Strahlenschutz<br />

offen<br />

Thermo- und Fluiddynamik<br />

Dr. Andreas Schaffrath Sprecher


46 Organisationsübersicht<br />

Ortssektionen<br />

Berlin-Brandenburg-Greifswald<br />

Dr. Ralf Nagel Sprecher<br />

Erlangen/Nürnberg<br />

Dipl.-Ing. Yvonne Broy Sprecherin<br />

Hannover/Braunschweig<br />

Dr. Gerhard Roos Sprecher<br />

Karlsruhe-Mannheim-Stuttgart<br />

Dr. Jürgen Goebelbecker Sprecher<br />

München<br />

Dr. Angel Papukchiev Sprecher<br />

Norddeutschland<br />

offen<br />

Rheinland<br />

Dr. Wolfgang Steinwarz Sprecher<br />

Rhein/Main<br />

Dr. Patrick Weidenauer Sprecher<br />

Rhein/Ruhr<br />

Dr. Joachim Ohnemus Sprecher<br />

Sachsen<br />

Prof. Dr. Antonio Hurtado Sprecher<br />

Junge Generation<br />

Dipl.-Ing. Yvonne Schmidt-Wohlfarth Sprecherin


Organisationsübersicht 47<br />

Vertreter im Präsidium des<br />

Deutschen Atomforums e.V.<br />

Dr. Astrid Petersen<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Gräber<br />

Vertreter in den Gremien der<br />

European Nuclear Society<br />

Board<br />

Dr. Astrid Petersen<br />

General Assembly<br />

Dr. Astrid Petersen


48 Fördernde Mitglieder / Veröffentlichungen<br />

Fördernde Mitglieder<br />

AREVA NP GmbH, Erlangen<br />

Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen AG &Co. oHG,<br />

Gorleben<br />

Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE), Peine<br />

Deutsches Atomforum e.V., Berlin<br />

EnBW Kernkraft GmbH, Kernkraftwerk Neckarwestheim<br />

EnBW Kernkraft GmbH, Kernkraftwerk Obrigheim<br />

E.ON Kernkraft GmbH, Hannover<br />

Enrichment Technology Company Ltd., Jülich<br />

Forschungszentrum Jülich GmbH, Jülich<br />

Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, Darmstadt<br />

GKSS – Forschungszentrum Geesthacht GmbH, Geesthacht<br />

Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit<br />

und Umwelt (GmbH), Neuherberg<br />

Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, Berlin<br />

ISE – Ingenieurgesellschaft für Stilllegung und Entsorgung, Rödermark<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

KONTEC – Gesellschaft für technische Kommunikation mbH, Hamburg<br />

NUKEM Technologies GmbH, Alzenau<br />

RWE Power AG, Essen<br />

TÜV Energie- und Systemtechnik GmbH, Filderstadt<br />

Urenco Deutschland GmbH, Gronau<br />

Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH, Hamburg<br />

Westinghouse Electric Germany GmbH, Mannheim

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