Trainieren, was bewertet wird In dieser Ausgabe - FN
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14 Standardparcours<br />
Foto: J. Toffi<br />
Das Pferd gefühlvoll<br />
an den Hilfen<br />
haben und geschmeidigeEinwirkung<br />
sind Erfolge<br />
der Dressurarbeit,<br />
wie <strong>In</strong>grid Klimke<br />
auf diesem Foto<br />
mit ihrer Schülerin<br />
beweist.<br />
drei Prozent aller Stilspringprüfungen<br />
sind solche mit Standardanforderungen.“<br />
Warum Turnierveranstalter<br />
sie so ungern ausgeschrieben haben,<br />
liegt auf der Hand: Im laufen den<br />
Turnierbetrieb will niemand den Parcours<br />
komplett abbauen, um dann einen<br />
vorgegebenen Standardparcours<br />
neu aufzubauen. Das kostet zu viel<br />
Zeit, ist arbeitsintensiv und stört den<br />
Turnierablauf.<br />
Flexibles Baukastensystem<br />
Um Stilspringen mit Standardanforderungen<br />
attraktiver zu machen,<br />
haben die Parcoursexperten Hans<br />
Sattler, Eckhard Hilker und Georg-<br />
Christoph Bödicker gemeinsam mit<br />
der Fachgruppe Parcoursbau der<br />
Deutschen Richtervereinigung ein<br />
flexibleres Konzept erarbeitet. Mit<br />
den neuen Standardparcours haben<br />
Parcoursaufbauer deutlich mehr<br />
Möglichkeiten. Das Aufgabenheft<br />
enthält 22 Beispielsparcours von<br />
Klasse E bis M, deren Elemente wie<br />
ein Baukastensystem bei minimalem<br />
Umbauaufwand in die vorhan-<br />
denen Parcours integriert werden<br />
können. Die Modellparcours (auch<br />
mit Pony maßen) sind für Hallen von<br />
20 mal 40 und 20 mal 60 Meter konzipiert.<br />
Hinzu kommen vier Championatsparcours<br />
für größere Hallen,<br />
wie sie unter anderem beim Nachwuchschampionat<br />
der Springreiter<br />
eingesetzt werden, sowie Trainingsparcours.<br />
Auf Außenplätzen oder auf<br />
dem Turnier können alle Varianten<br />
den örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />
werden. Parcourschef Eckard<br />
Hilker erläutert: „Fürs Training daheim<br />
in der Reithalle empfehlen wir<br />
allerdings die Parcours laut Aufgabenheft,<br />
damit können die Reiter am<br />
besten die Anforderungen auf dem<br />
Turnier trainieren.“<br />
Harmonisch und rhythmisch<br />
Welche Aufgaben in den Standardparcours<br />
abgefragt werden, ist klar<br />
vorgegeben (siehe Beispiel Parcours<br />
A2). Grundsätzlich gehört das Einreiten,<br />
Halten und Grüßen zur Aufgabe<br />
und fließt auch in die Notengebung<br />
ein. Die Reitwege sind vorgeschrie-<br />
ben, dem Reiter erleichtern Wendemarken<br />
den richtigen Weg. Je nach<br />
Aufgabe müssen einzelne Sprünge<br />
(nur Klasse E) sowie Sprünge und<br />
Kombinationen (Klasse A bis M)<br />
überwunden werden. Die Zahl der<br />
Galoppsprünge zwischen zwei Sprüngen<br />
kann vorgegeben werden. Das<br />
Tempo liegt ebenfalls fest: 350 Meter<br />
pro Minute auf Außenplätzen, 325<br />
Meter in der Halle. Wie ein erfahrener<br />
Parcourschef die einzelnen Elemente<br />
zusammenfügt, ist Sache seiner Kreativität<br />
und Erfahrung. Eckard Hilker:<br />
„Entscheidend ist aber immer, dass<br />
der Parcours harmonisch, rhythmisch<br />
und für Reiter und Pferd ausbildungsgerecht<br />
absolviert werden kann.“<br />
Zeitfaktor und Kommentierung<br />
Auch die neuen Parcours können einen<br />
grundsätzlichen Vorbehalt nicht<br />
aus der Welt schaffen: Ein Stilspringen<br />
mit Standardaufgaben (u.a. mit<br />
Trabsequenzen oder Volten) dauert<br />
et<strong>was</strong> länger als ein normales Springen.<br />
Eckard Hilker schätzt pro Teilnehmer<br />
etwa 15 bis 20 Sekunden