Trainieren, was bewertet wird In dieser Ausgabe - FN
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Foto: Fotos P. (2): Prohn<br />
Julia Wentscher<br />
Um das Herandehnen des Pferdes an<br />
das Gebiss zu fördern, dient häufiges<br />
Zügel aus der Hand kauen lassen.<br />
Das Ausbilden bereits älterer Pferde<br />
ist oftmals für den Reiter eine besondere<br />
Herausforderung. <strong>In</strong> diesem<br />
Falle ist allerdings eine gute Voraussetzung<br />
gegeben: Die Reiterin verfügt<br />
über Erfahrungen im Ausbilden<br />
von Pferden bis zur Kl. L, die Ihnen in<br />
diesem Falle sicher zu Gute kommen.<br />
Ein siebenjähriges Pferd, das bereits<br />
drei Fohlen hatte, ist in der Ausbildung<br />
mit einem gleichaltrigen Pferd<br />
nicht zu vergleichen, das im Alter von<br />
drei bzw. vier Jahren angeritten und<br />
seither kontinuierlich geschult wurde.<br />
Solche Pferde sind von ihrem Muskelaufbau,<br />
ihrer Kondition und dem<br />
Beherrschen spezieller Übungen und<br />
Lektionen deutlich weiter entwickelt.<br />
Deshalb muss diese siebenjährige<br />
Stute von ihrer Reiterin wie eine jun-<br />
ge Remonte – also ein vier- bis fünfjähriges<br />
Pferd – behandelt werden.<br />
Die Stute sollte während jeder Ausbildungseinheit<br />
über einen langen<br />
Zeitraum (etwa 30 bis 45 Minuten)<br />
in guter Dehnungshaltung geritten<br />
werden. Danach muss die Reiterin<br />
das Gefühl haben, dass das Pferd das<br />
Gebiss sucht und sich von diesem<br />
abstößt; die Reiterin muss also eine<br />
stete Verbindung zum Pferdemaul<br />
spüren, ja, einen gewissen Druck<br />
in ihrer Hand fühlen. Dabei ist darauf<br />
zu achten, dass die Verbindung<br />
zwischen der Reiterhand und dem<br />
Pferdemaul konstant ist, das heißt:<br />
Die Reiterin muss das Gefühl haben,<br />
nicht zwei Zügel sondern zwei Stäbe<br />
in ihrer Hand zu haben, die sie jederzeit<br />
nach vorne schieben kann und<br />
Dressurausbildung<br />
Ausbildungstipps von Christoph Hess<br />
Die siebenjährige Remonte<br />
Sie haben ein Problem in der Ausbildung ihres Pferdes? Christoph Hess, „Ausbildungsbotschafter“ der <strong>FN</strong> und Leiter<br />
der PM, <strong>wird</strong> ab <strong>dieser</strong> <strong>Ausgabe</strong> des PM-Forums regelmäßig Tipps geben. <strong>In</strong> unserer ersten Folge fragt eine Leserin<br />
um Rat, wie sie ihrer erst sehr spät angerittenen Stute die Arbeit unter dem Sattel schmackhaft machen kann.<br />
Frage: Meine siebenjährige Stute ist jetzt erst<br />
ein knappes halbes Jahr unter dem Sattel, da sie<br />
zuvor drei Fohlen bekommen hatte. Sie ist im Umgang<br />
sehr brav, hat keine nennenswerten Gebäudemängel<br />
und sehr schöne Grundgangarten.<br />
Aber sie ist nicht sehr willig, et<strong>was</strong> Neues zu<br />
lernen. Sie entzieht sich der Zügelhilfe, indem<br />
sie den Kopf hinter die Senkrechte nimmt, sie<br />
reagiert nicht sensibel auf den Schenkel. Im Galopp<br />
neigt sie häufig zu Kreuzgalopp, <strong>was</strong> ich auf<br />
ein Balanceproblem zurückführe. Ich komme im<br />
Moment nicht weiter. Zu meiner Person: Ich (37)<br />
habe bereits mehrere junge Pferde bis zu einem<br />
soliden L-Niveau ausgebildet. Welche Tipps können<br />
Sie mir geben? Sophie N.<br />
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