Michael Perkampus – Ninegal 1 NINEGAL Na! - es gibt sie freilich ...
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<strong>Michael</strong> <strong>Perkampus</strong> <strong>–</strong> <strong>Ninegal</strong> 13<br />
vernünftig<strong>es</strong> Wort aus ihnen herausbekommen kann, so sehr man ihn auch befragt, was<br />
ihm widerfahren sei.« Die bevorzugte Methode, die Ference Nàdasty anzuwenden<br />
wußte, blieb allerdings der Pfahl, der nicht etwa zug<strong>es</strong>pitzt <strong>–</strong> sondern ganz im<br />
Gegenteil sehr abg<strong>es</strong>tumpft zug<strong>es</strong>chnitten <strong>–</strong> in den eingeölten After d<strong>es</strong> Delinquenten<br />
eingeführt wurde. Stellt man den Pfahl auf, sorgt das eigene Körpergewicht für ein<br />
immer tiefer<strong>es</strong> Eindringen, verletzt die Organe aber kein<strong>es</strong>wegs, sondern schiebt <strong>sie</strong><br />
nur beiseite <strong>–</strong> bis er aus dem Bauch, der Brust oder der Schulter wieder austritt. - Nicht<br />
der Gehorsam trieb <strong>sie</strong> an, sondern ein seltsam<strong>es</strong> sexuell<strong>es</strong> Verlangen, denn eine<br />
Befriedigung erfuhr <strong>sie</strong> von ihrem Mann nicht, wohl aber fand <strong>sie</strong> einig<strong>es</strong> zur<br />
Erklärung ihrer Neigung Beitragend<strong>es</strong> darin. Die erste Klimax erreichte <strong>sie</strong> dann auch,<br />
als <strong>sie</strong> aus heiterem Himmel ihre Kammerzofe an den Haaren auf den Boden<br />
schleuderte und ihr ein Stück aus ihrer Wange biß. Sie konnte den Schmerz der<br />
Anderen spüren als wäre <strong>es</strong> ihr eigener <strong>–</strong> denn oft genug war der Schmerz der ihre<br />
gew<strong>es</strong>en. Sie nahm sich nur all<strong>es</strong> zurück. Komm, Leben mein. Das Pul<strong>sie</strong>ren ihrer<br />
Vulva dröhnte hinauf in den Kopf, warm ließ <strong>sie</strong> den Urin fahren und betrachtete das<br />
wimmernde und blutende Ding, das sich am Boden krümmte, schmerzgepeinigt die<br />
Wange hielt. Auf Erzsebeths Hand tropfte das Blut aus ihrem Mundwinkel; <strong>sie</strong> kniete<br />
sich zu der Kammerzofe hinunter, um deren Angst und Erschütterung aus nächster<br />
Nähe zu betrachten. »Nimm deine Hände vom G<strong>es</strong>icht!« schlangte <strong>sie</strong>. Das Mädchen<br />
folgte dem Befehl mechanisch=ängstlich=leidend, und gab das entstellte G<strong>es</strong>icht frei.<br />
»Du hast mir gut getan. Steh jetzt auf und geh!«<br />
Der Morgen drückte sich über den Gebirgskamm, scheuchte die Wolken hinter sich.<br />
Schloß Cachtice aber blieb ein Fleck der Dunkelheit, Licht verdunstete an seinen<br />
Wänden. Erzsebeth Bathory kehrte aus ihrer eigenen Schwärze zurück, Stimmfetzen<br />
baumelten an ihren Nerven, hingen über dem Bett. Ohne zu zögern läutete <strong>sie</strong> nach den<br />
Mädchen, die ihr jeden Tag den großen Spiegel vors G<strong>es</strong>icht halten mussten. Angst,<br />
sich einmal nicht darin zu sehen. Sie beäugte sich kritisch: wenn <strong>sie</strong> ein Gemälde von<br />
sich anfertigen lassen wollte, dann dürfte <strong>sie</strong> nicht länger zögern. Sie grämte sich bei<br />
dem Gedanken, daß Jugend der Vergänglichkeit obheim lag, ihre Pasten und Salben<br />
änderten daran nichts. Sie ließ die morgendliche Toilette im Bett g<strong>es</strong>chehen, während<br />
<strong>sie</strong> mit einem ihrer Hauptmänner sprach. »Reitet heute in die umliegenden Länder und<br />
sammelt alle Jungfrauen ein, derer ihr habhaft werden könnt!« befahl <strong>sie</strong>. Der<br />
Hauptmann sah <strong>sie</strong> ausdruckslos an. »Unter welchem Vorwand sollen wir das tun?«<br />
Die Gräfin mußte nicht lange nachdenken. »Ein Tableau für eine Massenszene. Das ist<br />
<strong>es</strong>, was ich erwäge.« Sie entließ den Soldaten und begann damit, dem Mädchen, das<br />
ihr die Haare kämmte, aus purem Spaß, den Arm so zu verdrehen, daß di<strong>es</strong><strong>es</strong> die Hand,<br />
die den Spiegel stützte, zurückzog; Ilona, das zweite Mädchen, konnte das Gewicht<br />
nun nicht mehr alleine tragen, der Spiegel zerbrach auf dem Boden in tausend<br />
Scherben. Di<strong>es</strong> als Vorwand nutzend, schlug <strong>sie</strong> so heftig in das G<strong>es</strong>icht d<strong>es</strong><br />
unglücklichen Kind<strong>es</strong>, daß seine <strong>Na</strong>se brach und <strong>es</strong> in die Scherben fiel. Dervula<br />
brandete auf und schrak. Eisig blickte Erzsebeth auf das blutende und ächzende<br />
G<strong>es</strong>chöpf hinab. Sie empfing wieder das Ziehen in den Lenden und schütterte. »Du!«<br />
Dervula war gemeint. »Hilf deiner Schw<strong>es</strong>ter, die Kleider auszuziehen!« Di<strong>es</strong>e eilte