Michael Perkampus – Ninegal 1 NINEGAL Na! - es gibt sie freilich ...
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<strong>Michael</strong> <strong>Perkampus</strong> <strong>–</strong> <strong>Ninegal</strong> 14<br />
sich, war <strong>sie</strong> doch der Meinung, das sei ganz vernünftig, um die kleinen Splitter aus<br />
dem jungen Leib ziehen zu können, ahnte <strong>sie</strong> doch nichts von der Wahrheit. Im Nu lag<br />
Ilona nackt, an unzähligen Stellen blutend auf dem blanken Boden. Fragend blickten<br />
die beiden Mädchen zur Gräfin auf, die sich aus ihrem Bett erhoben hatte und das<br />
Reißen und Ziehen ihrer Lenden genoß. »Ist deine Schw<strong>es</strong>ter noch Jungfrau?« Dervola<br />
sagte, <strong>sie</strong> wisse <strong>es</strong> nicht. »Dann <strong>sie</strong>h nach, ob dem so ist!« Ungläubig, was <strong>sie</strong> da hörte,<br />
rührte sich das Mädchen nicht. »Hast du mich nicht verstanden?« So gefährlich leise<br />
der Ton. Sie wußte nicht wie. »Indem du ihr den Finger hinein schiebst und mir sagst,<br />
ob du einen Widerstand spürst, du dumm<strong>es</strong> Ding!« Nichts rührte sich im kalten Raum.<br />
»Tu' <strong>es</strong> oder ich lasse dir an Ort und Stelle die Kehle aufschneiden!« Eine Stimme wie<br />
Stahl, der man die Erregung nicht anmerkte. Schleichend fuhr die Hand der Zofe auf<br />
das Delta der Venus zu, zögerte und berührte das Schambein. Das verletzte Mädchen<br />
zuckte zusammen, atmete kaum. Ilona war aufgrund d<strong>es</strong> Blutverlust<strong>es</strong> einer Ohnmacht<br />
nahe, registrierte all<strong>es</strong> nur am Rande. Ihre Schw<strong>es</strong>ter tastete die Schamlippen<br />
auseinander und fuhr mit dem Zeigefinger in die Scheide ein. »Und?« hauchte die<br />
Gräfin. Dervula nickte. »Was?« »Ja, <strong>sie</strong> ist Jungfrau.« B<strong>es</strong>chämt riß <strong>sie</strong> die Hand<br />
zurück, errötete. »Und was ist mit dir?« Lügen oder die Wahrheit sagen? Dervula<br />
konnte nicht erkennen, was ihre Herrin im jeweiligen Fall im Schilde führte. »Nein«<br />
sagte <strong>sie</strong> dann wahrheitsgemäß, »ich bin <strong>es</strong> nicht.« »Gut. Dann habe ich keine<br />
Verwendung mehr für dich. Du kannst jetzt gehen.« »Und was ist mit ihr?« Sie deutete<br />
auf die nun tatsächlich ohnmächtige Schw<strong>es</strong>ter. »Hol mir den Heiler!«<br />
»Was meint ihr? Ist so etwas möglich?« Der Arzt, nach dem <strong>sie</strong> hatte schicken lassen,<br />
betrachtete das nackte Mädchen ebenso kühl und gleichgültig, wie er <strong>es</strong> von Hause aus<br />
gewohnt war. Vor dem Tode Nàdastys beriet er di<strong>es</strong>en bei seinen Foltermethoden und<br />
war dafür verantwortlich, daß die Opfer nicht zu schnell verschieden. Irrlichternde<br />
Gedanken. Morbide Bilder. Zeitschleifen im Wechsel. Anhaltender Sturm. »Es wäre<br />
denkbar. Allerdings ist das Hymen keine Haut wie Ihr Euch das vorstellt. Es ist nicht<br />
durchgängig.« »Wie viel Jungfernhaut bräuchte ich, um eine Leinwand daraus fertigen<br />
zu lassen?« »Sehr viele, Maga. Aberhunderte.« Die Gräfin deutete hin zum<br />
verblutenden Mädchen. »Zeigt mir, wie groß <strong>es</strong> ist. Schneidet <strong>es</strong> großzügig heraus. Ich<br />
will mich selbst überzeugen.« Der Arzt gehorchte.<br />
Aus den Latifundien kamen die Reiter der Erzsebeth Bathory zurück, still mäandernde<br />
Schatten selbst <strong>sie</strong>, an jenen dunklen, kalten Ort, umgeben von der Herrlichkeit<br />
wölfischer Landschaft. 32 Jungfrauen konnte der Hauptmann unschwer überreden, sich<br />
auf Cachtice malen zu lassen. »Sagt man sich nicht seltsame G<strong>es</strong>chichten über die<br />
Gräfin von Schächtiz, seit ihr Mann verstorben ist?« Die Gedanken schweiften, das<br />
unterbrochene Spiel junger Damen, die sich sammelten und klatschten, so sich<br />
höfischer Aufruf an <strong>sie</strong> wandte, die <strong>sie</strong> bald ihre Schwielen mit Krötenmilch<br />
behandeln. - Verewigt sein in Farbe war ja schlechterdings die Unsterblichkeit. »Das<br />
ist wohl wahr, junge Dame (Dame!); man sagt sich über den Adel immerfort seltsame<br />
G<strong>es</strong>chichten, und wird nicht müde, immer neue zu erfinden. Ich sage Euch, woran <strong>es</strong><br />
liegt: Ist etwas schön und unerreichbar, wird der Häßliche sich die Zauberei bemühen