Michael Perkampus – Ninegal 1 NINEGAL Na! - es gibt sie freilich ...
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<strong>Michael</strong> <strong>Perkampus</strong> <strong>–</strong> <strong>Ninegal</strong> 6<br />
sprechen, daß <strong>sie</strong> auch gleich als Realität zu erfassen ist, von einem Ideal und Subjekt<br />
aber zu behaupten wagen, daß sich 'Welt' in unserem individuellen Bewußtsein<br />
generiert und nirgends sonst.<br />
Gleichzeitig würde das aber auch bedeuten, daß die Welt, wie <strong>sie</strong> uns erscheint als<br />
unser persönlich<strong>es</strong> Ideal zur Realität wird, in dem wir genau di<strong>es</strong>e Welt hervorbringen<br />
und eben keine andere.<br />
Gotte in Hund <strong>–</strong> der Mensch b<strong>es</strong>eelter Hundekot (Köttel, Köter), Zufall der Sprache?<br />
Sie fällt zuhauf von einem Fall in den nächsten. GOD=DOG; fällt tiefer als daß man<br />
hinterherkäme.<br />
Das Leben hat stets die Bedeutung d<strong>es</strong> Traum<strong>es</strong>, bloße Existent; Erwartungen fallen<br />
wie Aepel von den Bäumen. Unbändig<strong>es</strong> Zutrauen zur poetischen Produktivität als<br />
eine grenzenlose, freie Ausdrucksb<strong>es</strong>tätigung, die allen irrationalen Zuflüssen, bis zur<br />
Halluzination und zur Willkür d<strong>es</strong> Zufalls offen stehen darf, weil <strong>sie</strong> zu einem<br />
w<strong>es</strong>entlichen Theil auf archaischen Schaltungen unserer Psyche beruht.<br />
Drunten im Hermelin war's. Wir kneipten fröhlich, naschten von den rossigen Lippen,<br />
tätschelten das feiste Arschfleisch, tranken immer noch was mehr. War's noch, daß die<br />
Mägdlein lachten und sich auf die Hose setzten für ein Weil der Energie. Da wollt' kein<br />
Licht G<strong>es</strong>ichter reißen aus den Schatten in der Luft, kerzenflammend teinted jedwed<br />
fremd Entzücken über=All, Musik schwoll aus dem Gläserrücken, Bierverschütten,<br />
Händekramen. G<strong>es</strong>ang marscht aus dem Zähneblecken, Augengecken: nassem Wort;<br />
auch ein Kuß auf nackten Arsch. Und später, wenn man's treiben wollt', fiel man<br />
betrunken heimwärts.<br />
»Mit di<strong>es</strong>em ersten Essen gelangen wir auf seltsame Pfade!« Wie ich meine Tage<br />
verbringe? - L<strong>es</strong>end! An die Blätter gef<strong>es</strong>selt. Jede Störung ist mir ein Schmerz in<br />
meiner Brust, die Wut entfacht und Abscheu. Wir nahmen Platz auf Knochenstühlen,<br />
auf dem Boden lümmelte verstreuter Reis, noch im eigenen Korn verpackt. Eine<br />
Elevin stolperte hastend ein paar Figuren vor uns hin, gerüschte Haut. »Meine<br />
Tochter.« Die Tochter also; nervös zipfelnd, dünn. »Das liebe Kind! Und wie <strong>sie</strong><br />
tanzt!« »Sie kann sonst nichts«, b<strong>es</strong>tätigte man uns. Baudelaire, G<strong>es</strong>ammelte Schriften<br />
<strong>–</strong> ich seh's von hier: 'Ich liebe die Wolken... Die eilenden Wolken... Dort Draußen...<br />
Die wunderbaren Wolken...' - Große Dichtung, muß man schon sagen. Sie. Allwissend.<br />
»<strong>Na</strong>ch Baudelaire ist die Verblüffung eine der feinsten Formen d<strong>es</strong> Vergnügens.<br />
Warum nur ist <strong>sie</strong>'s?« »Der Dichter wird sich rächen wollen, dafür, daß er<br />
unverstanden und allein durchs Leben gehen muß. Damit wird die richtige Lösung<br />
schon berührt sein, die, um ganz gefunden zu werden, zuvor wohl eine Psychologie<br />
d<strong>es</strong> Dandyism nötig macht, denn - sollte di<strong>es</strong>en Hang zur Mystifikation nicht ein Zug<br />
sein, der in direkter Korr<strong>es</strong>pondenz mit d<strong>es</strong> Dandys oberstem Grundsatz steht: 'Nihil<br />
admirari'? - Ich bin <strong>es</strong> leid, den Menschen um mich herum zuzuhören, so fordere ich<br />
also jene in mir auf: sprecht! wozu sonst wollte ich euch nähren?« Ihr G<strong>es</strong>icht ballte<br />
sich <strong>–</strong> wie ich mich so g<strong>es</strong>chickt mit Charl<strong>es</strong> verband. Patrizia knirschte mit den