Michael Perkampus – Ninegal 1 NINEGAL Na! - es gibt sie freilich ...
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<strong>Michael</strong> <strong>Perkampus</strong> <strong>–</strong> <strong>Ninegal</strong> 4<br />
geatmet die zugeteilte Luft, aufg<strong>es</strong>tachelt von magischen Lungen für magische Worte,<br />
flammende Blicke, Rätsel der Jugend (das Leben muß g<strong>es</strong>ellschaftlich so organi<strong>sie</strong>rt<br />
werden, daß jeder seinen individuellen Lebenskeim entfalten kann. G<strong>es</strong>ellschaft ist<br />
eine Verbindung zur wechselseitigen Hilfe bei der Entwicklung der Lebenskeime. Die<br />
Entwicklung d<strong>es</strong> Einzelnen ist das Sinnzentrum der G<strong>es</strong>ellschaft. gez.: der kleine<br />
Spaß), mir mangelte <strong>es</strong> an nichts.<br />
Das Bett ist der Ort, an dem man liebt und träumt, die wahre Werkstätte der Literatur,<br />
d<strong>es</strong> Dichters eigentliche Heimat, oh H<strong>es</strong>peros, Sohn der Eos, sanft und b<strong>es</strong>cheiden und<br />
errötend wie ein jung<strong>es</strong> Mädchen, dein Renaissance=Bett im wunderbaren Drang der<br />
Liebe, Trank der Liebe, Graublaue Augen, oh Mensch, so graublaue Augen. Ich kann<br />
doch kaum aus meinen Tagen sterben in die Nächte hinein. Wollust nämlich, Hort der<br />
Auflösung, ich kam nackt aus meiner Mutter und trat der Göttin vor den Schooß, steige<br />
herab in meine grünen Auen, direkt hinein in mein Gebett im Beet von Aprikosen und<br />
Nelken, der Erkenntnisquelle Tod und Thor Geburt und Thor, hold Kreuzungspunkt<br />
der Sinne.<br />
Sie hat immer da g<strong>es</strong>tanden, am Brunnen. Sie hat dann immer gewunken, am Stall,<br />
ging wieder ins Haus und erschlug heimlich Fliegen. Die legte <strong>sie</strong> in Reih und Glied<br />
neben ihre Groschenromansammlung, gegenüber polterte die Thür in den Engeln<br />
(Dreh- und Engelpunkt).<br />
Mein <strong>Na</strong>me ist …; ab und zu schreibe ich G<strong>es</strong>chichten nieder, schichte <strong>sie</strong> wie Holz im<br />
Kamin, das ist wie fliegen über Existenzen und Gedankenfelder hinweg, wie das<br />
Erfühlen, Ertasten der Manniglichkeit. Ich lebe in einer Posse, mir ist ja all<strong>es</strong> Wunder!<br />
Und der Erzähler ist ein Wunderer, wund ist er; Wund=Er.<br />
Vonderstraße. Vonderstraße.<br />
Ich lebte von Bett zu Bett in einer Zeit d<strong>es</strong> Schlaf<strong>es</strong>, der untheilbaren Begierde, der<br />
Lust, Wünsche, Vorhaben, Illusionen. Sie nahmen mich ja mit als gälte <strong>es</strong>, Früchte zu<br />
pflücken. (»Wo lebst Du?« - »In Kellern.« - »Ist das nicht sonderbar?« ). Die<br />
Fantastereien purzelten wie ein sich entleerender Pilzekorb aus meiner<br />
Mundschlagader, fremdsternig, hier nicht zuhause, frei. In meinem überwältigenden<br />
Bedürfnis nach dem Ander=Part entdeckte ich Urthum, nichts mit Verstand. (Thust Du<br />
mich verstehen Worte?) Und <strong>sie</strong> bewegt sich doch <strong>–</strong> soviel kann ich dir ja schonmal<br />
sagen. Oder anders: G<strong>es</strong>under Menschenverstand. G<strong>es</strong>und ist am Verstand schon<br />
einmal gar nichts.<br />
Vorspiel zu einer Philosophie d<strong>es</strong> Wunderbaren (Quart 2)<br />
Im Jahre 1670 wurde eine kleine Schrift d<strong>es</strong> Henri Montfaucon de Villars, namentlich<br />
Der Graf Gabalis oder die Einführung in die Geheimwissenschaften, gerichtet gegen<br />
die 'P<strong>es</strong>t der Vernunft', zum B<strong>es</strong>tseller. In di<strong>es</strong>em Werk finden sich polemische<br />
Hammerschläge gegen die aufklärerischen Begriffe. Der gebildete Abbè erkannte,