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Heft 2/2008 - Pro Tier

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Liebe <strong>Tier</strong>freunde<br />

Viel <strong>Tier</strong>leid habe ich gesehen<br />

und mich hilflos und elend<br />

gefühlt, wenn ich den <strong>Tier</strong>en<br />

nicht helfen konnte. Auf einer<br />

Pelztierfarm in verängstigte Augen<br />

zu schauen, oder auf einem Fohlenmarkt<br />

zu erleben, wie die Jungtiere<br />

brutal von ihren Müttern getrennt<br />

und in Camions verfrachtet werden.<br />

Bilder, die mich nie mehr vergessen<br />

kann. In meiner bald 20jährigen<br />

<strong>Tier</strong>schutzarbeit hat sich viel Trauriges<br />

in meine Seele eingegraben.<br />

Gewöhnung ? Im Gegenteil. Je mehr<br />

solcher Erfahrungen, desto schwerer<br />

zu ertragen.<br />

Wenn <strong>Tier</strong>e erkranken, mit denen<br />

wir zusammenleben, die wir lieben<br />

und pflegen, leiden wir unweigerlich<br />

mit. Immerhin können wir ihnen<br />

helfen. Gross war mein Schrecken,<br />

als ich vor ein paar Wochen abends<br />

heimkehrte und meine Katzen nicht<br />

an der Türe auf mich wartete. Als ich<br />

sie in der Wohnung fand, sprachen<br />

Angst und Entsetzen aus ihren Augen,<br />

mühsam zog sie sich mit ihren<br />

Vorderbeinen über den Fussboden,<br />

ihre Hinterbeine und den Schwanz<br />

konnte sie nicht mehr bewegen. Der<br />

<strong>Tier</strong>arzt konnte vorerst mit einer<br />

Spritze ihre Schmerzen lindern. Eine<br />

schlimme Nacht verbrachten Melissa<br />

und ich. Unaufhörlich versuchte<br />

sie, sich durch die Wohnung zu<br />

schleppen, und mich plagte furchtbare<br />

Angst, dass sie eingeschläfert<br />

werden müsse. Am Tag darauf<br />

Neue Serie « Naturnahe<br />

Gärten » auf Seite 21<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 2/08<br />

Editorial<br />

ergaben genaue Untersuchungen,<br />

dass zwei Bandscheiben « geschossen<br />

» waren. Nach einer Woche Aufenthalt<br />

in einer Spezialklink durfte<br />

ich Melissa wieder nach Hause holen.<br />

Sie stand wieder auf allen vier<br />

Beinen und konnte wieder laufen,<br />

allerdings noch mühevoll. Doch sie<br />

gab nicht auf. Schliesslich blickte sie<br />

mich stolz an, als es ihr gelang, auf<br />

einen Stuhl zu springen. Es war<br />

schön, die täglichen Fortschritte mit<br />

zu erleben. Ihr Lebenswille ist beeindruckend,<br />

und ich bin dankbar,<br />

dass sie wieder (fast) ganz die Alte<br />

ist. Sie ist für mich ein Beispiel sich<br />

nicht unterkriegen zu lassen.<br />

Konkret helfen können wir all<br />

jenen <strong>Tier</strong>en, die bei <strong>Pro</strong><strong>Tier</strong>, aus<br />

den verschiedensten Gründen, abgegeben<br />

werden. Wenn es auch<br />

schwerlich nachvollziehbar ist, dass<br />

jemand sein altes <strong>Tier</strong> ins <strong>Tier</strong>heim<br />

abschiebt, können wir doch dafür<br />

sorgen, dass es bei uns einen<br />

schönen Lebensabend verbringt.<br />

Den <strong>Tier</strong>en, die aus den verschiedensten<br />

Gründen zu uns kommen,<br />

Foto : Martin Siegenthaler<br />

zu helfen, entschädigt uns für all<br />

jene <strong>Tier</strong>schutzprobleme, die wir<br />

nicht direkt zu lösen vermögen, wo<br />

wir nur durch Aufklärungsarbeit<br />

und <strong>Pro</strong>teste zu einem folgenstarken<br />

Umdenken beitragen können.<br />

Wichtig : Sich nicht unterkriegen<br />

lassen, wenngleich der Kampf oft<br />

– wie etwa bei den <strong>Tier</strong>versuchen<br />

– aussichtslos erscheint. Dran bleiben<br />

und sich weiterhin mit Ausdauer<br />

und Mut einsetzen gegen unhaltbare<br />

Zustände. Möge das Bundesgericht<br />

die Forscher der ETH Zürich<br />

(s. S. 25) abblitzen lassen und die<br />

mehr als fragwürdigen Versuche an<br />

Primaten nicht bewilligen.<br />

Ich wünsche Ihnen allen<br />

eine schöne Sommerzeit !<br />

Rita Dubois<br />

Geschäftsführerin<br />

Für mehr Informationen über unsere Tätigkeit besuchen<br />

Sie uns bitte im Internet unter www.protier.ch<br />

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