Borussia Mönchen- gladbach LUIZ GUSTAVO ... - 1899 Hoffenheim
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FRAUEN | Kristina Kober<br />
54 STADIONMAGAZIN<br />
„Depp oder Held“<br />
Es ist die 30. Minute im Spiel zwischen <strong>1899</strong> <strong>Hoffenheim</strong> und dem 1. FC Köln.<br />
Die Rhein länderinnen schlagen eine Ecke vor das Tor, aus kürzester Distanz<br />
pariert Kristina Kober zwei Mal innerhalb weniger Sekunden. Sie ist der<br />
Rückhalt beim Aufsteiger. In neun Spielen musste Kober das Leder erst acht<br />
Mal aus dem Netz fischen, darunter waren zwei Elfmeter.<br />
Die 21-Jährige spielt mit Köpfchen, ist technisch<br />
beschlagen und hat keine Scheu davor, sich den<br />
Gegnerinnen entgegen zu schmeißen, wenn diese<br />
sie überlisten wollen. Kurzum: Kober bringt alles<br />
mit, was eine gute Torhüterin ausmacht. Sie hat die<br />
innere Ruhe, die auf die Mannschaft ausstrahlt und<br />
das Verrücktsein fehlt ihr auch nicht. „Ein Torwart<br />
muss auch etwas verrückt sein“, sagte bereits Uwe<br />
Kamps, der zwischen 1982 und 2004 das Tor der<br />
Gladbacher <strong>Borussia</strong> hütete. Diese Aussage bestätigt<br />
auch Kober selbst: „Man muss schon etwas<br />
verrückt sein, wenn man sich ins Tor stellt. Wenn<br />
die Feldspieler mit den Füßen voraus gehen, müssen<br />
wir quasi mit dem Kopf entgegen springen“.<br />
Ein Torwart ist auf dem Feld eben doch was Besonderes:<br />
„der Depp oder der Held“ beschreibt Kober<br />
ihre Position.<br />
„Es ist eine besondere Position, deshalb haben<br />
wohl auch viele ihre Macken, was beispielsweise<br />
Klamotten angeht“, so Kamps, der heute Torwart-<br />
Trainer bei den „Fohlen“ ist. In Sachen Klamotten<br />
sticht Kober auf dem Platz immer heraus. Ihre Trikotfarben<br />
wählt die Nummer eins so, dass sie<br />
auffällt: neongrün ist es diese Saison, im Aufstiegsjahr<br />
lief Kober in knallgelb auf. Dabei wären knallige<br />
Farben gar nicht notwendig. Denn mit ihren Paraden<br />
und Reaktionen sticht die gebürtige Karlsruherin<br />
ohnehin jedem ins Auge. Es stimmt, dass sie in<br />
dieser, wie auch in der vergangenen Spielzeit nicht<br />
allzu viel zu tun bekam – die zehn Spielerinnen vor<br />
ihr machen das möglich. In 13 Monaten musste die<br />
Mannschaft den Platz nur drei Mal als Verlierer<br />
verlassen. Wenn sich aber doch mal der eine oder<br />
andere Ball vor das <strong>Hoffenheim</strong>er Tor verirrt, schmeißt