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se der Arbeit wurden der Bischöflichen Kommission<br />

für Lateinamerika (insbesondere <strong>Adveniat</strong>) vorgelegt.<br />

Sie wird den erarbeiteten Text für die Grundsätze und<br />

Richtlinien überprüfen, diskutieren und dann darüber<br />

entscheiden. Das Ziel liegt darin, noch eindeutiger zu<br />

vermitteln, wofür <strong>Adveniat</strong> steht, welche Projekte wir<br />

unterstützen und welche Kriterien wir dabei zugrunde<br />

legen. Im Wesentlichen haben wir uns von drei Grundgedanken<br />

bei diesem Prozess, der noch nicht abgeschlossen<br />

ist und dessen Ergebnisse noch zur Entscheidung<br />

anstehen, leiten lassen:<br />

armenorientierunG<br />

Wir betrachten die Armen nicht <strong>als</strong> Objekte oder<br />

passive Hilfeempfänger. Statt sie von unserer Hilfe abhängig<br />

zu machen, versuchen wir die Eigeninitiative<br />

der Menschen zu fördern. Armenorientierung schließt<br />

auch die Solidarität innerhalb der Kirche ein. Dies gilt<br />

besonders in Zeiten, in denen viele Projektpartner –<br />

seien es Gemeinden, Bistümer oder Ordensgemeinschaften<br />

– infolge der Krise vor großen finanziellen<br />

Problemen stehen.<br />

basisorientierunG<br />

Die Menschen, denen die Projekte zugutekommen,<br />

sollen ummittelbar eingebunden werden. Dabei<br />

können wir auf die bewährten Strukturen der Ortskirchen<br />

zurückgreifen, die im engen Kontakt zur Basis<br />

stehen – im Gegensatz zum Beispiel zu Regierungsstellen,<br />

die oft über die Bevölkerung hinweg entscheiden.<br />

Pastoral<br />

Unsere Projekte nehmen die menschliche Entwicklung<br />

in ihrer Gesamtheit in den Blick. Pastoral beinhaltet<br />

drei Kernelemente: die Feier des Gottesdienstes,<br />

die Verkündigung der befreienden Botschaft Jesu<br />

und die praktizierte Nächstenliebe. Wenn einer dieser<br />

Aspekte zu kurz kommt, ist die Pastoral unvollständig.<br />

Dort, wo zwar intensiv gebetet wird, Hilfsbedürftige<br />

aber keine praktische Unterstützung erfahren, wird die<br />

Kirche ihrem Auftrag nicht gerecht. Ebenso wenig wie<br />

dort, wo sie zwar materielle Hilfe leistet, die ganzheitliche<br />

Entwicklung des Menschen aber außer Acht lässt.<br />

Auch lässt sich der Begriff „Verkündigung“ nicht allein<br />

auf das Glaubensleben reduzieren. „Verkündigung“<br />

heißt auch, auf Unrecht und Missstände aufmerksam<br />

zu machen, sich gesellschaftlich zu engagieren und<br />

denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst nicht gehört<br />

und beachtet werden.<br />

Die hohen Maßstäbe, die wir an unsere Projektpartner<br />

stellen, müssen auch für uns selbst und unsere<br />

Kommunikation mit der Öffentlichkeit gelten.<br />

2009 haben wir unsere Überlegungen zu Grundsätze<br />

im Umgang mit Spendern, Ehrenamtlichen, Medien,<br />

Partnern und Unternehmen in einem eigenen „Ethikkodex“<br />

niedergelegt. Darin verpflichten wir uns darauf,<br />

transparent und sachlich über unsere Projekte zu berichten,<br />

keinen Druck auf Spender auszuüben, bei der<br />

bildlichen oder textlichen Darstellung die Würde der<br />

Person zu wahren und verantwortungsvoll mit den<br />

uns anvertrauten Mitteln umzugehen. Darüber hinaus<br />

formuliert der Kodex strenge Richtlinien für die Auswahl<br />

von Kooperationspartnern und fordert die aktive<br />

Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen<br />

Meinungsbildungsprozess in Deutschland. Wir folgen<br />

damit der Überzeugung, dass die Schaffung einer besseren<br />

Welt hier bei uns beginnen muss. Neben der Projektarbeit<br />

in Lateinamerika müssen wir auch hier für<br />

einen Bewusstseinswandel eintreten, müssen gerechte<br />

Handelsbeziehungen einklagen, uns für die Wahrung<br />

der Schöpfung und die Verwirklichung christlicher<br />

Grundwerte einsetzen.<br />

Das Geschäftsjahr 2008/2009 war für <strong>Adveniat</strong> –<br />

trotz der Krise und ihrer weitreichenden Folgen – ein<br />

Jahr der Kontinuität und Stabilität. Gleichzeitig war es<br />

ein Jahr der Weichenstellung und Richtungsbestimmung.<br />

Nun gilt es, sich mit klarem Profil und eindeutigen<br />

Schwerpunkten für die Veränderungen der kommenden<br />

Jahre zu wappnen.<br />

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