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Multimodale Segmentierung und Klassifikation zerebraler Läsionen ...

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Diplomarbeit<br />

<strong>Multimodale</strong> <strong>Segmentierung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Klassifikation</strong> <strong>zerebraler</strong> <strong>Läsionen</strong> bei<br />

multipler Sklerose<br />

Forschungszentrum Jülich<br />

Stefan Wirtz<br />

geb. am 30.10.1981 in Langenfeld<br />

Fachhochschule Koblenz, RheinAhrCampus Remagen<br />

24. April 2008<br />

Erstgutachter : Prof. Dr. Heiko Neeb<br />

Zweitgutachterin: Prof. Dr. Ilona Weinreich


Erklärung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig <strong>und</strong> nur unter Verwendung der<br />

angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmittel verfasst habe.<br />

Remagen, den 24. April 2008 Stefan Wirtz<br />

i<br />

i


Danksagung<br />

Für die Vermittlung <strong>und</strong> Überlassung des Themas <strong>und</strong> die stetige Hilfsbereitschaft während der<br />

Arbeit danke ich besonders Herrn Prof. Dr. Heiko Neeb.<br />

Ich danke Prof. Dr. Ilona Weinreich für ihre Bereitschaft, die Diplomarbeit für den RheinAhr-<br />

Campus Remagen als Zweitgutachterin zu betreuen.<br />

Dem Leiter der MR-Gruppe, Prof. Dr. Nadim Joni Shah, <strong>und</strong> der gesamten MR-Gruppe spreche<br />

ich für das überaus gute Arbeitsklima meinen Dank aus.<br />

ii<br />

ii


Zusammenfassung<br />

Ein wesentliches Ziel bei der Erforschung der Multiplen Sklerose (MS) liegt in<br />

der Auffindung <strong>und</strong> Definition von objektiven Kriterien zur möglichst frühzeitigen<br />

Diagnostik sowie zur Objektivierung von therapeutischen Effekten. Dazu bieten sich<br />

insbesondere quantitative in vivo Messverfahren an, da sie eine objektive Evaluation<br />

erlauben. Die vorliegenden Arbeit basiert daher auf Parameterkarten von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong><br />

H2O, die mit einem neuartigen quantitativen Magnetresonanztomographie (MRT)<br />

Verfahren gewonnen wurden. Wesentlich für einen erfolgreichen Einsatz dieser Ver-<br />

fahren ist es, dass automatisiert <strong>und</strong> reproduzierbar Bildeigenschaften (Features)<br />

extrahiert werden, die dann als objektive Kriterien für eine Diagnostik herangezo-<br />

gen werden können. Ein wesentlicher Teil der vorliegende Arbeit lag dabei in der<br />

Validierung der zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Annahmen der einzelnen Extraktionsverfahren,<br />

insbesondere bezüglich deren Präzision <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit. Die untersuchten<br />

Bildeigenschaften lassen sich in zwei Gruppen kategorisieren: globale Features (cha-<br />

rakterisieren die sogenannte „normal erscheinende“ graue <strong>und</strong> weiße Hirnsubstanz)<br />

<strong>und</strong> lokale Features (enthalten Informationen über die für MS charakteristischen<br />

Hirnläsionen). Sowohl für die globalen als auch für die lokalen Eigenschaften wer-<br />

den die Verteilungen der Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O <strong>und</strong> deren gegenseitige<br />

Korrelation bestimmt. Die Korrelation wird dabei als linear angenommen <strong>und</strong> kann<br />

daher durch den Winkel einer entsprechenden Ausgleichsgerade, die mit einer Haupt-<br />

komponentenanalyse (PCA) bestimmt wird, eindeutig charakterisiert werden. Zur<br />

Reduktion bzw. Entfernung von Ausreißern in den zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Verteilungen<br />

wurde in der vorliegenden Arbeit die Minimum Covariance Determinant (MCD) Me-<br />

thode eingesetzt <strong>und</strong> für unterschiedliche Konfigurationen in Simulationen validiert.<br />

Basierend auf den gewonnenen Bildfeatures zeigt sich insbesondere bei den Winkeln<br />

der Korrelationsgerade in „normal erscheinender“ weißer <strong>und</strong> grauer Substanz ein<br />

deutlicher Unterschied zwischen MS Patienten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Kontrollprobanden. Im<br />

Gegensatz dazu lässt sich eine starke Überlappung zwischen beiden Gruppen bei den<br />

Verteilungen der zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O feststellen. Die<br />

lokale Analyse zeigt darüber hinaus, dass sich die Winkel in einer Läsion auch von<br />

denen des umliegenden Gewebes unterscheiden lassen. Allerdings ist die Verteilung<br />

der Winkel in <strong>Läsionen</strong> sehr heterogen. Trotz der geringe Patientenanzahl lässt sich<br />

festhalten, dass die Information aus der Parameterkorrelation offenbar ein wesentli-<br />

ches größeres Potenzial aufweist, um in Zukunft diagnostische MS-Kriterien mit zu<br />

beeinflussen <strong>und</strong> um eventuell verschiedene Verlaufsformen zu diskriminieren.<br />

iii<br />

iii


Inhaltsverzeichnis iv<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Erklärung i<br />

Danksagung ii<br />

Zusammenfassung iii<br />

Abbildungsverzeichnis vi<br />

Tabellenverzeichnis viii<br />

Abkürzungsverzeichnis ix<br />

1 Einleitung 1<br />

1.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen 3<br />

2.1 Multiple Sklerose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Magnetresonanztomographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 MRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.3 DICOM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3 Methoden 6<br />

3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.2 Hauptkomponentenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.3 Minimum Covariance Determinant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.3.1 Problem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3.3.2 Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.3.3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4 Test der MCD-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.1 Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.2 Test Rauschabhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.5 In vivo Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3.5.1 Schädelknochen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3.5.2 <strong>Segmentierung</strong> <strong>und</strong> Featurebestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4 Ergebnisse 23<br />

iv


Inhaltsverzeichnis v<br />

4.1 Validierung der MCD-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.1.1 Länge der Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.1.2 Anzahl der Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.1.3 Ellipsenwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.1.4 Rauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.2 Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.2.1 Globale Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4.2.2 Lokale Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

5 Diskussion 37<br />

5.1 Validierung der MCD-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

5.1.1 Länge der Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

5.1.2 Anzahl der Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

5.1.3 Ellipsenwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

5.1.4 Zusammenfassung der MCD-PCA Testergebnisse . . . . . . . . . . . . 39<br />

5.1.5 Rauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

5.2 Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

5.2.1 Globale Gewebsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

5.2.2 Lokale Gewebsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

5.2.3 <strong>Läsionen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

6 Ausblick 44<br />

Literaturverzeichnis 46<br />

A Rauschen 48<br />

B Gewebe Daten 51<br />

C Gewebe Lokal 56<br />

v


Abbildungsverzeichnis vi<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1 Aufbau der MS-Konsortiumdatenbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

2 MS-Verlaufsformen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3 Die drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O mit jeweils 50 Schichten. . . . . . . . . . 4<br />

4 Verteilung verschiedener <strong>Läsionen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

5 PCA Prinzip. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

6 Beispiel Datensatz Variable X1 wird gegen X2 aufgetragen. . . . . . . . . . . . 12<br />

7 Verschiedene Auswahlmöglichkeiten beim MCD-Verfahren. . . . . . . . . . . 12<br />

8 MCD-Ablauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

9 Beispiel einer simulierten Verteilung zwischen T1 <strong>und</strong> H2O . . . . . . . . . . 15<br />

10 Funktionsweise der Simulation der Verteilung von T1 <strong>und</strong> H2O. . . . . . . . . 17<br />

11 MS-Läsion in T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O-Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

12 Scheibenförmiges Strukturelement mit Radius drei. . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

13 3D-Punktwolke zwischen T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O für WM, GM <strong>und</strong> CSF. . . . . . . . 21<br />

14 Verteilung von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O zu drei ausgewählten <strong>Läsionen</strong> aus der T1-Map. 22<br />

15 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsenwinkels bei verschie-<br />

denen Längen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

16 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsen Mittelpunktes bei<br />

verschiednen Längen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

17 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsen Mittelpunktes bei<br />

verschiedener Anzahl von Punkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

18 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsenwinkels bei verschie-<br />

dener Anzahl von Punkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

19 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsenwinkels für verschiede-<br />

ne tatsächliche Winkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

20 Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung des Ellipsen Mittelpunktes für<br />

tatsächliche verschiedene Winkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

21 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

bei grauer Substanz . . . . . . . . . . . 28<br />

22 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz . . . . . . . . . . 28<br />

23 Boxplot der Winkel in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz aufgeteilt auf die Gruppen<br />

MS <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

24 Verteilung der Winkel in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz als Funktion der<br />

Schichtposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

25 Winkel in der konservativ geschätzten grauen Substanz der drei Parameter T1,<br />

T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal berechnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

vi


Abbildungsverzeichnis vii<br />

26 Winkel in der weniger konservativ geschätzten grauen Substanz der drei Parame-<br />

ter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal mit 5x5 Maske berechnet . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

27 Histogramm der <strong>Läsionen</strong> für Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

28 Unterschied zwischen einfacherer Schwellwert-Methode <strong>und</strong> „Sliding Threshold“-<br />

Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

29 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz . . . . . . . . . . 48<br />

30 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

bei grauer Substanz . . . . . . . . . . . 48<br />

31 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz . . . . . . . . . . 49<br />

32 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O bei weißer Substanz . . . . . . . . . . 49<br />

33 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

bei weißer Substanz . . . . . . . . . . . 50<br />

34 Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei weißer Substanz . . . . . . . . . . 50<br />

35 Boxplot der Mittelwerte in der grauen Substanz, aufgeteilt auf die Gruppen MS<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

36 Boxplot der Mittelwerte in der weißen Substanz, aufgeteilt auf die Gruppen MS<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

37 Verteilung der Mittelwerte in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz über alle Schichten<br />

von einem MS-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

38 Winkel in der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal mit 3x3<br />

Maske berechnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

39 Winkel in der weißen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal berechnet 57<br />

40 Mittelwerte der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal berechnet 58<br />

41 Mittelwerte der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O lokal berechnet 59<br />

42 Histogramm der Winkel T1-H2O <strong>und</strong> T1-T ∗ 2<br />

einer Läsion (siehe Abb. 25) sowohl<br />

für konservativ als auch weniger koservativ geschätzte GM . . . . . . . . . . . 61<br />

43 Histogramm der <strong>Läsionen</strong> für Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte des Patienten P957 . . . 62<br />

vii


Tabellenverzeichnis viii<br />

Tabellenverzeichnis<br />

1 σRausch, σphysio <strong>und</strong> µ für WM <strong>und</strong> GM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2 T1 Schwellwerte für die <strong>Segmentierung</strong> von grauer <strong>und</strong> weißer Substanz sowie<br />

Hirnflüssigkeit [1]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3 Winkel zwischen MR-Parametern für graue Substanz bei MS-Patienten . . . . 29<br />

4 Winkel zwischen MR-Parametern für graue Substanz bei Kontroll-Probanden . 29<br />

5 Winkel der Verteilung zu verschieden <strong>Läsionen</strong> von verschiedenen Patienten . . 35<br />

6 Verschiedene Winkel in der weißen Substanz bei MS-Patienten . . . . . . . . . 51<br />

7 Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der weißen Substanz bei MS-Patienten 51<br />

8 Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der grauen Substanz bei MS-Patienten 51<br />

9 Verschiedene Winkel in der weißen Substanz bei Kontroll-Probanden . . . . . 52<br />

10 Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der weißen Substanz bei Kontroll-<br />

Probanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

11 Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der grauen Substanz bei Kontroll-<br />

Probanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

12 Mittelwert <strong>und</strong> Länge der Kovarianz-Ellipse zu verschieden <strong>Läsionen</strong> von ver-<br />

schiedenen Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

viii


Tabellenverzeichnis ix<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

WM Weiße Substanz (White Matter)<br />

GM Graue Substanz (Grey Matter)<br />

CSF Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Cerebrospinal fluid)<br />

MRT Magnetresonanztomographie<br />

MS Multiple Sklerose<br />

MCD Minimum Covariance Determinant<br />

PCA Hauptkomponentenanalyse (Principal Component Analysis)<br />

DICOM Digital Image and Communication in Medicine<br />

MQF Mittlerer Quadratischer Fehler<br />

HF Hoch Frequenz<br />

ix


Einleitung 1<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Motivation<br />

Multiple Sklerose(MS) ist eine degenerativ fortschreitende Krankheit, die in der Regel schon<br />

in jungen Jahren auftritt. Die ersten Symptome zeigen sich meist schon im Alter zwischen 20<br />

<strong>und</strong> 40 Jahren. Es sind vier verschiedene Verlaufsformen der Krankheit bekannt, die individuell<br />

therapiert werden sollten. Da die Symptome bei MS sehr unterschiedlich ausfallen, kann es unter<br />

Umständen Jahre dauern, bis man die endgültige Diagnose stellen kann. MS kann zwar zurzeit<br />

noch nicht geheilt werden, allerdings kann man den Krankheitsverlauf durch richtige Medika-<br />

mentierung positiv beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Zeit bis zur korrekten Diagnosestellung<br />

zu verkürzen, um schneller die geeignete Therapie wählen zu können.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist derzeit geplant, ein nationales Konsortium zur Verbesserung der Diagnose<br />

<strong>und</strong> zur Bestimmung von Kriterien zur objektiven Überwachung des Therapieverlaufs zu gründen.<br />

In diesem Rahmen soll durch eine Kooperation mit mehrerer Hochschulen <strong>und</strong> Forschungseinrich-<br />

tungen eine zentrale Datenbank eingerichtet werden, in der für die MS relevante, diagnostische<br />

Informationen gespeichert <strong>und</strong> multivariat analysiert werden sollen (siehe Abb. 1).<br />

Abbildung 1: Aufbau der MS-Konsortiumdatenbank. Diese Datenbank beinhaltet unter anderem<br />

Informationen, die aus den Hirn-MRT-Aufnahmen der MS-Patienten gewonnen<br />

werden.<br />

Ein Teil der Datenbank soll aus mit Magnetresonanztomographie (MRT) gewonnenen Bildern<br />

bzw. aus der diagnostisch relevanten Information bestehen. Dafür werden Methoden zur au-<br />

tomatischen Extraktion der entsprechenden relevanten Bildfeatures benötigt. Das Ziel dieser<br />

Arbeit ist es, genau solche Extraktionsmethoden zu entwickeln, zu validieren <strong>und</strong> zu testen.<br />

Interessant sind hierfür insbesondere quantitative MRT-Verfahren. Die quantitative Bildgebung<br />

1


Einleitung 2<br />

hängt ausschließlich von den interessierenden Patienteneigenschaften ab <strong>und</strong> ist unabhängig<br />

von Umwelteinflüssen. Bei diesen Einflüssen kann es sich zum Beispiel um verschiedene Scan-<br />

nertypen, Messspulen oder auch um unterschiedliche Raumtemperaturen handeln. Da diese<br />

Faktoren leider kaum zu beeinflussen sind, sind Daten aus verschiedenen Studien oft nicht direkt<br />

vergleichbar. Allerdings ist bei degenerativen Erkrankungen ein langer Krankheitsverlauf typisch,<br />

so dass Kriterien benötigt werden, die über Jahrzehnte hinweg objektiv miteinander verglichen<br />

werden können. Basierend auf den im Forschungszentrum Jülich entwickelten quantitativen MRT-<br />

Verfahren können die Daten von verschiedenen Einrichtungen bzw. longitudinale Aufnahmen<br />

objektiv vergleichen werden. Allerdings müssen dafür einheitliche Mess-Sequenzen eingeführt<br />

werden, die jedoch zur Verfügung stehen.<br />

Alle in der vorliegenden Arbeit verwendeten Daten stammen aus quantitativen Verfahren. Dabei<br />

werden die Parameter T1, T ∗ 2<br />

<strong>und</strong> Wassergehalt für jeden Voxel individuell bestimmt. Basierend<br />

auf diesem Datensatz werden nun unterschiedliche Bildfeatures automatisch extrahiert. Dabei<br />

handelt es sich sowohl um Mittelwerte der einzelnen Variablen als auch deren gegenseitige Korre-<br />

lation. Hierbei wurden die Parameter für die einzelnen Gewebe, graue Substanz (GM) <strong>und</strong> weiße<br />

Substanz (WM), miteinander verglichen. Darüber hinaus wurde mit dem Moving-Average-Ansatz<br />

nach lokalen Unterschieden gesucht. Dabei ist es essentiell, eine Methode zur Minimierung von<br />

Störeffekten <strong>und</strong> Ausreißern einzusetzen, da diese das Ergebnis stark verfälschen können. Die<br />

hierfür zum Einsatz gekommene Methode MCD (Minimum Covariance Determinant) wurde in<br />

der vorliegenden Arbeit gr<strong>und</strong>legend validiert <strong>und</strong> auf ihre Einsatztauglichkeit zur automatischen<br />

Extraktion von MS-relevanten Bildfeatures getestet.<br />

Im folgenden Kapitel wird ein kurzer Überblick über Multiple Sklerose gegeben <strong>und</strong> kurz die<br />

Messmethodik erläutert. Kapitel 3 beschreibt die verwendeten Methoden in der Simulation <strong>und</strong><br />

bei in vivo Experimenten. In Kapitel 4 <strong>und</strong> Kapitel 5 werden dann die Ergebnisse <strong>und</strong> deren<br />

Bedeutung dargestellt bzw. diskutiert. Zum Schluss liefert Kapitel 6 noch einen Ausblick auf<br />

mögliche Erweiterungen <strong>und</strong> Einsatzgebiete des Verfahrens.<br />

2


Gr<strong>und</strong>lagen 3<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.1 Multiple Sklerose<br />

Die Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems <strong>und</strong> gehört<br />

nach heutigem Kenntnisstand zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Menschen.<br />

Bei der Krankheit treten im Gehirn <strong>und</strong> im Rückenmark Entzündungen auf. Diese beschädigen<br />

die Myelinschicht der Nerven <strong>und</strong> sind im MRT als lokale Areale mit veränderten Grauwert<br />

(sog. <strong>Läsionen</strong>) sichtbar. <strong>Läsionen</strong> können sowohl in der weißen als auch in der grauen Substanz<br />

auftreten. In der weißen Substanz auftretende <strong>Läsionen</strong> sind im MRT meist deutlich zu erkennen,<br />

deshalb wird in der Arbeit hauptsächlich mit diesem Typ <strong>Läsionen</strong> gearbeitet. Außerdem kommt<br />

es im Verlauf der Krankheit zur Schädigung der Axone, was die Leitfähigkeit <strong>und</strong> Übertragungs-<br />

geschwindigkeit der Nervenbahnen vermindert oder sogar unterbricht. Die Ursache für MS ist<br />

nicht bekannt <strong>und</strong> die Symptome sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von Sehstörungen über<br />

Gefühlsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die ersten Symptome treten meist schon im Alter von<br />

20-40 Jahren auf, wobei Frauen doppelt so oft betroffen sind wie Männer. Bei MS unterscheidet<br />

man vier Verlaufsformen (siehe Abb. 2). Die am häufigsten verbreitete Form ist die schubförmig<br />

remittierende, in deren schubweisen Verlauf die Symptome immer wieder abklingen.<br />

Abbildung 2: MS-Verlaufsformen aus [2].<br />

Die unterschiedlichen Symptome <strong>und</strong> Verlaufsformen machen es zurzeit kaum möglich, indivi-<br />

duelle Prognosen über den weiteren Verlauf aufzustellen. Insbesondere scheint man weder vom<br />

konventionellen MRT auf den klinischen Verlauf noch umgekehrt Rückschlüße ziehen zu können.<br />

Dennoch kann der Verlauf mit richtiger Behandlung verlangsamt werden, so dass die Betroffenen<br />

3


Gr<strong>und</strong>lagen 4<br />

selten unter schweren Behinderungen zu leiden haben [3].<br />

2.2 Magnetresonanztomographie<br />

2.2.1 MRT<br />

MRT ist eine nicht invasive Bildgebungstechnik zur Darstellung von Gewebestrukturen. Diese<br />

werden in Schnittbildern aufgenommen <strong>und</strong> bieten die Möglichkeit zur Untersuchung von<br />

Organen <strong>und</strong> Organveränderungen. Bei diesem Verfahren kommt keine ionisierende Strahlung<br />

zum Einsatz. Hauptsächlich wird mit unterschiedlichen magnetischen Feldern gearbeitet, die<br />

sich im Verlauf der Messung ändern. So kann man unterschiedliche Relaxationszeiten für unter-<br />

schiedliches Gewebe messen, die im MRT-Bild als lokale Kontraste darstellbar sind. Wichtige<br />

Konstanten hierfür sind T1 <strong>und</strong> T ∗ 2 . Dabei beschreibt T1 den Wiederaufbau der Längsmagnetisie-<br />

rung nach einem Hoch Frequenz(HF)-Puls <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

den effektiven Zerfall der Quermagnetisierung.<br />

In dem Buch „Spins <strong>und</strong> Resonanzen“ von Siemens werden die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> das Verfahren<br />

ausführlich beschrieben [4][5].<br />

2.2.2 Daten<br />

Alle verwendeten Bilder wurden mit einem Siemens-Scanner mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla<br />

aufgenommen. Die Auflösung der Ganzhirnaufnahme beträgt 256x192x50, wobei 50 die Anzahl<br />

der Schichten wieder gibt. Dabei hat jeder Voxel die Maße 1x1x2mm 3 . Es werden ungefähr<br />

10 Minuten für eine komplette Messung benötigt. Details zum Messprotokoll sind in NeuroI-<br />

mage2008 [6] zu finden. Für alle drei Parameter stehen jeweils 50 anatomisch unterschiedliche<br />

transversale Schichten des Gehirns zur Verfügung (siehe Abb. 3). Daher besitzt jeder Voxel drei<br />

Grauwerte, T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O, die den Ausgangsdatensatz der vorliegenden Arbeit bilden [7] [8]<br />

[9] [1].<br />

Abbildung 3: Die drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O mit jeweils 50 Schichten, die alle den anatomisch<br />

gleichen Bereich darstellen. Dabei ist jede Schicht als eigenständiges Bild<br />

zu betrachten, so dass zu jedem Parameter 50 Bilder existieren.<br />

4


Gr<strong>und</strong>lagen 5<br />

2.2.3 DICOM<br />

Die am MRT-Scanner akquirierten Daten werden im Bildformat DICOM (Digital Image and<br />

Communication in Medicine) abgespeichert <strong>und</strong> mit dem am Jülicher Forschungszentrum entwi-<br />

ckeltem Tool QI prozessiert, um die quantitativen Karten für T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O zu gewinnen. Diese<br />

werden ebenfalls im DICOM-Format gespeichert. DICOM ist das Standardformat zur elektroni-<br />

schen Speicherung <strong>und</strong> zum Austausch medizinischer Bildinformationen aus unterschiedlichsten<br />

Modalitäten (z.B. Röntgen-, CT- <strong>und</strong> MRT-Untersuchungen). Es ist ein reines Austauschformat<br />

<strong>und</strong> garantiert den Austausch zwischen Geräten <strong>und</strong> Programmen unterschiedlicher Hersteller, da<br />

es plattform- <strong>und</strong> systemunabhängig ist. Eine DICOM-Datei besteht aus dem Kopfteil (Header)<br />

<strong>und</strong> dem Bildteil. Im Kopfteil sind Angaben über den Patienten, die Studie mit den dazugehö-<br />

rigen Parametern des Scanners <strong>und</strong> eventuelle Bef<strong>und</strong>e vermerkt. Im Bildteil können mehrere<br />

Bildserien des Patienten gespeichert sein.<br />

5


Methoden 6<br />

3 Methoden<br />

3.1 Einführung<br />

Gr<strong>und</strong>lage der vorliegenden Arbeit stellen quantitative MRT-Messungen der Relaxationszeiten<br />

T1, T ∗ 2<br />

sowie des Wassergehaltes dar. Daher hat man für jeden Voxel einen dreidimensionalen<br />

Datensatz vorliegen, bei dem jeder der Parameter eine Dimension darstellt. Basierend auf die-<br />

sem Datensatz sollen nun sowohl normal erscheinende („normal appearing“) weiße <strong>und</strong> graue<br />

Substanz als auch die im Bild erscheinenden <strong>Läsionen</strong> basierend auf diesen dreidimensionalen<br />

Verteilungen charakterisiert werden. Abbildung 4 stellt zum Beispiel eine zweidimensionale<br />

Verteilung zwischen T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O dieser Punkte für unterschiedliche <strong>Läsionen</strong> dar. Der Abbildung<br />

kann man direkt die verschiedenen Korrelationen, Längen <strong>und</strong> Mittelpunkte der Verteilungen un-<br />

terschiedlicher <strong>Läsionen</strong> entnehmen. Ziel der Arbeit ist es nun, Winkel, Mittelpunkte <strong>und</strong> Längen<br />

der zugehörigen Kovarianz-Ellipsoide möglichst genau zu bestimmen. Für das Berechnen benö-<br />

tigt man die Hauptkomponentenanalyse (auch Principal Components Analysis, PCA genannt),<br />

mit deren Hilfe man die Winkel des Kovarianz-Ellipsoids bestimmen kann. Die PCA ihrerseits<br />

setzt einen robusten <strong>und</strong> erwartungstreuen Schätzer für die Kovarianzmatrix voraus. Dies ist aber<br />

bei reellen Messdaten schwierig, da die Daten meist verrauscht sind. Außerdem kann es durch<br />

Partialvolumeneffekte beim Moving-Average dazu kommen, dass in der aktuellen Filtermaske Vo-<br />

xel aus unterschiedlichen Geweben vorhanden sind. Daher kommt es zu Ausreißern im Datensatz.<br />

Um diese Ausreißer zu minimieren, wird in der Arbeit die „Minimum Covariance Determinant<br />

Methode“ benutzt, die robuste <strong>und</strong> erwartungstreue Schätzer liefern kann. Dies soll nicht nur für<br />

einzelne <strong>Läsionen</strong>, die nur relativ wenige Datenpunkte enthalten, sondern auch für Gewebe wie<br />

normal erscheinende weiße <strong>und</strong> graue Substanz mit vielen Datenpunkten durchgeführt werden.<br />

Daher müssen die verwendeten Verfahren bezüglich ihrer Genauigkeit 1 <strong>und</strong> Präzision 2 evaluiert<br />

werden, um die erhaltenen Ergebnisse objektiv vergleichen zu können. Insgesamt kann man pro<br />

Proband sechs Winkel <strong>und</strong> sechs Mittelwerte berechnen, jeweils drei für weiße <strong>und</strong> drei für graue<br />

Substanz. Diese Werte stellen die Bildfeatures dar <strong>und</strong> dienen dann zur Charakterisierung der<br />

Probanden. Darüber hinaus wird mit einer Maske jeweils über die Segmente von GM <strong>und</strong> WM<br />

gelaufen, um lokal die entsprechenden Mittelpunkte <strong>und</strong> Winkel mit Hilfe des MCD-Verfahren<br />

zu bestimmen <strong>und</strong> somit eventuell vorhandene anatomische Unterschiede in den Parametern<br />

darstellbar zu machen.<br />

1 Der Begriff Genauigkeit wird (fälschlicherweise) häufig mit Präzision gleichgesetzt. Die Genauigkeit ist ein Maß<br />

für die Übereinstimmung zwischen dem (einzelnen) Messergebnis <strong>und</strong> dem wahren Wert der Messgröße.<br />

2 Die Präzision ist ein Maß für die Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messergebnissen unter festen Bedingungen.<br />

Liegen also mehrere Messwerte dicht beieinander, so hat die Messmethode eine hohe Präzision.<br />

6


Methoden 7<br />

Abbildung 4: Wassergehalt vs. T ∗ 2<br />

für verschiedene <strong>Läsionen</strong>. Die unterschiedlichen Datenpunkte<br />

der <strong>Läsionen</strong> sind durch verschiedene Farben <strong>und</strong> Symbole voneinander unterscheidbar.<br />

3.2 Hauptkomponentenanalyse<br />

Die Hauptkomponentenanalyse arbeitet mit multivariaten Datensätzen, deren Dimension der<br />

Anzahl an Variablen entspricht (z.B. drei für T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O). Das wichtigste Ziel der PCA ist<br />

die Reduktion der Dimensionen. Aus dem Anfangssatz von Variablen werden die Hauptkompo-<br />

nenten, latente Variablen, berechnet. Diese Hauptkomponenten sind Linearkombinationen der<br />

ursprünglichen Variablen. Nun kann man mit wenigen Variablen ein vorher viel komplexeres<br />

Problem darstellen (siehe Abb. 5). Dies hilft mehrdimensionale Probleme auf zwei- oder dreidi-<br />

mensionale Probleme zu vereinfachen. Somit ist es auch möglich, die Objekte des multivariaten<br />

Datensatzes graphisch darzustellen, um so ihre Beziehung oder Ähnlichkeiten aufzuzeigen. Die<br />

Haupkomponentenanalyse ist bei Datensätzen mit korrelierten Variablen besonders geeignet, da<br />

solche Variablen zusammengefasst werden können. Damit ein Datensatz unter einem möglichst<br />

kleinem Informationsverlust zu einer geringeren Dimension transformiert werden kann, sollte<br />

jede Hauptkomponente einen möglichst großen Anteil der Varianz der Daten erklären, die noch<br />

nicht von einer anderen Hauptkomponente beschrieben wurde. Die Hauptkomponenten sind<br />

deshalb unkorreliert.<br />

Mathematisch gesehen handelt es sich bei der PCA um das Lösen eines Eigenwertproblems. Man<br />

betrachtet dazu n Zufallsvariablen X1, ..., Xn mit der Dimension m. Wobei n ≥ 2 <strong>und</strong> m ≥ 1 ist.<br />

Somit weißt die zugehörige Datenmatrix X die Dimension mxn auf <strong>und</strong> besteht aus m Objekten<br />

7


Methoden 8<br />

(z.B. Pixel einer Läsion) <strong>und</strong> n Variablen (z.B. T1, T ∗ 2<br />

⎛<br />

⎜<br />

X = ⎜<br />

⎝<br />

<strong>und</strong> H2O).<br />

x1,1 x1,2 x1,4 · · · x1,n<br />

x2,1 x2,2 x2,4 · · · x2,n<br />

.<br />

.<br />

xm,1 xm,2 xm,4 · · · xm,n<br />

Diese Matrix wird zunächst zentriert, so dass gilt: ¯ X = 0,<br />

Dafür wird der Mittelwert, ¯xk = 1<br />

m<br />

Differenz gebildet:<br />

⎛<br />

⎜<br />

|xi,j − ¯xj| = ⎜<br />

⎝<br />

.<br />

.<br />

.<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

m<br />

i=1 xi,k, jeder Variablen berechnet <strong>und</strong> die folgende<br />

(x1,1 − ¯x1) (x1,2 − ¯x2) (x1,4 − ¯x3) · · · (x1,n − ¯xn)<br />

(x2,1 − ¯x1) (x2,2 − ¯x2) (x2,4 − ¯x3) · · · (x2,n − ¯xn)<br />

.<br />

.<br />

(xm,1 − ¯x1) (xm,2 − ¯x2) (xm,4 − ¯x3) · · · (xm,n − ¯xn)<br />

Von der zentrierten Datenmatrix wird nun eine Assoziationsmatrix, wie zum Beispiel Kovarianz-<br />

oder Korrelationsmatrix, berechnet. Im Weiterem wird stets die Kovarianzmatrix verwendet.<br />

Im nächsten Schritt werden die Eigenwerte <strong>und</strong> Eigenvektoren dieser Matrix berechnet. Der<br />

Eigenwert bestimmt dabei, welchen Anteil an der Gesamtvarianz der Ursprungsgeraden diese<br />

Variable schätzt. Das heißt, je höher der Eigenwert, desto mehr Gesamtvarianz wird durch die<br />

Variable erklärt <strong>und</strong> umso „wichtiger“ ist sie. Somit ist der Eigenvektor mit dem größten Eigenwert<br />

per Definition die erste Hauptkomponente. Nun muss individuell entschieden werden, welche<br />

Komponenten behalten werden <strong>und</strong> damit relevant sind <strong>und</strong> welche nicht. Die dreidimensionalen<br />

Daten der Diplomarbeit wurden auf eine Dimension reduziert. Dabei stand allerdings nicht die<br />

Datenreduktion, sondern der Erhalt der ersten Hauptkomponente im Vordergr<strong>und</strong>, da mit ihr die<br />

drei Raumwinkel des Ellipsoids bestimmbar sind [10] [11] [12]. Die PCA wurde in Matlab7.5<br />

(R2007b) mit dem Befehl „pcacov()“ durchgeführt.<br />

3.3 Minimum Covariance Determinant<br />

3.3.1 Problem<br />

Für multivariate Analyseverfahren benötigt man häufig robuste Schätzer für Streuung <strong>und</strong> multi-<br />

dimensionale Lage eines Datensatzes. Schon wenige Ausreißer in einem Datensatz können zu<br />

signifikanten Änderungen dieser Kenngrößen führen. Außerdem ist es schon in Datensätzen mit<br />

einer Dimension größer als zwei unmöglich diese Aussreißer visuell zu erfassen <strong>und</strong> zu entfernen.<br />

Daher benötigt man eine Methode, die robuste Schätzer für Streuung <strong>und</strong> Position liefert, um<br />

8<br />

.<br />

.<br />

.<br />

⎞<br />

⎟<br />


Methoden 9<br />

Ausgangspunkt:<br />

viele Objekte, viele Daten → unübersichtlich<br />

Variablen der Ausgangsmatrix: V1 V2 V3 V4 V5 V6 V7 V8 V9 V10<br />

Ziel<br />

wenige unabhängige Variablen → übersichtlich<br />

V 1V 3V 9<br />

<br />

Komponente1<br />

V 2V 4V 5V 10<br />

<br />

Komponente2<br />

V 6V 7V 8<br />

<br />

Komponente3<br />

Jedes Objekt wird beschrieben → Datenreduktion<br />

Abbildung 5: PCA Prinzip [10].<br />

erwartungstreue Aussagen aus multivariaten Analysemethoden, wie die Hauptkomponentenanaly-<br />

se oder Diskriminanzanalyse, ziehen zu können. Einen solchen robusten Schätzer liefert die die<br />

Minimum Covariance Determinant(MCD) Methode [13].<br />

3.3.2 Methode<br />

Der Ansatz von MCD ist es, h aus n Beobachtungen zu finden, deren Kovarianzmatrix die<br />

kleinste Determinate besitzt. Im dreidimensionalen bestimmt die Determinante das Volumen<br />

eines Parallelepipeds <strong>und</strong> die Kovarianzmatrix beschreibt ein Ellipsoid. Daher kann man für die<br />

dreidimensionalen Daten der Arbeit sagen, dass das kleinste Volumen eines Ellipsoids gesucht<br />

wird. Die Methode sollte auch noch bei möglichst vielen Ausreißern funktionieren. In diesem<br />

Fall gilt für h:<br />

n<br />

2<br />

≤ h < n,<br />

so dass, wenn bis zu 50% der Daten Ausreißer sind, ein erwartungstreues Ergebnis gef<strong>und</strong>en<br />

werden kann. Darüber hinaus ermöglicht die Methode große Datenmengen schnell zu berechnen.<br />

Basis des Algorithmus ist Satz 1.<br />

Satz 1 (Basisschritt) Man betrachtet einen Datensatz Xn = (x1, ..., xn) von p-variaten Beobachtungen.<br />

Dabei ist H1 ⊂ (1, ..., n) mit |H1| = h. Man bestimmt T1 = 1 <br />

h i∈H1 xi <strong>und</strong><br />

S1 = 1 <br />

h i∈H1 (xi − T1) (xi − T1) ′ . Falls det(S1) = 0, können die relativen Distanzen bestimmt<br />

werden:<br />

9


Methoden 10<br />

<br />

d1(i) = (xi − T1) ′ S −1<br />

1 (xi − T1) für i = 1, ..., n.<br />

Nun wird H2 so gewählt, dass (d1(i)); i ∈ H2) = ((d1)1:n, ..., (d1)h:n) ist, wobei<br />

(d1)1:n ≤ (d1)2:n ≤ ... ≤ (d1)n:n) die nach Größe geordneten Distanzen sind. Hiermit berechnet<br />

man T2 <strong>und</strong> S2 basierend auf H2. Dann ist det(S2) ≤ det(S1) <strong>und</strong> nur gleich falls T2 = T1 <strong>und</strong><br />

S2 = S1 gilt [13].<br />

Beweis 1 Es wird angenommen, dass det(S2) > 0, ansonsten wäre das Ergebnis schon zufrie-<br />

denstellend. So kann man die Distanzen d2(i) = d (T2,S2)(i) für i = 1, . . . , n berechnen. Mit<br />

|H2| = h <strong>und</strong> der Definition von (T2, S2) erhalten wir:<br />

Ferner gilt:<br />

1 <br />

hp i∈H2 d2 1<br />

2 (i) = hpspur(i∈H2 S−1 2 (xi − T2)(xi − T2) ′ )<br />

= 1<br />

pspur(S−1 2 S2) = 1<br />

pspur(I) = 1 (A)<br />

λ := 1 <br />

hp i∈H2 d2 1 <br />

1 (i) ≤ hp i∈H1 d21 (i) = 1<br />

⇔ S1λ ≤ S1 (B)<br />

Dabei muss gelten λ > 0 , da sonst det(S2) = 0 wäre. Kombiniert man nun (A) <strong>und</strong> (B) erhält<br />

man:<br />

1 <br />

hp i∈H2 d2 1 <br />

(T1,λS1) (i) = hp i∈H2 (xi − T1) ′ 1<br />

λS−1 1 (xi − T1) = 1 <br />

λhp i∈H2 d2 λ<br />

1 (i) = λ = 1.<br />

Grübel (siehe [14]) hat bewiesen, dass (T2, S2) die einzigen Minimierer der det(S) unter allen<br />

(T, S), für die 1 <br />

hp i∈H2 d2 (T,S) (i) = 1 ist, sind. Dies bedeutet, dass det(S2) ≤ det(λS1) ist.<br />

Außerdem folgt aus der Ungleichung von (B), dass det(λS2) ≤ det(S1) ist. Daraus folgt dann,<br />

dass<br />

det(S2) ≤ det(λS1) ≤ det(S1) (C)<br />

gilt. Darüber hinaus gilt det(S2) = det(S1) nur, wenn beide Ungleichungen Gleichungen sind.<br />

Für die erste weiß man durch Grübels Ergebnisse, dass det(S2) = det(λS1) nur gilt, wenn<br />

(T2, S2) = (T1, λS1) erfüllt ist. Für die zweite Gleichung det(λS1) = det(S1) gilt dies, wenn<br />

λ = 1 ist <strong>und</strong> daraus folgt dann (T2, S2) = (T1, S1) [13]. q.e.d.<br />

Im Algorithmus werden also nach jedem Basisschritt eine bestimmte Anzahl an Punkten anhand<br />

der Distanzen ausgewählt. Der Basisschritt wird solange ausgeführt bis det(Sn1 ) = 0 oder<br />

det(Sn1 ) = det(Sn1−1) ist. Wobei n1 ∈ N die nötige Anzahl an Schritten für die Lösung mit<br />

10


Methoden 11<br />

der kleinsten Determinante beschreibt. Das richtige Auswählen der Teilmengen H1, zum Starten<br />

des Algorithmus, ist entscheidend für das Resultat. Zwei Möglichkeiten zum Auswählen der<br />

Teilmenge werden im Folgenden betrachtet:<br />

1. Man wählt zufällig eine h-Teilmenge H1 aus der Gesamtmenge aus. Dabei werden mindes-<br />

tens 50% der Beobachtungen ausgewählt.<br />

2. Man wählt zufällig eine (p+1)-Teilmenge aus der Gesamtmenge aus, hierbei ist p die<br />

Anzahl an Variablen. Nach der Auswahl von (p+1) Beobachtungen wird T0 = mean(J)<br />

<strong>und</strong> S0 = cov(J) berechnet. Sollte det(S0) = 0 sein wird eine weitere Beobachtung<br />

zufällig hinzugefügt. Dies wird solange wiederholt bis det(S0) > 0 ist.<br />

Im folgenden Beispiel sollen die Unterschiede zwischen den beiden Auswahlmethoden verdeut-<br />

licht werden. Dafür betrachten wir einen Datensatz mit 400 Beobachtungen <strong>und</strong> p = 2 Variablen.<br />

205 dieser Beobachtungen sind folgenderweise normal verteilt:<br />

<br />

N1 =<br />

0<br />

0<br />

,<br />

1<br />

0<br />

0<br />

2<br />

<strong>und</strong> 195 sind<br />

N2 =<br />

<br />

10<br />

0<br />

<br />

,<br />

<br />

2 0<br />

0 2<br />

Hierbei ist N1 die gesuchte Menge <strong>und</strong> N2 die Menge der Ausreißer. Abbildung 6 zeigt den<br />

2D-Plot des Datensatzes. Es ist leicht ersichtlich, dass es viel schwieriger ist mit Methode 1<br />

eine Teilmenge auszuwählen, die aus nur nicht verrauschten Beobachtungen besteht, als dies<br />

für Methode 2 der Fall ist. Bei Methode 1 würde MCD die Ausreißer genauso berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> damit die entsprechende Ellipse falsch berechnen (siehe Abb. 7). Für ansteigende m ist<br />

die Wahrscheinlichkeit eine „saubere“, ohne Noise, (p+1)-Teilmenge aus m zufällig gewählten<br />

(p+1)-Teilmengen zu bekommen:<br />

<br />

1 − (1 − (1 − ɛ) p+1 ) m > 0,<br />

wobei p die Anzahl Variablen <strong>und</strong> m die Anzahl von zufällig gewählten Teilmengen ist. Dabei ist<br />

ɛ der Prozentwert der Ausreißer. Im Gegensatz dazu ist die Wahrscheinlichkeit eine “saubere”<br />

h-Teilmenge zu bekommen annähernd null.<br />

Daher ist es gerade bei solchen Grenzfällen sinnvoll, die (p+1)-Teilmenge als Startmenge zu<br />

nutzen. Der Algorithmus läuft dann wie in Abbildung 8 beschrieben ab. Im zweiten Teil der<br />

Methode werden 50% der Punkte ausgewählt, wobei man nach Möglichkeit 1 zum Auswählen<br />

der Teilmenge wie auf Seite 11 beschrieben vorgeht. Dies garantiert, durch die höhere Anzahl an<br />

11


Methoden 12<br />

Abbildung 6: Beispiel Datensatz Variable X1 wird gegen X2 aufgetragen.<br />

(a) MCD-Ergebnis mit h-Teilmenge (b) MCD-Ergebnis mit (p+1)-Teilmenge<br />

Abbildung 7: Verschiedene Auswahlmöglichkeiten beim MCD-Verfahren: a) MCD-Ellipse bei<br />

zufällig ausgewählter Teilmenge h = 0.5 ∗ n als Startmenge, b) MCD-Ellipse bei<br />

(p+1)=3 als Start Teilmenge.<br />

12


Methoden 13<br />

Punkten, eine genauere Berechnung der Kovarianz <strong>und</strong> des Mittelwertes, dem Schätzer werden<br />

nun nicht mehr durch Ausreißer beeinflusst [13].<br />

3.3.3 Zusammenfassung<br />

Das MCD-Verfahren beruht auf dem Satz 1 „Basisschritt“, der eine schrittweise Verbesserung der<br />

Annäherung an die Kovarianzmatrix <strong>und</strong> den Mittelwert liefert. Dafür ist eine geeignete Wahl der<br />

Start-Teilmenge nötig. Dies wird durch 500 Wiederholungen <strong>und</strong> der geeigneten Auswahl, anhand<br />

der Determinante der Kovarianzmatrix, von 10 Teilmengen gewährleistet. Dieses Verfahren ist<br />

äußerst robust <strong>und</strong> hat eine hohe asymptotische Effizienz. Das Ausführen eines Basisschrittes<br />

benötigt nur O(n), so dass die Laufzeit des Verfahrens auch für eine große Anzahl an Daten<br />

noch sehr gut ist. Daher kann dieses Verfahren in der Regel als Vor-Filter Schritt in Multivariate<br />

Analysenmethoden eingesetzt werden [13]. Das MCD-Verfahren wurde in Matlab implementiert<br />

<strong>und</strong> wird mit „fastmcdV2()“ aufgerufen.<br />

3.4 Test der MCD-Methode<br />

Das MCD-Verfahren soll in der Praxis unter verschiedenen Bedingungen eingesetzt werden. Es<br />

soll für die Charakterisierung von <strong>Läsionen</strong> mit verschiedener Länge <strong>und</strong> Lage der aus wenigen<br />

Punkten bestehenden Verteilung ebenso genutzt werden wie für die Bestimmung der entspre-<br />

chenden Parameter in normal erscheinendem Gewebe, dessen Verteilungen aus vielen Punkten<br />

bestehen. Daher muss zunächst validiert werden, ob das MCD-Verfahren auch unter all diesen<br />

unterschiedlichen Bedingungen die gleichen erwartungstreuen Schätzer liefert. Dafür benötigt<br />

man eine möglichst realistische Simulation der in Wirklichkeit auftretenden Datenverteilungen,<br />

für die man den MCD-Ansatz unter verschiedenen Bedingungen testen kann.<br />

3.4.1 Simulation<br />

Bei den durchgeführten Simulationen der Punkte wird das Verfahren stets zweidimensional<br />

getestet, da somit eine schnelle visuelle Verifikation der Ergebnisse ermöglicht wird. Gr<strong>und</strong>lage<br />

der Simulation ist die gleiche Verteilung einer festen Anzahl an Punkten auf einer Gerade, die<br />

die wahre Verteilung der Punkte (ohne Rauschen) im Experiment charakterisieren soll. Dafür<br />

wird diese Gerade zunächst auf dem Nullpunkt entlang der x-Achse mit einer für jeden Test<br />

spezifischen Länge <strong>und</strong> Anzahl an Punkten erzeugt. Nun wird diese Gerade um einen für jeden<br />

13


Methoden 14<br />

Abbildung 8: MCD-Ablauf.<br />

14


Methoden 15<br />

Test spezifischen Winkel gedreht <strong>und</strong> zum Mittelpunkt [710;69,5] in T1 bzw. H2O Richtung<br />

verschoben. Zu jedem Punkt auf der Geraden wird unabhängig sowohl in x- als auch in y-Richtung<br />

additiv Gauss-verteiltes Rauschen mit Mittelwert null <strong>und</strong> einer Standardabweichung von 10%<br />

bezogen auf die genannten Mittelwerte hinzugefügt:<br />

<br />

<br />

N =<br />

0<br />

0<br />

,<br />

0.1T1<br />

0<br />

0<br />

0.1H2O<br />

,<br />

Abbildung 9 zeigt ein Beispiel für die Simulation einer ellipsenförmigen Punktwolke. Winkel,<br />

Länge <strong>und</strong> Anzahl Punkte wurden bei den durchgeführten Tests variiert. Es wurde bei den Tests<br />

dabei absichtlich bei der Länge <strong>und</strong> der Anzahl an Punkten von der Realität abgewichen, um das<br />

Verfahren auch in Grenzbereichen, in diesem Fall sehr kleinen Werten, testen zu können. Die<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> die Präzision des MCD-Verfahrens wurde dabei im Folgenden in Abhängig-<br />

keit von der Länge <strong>und</strong> dem Winkel der Ellipse, sowie der Anzahl an Punkten bestimmt. Die<br />

Simulationen werden für den jeweils variablen Faktor (Länge, Anzahl an Punkten oder Winkel)<br />

in jedem Schritt 100 mal wiederholt, wobei in jedem Durchlauf mit Hilfe von MCD <strong>und</strong> PCA<br />

der Winkel <strong>und</strong> der Mittelpunkt bestimmt werden. Basierend auf den 100 Durchläufen wird<br />

dann für die Mittelpunkte <strong>und</strong> die Winkel jeweils ein Mittelwert <strong>und</strong> eine Standardabweichung<br />

bestimmt. Darüber hinaus wurde getestet, wie sich ein unterschiedliches Rauschverhalten auf<br />

die Performance des MCD-Verfahrens auswirkt. Das entsprechende Verfahren wird genauer in<br />

Abschnitt 3.4.2 auf Seite 16 beschrieben.<br />

Abbildung 9: Beispiel einer simulierten Verteilung zwischen T1 <strong>und</strong> H2O. Dabei hat die<br />

Kovarianz-Ellipse eine Länge von 15, den Winkel 60 ◦ <strong>und</strong> 200 Punkte.<br />

15


Methoden 16<br />

Die folgenden Tests wurden durchgeführt:<br />

1. Ellipsenlänge: Hierbei wird die Ellipse mit 100 Punkten, einem Winkel von 60 ◦ <strong>und</strong> einer<br />

variablen Länge zwischen 1-50 simuliert.<br />

2. Anzahl an Punkten: Hier wird die Ellipse mit einer variablen Punktanzahl zwischen 5-1000,<br />

einem Winkel von 60 ◦ <strong>und</strong> einer Länge von 5 simuliert.<br />

3. Winkel: Hierbei wird die Ellipse mit 50 Punkten, einem Winkel zwischen -90 ◦ <strong>und</strong> 90 ◦<br />

sowie einer Länge von 5 simuliert.<br />

3.4.2 Test Rauschabhängigkeit<br />

Der Test der Rauschabhängigkeit des MCD-Verfahrens orientiert sich an den realistischen<br />

Signal/Rausch-Verhältnissen der original Messdaten, so dass die Simulation der Testdaten ent-<br />

sprechend abgeändert wird. In der Simulation wird davon ausgegangen, dass sich die beobachtete<br />

Streuung wie folgt zusammensetzt:<br />

σ 2 Beob = σ2 Rausch + σ2 P hyso<br />

Dabei wird angenommen, dass sich die in den T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O-Karten beobachtete Varianz<br />

σ 2 Beob<br />

aus zwei Komponenten zusammensetzt:<br />

σ2 Rausch : Beschreibt das experimentell verursachte Gauß-verteilte, additive Rauschen mit<br />

Mittelwert null <strong>und</strong> parameterabhängiger Standardabweichung (unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> H2O).<br />

für T1, T ∗ 2<br />

σ2 P hysio : Beschreibt die physiologisch induzierte Rauschkomponente. Darunter fallen physiologisch<br />

verursachte Variationen wie zum Beispiel lokale Inhomogenitäten in der<br />

zerebralen Wasserverteilung, die zu einem Abweichen von der Gleichverteilung<br />

eines Parameters führen. In der Regel lässt sich keine einheitliche Verteilungsfunk-<br />

tion angeben, wobei in der Simulation Gauß-verteiltes physiologisches Rauschen<br />

angenommen wird.<br />

Es wird weiterhin angenommen, dass sowohl σ 2 Rausch als auch σ2 P hyso<br />

unkorreliert <strong>und</strong> unabhän-<br />

gig voneinander sind, da sich die Messvarianz nur auf die Messprozedur <strong>und</strong> die physiologische<br />

Varianz nur auf die interne Varianz der verschiedenen Gewebe beziehen sollte. σ 2 Rausch<br />

ist für 1,5<br />

Tesla bekannt <strong>und</strong> kann der Literatur entnommen werden [6]. Basierend auf der beobachteten<br />

Standardabweichung, σbeob <strong>und</strong> dem bekannten σ 2 Rausch<br />

die physiologische Rauschkomponente σ 2 P hyso<br />

16<br />

kann man somit eine Schätzung für<br />

gewinnen. In der Tabelle 1 sind die Parameter µ,


Methoden 17<br />

σ 2 Rausch <strong>und</strong> die aus σRausch <strong>und</strong> σbeob berechneten σ 2 P hyso<br />

in Abbildung 10 dargestellt, simuliert.<br />

gezeigt. Die Daten werden dann, wie<br />

Abbildung 10: Funktionsweise der Simulation der Verteilung von T1 <strong>und</strong> H2O.<br />

17


Methoden 18<br />

WM GM<br />

σRausch σphysio µ σRausch σphysio µ<br />

H2O 2.2% 1.95% 80% 2.3% 0.56% 70%<br />

T1 61ms 28ms 1050ms 47ms 7.8ms 650ms<br />

T ∗ 2 7.1ms 6ms 65ms 8.2ms 0ms 60ms<br />

3.5 In vivo Experimente<br />

Tabelle 1: σRausch, σphysio <strong>und</strong> µ für WM <strong>und</strong> GM<br />

Der Arbeit standen Daten von 4 MS-Patienten mit einem mittleren Alter von 42 ± 15 Jahren (im<br />

Altersbereich: 22-56 Jahren) zur Verfügung, wobei ein Patient zu zwei Zeitpunkten gemessen<br />

wurde. Außerdem standen die Daten von 7 ges<strong>und</strong>en Probanden mit einem mittleren Alter von 32<br />

± 6 Jahren (im Altersbereich: 25-39 Jahren) zur Verfügung. Diese wurden wie im Kapitel 2.2.2<br />

beschrieben aufgenommen. Alle der Arbeit zugr<strong>und</strong>e liegenden Bilddateien wurden in Matlab7.5<br />

(R2007b) mit der Funktion „dicomread()“ eingelesen <strong>und</strong> standen dann dort zur Weiterverarbei-<br />

tung zur Verfügung. Auch alle weiteren Verarbeitungen fanden in Matlab statt.<br />

In Abbildung 11 sind typische quantitative MRT-Karten von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O eines MS-Patienten<br />

gezeigt. Die Entzündungs- bzw. Demyelinisierungsherde, auch <strong>Läsionen</strong> genannt, sind deutlich<br />

als dunkle bzw. helle Stellen in der weißen Substanz zu erkennen. In den folgenden Abschnitten<br />

wird nun zunächst die Vorbehandlung bzw. Filterung der Daten sowie die <strong>Segmentierung</strong> in<br />

weiße <strong>und</strong> graue Substanz sowie Hirnflüssigkeit dargestellt. Darüber hinaus wird beschrieben,<br />

mit welchem Ansatz <strong>Läsionen</strong>, insbesondere solche in der sogenannten tiefen weißen Substanz,<br />

segmentiert werden können.<br />

3.5.1 Schädelknochen<br />

Im ersten Schritt wird die Schädeldecke von den Magnetresonanzaufnahmen entfernt, da diese<br />

keine MS-spezifischen Features enthält <strong>und</strong> somit nur eine Quelle für Rauschen darstellt. Dies<br />

wird basierend auf den T ∗ 2 -Karten durchgeführt, da dort ein guter Kontrast zwischen Knochen<br />

(kurzes T ∗ 2 ) <strong>und</strong> Gewebe darstellbar ist. Pixel mit einem T ∗ 2<br />

Wert kleiner als 40ms werden da-<br />

her als Knochen angenommen <strong>und</strong> in einer binären Karte der Schädeldecke dargestellt. Darin<br />

noch enthaltene Lücken, auf Gr<strong>und</strong> der verauschten T ∗ 2<br />

Werte, werden mit der morphologischen<br />

Operation „Closing“ geschlossen. Das Closing verwendet dabei ein mit Matlab erstelltes schei-<br />

benförmiges Strukturelement mit Radius 6, also einer 109 Nachbarschaft. Abbildung 12 zeigt<br />

18


Methoden 19<br />

Abbildung 11: MS-Läsion in T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O-Karte. Die Läsion wurde zur Verdeutlichung in<br />

allen drei Karten mit einem roten Kreis umrandet.<br />

19


Methoden 20<br />

WM [450, 800] ms<br />

GM (800, 1100] ms<br />

CSF (1100, ∞) ms<br />

Tabelle 2: T1 Schwellwerte für die <strong>Segmentierung</strong> von grauer <strong>und</strong> weißer Substanz sowie Hirnflüssigkeit<br />

[1].<br />

beispielhaft ein Strukturelement mit gleicher Form, aber kleinerem Radius. Basierend auf dem<br />

invertierten Binärbild der Schädeldecke wird nun durch punktweise Multiplikation mit den Karten<br />

von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O die Schädelinformation entsprechend entfernt.<br />

Abbildung 12: Scheibenförmiges Strukturelement mit Radius drei [15].<br />

3.5.2 <strong>Segmentierung</strong> <strong>und</strong> Featurebestimmung<br />

Zunächst werden die drei Gewebearten weiße Substanz (WM), graue Substanz (GM) <strong>und</strong> Gehirn-<br />

Rückenmarks-Flüssigkeit (CSF) segmentiert. Dies geschieht basierend auf der quantitativen T1-<br />

Information, da diese bereits einen ausreichend guten Kontrast für eine effektive <strong>Segmentierung</strong> in<br />

die drei Kompartimente liefert [1]. Hierfür wird mit den in Tabelle 2 angegebenen Schwellwerten<br />

eine rein auf Histogrammen-basierende Segementierung durchgeführt.<br />

Als Ergebnis erhält man für jeden Gewebetyp eine binäre Filtermaske, mit denen man entspre-<br />

chende quantitative Karten von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O für jedes einzelne Gewebesegment erzeugen<br />

kann. Aus den segmentierten Bildern von GM, WM <strong>und</strong> CSF erhält man die jeweiligen dreidi-<br />

mensionalen Verteilungen der Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O (siehe Abb. 13).<br />

Für die einzelnen Verteilungen von GM <strong>und</strong> WM in den Schichten 30 bis 35 jedes Probanden<br />

werden mit dem oben dargestellten Verfahren jeweils die Mittelwerte T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O sowie<br />

20


Methoden 21<br />

Abbildung 13: 3D-Punktwolke zwischen T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O für WM (blaue Punkte), GM (grüne<br />

Punkte) <strong>und</strong> CSF (schwarze Punkte).<br />

die Winkel T1-T ∗ 2 , T1-H2O <strong>und</strong> T ∗ 2 -H2O jeweils bestimmt. Für jeden Probanden wird dann der<br />

Mittelwert der Features über die ausgewählten Schichten gebildet. So erhält man globale Features<br />

für die graue <strong>und</strong> die weiße Substanz.<br />

Darüber hinaus sollen Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte auch lokal, d.h. für jeden Pixel individuell, unter-<br />

sucht werden. Dafür werden die Gewebesegmente GM <strong>und</strong> WM, wie vorher beschrieben, mit<br />

den Schwellwerten aus Tabelle 2 konservativ segmentiert. Dann wird über die beiden Gewebeseg-<br />

mente mit einer Maske gelaufen <strong>und</strong> in jedem Schritt werden für die lokale Verteilung von T1,<br />

T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O mit der MCD kombinierten PCA die Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte berechnet. Auf diese<br />

Weise entstehen jeweils drei Winkel- <strong>und</strong> Mittelwertkarten. Im Falle der Winkelkarten stellt jeder<br />

Pixel einen Winkelwert dar <strong>und</strong> im anderen Fall entspricht jeder Pixel einem Mittelwert. Dies<br />

wird sowohl mit einer Maskengröße von 3x3 als auch mit der Maskengröße von 5x5 durchgeführt.<br />

Um eventuell mehr Informationen über vorhandene <strong>Läsionen</strong> zu erhalten wird zusätzlich über-<br />

prüft, wie sich die lokalen Verteilungen ändern wenn man die GM-Karte weniger konservativ<br />

segmentiert, d.h. im Bereich von T1=[800, 2000] <strong>und</strong> somit mit Teilen der CSF.<br />

Um in der MRT-Karte <strong>Läsionen</strong> direkt zu segmentieren, wird mit der zuvor erstellten binären<br />

Filtermaske der grauen Substanz gearbeitet, da sich dort auf Gr<strong>und</strong> ähnlicher MRT-Parameter von<br />

<strong>Läsionen</strong> <strong>und</strong> grauer Substanz <strong>Läsionen</strong> im Bereich der tiefliegenden weißen Substanz gut ab-<br />

zeichnen. Basierend auf dieser binären Maske werden dazu zunächst mit Hilfe des Matlab-Befehls<br />

„bwlabel()“ die Zusammenhangskomponenten mit 8-Nachbarschaft bestimmt <strong>und</strong> entsprechend<br />

21


Methoden 22<br />

durchnummeriert. Alle Bereiche die kleiner als 24 Pixel <strong>und</strong> größer als 5 Pixel sind, werden als<br />

putative Läsion detektiert <strong>und</strong> deklariert, da größere Zusammenhangskomponenten Gewebe wie<br />

GM charakterisieren, während es sich bei kleineren Bereichen in der Regel um Rauschen handelt.<br />

Mit diesem Verfahren können tiefliegende <strong>Läsionen</strong> in weißer Substanz gut erkannt werden,<br />

während es sich auf Gr<strong>und</strong> des Partialvolumeneffektes für juxacortikale (an grauer Substanz<br />

angrenzende) <strong>Läsionen</strong> nicht eignet.<br />

Da <strong>Läsionen</strong>, wie vorher beschrieben, sehr unterschiedliche Eigenschaften besitzen, werden diese<br />

gesondert untersucht. Hierzu wird die weniger konservativ segmentierte GM-Karte genutzt, bei<br />

der <strong>Läsionen</strong>, die vorher mit dem oben beschriebenen Verfahren erkannt wurden, manuell ausge-<br />

wählt werden <strong>und</strong> für die dann mittels MCD-Verfahren die Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte bestimmt<br />

werden. Zusätzlich wird auch noch die Länge der Hauptachse des Ellipsoids bestimmt (siehe<br />

Abbildung 14).<br />

Abbildung 14: Verteilung von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O zu drei ausgewählten <strong>Läsionen</strong> aus der T1-Map.<br />

22


Ergebnisse 23<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1 Validierung der MCD-Methode<br />

4.1.1 Länge der Ellipse<br />

Abbildung 15 zeigt, dass sowohl der Mittelwert als auch die Standardabweichung des Winkels<br />

für jede Länge im Wesentlichen mit Genauigkeit <strong>und</strong> Präzision bestimmt werden. Zum Beispiel<br />

liegt der Mittelwert des Winkels bei der Geradenlänge von 5 bei 60,94 ◦ mit der Standardab-<br />

weichung von 1,87 ◦ , während bei einer Länge von 100 der Mittelwert des Winkels 61,07 ◦ mit<br />

einer Standardabweichung von 1,73 ◦ beträgt. Der Winkel ist also unabhängig von der Länge <strong>und</strong><br />

weist durchschnittlich einen Wert von 61 ◦ auf <strong>und</strong> wurde somit um ein Grad leicht überschätzt.<br />

Trotzdem wurde der Winkel präzise, mit einer Präzision von 99,03% 3 , <strong>und</strong> genau, mit einer<br />

Genauigkeit von 98,33% 4 , berechnet.<br />

(a) Winkel (b) Standardabweichung des Winkel<br />

Abbildung 15: Für verschiedene Längen ist der Mittelwert <strong>und</strong> die absolute Standardabweichung<br />

des Ellipsenwinkels berechnet worden.<br />

a) Winkel der Ellipse, b) Standardabweichung des Winkel der Ellipse<br />

Bei a) <strong>und</strong> b) werden jeweils 100 Simulationen für jede Länge gemacht. Es ist zu<br />

beachten, dass die Skalierung der x- Achse sehr klein ist.<br />

Bei der Mittelpunktberechnung (siehe Abb. 16) kann man sehen, dass der Mittlere Quadratische<br />

Fehler (MQF) mit zunehmender Länge auch zunimmt. Dies erklärt sich dadurch, dass er mit der<br />

Standardabweichung korreliert ist <strong>und</strong> diese linear zunimmt. Trotzdem ist der Mittelwert sehr<br />

genau. So ist zum Beispiel der Mittelwert des Mittelpunktes der Ellipse mit Länge 5 [709,989;<br />

3 Präzision = 1 − Std(W ert Beob)<br />

180<br />

4 Genauigkeit = 1 − ∆W ert Original<br />

W ert Original<br />

23


Ergebnisse 24<br />

694,995] mit absoluter Standardabweichung [0,04; 0,08] <strong>und</strong> der Mittelwert des Mittelpunktes<br />

der Ellipse mit Länge 100 ungefähr [709,855; 694,961] mit absoluter Standardabweichung [1,01;<br />

1,753]. Somit ist die Genauigkeit unabhängig von der Länge der Geraden im Gegensatz zur<br />

Präzision des Mittelwerts, die sehr wohl von der Länge abhängt. Dabei ist zu beachten, dass die<br />

Achsenskalierung der y-Achsen der Abbildungen 15 <strong>und</strong> 16 sehr klein sind. Die Genauigkeit<br />

beträgt für x- <strong>und</strong> y-Komponente sogar 99.99%.<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt (b) Standardabweichung des Mittelpunktes<br />

Abbildung 16: Für verschiedene Längen ist der Mittelwert <strong>und</strong> die absolute Standardabweichung<br />

des Ellipsen Mittelpunktes dargestellt. a) Mittelpunkt der Ellipse, b) Standardabweichung<br />

des Mittelpunktes der Ellipse<br />

Bei a) <strong>und</strong> b) werden jeweils 100 Simulationen für jede Länge durchgeführt. Es<br />

ist zu beachten, dass die Skalierung der x- Achse sehr klein ist.<br />

4.1.2 Anzahl der Punkte<br />

Die Berechnung wird bei zunehmender Anzahl an Punkten präziser, während die Genauigkeit<br />

selbst bei kleiner Punktzahl groß ist. Man kann in Abbildung 17 sehen, dass bei 10 Punkten der<br />

Mittelwert des Mittelpunkts bei [709,99; 694,99] mit der Standardabweichung [0,153; 0.27] liegt.<br />

Bei 500 Punkten liegt der berechnete Mittelpunkt bei [709,999; 694,999] bei einer absoluten<br />

Standardabweichung von


Ergebnisse 25<br />

(a) darstellung Mittelpunkt (b) Standardabweichung des Mittelpunktes<br />

Abbildung 17: Für eine variierende Anzahl an Punkten wurden Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung<br />

des Ellipsen Mittelpunktes berechnet. a) Mittelwert der Ellipse, b)<br />

Standardabweichung des Mittelwertes der Ellipse<br />

Bei a) <strong>und</strong> b) wurden jeweils 100 Simulationen pro Anzahl Punkte durchgeführte.<br />

durchschnittlich um 1,67% überschätzt (Siehe Abb. 18). Somit ist die Genauigkeit auch im<br />

schlechtesten Fall mit 98,33% sehr gut. Es ist auch hier zu beachten, dass die Achsenskalierungen<br />

der Abbildungen 17 <strong>und</strong> 18 der y-Achsen sehr klein sind.<br />

(a) Winkel (b) Standardabweichung des Winkel<br />

Abbildung 18: Für eine verschiedene Anzahl von Punkten wurde Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung<br />

des Ellipsenwinkels berechnet.<br />

a) Winkel der Ellipse, b) Standardabweichung des Winkel der Ellipse<br />

Bei a) <strong>und</strong> b) wurden jeweils 100 Simulationen für jede Länge durchgeführt. Es<br />

ist zu beachten, dass die Skalierung der x-Achse sehr klein ist.<br />

25


Ergebnisse 26<br />

4.1.3 Ellipsenwinkel<br />

Abbildung 19a zeigt, dass die vorgegebenen Winkel mit den rekonstruierten Winkeln über ein<br />

großes Winkelintervall eine Identitätsgerade bilden, bei der vorgegebene <strong>und</strong> rekonstruierte<br />

Winkel übereinstimmen. Die einzige Ausnahme bildet der Winkel -90 ◦ , der als 90 ◦ rekonstruiert<br />

wird. Der Graph der Standardabweichung des Winkel (siehe Abb. 19b) zeigt eine symmetrische<br />

M-Form bei der Winkel um 0 ◦ <strong>und</strong> ±90 ◦ eine viel geringere Standardabweichung aufweisen<br />

als im Bereich um ±50 ◦ . So beträgt zum Beispiel die Standardabweichung 3,3 ◦ bei dem vor-<br />

gegebenen Winkel von 50 ◦ . Auf Gr<strong>und</strong> der symmetrischen Form von Abbildung 19b spielt das<br />

Vorzeichen des Winkel keine Rolle für die Bestimmung der Standardabweichung.<br />

(a) Winkel Darstellung (b) Standardabweichung des Winkel<br />

Abbildung 19: Für verschiedene tatsächliche Winkel wurden Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung<br />

des rekonstruierten Ellipsenwinkels berechnet. a) Tatsächlicher <strong>und</strong><br />

rekonstruierter Winkel der Ellipse, b) Standardabweichung des zugehörigen Winkels.<br />

Bei a) <strong>und</strong> b) werden jeweils 100 Simulationen für jede Länge durchgeführt.<br />

In Abbildung 20b kann man ein gegenläufiges Verhalten zwischen Standardabweichung der<br />

x-Komponente der Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichung der y-Komponente beobachten. So<br />

beträgt zum Beispiel die absolute Standardabweichung beim Winkel 0 ◦ für die x-Komponente<br />

1,34 <strong>und</strong> für die y-Komponente 0. Daher kann man dann auch in Abbildung 20a beobachten, dass<br />

der MQF der x-Komponente an den Rändern bei ±90 ◦ kaum vorhanden ist, aber bei 0 ◦ schon<br />

deutlich größer ist. Ein umgekehrtes Verhalten beobachtet man bei der y-Komponente, dass an<br />

den Randbereichen mehr Streuung besitzt als um 0 ◦ , wo kaum noch Streuung vorhanden ist.<br />

Dennoch ist die Genauigkeit des Mittelwertes konstant hoch.<br />

26


Ergebnisse 27<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt (b) Standardabweichung des Mittelpunktes<br />

Abbildung 20: Für verschiedene tatsächliche Winkel wurden Mittelwert <strong>und</strong> absolute Standardabweichung<br />

des rekonstruierten Ellipsen Mittelpunktes berechnet. a) Tatsächlicher<br />

<strong>und</strong> rekonstruierter Winkel der Ellipse, b) Standardabweichung des zugehörigen<br />

Winkels. Bei a) <strong>und</strong> b) werden jeweils 100 Simulationen für jeden Winkel<br />

durchgeführt.<br />

4.1.4 Rauschen<br />

Abbildung 21 zeigt beispielhaft die berechneten Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel von 100 simulierten<br />

GM-Verteilung zwischen T1 <strong>und</strong> T ∗ 2 . Dabei werden die mit rot markierten Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel<br />

exakt bestimmt. Der Winkel liegt bei den Simulationen zwischen -1◦ <strong>und</strong> 6◦ <strong>und</strong> weicht damit<br />

maximal um 4 ◦ vom angenommen Winkel ab. Der Mittelwert lässt sich dabei auch für jeden<br />

Gewebetyp, sowie jede getestete Verteilung genau bestimmen (siehe Abb. 29 bis 33 im Anhang<br />

A auf Seite 48).<br />

Die Berechnung des Winkels der Verteilung zwischen T1 <strong>und</strong> H2O ist sowohl für graue als<br />

auch weiße Substanz ungenau. Der Winkel wird, wie in Abbildung 22b zu sehen ist, um fast 10 ◦<br />

unterschätzt. Dabei streuen die Werte der Winkel zwischen 0 ◦ <strong>und</strong> 15 ◦ um einen mittleren Winkel<br />

von 8 ◦ mit einer Standardabweichung von 3,41 ◦ . Ähnlich wie in der grauen Substanz wird der<br />

Winkel auch in der weißen Substanz unterschätzt (siehe Abb. 34 im Anhang A auf Seite 48).<br />

4.2 Gewebe<br />

4.2.1 Globale Analyse<br />

Die Tabellen 3 <strong>und</strong> 4 zeigen die berechneten Winkel in grauer Substanz zwischen T1, T ∗ 2 <strong>und</strong><br />

H2O bei MS-Patienten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Kontroll-Probanden. Es ist bereits hier zu sehen, dass ein<br />

27


Ergebnisse 28<br />

(a) Berechnung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

Abbildung 21: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

(b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

bei grauer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten original Wert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation ein Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> H2O (b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong> H2O<br />

Abbildung 22: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten original Wert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation ein Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

28


Ergebnisse 29<br />

deutlicher Unterschied zwischen MS-Patienten <strong>und</strong> Kontroll-Probanden in allen drei Winkeln<br />

besteht. Eine komplette Auflistung aller Winkel <strong>und</strong> Mittelwert Berechnungen für GM <strong>und</strong> WM<br />

befindet sich im Angang B auf Seite 51. Die Abbildung 23 zeigt graphisch die Winkelverteilung<br />

als Boxplots <strong>und</strong> liefert somit einen direkten visuellen Eindruck zu den Gruppenunterschieden<br />

zwischen MS-Patienten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Probanden. Insbesondere in der grauen Substanz ist so<br />

gut wie keine Überlappung der Winkel zwischen beiden Gruppen erkennbar. Außerdem ist die<br />

Streuung der MS-Gruppe viel größer als die der entsprechenden Kontrollgruppe. Beides kann man<br />

auch bei den Winkeln der weißen Substanz beobachten. Der Boxplot des Winkels zwischen T1<br />

<strong>und</strong> H2O ist für weiße <strong>und</strong> graue Substanz nahezu identisch bezüglich der Streuung innerhalb der<br />

Gruppen <strong>und</strong> ihrer Lage. Dagegen ist bei den anderen beiden Winkeln das Verhalten umgekehrt.<br />

Beim Winkel zwischen T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der grauen Substanz weist die MS-Gruppe beispielsweise<br />

höhere Winkel als die Kontrollgruppe auf, während dieses Verhalten in WM genau umgekehrt ist.<br />

Im Gegensatz zu den Winkeln weisen die Mittelwerte für Wassergehalt <strong>und</strong> Relaxationszeiten<br />

keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen auf. (Siehe Abb. 35, Abb. 36 <strong>und</strong> Tabelle 10, 11, 8<br />

<strong>und</strong> 7).<br />

Proband/Winkel T1 − T ∗ 2 [◦ ] T1 − H2O[ ◦ ] T ∗ 2 − H2O[ ◦ ]<br />

1 1,48 18,85 85,67<br />

2 2,00 19,74 84,44<br />

3 ∗ 0,88 28,78 88,39<br />

4 0,46 33,38 89,29<br />

5 ∗ -0,51 36,43 90,67<br />

Tabelle 3: Winkel zwischen MR-Parametern für graue Substanz bei MS-Patienten. Proband 3 ∗<br />

<strong>und</strong> 5 ∗ sind Messungen des selben Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten.<br />

Proband T1 − T ∗ 2 [◦ ] T1 − H2O[ ◦ ] T ∗ 2 − H2O[ ◦ ]<br />

1 2,63 18,25 82,06<br />

2 1,94 17,20 83,76<br />

3 2,03 16,09 83,00<br />

4 2,05 15,20 82,48<br />

5 2,04 14,26 82,00<br />

6 2,56 15,74 80,98<br />

7 2,18 16,05 82,45<br />

Tabelle 4: Winkel zwischen MR-Parametern für graue Substanz bei Kontroll-Probanden.<br />

Abbildung 24 zeigt die berechneten Winkel als Funktion der Schichtposition. Dabei sind die Win-<br />

kel der Schichten 20 bis 40 nahezu konstant, wohin Winkel anderer Schichten stärker variieren.<br />

29


Ergebnisse 30<br />

(a) Winkel GM Boxplot T1-H2O (b) Winkel GM Boxplot T1-T ∗ 2<br />

(c) Winkel GM Boxplot T ∗ 2 -H2O (d) Winkel WM Boxplot T1-H2O<br />

(e) Winkel WM Boxplot T1-T ∗ 2<br />

(f) Winkel WM Boxplot T ∗ 2 -H2O<br />

Abbildung 23: Boxplot der Winkel in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz aufgeteilt auf die Gruppen<br />

MS <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>.<br />

30


Ergebnisse 31<br />

Deshalb wurde zum Berechnen der Gewebefeatures stets die Schichten 30 bis 35 genutzt. Die<br />

Mittelwerte der Gewebe sind analog ab Schicht 10 <strong>und</strong> bis Schicht 40 konstant (siehe Abbildung<br />

37 im Anhang B).<br />

(a) Winkelverteilung GM T1-H2O (b) Winkelverteilung GM T1-T ∗ 2<br />

(c) Winkelverteilung GM T ∗ 2 -H2O (d) Winkelverteilung WM T1-H2O<br />

(e) Winkelverteilung WM T1-T ∗ 2<br />

(f) Winkelverteilung WM T ∗ 2 -H2O<br />

Abbildung 24: Verteilung der Winkel in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz als Funktion der Schichtposition.<br />

Für jede Schicht wurde jeweils ein Winkel berechnet. Dabei bedeutet ein<br />

Winkel von -100 ◦ , dass es für diese Schicht nicht möglich war einen Winkel zu<br />

berechnen.<br />

31


Ergebnisse 32<br />

4.2.2 Lokale Analyse<br />

Abbildung 25: Winkel in konservativ geschätzten, T1 = [800; 1050], der grauen Substanz der<br />

drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal mit einer 5x5 Maske berechnet<br />

berechnet <strong>und</strong> als Brainmap gespeichert. Darüber hinaus wird das Histogramm<br />

der Winkel zwischen T ∗ 2 -H2O von der, mit einem roten Kreis markierten, Läsion<br />

gezeigt.<br />

Abbildung 25 zeigt die lokal berechneten Winkel der konservativ segmentierten grauen Substanz.<br />

Man erkennt, dass es auch innerhalb eines Gewebes zu lokalen Unterschieden kommen kann.<br />

Allerdings sind die Karten der lokalen Winkel insgesamt sehr homogen. Die lokalen Winkel<br />

zwischen T1 - T ∗ 2 <strong>und</strong> T1 - H2O stimmen mit mittleren Winkeln der Karten von 4,4 ◦ <strong>und</strong> 24,75 ◦ ,<br />

gut mit den global berechneten Winkeln überein (siehe Tab. 3), allerdings ist der Winkel T ∗ 2 -<br />

32


Ergebnisse 33<br />

H2O lokal im Mittel 12 ◦ während er global bei 85 ◦ liegt. Dabei ist die Standardabweichung dieser<br />

Karte mit 16 ◦ relativ hoch. Außerdem unterscheiden sich die Winkel zwischen T1 - T ∗ 2 <strong>und</strong> T ∗ 2 -<br />

H2O der Läsion, die in der T ∗ 2 - H2O Karte mit einem roten Kreis markiert ist, deutlich von den<br />

Winkeln des restlichen Gewebes. Dies zeigt auch der Mittelwert von 33,7 ◦ der Winkelverteilung<br />

der Läsion (siehe Abb. 25), der deutlich höher ist, als die Winkel der „normal erscheinenden“<br />

grauen Substanz. Dabei liegen die Winkel der Läsion im Bereich von 7 ◦ bis 63 ◦ <strong>und</strong> haben eine<br />

Standardabweichung von 12,48 ◦ .<br />

Im Anhang C auf Seite 56 werden zusätzlich noch die Abbildungen für Winkel der weißen<br />

Substanz <strong>und</strong> die lokalen Mittelwerte gezeigt. Bei der GM Mittelwert Karte von T ∗ 2<br />

ist der Wert<br />

der Läsion im Vergleich zu restlichen Gewebe deutlich erhöht. Dagegen ist die Läsion bei T1<br />

<strong>und</strong> H2O ihrem Wert nach nicht von den Werten der normal erscheinenden grauen Substanz zu<br />

unterschieden.<br />

Abbildung 26 zeigt nun, dass sich bei weniger konservativer <strong>Segmentierung</strong> der grauen Substanz<br />

die Läsion in den lokalen Winkeln T1-T ∗ 2 <strong>und</strong> T ∗ 2 − H2O auch deutlich von der grauen Substanz<br />

abheben. Dabei sinkt der Mittelwert bei der Winkel Karte T1 − H2O von 24,57 ◦ auf 18,8 ◦ ,<br />

bleibt bei der T1 − T ∗ 2 Karte unverändert <strong>und</strong> steigt bei der T ∗ 2 − H2O Karte von 12 ◦ auf 18 ◦ .<br />

Im Histogramm, der Läsion der T ∗ 2 − H2O Karte, sieht man, dass die Winkel sich im Bereich<br />

von 7 ◦ - 63 ◦ befinden, der Großteil der Winkel aber im Bereich 12 ◦ -47 ◦ ist. Der Mittelwert der<br />

Winkelverteilung <strong>und</strong> die Standardabweichung sind mit 33,1 ◦ <strong>und</strong> 10,76 ◦ kleiner als bei der<br />

konservativen GM Schätzung.<br />

Die Histogramme der anderen Winkel werden im Anhang C Abb. 42 gezeigt. Dadurch, dass mehr<br />

Punkte zur Verfügung stehen als bei der konservativen Schätzung von GM, könnte man auch<br />

mit einer 3x3 Maske arbeiten (siehe Abb. 38 im Anhang C). Dort kam es dann auf Gr<strong>und</strong> der<br />

kleineren Masken Größe nicht so stark zu einem “Smoothing” Effekt.<br />

33


Ergebnisse 34<br />

Abbildung 26: Winkel in der konservativ geschätzten, T1 = [800; 2000], grauen Substanz der<br />

drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal mit einer 5x5 Maske berechnet <strong>und</strong><br />

als Brainmap gespeichert. Dabei wurde das CSF ab T1 > 2000ms unterdrückt.<br />

Darüber hinaus wird das Histogramm der Winkel zwischen T ∗ 2 -H2O von der, mit<br />

einem roten Kreis markierten, Läsion gezeigt.<br />

Die Resultate der manuellen <strong>Segmentierung</strong> von MS-<strong>Läsionen</strong> sind in Tabelle 5 <strong>und</strong> 12 für ver-<br />

schiedene Patienten aufgeführt. Es ist gut zu erkennen, dass die Verteilung der Läsionsparameter<br />

sehr heterogen ist. Dies wird besonders deutlich in den Histogrammen der verschiedenen Läsions<br />

Parameter (siehe Abb. 27). Darüber hinaus sind die Histogramme eines einzelnen Patienten in<br />

Abbildung 43 im Anhang B zu finden. Diese zeigen deutlich, dass sich die <strong>Läsionen</strong> nicht nur<br />

zwischen verschieden Patienten unterscheiden, sondern auch innerhalb eines Patienten ein rein<br />

heterogenes Muster aufweisen.<br />

34


Ergebnisse 35<br />

Proband Läsionsnr. Winkel T1 - T ∗ 2 Winkel T1 - H2O Winkel T ∗ 2<br />

P957 L1 3,92 9,70<br />

- H2O<br />

21,83<br />

L2 1,34 18,22 4,05<br />

L3 9,00 24,04 19,56<br />

L4 11,33 28,92 19,94<br />

L5 2,17 8,84 13,72<br />

L6 6,93 22,78 16,15<br />

L7 -87,88 84,05 -70,47<br />

L8 -86,24 -38,96 86,96<br />

L9 11,12 8,28 53,46<br />

P948 L1 -49,61 -65,89 27,75<br />

P466 L1 6,18 16,33 20,29<br />

L2 3,54 24,45 7,75<br />

L3 -71,74 -54,97 64,80<br />

L4 -0,82 14,09 -3,26<br />

P322 L1 0,22 25,57 0,47<br />

L2 -69,37 -62,99 53,54<br />

L3 6,30 49,24 5,44<br />

L4 -77,39 -59,12 69,48<br />

L5 3,53 25,94 7,23<br />

L6 3,97 21,95 9,79<br />

Tabelle 5: Winkel der Verteilung zu verschiedenen <strong>Läsionen</strong> von verschiedenen Patienten.<br />

35


Ergebnisse 36<br />

(a) Mittelwert T1<br />

(b) Mittelwert T ∗ 2<br />

(c) Mittelwert H2O (d) Winkel T1-H2O<br />

(e) Winkel T1-T ∗ 2<br />

(f) Winkel T ∗ 2 -H2O<br />

Abbildung 27: Histogramm der <strong>Läsionen</strong> für Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte.<br />

36


Diskussion 37<br />

5 Diskussion<br />

5.1 Validierung der MCD-Methode<br />

5.1.1 Länge der Ellipse<br />

Der mit MCD bestimmte Winkel ist, wie man in Abbildung 15 erkennen kann, unabhängig von der<br />

Länge der simulierten Kovarianz-Ellipse, da die absolute Standardabweichung der Winkelberech-<br />

nung konstant 1,8 ◦ beträgt (bei mittlerem Winkel 60 ◦ / relative Abweichung von 3%), während<br />

der Winkel für alle simulierten Längen konstant bei 61 ◦ liegt. Da die Länge der Kovarianzellipse<br />

keine Rolle spielt, kann auch für Verteilungen mit geringer Kovarianzellipsen-Länge, wie sie<br />

zum Beispiel bei <strong>Läsionen</strong> auftreten (siehe Abb. 4), den Winkel genau <strong>und</strong> präzise bestimmen.<br />

Die Präzision <strong>und</strong> Genauigkeit bei 10% Rauschen (Signal/Rausch-Verhälnis=10) betragen dabei<br />

99,03% <strong>und</strong> 98,33%. Die Überschätzung des Winkels um 1 ◦ könnte mit dem additiv hinzugefüg-<br />

ten Rauschen korreliert sein, wobei sich aber eine genaue Erklärung für diesen konstanten Offset<br />

nicht finden ließ.<br />

Ebenso wie die Bestimmung des Winkels ist auch die Bestimmung des Mittelpunktes sehr genau<br />

möglich. Dabei beträgt die Genauigkeit 99,99%. Allerdings nimmt die Präzision mit zunehmender<br />

Länge linear ab. Diese Abnahme ist dadurch erklärbar, dass die Punkte mit zunehmender Länge<br />

weiter auseinander liegen, so dass durch den konstant angenommenen prozentualen Rauschanteil<br />

die absoluten Abweichungen entsprechend größer werden. Für nahe zusammenliegende Punkte<br />

lässt sich daher der Mittelpunkt präziser bestimmen. Dennoch ist die Abweichung bei einer maxi-<br />

malen Standardabweichung von 1 bzw. 1,75 (beim Mittelpunkt [710;695]/ relative Abweichung<br />

von [0,14%; 0,25%]) bei einer Länge 100 nur sehr gering, so dass der Mittelpunkt unabhängig<br />

von der Länge mit hoher Genauigkeit <strong>und</strong> Präzision bestimmt werden kann. Daher kann man<br />

der Berechnung <strong>und</strong> Extraktion der Features, Mittelpunkt <strong>und</strong> Winkel, von Läsionsverteilungen<br />

vertrauen, ohne dabei die unterschiedlichen Längen der Kovarianzellipse berücksichtigen zu<br />

müssen.<br />

5.1.2 Anzahl der Punkte<br />

Die Präzision der Mittelpunktberechnung ist abhängig von der Anzahl an Punkten, was der Graph<br />

der Standardabweichung in Abbildung 17 durch seinen exponentiellen Abfall verdeutlicht. Dabei<br />

beträgt die absolute Standardabweichung selbst bei einer Verteilung mit nur 10 Punkten nur<br />

0,2 (beim Mittelpunkt [710;695]/ relative Abweichung von [0,03%; 0,03%])<strong>und</strong> wird ab 500<br />

Punkten sogar kleiner als 0,05(beim Mittelpunkt [710;695]/ relative Abweichung von [0,0070%;<br />

37


Diskussion 38<br />

0,0072%]). Der Mittelpunkt wird dabei stets genau berechnet, so dass bei Läsionsverteilungen,<br />

die nur wenige Punkte aufweisen (siehe Abb. 4), der Mittelpunkt sehr exakt bestimmt werden<br />

kann. Berücksichtigt man, dass Verteilungen von GM <strong>und</strong> WM pro Schicht typischerweise aus<br />

>1000 Datenpunkten bestehen, kann man für die Berechnung des Mittelpunktes eine Genauigkeit<br />

von nahezu 100% annehmen. Die Winkelbestimmung ist für weniger als 50 Punkte genau, wobei<br />

der Winkel bei mehr als 50 Punkten durchschnittlich um 1 ◦ überschätzt wird. Dies ist die gleiche<br />

Überschätzung, die bereits in Abschnitt 5.1.1 diskutiert wurde. Da die Überschätzung erst ab 50<br />

Punkten auftritt <strong>und</strong> in Abbschnitt 5.1.1 100 Punkte zur Simulation verwendet werden, scheint die<br />

Anzahl an Punkten eine Rolle für diese Überschätzung zu spielen. Daher könnte es sein, dass unter<br />

Umständen keine Überschätzung des Winkels im Test für verschiedene Längen beobachtbar wäre,<br />

wenn mit weniger als 50 Punkten simuliert worden wäre. Die Präzision der Winkelbestimmung<br />

beträgt dabei für 10 Punkte 97,22% <strong>und</strong> nimmt mit ansteigender Anzahl an Punkten exponentiell<br />

zu. Damit Winkelunterschiede sicher bestimmt werden können, muss folgendes gelten:<br />

|W1−W2|<br />

√ 2σ<br />

Wobei W1 <strong>und</strong> W2 die zu unterscheidenden Winkel sind <strong>und</strong> σ ihre Standardabweichung ist. Der<br />

minimaler Winkelunterschied für den eine Unterscheidung noch signifikant möglich wäre ist<br />

dann 3,9 ◦ für eine Standardabweichung von 2,78 ◦ . Dies bedeute, dass Winkelunterschiede >3,9 ◦<br />

für Gewebe mit einer kleinen Anzahl an Voxeln, wie z.B. MS-<strong>Läsionen</strong>, signfikant bestimmt<br />

werden können. Kleinere Unterschiede werden dagegen unentdeckt bleiben. Dies bedeutet, dass<br />

in Abbildung 4 kein signifikanter Unterschied im Winkel zwischen der „blauen“ <strong>und</strong> der „roten“<br />

Läsionsverteilung erkannt werden kann, aber höchstwahrscheinlich einer zwischen der „blauen“<br />

> 1<br />

oder der „roten“ <strong>und</strong> der „schwarzen“ Läsionsverteilung.<br />

5.1.3 Ellipsenwinkel<br />

Die Präzision der Berechnung des Winkels hängt vom vorgegebenen Winkel ab. So sind unkorre-<br />

lierte Verteilungen mit einem Winkel von ±90 ◦ oder 0 ◦ exakt bestimmbar (Standardabweichung<br />

nahe 0 ◦ ), korrelierte Verteilungen haben dagegen bei einem Winkel von 50 ◦ eine Standardabwei-<br />

chung von bis zu 3,5 ◦ (siehe Abb. 19). Dabei ist die Genauigkeit der Winkelberechnung sehr gut.<br />

Lediglich der Winkel von -90 ◦ wird als 90 ◦ -Winkel rekonstruiert, wobei dies aber faktisch der<br />

gleiche Winkel ist, so dass es sich hierbei um keine wirkliche Abweichung handelt. Die Tatsache,<br />

dass auch negative Winkel exakt bestimmt werden, zeigt, dass sowohl negative als auch positive<br />

Parameter-Korrelationen in Verteilungen signifikant detektiert werden können.<br />

Die Präzision der x-Komponente des Mittelpunktes verhält sich umgekehrt proportional zur<br />

y-Komponente. Dabei ist die Standardabweichung der x-Komponente nahezu null bei Winkeln<br />

38


Diskussion 39<br />

±90 ◦ während sie 3,5 (beim Mittelpunkt 710/ relative Abweichung von 0,5%) bei 0 ◦ beträgt. Eine<br />

gegenläufige Tendenz ist dagegen für die y-Komponente zu erkennen. Diese Anti-Proportionalität<br />

zwischen beiden komponenten erklärt sich wahrscheinlich dadurch, dass die Kovarianz-Ellipse<br />

im Grenzfall 0 ◦ auf Gr<strong>und</strong> Ihrer Schmalheit eine viel größere Streuung in x-Richtung als in<br />

y-Richtung besitzt. Genau umgekehrt verhält es sich für die Grenzfälle ±90 ◦ . Dort findet sich<br />

nahezu keine Streuung in x-Richtung, aber dafür in y-Richtung. Somit kann der Mittelpunkt nicht<br />

vollkommen präzise, aber stets mit hoher Genauigkeit bestimmt werden (siehe Abb. 20).<br />

5.1.4 Zusammenfassung der MCD-PCA Testergebnisse<br />

Unabhängig von der Länge der Kovarianz-Ellipse, der Anzahl an Punkten oder den vorgegebenen<br />

Winkeln ist die die Berechnung des Mittelpunktes stets mit hoher Genauigkeit möglich. Im Ge-<br />

gensatz dazu ist die Präzision zwar von diesen Größen abhängig, allerdings im Durchschnitt sehr<br />

hoch. Die Winkelbestimmung ist im Allgemeinen nicht so genau möglich wie die Bestimmung<br />

des Mittelpunktes, da es bei mehr als 50 Punkten in der Verteilung unabhängig von der Ellipsen-<br />

länge zu einer Überschätzung des Winkel von 1 ◦ kommt. Dies ist eine konstante Abweichung von<br />

lediglich 1,67%, so dass die Berechnung der Winkel immer noch mit einer hohen Genauigkeit<br />

durchgeführt werden kann. Allerdings erreicht die Standardabweichung im Winkelbereich von<br />

±[15 ◦ ;75 ◦ ] für eine Verteilung mit nur wenigen Punkten Werte bis zu 5 ◦ . Dies bedeutet, das<br />

bei <strong>Läsionen</strong>, die aus wenigen Punkten <strong>und</strong> einer nicht so langen Kovarianzellipse bestehen,<br />

kleine Winkelunterschiede schwer zu finden sein werden. Ansonsten sollte die Winkelberechnung<br />

genau <strong>und</strong> präzise funktionieren <strong>und</strong> vor allem ist sie für Gewebe, dank der großen Anzahl an<br />

enthaltenen Datenpunkten, sehr genau <strong>und</strong> präzise möglich. Insgesamt kann man festhalten, dass<br />

sich die untersuchten Bildfeatures Mittelpunkt <strong>und</strong> Winkel unter unterschiedlichsten Bedingun-<br />

gen mit hoher Genauigkeit <strong>und</strong> Präzision bestimmen lassen. Darüber hinaus ist zu erwarten,<br />

dass mit einem geänderten Messprotokol bzw. einer Messung bei höherer Feldstärke (z.B. 3T<br />

gegenüber 1.5T) eine weitere Erhöhung der Präzision erreicht werden kann. Diese Ergebnisse<br />

beschreiben zwar nur den zweidimensionalen Fall, lassen sich aber auch auf mehrdimensionale<br />

Verteilungen anwenden. Einer der Hauptgründe, insbesondere für die hohe Genauigkeit, liegt<br />

im Einsatz des MCD Verfahrens vor der Durchführung einer Hauptkomponentenanalyse. Ohne<br />

eine effiziente Entfernung von Ausreißern wäre ein genaue Winkelbestimmung, insbesondere bei<br />

wenigen Punkten in der Verteilung nicht möglich. Daher stellt der Einsatz dieses Verfahren eine<br />

absolute Notwendigkeit dar, wenn eine genaue <strong>und</strong> präzise Charakterisierung der Eigenschaften<br />

von kleinen MS-<strong>Läsionen</strong> angestrebt wird.<br />

39


Diskussion 40<br />

5.1.5 Rauschen<br />

Die Mittelpunkte aller drei Parameterverteilungen können für jede simulierte Gewebeverteilung<br />

mit hoher Genauigkeit bestimmt werden (siehe Abb. 21a <strong>und</strong> 22a). Dagegen werden die Winkel<br />

nur in den Verteilungen T1 − T ∗ 2 <strong>und</strong> T ∗ 2 − H2O, sowohl für graue als auch weiße Substanz,<br />

genau bestimmt. Dagegen wird der Winkel zwischen T1 − H2O sowohl in GM als auch in WM<br />

signifikant unterbestimmt. Die Winkel zwischen T1 − T ∗ 2 <strong>und</strong> T ∗ 2 − H2O liegen bei 0 ◦ oder 90 ◦ ,<br />

so dass die genauere Bestimmung des Winkels zum einen daran liegen könnte, dass die Methode,<br />

wie bereits in der Simulation der Winkelabhängigkeit gezeigt wurde, in diesem Winkelbereich<br />

besonders präzise funktioniert. Zum Anderen könnte es aber auch daran liegen, dass diese<br />

Verteilungen unkorreliert sind, so dass die Korrelation zwischen den Standardabweichungen der<br />

Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> T ∗ 2 , T1 vernachlässigbar ist. Allerdings ist auf Gr<strong>und</strong> der Messprozedur<br />

bereits bekannt, dass es zu Korrelationen zwischen den Fehlertermen der einzelnen Parameter<br />

kommt. Eine solche Korrelation zwischen Standardabweichungen von Parametern wird aber bei<br />

der Simulation nicht berücksichtigt <strong>und</strong> könnte somit der Gr<strong>und</strong> für Fehler bei der Berechnung<br />

des Winkels zwischen T1 − H2O sein, sofern die Korrelation der Fehlerterme dort besonders<br />

stark ist.<br />

Die hier zugr<strong>und</strong>e liegenden Daten beziehen sich auf eine Messung bei 1,5 Tesla. Allerdings<br />

kann die vorgestellte Methode beliebig genutzt werden, beispielsweise zum Test, wie sich ein<br />

Wechsel auf ein anderes System wie ein 3T oder 9.4T System auswirken würde. Im Falle eines<br />

Übergangs von 1.5T nach 3T wird σ 2 Rausch<br />

dass auch das beobachtete Rauschen geringer ausfällt, da dann gilt:<br />

σ 2 Beob<br />

bei gleichen Sequenzparametern etwa halbiert, so<br />

= 1<br />

2 σ2 Rausch + σ2 P hysio<br />

Dies sollte daher zu einer Verbesserung der Präzision der extrahierten Bildfeatures führen.<br />

5.2 Gewebe<br />

Der Arbeit standen die Datensätze von 4 MS-Patienten mit unterschiedlichen Verlaufszeiten <strong>und</strong><br />

unbekanntem Verlaufstyp <strong>und</strong> von 7 ges<strong>und</strong>en Kontroll-Probanden zur Verfügung. Dies ist eine<br />

zu geringe Stichprobenanzahl um die Daten aussagekräftig statistisch auszuwerten. Daher wurden<br />

alle Ergebnisse rein deskriptiv ausgewertet. Im Ausblick wird eine Methode zur statistischen<br />

Auswertung vorgestellt, die eventuell praktikabel für die Daten bei einer höheren Stichprobenzahl<br />

wäre.<br />

40


Diskussion 41<br />

5.2.1 Globale Gewebsanalyse<br />

Die berechneten Winkel <strong>und</strong> damit die Korrelation zwischen den Parameter in grauer <strong>und</strong> weißer<br />

Substanz unterscheiden sich zwischen MS-Patienten <strong>und</strong> Kontroll-Probanden deutlich, wie man in<br />

den Boxplots der Abbildung 23 erkennen kann. Dabei sind die Gruppen „Ges<strong>und</strong>“ <strong>und</strong> „MS“ klar<br />

getrennt <strong>und</strong> zeigen nahezu keinen Überlapp, was ein bemerkenswertes Ergebnis ist. So könnten<br />

diese Winkel möglicherweise in der Zukunft einen Beitrag leisten, um MS besser bzw. früher<br />

zu diagnostizieren. Diese klare Trennung der MS-Patienten von den ges<strong>und</strong>en Probanden ist ein<br />

Indiz dafür, dass es bei MS-Patienten zu physiologischen Veränderungen im Bereich der grauen<br />

wie in der weißen Substanz kommt. Allerdings ist bei den Unterschieden der Winkel kein klarer<br />

Trend zu erkennen. So sind sowohl in GM als auch WM die Winkel zwischen T1 − H2O <strong>und</strong><br />

T ∗ 2 − H2O in der MS-Gruppe höher als in der Kontrollgruppe, aber dafür ist der Winkel zwischen<br />

T1 − T ∗ 2<br />

bei der MS-Gruppe niedriger als bei der Kontrollgruppe. Auffallend ist außerdem,<br />

dass die Streuung in der MS-Gruppe um einiges höher ist als in der Kontrollgruppe. Da es vier<br />

unterschiedliche MS Verlaufsformen gibt, könnte die große Streuung dadurch erklärbar sein, dass<br />

die untersuchte Patientengruppe entsprechend inhomogen ist. Um dies zu verifizieren <strong>und</strong> um<br />

mögliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Verlaufsformen zu detektieren, müsste die<br />

Winkelverteilung allerdings für eine größere Stichprobenzahl untersucht werden.<br />

Abbildung 24 beschreibt die Verteilung der Winkel als Funktion der Schichtposition. Hierbei<br />

werden Winkel in den Schichten 20 bis 40 konstant rekonstruiert, so dass die hier durchgeführte<br />

Auswahl der Schichten 30-35 für die Berechnung der globalen Features sinnvoll ist. Das Rauschen<br />

in den niedrigeren <strong>und</strong> höheren Schichten liegt im Wesentlichen daran, dass der segmentierte<br />

Anteil von grauer <strong>und</strong> weisser Substanz geringer wird, insbesondere beim Übergang zu höheren<br />

Schichten. Darüber hinaus befindet man bei den niedrigen Schichten im Bereich des Kleinhirns,<br />

so dass die entsprechenden anatomischen Unterschiede zu einer verstärkten Fluktuation in der<br />

Winkelberechnung führen könnten.<br />

Bei den Mittelpunkten ist im Gegensatz zu den Winkeln kein auffälliger Unterschied zwischen MS-<br />

Patienten <strong>und</strong> Kontrollgruppe zu entdecken, so dass die in der Literatur (siehe [16]) beschriebene<br />

schwache Erhöhung bzw. Korrelation von T1 Werten hier nicht nachgewiesen werden kann.<br />

Allerdings ist die Stickprobengröße in der vorliegenden Arbeit zu klein, um solch kleine Effekte<br />

signifikant nachweisen zu können.<br />

5.2.2 Lokale Gewebsanalyse<br />

Es gibt in der normal erscheinenden, konservativ segmentierten, grauen Substanz kaum lokale<br />

Korrelationsänderungen, da die lokale Winkelverteilung sehr homogen ist (siehe Abb. 25). Dabei<br />

41


Diskussion 42<br />

sind die lokalen Winkel nahezu identisch zu den global bestimmten Winkeln, außer in der<br />

Verteilung zwischen T ∗ 2 − H2O. Dort beträgt der mittlere lokale Winkel 12 ◦ im Vergleich zu<br />

dem global bestimmten Wert von 88 ◦ . Dies könnte daran liegen, dass die Verteilung lokal in<br />

kleinen Bereichen eher homogen ist, was zu einer geringeren Korrelation <strong>und</strong> somit zu einem<br />

kleineren Winkel führt. Untersucht man dagegen die globale Verteilung, so ist bereits bekannt,<br />

dass es zu langreichweitigen, schwach variierenden Parameterunterschieden im Gewebe kommt<br />

[1]. Diese führen daher zu größeren Streuungen <strong>und</strong> Korrelationen in der globalen Verteilung,<br />

die bei der lokalen Analyse nicht erkennbar sind <strong>und</strong> sich natürlich auf die Bestimmung des<br />

effektiven Winkels auswirken.<br />

Die Läsion in der dargestellten Schicht (siehe Abb. 25) ist in der Winkelverteilung T ∗ 2 − H2O <strong>und</strong><br />

T1 − T ∗ 2<br />

deutlich zu erkennen, da sich die Winkel der Läsion deutlich vom umliegenden Gewebe<br />

unterscheiden. Dies wird z.B. auch im zugehörigen Winkelhistogramm der Läsion für den Winkel<br />

T ∗ 2 − H2O deutlich, dessen Mittelwert bei 33,7 ◦ mit einer Standardabweichung von 12,48 ◦<br />

liegt. Dieser Mittelwert unterscheidet sich deutlich vom Mittelwert des Gewebes, so dass die<br />

Winkelbestimmung unter Umständen auch helfen kann, um solche <strong>Läsionen</strong> zu detektieren bzw.<br />

zu segmentieren. Dies könnte darüber hinaus auch für andere entzündungsbedingte Veränderungen<br />

in Gehirn gelten.<br />

Bei der weniger konservativ segmentierten grauen Substanz ist der mittlere Winkel zwischen<br />

T1 − T ∗ 2<br />

genauso groß wie bei der konservativen Schätzung. Dafür ist der mittlere Winkel<br />

zwischen T1 − H2O bei der weniger konservativen Schätzung um 6◦ kleiner <strong>und</strong> bei T ∗ 2 − H2O<br />

um 6◦ erhöht. Daher scheint die teilweise CSF-Hinzunahme, die durch die weniger konservative<br />

<strong>Segmentierung</strong> entsteht, die Korrelation mit dem Wassergehalt zu verändern. Durch diese Art<br />

der <strong>Segmentierung</strong> stehen allerdings mehr Punkte in der Verteilung der <strong>Läsionen</strong> zur Verfügung,<br />

da beim konservativen Vorgehen einige Punkte mit hohem Wassergehalt <strong>und</strong> somit hohem T1<br />

weggeschnitten wurde, so dass die Bestimmung der Läsionfeatures exakter wird. Dabei liegt<br />

der Mittelwert der Läsionswinkelverteilung bei 33,1 ◦ bei einer Standardabwichung von 10,76 ◦ .<br />

Der Mittelwert unterscheidet sich also kaum von der anderen <strong>Segmentierung</strong>sweise, ist aber<br />

mit einer um 2 ◦ kleineren Standardabweichung präziser. Beide Verfahren zur <strong>Segmentierung</strong><br />

sind zum Auffinden von lokalen Gewebeunterschieden gut geeignet. In beiden Verfahren wurde<br />

eine 5x5 Maske verwendet, da so eine ausreichende Anzahl an Punkten für die Analyse zur<br />

Verfügung stand. Darüber hinaus wurden beide Ansätze auch für eine 3x3 Maske ausgetestet, was<br />

für die weniger konservative <strong>Segmentierung</strong> im Gegensatz zur konservativen <strong>Segmentierung</strong> noch<br />

funktioniert hat (siehe Abb. 38), da bei dieser Variante das Gewebesegment aus mehr Punkten<br />

besteht. Bei der konservativen <strong>Segmentierung</strong> konnten dagegen nicht genügend Winkel bestimmt<br />

werden, um eine auswertbare Winkelkarte zu erzeugen.<br />

Die lokalen Mittelpunkte der Parameter sind im Gegensatz zu den Winkeln im wesentlich<br />

42


Diskussion 43<br />

inhomogener verteilt. So kann man in Abbildung 40 sehen, dass beispielsweise T1 in der grauen<br />

Substanz große lokale Unterschiede aufweist. Die Läsion weist dabei allerdings nur für T ∗ 2<br />

Unterschiede zum restlichen Gewebe auf, die allerdings sehr deutlich sind. Daher könnte dieser<br />

Parameter bei der lokalen Betrachtung ein Indikator für Veränderungen im Gewebe darstellen<br />

<strong>und</strong> insbesondere bei automatisierten Ansätzen zu Läsionssegmentierung eine wichtige Rolle<br />

spielen.<br />

5.2.3 <strong>Läsionen</strong><br />

Die Untersuchung der <strong>Läsionen</strong> von verschiedenen Patienten ergibt, dass die berechneten Winkel<br />

dieser <strong>Läsionen</strong> ein sehr heterogenes Muster aufweisen (siehe Abb. 27). Dabei gibt es für jeden<br />

Winkeltyp eine Hauptgruppierung <strong>und</strong> verschiedene andere kleinere Gruppierungen der Winkel-<br />

werte. Beispielsweise besitzt der Winkel zwischen T1 − T ∗ 2<br />

eine Hauptgruppierung um den Wert<br />

20 ◦ <strong>und</strong> eine andere mögliche Gruppierung bei -60 ◦ . Erklärbar ist dieses Verhalten eventuell da-<br />

durch, dass verschiedene Typen von <strong>Läsionen</strong> bekannt sind, die durch einen unterschiedlich stark<br />

ausgeprägten Verlust an Axonen <strong>und</strong> durch einen unterschiedlichen Grad an Demyelinisierung<br />

gekennzeichnet sind. Dies könnte unter Umständen die unterschiedlichen Korrelationen erklären.<br />

Dafür würde auch das für einen Patienten festgestellte individuelle, heterogene Winkelmuster<br />

sprechen (siehe Abb. 43), das zeigt, dass große Winkelvariationen bei <strong>Läsionen</strong> nicht nur zwi-<br />

schen Patienten sondern schon bei einem Patienten beobachtbar sind. Darüber hinaus weisen<br />

die Mittelpunkte <strong>und</strong> die Längen der Kovarianz-Ellipsoide eine ähnlich heterogene Verteilung<br />

wie die Winkel auf <strong>und</strong> passen somit zum Gesamtbild von unterschiedlichen Läsionstypen mit<br />

unterschiedlichen Korrelationsfeatures.<br />

43


Ausblick 44<br />

6 Ausblick<br />

Um eine präzise Identifizierung von Bildfeature zu erhalten, die sich als diagnostische <strong>und</strong><br />

prognostische Marker bei Multipler Sklerose eignen, muss notwendigerweise eine größer an-<br />

gelegte Studie durchgeführt werden. Diese Studie sollte mindestens 50 bis 100 MS-Patienten<br />

<strong>und</strong> ebenso vielen ges<strong>und</strong>e Probanden enthalten. Es muss für jeden Patienten bekannt sein,<br />

welche Verlaufsform aufgetreten ist <strong>und</strong> es müssen für jede der vier bekannten Formen ähnlich<br />

viele Patienten untersucht werden, um so mögliche Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Verlaufsformen erkennen zu können. Durch die höhere Stichprobenanzahl ließen sich dann<br />

auch kleinere Unterschiede, die bei kleinen Stichproben noch Zufall sein könnten, signifikant<br />

auffinden. Beispielsweise könnte dann der in der Literatur [16] beschriebene Anstieg von T1<br />

im Laufe der MS-Erkrankung verfiziert oder falsifiziert werden. Mit einer solchen Studie wäre<br />

man dann auch in der Lage, Signifikanzaussagen über die Bildfeatures zu treffen. Dafür würden<br />

sich Multiple Regressionsmodelle eignen, die dann das Verhältnis der verschiedenen Parameter<br />

T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O bzw. der zugehörigen Winkel beschreiben <strong>und</strong> auf die beiden Gruppen MS<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> abbilden könnten. Dafür muss aber das Verhalten der Parameter gut modelliert<br />

werden, wofür womöglich ein lineares oder quadratisches Modell nicht ausreichen würde. Denn<br />

wie die Boxplots in Abbildung 23 zeigen, besitzen die Variablen unterschiedliche Streuungen,<br />

Schiefen der Verteilung <strong>und</strong> Erwartungswerte. „Fractional Polynomial Regression“ würde sich<br />

möglicherweise eignen, um diese Daten zu analysieren [17] [18]. Diese Methode verwendet eine<br />

erweiterte Kurvenschar, Fractional Polynomials genannt, deren Potenz beschränkt ist auf eine<br />

kleine Zahl ganzzahliger <strong>und</strong> nicht ganzzahliger Werte. Diese Kurven werden iterativ kombiniert<br />

<strong>und</strong> für jedes so entstandene Modell wird die Devianz (-2 log-likelihood) berechnet. Dabei wird<br />

dann das Modell mit der besten Devianz <strong>und</strong> wenigsten Komplexität zur Beschreibung der Daten<br />

verwendet.<br />

Eine weitere Verbesserung bei der Analyse der Daten kann man dadurch erzielen, das man zur<br />

<strong>Segmentierung</strong> nicht auf ein einfaches Schwellwertverfahren zurückgreift, sondern ein komplexe-<br />

res Verfahren verwendet, das die Merkmale der Daten besser berücksichtigt. Hierbei werden für<br />

die zweidimensionale <strong>Segmentierung</strong> nicht nur die Informationen von T1 genutzt, sondern auch<br />

die Informationen von H2O. Dies führt dazu, dass die Grauwerte im Randbereich des bekannten<br />

T1 Schwellwertes zwischen GM <strong>und</strong> WM abhängig von ihrem korrespondierenden H2O Grau-<br />

wert im Bild zugeordnet werden. Größere T1 Grauwerte mit kleineren H2O Grauwerten werden<br />

WM bzw. umgekehrt GM zugewiesen. Abbildung 28 zeigt deutlich die Verbesserung, die mit<br />

einem solchen Ansatz erreicht werden kann. Durch die genauere <strong>Segmentierung</strong> der Gewebe <strong>und</strong><br />

<strong>Läsionen</strong> würden Partialvolumeneffekte reduziert, so dass weniger Ausreißer die Berechnung<br />

stören würden. Man könnte in diesem Fall erwarten, dass die Berechnungen der unterschiedlichen<br />

44


Ausblick 45<br />

Features genauer werden. In der Diplomarbeit „Segmentation and Characterisation of Multiple<br />

Sclerosis Lesions using Quantitative Magnetic Resonance Imaging“ von D. Lang wird das Ver-<br />

fahren ausführlich beschrieben [19].<br />

(a) Normales Schwellwertverfahren GM (b) Sliding Threshold GM<br />

(c) Normales Schwellwertverfahren WM (d) Sliding Threshold WM<br />

Abbildung 28: Unterschied zwischen einfacherer Schwellwert-Methode <strong>und</strong> „Sliding Threshold“-<br />

Methode. Die Gewebe links wurden mit der Schwellwert-Methode <strong>und</strong> die Gewebe<br />

rechts mit „Sliding Threshold“-Methode segmentiert. Deutlich ist eine<br />

Reduzierung des Rauschens in der neuen Methode zu erkennen.<br />

45


Literaturverzeichnis 46<br />

Literatur<br />

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changes: Study of age-and gender-related h2o patterns with quantitative mri.,” NeuroImage,<br />

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tresonanztomographie. Online Lexikon.<br />

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46


Literaturverzeichnis 47<br />

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vol. 240, pp. 811–820, Sep 2006.<br />

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[18] Royston, “Approximating statistical functions by using fractional polynomial regression,”<br />

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[19] D. Lang, “Segmentation and characterisation of multiple sclerosis lesions using quantitative<br />

magnetic resonance imaging,” diploma thesis, Reserch Center Jülich, 2008. in process.<br />

47


Anhang 48<br />

A Rauschen<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O (b) Darstellung des Winkels zwischen T ∗ 2 <strong>und</strong><br />

H2O<br />

Abbildung 29: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten Originalwert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation ein Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

Abbildung 30: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

(b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong><br />

T ∗ 2<br />

bei grauer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten Originalwert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation eine Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

48


Anhang 49<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> H2O (b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong><br />

H2O<br />

Abbildung 31: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei grauer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten Originalwert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation eine Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O (b) Darstellung des Winkels zwischen T ∗ 2 <strong>und</strong><br />

H2O<br />

Abbildung 32: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O bei weißer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten Originalwert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation eine Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

49


Anhang 50<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

Abbildung 33: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> T ∗ 2<br />

(b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong><br />

T ∗ 2<br />

bei weißer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten Originalwert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation eine Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

(a) Darstellung Mittelpunkt von T1 <strong>und</strong> H2O (b) Darstellung des Winkels zwischen T1 <strong>und</strong><br />

H2O<br />

Abbildung 34: Mittelwert <strong>und</strong> Winkel von T1 <strong>und</strong> H2O bei weißer Substanz. Die rote Gerade<br />

symbolisiert den gesuchten OriginalWert <strong>und</strong> die blaue Linie beschreibt die berechneten<br />

Mittelwerte <strong>und</strong> Winkel. Es wurden jeweils 100 Simulationen gemacht<br />

<strong>und</strong> für jede Simulation eine Mittelwert <strong>und</strong> Winkel berechnet.<br />

50


Anhang 51<br />

B Gewebe Daten<br />

Proband/Winkel T1 − T ∗ 2 [Grad] T1 − H2O[Grad] T ∗ 2 − H2O[Grad]<br />

1 -1,03 22,42 92,51<br />

2 -0,94 17,63 92,96<br />

3∗ -0,55 18,93 91,43<br />

4 -1,14 24,49 92,27<br />

5∗ -1,03 21,70 92,42<br />

Tabelle 6: Verschiedene Winkel in der weißen Substanz bei MS-Patienten. Proband 3 ∗ <strong>und</strong> 5 ∗<br />

sind Messungen desselben Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten.<br />

Proband/Mittelwert T1[ms] T ∗ 2 [ms] H2O[%]<br />

1 694,10 62,02 70,05<br />

2 707,66 66,81 69,75<br />

3∗ 726,16 69,85 70,25<br />

4 725,73 67,21 70,94<br />

5∗ 736,81 70,17 74,63<br />

Tabelle 7: Die Mittelwerte von T1. T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der weißen Substanz bei MS-Patienten. Proband<br />

3 ∗ <strong>und</strong> 5 ∗ sind Messungen desselben Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten.<br />

Proband/Mittelwert T1[ms] T ∗ 2 [ms] H2O[%]<br />

1 953,07 69,99 80,07<br />

2 948,73 73,26 78,30<br />

3∗ 934,89 73,45 80,18<br />

4 932,51 71,23 81,79<br />

5∗ 931,62 71,85 84,30<br />

Tabelle 8: Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der grauen Substanz bei MS-Patienten. Proband<br />

3 ∗ <strong>und</strong> 5 ∗ sind Messungen desselben Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten.<br />

51


Anhang 52<br />

Proband/Winkel T1 − T ∗ 2 [Grad] T1 − H2O[Grad] T ∗ 2 − H2O[Grad]<br />

1 -0,80 17,35 92,54<br />

2 -1,21 17,61 93,80<br />

3 -1,17 17,63 93,68<br />

4 -1,19 17,93 93,70<br />

5 -1,14 21,01 93,01<br />

6 -1,01 17,45 93,24<br />

7 -1,21 17,82 93,73<br />

Tabelle 9: Verschiedene Winkel in der weißen Substanz bei Kontroll-Probanden.<br />

Proband/Mittelwert T1[ms] T ∗ 2 [ms] H2O[%]<br />

1 668,93 64,15 67,75<br />

2 670,02 66,26 70,30<br />

3 670,02 68,05 69,89<br />

4 653,90 65,71 71,32<br />

5 654,80 68,99 72,37<br />

6 673,88 65,90 67,83<br />

7 659,54 65,65 70,14<br />

Tabelle 10: Die Mittelwerte von T1. T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der weißen Substanz bei Kontroll-Probanden.<br />

Proband/Mittelwert T1[ms] T ∗ 2 [ms] H2O[%]<br />

1 950,05 81,84 77,65<br />

2 949,16 77,45 81,23<br />

3 957,09 80,15 80,23<br />

4 941,75 77,89 82,63<br />

5 934,32 77,82 83,41<br />

6 956,39 77,09 78,12<br />

7 948,09 76,36 81,35<br />

Tabelle 11: Die Mittelwerte von T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O in der grauen Substanz bei Kontroll-Probanden.<br />

52


Anhang 53<br />

(a) Mittelwert Boxplot T1<br />

(c) Mittelwert Boxplot H2O<br />

(b) Mittelwert Boxplot T ∗ 2<br />

Abbildung 35: Boxplot der Mittelwerte in der grauen Substanz, aufgeteilt auf die Gruppen MS<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>.<br />

53


Anhang 54<br />

(a) Mittelwert Boxplot T1<br />

(c) Mittelwert Boxplot H2O<br />

(b) Mittelwert Boxplot T ∗ 2<br />

Abbildung 36: Boxplot der Mittelwerte in der weißen Substanz, aufgeteilt auf die Gruppen MS<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>.<br />

54


Anhang 55<br />

(a) Mittelwert GM T1<br />

(b) Mittelwert GM T ∗ 2<br />

(c) Mittelwert GM H2O (d) Mittelwert WM T1<br />

(e) Mittelwert WM T ∗ 2<br />

(f) Mittelwert WM H2O<br />

Abbildung 37: Verteilung der Mittelwerte in der grauen <strong>und</strong> weißen Substanz über alle Schichten<br />

von einem MS-Patienten. Für jede Schicht des Patienten wurde ein Mittelwert<br />

berechnet. Dabei bedeutet ein Mittelwert von 0, dass für diese Schicht kein Winkel<br />

berechenbar war.<br />

55


Anhang 56<br />

C Gewebe Lokal<br />

(a) Winkel Map T1-H2O (b) Winkel Map T1-T ∗ 2<br />

(c) Winkel Map T ∗ 2 -H2O<br />

Abbildung 38: Winkel in der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal<br />

berechnet <strong>und</strong> als Brainmap gespeichert. Die Maskengröße für die Berechnung<br />

war 3x3 <strong>und</strong> das CSF wurde ab T1 > 2000ms unterdrückt.<br />

56


Anhang 57<br />

(a) Winkel Map T1-H2O bei WM (b) Winkel Map T1-T ∗ 2 bei WM<br />

(c) Winkel Map T ∗ 2 -H2O bei WM<br />

Abbildung 39: Winkel in der weißen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal<br />

berechnet <strong>und</strong> als Brainmap gespeichert. Die Maskengröße für die Berechnung<br />

war 5x5.<br />

57


Anhang 58<br />

(a) Mittel T1<br />

(c) Mittel H2O<br />

(b) Mittel T ∗ 2<br />

Abbildung 40: Mittelwerte der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal<br />

berechnet <strong>und</strong> als Brainmap gespeichert. Die Maskengröße für die Berechnung<br />

war 5x5.<br />

58


Anhang 59<br />

(a) Mittel T1<br />

(c) Mittel H2O<br />

(b) Mittel T ∗ 2<br />

Abbildung 41: Mittelwerte der grauen Substanz der drei Parameter T1, T ∗ 2 <strong>und</strong> H2O werden lokal<br />

berechnet <strong>und</strong> als Brainmap gespeichert. Die Maskengröße für die Berechnung<br />

war 3x3.<br />

59


Anhang 60<br />

Proband Läsionsnr. T1 T ∗ 2 H20 Länge<br />

P957 L1 1296,59 121,65 954,48 33,65<br />

L2 1042,50 83,00 822,70 162,64<br />

L3 1035,45 10,32 816,88 17,69<br />

L4 997,48 103,68 816,28 15,41<br />

L5 936,82 79,82 795,10 112,40<br />

L6 979,95 95,70 811,15 178,94<br />

L7 1211,13 127,18 869,63 43,97<br />

L8 1070,57 92,00 868,71 16,57<br />

L9 1442,24 188,00 906,97 390,62<br />

P948 L1 1010,80 131,58 825,02 19,43<br />

P466 L1 1029,00 98,67 806,67 116,54<br />

L2 910,57 79,71 788,00 148,55<br />

L3 998,00 83,20 779,30 16,49<br />

L4 996,05 66,77 785,56 119,16<br />

P322 L1 924,80 82,20 811,60 144,22<br />

L2 1000,45 88,36 826,63 11,48<br />

L3 874,00 81,00 768,20 60,00<br />

L4 1016,17 83,33 844,17 9,88<br />

L5 954,20 87,00 816,00 70,97<br />

L6 937,30 84,20 821,40 97,80<br />

Tabelle 12: Mittelwert <strong>und</strong> Länge der Kovarianz Ellipse zu verschiedenen <strong>Läsionen</strong> von<br />

verschiedenen Patienten.<br />

60


Anhang 61<br />

(a) Histogramm Winkel T1-H2O bei konservativ geschätzter<br />

GM<br />

(c) Histogramm Winkel T1-H2O bei weniger konservativ geschätzter<br />

GM<br />

Abbildung 42: Histogramm der Winkel T1-H2O <strong>und</strong> T1-T ∗ 2<br />

(b) Histogramm Winkel T1-T ∗ 2 bei konservativ geschätzter GM<br />

(d) Histogramm Winkel T1-T ∗ 2 bei weniger konservativ geschätzter<br />

GM<br />

einer Läsion sowohl für konservativ<br />

als auch weniger koservativ geschätzte GM.<br />

61


Anhang 62<br />

(a) Mittelwert T1<br />

(b) Mittelwert T ∗ 2<br />

(c) Mittelwert H2O (d) Winkel T1-H2O<br />

(e) Winkel T1-T ∗ 2<br />

(f) Winkel T ∗ 2 -H2O<br />

Abbildung 43: Histogramm der <strong>Läsionen</strong> für Winkel <strong>und</strong> Mittelwerte des Patienten P957.<br />

62

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