Nr. 1 (7. Januar 2007) - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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Seite 2<br />
I M S T R O M D E R Z E I T<br />
Neues Geme<strong>in</strong>debuch<br />
Das neue Geme<strong>in</strong>debuch ist erschienen, herausgegeben von der Synode, erarbeitet<br />
vom Ausschuss für <strong>Kirche</strong>nmusik und Liturgie, hergestellt <strong>in</strong> der Firma A. Hellendoorn<br />
KG, Bad Bentheim (ISBN 3-929013.215). Es kostet 2,50 €; das ist e<strong>in</strong> günstiger<br />
Preis. Interessierte wenden sich bitte an die <strong>Kirche</strong>nräte.<br />
Gottesdienstordnungen<br />
(Seite 6–88)<br />
Das Buch enthält die synodal vere<strong>in</strong>barten<br />
Gottesdienstordnungen, außerdem<br />
Vorschläge für die Feier von K<strong>in</strong>dergottesdiensten<br />
und Erläuterungen zu den<br />
Elementen des Gottesdienstes. Aufgeführt<br />
s<strong>in</strong>d drei Texte zur Feier der Taufe,<br />
zwei für Gottesdienste mit K<strong>in</strong>dertaufe,<br />
e<strong>in</strong>er für Gottesdienste mit Erwachse -<br />
nentaufe. Alle Teile der Feier s<strong>in</strong>d abgedruckt,<br />
auch das Apostolikum; man<br />
muss nicht blättern und suchen. Für die<br />
Feier des Abendmahls s<strong>in</strong>d drei Gottesdienstordnungen<br />
im Geme<strong>in</strong>debuch<br />
aufgeführt, von denen die zweite den<br />
Geme<strong>in</strong>den nicht fremd bleiben möge<br />
und die dritte e<strong>in</strong>e überarbeitete Fassung<br />
des früher <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Görlitz<br />
gebrauchten Formulars ist. Dann folgen<br />
zwei Gottesdienstordnungen für das<br />
Öffentliche Glaubensbekenntnis, e<strong>in</strong>e<br />
für Trauungen und drei für die E<strong>in</strong>führung<br />
von Amtsträger<strong>in</strong>nen und Amtsträgern.<br />
Bekenntnisse<br />
(Seite 89–144)<br />
Die <strong>Kirche</strong> »gibt bekannt, worauf sie<br />
sich verlässt und wozu sie steht«<br />
(S. 89). Der Teil »Bekenntnisse« beg<strong>in</strong>nt<br />
mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Urkunden,<br />
die nach Artikel 2, Absatz 5 der Ver -<br />
fassung der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong>n<br />
<strong>Kirche</strong> »für Zeugnis und Lehre, Ordnung<br />
und Dienst verb<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d«: das<br />
apostolische Glaubensbekenntnis, das<br />
Glaubensbekenntnis von Nicaea und<br />
Konstant<strong>in</strong>opel, das Athanasianum, der<br />
Heidelberger Katechismus, das Niederländische<br />
Glaubensbekenntnis und die<br />
Dordrechter Lehrsätze. Die Barmer Theologische<br />
Erklärung von 1934 wird <strong>in</strong><br />
der E<strong>in</strong>leitung dieses Geme<strong>in</strong>debuchabschnittes<br />
erwähnt – als »wichtiges<br />
Dokument aus der Zeit des <strong>Kirche</strong>nkampfes«,<br />
mit dem H<strong>in</strong>weis: »Die <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong><br />
<strong>Kirche</strong> hat sich<br />
mit der Verfassung vom 1. <strong>Januar</strong> 2002<br />
die Aussagen der Theologischen Erklärung<br />
von Barmen ... zu Eigen gemacht«<br />
(Seite 96). Was hier im Perfekt for -<br />
muliert ist, ist eher e<strong>in</strong> andauernder<br />
Prozess, <strong>in</strong> dem auch Irrtümer unserer<br />
Zeit, zum Beispiel Rechtsradikalismus<br />
und Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit, erkannt und<br />
benannt und die evangelischen Wahrheiten<br />
so bekannt werden, dass die<br />
Verwerfung falscher Lehren deutlich<br />
wird.<br />
Die Verfassung unserer <strong>Kirche</strong> nennt<br />
auch die Leuenberger Konkordie vom<br />
16. März 1973 und sagt: »Die <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong><br />
<strong>Kirche</strong> erkennt die<br />
Bedeutung der Leuenberger Konkordie<br />
für die weiterführende Begegnung der<br />
lutherischen und reformierten Traditionen<br />
an« (Artikel 2, Absatz 6). An dieser<br />
Stelle hilft das neue Geme<strong>in</strong>debuch<br />
nicht weiter, der Text der Konkordie (er<br />
umfasst knapp sieben DIN-A4-Seiten)<br />
ist im neuen Geme<strong>in</strong>debuch nicht enthalten.<br />
Haben wir hier e<strong>in</strong>e Gelegenheit<br />
versäumt, e<strong>in</strong> bedeutsames Dokument<br />
näher an uns heranzuholen? Die Leuenberger<br />
Konkordie ist ke<strong>in</strong> neues Be -<br />
kenntnis, sondern das Dokument e<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>igung und gegenseitigen Anerkennung<br />
verschiedener reformatorischer<br />
<strong>Kirche</strong>n Europas. Die Unterscheidung<br />
zwischen dem Grund und der Form der<br />
<strong>Kirche</strong> hat diese E<strong>in</strong>igung und Aner -<br />
kennung ermöglicht. Der Grund der <strong>Kirche</strong><br />
ist Jesus Christus, die Form der <strong>Kirche</strong><br />
ist vielfältig. Mir sche<strong>in</strong>t, das neue<br />
Geme<strong>in</strong>debuch hätte durch den Text<br />
der Leuenberger Konkordie noch an<br />
Bedeutung gewonnen. Unsere <strong>Kirche</strong> ist<br />
durch die frühere Zugehörigkeit zu den<br />
»Gereformeerde Kerken« an der Leuenberger<br />
Konkordie beteiligt, wenn auch<br />
auf verschlungenen Wegen. Vor allem<br />
wurden Schritte gemacht, die dem entsprechen,<br />
was die Konkordie beschreibt:<br />
Die beteiligten <strong>Kirche</strong>n (<strong>in</strong>zwischen<br />
mehr als hundert) s<strong>in</strong>d dafür dankbar,<br />
dass sie näher zue<strong>in</strong>ander geführt worden<br />
s<strong>in</strong>d, und sie bekennen, dass das<br />
R<strong>in</strong>gen um Wahrheit und E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der<br />
<strong>Kirche</strong> auch mit Schuld und Leid verbunden<br />
war und ist. Aufgrund des <strong>in</strong><br />
Lehrgesprächen festgestellten geme<strong>in</strong>samen<br />
Verständnisses des Evangeliums<br />
gewähren sie e<strong>in</strong>ander Geme<strong>in</strong>schaft<br />
an Wort und Sakrament. Das schließt<br />
Kanzel- und Abendmahlsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
und die gegenseitige Anerkennung der<br />
Ord<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>. So steht es denn auch<br />
<strong>in</strong> der Grundlegung des im November<br />
2006 beschlossenen Kooperationsver-<br />
trages zwischen der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten<br />
<strong>Kirche</strong> und der <strong>Evangelisch</strong><strong>altreformierte</strong>n<br />
<strong>Kirche</strong>. Die Leuenberger<br />
Konkordie sagt <strong>in</strong> Art. IV, Absatz 2: »Die<br />
<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft verwirklicht sich<br />
im Leben der <strong>Kirche</strong>n und Geme<strong>in</strong>den.«<br />
Darauf kommt es an, mit dem Text der<br />
Konkordie oder ohne ihn – im neuen<br />
Geme<strong>in</strong>debuch.<br />
H<strong>in</strong>sichtlich der Inhalte der Bekenntnisse<br />
s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>debuch und Gesangbuch<br />
im Zusammenhang zu sehen. Der<br />
Heidelberger Katechismus und die Theologische<br />
Erklärung von Barmen s<strong>in</strong>d im<br />
Gesangbuch enthalten, darum nicht<br />
noch e<strong>in</strong>mal im Geme<strong>in</strong>debuch. Alle 37<br />
Artikel des Niederländischen Glaubensbekenntnisses<br />
(Übersetzung von Johannes<br />
Jäger aus dem Jahr 1895, Überarbeitung<br />
von Georg Plasger und Erich<br />
Brandenburger im Jahr 2005) und die<br />
Dordrechter Lehrsätze s<strong>in</strong>d im Geme<strong>in</strong>debuch<br />
zu f<strong>in</strong>den, letztere nicht <strong>in</strong>sge -<br />
samt, sondern gekürzt (E<strong>in</strong>leitung und<br />
erstes Lehrstück »Von der göttlichen<br />
Vorherbestimmung«).<br />
Gebete<br />
und verschiedene Texte<br />
Der Inhalt des neuen Geme<strong>in</strong>debuches<br />
wird abgerundet durch Gebete, Gestaltungsvorschläge<br />
für Andachten und<br />
drei Texte, die zum Weg der evan -<br />
gelisch-<strong>altreformierte</strong>n <strong>Kirche</strong> ge hö ren:<br />
e<strong>in</strong>e kurze Beschreibung der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong>n<br />
<strong>Kirche</strong>, die Aus -<br />
sagen der <strong>Kirche</strong>nverfassung und die<br />
Bestimmungen der Assoziationsvere<strong>in</strong>barung<br />
mit der Protestantischen <strong>Kirche</strong><br />
<strong>in</strong> den Niederlanden.<br />
Mit dem neuen Geme<strong>in</strong>debuch steht<br />
uns e<strong>in</strong> gutes Buch zur Verfügung – für<br />
die Gottesdienste und die Geme<strong>in</strong>dearbeit,<br />
etwa den kirchlichen Unterricht,<br />
auch für die Nutzung <strong>in</strong> den Familien<br />
und auf persönlicher Ebene. Der Sy -<br />
nodeausschuss für <strong>Kirche</strong>nmusik und<br />
Liturgie hat die Herausgabe vorbereitet.<br />
Ihm gehörten Pastor Hermann Teunis,<br />
Pastor Arend Klompmaker, Francien<br />
Janse-Balzer, Johannes Köster und Jenni<br />
Rotmann an. Die Synode hat ihnen<br />
gedankt, der Dank sei hier wiederholt<br />
und bekräftigt. Sagte nicht jemand –<br />
der Vorsitzende oder der Sekretär – <strong>in</strong><br />
der Synode, die Ausschussmitglieder<br />
sollten e<strong>in</strong>mal auf Synodekosten ge -<br />
me<strong>in</strong>sam essen gehen? Zum Beschluss<br />
wurde das Gesagte nicht, doch sollte es<br />
geschehen, wenn es nicht schon ge -<br />
schehen ist. Erstens weil sie’s verdient<br />
haben, vor allem aber weil <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft<br />
etwas Wohltuendes und Fe<strong>in</strong>es<br />
ist.<br />
Jan Alberts, Nordhorn