NFV_01_2011 - Rot Weiss Damme

Schiedsrichter
44
Das war das geballte Fußballregel-
Fachwissen konzentriert vor Ort:
Rund 60 Schiedsrichter-Lehrwarte,
NFV-Referenten und die Mitglieder des
Verbandsschiedsrichterausschusses (VSA)
kamen in der NFV-Sportschule zu ihrer
anderthalbtägigen Fachtagung zusammen.
Unter der Leitung des VSA thematisierten
die Lehrwarte unter anderem aktuelle
Methoden der Schiedsrichterausund
-fortbildung, brachten sich auf den
neuesten Stand der verschiedenen Lehrmaterialien
und diskutierten aktuelle
Regelfragen.
So stellte Verbandsschiedsrichter-
Lehrwart (VSL) Bernd Domurat (Wilhelmshaven)
die umfangreichen, online auf der
NFV-Homepage abzurufenden Lehrmaterialien
vor, mit denen den Kreisen ausgezeichnetes
Material für ihre Aus- und Fortbildung
zur Verfügung gestellt wird. Auch
Informationen zu aktuellen Vorkommnissen
im Bereich der Fußballregeln und die
Erörterung kniffliger Regelfragen werden
von Bernd Domurat zeitnah auf die NFV-
Homepage gestellt. Der VSL dazu: „Ich
freue mich, dass das Online-Angebot auf
der NFV-Homepage in den Kreisen so
gut und so professionell genutzt wird.
Dadurch können alle Schiedsrichter
gleichermaßen in allen Kreisen Niedersachsens
auf moderne Art und Weise
geschult werden.“
VSA-Beobachtungs-Referent Jens
Goldmann (Bad Harburg), früher selbst
jahrelang Lehrwart in seinem Kreis, sorgte
mit einem Impulsreferat für eine abwechslungsreiche
Diskussion über moderne,
zeitgemäße Schiedsrichter-Lehrarbeit
unter Nutzung der verschiedensten
Januar 2011
Von PowerPoint bis Online-Test
Schiedsrichter-Lehrwarte diskutieren über
modernste Mittel und Methoden der Aus- und Fortbildung
Wolfgang Mierswa, der Vorsitzende des
Verbands-Schiedsrichterausschusses, verabschiedet
Monika Fornacon, die sich künftig im
Norddeutschen Schiedsrichterausschuss um
den Bereich der Schiedsrichterinnen kümmert.
Fotos: Günther Thielking
Medien von der PowerPoint-Präsentation
bis hin zum Online-Regeltest.
Dabei wurde den Teilnehmern bewusst,
wie unterschiedlich die Medienerfahrung
der Schiedsrichter aus verschiedenen
Generationen ist. So gehören Elektronische
Datenverarbeitung, Internetnutzung
und neue Kommunikationsformen
und Plattformen wie Facebook
Angeregte Diskussionen über die besten Methoden der Schiedsrichterfortbildung: Detlef Winter,
Gunther Schaper, Harald Theile, Waldemar Maier und Berthold Fedtke (v.l.).
oder Twitter vor allem für unter 30-jährige
Schiedsrichter zum Alltag. Erfahrenere
Unparteiische sind indes früher mit ganz
anderen Medien und ohne Internet groß
geworden – hier gibt es eine Herausforderung
für jeden Lehrwart bei der Gestaltung
der Lehrarbeit.
Günther Thielking (Hagen bei Cuxhaven),
der im VSA zusammen mit Bernd
Domurat als Lehrwart für die Lehrarbeit
verantwortlich ist: „Die Kreis-Lehrwarte
nehmen eine unschätzbar wichtige Aufgabe
wahr. Sie sind es, die regelmäßig in
den Kreisen für Aus- und Fortbildung
unserer Unparteiischen an der Basis
sorgen. Sie müssen berücksichtigen, dass
verschiedene Schiedsrichter-Generationen,
vom 16-jährigen Anfänger bis zum
66-jährigen ,alten Hasen‘, zum Lehrabend
kommen und auf möglichst interessante,
abwechslungsreiche Art und Weise fortgebildet
werden wollen.“
Thema der Lehrwarte-Tagung waren
auch die bislang sehr positiven Erfahrungen
zweier Online-Schiedsrichteranwärter-
Lehrgänge, die als DFB-Pilotprojekt im
Kreis Hannover-Land abgehalten wurden.
Die angehenden Schiedsrichter erzielten
hervorragende Ergebnisse. Die Lehrwarte
waren sich einig, dass der Online-Lehrgang
möglicherweise ein zusätzliches Instrument
sein könnte, neue Schiedsrichter
zu gewinnen, ohne dass die Präsenzveranstaltungen
ersetzt werden sollten. Denn
auch zum Online-Lehrgang gehörten unverzichtbare
Präsenzabende, bei denen
die Teilnehmer an einem Ort zusammenkommen
und geschult werden.
Der Vorsitzende des VSA, Wolfgang
Mierswa (Uetze), lobte das hohe Niveau
und die Arbeit der Lehrwarte in den NFV-
Kreisen: „Ohne unsere ausgezeichnete
und engagierte Lehrarbeit an der Basis
würde der NFV im Schiedsrichterwesen im
Bundesvergleich nicht so gut dastehen“,
sagte Mierswa. So stelle der NFV eine
hohe Anzahl von Schiedsrichterinnen und
Schiedsrichtern auf FIFA- und DFB-Ebene,
und daran haben die Kreise einen unschätzbaren
Anteil, so Wolfgang Mierswa.
Geehrt und verabschiedet wurde auf
der Lehrwarte-Tagung Monika Fornacon
(Stöckse), die den VSA verlassen hat – aber
nicht, um aufzuhören, sondern – ganz im
Gegenteil – weil sie Mitglied des Norddeutschen
Schiedsrichterausschusses geworden
ist, auch dort, wie im VSA, verantwortlich
für den Bereich der Fußball-
Schiedsrichterinnen. Wolfgang Mierswa
dankte Monika Fornacon ausdrücklich für
ihre Pionierarbeit im Bereich der Frauenförderung.
Die Früchte ihrer Arbeit seien
unverkennbar: So stelle der NFV eine stattliche
Anzahl von Schiedsrichterinnen auf
FIFA- und DFB-Ebene und sei hier deutschlandweit
mit an der Spitze. Nachfolgerin
im VSA als Beauftragte für Schiedsrichterfragen
im Frauenfußball ist Corinna Hedt
(Burgwedel). Marco Haase,
NFV-Schiedsrichterreferent