Hedwig und Robert Samuel-Stiftung - Samuel.de
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Das Enyiduru-Projekt<br />
IN NIGERIA<br />
Eine private Bildungsmaßnahme zur För<strong>de</strong>rung bedürftiger Kin<strong>de</strong>r<br />
Die Deutsche Brigitta Schnei<strong>de</strong>r hat ein Jahr lang in Nigeria<br />
gelebt um das Enyiduru-Projekt zu begleiten <strong>und</strong> weiter<br />
voranzubringen. Ein Düsseldorfer Bankier hat sie <strong>und</strong> das Projekt<br />
durch Spen<strong>de</strong>n an die <strong>Samuel</strong>-<strong>Stiftung</strong> unterstützt. In nachfolgen<strong>de</strong>m<br />
Beitrag schil<strong>de</strong>rt Frau Schnei<strong>de</strong>r ihre Eindrücke <strong>und</strong><br />
Erfahrungen.<br />
„Vom 1. August 2001 bis zum 31. Juli 2002 verbrachte ich ein<br />
Jahr in Nigeria, um dort im Rahmen einer Bildungsmaßnahme<br />
ein Projekt mit aufzubauen. Ziel dieses Projektes ist es, intelligente<br />
Kin<strong>de</strong>r, die aus finanziellen Grün<strong>de</strong>n keine Möglichkeit<br />
zum Schulbesuch haben, zu för<strong>de</strong>rn, Stipendien für <strong>de</strong>n Schul-<br />
Das Bildungshaus<br />
besuch zu übernehmen <strong>und</strong> sie in ihren Fragen zu begleiten. In<br />
<strong>de</strong>r konkreten Arbeit zeigte sich schnell, dass die Rückwirkungen<br />
dieser “Schülerarbeit” in die Familien <strong>und</strong> Schulen erheblich<br />
sind. Und so konnte bald - was zunächst nur unausgesprochene<br />
Zielsetzung war - in die Tat umgesetzt wer<strong>de</strong>n: gemeinsam<br />
mit Schulleitung, Lehrpersonal <strong>und</strong> Eltern ein Gesprächs- <strong>und</strong><br />
Bildungsangebot zu entwickeln. So enstand die “Lehrer-Eltern-<br />
Initiative”, die bei allen Beteiligten Interesse, Motivation <strong>und</strong><br />
Dankbarkeit auslöste.<br />
Angefangen hatte alles im kleinen Rahmen. In <strong>de</strong>r Diözese<br />
Nsukka im Staat Enugu hatte <strong>de</strong>r katholische Pfarrer Dr. Boniface<br />
Amu damit begonnen, einzelnen Schülerinnen das Schulgeld<br />
“aus eigener Tasche” zu zahlen. Er wählte bewusst Mädchen<br />
aus, weil zum einen Mädchen gegenüber Jungen gera<strong>de</strong> auch in<br />
Nigeria bildungsmäßig benachteiligt sind, zum an<strong>de</strong>ren durch<br />
die Auswahl von Mädchen ein Bewusstmachungsprozess angesprochen<br />
<strong>und</strong> verstärkt wer<strong>de</strong>n sollte. Diese Mädchen besuchten<br />
ihn alle 14 Tage um <strong>de</strong>n Erfolg ihrer schulischen Arbeit vorzuzeigen.<br />
Die Schülerinnen kamen aus ihren Heimatgemein<strong>de</strong>n<br />
mit ihren Schulheften, aßen <strong>und</strong> übernachteten im Gemein<strong>de</strong>zentrum.<br />
Am Abend saßen sie zusammen, um gemeinsam mit<br />
Dr. Boniface Amu ihre Probleme, die sie in Schule <strong>und</strong> Familie<br />
haben, zu besprechen <strong>und</strong> miteinan<strong>de</strong>r nach Lösungen zu<br />
suchen. Verhaltensän<strong>de</strong>rungen wur<strong>de</strong>n aufgezeigt, eingeübt<br />
<strong>und</strong> reflektiert. Die Mädchen bekamen Wasser, Seife, ein sauberes<br />
Handtuch sowie außer<strong>de</strong>m genügend Wasser zum<br />
Waschen ihrer Kleidung <strong>und</strong> erlernten auf diese Weise ganz<br />
nebenbei wichtige Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>de</strong>r Hygiene. Die erlebte<br />
Freu-<strong>de</strong> <strong>und</strong> die positiven Ergebnisse dieses “Unternehmens”<br />
wur<strong>de</strong>n zur Geburtsst<strong>und</strong>e für <strong>de</strong>n Plan, das “Schulprojekt” <strong>und</strong><br />
damit ein Bildungsangebot, das für einen größeren Personenkreis<br />
zugänglich ist, ins Leben zu rufen.<br />
Ich hörte davon <strong>und</strong> so reifte die I<strong>de</strong>e in mir, ein Jahr in Nigeria<br />
zu verbringen, um diese “Schüler-Eltern-Lehrer-Arbeit” zu<br />
organisieren <strong>und</strong> zu koordinieren. Schnell wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass