3/2006 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
3/2006 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
3/2006 - Sankt Katharinen-Krankenhaus
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3 <strong>2006</strong><br />
Editorial 2<br />
News<br />
• Neue Geschäftsführung,<br />
bekannte Gesichter 1<br />
• Dr. Hans Messer Sozial Stiftung<br />
spendet papierloses EEG-Gerät 3<br />
Akut<br />
Krankenpflege im Umbruch 4<br />
Urologie<br />
Unterspritzung stoppt Inkontinenz 7<br />
Interview<br />
…mit der neuen Geschäftsführung 8<br />
Kardiologie<br />
Wenn’s ums Herz geht – aufpassen 12<br />
Einblick<br />
Controlling: Mit<br />
Transparenz zum Erfolg 12<br />
Qualitätsmanagement<br />
Ideenmanagement: Verbesserungsvorschläge<br />
allzeit willkommen 14<br />
Service<br />
Friseursalon: Am Kopf verschönt<br />
– rundum verwöhnt 15<br />
Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
Live-Musik – wohltuend und tröstend 16<br />
Was ist eigentlich…PH-Metrie? 17<br />
Auszeichnung<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
für Prof. Dr. Albrecht Encke 18<br />
Kurz gemeldet<br />
Pfennigbasar: Mit Überflüssigem<br />
€ 100.270 flüssig gemacht 18<br />
Freundeskreis<br />
Vernissage Niklas Hughes:<br />
Indiskreter Blick auf Momente 19<br />
Veranstaltungen 20<br />
News<br />
Die Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
ist seit 1.8.<strong>2006</strong><br />
personell wieder komplett. Nachdem ab<br />
Dezember 2005 Norbert Herrmann,<br />
Geschäftsführer der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
mbH, vorübergehend die Geschäftsführer-Verantwortung<br />
mit übernommen<br />
hatte, hat er jetzt im Namen der<br />
Trägergesellschaft des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
den Kaufmännischen<br />
Leiter Frank Hieke zum zweiten<br />
Geschäftsführer bestellt. Er wird künftig<br />
zusammen mit Geschäftsführerin<br />
Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />
das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gemeinsam<br />
vertreten. Gleichzeitig wurde<br />
die Leiterin des Medizinischen Servicecenters,<br />
Dr. med. Alexandra Weizel, zur<br />
Prokuristin ernannt.<br />
Sie wird<br />
in dieser neuen<br />
Führungs-Kompetenzzusammen<br />
mit der Geschäftsführerin<br />
oder dem Geschäftsführer die Gesellschaft<br />
im Innen- und Außenverhältnis<br />
vertreten. Norbert Herrmann wird<br />
die neue, junge Geschäftsführung<br />
unterstützen, sich jetzt aber vor allem<br />
wieder seinen übergeordneten Aufgaben<br />
in der Trägergesellschaft widmen<br />
können. Er beglückwünscht das neue<br />
Am Puls<br />
Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde<br />
www. sankt-katharinen-ffm.de<br />
Wechsel in der Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
Neue Geschäftsführung,<br />
bekannte Gesichter<br />
Geschäftsführungs-Team<br />
und<br />
bittet die Mitarbeiter<br />
des Hauses um eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
Für die Mitarbeiter sind die neuen Mitglieder<br />
der Geschäftsführung bekannte<br />
Gesichter, die sie aus ihrer bisherigen<br />
Tätigkeit heraus seit vielen Jahren kennen:<br />
Frank Hieke begann nach seinem<br />
Examen als staatlich geprüfter Betriebswirt<br />
an der Martin-Behaim-Schule in<br />
Darmstadt schon 1996 seine Karriere im<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, zunächst<br />
als Assistent der Geschäftsführung. Von<br />
2000 bis 2002 absolvierte er zudem eine<br />
Fortbildung „für Mitarbeiter in leitender<br />
Tätigkeit der Verwaltung an Katholischen<br />
Krankenhäusern“ in Freiburg. Ab 1.9.2002<br />
wurde er Kaufmännischer Leiter des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, dem<br />
die Abteilungen Controlling, Finanz- und<br />
Rechnungswesen, Personal, Wirtschaft<br />
und die Technik unterstellt sind. Zudem<br />
war er ab diesem Zeitpunkt auch schon<br />
Vertreter der Geschäftsführung. In zahlreiche<br />
Projekte war Frank Hieke engagiert<br />
eingebunden. Dazu gehörte die<br />
Umsetzung der strukturellen Veränderungen<br />
in Folge der Landeskrankenhausplanung,<br />
die Bauplanung zu den großen<br />
Um- und Neubaumaßnahmen des OPund<br />
Funktionstraktes, zuletzt war es die
2<br />
Editorial<br />
Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />
einige wissen es vielleicht schon, die Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
hat sich neu aufgestellt. Ich freue mich sehr über<br />
die gute Zusammenarbeit mit meinen jungen, sehr kompetenten Kollegen,<br />
die mit viel frischem Wind und Engagement ans Werk gehen. Lesen Sie<br />
mehr darüber in News ab Seite 1 und im Interview ab Seite 8.<br />
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei der Dr. Hans Messer Sozial Stiftung, die mit ihrer<br />
äußerst großzügigen Spende der Neurologie einen lang ersehnten Wunsch erfüllen konnte. Was<br />
die Patienten davon haben, wie es dazu kam und welche Rolle der Freundeskreis dabei gespielt<br />
hat, lesen Sie ab Seite 3.<br />
Im Akut-Thema geht es diesmal um die Pflege, auch hier gibt es hausinterne Veränderungen und<br />
interessante, neue Entwicklungen. Viele gute Kräfte sind hier am Werk, das ist spürbar, jedenfalls<br />
äußern sich die Patienten sehr positiv. Ab Seite 4 erfahren Sie die Einzelheiten! Die Urologie hat<br />
hoffnungsfrohe Neuigkeiten: Inkontinenz nach radikaler Prostataentfernung kann gestoppt werden<br />
– ohne Operation. Lesen Sie ab Seite 7 mehr darüber.<br />
Im Rahmen der Herzwochen veranstaltet die Kardiologie und das CVC am 10.11. <strong>2006</strong> ein Herzseminar,<br />
das Sie nicht verpassen sollten. Mehr dazu und einen Themenüberblick finden Sie ab<br />
Seite 12.<br />
Controlling ist ein Begriff den jeder kennt, doch was es damit auf sich hat, ist den wenigsten klar.<br />
Ab Seite 12 erhalten Sie Einblick in den Arbeitsbereich von Regina Hochgesand, die Zahlen lebendig<br />
und Informationen transparent macht – mit viel Schwung und Sachverstand! Wie die<br />
guten Ideen unserer Mitarbeiter ins Qualitätsmanagement einfließen, lesen Sie ab Seite 14. Wir<br />
sagen an der Stelle all denen danke, die das Ideenmanagement aktiv unterstützen – weiter so!<br />
Für die meisten Mitarbeiter ist sie eine „alte Bekannte“, für Patienten die Lösung aktueller Haarprobleme:<br />
Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger führt seit 35 Jahren ihren Salon im 5. Stock,<br />
mehr über diesen Service lesen Sie ab Seite 15.<br />
Was ist eigentlich pH-Metrie? Das erfahren Sie ab Seite 17. In dieser neuen Rubrik wollen wir<br />
immer mal wieder diagnostische Verfahren vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder kennt.<br />
Die Vernissage des Freundeskreises (Seite 19) und die Konzerte im Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
(Seite 16) haben visuell und akustisch viel Freude in die Herzen der Menschen gebracht. Dank<br />
den Akteuren, die mit ihrer Kunst zu denen kommen, die nicht zu ihnen kommen können! Ein ganz<br />
besonders herzlicher Glückwunsch geht an den Vorsitzenden des Hospizvereins <strong>Sankt</strong> Katharina,<br />
Prof. Dr. Albrecht Encke, der mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde.<br />
In welch vielfältiger Weise er sich für Menschen einsetzt, lesen Sie auf Seite 18.<br />
Und noch eine Meldung am Schluss: der Pfennigbazar im Dominikanerkloster war wieder ein<br />
großer Erfolg, in Zahlen ausgedrückt € 100.240! Lesen Sie auf Seite 18, was heraus kommt, wenn<br />
viele gute Kräfte zusammen wirken!<br />
Freuen Sie sich auf einen farbenfrohen Herbst, das Weihnachtsfest und einen gesunden, friedvollen<br />
Jahreswechsel. Alles Gute, viel Glück und Segen wünscht Ihnen<br />
Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />
Geschäftsführerin<br />
Vorbereitung zur Zertifizierung und die<br />
weitreichende Umstrukturierung im<br />
Zusammenhang mit dem neuen Abrechnungssystem<br />
DRG.<br />
Dr. med. Alexandra Weizel begann bereits<br />
1994 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
als AIP bei Prof. Dr. Hans-Joachim<br />
Gilfrich in der Inneren Medizin, wo sie –<br />
bis auf einige Monate in der Neurologie<br />
– bis 2002 als Assistenzärztin wirkte. Berufsbegleitend<br />
erwarb sie sich von 1995<br />
bis 1997 die Qualifikation zur „Fachwirtin<br />
für <strong>Krankenhaus</strong>- und Sozialmanagement“<br />
an der Kolping Fachhochschule.<br />
Ihre Assistenzarzttätigkeit in der Inneren<br />
Medizin reduzierte sie 1999 auf 50 %,<br />
um die anderen 50 % dem „Medizincontrolling“<br />
zu widmen, einer im Zuge der<br />
Umstellung auf DRG im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
neu geschaffenen<br />
Stelle. Ihre Kinder wurden 2001 und 2002<br />
geboren, ihren Facharzt für Innere Medizin<br />
erhielt sie fast zeitgleich im Juni<br />
2002. Nur wenige Monate später nutzte<br />
sie ein Stipendium der Stiftung Bildung<br />
im KKVD (Katholischer <strong>Krankenhaus</strong>verband<br />
Deutschlands) für eine weitere<br />
zweijährige betriebwirtschaftliche Weiterbildung<br />
„für leitende Mitarbeiter im<br />
kaufmännischen Bereich an katholischen<br />
Krankenhäusern“. Seit 2002 leitet<br />
sie das Medizinische Servicecenter,<br />
dem die Bereiche Medizincontrolling,<br />
EDV, stationäre und ambulante Abrechnung,<br />
Sozialdienst, Archiv und der Betriebsarzt<br />
unterstehen. Zahlreiche Projekte<br />
hat sie seitdem auf den Weg gebracht,<br />
darunter die Zertifizierung nach<br />
Pro cum Cert, Einführung der DRG’s 2003<br />
als Optionsmodell, zahlreiche Schulungen,<br />
monatliche Gespräche mit einzelnen<br />
Fachabteilungen, Gründung und Moderation<br />
eines Qualitätszirkels mit niedergelassenen<br />
Ärzten, Einführung der
Kostenträgerrechnung und vieles mehr.<br />
Froh über die junge, dynamische Unterstützung<br />
in der Geschäftsführung ist auch<br />
Schwester Oberin M. Ludgera Stolze.<br />
Die immer komplexere Verbindung medizinischer<br />
und betriebswirtschaftlicher<br />
Freundeskreis-News<br />
Petra Messer, Repräsentantin der Dr.<br />
Hans Messer Sozial Stiftung, machte am<br />
4.9.<strong>2006</strong> der Neurologie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
ein großzügiges Geschenk<br />
im Wert von rund € 26.000: Das<br />
papierlose EEG-Gerät „Neurofax EEG-9200“<br />
schreibt die abgeleiteten Gehirnströme<br />
nicht wie herkömmlich auf meterlanges<br />
Papier, sondern zeichnet sie elektronisch<br />
auf. So kann jeder behandelnde Arzt auf<br />
seinem Rechner das Ergebnis auswerten,<br />
wenn nötig sogar zeitgleich. Dabei<br />
kann er die Einstellungen variabel verändern,<br />
d.h. er kann sich unterschiedliche<br />
Verschaltungen ansehen, um zu einer<br />
schnellen und eindeutigen Diagnose zu<br />
gelangen. Nötig ist dies bei neurologischen<br />
Beschwerden wie Krampfanfällen,<br />
Epilepsie, bei Durchblutungsstörungen,<br />
Kopfschmerzen und Schwindel oder<br />
nach einem Schlaganfall. Chefarzt Dr.<br />
Peter Schneider bedankt sich herzlich,<br />
er hat sich dieses Gerät samt der leistungsfähigen<br />
neuesten Software für die<br />
Neurologie seit langem gewünscht, allein<br />
die Archivierung wäre Grund genug.<br />
„Ein aussagekräftiges EEG dauert etwa<br />
30 Minuten, eine Papierseite bildet etwa<br />
Einzelvorgänge zu einer optimalen Patientenversorgung,<br />
die wirtschaftlich<br />
tragfähig ist, bedingt eine enge Verzahnung<br />
der Bereiche, neues spezifisches<br />
Fachwissen und den Mut, Neuland zu<br />
beackern. Mit der Ernennung des neuen<br />
Dankeschön vom Freundeskreis und der Neurologie<br />
Dr. Hans Messer Sozial Stiftung<br />
spendet papierloses EEG-Gerät<br />
10 Sekunden ab, bisher mussten daher<br />
unglaubliche Papiermengen geschrieben,<br />
ausgewertet und archiviert werden“ betont<br />
er. Künftig wird dies Platz sparend<br />
auf einer CD möglich sein, zudem können<br />
die Ärzte schneller, umfassender<br />
und effizienter miteinander kommunizieren,<br />
Oberärztin Dr. Catherine Thomalske<br />
verfügt über entsprechend positive Erfahrung.<br />
In einer Live-Demonstration von<br />
MTA Dagmar Beckschäfer konnten sich<br />
die Spenderin Petra Messer, Geschäftsführerin<br />
Schwester<br />
M. Ludgera Stolze<br />
und Freundeskreis-<br />
Vorsitzender Gottfried<br />
Milde von<br />
der erweiterten<br />
Leistungsfähigkeit<br />
des neuen<br />
Elektroenzephalographen<br />
(EEG)<br />
überzeugen.<br />
Gottfried Milde<br />
hatte sich im Vorfeld<br />
mit diesem<br />
Spendenwunsch<br />
an die Dr. Hans<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
Geschäftsführungs-Teams wurde nicht<br />
nur den Erfordernissen der Zeit entsprochen,<br />
das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
ist damit auch für die Herausforderungen<br />
der Zukunft gut vorbereitet.<br />
(Siehe auch Interview auf Seite 8.)<br />
Messer Sozial Stiftung gewand, ermutigt<br />
durch die Verbundenheit von Dr. Hans<br />
Messer mit dem <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
die Jahre zurück geht: Von 1993<br />
bis zu seinem Tod 1997 war Dr. Hans Messer<br />
Beiratsvorsitzender der Gesellschaft<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern, zudem war er<br />
als Patient hier im <strong>Krankenhaus</strong>. Der 1996<br />
gegründete Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
e.V., der sich mit<br />
ärztlichen Vorträgen, Ausstellungen und<br />
Konzerten bei Patienten und Freunden großer<br />
Beliebtheit erfreut, ging ebenfalls auf<br />
seine Initiative und Unterstützung zurück.<br />
Die Dr. Hans Messer Sozial Stiftung wurde<br />
2004 im Andenken an sein außerge-<br />
Freude auf allen Seiten: Ein Patient, der sich zur Demonstration des neuen papierlosen<br />
EEG-Gerätes zur Verfügung stellte, umringt von Chefarzt Dr. Peter Schneider, Freundeskreis-Vorsitzenden<br />
Gottfried Milde, der Spenderin Petra Messer, Geschäftsführerin<br />
Schwester Oberin M. Ludgera Stolze und MTA Dagmar Beckschäfer, die dieses neue<br />
Gerät perfekt beherrscht.<br />
3
4<br />
wöhnliches soziales Engagement von<br />
seiner Witwe Ria Messer gegründet, die<br />
sie zusammen mit ihrer Schwiegertochter<br />
Petra Messer verwaltet. Entsprechend<br />
ihrem Stiftungszweck unterstützt<br />
die Stiftung hauptsächlich Projekte Not<br />
leidender großer und kleiner Menschen<br />
im In- und Ausland, von krebskranken<br />
Akut<br />
Pflegemanagement im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Krankenpflege im Umbruch<br />
Pflegedienstleiter Stephan Bentz hat<br />
durch die Eingliederung der Geriatrie in<br />
2005 Verstärkung bekommen. Mit Wirkung<br />
vom 1.1.<strong>2006</strong> wurde Petra Enseroth<br />
(rechts) die Bereichsleitung Pflege übertragen,<br />
Cornelia Lejeune (links) hat die<br />
Bereichsleitung Pflege, sowie die PDL-<br />
Stellvertretung schon im März 2003 übernommen.<br />
Ein Dreigespann also, das sich<br />
sämtliche Aufgaben und Stations- Verantwortlichkeiten<br />
teilt und gegenseitig<br />
vertritt. Aus dem 8. Stock mit herrlichem<br />
Blick auf die Skyline von Mainhatten<br />
führen und organisieren sie rund 350<br />
Pflegedienstmitarbeiter auf 196 Planstellen<br />
in Voll- und Teilzeit, zuzüglich der rund<br />
40 Planstellen in den Funktionsdiensten.<br />
Petra Enseroth war zuvor Pflegedienstleiterin<br />
der Klinik für Geriatrie im Hufeland-Haus,<br />
die seit 1.1.2005 zum <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gehört. Aus<br />
Oberhessen stammend, begann sie 1983<br />
nach dem Abitur ihre Ausbildung zur<br />
Krankenschwester, die sie 1986 mit dem<br />
Staatsexamen abschloss. Bis 1991 wirkte<br />
sie im Kreiskrankenhaus Dillenburg in<br />
der Gynäkologie und Anästhesie, bevor<br />
sie ab 1992 ihre Fachweiterbildung zur<br />
Kindern in Frankfurt über den Aufbau<br />
einer Neugeborenen-Intensivstation in<br />
Vietnam, einer Grundschule in Gambia<br />
bis zur Hospizgemeinschaft Arche Noah.<br />
Wenngleich die Spende an die Neurologie<br />
nicht ganz in die Reihe dieser Projekte<br />
zu stellen ist, wirkt sie indirekt dennoch<br />
in ein Hilfsprojekt hinein: Das bis-<br />
Anästhesie- und Intensiv-Fachkrankenschwester<br />
absolvierte.<br />
1995 startete sie ihr Studium an<br />
der FH Bochum, das sie 1999 als<br />
Dipl. Pflegewissenschaftlerin FH<br />
abschloss. Parallel arbeitete sie auf der<br />
chirurgischen Intensivstation in Köln. 1999<br />
wechselte sie als Pflegedienstleiterin<br />
ins Hufeland-Haus, 2000 wurde ihr Kind<br />
geboren, seit Januar 2001 arbeitet sie in<br />
Teilzeit. Ihre Freizeit verbringt sie mit der<br />
Familie und mit lesen, die Ferien mit reisen<br />
und so oft es geht genießt sie in<br />
ihrem Schrebergarten die Nähe zur Natur.<br />
Cornelia Lejeune ist schon seit 2000 im<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, 1 1 /2 Jahre<br />
leitete sie die Intensivstation, später<br />
wurde sie als Assistentin der Pflegedienstleitung<br />
mit Projektarbeiten betraut.<br />
Parallel zu ihrer leitenden Pflegedienst-<br />
Funktion strebt sie seit 2004 an der F & U<br />
Akademie für Pflege- und Sozialmanagement<br />
in Heidelberg den Abschluss zur<br />
Pflegedienstleitung und den Sozialwirt<br />
im Gesundheitswesen an. Rund 11 Wochen<br />
im Jahr muss sie aufwenden, um<br />
die berufsbegleitende Weiterbildung zu<br />
durchlaufen. Die gebürtige Frankfurterin<br />
herige EEG-Gerät konnte zusammen mit<br />
weiteren Instrumenten des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
einer Ärzte-Initiative<br />
geschenkt werden, die für den Neuaufbau<br />
des Missions-Hospitals Diospi<br />
Suyana in Peru jede Art von Equipment<br />
dringend benötigt. www.diospi-suyana.org<br />
begann nach der Mittleren Reife zunächst<br />
die Krankenpflegeausbildung, 1984 hatte<br />
sie ihr Staatsexamen in der Tasche, seit<br />
1992 ist sie in leitender Funktion. 1994<br />
legte sie ihr Examen zur Intensiv- und<br />
Anästhesiepflege ab, 1997 absolvierte sie<br />
einen Stationsleitungskurs für die mittlere<br />
Führungsebene. Die leidenschaftliche<br />
Tennisspielerin engagiert sich erfolgreich<br />
im Mannschaftssport, neben Fitness<br />
ein gutes Sozialtraining für ihre<br />
leitenden Aufgaben, die sie seit 1990<br />
innehat. Überhaupt legt sie großen<br />
Sportsgeist vor, egal ob beim Wandern,<br />
Ski- oder Radfahren.<br />
Vorbildliches Pflegemanagement<br />
Stephan Bentz, seit 10 Jahren engagierter<br />
Pflegedienstleiter im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>, hat trotz Flankenschutz einen<br />
vollen Tag: neben übergeordneten<br />
Aufgaben als Mitglied des Hausvorstan-
des trägt er die Gesamtverantwortung<br />
für den Pflege- und Funktionsdienst. Er<br />
leitet die Stabsstellen, die im Zuge wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse in der Pflege<br />
im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
etabliert wurden. Alle drei sind Experten<br />
ihres Fachs, die ihren Kollegen theoretisch<br />
und praktisch aktuelles Wissen<br />
weitergeben und in akuten Situationen<br />
auch für betroffene Patienten da sind.<br />
Für die „Innerbetriebliche Fortbildung“<br />
ist seit Sommer 1997 Petra Klee (Mitte)<br />
zuständig, Sabine Pfeffer (rechts) ist<br />
Pflegeexpertin für chronische Wunden<br />
und leitet seit Mai 2003 das „Wundmanagement“.<br />
Ivett Palotai (links) ist Pflegefachberaterin<br />
für enterale Ernährung<br />
und seit Januar <strong>2006</strong> jüngstes Mitglied<br />
des Expertenteams. Alle sechs Mitarbeiter<br />
des Pflegemanagements fühlen sich<br />
vor allem der Qualität verpflichtet, deren<br />
Sicherung in Krankenhäusern seit der<br />
Gesundheitsreform 2000 vorgeschrieben<br />
ist und die seit der Zertifizierung des<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es auch<br />
Brief und Siegel hat.<br />
Expertenwissen und<br />
Qualitätsstandards<br />
Natürlich wurde auch früher schon professionell<br />
und hingebungsvoll gepflegt,<br />
doch heute gibt es gleich bleibende,<br />
nachvollziehbare Pflegestandards, Standards,<br />
die festgeschrieben sind, unabhängig<br />
von Personen oder Befindlichkei-<br />
ten. So kann die Qualität erhöht und die<br />
Pflege effektiver gestaltet werden. Durch<br />
die neuen Pflegestudiengänge und den<br />
daraus resultierenden wissenschaftlichen<br />
Pflegestudien ist in den<br />
letzten Jahren das Erfahrungswissen<br />
der Pflegekräfte<br />
zu anspruchsvollem<br />
Expertenwissen herangereift.<br />
Aktuell verfügen fünf<br />
Pflegebereiche über einen<br />
wissenschaftlichen Expertenstandard:<br />
Sturz, Dekubitus,<br />
Schmerz, Harnkontinenz<br />
und Pflegeüberleitung. Am Beispiel<br />
von Dekubitus, dem gefürchteten Wundliegen<br />
bewegungseingeschränkter Patienten,<br />
lässt sich die veränderte Pflege<br />
am besten erläutern: Die frühere Wundbehandlung<br />
mit „Eis und Föhn“, d.h. die<br />
Behandlung der wunden Stellen mit Kälte<br />
und Wärme, musste neuen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen weichen und<br />
wird inzwischen als kontraproduktiv verworfen.<br />
Stattdessen kommt der Prophylaxe<br />
eine größere Bedeutung zu, die von<br />
der Lagerung des Patienten über seine<br />
Hautpflege bis hin zur Ernährung eine<br />
bedeutende Rolle spielt.<br />
Leistungstransparenz und<br />
Erfolgskontrolle<br />
Spätestens seit Einführung des DRG-Abrechnungssystems<br />
macht<br />
betriebswirtschaftliches<br />
Denken und Handeln auch<br />
bei der Pflege nicht halt.<br />
Für strukturiertes Vorgehen<br />
gilt die Formel „Plan-<br />
Do-Check-Act“, die am<br />
Beispiel „Wundmanagement“<br />
folgendes bedeutet:<br />
Die Wunde wird von der<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
Wundexpertin begutachtet und fotografiert,<br />
die Therapie wird festgelegt, durchgeführt,<br />
überprüft und ggf. verändert –<br />
bis zur erfolgreichen Heilung. Auch die<br />
pflegerischen „Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens“<br />
(ATL) folgen keiner Routine.<br />
Der Patient soll so<br />
selbstständig wie möglich<br />
bleiben, lautet die Zielvorgabe.<br />
So werden zunächst<br />
individuelle Handlungs-<br />
Ressourcen und Defizite<br />
ermittelt, die Basis der<br />
Pflegeplanung sind. Dann kann der Pflegeprozess<br />
beginnen, ganz bedürfnisorientiert<br />
und individuell abgestimmt auf<br />
den Patienten. Dieses Pflegemodell von<br />
Nancy Rooper ist auch in der Krankenpflege-Ausbildung<br />
an der angegliederten<br />
Regina-Protmann-Schule verbindliche<br />
Grundlage.<br />
Aussagefähige<br />
Patientendokumentation<br />
Die Transparenz der Qualität und die<br />
Nachvollziehbarkeit von Behandlungen<br />
muss für den medizinischen Dienst der<br />
Krankenkassen genauestens dokumentiert<br />
werden. Für vieles gibt es Kennzahlen<br />
der hessischen Gesellschaft für<br />
Qualitätssicherung. So hat sich die Patientendokumentation<br />
von den Grund-<br />
Eckdaten wie Fieberkurve<br />
und Blutdruck stufenweise<br />
zu einem präzisen, aussagefähigen<br />
Patientenprofil<br />
entwickelt, wobei der Datenschutz<br />
hier selbstverständlich<br />
gewährleistet<br />
ist. Dass Pflegedienstmitarbeiter<br />
inzwischen zwei<br />
ihrer acht Dienststunden<br />
5
6<br />
mit Administration und Dokumentation<br />
beschäftigt sind, ist nicht nur im Rahmen<br />
der Qualitätssicherung nötig, es dient<br />
vor allem dem Schutz des Patienten und<br />
macht die Leistungen der Grund- und<br />
Behandlungspflege transparent. Denn<br />
der Schweregrad der pflegerischen Leistung<br />
ist je nach Patient, seiner Erkrankung<br />
und Behandlung sehr verschieden.<br />
Bessere Pflege garantiert?<br />
Und was hat der Patient im Krankheitsfall<br />
von all den Veränderungen? Eine<br />
bessere Pflege? Vor dem Hintergrund<br />
knapper Kassen, Zeit- und Budgetbegrenzungen,<br />
die der Gesetzgeber mit dem<br />
DRG Verfahren zugunsten stabiler Beiträge<br />
eingeführt hat, „ist<br />
die Pflege äußerst effizient“<br />
betont Cornelia Lejeune.<br />
„Die Patienten werden<br />
z.B. nach operativen<br />
Eingriffen, Schlaganfällen<br />
und anderen akuten Ereignissen<br />
schneller und effektiver<br />
mobilisiert. Das<br />
Expertenwissen greift, die<br />
Pflege arbeitet zielgerichtet und rehabilitativ“<br />
ergänzt Petra Enseroth. Auch die<br />
juristische Absicherung ist leider heutzutage<br />
nicht unerheblich, etwa bei der<br />
Frage „Wo ist der Dekubitus entstanden?“.<br />
Die exakte, fotografisch belegte<br />
Dokumentation hat in Rechtsstreitigkeiten<br />
mit nachfolgenden Pflegeeinrichtungen<br />
eindeutige Aussagekraft. Durch die<br />
verkürzte Verweildauer hat auch die<br />
Pflegeüberleitung eine größere Bedeutung<br />
gewonnen. Schon bei der Aufnahme<br />
wird über die Modalitäten der Entlassung<br />
gesprochen. Ärzte, Pflegedienstmitarbeiter<br />
und Sozialdienst suchen gemeinsam<br />
nach Alternativen wie Reha,<br />
Kurzzeitpflege oder Heimplatz,<br />
wenn die Entlassung<br />
ins häusliche Umfeld nach<br />
der Akutbehandlung (noch)<br />
nicht möglich ist. Auf der<br />
Grundlage des nationalen<br />
Expertenstandards werden<br />
mittels „Pflegeüberleitungsbogen“<br />
wichtige pflegerische<br />
Informationen an die<br />
weiter betreuende Pflegeeinrichtung<br />
schriftlich übermittelt.<br />
Ein Quäntchen mehr<br />
Wo bleibt bei so viel Expertenwissen und<br />
Qualitätsstandard die Freiheit, als konfessionelles<br />
<strong>Krankenhaus</strong> sein Leitbild<br />
im Alltag auch praktisch<br />
umzusetzen? „Das fängt<br />
schon bei der Bewerbung<br />
an. Wir beobachten, dass<br />
sich bei uns Pflegekräfte<br />
bewerben, die denselben<br />
Idealen folgen.“ erläutert<br />
Pflegedienstleiter Stephan<br />
Bentz. „Wir legen größtes<br />
Augenmerk auf Freundlichkeit,<br />
das christliche Menschenbild<br />
steht im Mittelpunkt unseres täglichen<br />
Handelns. Trotz enger Zeitplanung versuchen<br />
wir, das Quäntchen mehr an Zuwendung<br />
zu geben, das kranken Menschen<br />
hilft.“ Und: „Wir leben die Dienstgemeinschaft,<br />
nehmen auch unter uns<br />
Kollegen persönliche Belange wichtig<br />
und helfen uns gegenseitig. Das wirkt sich<br />
indirekt auch auf unsere Patienten aus.“<br />
Neues Einarbeitungskonzept<br />
Diesen Teamgeist spüren auch neue<br />
Mitarbeiter hautnah. Cornelia Lejeune<br />
hat im Rahmen der Zertifizierung und ih-<br />
rer Hausarbeit ein neues<br />
Einarbeitungskonzept erarbeitet.<br />
Seit Februar<br />
<strong>2006</strong> wird es im <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
praktisch umgesetzt. Als<br />
Instrument zur Qualitätssicherung<br />
dient es der<br />
umfassenden Einarbeitung<br />
und schnellen Integration<br />
ins Pflegeteam. Begleitet von einem<br />
Paten/Mentor, der während der<br />
ganzen Einarbeitungszeit mit Rat und Tat<br />
zur Seite steht, sollen dem neuen Mitarbeiter<br />
mittels Teilzielen Sicherheit und<br />
Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Viele<br />
erreichte Teilziele führen – mit zunehmender<br />
Verantwortlichkeit – nach 6 Monaten<br />
Probezeit zum großen Ziel: schnell,<br />
strukturiert, nachweisbar und effizient<br />
eingearbeitet und damit vollwertiges<br />
Teammitglied zu sein. Informationsmappen,<br />
Einführungs-, Zwischen- und Abschlussgespräche,<br />
kollegiale Unterstützung<br />
und „learning by doing“ beschleunigen<br />
und vertiefen den gesamten Einarbeitungs-Prozess.<br />
Zwar fließen individuelle<br />
Qualifikation und Erfahrung mit ein,<br />
doch ein „Einschwingen“ auf geltende<br />
Qualitätsstandards und Gepflogenheiten<br />
des Hauses sind unerlässlich. Mit systematischen<br />
Checklisten, die in rund 150<br />
Kriterien alles Wissenswerte beinhalten,<br />
ist eine lückenlose Information gewährleistet,<br />
die in jedem Schritt sogar mit Datum<br />
und Unterschrift besiegelt wird.<br />
Dass auch die Wünsche, Ziele und Ängste<br />
der neuen Mitarbeiter Gehör finden,<br />
macht den Prozess konstruktiv und erfolgreich.<br />
Doch über allem steht das wichtigste<br />
Motiv: die Patientensicherheit und<br />
die Patientenzufriedenheit!<br />
Weitere Informationen: Pflegedienstleitung<br />
Tel. 069-4603-6280, 6281 oder 6331
So sehen das unsere Patienten (Originalzitate)<br />
„Mein vollstes Lob gilt den Ärzten und den<br />
Schwestern der Station 4 B. Ich habe mich noch<br />
nie so gut betreut gefühlt“<br />
„Danke, es war alles zur besten Zufriedenheit.<br />
Super tolle Pfleger haben Sie hier“<br />
„Das freundlichste Personal, das ich bisher je erlebt<br />
habe. Riesiges Lob! Tolle Behandlung von<br />
Schwester Andrea und Pfleger Frank!“<br />
Urologie<br />
Es ist ein Gemisch aus Hyaluronsäure,<br />
die man von der Faltenunterspritzung<br />
her kennt, und dem Polysaccharid Dextranomer,<br />
das seit Jahren in der Behandlung<br />
von Wunden und Geschwüren benutzt<br />
wird. Diese erprobten Substanzen<br />
wurden zu einer hilfreichen Erfindung<br />
verkettet, die unter dem Namen „Deflux“<br />
geschützt ist und injiziert wird, um männliche<br />
Inkontinenz nach radikaler Prostataentfernung<br />
zu stoppen. Dieser „Füllstoff“<br />
wird mit einer Spritze durch die Harnröhre<br />
hindurch unter endoskopischen<br />
Sichtbedingungen in den ringförmigen<br />
Blasen-Schließmuskel eingebracht und<br />
hilft dort, den unwillkürlichen Urinfluss<br />
zu stoppen. Die NASHA/Dx-Hyaluronsäure<br />
(Non-Animal Stabilised Hyaluronic<br />
Acid/Dextranomer) ist übrigens der Hyaluronsäure<br />
im menschlichen Körper sehr<br />
ähnlich und wird daher gut vertragen.<br />
Aus diesem Grund baut sich Deflux auch<br />
Minimalinvasive Hilfe nach radikaler Prostataentfernung<br />
Unterspritzung stoppt Inkontinenz<br />
Zystoskop<br />
Blasen-<br />
Schließmuskel<br />
NASHA/Dx<br />
Gel<br />
Blase<br />
„Die Schwestern auf Station und im ganzen<br />
<strong>Krankenhaus</strong> sind wirklich alle ganz liebenswerte<br />
Kräfte mit viel Geduld und Fürsorge – und vor<br />
allem freundlich!! PS Die Ärzte natürlich auch.“<br />
„Ich bin mit dem Service und dem Personal sehr<br />
zufrieden. Man fühlt sich als Mensch behandelt!<br />
Das Pflegepersonal ist sehr aufmerksam und<br />
hilfsbereit.“<br />
im Laufe der Zeit wieder ab, dennoch<br />
kann man mit einem Erfolg rechnen, der<br />
mehrere Jahre hält.<br />
Größter Erfolg<br />
bei geringer Inkontinenz<br />
Im Oktober 2005 hat Dr. Uta Scheerbaum<br />
die erste endoskopische Harnleiter-<br />
Unterspritzung mit Deflux im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
durchgeführt an<br />
einem Patienten mit einer leichten Inkontinenz<br />
nach radikaler Prostataentfernung.<br />
Der Eingriff dauert nur 15 Minuten.<br />
Allerdings ist eine konsequente Diagnostik<br />
vor und nach der Unterspritzung<br />
nötig, was einen kurzen stationären Aufenthalt<br />
notwendig macht. Diese Diagnostik<br />
beinhaltet eine Urethrozystoskopie<br />
(Endoskopische Untersuchung der Harnröhre<br />
und Harnblase) zur Beurteilung<br />
des Schließmuskels, eine Sonographie<br />
der Nieren zum Nachweis von Komplikationen<br />
wie Abfluss-Störungen und eine<br />
Blasendruckmessung, um die Form der<br />
Inkontinenz zu prüfen. „Diese minimalinvasive<br />
Behandlung wird bei leichten<br />
Formen der Inkontinenz eingesetzt und<br />
rechtfertigt auf jeden Fall einen Therapieversuch“<br />
betont Dr. med. Uta Scheerbaum,<br />
Fachärztin für Urologie am <strong>Sankt</strong><br />
„Ich möchte hiermit ein großes Lob an die Krankenschwestern<br />
der Station 2 B aussprechen. Alle waren<br />
immer sehr nett, zuvorkommend und sehr kompetent.<br />
Mit ihrer Freundlichkeit machen sie einen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt wesentlich angenehmer.“<br />
„Ärzte und Schwestern leisten sehr gute Arbeit.<br />
Ein dickes Lob und weiter so!“<br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, die inzwischen<br />
mehr als 40 Patienten therapiert hat.<br />
Deflux-Injektion<br />
kann Operation ersetzen<br />
Belastungsinkontinenz ist eine gefürchtete<br />
Begleiterscheinung nach einer radikalen<br />
Prostataentfernung. Bis vor wenigen<br />
Jahren konnte diese unerwünschte<br />
Nebenwirkung nur durch die Implantation<br />
eines alloplastischen Sphinkter<br />
(künstlicher Schließmuskel) behoben<br />
werden. Vor allem bei gering ausgeprägter<br />
Inkontinenz war die Entscheidung zu<br />
dieser Operation schwer. Auch bei Harn-<br />
Rückfluss-Störungen (Vesikourethaler<br />
Reflux VUR) wird diese Methode wirksam<br />
eingesetzt. Die Deflux-Unterspritzung<br />
wurde 1998 in Europa und 2001 in<br />
den USA zugelassen und in zahlreichen<br />
Studien getestet. Die Erfolgsrate wird<br />
mit 70% - 80% angegeben, Komplikationen<br />
sind eher selten, es werden keine<br />
Immun- oder Fremdkörperreaktionen<br />
ausgelöst, es „wandert“ auch nichts in<br />
umliegendes Gewebe hinein. In manchen<br />
Fällen allerdings muss für das angestrebte<br />
Ergebnis der Eingriff wiederholt<br />
werden.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
zur Harninkontinenz-Sprechstunde: Tel.<br />
069-4603-1261 oder 1271<br />
7
8<br />
Interview<br />
…mit der neuen Geschäftsführung<br />
Das Führungsteam des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
ist seit 1.8.<strong>2006</strong> neu aufgestellt.<br />
Mit der Ernennung des Kaufmännischen<br />
Leiters Frank Hieke zum Geschäftsführer<br />
und der Leiterin des<br />
Medizinischen Servicecenters<br />
Dr. Alexandra Weizel zur Prokuristin<br />
hat Geschäftsführerin<br />
Schwester Oberin M. Ludgera<br />
Stolze nicht nur Unterstützung<br />
aus der nächsten Generation<br />
bekommen, die Geschäftsführung<br />
hat durch eine enge Verzahnung von Medizin und Betriebswirtschaft auch eine neue Ausrichtung erhalten. Zusammen<br />
mit dem Ärztlichen Direktor Privatdozent Dr. Fouad Leheta und dem Pflegedienstleiter Stephan Bentz wirken an der Spitze des<br />
nach KTQ und Pro CumCert zertifizierten Frankfurter <strong>Krankenhaus</strong>es hochkompetente, erfahrene und engagierte Spezialisten aus<br />
allen wichtigen Bereichen jetzt gemeinsam im Team.<br />
Zunächst herzlichen Glückwunsch an<br />
Sie beide! Können Sie schon sagen,<br />
was sich seit dem 1. August für Sie in<br />
der täglichen Arbeit geändert hat?<br />
Hieke: Vom Grundsatz her hat sich in der<br />
täglichen Arbeit wenig verändert, verstärkt<br />
hat sich, dass man noch mehr im<br />
Team agiert, dass man zusammenarbeitet,<br />
die Dinge bespricht, nicht nur im Kreise<br />
der Geschäftsführung, sondern auch im<br />
Hausvorstand, also mit der Ärztlichen Direktion<br />
und der Pflegedienstleitung.<br />
Dr. Weizel: Wir drei treffen uns jetzt täglich<br />
am Morgen, um uns abzustimmen: was lief<br />
am Vortrag, was läuft heute, wer kümmert<br />
sich um was! Das gibt eine gewisse Struktur<br />
und ist für mich sehr schön, weil ich<br />
jetzt über ganz viele Dinge strukturiert informiert<br />
werde und wir uns gleich darüber<br />
austauschen können. Das läuft sehr gut!<br />
Herr Hieke, die kaufmännischen Belange<br />
spielen in den Krankenhäusern spätestens<br />
seit dem Sparkurs im Gesund-<br />
heitswesen eine große Rolle. Ist aus der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>-Verwaltung inzwischen<br />
ein betriebswirtschaftlich geführtes<br />
<strong>Krankenhaus</strong>management geworden?<br />
Dokumentiert sich diese Entwicklung in<br />
Ihrer Ernennung zum Geschäftsführer?<br />
Ich denke, wir drei haben uns gemeinsam<br />
die Aufgabe gestellt, das <strong>Krankenhaus</strong>-Management<br />
weiter zu verbessern.<br />
Wir hatten schon sehr gute Ansätze,<br />
die wir ausbauen wollen, Defizite<br />
werden wir ausmerzen, Lücken schließen.<br />
Wir sind auf dem besten Weg dahin, uns<br />
zu einem betriebswirtschaftlichen <strong>Krankenhaus</strong>management<br />
zu entwickeln. Der<br />
Begriff „Verwaltung“ kommt aus der Vergangenheit,<br />
der Zeit der Verwaltungsdirektoren,<br />
dem damaligen Entgeltsystem,<br />
wo die Gelder „verwaltet“ werden mussten.<br />
Inzwischen herrscht ja in allen Abteilungen<br />
und Bereichen das Leistungsprinzip,<br />
das aktuelle Abrechnungssystem<br />
fordert das. Der unternehmerische Aspekt<br />
kommt damit immer mehr zum tragen.<br />
Frau Dr. Weizel, Sie haben gleich zwei<br />
berufliche Talente: medizinisches und<br />
betriebswirtschaftliches! Konnten Sie<br />
schon frühzeitig voraussehen, dass diese<br />
Kopplung eines Tages unerlässlich<br />
sein wird für die Abrechnung nach DRG<br />
und die Sicherungen der wirtschaftlichen<br />
Grundlagen eines <strong>Krankenhaus</strong>es?<br />
Voraussehen: Nein! Ich habe das Glück<br />
gehabt, dass mich Betriebswirtschaft<br />
immer interessiert hat. Ich bin extrem<br />
neugierig und stelle meine Neugier dann<br />
auch gerne auf den Boden fundierter Erkenntnisse.<br />
Das Zweitstudium war dennoch<br />
Zufall, eine Freundin von mir, die Betriebswirtin<br />
ist, wollte das gerne machen<br />
und fragte mich, ob ich dabei bin. Ich habe<br />
für meinen Chef immer schon die verwaltungstechnischen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Aufgaben erledigt, einfach, weil ich<br />
dafür ein Händchen habe und es mir Spaß<br />
macht. Aber dass sich das jetzt so für<br />
mich entwickelt, war nicht vorhersehbar.
Kurz-Vita: Frank Hieke wurde 1969 in Groß-<br />
Gerau geboren, wo er auch seine Kindheit,<br />
Schul- und Jugendzeit verbrachte. Nach dem<br />
Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung<br />
zum Industriekaufmann, bevor er 1992<br />
sein BWL-Studium begann, das er mit dem<br />
„staatlich geprüften Betriebwirt“ abschloss.<br />
Als Assistent der Geschäftsführung begann<br />
er 1996 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Nach seiner zweijährigen Fortbildung für Mitarbeiter<br />
in leitender Tätigkeit an katholischen<br />
Krankenhäusern in Freiburg wurde er 2002<br />
zum Kaufmännischen Leiter ernannt, seit 1.8.<br />
ist er Geschäftsführer. Frank Hieke wohnt in<br />
Büttelborn, er ist ledig und treibt gerne Sport.<br />
Beim jährlichen JP Morgan Chase-Lauf ist er<br />
immer mit dabei! Freie Zeit verbringt er gerne<br />
mit lesen und reisen.<br />
Nachdem in den letzten Jahren auch im<br />
Bereich der Krankenhäuser von Zusammenschlüssen,<br />
Fusionen und Übernahmen<br />
die Rede war, sieht man inzwischen<br />
auch wieder die Chancen kleinerer<br />
Krankenhäuser. Wo sehen Sie die<br />
Chancen des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
mit seinen rund 350 Betten?<br />
Hieke: Im Moment findet eine Art Konsolidierung<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>marktes statt,<br />
der man sich in Ballungsräumen wie Frankfurt/Rheinmaingebiet<br />
besonders stellen<br />
muss. Das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
hat ein sehr interessantes Leistungsspektrum<br />
und hebt sich mit der Neurologie,<br />
Geriatrie, Urologie, den verschiedenen<br />
Schwerpunkten in der Chirurgie –<br />
besonders zu erwähnen die Neurochirurgie<br />
–, der invasiven Kardiologie, Intensivmedizin,<br />
Infektiologie und der interventionellen<br />
Endoskopie von anderen<br />
Krankenhäusern ab. Bezüglich der Größe<br />
muss man sagen: es ist ein überschaubares<br />
<strong>Krankenhaus</strong>, es sind kurze Wege,<br />
es ist noch persönlich, man kann viele<br />
Informationen auf dem direkten Weg erhalten,<br />
die bauliche, organisatorische<br />
Struktur ist gut, das sind alles Pluspunkte.<br />
Unser Haus hat neben den Großkonzernen<br />
durchaus einen guten Stand.<br />
Dr. Weizel: Ich denke, dass die Patienten<br />
zunehmend auch das Konfessionelle wertschätzen.<br />
Wir hören oft von Patienten,<br />
dass große Häuser oder Ketten die Patienten<br />
als Nummern sehen. Über die konfessionelle<br />
Prägung können wir deutlich<br />
besser auf die Patienten eingehen, was<br />
ja im ganzen Gesundheitswesen immer<br />
weniger wird. Das halte ich für eine ganz<br />
große Chance, uns auch abzugrenzen von<br />
all denen, die rein profitorientiert arbeiten.<br />
Wir wollen am Patienten ja nicht verdienen,<br />
wir wollen die Kosten decken, die nötigen<br />
Mittel zur Erhaltung und Weiterentwicklung<br />
erwirtschaften und mehr nicht.<br />
Was sind die Herausforderungen der<br />
Zukunft?<br />
Hieke: Es gibt die Herausforderungen<br />
des Alltags, wo man weiter an der wirtschaftlichen<br />
Situation des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
arbeiten muss, den allgemeinen und<br />
gesetzlichen Belangen wie die Umsetzung<br />
des EuGH-Urteils, neue Arbeitsbedingungen,<br />
die Weiterentwicklung der<br />
Entgeltsysteme, Pflichtabgaben und Mehrwertsteuererhöhung<br />
im nächsten Jahr,<br />
nicht zu vergessen die neuen medizinischen<br />
Herausforderungen. Aber auch<br />
strukturell muss man weiterarbeiten, z.B.<br />
am Leistungsspektrum des <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />
man muss die Stärken herausarbeiten<br />
und weiter ausbauen. Und auch an<br />
der baulichen Substanz muss weiter gearbeitet<br />
werden, damit wir attraktiv bleiben<br />
für die Patienten und wettbewerbsfähig.<br />
Wir haben schon eine ganze Reihe<br />
von Kooperationen mit niedergelassenen<br />
Praxen oder anderen Krankenhäusern<br />
wie z.B. die Krankenpflegeschule. Auch<br />
das ist ein wichtiger Punkt in der Zukunft,<br />
9<br />
offen zu sein für weitere Kooperationen<br />
in den verschiedensten Bereichen.<br />
Dr. Weizel: Hier müssen wir auch bereit<br />
sein, neue Wege zu gehen. Die Politik hat<br />
in den letzten 10 Jahren so viel umgewälzt,<br />
womit keiner gerechnet hätte. Das<br />
ist ein ständiger Wandel, es kommen<br />
neue Gesetze, man muss wach bleiben<br />
und schauen, wo geht’s hin, damit wir<br />
nicht den Zug verpassen.<br />
Kurz-Vita: Dr. med. Alexandra Weizel wurde<br />
1968 in Oakland/Californien geboren. Ihre<br />
Schulzeit verbrachte sie in Heidelberg, wo sie<br />
1987 nach dem Abitur auch ihr Studium der<br />
Humanmedizin begann. Famulaturen und<br />
praktisches Jahr führten sie nach Wellington/Neuseeland,<br />
nach Luzern/Schweiz, nach<br />
München und Mannheim. 1993 erhielt sie ihre<br />
Approbation. 1994 erwarb sie ihren Doktortitel.<br />
Im gleichen Jahr begann sie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
wo sie bis zu ihrem<br />
Facharzt für Innere Medizin 2002 als Assistenzärztin<br />
wirkte. Ab 1999 war sie bereits mit<br />
50 % fürs Medizincontrolling zuständig, einer<br />
neuen Stelle, für die sie aufgrund ihres berufsbegleitenden<br />
Studiums von 1995 bis 1997<br />
zur „Fachwirtin für <strong>Krankenhaus</strong>- und Sozialmanagement“<br />
über ideale Qualifikationen<br />
verfügte. Von 2003 bis 2004 nutzte sie ein Stipendium<br />
der Stiftung Bildung im Katholischen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>verband Deutschland KKVD für<br />
einen Kurs für Mitarbeiter in leitender kaufmännischer<br />
Tätigkeit an katholischen Krankenhäusern.<br />
Zudem ist Dr. Alexandra Weizel<br />
freiberufliche Gutachterin beim Medizinischen<br />
Dienst der Krankenkassen und Moderatorin<br />
für Qualitätszirkel der KV Hessen, sie<br />
verfügt über zahlreiche Zusatzqualifikationen<br />
wie Ärztliches Qualitätsmanagement, Notfallmedizin,<br />
Strahlenschutz, Notfallvertretungsdienst<br />
und Betriebsmedizin. Im Ehrenamt ist<br />
sie Ärztliche Leiterin und Notärztin der Malteser<br />
Mittelhessen. 2002 wurde ihr die Leitung<br />
des Medizinischen Servicecenters übertragen,<br />
am 1.8.<strong>2006</strong> erhielt sie Prokura. Dr. Alexandra<br />
Weizel lebt in Frankfurt, sie ist verheiratet,<br />
2001 wurde ihre Tochter, 2002 ihr Sohn<br />
geboren. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten<br />
mit ihrer Familie und mit lesen.
10<br />
Was könnte so ein neuer Weg sein?<br />
Dr. Weizel: Es gibt ja immer mehr Versorgungsformen,<br />
die übergreifend ambulantstationär<br />
sind. Die Entwicklungen muss<br />
man beobachten. Man kann sich nicht<br />
darauf verlassen, mit seinen 350 Betten<br />
in 10 Jahren noch im Landeskrankenhausplan<br />
zu stehen. Stationäre, teilstationäre,<br />
ambulante Behandlungen oder auch das<br />
Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina in diesem Haus<br />
für Schwerkranke in der letzten Phase<br />
des Lebens - vielleicht ergibt sich für uns<br />
etwas im palliativmedizinischen Bereich.<br />
Man muss einfach schauen, wo es einen<br />
Bedarf gibt, der nicht gedeckt ist.<br />
Scheitern diese übergreifenden Versorgungen<br />
nicht an den Vorschriften und<br />
Bedingungen der Kostenträger?<br />
Dr. Weizel: Das wird immer weicher. Da<br />
hat sich schon viel verändert und es wird<br />
noch viel passieren, z.B. Krankenhäuser<br />
nehmen Praxen herein oder kaufen Kassenarztsitze<br />
auf, das geht überhaupt erst<br />
seit eineinhalb Jahren. Vor fünf Jahren<br />
hätte man diese Ideen noch ins Reich<br />
der Fabeln verbannt. Es werden Praxisketten<br />
gebildet, man kann eine Praxis<br />
kaufen und mit einer anderen Praxis einige<br />
Dörfer weiter eine Gemeinschaft haben.<br />
Das sind alles Entwicklungen, auf die<br />
wir als <strong>Krankenhaus</strong> reagieren müssen.<br />
Was wird sich unter Ihrer Führung im<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> verändern?<br />
Hieke: Im Wesentlichen die Zusammenarbeit.<br />
Da, wo wir in der Vergangenheit<br />
Defizite hatten – in der Kommunikation<br />
mit den einzelnen Abteilungen und Bereichen<br />
– wollen wir es zukünftig besser<br />
machen. Deshalb auch die täglichen<br />
Runden, wo wir versuchen, die Dinge<br />
schnell, gebündelt und unbürokratisch<br />
zu bearbeiten. Das drückt sich auch in<br />
unserer neuen Konstruktion aus, deshalb<br />
ist ja Frau Dr. Weizel in der Leitung<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es, damit auch die medizinische<br />
Schiene eingebunden ist. So<br />
können wir auch eine Arbeitsteilung<br />
schaffen, die Last verteilt sich auf verschiedene<br />
Schultern und kann damit<br />
schneller, effizienter und professioneller<br />
umgesetzt werden.<br />
Dr. Weizel: Wir möchten auch mehr<br />
Transparenz, als bisher. Wir haben uns vorgenommen,<br />
mehr im Haus präsent zu sein,<br />
um Dinge direkt aufzunehmen und nicht nur<br />
in der Kommunikation mit den Chefs und<br />
Oberärzten. Wir haben auch überlegt, dass<br />
wir eine strukturierte Mitarbeiter-Fragen-<br />
Runde machen, wo erlebbar wird „die<br />
sind greifbar“ und nicht „die da drüben<br />
in der Verwaltung“. Wir wollen klar machen,<br />
dass wir Teil eines Ganzen sind.<br />
In welcher Weise wirken Geschäftsführung,<br />
Ärztlicher Direktor und die Gesellschaft<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />
zusammen? Wie teilen Sie sich im praktischen<br />
Alltag die Aufgaben mit Geschäftsführerin<br />
Schwester Oberin M.<br />
Ludgera Stolze?<br />
Hieke: Vom Grundsatz her haben wir vor,<br />
eine Art Dreiteilung vorzunehmen, wobei<br />
der ärztliche und patientennahe Bereich<br />
zum Aufgabenfeld von Frau Dr. Weizel<br />
gehört, die Schule, Seelsorge und Pflege<br />
zum Bereich von Schwester Oberin und<br />
der Verwaltungsbereich in meine Zuständigkeit.<br />
So kann jeder seine Kompetenzen<br />
einbringen, darüber hinaus tauschen<br />
wir uns über Wichtiges – wie schon erwähnt<br />
– täglich aus.<br />
Dr. Weizel: Und mit der Gesellschaft der<br />
<strong>Katharinen</strong>schwestern: Herr Herrmann<br />
als Geschäftsführer wird von uns informiert,<br />
wie das bei allen Häusern des Trägers<br />
üblich ist, er steht auch immer mit<br />
Rat und Tat zur Seite. Es ist extrem angenehm,<br />
auf seine Erfahrung zurückgreifen<br />
zu können, aber er wird sich um unser<br />
Tagesgeschäft nicht mehr kümmern, das<br />
wollen wir auch nicht.<br />
Sr. Oberin: Rein formal gibt es eine Geschäftsordnung<br />
für die Geschäftsführung,<br />
wo festgelegt ist, welche Fragen zwingend<br />
mit der Geschäftsführung der Gesellschaft<br />
der <strong>Katharinen</strong>schwestern abgestimmt<br />
werden müssen. Auf der anderen<br />
Seite gibt es Entscheidungen von<br />
nachhaltiger Bedeutung wie z.B. die Einstellung<br />
eines neuen Chefarztes, eine<br />
Entscheidung, die 20 bis 30 Jahre Auswirkung<br />
hat. Da sind wir froh, wenn wir<br />
nach einer Vorauswahl die Unterstützung<br />
der Gesellschaft haben. Bei allem,<br />
was weit reichende Bedeutung hat und<br />
nachhaltig wirkt, wird der Geschäftsführer<br />
Herr Herrmann eingebunden, der im<br />
Übrigen ja Gesellschafter unserer <strong>Krankenhaus</strong>-GmbH<br />
ist.<br />
Dr. Weizel: Mit dem ärztlichen Direktor<br />
ist es ähnlich. Er ist in alles eingebunden,<br />
was den ärztlichen Dienst betrifft, er führt<br />
auch viele Gespräche so wie es ihm möglich<br />
ist, denn seine Hauptaufgabe ist ja<br />
die Arbeit und Leitung der Neurochirurgie.<br />
Es ist häufig so, dass man ihn informiert<br />
oder dazubittet, wenn man ihn braucht,<br />
weil er ja auch große Erfahrung hat.<br />
Sr. Oberin: Im Übrigen treffen wir uns ja<br />
auch monatlich im Hausvorstand, d.h.<br />
der Ärztliche Direktor PD Dr. Leheta, der<br />
stellvertretende ärztliche Direktor Prof.<br />
Finke, der Pflegedienstleiter Herr Bentz<br />
und wir als Geschäftsführung.<br />
Herr Hieke, hätten Sie sich als junger Geschäftsführungsassistent<br />
vorstellen kön-
nen, nur 10 Jahre später die Zügel selbst<br />
in die Hand zu nehmen? Welches sind in<br />
Ihrer neuen Position die wichtigsten Erwartung<br />
an sich und Ihre Mitarbeiter?<br />
Grundsätzlich, nein Frau Schaffitzel, hätten<br />
Sie mich vor 10 Jahren gefragt, hätte<br />
ich nie damit gerechnet, dass ich mal in so<br />
eine Position komme. Sicherlich denkt<br />
man in jungen Jahren darüber nach, ob<br />
das etwas für einen wäre, aber grundsätzlich<br />
nein. Meine Erwartungen: Ich hoffe,<br />
dass wir die Anforderungen, die an<br />
mich, an uns gestellt werden, erfüllen können.<br />
Was ich mir wünsche, ist eine offene<br />
Kommunikation mit den Mitarbeitern, dass<br />
sie und wir mit Problemen und Sorgen offen<br />
umgehen und gesprächsbereit sind.<br />
Wir sind ein Team, Kommunikation soll<br />
keine Einbahnstraße sein, von oben nach<br />
unten diktiert, sondern wir wollen Lösungen<br />
gemeinsam erarbeiten und mit den<br />
Mitarbeitern eine Gemeinschaft bilden.<br />
Frau Dr. Weizel, Ihre Vita hat das atemberaubende<br />
Tempo einer Powerfrau, für<br />
viele Frauen sind Sie zweifellos Vorbild!<br />
Wie bringen Sie Ihr außergewöhnliches<br />
berufliches Engagement, Ihr Bildungsbedürfnis,<br />
Ihre Aufgabe als Mutter und<br />
jetzt Ihre Verantwortung an der Spitze<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
unter einen Hut?<br />
Ich denke, die Grundvoraussetzung dafür<br />
ist, dass alles, was ich mache, mir unheimlich<br />
viel Spaß macht. Ich komme jeden<br />
Tag gerne, es ist nicht jeden Tag immer<br />
alles nur schön, aber ich kann hier<br />
ganz viel von meiner Begabung ausleben.<br />
Ich gehe gerne mit Menschen um und<br />
ich finde gerne Lösungen. Dass ich abends<br />
nach Hause gehe und es hat einen Unterschied<br />
gemacht, ob ich da war, oder<br />
jemand anders, das ist für mich die Motivation<br />
zu sagen „Jawohl, ich komme<br />
gerne hierher.“ Möglich ist das dadurch,<br />
dass mich meine Familie unterstützt,<br />
ganz klar, ohne die rückhaltlose Unterstützung<br />
von den dreien würde es nicht<br />
gehen. Ich denke, dass unser <strong>Krankenhaus</strong><br />
– im Gegensatz zu vielen anderen –<br />
auch gute Chancen bietet, schon dadurch,<br />
dass Familie einen hohen Stellenwert hat<br />
und hier auch anerkannt wird, dass man<br />
ein Leben nebenher hat und daraus auch<br />
die Kraft schöpft. Ich kenne viele Kollegen<br />
aus allen Bereichen, die geben mir<br />
überwiegend positives Feedback, sind<br />
ehrlich mit mir, ich habe immer das Gefühl,<br />
ich kann mich auch selber weiterentwickeln.<br />
Durch die Position, die wir hier<br />
jetzt gemeinsam haben, kann man einfach<br />
viel bewegen, es geht vorwärts, man arbeitet<br />
miteinander, man wächst aneinander,<br />
das finde ich extrem befriedigend.<br />
Schwester Oberin, die Gesellschaft der<br />
<strong>Katharinen</strong>schwestern hat Herrn Hieke<br />
zum Geschäftsführer und Frau Dr. Weizel<br />
zur Prokuristin bestellt, damit sind ja sicher<br />
auch Überlegungen und Erwartungshaltungen<br />
verknüpft, können Sie<br />
dazu etwas sagen?<br />
Ich bin im Vorfeld natürlich auch gehört<br />
worden, selbstverständlich hat Herr Herrmann<br />
mit mir darüber gesprochen, wie<br />
wir am besten agieren. Da ich ja nicht<br />
mehr die Jüngste bin, hatte ich keinen<br />
Gedanken daran, mit vollkommen neuen<br />
Leuten zu arbeiten. Es wird ja von vielen<br />
Seiten propagiert, dass man mit Leuten<br />
von draußen neuen Wind reinbringen<br />
müsste, doch ich bin der Überzeugung<br />
und habe das auch zum Ausdruck gebracht:<br />
so wie wir jetzt aufgestellt sind,<br />
werden wir es sehr gut miteinander<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
11<br />
schaffen. Es ist nicht nötig, dass jemand<br />
von außen kommt. Ich bin sehr zufrieden,<br />
dass es jetzt so ist, wie es ist.<br />
Was wünschen Sie sich von Ihren Mitarbeitern?<br />
Dr. Weizel: Wir wünschen uns, dass die<br />
Mitarbeiter den Neuanfang erkennen<br />
und akzeptieren und nicht mit den alten<br />
Ressentiments der Verwaltung gegenüber<br />
stehen. Wir brauchen die Mitarbeit<br />
eines jeden Mitarbeiters, wir zu dritt können<br />
das allein nicht stemmen. Wir sind<br />
bereit, unser Bestes zu geben und erwarten<br />
entsprechendes von den Mitarbeitern.<br />
Wir haben uns einen Tag zusammengesetzt<br />
und einen Neuanfang gefunden.<br />
Wir kennen uns schon viele Jahre,<br />
da gab es bestimmte Dinge, über die man<br />
sich geärgert hat. Wir haben für uns reinen<br />
Tisch gemacht und gesagt, was jetzt<br />
kommt, ist wirklich neu. Wir wünschen<br />
uns, dass die Mitarbeiter erkennen: ok,<br />
die haben sich neu organisiert und<br />
möchten etwas ganz Neues machen –<br />
darin möchten wir sie unterstützen! Unsere<br />
Türen sind offen, die Mitarbeiter haben<br />
drei Ansprechpartner zur Auswahl,<br />
wir können nur agieren, wenn man uns<br />
die Chance dazu gibt. Es muss auch keine<br />
Berührungsängste geben, es ist<br />
durchaus ein Vorteil, dass wir aus der<br />
zweiten Reihe kommen und viele der bisherigen<br />
Kritikpunkte kennen. Wir wissen,<br />
wo der Schuh drückt, und das wollen<br />
wir jetzt angehen.<br />
Dazu wünsche ich Ihnen allen viel Erfolg,<br />
herzlichen Dank für dieses Gespräch!
12<br />
Kardiologie<br />
Wenn’s ums Herz geht –<br />
aufpassen!<br />
Im Rahmen der alljährlichen Herzwochen<br />
der Deutschen Herzstiftung findet im <strong>Sankt</strong><br />
<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> am Freitag, 10.<br />
November von 16 bis 18.30 Uhr ein Herzseminar<br />
statt, bei dem Probleme mit dem Herzen<br />
von allen Seiten und umfassend beleuchtet<br />
werden:<br />
• Das Stolperherz (Dr. med. Claudia Boschke)<br />
• Schlaganfall (Dr. med. Christof Flascha)<br />
• Leben mit Gerinnungshemmern<br />
(Dr. med. Ann-Christin Kirchner)<br />
• Schlaganfallverhütung durch Katheterbehandlung?<br />
(Dr. med. Mathias Koch)<br />
• Herzinfarkt (Dr. med. Thomas Middeldorf)<br />
• Therapie von Herzrhythmusstörungen<br />
(Dr. med. Klaus Lang)<br />
Doch damit nicht genug, in einem Kurs mit<br />
Übungen am Laien-Defibrillator kann man<br />
praktisch üben, was beim Herzstillstand eines<br />
Mitmenschen zu tun ist. Auch Laien<br />
können helfen! Die Überlebenschance bis<br />
zum Eintreffen des Notarztes kann sich bis<br />
zu 70 % erhöhen. Wer möchte, kann während<br />
der ganzen Veranstaltung anhand von<br />
Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterin-<br />
Messungen sein eigenes Risikoprofil ermitteln,<br />
individuelle Fragen am Ende der Vorträge<br />
können letzte Unklarheiten beseitigen.<br />
Alle Interessenten, Betroffene, Freunde<br />
und Angehörige sind herzlich eingeladen.<br />
Auch im vergangenen Jahr war die Veranstaltung<br />
sehr gut besucht. Umfassende und<br />
anschauliche Powerpoint-Vorträge informierten<br />
über Themen wie Herzinfarkt –<br />
Was ist bei Frauen anders? Schlaganfall –<br />
erkennen und behandeln und Risikofaktoren<br />
– was ist neu? Darüber hinaus beantworteten<br />
Prof. Dr. med. Horst Sievert und<br />
seine Kollegen individuelle Fragen aus dem<br />
„<br />
Herzseminar im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Publikum. Wer glaubte, schon vorher gut<br />
informiert zu sein, durfte lernen, daß man<br />
„dran bleiben“ muss, weil medizinische Erkenntnisse<br />
sich beständig erweitern, neue<br />
Studien zu neuen Empfehlungen führen<br />
und vor allem, weil es neue Behandlungsmethoden<br />
gibt, mit denen man den Risikofaktoren<br />
schon im Vorfeld begegnen kann.<br />
So kann man im CVC Katheterlabor Engstellen<br />
weiten, drohende Gerinnsel abfangen,<br />
das Vorhofohr verschließen... Um einen<br />
drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
zu verhindern, werden beständig neue<br />
Möglichkeiten entwickelt und erprobt,<br />
dafür ist das CVC <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> und<br />
Prof. Sievert weithin bekannt.<br />
Die Deutsche Herzstiftung hat in den letzten<br />
Jahren viel Aufklärungsarbeit geleistet und<br />
damit Menschenleben gerettet, denn jede<br />
Minute zählt, wenn es darum geht, im Notfall<br />
richtig zu handeln. Sie finanziert sich aus<br />
Spendengeldern und ehrenamtlicher Arbeit<br />
und freut sich über jede Unterstützung.<br />
Informationen rund ums Herz: www.herzstiftung.de.<br />
Weitere Informationen: Oberarzt<br />
Dr. med. Mathias Koch oder CVC,<br />
Frankfurt Tel. 069-4603-1344<br />
Einblick<br />
Betriebswirtschafliches Controlling<br />
im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Mit Transparenz zum Erfolg<br />
Wer mit den Zahlen einer <strong>Krankenhaus</strong>verwaltung<br />
wenig zu tun hat, vermutet sie<br />
auf Knopfdruck erstellt, gut geordnet und<br />
sicher verwahrt. Oder als „Buch mit sieben<br />
Siegeln“, das nur wenigen zugäng-<br />
„Zuversicht „<br />
Manchmal<br />
brauche ich Halt<br />
auf den Treppenstufen<br />
des Lebens<br />
dann halt ich mich fest<br />
am Geländer der Hoffnung<br />
Und manchmal<br />
wenn unbegehbar<br />
die Stufen des Lebens<br />
mir scheinen<br />
suche ich Halt<br />
im Seil des Vertrauens<br />
Wenn dann<br />
die Nacht kommt<br />
und die Augen<br />
an solches Dunkel<br />
sich nicht mehr gewöhnen<br />
und der Fuß<br />
die nächste Stufe verfehlt<br />
lass ich mich<br />
fallen<br />
ins Netz<br />
Deiner Liebe<br />
Eva-Maria Leiber<br />
ausgewählt von<br />
<strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin<br />
Schwester M. Bernhilde Huhn<br />
„<br />
lich ist. Dass Zahlen weder Hexenwerk<br />
noch langweilig sind, sondern aktuell,<br />
transparent und spannend wie ein Krimi,<br />
dafür sorgt im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Controllerin Regina Hochgesand.
Sie sprüht vor Motivationskraft<br />
und Engagement und<br />
macht aus Plan- und Ist-<br />
Zahlen ein modernes<br />
Steuerungsinstrument für<br />
das Unternehmen <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
das sich heutzutage<br />
wirtschaftlich positionieren<br />
muss. Was bei<br />
ihr als „Output“ erscheint,<br />
macht das <strong>Krankenhaus</strong> an<br />
seiner sensibelsten Stelle transparent. So<br />
kann gesteuert, gegengesteuert, analysiert<br />
und optimiert werden. Gerade seit Einführung<br />
des DRG*-Abrechnungssystems<br />
muss „aus der Controlling-Ecke etwas Neues<br />
bewegt werden“ weiß Regina Hochgesand<br />
und packt die Zahlen aktuell beim<br />
Schopf, auch wenn sie dafür ausdauernd<br />
„Extra-Meilen“ gehen muss. Das Controlling<br />
der wachsenden Dynamik des Gesundheitsmarktes<br />
anzupassen, das ist ihre Maxime.<br />
Gesunder Mix aus<br />
Ökonomie und Medizin<br />
Das betriebswirtschaftliche und medizinische<br />
Controlling arbeitet eng zusammen.<br />
In monatlichen Ärztegesprächen werden<br />
die DRG-Kennzahlen, zu denen u.a. Verweildauer,<br />
Leistungscodierung, Statistiken,<br />
Aufnahme- und Entlassungsmanagement<br />
gehören, gemeinsam erläutert und<br />
„diagnostiziert“. Man ist in produktivem<br />
Austausch miteinander, Betriebswirtschaft<br />
und Medizin wird hier als Ganzes<br />
betrachtet. Erweitert werden diese Meetings<br />
um Themenfelder wie z.B. Arzneimittelverbrauch,<br />
Operationsleistungen oder<br />
Kostenträgerrechnung und temporär um<br />
weitere Prozessteilnehmer aus den Bereichen<br />
Apotheke, Labor, Radiologie, Kaufmännische<br />
Abwicklung und Physikalische<br />
Therapie. „Die Brücke zwischen dem Ärztlichen<br />
Dienst und dem Verwaltungsbereich<br />
* DRG steht für Diagnosis Related Groups, zu Deutsch Fallpauschalensystem<br />
ist die Information und Transparenz“<br />
erläutert Regina Hochgesand<br />
das Ziel dieses wichtigen<br />
monatlichen Jourfix, das<br />
die Menschen „zusammenbringt“.<br />
Es trägt dazu bei, die<br />
medizinische Sichtweise besser<br />
zu verstehen, macht Spaß<br />
und ist ausgesprochen konstruktiv,<br />
so die Meinung der<br />
Teilnehmer!<br />
Steuerung verfügbar machen<br />
Die aktuellen Zahlenwerke werden auf alle<br />
Fachabteilungen „heruntergebrochen“, so<br />
wissen Chefärzte und ihr Team immer, wo<br />
ihre Abteilung steht und ob sie auf dem<br />
richtigen Kurs sind – auch im Abgleich zu<br />
anderen Fachbereichen. Als letztes Glied<br />
im Ablauf des „Behandlungsprozesses“<br />
werden hier ausschließlich relevante<br />
Zahlen-Daten-Fakten zusammengetragen,<br />
verarbeitet und zu aussagekräftigen Schlussfolgerungen<br />
aufbereitet. Stets werden<br />
die trockenen Zahlen von Regina Hochgesand<br />
„empfängergerecht“ in Form gebracht.<br />
Die Reports werden in Matrixform, Säulen-,<br />
Linien- und Kreisdiagramme online<br />
zur Verfügung gestellt. Und das ist nötig,<br />
allein schon in der Fragestellung: haben<br />
wir alle erbrachten Leistungen auch erfasst<br />
und abgerechnet? Ist der Patient<br />
mit unserer Dienstleistung zufrieden?<br />
Welche Anregungen gibt es?<br />
Steigerung der Mitarbeiterperformance<br />
Auch darüber hinaus setzt sie auf Mitarbeitermotivation<br />
durch Information und<br />
Zielvorgaben. Durch diese lebendigen<br />
Prozesse wachsen erfahrungsgemäß<br />
nicht nur die Loyalität von Mitarbeitern<br />
und ihre Bindung ans Haus, auch notwendige<br />
Veränderungsprozesse können<br />
einsichtshalber besser mitgetragen wer-<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
13<br />
den. Regina Hochgesand hält mit den<br />
Schlüsselpositionen im Hause Kontakt,<br />
sie arbeitet sich analytisch, konzeptionell<br />
und ehrgeizig ins Ziel. Zum Informationsaustausch<br />
pflegt sie interne und externe<br />
Netzwerke und scheut sich auch<br />
keinesfalls vor neuen Herausforderungen.<br />
In all ihrem Tun setzt sie ihre „Duftmarke“,<br />
die bei ihr Patientenorientierung<br />
heißt, darauf muss sich alles ausrichten.<br />
„Der Patient hat höchste Priorität, dicht<br />
gefolgt von motivierten Mitarbeitern, das<br />
gehört zusammen“ unterstreicht sie mit<br />
großer Klarheit.<br />
Im Controlling hat sich in den letzten beiden<br />
Jahren einiges bewegt: die DRG-<br />
Kennzahlen sorgen für Transparenz, die<br />
Leistungserfassung erfolgt nur noch online,<br />
die Datenqualität wurde den DRGs<br />
angepasst, die Ist-Daten können zeitnah<br />
abgerufen werden, um tägliche, wöchentliche<br />
und periodische Berichte und<br />
Statistiken unternehmensorientiert zu erstellen.<br />
Auch die DRG-Qualifikation der<br />
einzelnen Mitarbeiter wurde flächendeckend<br />
trainiert. Im Rahmen von Knowledgemanagement<br />
gibt es DRG-Schulun-<br />
Warum Controlling?<br />
Zufriedene Patienten durch<br />
• Hochleistungsfähige Medizin<br />
• Optimierte Behandlungsprozesse<br />
• Zertifizierte Qualität in allen Bereichen<br />
Leistungsbereite Mitarbeiter durch<br />
• Information<br />
• Transparenz<br />
• Motivation<br />
• Orientierungshilfe<br />
„Wo stehen wir, wohin geht’s?“<br />
• Schulung<br />
Modernes <strong>Krankenhaus</strong>management<br />
• qualifizierte Grundlagen für<br />
Budgetverhandlungen<br />
• aktives Steuerungsmittel<br />
• detaillierte Entscheidungshilfen<br />
• langfristige Existenzsicherung
14<br />
gen für den Ärztlichen Dienst, für alle<br />
Pflege- und Funktionsdienste sowie die<br />
sonstigen Bereiche.<br />
Zeitdruck zugunsten der Aktualität<br />
Endtermine und Extraleistungen halten<br />
Regina Hochgesand eigentlich das ganze<br />
Jahr auf Trab, freundlich ist sie trotzdem.<br />
Mit dem Geschäftsjahresabschluss zu Beginn<br />
des neuen Kalenderjahres müssen<br />
Finanz- und Controllingdaten in Zusammenarbeit<br />
mit der Finanzbuchhaltung und<br />
dem Wirtschaftsprüfer abgestimmt werden.<br />
Im Anschluss muss der Leistungsbericht<br />
des abgeschlossenen Jahres erstellt<br />
werden. Durch die Teilnahme an der InEK-<br />
Kalkulation (Institut für Entgeltsysteme im<br />
<strong>Krankenhaus</strong>) wird Einfluss auf die Weiterentwicklung<br />
des DRG-Systems genommen,<br />
die Leistungs- und Kostendaten des<br />
Vorjahres werden aufbereitet und bis<br />
31.05. des laufenden Jahres qualifiziert an<br />
das InEK übermittelt. Gleichzeitig wird damit<br />
die interne Kostenträger-Rechnung erstellt,<br />
die strategische Entscheidungen ermöglicht.<br />
Der ganze Ablauf wird von einer<br />
externen Unternehmensberatung unterstützt.<br />
Last but not least: Für die jährlichen<br />
Budgetverhandlungen der Geschäftsführung<br />
und des Medizin Controllings mit<br />
den Sozialleistungsträgern sind die Planund<br />
Ist Daten auszuwerten. Jüngstes Baby<br />
der aktiven Controllerin, die auch über<br />
verbriefte Ausbildungsqualifikationen verfügt,<br />
ist das EDV-Trainee. In ihrer Freizeit<br />
verhilft sie interessierten Mitarbeiter in<br />
Sachen Qutlook, Excel, Word oder Power<br />
Point zu höher qualifizierten „Skills“, wie<br />
sie die Kombination aus Wissen, Erfahrung<br />
und Können ausdrückt. Sie rückt<br />
nicht ab von fremden Fachbegriffen, weil<br />
es für Neues nun mal keine alten Begriffe<br />
gibt. Auch künftig will sie ihre Nase in die<br />
Zukunft strecken: „Ich orientiere mich im-<br />
mer nach vorn, bin immer in Entwicklung<br />
oder sinnvollen Anpassungen!“ Sie meint<br />
das für sich und für das <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
denn sie identifiziert sich in höchstem<br />
Maße mit ihrem verantwortungsvollen Job,<br />
begeistert davon, das Unternehmen nach<br />
vorne zu bringen.<br />
Das lernende System<br />
als eigene Herausforderung<br />
Regina Hochgesand wirkt seit November<br />
2004 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
DRG war damals für sie noch ein Fremdwort,<br />
dennoch hat sie mit ihrem Patchwork-Profil<br />
als Betriebswirt-Marketer-SAP<br />
ConsultantControlling und ihrer 14-jährigen<br />
Siemens-Erfahrung in den Bereichen<br />
Service, Vertrieb und Informationstechnologie<br />
rund 150 Bewerbern den Rang abgelaufen.<br />
Mutig aber nicht unvorbereitet ist<br />
Qualitätsmanagement<br />
Ideenmanagement im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
sie „ins kalte Wasser“ gesprungen. Dass<br />
bei dieser Fülle von Analysen, Datenaufbereitungen,<br />
statistischen Auswertungen,<br />
Kennzahlen und Leistungsberichten ausgerechnet<br />
Puzzeln zu Ihrer Leidenschaft<br />
gehört, könnte schon fast symbolisch sein.<br />
Fit hält sich die sportliche Controllerin, die<br />
eine gelungene Fernbeziehung führt, mit<br />
dem neuartigen Bollywood-Dance und<br />
Aerobic. Dass sie trotz engagiertem und<br />
manchmal sehr langem Arbeitstag noch in<br />
der Lage ist, „Brainfood“ zu verdauen, beweist<br />
ihr gerade nebenberuflich begonnener<br />
Studiengang zum Ökonom Projektmanagement.<br />
Dieser Bildungshunger hat bei<br />
Regina Hochgesand Geschichte.<br />
Weitere Informationen:<br />
Betriebswirtschaftliches Controlling<br />
Regina Hochgesand, Tel. 069-4603-1013<br />
Verbesserungsvorschläge allzeit<br />
willkommen<br />
Sie hat Patienten aufmerksam beobachtet<br />
und ihre Idee schriftlich an das Qualitätsmanagement<br />
gemeldet – mit Erfolg.<br />
Inzwischen kann Dr. Sabine Schwittay,<br />
Assistenzärztin der Chirurgie, ihren bewegungseingeschränkten<br />
Patienten extralange<br />
Schuhlöffel anbieten, Beispiel<br />
einer minikleinen Investition, die für die<br />
Betroffenen eine sehr große Hilfe darstellt!<br />
Das Rad muss nicht immer neu erfunden<br />
werden, auch kleine Optimierungen<br />
an der richtigen Stelle haben äußerst<br />
wirkungsvolle Effekte. Und wer könnte<br />
dieses teils versteckte Verbesserungspotential<br />
besser aufspüren als Mitarbei-<br />
ter, die sich in ihrem Bereich bestens auskennen?<br />
Was früher als „betriebliches<br />
Vorschlagswesen“ eher auf Industrieund<br />
Produktionsprozesse begrenzt war,<br />
wird im modernen Dienstleistungsbetrieb<br />
<strong>Krankenhaus</strong> als „Ideenmanagement für<br />
Mitarbeiter“ wesentlich umfassender gelebt.<br />
Ob Ergänzungen im Wegleitsystem,<br />
neue Flyer, veränderte Formulare, ein abwechslungsreicheres<br />
Abendessen in der<br />
Geriatrie oder eine bessere Qualität der<br />
Einmalwaschlappen – vorgeschlagen<br />
wird alles, was verbesserungswürdig ist.<br />
Dazu berechtigt sind vom Auszubildenden<br />
bis zum Zivildienstleistenden einfach
alle, ausgenommen Führungskräfte, bei<br />
denen Ideen und Entwicklung ohnehin zur<br />
Management-Aufgabe gehören.<br />
Was geht, wird umgesetzt<br />
Alle Ideen werden durch die zuständige<br />
Führungskraft wohlwollend geprüft und<br />
bewertet. Und damit sie nicht irgendwo<br />
„versanden“, ermittelt das Qualitätsmanagement<br />
regelmäßig den Status vorgeschlagener,<br />
genehmigter, umgesetzter<br />
oder abgelehnter Ideen. Rund 50 Vorschläge<br />
sind in den letzten 12 Monaten<br />
bei der Qualitäts-Beauftragten Dr. Ilse<br />
Franz-Mancuso eingegangen. Die guten<br />
Ideen sprudeln aus den Köpfen von Einzelpersonen<br />
und Teams aller Berufsgruppen,<br />
zahlenmäßig angeführt von den Pflegekräften<br />
des Hauses, die mit rund 350<br />
Mitarbeitern die größte Gruppe stellen<br />
und ganz nah dran sind am Patienten. So<br />
hatte Krankenschwester Marita Becker<br />
die Idee, eine „Packliste“ zu erstellen,<br />
ein Hilfsangebot für ambulante und stationäre<br />
Patienten. Der eigens erstellte<br />
Flyer „Information für Patienten“ leistet<br />
mittlerweile gute Dienste im Kampf gegen<br />
die Vergesslichkeit.<br />
Service<br />
Mit Waschen, Schneiden, Föhnen, Färben,<br />
natürlich auch Strähnchen und Strukturumwandlung,<br />
wie die Dauerwelle heutzutage<br />
heißt, kann man hier sein Haar in eine<br />
flotte, modische, pflegeleichte Frisur verwandeln.<br />
Ja, im <strong>Krankenhaus</strong>! Es ist das umfassende<br />
Angebot eines guten Friseursalons,<br />
das Patienten und Mitarbeiter bei Friseur-<br />
Sparen – gewusst wo<br />
Zwei Drittel aller Vorschläge wurden von<br />
der Geschäftsführung bislang positiv bewertet<br />
und schnellstmöglich umgesetzt.<br />
Demgegenüber scheitern einige nützliche<br />
Vorschläge an Hygienevorschriften,<br />
technischen Hindernissen oder den Kosten.<br />
Die Vorschläge, die ohne Qualitätseinbußen<br />
Kosten einsparen können, sind<br />
besonders beliebt. Dragi Markovic vom<br />
Hol- und Bringdienst des<br />
Hauses sieht bei seiner<br />
Idee eine Einsparmöglichkeit<br />
von mehreren<br />
Tausend Euro. Die Aufgabenstellung,<br />
neue Betten<br />
mit einer Stange für<br />
Handtücher nachzurüsten,<br />
wollte er ohne<br />
große Investition lösen.<br />
Er „bastelte“, probierte,<br />
entdeckte wie es geht und machte den<br />
Vorschlag, die Kopf- oder Fußteile der<br />
Betten so umzurüsten, dass bereits vorhandene<br />
Stangen früherer Betten genutzt<br />
werden können. Bei rund 300 Betten<br />
könnte Dragi Markovic mit seiner<br />
Einsparprognose Recht behalten. In der<br />
Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Am Kopf verschönt – rundum verwöhnt<br />
meisterin Elsbeth Dillenberger im 5. Stock<br />
des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es erwarten<br />
können – persönliche Beratung inklusive!<br />
Sie hat einen hohen Qualitätsanspruch<br />
an ihre Arbeit und verwendet nur Produkte<br />
namhafter Hersteller getreu der Oscar-<br />
Wilde-Maxime: „Ich habe einen ganz einfachen<br />
Geschmack, ich nehme nur das Beste.“<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
Mit Haut und Haaren<br />
15<br />
Regel lässt sich die Umsetzung der<br />
Ideen materiell aber nicht bemessen.<br />
Die meisten Vorschläge heben auch darauf<br />
gar nicht ab, sondern auf Organisations-<br />
oder Qualitäts-Verbesserungen und<br />
vor allem auf einen erweiterten Service<br />
für Patienten. Wo die Industrie Prämienzahlungen<br />
auslobt, sind es im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Preise, die einmal<br />
pro Jahr unter den Ideengebern verlost<br />
werden. Doch nicht nur wegen der<br />
Sachpreise wie Zusatzurlaub<br />
oder kostenlose Mittagessen<br />
wird am Ideenmanagement<br />
rege teilgenommen, „es motiviert<br />
die Mitarbeiter, dass<br />
mit ihrer Hilfe Schwachstellen<br />
aufgespürt und beseitigt<br />
werden können.“ betont<br />
Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse<br />
Franz-Mancuso. Sie sieht das<br />
Ganze als einen „ständigen<br />
Verbesserungsprozess“, an dem auch<br />
Patienten beteiligt sind. Hier geht es<br />
dann um das „Lob-, Ideen- und Beschwerdemanagement“,<br />
ein eigenes,<br />
spannendes Thema, über das noch berichtet<br />
wird.<br />
Seit 35 Jahren hat sie den kleinen professionell<br />
ausgestatteten Salon mit zwei<br />
Plätzen gepachtet und dürfte weithin ein-
16<br />
zig sein in ihrem medizinischen Zusatz-<br />
Know-How: Sie kennt nicht nur die allgemeinen<br />
Probleme mit Haut und Haaren,<br />
sie weiß außergewöhnlich viel über medizinische<br />
Zusammenhänge, über Krankheiten<br />
und Begleit-Beschwerden, die<br />
sich bis in die Haarspitzen zeigen. Sie<br />
fragt behutsam, prüft mögliche Reaktionen<br />
und Wechselwirkungen und verschönert<br />
gerne jeden Kopf. Allerdings<br />
nicht um jeden Preis – Risiken und Nebenwirkungen<br />
will sie ihren Kunden nicht<br />
zumuten. Jeder, der bei ihr raus geht, soll<br />
sich nach Möglichkeit schön fühlen und<br />
rundum zufrieden sein. Elsbeth Dillenberger<br />
nimmt sich Ruhe und Zeit, damit sich<br />
das Ergebnis sehen lassen kann. Zu ihren<br />
Kunden zählen selbstverständlich auch Mitarbeiter<br />
aus allen Bereichen des Hauses,<br />
die in ihrer Freizeit gern zu ihr kommen.<br />
Stamm- und Spontankunden<br />
Der Friseursalon wurde schon 1960 mit<br />
dem Neubau des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
konzipiert, rund 10 Jahre führte<br />
ein Ehepaar den Salon bevor sich am<br />
Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
„Musik besitzt heilende Kräfte“. Dieser<br />
alten Erkenntnis von Hippokrates folgend,<br />
veranstaltete das vor eineinhalb<br />
Jahren eröffnete Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
am 11.9.<strong>2006</strong> sein zweites Live-Konzert.<br />
Die Pianistin Isabel von Bernstorff und<br />
der Tenor Georg Poplutz, beide geförderte<br />
und gefeierte Talente, konnten für eine<br />
Stunde das Publikum in die Welt der<br />
Klänge entführen, wohltuend begleitet<br />
1. September 1971 Elsbeth Dillenberger in<br />
dem gepachteten Raum selbstständig<br />
machte. Ihr Können hatte sie zuvor bei<br />
den Meistern ihres Fachs in Rheinland-<br />
Pfalz, Ruhpolding und Titisee erworben.<br />
Inzwischen ist sie Teil der großen „<strong>Katharinen</strong>-Familie“,<br />
pflegt und verschönt<br />
Stammkunden, Patienten und Mitarbeiter<br />
aus den frühen Tagen, die ihr über Jahrzehnte<br />
hinweg treu geblieben sind. Andere<br />
Kunden kommen spontan oder auf<br />
Empfehlung. Manche auch aus der Not,<br />
weil sie Ihren „verlegenen“ Haarschopf<br />
nicht mehr sehen mögen, einen neuen<br />
Look, das Gespräch oder einfach mal Tapetenwechsel<br />
brauchen. Für alle hat sie<br />
talentierte Hände und ein offenes Ohr,<br />
niemals verlassen ihr anvertraute Sorgen<br />
den Salon, der „Kummerkasten“ bleibt<br />
verschlossen. Elsbeth Dillenberger versteht<br />
sich darauf, nicht nur das Äußere,<br />
sondern auch das Innere des Menschen<br />
zu harmonisieren. „Wer sich rundum<br />
wohl fühlt, wird schneller gesund!“ das<br />
ist ihr Beitrag zum Heilungsprozess! Sie<br />
hat große Lebens- und <strong>Krankenhaus</strong>-Er-<br />
Konzerte im Frankfurter Hospiz<br />
Live-Musik – wohltuend und tröstend<br />
von einer warmen,<br />
strahlenden Septembersonne.<br />
Zum Auftakt<br />
eine ernste Bachkantate,<br />
gefolgt von Giordani,<br />
Händel, Mozart,<br />
Lieder aus der deutschen<br />
und englischen<br />
Romantik, bis zu den<br />
heiteren Tönen aus<br />
fahrung, dabei Verständnis für alle mit<br />
Krankheit verbundenen Defizite. Keiner<br />
muss sich hier schämen, wenn er im Bademantel,<br />
Schlaf- oder Hausanzug<br />
kommt, mit Verbänden, im Rollstuhl oder<br />
mit Gehhilfe.<br />
Gut sortiert<br />
Doch nicht nur für Friseurwillige lohnt<br />
sich eine Stippvisite in den 5. Stock. In<br />
ihrem Salon-Lädchen führt Elsbeth Dillenberger<br />
auch (vergessene) Toilettenartikel<br />
wie Cremes, Einlagen, Wattestäbchen,<br />
Zahnpasta, ebenso pflegende Kosmetikprodukte<br />
und dekorative Schönmacher<br />
wie Wimperntusche, Make up und<br />
Lippenstift. Dazu natürlich alles „rund<br />
ums Haar“: von Kämmen, Bürsten bis<br />
hin zu Haarwasser! Im Zweifel telefonisch<br />
kurz nachfragen, denn wegen der<br />
Schönheit soll hier keiner leiden.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, Voranmeldung<br />
erbeten unter Haustelefon<br />
1551, Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger,<br />
5. Stock, Raum 560<br />
„Porgy and Bess“ von Gershwin: die<br />
Stimmung wurde immer gelöster und<br />
leichter. Georg Poplutz<br />
legte Humor und Heiterkeit<br />
nicht nur in seine<br />
wunderbar klangvolle<br />
Stimme, sondern auch in<br />
seine Erläuterungen und<br />
sein Minenspiel. Isabel<br />
von Bernstorff zauberte<br />
die schönsten Melodien<br />
hervor, während ihre Finger<br />
leicht und schwe-
end über die Tasten zu gleiten schienen.<br />
Ein Genuss für die Sinne, an der sich<br />
Angehörige, Hospiz-Mitglieder und Mitarbeiter<br />
erfreuen konnten.<br />
Das erste Konzert fand am 24.4. statt, damals<br />
waren der lichtdurchflutete Wintergarten,<br />
die warme Frühlingsluft und die<br />
aufsprießende Blütenpracht die ideale<br />
Umrahmung für einen außergewöhnlichen<br />
Musikgenuss. Das „Ensemble Mediolanum“<br />
mit Sabine Ambos (Blockflöten),<br />
Wiebke Weidanz (Blockflöten) und<br />
Felix Koch (Violoncello) verwöhnte die<br />
Ohren der Gäste mit seinem virtuosen<br />
Spiel ausgewählter Barockmusik aus<br />
Deutschland und Italien. Stücke von Ortiz,<br />
Uccellini, Händel, Telemann und<br />
Bach wurden nicht nur über das sinnli-<br />
Was ist eigentlich…<br />
Woher kommt Sodbrennen, Räusperzwang,<br />
nächtlicher Reizhusten, ein ständig<br />
rauhes Gefühl im Hals, was steckt<br />
hinter einer chronischen Kehlkopfentzündung,<br />
anhaltenden Brustschmerzen<br />
oder gar Speiseröhrenkrebs? All diese<br />
Beschwerden und Erkrankungen können<br />
durch Säureeinwirkungen aus dem Magen<br />
verursacht werden, sie bedürfen einer<br />
diagnostischen Abklärung, besonders<br />
wenn eine gezielte Anamneseerhebung<br />
keine Eindeutigkeit ergeben hat.<br />
Dafür gibt es die ph-Metrie, das ist eine<br />
Methode zur 24-Stunden-Dauermessung<br />
des Säuregrades der unteren Speiseröhre.<br />
Normalerweise liegt der Säurewert<br />
zwischen pH 4,5 und 6. Wenn die Magensäure<br />
im Rahmen einer Reflux-<br />
Krankheit in die Speiseröhre zurückfließt,<br />
wird ein Abfall des pH-Wertes auf<br />
che Musikerleben ans Ohr herangeführt,<br />
sondern auch erläuternd: ein Blick auf<br />
das Leben der großen Komponisten und<br />
ihren Leidenschaften erwies sich als äußerst<br />
hilfreich – ein Wissen, aus dem<br />
Musiker Felix Koch spielerisch zu schöpfen<br />
schien.<br />
Veranstaltet wurden diese Konzerte von<br />
der gemeinnützigen Organisation „Live<br />
Musik Now“, die von dem berühmten<br />
Geiger Yehudi Menuhin 1977 in England<br />
gegründet wurde. Er verband damit<br />
gleich zwei seiner Herzensanliegen: Musik<br />
als heilende Kraft zu den Menschen<br />
zu bringen und Nachwuchstalente zu unterstützen,<br />
die nicht nur ihr Instrument<br />
vorzüglich beherrschen, sondern auch<br />
besondere Sensibilität und Ausstrahlung<br />
unter 4 gemessen. Bei der pH-Metrie<br />
geht es um eine präzise Messung über<br />
24 Stunden hinweg. Hierfür wird vom<br />
Arzt eine hauchdünne pH-Metriesonde<br />
durch die Nase bis kurz vor den Magen<br />
gelegt, wo sie 24 Stunden verbleibt. Für<br />
eine kurze Zeit unangenehm, spürt man<br />
die Sonde später kaum noch, sie wird mit<br />
einem Pflaster im Gesicht und am Hals fixiert,<br />
das ganze Prozedere dauert etwa<br />
eine halbe Stunde. Am anderen Ende der<br />
Sonde befindet sich ein Aufzeichnungsgerät,<br />
das der Patient 24 Stunden mit<br />
sich herumtragen muss. Dieses Gerät<br />
zur Datenspeicherung ist leicht, handlich<br />
und am Gürtel oder über einen Schultergurt<br />
zu tragen. Bei Beschwerden oder<br />
speziellen Ereignissen wie Mahlzeiten,<br />
Medikamenten-Einnahme, Liegephasen<br />
muss der Patient entsprechende Sym-<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
…PH-Metrie? – oder wie man die Reflux-Krankheit aufspürt!<br />
17<br />
für das Konzertieren in außergewöhnlichem<br />
Rahmen besitzen. Inzwischen treten<br />
derart talentierte Studenten zahlreicher<br />
Musikhochschulen in 14 europäischen<br />
Ländern auf, z.B. in Krankenhäusern,<br />
Altenheimen, Behindertenstätten,<br />
Flüchtlingsunterkünften, Gefängnissen,<br />
überall dort also, wo Menschen leben,<br />
die nicht in Konzerte gehen können. Für<br />
die Programmgestaltung werden Musiktherapeuten<br />
beratend hinzugezogen,<br />
die Künstler erhalten ein aus Spendengeldern<br />
finanziertes Honorar. Annette<br />
Fautz, Frankfurter Repräsentantin von<br />
„Life Musik Now“ sollte Recht behalten<br />
mit ihrem einführenden Zitat von Yehudi<br />
Menuhin: „Musik heilt, Musik tröstet,<br />
Musik bringt Freude.“<br />
boltasten drücken, damit dies in der späteren<br />
Daten-Auswertung berücksichtigt<br />
werden kann. Natürlich helfen bei der<br />
Auswertung auch präzise tagebuchähnliche<br />
Aufzeichnungen, was manchen Patienten<br />
lieber ist. Da die pH-Metrie hinsichtlich<br />
Ernährungsweise und Aktivitäten<br />
einen typischen Tagesablauf beobachten<br />
und aufzeichnen soll, darf der Patient<br />
sich wie gewohnt verhalten und das<br />
essen und trinken, was er mag. Auch<br />
wenn er weiß, daß bestimmte Lieblings-<br />
Speisen oder Getränke z.B. Sodbrennen<br />
auslösen, sollte er diese während der<br />
Messung dennoch nicht meiden,<br />
schließlich geht es darum, die genaue<br />
Ursache seiner Beschwerden aufzuspüren.<br />
Die 24-Stunden-pH-Metrie kann ambulant<br />
oder stationär durchgeführt werden,
18<br />
der Patient sollte beim Legen der Sonde<br />
nüchtern sein. Die Messergebnisse sind<br />
wichtig für eine Therapieverlaufskontrolle<br />
im Rahmen einer medikamentösen Behandlung,<br />
auch vor einer geplanten Anti-<br />
Reflux-Operation ist die pH-Metrie zur<br />
Dokumentation einer pathologischen<br />
Säureexposition gefordert. Seit der Ent-<br />
Auszeichnung<br />
Am 14. Juni <strong>2006</strong> verlieh Oberbürgermeisterin<br />
Petra Roth im Auftrag des Bundespräsidenten<br />
Horst Köhler dem Vorsitzenden<br />
des Hospizvereins <strong>Sankt</strong> Katharina,<br />
Prof. Dr. Albrecht Encke, das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande. In ihrer<br />
Rede würdigte sie sein jahrzehntelanges<br />
Engagement als Arzt, Forscher und<br />
Hochschullehrer und seine Persönlichkeit<br />
als Vorbild und Vordenker. Neben<br />
seiner Arbeit als Chefarzt der Chirurgie<br />
an der Frankfurter Universitätsklinik engagierte<br />
er sich in nationalen und internationalen<br />
Fachvereinigungen, hatte<br />
zahlreiche bedeutende und ehrenvolle<br />
Ämter inne und setzte sich als Präsident<br />
der AMWF auch nach seiner Emeritierung<br />
2002 für die Förderung der Hoch-<br />
Vom 6. bis 8. September <strong>2006</strong> war im Dominikanerkloster<br />
Schnäppchenjagd angesagt.<br />
Es gab alles, was das Herz begehrt:<br />
Kleidung für Männer, Frauen und<br />
Kinder – teils Boutiqueware – Accessoires,<br />
wicklung tragbarer Speichergeräte und<br />
detailgenauer Computeranalyse-Programme<br />
hat sich die bereits in den 70-er<br />
Jahren von Johnson und DeMeester in<br />
der Klinik eingeführte pH-Metrie rasch<br />
verbreitet und ist als diagnostischer Helfer<br />
heute unverzichtbar. Chefarzt Dr.<br />
med. Klaus Strobel hat diese Methode<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
für Prof. Dr. Albrecht Encke<br />
„Mit ganzem Herzen für Menschen eingesetzt“<br />
Kurz gemeldet<br />
schulmedizin, den ärztlichen und wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs ein. Als<br />
Mitbegründer und Vorsitzender des Hospizvereins<br />
<strong>Sankt</strong> Katharina trug er wesentlich<br />
dazu bei, dass im Mai 2005 das<br />
erste stationäre Hospiz in Frankfurt<br />
eröffnet werden konnte. „Sie haben sich<br />
mit Rat und Tat eingebracht und dabei<br />
die fachliche Vertretung des Vereins<br />
nach außen übernommen. Sie sind<br />
kenntnisreich, präzise, hochengagiert,<br />
sachorientiert, bescheiden, humorvoll“<br />
würdigte die Oberbürgermeisterin im<br />
Rahmen einer Feierstunde im Römer<br />
Persönlichkeit und Engagement des Professors.<br />
„Sie haben sich mit ganzem<br />
Herzen für Menschen eingesetzt, im Beruf<br />
wie im Ehrenamt, im Dienst wie in ih-<br />
Pfennigbasar: Rekordsumme für einen guten Zweck<br />
Mit Überflüssigem € 100.240 flüssig gemacht<br />
Schmuck, Nippes, Edles, Modisches,<br />
Praktisches und Überflüssiges, das Frankfurter<br />
Bürger über ein Jahr lang gespendet<br />
hatten. Um dem großen Andrang gerecht<br />
zu werden, wurden Schuhe, Män-<br />
hier eingeführt, ein hochmodernes Messgerät<br />
im Wert von € 7.800 wurde vom<br />
Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es gespendet.<br />
Weitere Informationen dazu: Dr. Marianne<br />
Belletz, Oberärztin Innere Medizin II,<br />
Tel. 069-4603-1851 Sekretariat<br />
rer freien Zeit“. Das wird sich vorerst<br />
auch nicht ändern, denn der 71-jährige<br />
empfindet sein Engagement nicht als Belastung,<br />
sondern als Bereicherung, wie<br />
er anlässlich seiner Ehrung betonte.<br />
Dankbarkeit drückt auch Marianne Behrend-Backhus,<br />
Geschäftsführerin des<br />
Hospizes <strong>Sankt</strong> Katharina, aus: „Wir gratulieren<br />
Professor Encke für diese Ehrung,<br />
die indirekt auch eine Würdigung<br />
des Hospizes <strong>Sankt</strong> Katharina und seines<br />
Einsatzes für sterbende Menschen<br />
und ihre Angehörigen darstellt.“<br />
ner- und Kinderkleidung in zwei zusätzlich<br />
aufgebauten Zelten im Hof verkauft. Fast<br />
alles Feilgebotene wurde flüssig gemacht.<br />
Zu Spott-Preisen ab einem Euro konnte<br />
man sich bedienen wie im Schlaraffenland.<br />
„Es macht Freude, die Menschen zu<br />
beraten, sie für so wenig Geld neu einzu-
kleiden und glücklich zu machen“ betont<br />
Prinzessin von Hannover, die in den ersten<br />
eineinhalb Stunden ihrer Verkaufstätigkeit<br />
bereits € 600 einnehmen konnte. Potentielle<br />
„Langfinger“ wurden in Schach gehalten<br />
vom Sicherheits-Personal, das in<br />
diesem Jahr aufgestockt wurde. Der<br />
Rekord-Erlös des 3. Frankfurter Pfennigbasars,<br />
der die 100.000 €-Marke deutlich<br />
durchbrechen konnte, kommt zu einem<br />
Viertel dem Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina zugute,<br />
drei Viertel gehen an die Hessische<br />
Multiple Sklerose Stiftung.<br />
Möglich wurde die Verwandlung nutzloser<br />
„Schrankleichen“ in nützliche Spendengelder<br />
vor allem durch die Initiatoren<br />
Renate von Metzler, Alexandra Prinzessin<br />
von Hannover und Gerhild Börsig, die diese<br />
Idee aus Stuttgart mitgebracht hatte.<br />
Und durch Susie Bär, die im Familienunternehmen<br />
Spedition Fermont die Sachen<br />
tonnenweise sammelte. Und durch rund<br />
150 ehrenamtliche Helfer, die nach jedem<br />
Sammeltermin alles prüften, sortierten<br />
und am Ende engagiert verkauften: insgesamt<br />
6 Container a 7,5 Tonnen, d.h. 2.000<br />
Umzugskartons voller Ware! Ein Container<br />
wurde nach Erfurt verschickt, was in<br />
den drei Basar-Tagen nicht verkauft werden<br />
konnte, kam dem Roten Kreuz, der<br />
Moldawien- und Rumänienhilfe sowie<br />
der Obdachlosenhilfe zugute.<br />
Auch im nächsten Jahr soll wieder gesammelt<br />
werden, etwa ab Ostern in der<br />
Frankfurter Spedition Fermont, Rödelheimer<br />
Landstraße 11. Auf dem Verkauf<br />
am 12./13. und 14. September 2007 kann<br />
sich heute schon freuen, wer diesmal<br />
vielleicht leer ausgegangen ist! Auch<br />
ehrenamtliche Helfer sind willkommen.<br />
Weitere Informationen: Marianne<br />
Behrend-Backhus, Geschäftsführerin<br />
des Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina, Tel. 069-<br />
4603-1846<br />
✁<br />
Freundeskreis<br />
Sein Auge hält Momente fest, auch wenn<br />
sie ihm auf Fotos, Einwurfzeitungen oder<br />
Werbeprospekten begegnen. Konkret und<br />
doch künstlerisch verfremdet, in formgebenden<br />
Farben, klar und doch rätselhaft<br />
bringt Niklas Hughes sie mit Öl auf die<br />
Leinwand – schön anzusehen. Erst beim<br />
längeren Betrachten gleiten die fotorealistischen<br />
Inszenierungen des Alltags ab ins<br />
Irreale. Fotomorphings nennt er diese Bildgeschichten,<br />
die er im Leben und in den<br />
Medien aufpickt und im Stilmittel der Postmoderne<br />
umsetzt, deren Wesen es vornehmlich<br />
ist, die Absurditäten und Abgründe<br />
des Daseins zu zeigen. Auch die Titel<br />
seiner Bilder sind nicht unbedingt hilfreich<br />
beim Versuch der Interpretation: um<br />
sie zu verstehen, muss man ein Wörterbuch<br />
bemühen. Und dennoch sucht man<br />
nach einer Antwort weiterhin im Bild. In<br />
„Myxomatosis“ tropft erst auf den zweiten<br />
Blick Schleim über den Klamottenständer,<br />
warum, was meint er damit? Ist die „Killing<br />
Machine“ das Warenüberangebot, das einen<br />
erschlägt, die gesichtslose Frau im<br />
...Verantwortung für Menschen<br />
Vernissage am 21.9.<strong>2006</strong>: Gemälde +<br />
Zeichnungen von Niklas Hughes<br />
Indiskreter Blick auf Momente<br />
Antwort<br />
An das<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Seckbacher Landstr. 65<br />
60389 Frankfurt/Main<br />
19<br />
Kaufrausch oder sieht der Künstler in dieser<br />
Szene eine Geldvernichtungsmaschine?<br />
Ohne die Einführungsrede von Brigitte<br />
Zander, die erhellende Gedanken in die Bilder<br />
fließen lässt, wären die zusammengesetzten<br />
Details einer absurden Welt voll<br />
von unlösbaren Rätseln. „Auf den Bildern<br />
von Hughes werden Geschichten erzählt,<br />
die sich selbst verschlüsseln…“ erläutert<br />
sie und wirft einen Blick auf die Welt, in der<br />
er Hughes lebt: Technoszene, elektronische<br />
Kommunikation, Robotermenschen,<br />
undefinierbare Maschinen, vergessene Gegenstände,<br />
verlassene Orte. Dieser junge<br />
Künstler „will etwas bewahren, was sonst<br />
keine Beachtung findet“ zitiert sie ihn. Und<br />
er will scheinbar „das Profane und Hässliche<br />
inszenieren und transzendieren.“<br />
Freimachen,<br />
falls<br />
Briefmarke<br />
zur Hand
20<br />
Mehrdimensionaler künstlerischer<br />
Ausdruckswille<br />
Neben seinen Gemälden zeigt Niklas<br />
Hughes auch Collagen, für die er Fund-<br />
Veranstaltungen<br />
Patientencafé<br />
der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr<br />
im Hörsaal, 5. Stock<br />
• Freundeskreis-Vernissage, Bilder von Niklas Hughes<br />
im Foyer 21.09.<strong>2006</strong>, 17 Uhr<br />
• Bergen Enkheimer Gesundheitstag, <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
mit einem Stand vertreten<br />
im Volkshaus 15.10.<strong>2006</strong>, 10-18 Uhr<br />
• Freundeskreis-Vortrag „Wie sinnvoll ist eine Vorsorgevollmacht/Patientenverfügung?“,<br />
RA F.G. Siebicke<br />
im Hörsaal 16.10.<strong>2006</strong>, 18 Uhr<br />
• Patienten-Herzseminar der Kardiologie/CVC im<br />
Rahmen der Herzwochen<br />
im Hörsaal 10.11.<strong>2006</strong>, 16-18.30 Uhr<br />
• Einladung zum 10. Hobby-Künstler-Basar<br />
der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />
im Foyer und Hörsaal 18.11.<strong>2006</strong>, 12-18 Uhr<br />
19.11.<strong>2006</strong>, 10-18 Uhr<br />
• Patronatstag zu Ehren der Heiligen Katharina, Gottesdienst<br />
(Kapelle) mit anschl. Feier für Mitarbeiter<br />
und Gäste in der Cafeteria 24.11.<strong>2006</strong>, 10 Uhr<br />
• Vorweihnachtliche Veranstaltung des Feundeskreises:<br />
„Vorhang auf für die Zauberkünste von<br />
Clown Julchen und ihren Zaubermäuschen“<br />
im Hörsaal 27.11.<strong>2006</strong>, 18.30 Uhr<br />
• Freundeskreis-Wintergalerie „Engel“, Bilder verschiedener<br />
Künstler<br />
im Foyer ab 10.1.2007<br />
Bleiben Sie „Am Puls“ !<br />
Liebe Patienten, liebe Freunde<br />
stücke wie Treibgut, Holz, Plastik, Metall,<br />
Glasscherben, Stoff, Kork und Draht in<br />
einem Bild arrangiert, das dem Betrachter<br />
viel Raum für eigene Interpretationen lässt.<br />
„Es geht mir um das Prinzip des herbeigeführten<br />
Schicksals“ ist seine Begründung,<br />
warum er ausschließlich gefundene Materialien<br />
verwendet und auf den richtigen<br />
Zeitpunkt wartet, sie ins rechte Licht zu<br />
rücken. Auch Zeichnungen mit Bunt- und<br />
Filzstiften werden präsentiert.<br />
Niklas Hughes ist ein junger Künstler, der<br />
sich mit all seinen Sinnen schon früh auf<br />
den künstlerischen Weg begab, wenn<br />
auch auf Um- und Selbsterfahrungswegen.<br />
1976 in Oldenburg geboren begann er nach<br />
dem Abitur 1999 zu zeichnen und zu malen,<br />
2001 begann er sein Design-Studium an der<br />
Fachhochschule in Mainz. Seine erste<br />
Herzkatheterlabor CVC,<br />
Prof. Dr. med. Horst Sievert<br />
• Carotid Stent Implantation 12.10.<strong>2006</strong>, 9.00-16 Uhr<br />
• Catheter Closure of PFO (Helex) 17.10.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />
+ 14.11.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />
• Katheterbehandlung 18.10.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />
der AVK und KHK + 06.12.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />
jeweils vorherige Anmeldung erforderlich: Tel.: 069-4603-1344<br />
Ausstellung hatte er <strong>2006</strong> in Dreieich, unterstützt<br />
hat ihn dabei der Förderkreis<br />
Buchschlag. Seine erste Einzelausstellung<br />
im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />
von Geschäftsführerin und Freundeskreis-<br />
Vorstandsmitglied Schwester Oberin M.<br />
Ludgera Stolze eröffnet, die als Gastgeberin<br />
auch für das leibliche Wohl gesorgt hatte.<br />
Die Bilder, Zeichnungen und Collagen des<br />
Künstlers Niklas Hughes sind bis zum 5. Januar<br />
2007 im Foyer des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es zu sehen und für Preise<br />
zwischen € 300 und € 1.850 auch zu erwerben.<br />
Danach wird Galerie-Manager und<br />
Künstler Andreas Koridass Exponate verschiedener<br />
Künstler für die Wintergalerie<br />
zusammenstellen – übergreifendes Thema<br />
werden die Engel sein!<br />
Ärztliche Veranstaltungen/Kongresse<br />
Wollen Sie Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und/oder „Am Puls“<br />
regelmäßig lesen? Dann senden Sie uns bitte diese Postkarte zurück!<br />
JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, „Am Puls“<br />
regelmäßig lesen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden!<br />
NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber gerne regelmäßig „Am Puls“<br />
zugeschickt bekommen.*<br />
AUSSERDEM, interessiere ich mich für Ihre Patientenbroschüre<br />
für das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />
* wer schon Am Puls-Leser ist und sein individuelles Exemplar bereits per Post erhält, muß hier natürlich kein Kreuz machen!<br />
Name ..........................................................................................................................................................................<br />
Straße .........................................................................................................................................................................<br />
PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon ................................................. ✁<br />
• 6 th International Congress on<br />
Carotid Angioplasty (ICCA <strong>2006</strong>)<br />
Congress Center Frankfurt 23.-25.11.<strong>2006</strong><br />
Prof. Dr. med. Horst Sievert<br />
Programm + Anmeldung<br />
Convents Congress Organisation,<br />
Tel. 06106-2867880<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> GmbH<br />
Seckbacher Landstraße 65<br />
60389 Frankfurt<br />
Tel. 0 69-46 03-0<br />
Fax 0 69-46 03-10 86<br />
www.sankt-katharinen-ffm.de<br />
Redaktion +Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877,<br />
usp-Schaffitzel@t-online.de<br />
Redaktionelle St. Bentz, M. Behrend-Backhus,<br />
Mitarbeit: Dr. M. Belletz, E. Dillenberger,<br />
H. Gajewski, R. Hochgesand,<br />
C. Lejeune, Dr. I. Franz-Mancuso,<br />
S. Noske, Dr. U. Scheerbaum<br />
Fotos: A. Genzel, M. Jäger, S. Pfeffer,<br />
U. Schaffitzel<br />
Gestaltung: Patricia Scheerer<br />
Druck: PCWS, Bad Homburg<br />
Erscheinungsweise: 3 x jährlich<br />
Sommerausgabe Juni<br />
Herbst/Winterausgabe Oktober,<br />
Frühjahrsausgabe Februar<br />
Redaktionsschluss: für die nächste Ausgabe: 12.1.2007<br />
Auflage: 6.000<br />
Spendenkonten:<br />
Freundeskreis e.V. Frankfurter Sparkasse<br />
Kto. 995517, BLZ 500 502 01<br />
<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>- DKM Darlehenskasse Münster eG<br />
<strong>Krankenhaus</strong> Kto. 17577500, BLZ 400 602 65