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3/2006 - Sankt Katharinen-Krankenhaus

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3 <strong>2006</strong><br />

Editorial 2<br />

News<br />

• Neue Geschäftsführung,<br />

bekannte Gesichter 1<br />

• Dr. Hans Messer Sozial Stiftung<br />

spendet papierloses EEG-Gerät 3<br />

Akut<br />

Krankenpflege im Umbruch 4<br />

Urologie<br />

Unterspritzung stoppt Inkontinenz 7<br />

Interview<br />

…mit der neuen Geschäftsführung 8<br />

Kardiologie<br />

Wenn’s ums Herz geht – aufpassen 12<br />

Einblick<br />

Controlling: Mit<br />

Transparenz zum Erfolg 12<br />

Qualitätsmanagement<br />

Ideenmanagement: Verbesserungsvorschläge<br />

allzeit willkommen 14<br />

Service<br />

Friseursalon: Am Kopf verschönt<br />

– rundum verwöhnt 15<br />

Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

Live-Musik – wohltuend und tröstend 16<br />

Was ist eigentlich…PH-Metrie? 17<br />

Auszeichnung<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

für Prof. Dr. Albrecht Encke 18<br />

Kurz gemeldet<br />

Pfennigbasar: Mit Überflüssigem<br />

€ 100.270 flüssig gemacht 18<br />

Freundeskreis<br />

Vernissage Niklas Hughes:<br />

Indiskreter Blick auf Momente 19<br />

Veranstaltungen 20<br />

News<br />

Die Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

ist seit 1.8.<strong>2006</strong><br />

personell wieder komplett. Nachdem ab<br />

Dezember 2005 Norbert Herrmann,<br />

Geschäftsführer der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />

mbH, vorübergehend die Geschäftsführer-Verantwortung<br />

mit übernommen<br />

hatte, hat er jetzt im Namen der<br />

Trägergesellschaft des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

den Kaufmännischen<br />

Leiter Frank Hieke zum zweiten<br />

Geschäftsführer bestellt. Er wird künftig<br />

zusammen mit Geschäftsführerin<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />

das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gemeinsam<br />

vertreten. Gleichzeitig wurde<br />

die Leiterin des Medizinischen Servicecenters,<br />

Dr. med. Alexandra Weizel, zur<br />

Prokuristin ernannt.<br />

Sie wird<br />

in dieser neuen<br />

Führungs-Kompetenzzusammen<br />

mit der Geschäftsführerin<br />

oder dem Geschäftsführer die Gesellschaft<br />

im Innen- und Außenverhältnis<br />

vertreten. Norbert Herrmann wird<br />

die neue, junge Geschäftsführung<br />

unterstützen, sich jetzt aber vor allem<br />

wieder seinen übergeordneten Aufgaben<br />

in der Trägergesellschaft widmen<br />

können. Er beglückwünscht das neue<br />

Am Puls<br />

Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde<br />

www. sankt-katharinen-ffm.de<br />

Wechsel in der Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Neue Geschäftsführung,<br />

bekannte Gesichter<br />

Geschäftsführungs-Team<br />

und<br />

bittet die Mitarbeiter<br />

des Hauses um eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Für die Mitarbeiter sind die neuen Mitglieder<br />

der Geschäftsführung bekannte<br />

Gesichter, die sie aus ihrer bisherigen<br />

Tätigkeit heraus seit vielen Jahren kennen:<br />

Frank Hieke begann nach seinem<br />

Examen als staatlich geprüfter Betriebswirt<br />

an der Martin-Behaim-Schule in<br />

Darmstadt schon 1996 seine Karriere im<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, zunächst<br />

als Assistent der Geschäftsführung. Von<br />

2000 bis 2002 absolvierte er zudem eine<br />

Fortbildung „für Mitarbeiter in leitender<br />

Tätigkeit der Verwaltung an Katholischen<br />

Krankenhäusern“ in Freiburg. Ab 1.9.2002<br />

wurde er Kaufmännischer Leiter des<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, dem<br />

die Abteilungen Controlling, Finanz- und<br />

Rechnungswesen, Personal, Wirtschaft<br />

und die Technik unterstellt sind. Zudem<br />

war er ab diesem Zeitpunkt auch schon<br />

Vertreter der Geschäftsführung. In zahlreiche<br />

Projekte war Frank Hieke engagiert<br />

eingebunden. Dazu gehörte die<br />

Umsetzung der strukturellen Veränderungen<br />

in Folge der Landeskrankenhausplanung,<br />

die Bauplanung zu den großen<br />

Um- und Neubaumaßnahmen des OPund<br />

Funktionstraktes, zuletzt war es die


2<br />

Editorial<br />

Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

einige wissen es vielleicht schon, die Geschäftsführung des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

hat sich neu aufgestellt. Ich freue mich sehr über<br />

die gute Zusammenarbeit mit meinen jungen, sehr kompetenten Kollegen,<br />

die mit viel frischem Wind und Engagement ans Werk gehen. Lesen Sie<br />

mehr darüber in News ab Seite 1 und im Interview ab Seite 8.<br />

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei der Dr. Hans Messer Sozial Stiftung, die mit ihrer<br />

äußerst großzügigen Spende der Neurologie einen lang ersehnten Wunsch erfüllen konnte. Was<br />

die Patienten davon haben, wie es dazu kam und welche Rolle der Freundeskreis dabei gespielt<br />

hat, lesen Sie ab Seite 3.<br />

Im Akut-Thema geht es diesmal um die Pflege, auch hier gibt es hausinterne Veränderungen und<br />

interessante, neue Entwicklungen. Viele gute Kräfte sind hier am Werk, das ist spürbar, jedenfalls<br />

äußern sich die Patienten sehr positiv. Ab Seite 4 erfahren Sie die Einzelheiten! Die Urologie hat<br />

hoffnungsfrohe Neuigkeiten: Inkontinenz nach radikaler Prostataentfernung kann gestoppt werden<br />

– ohne Operation. Lesen Sie ab Seite 7 mehr darüber.<br />

Im Rahmen der Herzwochen veranstaltet die Kardiologie und das CVC am 10.11. <strong>2006</strong> ein Herzseminar,<br />

das Sie nicht verpassen sollten. Mehr dazu und einen Themenüberblick finden Sie ab<br />

Seite 12.<br />

Controlling ist ein Begriff den jeder kennt, doch was es damit auf sich hat, ist den wenigsten klar.<br />

Ab Seite 12 erhalten Sie Einblick in den Arbeitsbereich von Regina Hochgesand, die Zahlen lebendig<br />

und Informationen transparent macht – mit viel Schwung und Sachverstand! Wie die<br />

guten Ideen unserer Mitarbeiter ins Qualitätsmanagement einfließen, lesen Sie ab Seite 14. Wir<br />

sagen an der Stelle all denen danke, die das Ideenmanagement aktiv unterstützen – weiter so!<br />

Für die meisten Mitarbeiter ist sie eine „alte Bekannte“, für Patienten die Lösung aktueller Haarprobleme:<br />

Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger führt seit 35 Jahren ihren Salon im 5. Stock,<br />

mehr über diesen Service lesen Sie ab Seite 15.<br />

Was ist eigentlich pH-Metrie? Das erfahren Sie ab Seite 17. In dieser neuen Rubrik wollen wir<br />

immer mal wieder diagnostische Verfahren vorstellen, die vielleicht noch nicht jeder kennt.<br />

Die Vernissage des Freundeskreises (Seite 19) und die Konzerte im Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

(Seite 16) haben visuell und akustisch viel Freude in die Herzen der Menschen gebracht. Dank<br />

den Akteuren, die mit ihrer Kunst zu denen kommen, die nicht zu ihnen kommen können! Ein ganz<br />

besonders herzlicher Glückwunsch geht an den Vorsitzenden des Hospizvereins <strong>Sankt</strong> Katharina,<br />

Prof. Dr. Albrecht Encke, der mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde.<br />

In welch vielfältiger Weise er sich für Menschen einsetzt, lesen Sie auf Seite 18.<br />

Und noch eine Meldung am Schluss: der Pfennigbazar im Dominikanerkloster war wieder ein<br />

großer Erfolg, in Zahlen ausgedrückt € 100.240! Lesen Sie auf Seite 18, was heraus kommt, wenn<br />

viele gute Kräfte zusammen wirken!<br />

Freuen Sie sich auf einen farbenfrohen Herbst, das Weihnachtsfest und einen gesunden, friedvollen<br />

Jahreswechsel. Alles Gute, viel Glück und Segen wünscht Ihnen<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze<br />

Geschäftsführerin<br />

Vorbereitung zur Zertifizierung und die<br />

weitreichende Umstrukturierung im<br />

Zusammenhang mit dem neuen Abrechnungssystem<br />

DRG.<br />

Dr. med. Alexandra Weizel begann bereits<br />

1994 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

als AIP bei Prof. Dr. Hans-Joachim<br />

Gilfrich in der Inneren Medizin, wo sie –<br />

bis auf einige Monate in der Neurologie<br />

– bis 2002 als Assistenzärztin wirkte. Berufsbegleitend<br />

erwarb sie sich von 1995<br />

bis 1997 die Qualifikation zur „Fachwirtin<br />

für <strong>Krankenhaus</strong>- und Sozialmanagement“<br />

an der Kolping Fachhochschule.<br />

Ihre Assistenzarzttätigkeit in der Inneren<br />

Medizin reduzierte sie 1999 auf 50 %,<br />

um die anderen 50 % dem „Medizincontrolling“<br />

zu widmen, einer im Zuge der<br />

Umstellung auf DRG im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

neu geschaffenen<br />

Stelle. Ihre Kinder wurden 2001 und 2002<br />

geboren, ihren Facharzt für Innere Medizin<br />

erhielt sie fast zeitgleich im Juni<br />

2002. Nur wenige Monate später nutzte<br />

sie ein Stipendium der Stiftung Bildung<br />

im KKVD (Katholischer <strong>Krankenhaus</strong>verband<br />

Deutschlands) für eine weitere<br />

zweijährige betriebwirtschaftliche Weiterbildung<br />

„für leitende Mitarbeiter im<br />

kaufmännischen Bereich an katholischen<br />

Krankenhäusern“. Seit 2002 leitet<br />

sie das Medizinische Servicecenter,<br />

dem die Bereiche Medizincontrolling,<br />

EDV, stationäre und ambulante Abrechnung,<br />

Sozialdienst, Archiv und der Betriebsarzt<br />

unterstehen. Zahlreiche Projekte<br />

hat sie seitdem auf den Weg gebracht,<br />

darunter die Zertifizierung nach<br />

Pro cum Cert, Einführung der DRG’s 2003<br />

als Optionsmodell, zahlreiche Schulungen,<br />

monatliche Gespräche mit einzelnen<br />

Fachabteilungen, Gründung und Moderation<br />

eines Qualitätszirkels mit niedergelassenen<br />

Ärzten, Einführung der


Kostenträgerrechnung und vieles mehr.<br />

Froh über die junge, dynamische Unterstützung<br />

in der Geschäftsführung ist auch<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze.<br />

Die immer komplexere Verbindung medizinischer<br />

und betriebswirtschaftlicher<br />

Freundeskreis-News<br />

Petra Messer, Repräsentantin der Dr.<br />

Hans Messer Sozial Stiftung, machte am<br />

4.9.<strong>2006</strong> der Neurologie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

ein großzügiges Geschenk<br />

im Wert von rund € 26.000: Das<br />

papierlose EEG-Gerät „Neurofax EEG-9200“<br />

schreibt die abgeleiteten Gehirnströme<br />

nicht wie herkömmlich auf meterlanges<br />

Papier, sondern zeichnet sie elektronisch<br />

auf. So kann jeder behandelnde Arzt auf<br />

seinem Rechner das Ergebnis auswerten,<br />

wenn nötig sogar zeitgleich. Dabei<br />

kann er die Einstellungen variabel verändern,<br />

d.h. er kann sich unterschiedliche<br />

Verschaltungen ansehen, um zu einer<br />

schnellen und eindeutigen Diagnose zu<br />

gelangen. Nötig ist dies bei neurologischen<br />

Beschwerden wie Krampfanfällen,<br />

Epilepsie, bei Durchblutungsstörungen,<br />

Kopfschmerzen und Schwindel oder<br />

nach einem Schlaganfall. Chefarzt Dr.<br />

Peter Schneider bedankt sich herzlich,<br />

er hat sich dieses Gerät samt der leistungsfähigen<br />

neuesten Software für die<br />

Neurologie seit langem gewünscht, allein<br />

die Archivierung wäre Grund genug.<br />

„Ein aussagekräftiges EEG dauert etwa<br />

30 Minuten, eine Papierseite bildet etwa<br />

Einzelvorgänge zu einer optimalen Patientenversorgung,<br />

die wirtschaftlich<br />

tragfähig ist, bedingt eine enge Verzahnung<br />

der Bereiche, neues spezifisches<br />

Fachwissen und den Mut, Neuland zu<br />

beackern. Mit der Ernennung des neuen<br />

Dankeschön vom Freundeskreis und der Neurologie<br />

Dr. Hans Messer Sozial Stiftung<br />

spendet papierloses EEG-Gerät<br />

10 Sekunden ab, bisher mussten daher<br />

unglaubliche Papiermengen geschrieben,<br />

ausgewertet und archiviert werden“ betont<br />

er. Künftig wird dies Platz sparend<br />

auf einer CD möglich sein, zudem können<br />

die Ärzte schneller, umfassender<br />

und effizienter miteinander kommunizieren,<br />

Oberärztin Dr. Catherine Thomalske<br />

verfügt über entsprechend positive Erfahrung.<br />

In einer Live-Demonstration von<br />

MTA Dagmar Beckschäfer konnten sich<br />

die Spenderin Petra Messer, Geschäftsführerin<br />

Schwester<br />

M. Ludgera Stolze<br />

und Freundeskreis-<br />

Vorsitzender Gottfried<br />

Milde von<br />

der erweiterten<br />

Leistungsfähigkeit<br />

des neuen<br />

Elektroenzephalographen<br />

(EEG)<br />

überzeugen.<br />

Gottfried Milde<br />

hatte sich im Vorfeld<br />

mit diesem<br />

Spendenwunsch<br />

an die Dr. Hans<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

Geschäftsführungs-Teams wurde nicht<br />

nur den Erfordernissen der Zeit entsprochen,<br />

das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

ist damit auch für die Herausforderungen<br />

der Zukunft gut vorbereitet.<br />

(Siehe auch Interview auf Seite 8.)<br />

Messer Sozial Stiftung gewand, ermutigt<br />

durch die Verbundenheit von Dr. Hans<br />

Messer mit dem <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

die Jahre zurück geht: Von 1993<br />

bis zu seinem Tod 1997 war Dr. Hans Messer<br />

Beiratsvorsitzender der Gesellschaft<br />

der <strong>Katharinen</strong>schwestern, zudem war er<br />

als Patient hier im <strong>Krankenhaus</strong>. Der 1996<br />

gegründete Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

e.V., der sich mit<br />

ärztlichen Vorträgen, Ausstellungen und<br />

Konzerten bei Patienten und Freunden großer<br />

Beliebtheit erfreut, ging ebenfalls auf<br />

seine Initiative und Unterstützung zurück.<br />

Die Dr. Hans Messer Sozial Stiftung wurde<br />

2004 im Andenken an sein außerge-<br />

Freude auf allen Seiten: Ein Patient, der sich zur Demonstration des neuen papierlosen<br />

EEG-Gerätes zur Verfügung stellte, umringt von Chefarzt Dr. Peter Schneider, Freundeskreis-Vorsitzenden<br />

Gottfried Milde, der Spenderin Petra Messer, Geschäftsführerin<br />

Schwester Oberin M. Ludgera Stolze und MTA Dagmar Beckschäfer, die dieses neue<br />

Gerät perfekt beherrscht.<br />

3


4<br />

wöhnliches soziales Engagement von<br />

seiner Witwe Ria Messer gegründet, die<br />

sie zusammen mit ihrer Schwiegertochter<br />

Petra Messer verwaltet. Entsprechend<br />

ihrem Stiftungszweck unterstützt<br />

die Stiftung hauptsächlich Projekte Not<br />

leidender großer und kleiner Menschen<br />

im In- und Ausland, von krebskranken<br />

Akut<br />

Pflegemanagement im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Krankenpflege im Umbruch<br />

Pflegedienstleiter Stephan Bentz hat<br />

durch die Eingliederung der Geriatrie in<br />

2005 Verstärkung bekommen. Mit Wirkung<br />

vom 1.1.<strong>2006</strong> wurde Petra Enseroth<br />

(rechts) die Bereichsleitung Pflege übertragen,<br />

Cornelia Lejeune (links) hat die<br />

Bereichsleitung Pflege, sowie die PDL-<br />

Stellvertretung schon im März 2003 übernommen.<br />

Ein Dreigespann also, das sich<br />

sämtliche Aufgaben und Stations- Verantwortlichkeiten<br />

teilt und gegenseitig<br />

vertritt. Aus dem 8. Stock mit herrlichem<br />

Blick auf die Skyline von Mainhatten<br />

führen und organisieren sie rund 350<br />

Pflegedienstmitarbeiter auf 196 Planstellen<br />

in Voll- und Teilzeit, zuzüglich der rund<br />

40 Planstellen in den Funktionsdiensten.<br />

Petra Enseroth war zuvor Pflegedienstleiterin<br />

der Klinik für Geriatrie im Hufeland-Haus,<br />

die seit 1.1.2005 zum <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gehört. Aus<br />

Oberhessen stammend, begann sie 1983<br />

nach dem Abitur ihre Ausbildung zur<br />

Krankenschwester, die sie 1986 mit dem<br />

Staatsexamen abschloss. Bis 1991 wirkte<br />

sie im Kreiskrankenhaus Dillenburg in<br />

der Gynäkologie und Anästhesie, bevor<br />

sie ab 1992 ihre Fachweiterbildung zur<br />

Kindern in Frankfurt über den Aufbau<br />

einer Neugeborenen-Intensivstation in<br />

Vietnam, einer Grundschule in Gambia<br />

bis zur Hospizgemeinschaft Arche Noah.<br />

Wenngleich die Spende an die Neurologie<br />

nicht ganz in die Reihe dieser Projekte<br />

zu stellen ist, wirkt sie indirekt dennoch<br />

in ein Hilfsprojekt hinein: Das bis-<br />

Anästhesie- und Intensiv-Fachkrankenschwester<br />

absolvierte.<br />

1995 startete sie ihr Studium an<br />

der FH Bochum, das sie 1999 als<br />

Dipl. Pflegewissenschaftlerin FH<br />

abschloss. Parallel arbeitete sie auf der<br />

chirurgischen Intensivstation in Köln. 1999<br />

wechselte sie als Pflegedienstleiterin<br />

ins Hufeland-Haus, 2000 wurde ihr Kind<br />

geboren, seit Januar 2001 arbeitet sie in<br />

Teilzeit. Ihre Freizeit verbringt sie mit der<br />

Familie und mit lesen, die Ferien mit reisen<br />

und so oft es geht genießt sie in<br />

ihrem Schrebergarten die Nähe zur Natur.<br />

Cornelia Lejeune ist schon seit 2000 im<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, 1 1 /2 Jahre<br />

leitete sie die Intensivstation, später<br />

wurde sie als Assistentin der Pflegedienstleitung<br />

mit Projektarbeiten betraut.<br />

Parallel zu ihrer leitenden Pflegedienst-<br />

Funktion strebt sie seit 2004 an der F & U<br />

Akademie für Pflege- und Sozialmanagement<br />

in Heidelberg den Abschluss zur<br />

Pflegedienstleitung und den Sozialwirt<br />

im Gesundheitswesen an. Rund 11 Wochen<br />

im Jahr muss sie aufwenden, um<br />

die berufsbegleitende Weiterbildung zu<br />

durchlaufen. Die gebürtige Frankfurterin<br />

herige EEG-Gerät konnte zusammen mit<br />

weiteren Instrumenten des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

einer Ärzte-Initiative<br />

geschenkt werden, die für den Neuaufbau<br />

des Missions-Hospitals Diospi<br />

Suyana in Peru jede Art von Equipment<br />

dringend benötigt. www.diospi-suyana.org<br />

begann nach der Mittleren Reife zunächst<br />

die Krankenpflegeausbildung, 1984 hatte<br />

sie ihr Staatsexamen in der Tasche, seit<br />

1992 ist sie in leitender Funktion. 1994<br />

legte sie ihr Examen zur Intensiv- und<br />

Anästhesiepflege ab, 1997 absolvierte sie<br />

einen Stationsleitungskurs für die mittlere<br />

Führungsebene. Die leidenschaftliche<br />

Tennisspielerin engagiert sich erfolgreich<br />

im Mannschaftssport, neben Fitness<br />

ein gutes Sozialtraining für ihre<br />

leitenden Aufgaben, die sie seit 1990<br />

innehat. Überhaupt legt sie großen<br />

Sportsgeist vor, egal ob beim Wandern,<br />

Ski- oder Radfahren.<br />

Vorbildliches Pflegemanagement<br />

Stephan Bentz, seit 10 Jahren engagierter<br />

Pflegedienstleiter im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>, hat trotz Flankenschutz einen<br />

vollen Tag: neben übergeordneten<br />

Aufgaben als Mitglied des Hausvorstan-


des trägt er die Gesamtverantwortung<br />

für den Pflege- und Funktionsdienst. Er<br />

leitet die Stabsstellen, die im Zuge wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse in der Pflege<br />

im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

etabliert wurden. Alle drei sind Experten<br />

ihres Fachs, die ihren Kollegen theoretisch<br />

und praktisch aktuelles Wissen<br />

weitergeben und in akuten Situationen<br />

auch für betroffene Patienten da sind.<br />

Für die „Innerbetriebliche Fortbildung“<br />

ist seit Sommer 1997 Petra Klee (Mitte)<br />

zuständig, Sabine Pfeffer (rechts) ist<br />

Pflegeexpertin für chronische Wunden<br />

und leitet seit Mai 2003 das „Wundmanagement“.<br />

Ivett Palotai (links) ist Pflegefachberaterin<br />

für enterale Ernährung<br />

und seit Januar <strong>2006</strong> jüngstes Mitglied<br />

des Expertenteams. Alle sechs Mitarbeiter<br />

des Pflegemanagements fühlen sich<br />

vor allem der Qualität verpflichtet, deren<br />

Sicherung in Krankenhäusern seit der<br />

Gesundheitsreform 2000 vorgeschrieben<br />

ist und die seit der Zertifizierung des<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es auch<br />

Brief und Siegel hat.<br />

Expertenwissen und<br />

Qualitätsstandards<br />

Natürlich wurde auch früher schon professionell<br />

und hingebungsvoll gepflegt,<br />

doch heute gibt es gleich bleibende,<br />

nachvollziehbare Pflegestandards, Standards,<br />

die festgeschrieben sind, unabhängig<br />

von Personen oder Befindlichkei-<br />

ten. So kann die Qualität erhöht und die<br />

Pflege effektiver gestaltet werden. Durch<br />

die neuen Pflegestudiengänge und den<br />

daraus resultierenden wissenschaftlichen<br />

Pflegestudien ist in den<br />

letzten Jahren das Erfahrungswissen<br />

der Pflegekräfte<br />

zu anspruchsvollem<br />

Expertenwissen herangereift.<br />

Aktuell verfügen fünf<br />

Pflegebereiche über einen<br />

wissenschaftlichen Expertenstandard:<br />

Sturz, Dekubitus,<br />

Schmerz, Harnkontinenz<br />

und Pflegeüberleitung. Am Beispiel<br />

von Dekubitus, dem gefürchteten Wundliegen<br />

bewegungseingeschränkter Patienten,<br />

lässt sich die veränderte Pflege<br />

am besten erläutern: Die frühere Wundbehandlung<br />

mit „Eis und Föhn“, d.h. die<br />

Behandlung der wunden Stellen mit Kälte<br />

und Wärme, musste neuen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen weichen und<br />

wird inzwischen als kontraproduktiv verworfen.<br />

Stattdessen kommt der Prophylaxe<br />

eine größere Bedeutung zu, die von<br />

der Lagerung des Patienten über seine<br />

Hautpflege bis hin zur Ernährung eine<br />

bedeutende Rolle spielt.<br />

Leistungstransparenz und<br />

Erfolgskontrolle<br />

Spätestens seit Einführung des DRG-Abrechnungssystems<br />

macht<br />

betriebswirtschaftliches<br />

Denken und Handeln auch<br />

bei der Pflege nicht halt.<br />

Für strukturiertes Vorgehen<br />

gilt die Formel „Plan-<br />

Do-Check-Act“, die am<br />

Beispiel „Wundmanagement“<br />

folgendes bedeutet:<br />

Die Wunde wird von der<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

Wundexpertin begutachtet und fotografiert,<br />

die Therapie wird festgelegt, durchgeführt,<br />

überprüft und ggf. verändert –<br />

bis zur erfolgreichen Heilung. Auch die<br />

pflegerischen „Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens“<br />

(ATL) folgen keiner Routine.<br />

Der Patient soll so<br />

selbstständig wie möglich<br />

bleiben, lautet die Zielvorgabe.<br />

So werden zunächst<br />

individuelle Handlungs-<br />

Ressourcen und Defizite<br />

ermittelt, die Basis der<br />

Pflegeplanung sind. Dann kann der Pflegeprozess<br />

beginnen, ganz bedürfnisorientiert<br />

und individuell abgestimmt auf<br />

den Patienten. Dieses Pflegemodell von<br />

Nancy Rooper ist auch in der Krankenpflege-Ausbildung<br />

an der angegliederten<br />

Regina-Protmann-Schule verbindliche<br />

Grundlage.<br />

Aussagefähige<br />

Patientendokumentation<br />

Die Transparenz der Qualität und die<br />

Nachvollziehbarkeit von Behandlungen<br />

muss für den medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen genauestens dokumentiert<br />

werden. Für vieles gibt es Kennzahlen<br />

der hessischen Gesellschaft für<br />

Qualitätssicherung. So hat sich die Patientendokumentation<br />

von den Grund-<br />

Eckdaten wie Fieberkurve<br />

und Blutdruck stufenweise<br />

zu einem präzisen, aussagefähigen<br />

Patientenprofil<br />

entwickelt, wobei der Datenschutz<br />

hier selbstverständlich<br />

gewährleistet<br />

ist. Dass Pflegedienstmitarbeiter<br />

inzwischen zwei<br />

ihrer acht Dienststunden<br />

5


6<br />

mit Administration und Dokumentation<br />

beschäftigt sind, ist nicht nur im Rahmen<br />

der Qualitätssicherung nötig, es dient<br />

vor allem dem Schutz des Patienten und<br />

macht die Leistungen der Grund- und<br />

Behandlungspflege transparent. Denn<br />

der Schweregrad der pflegerischen Leistung<br />

ist je nach Patient, seiner Erkrankung<br />

und Behandlung sehr verschieden.<br />

Bessere Pflege garantiert?<br />

Und was hat der Patient im Krankheitsfall<br />

von all den Veränderungen? Eine<br />

bessere Pflege? Vor dem Hintergrund<br />

knapper Kassen, Zeit- und Budgetbegrenzungen,<br />

die der Gesetzgeber mit dem<br />

DRG Verfahren zugunsten stabiler Beiträge<br />

eingeführt hat, „ist<br />

die Pflege äußerst effizient“<br />

betont Cornelia Lejeune.<br />

„Die Patienten werden<br />

z.B. nach operativen<br />

Eingriffen, Schlaganfällen<br />

und anderen akuten Ereignissen<br />

schneller und effektiver<br />

mobilisiert. Das<br />

Expertenwissen greift, die<br />

Pflege arbeitet zielgerichtet und rehabilitativ“<br />

ergänzt Petra Enseroth. Auch die<br />

juristische Absicherung ist leider heutzutage<br />

nicht unerheblich, etwa bei der<br />

Frage „Wo ist der Dekubitus entstanden?“.<br />

Die exakte, fotografisch belegte<br />

Dokumentation hat in Rechtsstreitigkeiten<br />

mit nachfolgenden Pflegeeinrichtungen<br />

eindeutige Aussagekraft. Durch die<br />

verkürzte Verweildauer hat auch die<br />

Pflegeüberleitung eine größere Bedeutung<br />

gewonnen. Schon bei der Aufnahme<br />

wird über die Modalitäten der Entlassung<br />

gesprochen. Ärzte, Pflegedienstmitarbeiter<br />

und Sozialdienst suchen gemeinsam<br />

nach Alternativen wie Reha,<br />

Kurzzeitpflege oder Heimplatz,<br />

wenn die Entlassung<br />

ins häusliche Umfeld nach<br />

der Akutbehandlung (noch)<br />

nicht möglich ist. Auf der<br />

Grundlage des nationalen<br />

Expertenstandards werden<br />

mittels „Pflegeüberleitungsbogen“<br />

wichtige pflegerische<br />

Informationen an die<br />

weiter betreuende Pflegeeinrichtung<br />

schriftlich übermittelt.<br />

Ein Quäntchen mehr<br />

Wo bleibt bei so viel Expertenwissen und<br />

Qualitätsstandard die Freiheit, als konfessionelles<br />

<strong>Krankenhaus</strong> sein Leitbild<br />

im Alltag auch praktisch<br />

umzusetzen? „Das fängt<br />

schon bei der Bewerbung<br />

an. Wir beobachten, dass<br />

sich bei uns Pflegekräfte<br />

bewerben, die denselben<br />

Idealen folgen.“ erläutert<br />

Pflegedienstleiter Stephan<br />

Bentz. „Wir legen größtes<br />

Augenmerk auf Freundlichkeit,<br />

das christliche Menschenbild<br />

steht im Mittelpunkt unseres täglichen<br />

Handelns. Trotz enger Zeitplanung versuchen<br />

wir, das Quäntchen mehr an Zuwendung<br />

zu geben, das kranken Menschen<br />

hilft.“ Und: „Wir leben die Dienstgemeinschaft,<br />

nehmen auch unter uns<br />

Kollegen persönliche Belange wichtig<br />

und helfen uns gegenseitig. Das wirkt sich<br />

indirekt auch auf unsere Patienten aus.“<br />

Neues Einarbeitungskonzept<br />

Diesen Teamgeist spüren auch neue<br />

Mitarbeiter hautnah. Cornelia Lejeune<br />

hat im Rahmen der Zertifizierung und ih-<br />

rer Hausarbeit ein neues<br />

Einarbeitungskonzept erarbeitet.<br />

Seit Februar<br />

<strong>2006</strong> wird es im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

praktisch umgesetzt. Als<br />

Instrument zur Qualitätssicherung<br />

dient es der<br />

umfassenden Einarbeitung<br />

und schnellen Integration<br />

ins Pflegeteam. Begleitet von einem<br />

Paten/Mentor, der während der<br />

ganzen Einarbeitungszeit mit Rat und Tat<br />

zur Seite steht, sollen dem neuen Mitarbeiter<br />

mittels Teilzielen Sicherheit und<br />

Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Viele<br />

erreichte Teilziele führen – mit zunehmender<br />

Verantwortlichkeit – nach 6 Monaten<br />

Probezeit zum großen Ziel: schnell,<br />

strukturiert, nachweisbar und effizient<br />

eingearbeitet und damit vollwertiges<br />

Teammitglied zu sein. Informationsmappen,<br />

Einführungs-, Zwischen- und Abschlussgespräche,<br />

kollegiale Unterstützung<br />

und „learning by doing“ beschleunigen<br />

und vertiefen den gesamten Einarbeitungs-Prozess.<br />

Zwar fließen individuelle<br />

Qualifikation und Erfahrung mit ein,<br />

doch ein „Einschwingen“ auf geltende<br />

Qualitätsstandards und Gepflogenheiten<br />

des Hauses sind unerlässlich. Mit systematischen<br />

Checklisten, die in rund 150<br />

Kriterien alles Wissenswerte beinhalten,<br />

ist eine lückenlose Information gewährleistet,<br />

die in jedem Schritt sogar mit Datum<br />

und Unterschrift besiegelt wird.<br />

Dass auch die Wünsche, Ziele und Ängste<br />

der neuen Mitarbeiter Gehör finden,<br />

macht den Prozess konstruktiv und erfolgreich.<br />

Doch über allem steht das wichtigste<br />

Motiv: die Patientensicherheit und<br />

die Patientenzufriedenheit!<br />

Weitere Informationen: Pflegedienstleitung<br />

Tel. 069-4603-6280, 6281 oder 6331


So sehen das unsere Patienten (Originalzitate)<br />

„Mein vollstes Lob gilt den Ärzten und den<br />

Schwestern der Station 4 B. Ich habe mich noch<br />

nie so gut betreut gefühlt“<br />

„Danke, es war alles zur besten Zufriedenheit.<br />

Super tolle Pfleger haben Sie hier“<br />

„Das freundlichste Personal, das ich bisher je erlebt<br />

habe. Riesiges Lob! Tolle Behandlung von<br />

Schwester Andrea und Pfleger Frank!“<br />

Urologie<br />

Es ist ein Gemisch aus Hyaluronsäure,<br />

die man von der Faltenunterspritzung<br />

her kennt, und dem Polysaccharid Dextranomer,<br />

das seit Jahren in der Behandlung<br />

von Wunden und Geschwüren benutzt<br />

wird. Diese erprobten Substanzen<br />

wurden zu einer hilfreichen Erfindung<br />

verkettet, die unter dem Namen „Deflux“<br />

geschützt ist und injiziert wird, um männliche<br />

Inkontinenz nach radikaler Prostataentfernung<br />

zu stoppen. Dieser „Füllstoff“<br />

wird mit einer Spritze durch die Harnröhre<br />

hindurch unter endoskopischen<br />

Sichtbedingungen in den ringförmigen<br />

Blasen-Schließmuskel eingebracht und<br />

hilft dort, den unwillkürlichen Urinfluss<br />

zu stoppen. Die NASHA/Dx-Hyaluronsäure<br />

(Non-Animal Stabilised Hyaluronic<br />

Acid/Dextranomer) ist übrigens der Hyaluronsäure<br />

im menschlichen Körper sehr<br />

ähnlich und wird daher gut vertragen.<br />

Aus diesem Grund baut sich Deflux auch<br />

Minimalinvasive Hilfe nach radikaler Prostataentfernung<br />

Unterspritzung stoppt Inkontinenz<br />

Zystoskop<br />

Blasen-<br />

Schließmuskel<br />

NASHA/Dx<br />

Gel<br />

Blase<br />

„Die Schwestern auf Station und im ganzen<br />

<strong>Krankenhaus</strong> sind wirklich alle ganz liebenswerte<br />

Kräfte mit viel Geduld und Fürsorge – und vor<br />

allem freundlich!! PS Die Ärzte natürlich auch.“<br />

„Ich bin mit dem Service und dem Personal sehr<br />

zufrieden. Man fühlt sich als Mensch behandelt!<br />

Das Pflegepersonal ist sehr aufmerksam und<br />

hilfsbereit.“<br />

im Laufe der Zeit wieder ab, dennoch<br />

kann man mit einem Erfolg rechnen, der<br />

mehrere Jahre hält.<br />

Größter Erfolg<br />

bei geringer Inkontinenz<br />

Im Oktober 2005 hat Dr. Uta Scheerbaum<br />

die erste endoskopische Harnleiter-<br />

Unterspritzung mit Deflux im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

durchgeführt an<br />

einem Patienten mit einer leichten Inkontinenz<br />

nach radikaler Prostataentfernung.<br />

Der Eingriff dauert nur 15 Minuten.<br />

Allerdings ist eine konsequente Diagnostik<br />

vor und nach der Unterspritzung<br />

nötig, was einen kurzen stationären Aufenthalt<br />

notwendig macht. Diese Diagnostik<br />

beinhaltet eine Urethrozystoskopie<br />

(Endoskopische Untersuchung der Harnröhre<br />

und Harnblase) zur Beurteilung<br />

des Schließmuskels, eine Sonographie<br />

der Nieren zum Nachweis von Komplikationen<br />

wie Abfluss-Störungen und eine<br />

Blasendruckmessung, um die Form der<br />

Inkontinenz zu prüfen. „Diese minimalinvasive<br />

Behandlung wird bei leichten<br />

Formen der Inkontinenz eingesetzt und<br />

rechtfertigt auf jeden Fall einen Therapieversuch“<br />

betont Dr. med. Uta Scheerbaum,<br />

Fachärztin für Urologie am <strong>Sankt</strong><br />

„Ich möchte hiermit ein großes Lob an die Krankenschwestern<br />

der Station 2 B aussprechen. Alle waren<br />

immer sehr nett, zuvorkommend und sehr kompetent.<br />

Mit ihrer Freundlichkeit machen sie einen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt wesentlich angenehmer.“<br />

„Ärzte und Schwestern leisten sehr gute Arbeit.<br />

Ein dickes Lob und weiter so!“<br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, die inzwischen<br />

mehr als 40 Patienten therapiert hat.<br />

Deflux-Injektion<br />

kann Operation ersetzen<br />

Belastungsinkontinenz ist eine gefürchtete<br />

Begleiterscheinung nach einer radikalen<br />

Prostataentfernung. Bis vor wenigen<br />

Jahren konnte diese unerwünschte<br />

Nebenwirkung nur durch die Implantation<br />

eines alloplastischen Sphinkter<br />

(künstlicher Schließmuskel) behoben<br />

werden. Vor allem bei gering ausgeprägter<br />

Inkontinenz war die Entscheidung zu<br />

dieser Operation schwer. Auch bei Harn-<br />

Rückfluss-Störungen (Vesikourethaler<br />

Reflux VUR) wird diese Methode wirksam<br />

eingesetzt. Die Deflux-Unterspritzung<br />

wurde 1998 in Europa und 2001 in<br />

den USA zugelassen und in zahlreichen<br />

Studien getestet. Die Erfolgsrate wird<br />

mit 70% - 80% angegeben, Komplikationen<br />

sind eher selten, es werden keine<br />

Immun- oder Fremdkörperreaktionen<br />

ausgelöst, es „wandert“ auch nichts in<br />

umliegendes Gewebe hinein. In manchen<br />

Fällen allerdings muss für das angestrebte<br />

Ergebnis der Eingriff wiederholt<br />

werden.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

zur Harninkontinenz-Sprechstunde: Tel.<br />

069-4603-1261 oder 1271<br />

7


8<br />

Interview<br />

…mit der neuen Geschäftsführung<br />

Das Führungsteam des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

ist seit 1.8.<strong>2006</strong> neu aufgestellt.<br />

Mit der Ernennung des Kaufmännischen<br />

Leiters Frank Hieke zum Geschäftsführer<br />

und der Leiterin des<br />

Medizinischen Servicecenters<br />

Dr. Alexandra Weizel zur Prokuristin<br />

hat Geschäftsführerin<br />

Schwester Oberin M. Ludgera<br />

Stolze nicht nur Unterstützung<br />

aus der nächsten Generation<br />

bekommen, die Geschäftsführung<br />

hat durch eine enge Verzahnung von Medizin und Betriebswirtschaft auch eine neue Ausrichtung erhalten. Zusammen<br />

mit dem Ärztlichen Direktor Privatdozent Dr. Fouad Leheta und dem Pflegedienstleiter Stephan Bentz wirken an der Spitze des<br />

nach KTQ und Pro CumCert zertifizierten Frankfurter <strong>Krankenhaus</strong>es hochkompetente, erfahrene und engagierte Spezialisten aus<br />

allen wichtigen Bereichen jetzt gemeinsam im Team.<br />

Zunächst herzlichen Glückwunsch an<br />

Sie beide! Können Sie schon sagen,<br />

was sich seit dem 1. August für Sie in<br />

der täglichen Arbeit geändert hat?<br />

Hieke: Vom Grundsatz her hat sich in der<br />

täglichen Arbeit wenig verändert, verstärkt<br />

hat sich, dass man noch mehr im<br />

Team agiert, dass man zusammenarbeitet,<br />

die Dinge bespricht, nicht nur im Kreise<br />

der Geschäftsführung, sondern auch im<br />

Hausvorstand, also mit der Ärztlichen Direktion<br />

und der Pflegedienstleitung.<br />

Dr. Weizel: Wir drei treffen uns jetzt täglich<br />

am Morgen, um uns abzustimmen: was lief<br />

am Vortrag, was läuft heute, wer kümmert<br />

sich um was! Das gibt eine gewisse Struktur<br />

und ist für mich sehr schön, weil ich<br />

jetzt über ganz viele Dinge strukturiert informiert<br />

werde und wir uns gleich darüber<br />

austauschen können. Das läuft sehr gut!<br />

Herr Hieke, die kaufmännischen Belange<br />

spielen in den Krankenhäusern spätestens<br />

seit dem Sparkurs im Gesund-<br />

heitswesen eine große Rolle. Ist aus der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>-Verwaltung inzwischen<br />

ein betriebswirtschaftlich geführtes<br />

<strong>Krankenhaus</strong>management geworden?<br />

Dokumentiert sich diese Entwicklung in<br />

Ihrer Ernennung zum Geschäftsführer?<br />

Ich denke, wir drei haben uns gemeinsam<br />

die Aufgabe gestellt, das <strong>Krankenhaus</strong>-Management<br />

weiter zu verbessern.<br />

Wir hatten schon sehr gute Ansätze,<br />

die wir ausbauen wollen, Defizite<br />

werden wir ausmerzen, Lücken schließen.<br />

Wir sind auf dem besten Weg dahin, uns<br />

zu einem betriebswirtschaftlichen <strong>Krankenhaus</strong>management<br />

zu entwickeln. Der<br />

Begriff „Verwaltung“ kommt aus der Vergangenheit,<br />

der Zeit der Verwaltungsdirektoren,<br />

dem damaligen Entgeltsystem,<br />

wo die Gelder „verwaltet“ werden mussten.<br />

Inzwischen herrscht ja in allen Abteilungen<br />

und Bereichen das Leistungsprinzip,<br />

das aktuelle Abrechnungssystem<br />

fordert das. Der unternehmerische Aspekt<br />

kommt damit immer mehr zum tragen.<br />

Frau Dr. Weizel, Sie haben gleich zwei<br />

berufliche Talente: medizinisches und<br />

betriebswirtschaftliches! Konnten Sie<br />

schon frühzeitig voraussehen, dass diese<br />

Kopplung eines Tages unerlässlich<br />

sein wird für die Abrechnung nach DRG<br />

und die Sicherungen der wirtschaftlichen<br />

Grundlagen eines <strong>Krankenhaus</strong>es?<br />

Voraussehen: Nein! Ich habe das Glück<br />

gehabt, dass mich Betriebswirtschaft<br />

immer interessiert hat. Ich bin extrem<br />

neugierig und stelle meine Neugier dann<br />

auch gerne auf den Boden fundierter Erkenntnisse.<br />

Das Zweitstudium war dennoch<br />

Zufall, eine Freundin von mir, die Betriebswirtin<br />

ist, wollte das gerne machen<br />

und fragte mich, ob ich dabei bin. Ich habe<br />

für meinen Chef immer schon die verwaltungstechnischen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Aufgaben erledigt, einfach, weil ich<br />

dafür ein Händchen habe und es mir Spaß<br />

macht. Aber dass sich das jetzt so für<br />

mich entwickelt, war nicht vorhersehbar.


Kurz-Vita: Frank Hieke wurde 1969 in Groß-<br />

Gerau geboren, wo er auch seine Kindheit,<br />

Schul- und Jugendzeit verbrachte. Nach dem<br />

Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung<br />

zum Industriekaufmann, bevor er 1992<br />

sein BWL-Studium begann, das er mit dem<br />

„staatlich geprüften Betriebwirt“ abschloss.<br />

Als Assistent der Geschäftsführung begann<br />

er 1996 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Nach seiner zweijährigen Fortbildung für Mitarbeiter<br />

in leitender Tätigkeit an katholischen<br />

Krankenhäusern in Freiburg wurde er 2002<br />

zum Kaufmännischen Leiter ernannt, seit 1.8.<br />

ist er Geschäftsführer. Frank Hieke wohnt in<br />

Büttelborn, er ist ledig und treibt gerne Sport.<br />

Beim jährlichen JP Morgan Chase-Lauf ist er<br />

immer mit dabei! Freie Zeit verbringt er gerne<br />

mit lesen und reisen.<br />

Nachdem in den letzten Jahren auch im<br />

Bereich der Krankenhäuser von Zusammenschlüssen,<br />

Fusionen und Übernahmen<br />

die Rede war, sieht man inzwischen<br />

auch wieder die Chancen kleinerer<br />

Krankenhäuser. Wo sehen Sie die<br />

Chancen des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

mit seinen rund 350 Betten?<br />

Hieke: Im Moment findet eine Art Konsolidierung<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>marktes statt,<br />

der man sich in Ballungsräumen wie Frankfurt/Rheinmaingebiet<br />

besonders stellen<br />

muss. Das <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

hat ein sehr interessantes Leistungsspektrum<br />

und hebt sich mit der Neurologie,<br />

Geriatrie, Urologie, den verschiedenen<br />

Schwerpunkten in der Chirurgie –<br />

besonders zu erwähnen die Neurochirurgie<br />

–, der invasiven Kardiologie, Intensivmedizin,<br />

Infektiologie und der interventionellen<br />

Endoskopie von anderen<br />

Krankenhäusern ab. Bezüglich der Größe<br />

muss man sagen: es ist ein überschaubares<br />

<strong>Krankenhaus</strong>, es sind kurze Wege,<br />

es ist noch persönlich, man kann viele<br />

Informationen auf dem direkten Weg erhalten,<br />

die bauliche, organisatorische<br />

Struktur ist gut, das sind alles Pluspunkte.<br />

Unser Haus hat neben den Großkonzernen<br />

durchaus einen guten Stand.<br />

Dr. Weizel: Ich denke, dass die Patienten<br />

zunehmend auch das Konfessionelle wertschätzen.<br />

Wir hören oft von Patienten,<br />

dass große Häuser oder Ketten die Patienten<br />

als Nummern sehen. Über die konfessionelle<br />

Prägung können wir deutlich<br />

besser auf die Patienten eingehen, was<br />

ja im ganzen Gesundheitswesen immer<br />

weniger wird. Das halte ich für eine ganz<br />

große Chance, uns auch abzugrenzen von<br />

all denen, die rein profitorientiert arbeiten.<br />

Wir wollen am Patienten ja nicht verdienen,<br />

wir wollen die Kosten decken, die nötigen<br />

Mittel zur Erhaltung und Weiterentwicklung<br />

erwirtschaften und mehr nicht.<br />

Was sind die Herausforderungen der<br />

Zukunft?<br />

Hieke: Es gibt die Herausforderungen<br />

des Alltags, wo man weiter an der wirtschaftlichen<br />

Situation des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

arbeiten muss, den allgemeinen und<br />

gesetzlichen Belangen wie die Umsetzung<br />

des EuGH-Urteils, neue Arbeitsbedingungen,<br />

die Weiterentwicklung der<br />

Entgeltsysteme, Pflichtabgaben und Mehrwertsteuererhöhung<br />

im nächsten Jahr,<br />

nicht zu vergessen die neuen medizinischen<br />

Herausforderungen. Aber auch<br />

strukturell muss man weiterarbeiten, z.B.<br />

am Leistungsspektrum des <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

man muss die Stärken herausarbeiten<br />

und weiter ausbauen. Und auch an<br />

der baulichen Substanz muss weiter gearbeitet<br />

werden, damit wir attraktiv bleiben<br />

für die Patienten und wettbewerbsfähig.<br />

Wir haben schon eine ganze Reihe<br />

von Kooperationen mit niedergelassenen<br />

Praxen oder anderen Krankenhäusern<br />

wie z.B. die Krankenpflegeschule. Auch<br />

das ist ein wichtiger Punkt in der Zukunft,<br />

9<br />

offen zu sein für weitere Kooperationen<br />

in den verschiedensten Bereichen.<br />

Dr. Weizel: Hier müssen wir auch bereit<br />

sein, neue Wege zu gehen. Die Politik hat<br />

in den letzten 10 Jahren so viel umgewälzt,<br />

womit keiner gerechnet hätte. Das<br />

ist ein ständiger Wandel, es kommen<br />

neue Gesetze, man muss wach bleiben<br />

und schauen, wo geht’s hin, damit wir<br />

nicht den Zug verpassen.<br />

Kurz-Vita: Dr. med. Alexandra Weizel wurde<br />

1968 in Oakland/Californien geboren. Ihre<br />

Schulzeit verbrachte sie in Heidelberg, wo sie<br />

1987 nach dem Abitur auch ihr Studium der<br />

Humanmedizin begann. Famulaturen und<br />

praktisches Jahr führten sie nach Wellington/Neuseeland,<br />

nach Luzern/Schweiz, nach<br />

München und Mannheim. 1993 erhielt sie ihre<br />

Approbation. 1994 erwarb sie ihren Doktortitel.<br />

Im gleichen Jahr begann sie im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

wo sie bis zu ihrem<br />

Facharzt für Innere Medizin 2002 als Assistenzärztin<br />

wirkte. Ab 1999 war sie bereits mit<br />

50 % fürs Medizincontrolling zuständig, einer<br />

neuen Stelle, für die sie aufgrund ihres berufsbegleitenden<br />

Studiums von 1995 bis 1997<br />

zur „Fachwirtin für <strong>Krankenhaus</strong>- und Sozialmanagement“<br />

über ideale Qualifikationen<br />

verfügte. Von 2003 bis 2004 nutzte sie ein Stipendium<br />

der Stiftung Bildung im Katholischen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>verband Deutschland KKVD für<br />

einen Kurs für Mitarbeiter in leitender kaufmännischer<br />

Tätigkeit an katholischen Krankenhäusern.<br />

Zudem ist Dr. Alexandra Weizel<br />

freiberufliche Gutachterin beim Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen und Moderatorin<br />

für Qualitätszirkel der KV Hessen, sie<br />

verfügt über zahlreiche Zusatzqualifikationen<br />

wie Ärztliches Qualitätsmanagement, Notfallmedizin,<br />

Strahlenschutz, Notfallvertretungsdienst<br />

und Betriebsmedizin. Im Ehrenamt ist<br />

sie Ärztliche Leiterin und Notärztin der Malteser<br />

Mittelhessen. 2002 wurde ihr die Leitung<br />

des Medizinischen Servicecenters übertragen,<br />

am 1.8.<strong>2006</strong> erhielt sie Prokura. Dr. Alexandra<br />

Weizel lebt in Frankfurt, sie ist verheiratet,<br />

2001 wurde ihre Tochter, 2002 ihr Sohn<br />

geboren. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten<br />

mit ihrer Familie und mit lesen.


10<br />

Was könnte so ein neuer Weg sein?<br />

Dr. Weizel: Es gibt ja immer mehr Versorgungsformen,<br />

die übergreifend ambulantstationär<br />

sind. Die Entwicklungen muss<br />

man beobachten. Man kann sich nicht<br />

darauf verlassen, mit seinen 350 Betten<br />

in 10 Jahren noch im Landeskrankenhausplan<br />

zu stehen. Stationäre, teilstationäre,<br />

ambulante Behandlungen oder auch das<br />

Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina in diesem Haus<br />

für Schwerkranke in der letzten Phase<br />

des Lebens - vielleicht ergibt sich für uns<br />

etwas im palliativmedizinischen Bereich.<br />

Man muss einfach schauen, wo es einen<br />

Bedarf gibt, der nicht gedeckt ist.<br />

Scheitern diese übergreifenden Versorgungen<br />

nicht an den Vorschriften und<br />

Bedingungen der Kostenträger?<br />

Dr. Weizel: Das wird immer weicher. Da<br />

hat sich schon viel verändert und es wird<br />

noch viel passieren, z.B. Krankenhäuser<br />

nehmen Praxen herein oder kaufen Kassenarztsitze<br />

auf, das geht überhaupt erst<br />

seit eineinhalb Jahren. Vor fünf Jahren<br />

hätte man diese Ideen noch ins Reich<br />

der Fabeln verbannt. Es werden Praxisketten<br />

gebildet, man kann eine Praxis<br />

kaufen und mit einer anderen Praxis einige<br />

Dörfer weiter eine Gemeinschaft haben.<br />

Das sind alles Entwicklungen, auf die<br />

wir als <strong>Krankenhaus</strong> reagieren müssen.<br />

Was wird sich unter Ihrer Führung im<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> verändern?<br />

Hieke: Im Wesentlichen die Zusammenarbeit.<br />

Da, wo wir in der Vergangenheit<br />

Defizite hatten – in der Kommunikation<br />

mit den einzelnen Abteilungen und Bereichen<br />

– wollen wir es zukünftig besser<br />

machen. Deshalb auch die täglichen<br />

Runden, wo wir versuchen, die Dinge<br />

schnell, gebündelt und unbürokratisch<br />

zu bearbeiten. Das drückt sich auch in<br />

unserer neuen Konstruktion aus, deshalb<br />

ist ja Frau Dr. Weizel in der Leitung<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es, damit auch die medizinische<br />

Schiene eingebunden ist. So<br />

können wir auch eine Arbeitsteilung<br />

schaffen, die Last verteilt sich auf verschiedene<br />

Schultern und kann damit<br />

schneller, effizienter und professioneller<br />

umgesetzt werden.<br />

Dr. Weizel: Wir möchten auch mehr<br />

Transparenz, als bisher. Wir haben uns vorgenommen,<br />

mehr im Haus präsent zu sein,<br />

um Dinge direkt aufzunehmen und nicht nur<br />

in der Kommunikation mit den Chefs und<br />

Oberärzten. Wir haben auch überlegt, dass<br />

wir eine strukturierte Mitarbeiter-Fragen-<br />

Runde machen, wo erlebbar wird „die<br />

sind greifbar“ und nicht „die da drüben<br />

in der Verwaltung“. Wir wollen klar machen,<br />

dass wir Teil eines Ganzen sind.<br />

In welcher Weise wirken Geschäftsführung,<br />

Ärztlicher Direktor und die Gesellschaft<br />

der <strong>Katharinen</strong>schwestern<br />

zusammen? Wie teilen Sie sich im praktischen<br />

Alltag die Aufgaben mit Geschäftsführerin<br />

Schwester Oberin M.<br />

Ludgera Stolze?<br />

Hieke: Vom Grundsatz her haben wir vor,<br />

eine Art Dreiteilung vorzunehmen, wobei<br />

der ärztliche und patientennahe Bereich<br />

zum Aufgabenfeld von Frau Dr. Weizel<br />

gehört, die Schule, Seelsorge und Pflege<br />

zum Bereich von Schwester Oberin und<br />

der Verwaltungsbereich in meine Zuständigkeit.<br />

So kann jeder seine Kompetenzen<br />

einbringen, darüber hinaus tauschen<br />

wir uns über Wichtiges – wie schon erwähnt<br />

– täglich aus.<br />

Dr. Weizel: Und mit der Gesellschaft der<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern: Herr Herrmann<br />

als Geschäftsführer wird von uns informiert,<br />

wie das bei allen Häusern des Trägers<br />

üblich ist, er steht auch immer mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Es ist extrem angenehm,<br />

auf seine Erfahrung zurückgreifen<br />

zu können, aber er wird sich um unser<br />

Tagesgeschäft nicht mehr kümmern, das<br />

wollen wir auch nicht.<br />

Sr. Oberin: Rein formal gibt es eine Geschäftsordnung<br />

für die Geschäftsführung,<br />

wo festgelegt ist, welche Fragen zwingend<br />

mit der Geschäftsführung der Gesellschaft<br />

der <strong>Katharinen</strong>schwestern abgestimmt<br />

werden müssen. Auf der anderen<br />

Seite gibt es Entscheidungen von<br />

nachhaltiger Bedeutung wie z.B. die Einstellung<br />

eines neuen Chefarztes, eine<br />

Entscheidung, die 20 bis 30 Jahre Auswirkung<br />

hat. Da sind wir froh, wenn wir<br />

nach einer Vorauswahl die Unterstützung<br />

der Gesellschaft haben. Bei allem,<br />

was weit reichende Bedeutung hat und<br />

nachhaltig wirkt, wird der Geschäftsführer<br />

Herr Herrmann eingebunden, der im<br />

Übrigen ja Gesellschafter unserer <strong>Krankenhaus</strong>-GmbH<br />

ist.<br />

Dr. Weizel: Mit dem ärztlichen Direktor<br />

ist es ähnlich. Er ist in alles eingebunden,<br />

was den ärztlichen Dienst betrifft, er führt<br />

auch viele Gespräche so wie es ihm möglich<br />

ist, denn seine Hauptaufgabe ist ja<br />

die Arbeit und Leitung der Neurochirurgie.<br />

Es ist häufig so, dass man ihn informiert<br />

oder dazubittet, wenn man ihn braucht,<br />

weil er ja auch große Erfahrung hat.<br />

Sr. Oberin: Im Übrigen treffen wir uns ja<br />

auch monatlich im Hausvorstand, d.h.<br />

der Ärztliche Direktor PD Dr. Leheta, der<br />

stellvertretende ärztliche Direktor Prof.<br />

Finke, der Pflegedienstleiter Herr Bentz<br />

und wir als Geschäftsführung.<br />

Herr Hieke, hätten Sie sich als junger Geschäftsführungsassistent<br />

vorstellen kön-


nen, nur 10 Jahre später die Zügel selbst<br />

in die Hand zu nehmen? Welches sind in<br />

Ihrer neuen Position die wichtigsten Erwartung<br />

an sich und Ihre Mitarbeiter?<br />

Grundsätzlich, nein Frau Schaffitzel, hätten<br />

Sie mich vor 10 Jahren gefragt, hätte<br />

ich nie damit gerechnet, dass ich mal in so<br />

eine Position komme. Sicherlich denkt<br />

man in jungen Jahren darüber nach, ob<br />

das etwas für einen wäre, aber grundsätzlich<br />

nein. Meine Erwartungen: Ich hoffe,<br />

dass wir die Anforderungen, die an<br />

mich, an uns gestellt werden, erfüllen können.<br />

Was ich mir wünsche, ist eine offene<br />

Kommunikation mit den Mitarbeitern, dass<br />

sie und wir mit Problemen und Sorgen offen<br />

umgehen und gesprächsbereit sind.<br />

Wir sind ein Team, Kommunikation soll<br />

keine Einbahnstraße sein, von oben nach<br />

unten diktiert, sondern wir wollen Lösungen<br />

gemeinsam erarbeiten und mit den<br />

Mitarbeitern eine Gemeinschaft bilden.<br />

Frau Dr. Weizel, Ihre Vita hat das atemberaubende<br />

Tempo einer Powerfrau, für<br />

viele Frauen sind Sie zweifellos Vorbild!<br />

Wie bringen Sie Ihr außergewöhnliches<br />

berufliches Engagement, Ihr Bildungsbedürfnis,<br />

Ihre Aufgabe als Mutter und<br />

jetzt Ihre Verantwortung an der Spitze<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

unter einen Hut?<br />

Ich denke, die Grundvoraussetzung dafür<br />

ist, dass alles, was ich mache, mir unheimlich<br />

viel Spaß macht. Ich komme jeden<br />

Tag gerne, es ist nicht jeden Tag immer<br />

alles nur schön, aber ich kann hier<br />

ganz viel von meiner Begabung ausleben.<br />

Ich gehe gerne mit Menschen um und<br />

ich finde gerne Lösungen. Dass ich abends<br />

nach Hause gehe und es hat einen Unterschied<br />

gemacht, ob ich da war, oder<br />

jemand anders, das ist für mich die Motivation<br />

zu sagen „Jawohl, ich komme<br />

gerne hierher.“ Möglich ist das dadurch,<br />

dass mich meine Familie unterstützt,<br />

ganz klar, ohne die rückhaltlose Unterstützung<br />

von den dreien würde es nicht<br />

gehen. Ich denke, dass unser <strong>Krankenhaus</strong><br />

– im Gegensatz zu vielen anderen –<br />

auch gute Chancen bietet, schon dadurch,<br />

dass Familie einen hohen Stellenwert hat<br />

und hier auch anerkannt wird, dass man<br />

ein Leben nebenher hat und daraus auch<br />

die Kraft schöpft. Ich kenne viele Kollegen<br />

aus allen Bereichen, die geben mir<br />

überwiegend positives Feedback, sind<br />

ehrlich mit mir, ich habe immer das Gefühl,<br />

ich kann mich auch selber weiterentwickeln.<br />

Durch die Position, die wir hier<br />

jetzt gemeinsam haben, kann man einfach<br />

viel bewegen, es geht vorwärts, man arbeitet<br />

miteinander, man wächst aneinander,<br />

das finde ich extrem befriedigend.<br />

Schwester Oberin, die Gesellschaft der<br />

<strong>Katharinen</strong>schwestern hat Herrn Hieke<br />

zum Geschäftsführer und Frau Dr. Weizel<br />

zur Prokuristin bestellt, damit sind ja sicher<br />

auch Überlegungen und Erwartungshaltungen<br />

verknüpft, können Sie<br />

dazu etwas sagen?<br />

Ich bin im Vorfeld natürlich auch gehört<br />

worden, selbstverständlich hat Herr Herrmann<br />

mit mir darüber gesprochen, wie<br />

wir am besten agieren. Da ich ja nicht<br />

mehr die Jüngste bin, hatte ich keinen<br />

Gedanken daran, mit vollkommen neuen<br />

Leuten zu arbeiten. Es wird ja von vielen<br />

Seiten propagiert, dass man mit Leuten<br />

von draußen neuen Wind reinbringen<br />

müsste, doch ich bin der Überzeugung<br />

und habe das auch zum Ausdruck gebracht:<br />

so wie wir jetzt aufgestellt sind,<br />

werden wir es sehr gut miteinander<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

11<br />

schaffen. Es ist nicht nötig, dass jemand<br />

von außen kommt. Ich bin sehr zufrieden,<br />

dass es jetzt so ist, wie es ist.<br />

Was wünschen Sie sich von Ihren Mitarbeitern?<br />

Dr. Weizel: Wir wünschen uns, dass die<br />

Mitarbeiter den Neuanfang erkennen<br />

und akzeptieren und nicht mit den alten<br />

Ressentiments der Verwaltung gegenüber<br />

stehen. Wir brauchen die Mitarbeit<br />

eines jeden Mitarbeiters, wir zu dritt können<br />

das allein nicht stemmen. Wir sind<br />

bereit, unser Bestes zu geben und erwarten<br />

entsprechendes von den Mitarbeitern.<br />

Wir haben uns einen Tag zusammengesetzt<br />

und einen Neuanfang gefunden.<br />

Wir kennen uns schon viele Jahre,<br />

da gab es bestimmte Dinge, über die man<br />

sich geärgert hat. Wir haben für uns reinen<br />

Tisch gemacht und gesagt, was jetzt<br />

kommt, ist wirklich neu. Wir wünschen<br />

uns, dass die Mitarbeiter erkennen: ok,<br />

die haben sich neu organisiert und<br />

möchten etwas ganz Neues machen –<br />

darin möchten wir sie unterstützen! Unsere<br />

Türen sind offen, die Mitarbeiter haben<br />

drei Ansprechpartner zur Auswahl,<br />

wir können nur agieren, wenn man uns<br />

die Chance dazu gibt. Es muss auch keine<br />

Berührungsängste geben, es ist<br />

durchaus ein Vorteil, dass wir aus der<br />

zweiten Reihe kommen und viele der bisherigen<br />

Kritikpunkte kennen. Wir wissen,<br />

wo der Schuh drückt, und das wollen<br />

wir jetzt angehen.<br />

Dazu wünsche ich Ihnen allen viel Erfolg,<br />

herzlichen Dank für dieses Gespräch!


12<br />

Kardiologie<br />

Wenn’s ums Herz geht –<br />

aufpassen!<br />

Im Rahmen der alljährlichen Herzwochen<br />

der Deutschen Herzstiftung findet im <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> am Freitag, 10.<br />

November von 16 bis 18.30 Uhr ein Herzseminar<br />

statt, bei dem Probleme mit dem Herzen<br />

von allen Seiten und umfassend beleuchtet<br />

werden:<br />

• Das Stolperherz (Dr. med. Claudia Boschke)<br />

• Schlaganfall (Dr. med. Christof Flascha)<br />

• Leben mit Gerinnungshemmern<br />

(Dr. med. Ann-Christin Kirchner)<br />

• Schlaganfallverhütung durch Katheterbehandlung?<br />

(Dr. med. Mathias Koch)<br />

• Herzinfarkt (Dr. med. Thomas Middeldorf)<br />

• Therapie von Herzrhythmusstörungen<br />

(Dr. med. Klaus Lang)<br />

Doch damit nicht genug, in einem Kurs mit<br />

Übungen am Laien-Defibrillator kann man<br />

praktisch üben, was beim Herzstillstand eines<br />

Mitmenschen zu tun ist. Auch Laien<br />

können helfen! Die Überlebenschance bis<br />

zum Eintreffen des Notarztes kann sich bis<br />

zu 70 % erhöhen. Wer möchte, kann während<br />

der ganzen Veranstaltung anhand von<br />

Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterin-<br />

Messungen sein eigenes Risikoprofil ermitteln,<br />

individuelle Fragen am Ende der Vorträge<br />

können letzte Unklarheiten beseitigen.<br />

Alle Interessenten, Betroffene, Freunde<br />

und Angehörige sind herzlich eingeladen.<br />

Auch im vergangenen Jahr war die Veranstaltung<br />

sehr gut besucht. Umfassende und<br />

anschauliche Powerpoint-Vorträge informierten<br />

über Themen wie Herzinfarkt –<br />

Was ist bei Frauen anders? Schlaganfall –<br />

erkennen und behandeln und Risikofaktoren<br />

– was ist neu? Darüber hinaus beantworteten<br />

Prof. Dr. med. Horst Sievert und<br />

seine Kollegen individuelle Fragen aus dem<br />

„<br />

Herzseminar im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Publikum. Wer glaubte, schon vorher gut<br />

informiert zu sein, durfte lernen, daß man<br />

„dran bleiben“ muss, weil medizinische Erkenntnisse<br />

sich beständig erweitern, neue<br />

Studien zu neuen Empfehlungen führen<br />

und vor allem, weil es neue Behandlungsmethoden<br />

gibt, mit denen man den Risikofaktoren<br />

schon im Vorfeld begegnen kann.<br />

So kann man im CVC Katheterlabor Engstellen<br />

weiten, drohende Gerinnsel abfangen,<br />

das Vorhofohr verschließen... Um einen<br />

drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />

zu verhindern, werden beständig neue<br />

Möglichkeiten entwickelt und erprobt,<br />

dafür ist das CVC <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong> und<br />

Prof. Sievert weithin bekannt.<br />

Die Deutsche Herzstiftung hat in den letzten<br />

Jahren viel Aufklärungsarbeit geleistet und<br />

damit Menschenleben gerettet, denn jede<br />

Minute zählt, wenn es darum geht, im Notfall<br />

richtig zu handeln. Sie finanziert sich aus<br />

Spendengeldern und ehrenamtlicher Arbeit<br />

und freut sich über jede Unterstützung.<br />

Informationen rund ums Herz: www.herzstiftung.de.<br />

Weitere Informationen: Oberarzt<br />

Dr. med. Mathias Koch oder CVC,<br />

Frankfurt Tel. 069-4603-1344<br />

Einblick<br />

Betriebswirtschafliches Controlling<br />

im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Mit Transparenz zum Erfolg<br />

Wer mit den Zahlen einer <strong>Krankenhaus</strong>verwaltung<br />

wenig zu tun hat, vermutet sie<br />

auf Knopfdruck erstellt, gut geordnet und<br />

sicher verwahrt. Oder als „Buch mit sieben<br />

Siegeln“, das nur wenigen zugäng-<br />

„Zuversicht „<br />

Manchmal<br />

brauche ich Halt<br />

auf den Treppenstufen<br />

des Lebens<br />

dann halt ich mich fest<br />

am Geländer der Hoffnung<br />

Und manchmal<br />

wenn unbegehbar<br />

die Stufen des Lebens<br />

mir scheinen<br />

suche ich Halt<br />

im Seil des Vertrauens<br />

Wenn dann<br />

die Nacht kommt<br />

und die Augen<br />

an solches Dunkel<br />

sich nicht mehr gewöhnen<br />

und der Fuß<br />

die nächste Stufe verfehlt<br />

lass ich mich<br />

fallen<br />

ins Netz<br />

Deiner Liebe<br />

Eva-Maria Leiber<br />

ausgewählt von<br />

<strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin<br />

Schwester M. Bernhilde Huhn<br />

„<br />

lich ist. Dass Zahlen weder Hexenwerk<br />

noch langweilig sind, sondern aktuell,<br />

transparent und spannend wie ein Krimi,<br />

dafür sorgt im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Controllerin Regina Hochgesand.


Sie sprüht vor Motivationskraft<br />

und Engagement und<br />

macht aus Plan- und Ist-<br />

Zahlen ein modernes<br />

Steuerungsinstrument für<br />

das Unternehmen <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

das sich heutzutage<br />

wirtschaftlich positionieren<br />

muss. Was bei<br />

ihr als „Output“ erscheint,<br />

macht das <strong>Krankenhaus</strong> an<br />

seiner sensibelsten Stelle transparent. So<br />

kann gesteuert, gegengesteuert, analysiert<br />

und optimiert werden. Gerade seit Einführung<br />

des DRG*-Abrechnungssystems<br />

muss „aus der Controlling-Ecke etwas Neues<br />

bewegt werden“ weiß Regina Hochgesand<br />

und packt die Zahlen aktuell beim<br />

Schopf, auch wenn sie dafür ausdauernd<br />

„Extra-Meilen“ gehen muss. Das Controlling<br />

der wachsenden Dynamik des Gesundheitsmarktes<br />

anzupassen, das ist ihre Maxime.<br />

Gesunder Mix aus<br />

Ökonomie und Medizin<br />

Das betriebswirtschaftliche und medizinische<br />

Controlling arbeitet eng zusammen.<br />

In monatlichen Ärztegesprächen werden<br />

die DRG-Kennzahlen, zu denen u.a. Verweildauer,<br />

Leistungscodierung, Statistiken,<br />

Aufnahme- und Entlassungsmanagement<br />

gehören, gemeinsam erläutert und<br />

„diagnostiziert“. Man ist in produktivem<br />

Austausch miteinander, Betriebswirtschaft<br />

und Medizin wird hier als Ganzes<br />

betrachtet. Erweitert werden diese Meetings<br />

um Themenfelder wie z.B. Arzneimittelverbrauch,<br />

Operationsleistungen oder<br />

Kostenträgerrechnung und temporär um<br />

weitere Prozessteilnehmer aus den Bereichen<br />

Apotheke, Labor, Radiologie, Kaufmännische<br />

Abwicklung und Physikalische<br />

Therapie. „Die Brücke zwischen dem Ärztlichen<br />

Dienst und dem Verwaltungsbereich<br />

* DRG steht für Diagnosis Related Groups, zu Deutsch Fallpauschalensystem<br />

ist die Information und Transparenz“<br />

erläutert Regina Hochgesand<br />

das Ziel dieses wichtigen<br />

monatlichen Jourfix, das<br />

die Menschen „zusammenbringt“.<br />

Es trägt dazu bei, die<br />

medizinische Sichtweise besser<br />

zu verstehen, macht Spaß<br />

und ist ausgesprochen konstruktiv,<br />

so die Meinung der<br />

Teilnehmer!<br />

Steuerung verfügbar machen<br />

Die aktuellen Zahlenwerke werden auf alle<br />

Fachabteilungen „heruntergebrochen“, so<br />

wissen Chefärzte und ihr Team immer, wo<br />

ihre Abteilung steht und ob sie auf dem<br />

richtigen Kurs sind – auch im Abgleich zu<br />

anderen Fachbereichen. Als letztes Glied<br />

im Ablauf des „Behandlungsprozesses“<br />

werden hier ausschließlich relevante<br />

Zahlen-Daten-Fakten zusammengetragen,<br />

verarbeitet und zu aussagekräftigen Schlussfolgerungen<br />

aufbereitet. Stets werden<br />

die trockenen Zahlen von Regina Hochgesand<br />

„empfängergerecht“ in Form gebracht.<br />

Die Reports werden in Matrixform, Säulen-,<br />

Linien- und Kreisdiagramme online<br />

zur Verfügung gestellt. Und das ist nötig,<br />

allein schon in der Fragestellung: haben<br />

wir alle erbrachten Leistungen auch erfasst<br />

und abgerechnet? Ist der Patient<br />

mit unserer Dienstleistung zufrieden?<br />

Welche Anregungen gibt es?<br />

Steigerung der Mitarbeiterperformance<br />

Auch darüber hinaus setzt sie auf Mitarbeitermotivation<br />

durch Information und<br />

Zielvorgaben. Durch diese lebendigen<br />

Prozesse wachsen erfahrungsgemäß<br />

nicht nur die Loyalität von Mitarbeitern<br />

und ihre Bindung ans Haus, auch notwendige<br />

Veränderungsprozesse können<br />

einsichtshalber besser mitgetragen wer-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

13<br />

den. Regina Hochgesand hält mit den<br />

Schlüsselpositionen im Hause Kontakt,<br />

sie arbeitet sich analytisch, konzeptionell<br />

und ehrgeizig ins Ziel. Zum Informationsaustausch<br />

pflegt sie interne und externe<br />

Netzwerke und scheut sich auch<br />

keinesfalls vor neuen Herausforderungen.<br />

In all ihrem Tun setzt sie ihre „Duftmarke“,<br />

die bei ihr Patientenorientierung<br />

heißt, darauf muss sich alles ausrichten.<br />

„Der Patient hat höchste Priorität, dicht<br />

gefolgt von motivierten Mitarbeitern, das<br />

gehört zusammen“ unterstreicht sie mit<br />

großer Klarheit.<br />

Im Controlling hat sich in den letzten beiden<br />

Jahren einiges bewegt: die DRG-<br />

Kennzahlen sorgen für Transparenz, die<br />

Leistungserfassung erfolgt nur noch online,<br />

die Datenqualität wurde den DRGs<br />

angepasst, die Ist-Daten können zeitnah<br />

abgerufen werden, um tägliche, wöchentliche<br />

und periodische Berichte und<br />

Statistiken unternehmensorientiert zu erstellen.<br />

Auch die DRG-Qualifikation der<br />

einzelnen Mitarbeiter wurde flächendeckend<br />

trainiert. Im Rahmen von Knowledgemanagement<br />

gibt es DRG-Schulun-<br />

Warum Controlling?<br />

Zufriedene Patienten durch<br />

• Hochleistungsfähige Medizin<br />

• Optimierte Behandlungsprozesse<br />

• Zertifizierte Qualität in allen Bereichen<br />

Leistungsbereite Mitarbeiter durch<br />

• Information<br />

• Transparenz<br />

• Motivation<br />

• Orientierungshilfe<br />

„Wo stehen wir, wohin geht’s?“<br />

• Schulung<br />

Modernes <strong>Krankenhaus</strong>management<br />

• qualifizierte Grundlagen für<br />

Budgetverhandlungen<br />

• aktives Steuerungsmittel<br />

• detaillierte Entscheidungshilfen<br />

• langfristige Existenzsicherung


14<br />

gen für den Ärztlichen Dienst, für alle<br />

Pflege- und Funktionsdienste sowie die<br />

sonstigen Bereiche.<br />

Zeitdruck zugunsten der Aktualität<br />

Endtermine und Extraleistungen halten<br />

Regina Hochgesand eigentlich das ganze<br />

Jahr auf Trab, freundlich ist sie trotzdem.<br />

Mit dem Geschäftsjahresabschluss zu Beginn<br />

des neuen Kalenderjahres müssen<br />

Finanz- und Controllingdaten in Zusammenarbeit<br />

mit der Finanzbuchhaltung und<br />

dem Wirtschaftsprüfer abgestimmt werden.<br />

Im Anschluss muss der Leistungsbericht<br />

des abgeschlossenen Jahres erstellt<br />

werden. Durch die Teilnahme an der InEK-<br />

Kalkulation (Institut für Entgeltsysteme im<br />

<strong>Krankenhaus</strong>) wird Einfluss auf die Weiterentwicklung<br />

des DRG-Systems genommen,<br />

die Leistungs- und Kostendaten des<br />

Vorjahres werden aufbereitet und bis<br />

31.05. des laufenden Jahres qualifiziert an<br />

das InEK übermittelt. Gleichzeitig wird damit<br />

die interne Kostenträger-Rechnung erstellt,<br />

die strategische Entscheidungen ermöglicht.<br />

Der ganze Ablauf wird von einer<br />

externen Unternehmensberatung unterstützt.<br />

Last but not least: Für die jährlichen<br />

Budgetverhandlungen der Geschäftsführung<br />

und des Medizin Controllings mit<br />

den Sozialleistungsträgern sind die Planund<br />

Ist Daten auszuwerten. Jüngstes Baby<br />

der aktiven Controllerin, die auch über<br />

verbriefte Ausbildungsqualifikationen verfügt,<br />

ist das EDV-Trainee. In ihrer Freizeit<br />

verhilft sie interessierten Mitarbeiter in<br />

Sachen Qutlook, Excel, Word oder Power<br />

Point zu höher qualifizierten „Skills“, wie<br />

sie die Kombination aus Wissen, Erfahrung<br />

und Können ausdrückt. Sie rückt<br />

nicht ab von fremden Fachbegriffen, weil<br />

es für Neues nun mal keine alten Begriffe<br />

gibt. Auch künftig will sie ihre Nase in die<br />

Zukunft strecken: „Ich orientiere mich im-<br />

mer nach vorn, bin immer in Entwicklung<br />

oder sinnvollen Anpassungen!“ Sie meint<br />

das für sich und für das <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

denn sie identifiziert sich in höchstem<br />

Maße mit ihrem verantwortungsvollen Job,<br />

begeistert davon, das Unternehmen nach<br />

vorne zu bringen.<br />

Das lernende System<br />

als eigene Herausforderung<br />

Regina Hochgesand wirkt seit November<br />

2004 im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

DRG war damals für sie noch ein Fremdwort,<br />

dennoch hat sie mit ihrem Patchwork-Profil<br />

als Betriebswirt-Marketer-SAP<br />

ConsultantControlling und ihrer 14-jährigen<br />

Siemens-Erfahrung in den Bereichen<br />

Service, Vertrieb und Informationstechnologie<br />

rund 150 Bewerbern den Rang abgelaufen.<br />

Mutig aber nicht unvorbereitet ist<br />

Qualitätsmanagement<br />

Ideenmanagement im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

sie „ins kalte Wasser“ gesprungen. Dass<br />

bei dieser Fülle von Analysen, Datenaufbereitungen,<br />

statistischen Auswertungen,<br />

Kennzahlen und Leistungsberichten ausgerechnet<br />

Puzzeln zu Ihrer Leidenschaft<br />

gehört, könnte schon fast symbolisch sein.<br />

Fit hält sich die sportliche Controllerin, die<br />

eine gelungene Fernbeziehung führt, mit<br />

dem neuartigen Bollywood-Dance und<br />

Aerobic. Dass sie trotz engagiertem und<br />

manchmal sehr langem Arbeitstag noch in<br />

der Lage ist, „Brainfood“ zu verdauen, beweist<br />

ihr gerade nebenberuflich begonnener<br />

Studiengang zum Ökonom Projektmanagement.<br />

Dieser Bildungshunger hat bei<br />

Regina Hochgesand Geschichte.<br />

Weitere Informationen:<br />

Betriebswirtschaftliches Controlling<br />

Regina Hochgesand, Tel. 069-4603-1013<br />

Verbesserungsvorschläge allzeit<br />

willkommen<br />

Sie hat Patienten aufmerksam beobachtet<br />

und ihre Idee schriftlich an das Qualitätsmanagement<br />

gemeldet – mit Erfolg.<br />

Inzwischen kann Dr. Sabine Schwittay,<br />

Assistenzärztin der Chirurgie, ihren bewegungseingeschränkten<br />

Patienten extralange<br />

Schuhlöffel anbieten, Beispiel<br />

einer minikleinen Investition, die für die<br />

Betroffenen eine sehr große Hilfe darstellt!<br />

Das Rad muss nicht immer neu erfunden<br />

werden, auch kleine Optimierungen<br />

an der richtigen Stelle haben äußerst<br />

wirkungsvolle Effekte. Und wer könnte<br />

dieses teils versteckte Verbesserungspotential<br />

besser aufspüren als Mitarbei-<br />

ter, die sich in ihrem Bereich bestens auskennen?<br />

Was früher als „betriebliches<br />

Vorschlagswesen“ eher auf Industrieund<br />

Produktionsprozesse begrenzt war,<br />

wird im modernen Dienstleistungsbetrieb<br />

<strong>Krankenhaus</strong> als „Ideenmanagement für<br />

Mitarbeiter“ wesentlich umfassender gelebt.<br />

Ob Ergänzungen im Wegleitsystem,<br />

neue Flyer, veränderte Formulare, ein abwechslungsreicheres<br />

Abendessen in der<br />

Geriatrie oder eine bessere Qualität der<br />

Einmalwaschlappen – vorgeschlagen<br />

wird alles, was verbesserungswürdig ist.<br />

Dazu berechtigt sind vom Auszubildenden<br />

bis zum Zivildienstleistenden einfach


alle, ausgenommen Führungskräfte, bei<br />

denen Ideen und Entwicklung ohnehin zur<br />

Management-Aufgabe gehören.<br />

Was geht, wird umgesetzt<br />

Alle Ideen werden durch die zuständige<br />

Führungskraft wohlwollend geprüft und<br />

bewertet. Und damit sie nicht irgendwo<br />

„versanden“, ermittelt das Qualitätsmanagement<br />

regelmäßig den Status vorgeschlagener,<br />

genehmigter, umgesetzter<br />

oder abgelehnter Ideen. Rund 50 Vorschläge<br />

sind in den letzten 12 Monaten<br />

bei der Qualitäts-Beauftragten Dr. Ilse<br />

Franz-Mancuso eingegangen. Die guten<br />

Ideen sprudeln aus den Köpfen von Einzelpersonen<br />

und Teams aller Berufsgruppen,<br />

zahlenmäßig angeführt von den Pflegekräften<br />

des Hauses, die mit rund 350<br />

Mitarbeitern die größte Gruppe stellen<br />

und ganz nah dran sind am Patienten. So<br />

hatte Krankenschwester Marita Becker<br />

die Idee, eine „Packliste“ zu erstellen,<br />

ein Hilfsangebot für ambulante und stationäre<br />

Patienten. Der eigens erstellte<br />

Flyer „Information für Patienten“ leistet<br />

mittlerweile gute Dienste im Kampf gegen<br />

die Vergesslichkeit.<br />

Service<br />

Mit Waschen, Schneiden, Föhnen, Färben,<br />

natürlich auch Strähnchen und Strukturumwandlung,<br />

wie die Dauerwelle heutzutage<br />

heißt, kann man hier sein Haar in eine<br />

flotte, modische, pflegeleichte Frisur verwandeln.<br />

Ja, im <strong>Krankenhaus</strong>! Es ist das umfassende<br />

Angebot eines guten Friseursalons,<br />

das Patienten und Mitarbeiter bei Friseur-<br />

Sparen – gewusst wo<br />

Zwei Drittel aller Vorschläge wurden von<br />

der Geschäftsführung bislang positiv bewertet<br />

und schnellstmöglich umgesetzt.<br />

Demgegenüber scheitern einige nützliche<br />

Vorschläge an Hygienevorschriften,<br />

technischen Hindernissen oder den Kosten.<br />

Die Vorschläge, die ohne Qualitätseinbußen<br />

Kosten einsparen können, sind<br />

besonders beliebt. Dragi Markovic vom<br />

Hol- und Bringdienst des<br />

Hauses sieht bei seiner<br />

Idee eine Einsparmöglichkeit<br />

von mehreren<br />

Tausend Euro. Die Aufgabenstellung,<br />

neue Betten<br />

mit einer Stange für<br />

Handtücher nachzurüsten,<br />

wollte er ohne<br />

große Investition lösen.<br />

Er „bastelte“, probierte,<br />

entdeckte wie es geht und machte den<br />

Vorschlag, die Kopf- oder Fußteile der<br />

Betten so umzurüsten, dass bereits vorhandene<br />

Stangen früherer Betten genutzt<br />

werden können. Bei rund 300 Betten<br />

könnte Dragi Markovic mit seiner<br />

Einsparprognose Recht behalten. In der<br />

Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Am Kopf verschönt – rundum verwöhnt<br />

meisterin Elsbeth Dillenberger im 5. Stock<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es erwarten<br />

können – persönliche Beratung inklusive!<br />

Sie hat einen hohen Qualitätsanspruch<br />

an ihre Arbeit und verwendet nur Produkte<br />

namhafter Hersteller getreu der Oscar-<br />

Wilde-Maxime: „Ich habe einen ganz einfachen<br />

Geschmack, ich nehme nur das Beste.“<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

Mit Haut und Haaren<br />

15<br />

Regel lässt sich die Umsetzung der<br />

Ideen materiell aber nicht bemessen.<br />

Die meisten Vorschläge heben auch darauf<br />

gar nicht ab, sondern auf Organisations-<br />

oder Qualitäts-Verbesserungen und<br />

vor allem auf einen erweiterten Service<br />

für Patienten. Wo die Industrie Prämienzahlungen<br />

auslobt, sind es im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Preise, die einmal<br />

pro Jahr unter den Ideengebern verlost<br />

werden. Doch nicht nur wegen der<br />

Sachpreise wie Zusatzurlaub<br />

oder kostenlose Mittagessen<br />

wird am Ideenmanagement<br />

rege teilgenommen, „es motiviert<br />

die Mitarbeiter, dass<br />

mit ihrer Hilfe Schwachstellen<br />

aufgespürt und beseitigt<br />

werden können.“ betont<br />

Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse<br />

Franz-Mancuso. Sie sieht das<br />

Ganze als einen „ständigen<br />

Verbesserungsprozess“, an dem auch<br />

Patienten beteiligt sind. Hier geht es<br />

dann um das „Lob-, Ideen- und Beschwerdemanagement“,<br />

ein eigenes,<br />

spannendes Thema, über das noch berichtet<br />

wird.<br />

Seit 35 Jahren hat sie den kleinen professionell<br />

ausgestatteten Salon mit zwei<br />

Plätzen gepachtet und dürfte weithin ein-


16<br />

zig sein in ihrem medizinischen Zusatz-<br />

Know-How: Sie kennt nicht nur die allgemeinen<br />

Probleme mit Haut und Haaren,<br />

sie weiß außergewöhnlich viel über medizinische<br />

Zusammenhänge, über Krankheiten<br />

und Begleit-Beschwerden, die<br />

sich bis in die Haarspitzen zeigen. Sie<br />

fragt behutsam, prüft mögliche Reaktionen<br />

und Wechselwirkungen und verschönert<br />

gerne jeden Kopf. Allerdings<br />

nicht um jeden Preis – Risiken und Nebenwirkungen<br />

will sie ihren Kunden nicht<br />

zumuten. Jeder, der bei ihr raus geht, soll<br />

sich nach Möglichkeit schön fühlen und<br />

rundum zufrieden sein. Elsbeth Dillenberger<br />

nimmt sich Ruhe und Zeit, damit sich<br />

das Ergebnis sehen lassen kann. Zu ihren<br />

Kunden zählen selbstverständlich auch Mitarbeiter<br />

aus allen Bereichen des Hauses,<br />

die in ihrer Freizeit gern zu ihr kommen.<br />

Stamm- und Spontankunden<br />

Der Friseursalon wurde schon 1960 mit<br />

dem Neubau des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

konzipiert, rund 10 Jahre führte<br />

ein Ehepaar den Salon bevor sich am<br />

Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

„Musik besitzt heilende Kräfte“. Dieser<br />

alten Erkenntnis von Hippokrates folgend,<br />

veranstaltete das vor eineinhalb<br />

Jahren eröffnete Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

am 11.9.<strong>2006</strong> sein zweites Live-Konzert.<br />

Die Pianistin Isabel von Bernstorff und<br />

der Tenor Georg Poplutz, beide geförderte<br />

und gefeierte Talente, konnten für eine<br />

Stunde das Publikum in die Welt der<br />

Klänge entführen, wohltuend begleitet<br />

1. September 1971 Elsbeth Dillenberger in<br />

dem gepachteten Raum selbstständig<br />

machte. Ihr Können hatte sie zuvor bei<br />

den Meistern ihres Fachs in Rheinland-<br />

Pfalz, Ruhpolding und Titisee erworben.<br />

Inzwischen ist sie Teil der großen „<strong>Katharinen</strong>-Familie“,<br />

pflegt und verschönt<br />

Stammkunden, Patienten und Mitarbeiter<br />

aus den frühen Tagen, die ihr über Jahrzehnte<br />

hinweg treu geblieben sind. Andere<br />

Kunden kommen spontan oder auf<br />

Empfehlung. Manche auch aus der Not,<br />

weil sie Ihren „verlegenen“ Haarschopf<br />

nicht mehr sehen mögen, einen neuen<br />

Look, das Gespräch oder einfach mal Tapetenwechsel<br />

brauchen. Für alle hat sie<br />

talentierte Hände und ein offenes Ohr,<br />

niemals verlassen ihr anvertraute Sorgen<br />

den Salon, der „Kummerkasten“ bleibt<br />

verschlossen. Elsbeth Dillenberger versteht<br />

sich darauf, nicht nur das Äußere,<br />

sondern auch das Innere des Menschen<br />

zu harmonisieren. „Wer sich rundum<br />

wohl fühlt, wird schneller gesund!“ das<br />

ist ihr Beitrag zum Heilungsprozess! Sie<br />

hat große Lebens- und <strong>Krankenhaus</strong>-Er-<br />

Konzerte im Frankfurter Hospiz<br />

Live-Musik – wohltuend und tröstend<br />

von einer warmen,<br />

strahlenden Septembersonne.<br />

Zum Auftakt<br />

eine ernste Bachkantate,<br />

gefolgt von Giordani,<br />

Händel, Mozart,<br />

Lieder aus der deutschen<br />

und englischen<br />

Romantik, bis zu den<br />

heiteren Tönen aus<br />

fahrung, dabei Verständnis für alle mit<br />

Krankheit verbundenen Defizite. Keiner<br />

muss sich hier schämen, wenn er im Bademantel,<br />

Schlaf- oder Hausanzug<br />

kommt, mit Verbänden, im Rollstuhl oder<br />

mit Gehhilfe.<br />

Gut sortiert<br />

Doch nicht nur für Friseurwillige lohnt<br />

sich eine Stippvisite in den 5. Stock. In<br />

ihrem Salon-Lädchen führt Elsbeth Dillenberger<br />

auch (vergessene) Toilettenartikel<br />

wie Cremes, Einlagen, Wattestäbchen,<br />

Zahnpasta, ebenso pflegende Kosmetikprodukte<br />

und dekorative Schönmacher<br />

wie Wimperntusche, Make up und<br />

Lippenstift. Dazu natürlich alles „rund<br />

ums Haar“: von Kämmen, Bürsten bis<br />

hin zu Haarwasser! Im Zweifel telefonisch<br />

kurz nachfragen, denn wegen der<br />

Schönheit soll hier keiner leiden.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, Voranmeldung<br />

erbeten unter Haustelefon<br />

1551, Friseurmeisterin Elsbeth Dillenberger,<br />

5. Stock, Raum 560<br />

„Porgy and Bess“ von Gershwin: die<br />

Stimmung wurde immer gelöster und<br />

leichter. Georg Poplutz<br />

legte Humor und Heiterkeit<br />

nicht nur in seine<br />

wunderbar klangvolle<br />

Stimme, sondern auch in<br />

seine Erläuterungen und<br />

sein Minenspiel. Isabel<br />

von Bernstorff zauberte<br />

die schönsten Melodien<br />

hervor, während ihre Finger<br />

leicht und schwe-


end über die Tasten zu gleiten schienen.<br />

Ein Genuss für die Sinne, an der sich<br />

Angehörige, Hospiz-Mitglieder und Mitarbeiter<br />

erfreuen konnten.<br />

Das erste Konzert fand am 24.4. statt, damals<br />

waren der lichtdurchflutete Wintergarten,<br />

die warme Frühlingsluft und die<br />

aufsprießende Blütenpracht die ideale<br />

Umrahmung für einen außergewöhnlichen<br />

Musikgenuss. Das „Ensemble Mediolanum“<br />

mit Sabine Ambos (Blockflöten),<br />

Wiebke Weidanz (Blockflöten) und<br />

Felix Koch (Violoncello) verwöhnte die<br />

Ohren der Gäste mit seinem virtuosen<br />

Spiel ausgewählter Barockmusik aus<br />

Deutschland und Italien. Stücke von Ortiz,<br />

Uccellini, Händel, Telemann und<br />

Bach wurden nicht nur über das sinnli-<br />

Was ist eigentlich…<br />

Woher kommt Sodbrennen, Räusperzwang,<br />

nächtlicher Reizhusten, ein ständig<br />

rauhes Gefühl im Hals, was steckt<br />

hinter einer chronischen Kehlkopfentzündung,<br />

anhaltenden Brustschmerzen<br />

oder gar Speiseröhrenkrebs? All diese<br />

Beschwerden und Erkrankungen können<br />

durch Säureeinwirkungen aus dem Magen<br />

verursacht werden, sie bedürfen einer<br />

diagnostischen Abklärung, besonders<br />

wenn eine gezielte Anamneseerhebung<br />

keine Eindeutigkeit ergeben hat.<br />

Dafür gibt es die ph-Metrie, das ist eine<br />

Methode zur 24-Stunden-Dauermessung<br />

des Säuregrades der unteren Speiseröhre.<br />

Normalerweise liegt der Säurewert<br />

zwischen pH 4,5 und 6. Wenn die Magensäure<br />

im Rahmen einer Reflux-<br />

Krankheit in die Speiseröhre zurückfließt,<br />

wird ein Abfall des pH-Wertes auf<br />

che Musikerleben ans Ohr herangeführt,<br />

sondern auch erläuternd: ein Blick auf<br />

das Leben der großen Komponisten und<br />

ihren Leidenschaften erwies sich als äußerst<br />

hilfreich – ein Wissen, aus dem<br />

Musiker Felix Koch spielerisch zu schöpfen<br />

schien.<br />

Veranstaltet wurden diese Konzerte von<br />

der gemeinnützigen Organisation „Live<br />

Musik Now“, die von dem berühmten<br />

Geiger Yehudi Menuhin 1977 in England<br />

gegründet wurde. Er verband damit<br />

gleich zwei seiner Herzensanliegen: Musik<br />

als heilende Kraft zu den Menschen<br />

zu bringen und Nachwuchstalente zu unterstützen,<br />

die nicht nur ihr Instrument<br />

vorzüglich beherrschen, sondern auch<br />

besondere Sensibilität und Ausstrahlung<br />

unter 4 gemessen. Bei der pH-Metrie<br />

geht es um eine präzise Messung über<br />

24 Stunden hinweg. Hierfür wird vom<br />

Arzt eine hauchdünne pH-Metriesonde<br />

durch die Nase bis kurz vor den Magen<br />

gelegt, wo sie 24 Stunden verbleibt. Für<br />

eine kurze Zeit unangenehm, spürt man<br />

die Sonde später kaum noch, sie wird mit<br />

einem Pflaster im Gesicht und am Hals fixiert,<br />

das ganze Prozedere dauert etwa<br />

eine halbe Stunde. Am anderen Ende der<br />

Sonde befindet sich ein Aufzeichnungsgerät,<br />

das der Patient 24 Stunden mit<br />

sich herumtragen muss. Dieses Gerät<br />

zur Datenspeicherung ist leicht, handlich<br />

und am Gürtel oder über einen Schultergurt<br />

zu tragen. Bei Beschwerden oder<br />

speziellen Ereignissen wie Mahlzeiten,<br />

Medikamenten-Einnahme, Liegephasen<br />

muss der Patient entsprechende Sym-<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

…PH-Metrie? – oder wie man die Reflux-Krankheit aufspürt!<br />

17<br />

für das Konzertieren in außergewöhnlichem<br />

Rahmen besitzen. Inzwischen treten<br />

derart talentierte Studenten zahlreicher<br />

Musikhochschulen in 14 europäischen<br />

Ländern auf, z.B. in Krankenhäusern,<br />

Altenheimen, Behindertenstätten,<br />

Flüchtlingsunterkünften, Gefängnissen,<br />

überall dort also, wo Menschen leben,<br />

die nicht in Konzerte gehen können. Für<br />

die Programmgestaltung werden Musiktherapeuten<br />

beratend hinzugezogen,<br />

die Künstler erhalten ein aus Spendengeldern<br />

finanziertes Honorar. Annette<br />

Fautz, Frankfurter Repräsentantin von<br />

„Life Musik Now“ sollte Recht behalten<br />

mit ihrem einführenden Zitat von Yehudi<br />

Menuhin: „Musik heilt, Musik tröstet,<br />

Musik bringt Freude.“<br />

boltasten drücken, damit dies in der späteren<br />

Daten-Auswertung berücksichtigt<br />

werden kann. Natürlich helfen bei der<br />

Auswertung auch präzise tagebuchähnliche<br />

Aufzeichnungen, was manchen Patienten<br />

lieber ist. Da die pH-Metrie hinsichtlich<br />

Ernährungsweise und Aktivitäten<br />

einen typischen Tagesablauf beobachten<br />

und aufzeichnen soll, darf der Patient<br />

sich wie gewohnt verhalten und das<br />

essen und trinken, was er mag. Auch<br />

wenn er weiß, daß bestimmte Lieblings-<br />

Speisen oder Getränke z.B. Sodbrennen<br />

auslösen, sollte er diese während der<br />

Messung dennoch nicht meiden,<br />

schließlich geht es darum, die genaue<br />

Ursache seiner Beschwerden aufzuspüren.<br />

Die 24-Stunden-pH-Metrie kann ambulant<br />

oder stationär durchgeführt werden,


18<br />

der Patient sollte beim Legen der Sonde<br />

nüchtern sein. Die Messergebnisse sind<br />

wichtig für eine Therapieverlaufskontrolle<br />

im Rahmen einer medikamentösen Behandlung,<br />

auch vor einer geplanten Anti-<br />

Reflux-Operation ist die pH-Metrie zur<br />

Dokumentation einer pathologischen<br />

Säureexposition gefordert. Seit der Ent-<br />

Auszeichnung<br />

Am 14. Juni <strong>2006</strong> verlieh Oberbürgermeisterin<br />

Petra Roth im Auftrag des Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler dem Vorsitzenden<br />

des Hospizvereins <strong>Sankt</strong> Katharina,<br />

Prof. Dr. Albrecht Encke, das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande. In ihrer<br />

Rede würdigte sie sein jahrzehntelanges<br />

Engagement als Arzt, Forscher und<br />

Hochschullehrer und seine Persönlichkeit<br />

als Vorbild und Vordenker. Neben<br />

seiner Arbeit als Chefarzt der Chirurgie<br />

an der Frankfurter Universitätsklinik engagierte<br />

er sich in nationalen und internationalen<br />

Fachvereinigungen, hatte<br />

zahlreiche bedeutende und ehrenvolle<br />

Ämter inne und setzte sich als Präsident<br />

der AMWF auch nach seiner Emeritierung<br />

2002 für die Förderung der Hoch-<br />

Vom 6. bis 8. September <strong>2006</strong> war im Dominikanerkloster<br />

Schnäppchenjagd angesagt.<br />

Es gab alles, was das Herz begehrt:<br />

Kleidung für Männer, Frauen und<br />

Kinder – teils Boutiqueware – Accessoires,<br />

wicklung tragbarer Speichergeräte und<br />

detailgenauer Computeranalyse-Programme<br />

hat sich die bereits in den 70-er<br />

Jahren von Johnson und DeMeester in<br />

der Klinik eingeführte pH-Metrie rasch<br />

verbreitet und ist als diagnostischer Helfer<br />

heute unverzichtbar. Chefarzt Dr.<br />

med. Klaus Strobel hat diese Methode<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

für Prof. Dr. Albrecht Encke<br />

„Mit ganzem Herzen für Menschen eingesetzt“<br />

Kurz gemeldet<br />

schulmedizin, den ärztlichen und wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs ein. Als<br />

Mitbegründer und Vorsitzender des Hospizvereins<br />

<strong>Sankt</strong> Katharina trug er wesentlich<br />

dazu bei, dass im Mai 2005 das<br />

erste stationäre Hospiz in Frankfurt<br />

eröffnet werden konnte. „Sie haben sich<br />

mit Rat und Tat eingebracht und dabei<br />

die fachliche Vertretung des Vereins<br />

nach außen übernommen. Sie sind<br />

kenntnisreich, präzise, hochengagiert,<br />

sachorientiert, bescheiden, humorvoll“<br />

würdigte die Oberbürgermeisterin im<br />

Rahmen einer Feierstunde im Römer<br />

Persönlichkeit und Engagement des Professors.<br />

„Sie haben sich mit ganzem<br />

Herzen für Menschen eingesetzt, im Beruf<br />

wie im Ehrenamt, im Dienst wie in ih-<br />

Pfennigbasar: Rekordsumme für einen guten Zweck<br />

Mit Überflüssigem € 100.240 flüssig gemacht<br />

Schmuck, Nippes, Edles, Modisches,<br />

Praktisches und Überflüssiges, das Frankfurter<br />

Bürger über ein Jahr lang gespendet<br />

hatten. Um dem großen Andrang gerecht<br />

zu werden, wurden Schuhe, Män-<br />

hier eingeführt, ein hochmodernes Messgerät<br />

im Wert von € 7.800 wurde vom<br />

Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es gespendet.<br />

Weitere Informationen dazu: Dr. Marianne<br />

Belletz, Oberärztin Innere Medizin II,<br />

Tel. 069-4603-1851 Sekretariat<br />

rer freien Zeit“. Das wird sich vorerst<br />

auch nicht ändern, denn der 71-jährige<br />

empfindet sein Engagement nicht als Belastung,<br />

sondern als Bereicherung, wie<br />

er anlässlich seiner Ehrung betonte.<br />

Dankbarkeit drückt auch Marianne Behrend-Backhus,<br />

Geschäftsführerin des<br />

Hospizes <strong>Sankt</strong> Katharina, aus: „Wir gratulieren<br />

Professor Encke für diese Ehrung,<br />

die indirekt auch eine Würdigung<br />

des Hospizes <strong>Sankt</strong> Katharina und seines<br />

Einsatzes für sterbende Menschen<br />

und ihre Angehörigen darstellt.“<br />

ner- und Kinderkleidung in zwei zusätzlich<br />

aufgebauten Zelten im Hof verkauft. Fast<br />

alles Feilgebotene wurde flüssig gemacht.<br />

Zu Spott-Preisen ab einem Euro konnte<br />

man sich bedienen wie im Schlaraffenland.<br />

„Es macht Freude, die Menschen zu<br />

beraten, sie für so wenig Geld neu einzu-


kleiden und glücklich zu machen“ betont<br />

Prinzessin von Hannover, die in den ersten<br />

eineinhalb Stunden ihrer Verkaufstätigkeit<br />

bereits € 600 einnehmen konnte. Potentielle<br />

„Langfinger“ wurden in Schach gehalten<br />

vom Sicherheits-Personal, das in<br />

diesem Jahr aufgestockt wurde. Der<br />

Rekord-Erlös des 3. Frankfurter Pfennigbasars,<br />

der die 100.000 €-Marke deutlich<br />

durchbrechen konnte, kommt zu einem<br />

Viertel dem Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina zugute,<br />

drei Viertel gehen an die Hessische<br />

Multiple Sklerose Stiftung.<br />

Möglich wurde die Verwandlung nutzloser<br />

„Schrankleichen“ in nützliche Spendengelder<br />

vor allem durch die Initiatoren<br />

Renate von Metzler, Alexandra Prinzessin<br />

von Hannover und Gerhild Börsig, die diese<br />

Idee aus Stuttgart mitgebracht hatte.<br />

Und durch Susie Bär, die im Familienunternehmen<br />

Spedition Fermont die Sachen<br />

tonnenweise sammelte. Und durch rund<br />

150 ehrenamtliche Helfer, die nach jedem<br />

Sammeltermin alles prüften, sortierten<br />

und am Ende engagiert verkauften: insgesamt<br />

6 Container a 7,5 Tonnen, d.h. 2.000<br />

Umzugskartons voller Ware! Ein Container<br />

wurde nach Erfurt verschickt, was in<br />

den drei Basar-Tagen nicht verkauft werden<br />

konnte, kam dem Roten Kreuz, der<br />

Moldawien- und Rumänienhilfe sowie<br />

der Obdachlosenhilfe zugute.<br />

Auch im nächsten Jahr soll wieder gesammelt<br />

werden, etwa ab Ostern in der<br />

Frankfurter Spedition Fermont, Rödelheimer<br />

Landstraße 11. Auf dem Verkauf<br />

am 12./13. und 14. September 2007 kann<br />

sich heute schon freuen, wer diesmal<br />

vielleicht leer ausgegangen ist! Auch<br />

ehrenamtliche Helfer sind willkommen.<br />

Weitere Informationen: Marianne<br />

Behrend-Backhus, Geschäftsführerin<br />

des Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina, Tel. 069-<br />

4603-1846<br />

✁<br />

Freundeskreis<br />

Sein Auge hält Momente fest, auch wenn<br />

sie ihm auf Fotos, Einwurfzeitungen oder<br />

Werbeprospekten begegnen. Konkret und<br />

doch künstlerisch verfremdet, in formgebenden<br />

Farben, klar und doch rätselhaft<br />

bringt Niklas Hughes sie mit Öl auf die<br />

Leinwand – schön anzusehen. Erst beim<br />

längeren Betrachten gleiten die fotorealistischen<br />

Inszenierungen des Alltags ab ins<br />

Irreale. Fotomorphings nennt er diese Bildgeschichten,<br />

die er im Leben und in den<br />

Medien aufpickt und im Stilmittel der Postmoderne<br />

umsetzt, deren Wesen es vornehmlich<br />

ist, die Absurditäten und Abgründe<br />

des Daseins zu zeigen. Auch die Titel<br />

seiner Bilder sind nicht unbedingt hilfreich<br />

beim Versuch der Interpretation: um<br />

sie zu verstehen, muss man ein Wörterbuch<br />

bemühen. Und dennoch sucht man<br />

nach einer Antwort weiterhin im Bild. In<br />

„Myxomatosis“ tropft erst auf den zweiten<br />

Blick Schleim über den Klamottenständer,<br />

warum, was meint er damit? Ist die „Killing<br />

Machine“ das Warenüberangebot, das einen<br />

erschlägt, die gesichtslose Frau im<br />

...Verantwortung für Menschen<br />

Vernissage am 21.9.<strong>2006</strong>: Gemälde +<br />

Zeichnungen von Niklas Hughes<br />

Indiskreter Blick auf Momente<br />

Antwort<br />

An das<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Seckbacher Landstr. 65<br />

60389 Frankfurt/Main<br />

19<br />

Kaufrausch oder sieht der Künstler in dieser<br />

Szene eine Geldvernichtungsmaschine?<br />

Ohne die Einführungsrede von Brigitte<br />

Zander, die erhellende Gedanken in die Bilder<br />

fließen lässt, wären die zusammengesetzten<br />

Details einer absurden Welt voll<br />

von unlösbaren Rätseln. „Auf den Bildern<br />

von Hughes werden Geschichten erzählt,<br />

die sich selbst verschlüsseln…“ erläutert<br />

sie und wirft einen Blick auf die Welt, in der<br />

er Hughes lebt: Technoszene, elektronische<br />

Kommunikation, Robotermenschen,<br />

undefinierbare Maschinen, vergessene Gegenstände,<br />

verlassene Orte. Dieser junge<br />

Künstler „will etwas bewahren, was sonst<br />

keine Beachtung findet“ zitiert sie ihn. Und<br />

er will scheinbar „das Profane und Hässliche<br />

inszenieren und transzendieren.“<br />

Freimachen,<br />

falls<br />

Briefmarke<br />

zur Hand


20<br />

Mehrdimensionaler künstlerischer<br />

Ausdruckswille<br />

Neben seinen Gemälden zeigt Niklas<br />

Hughes auch Collagen, für die er Fund-<br />

Veranstaltungen<br />

Patientencafé<br />

der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />

dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr<br />

im Hörsaal, 5. Stock<br />

• Freundeskreis-Vernissage, Bilder von Niklas Hughes<br />

im Foyer 21.09.<strong>2006</strong>, 17 Uhr<br />

• Bergen Enkheimer Gesundheitstag, <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

mit einem Stand vertreten<br />

im Volkshaus 15.10.<strong>2006</strong>, 10-18 Uhr<br />

• Freundeskreis-Vortrag „Wie sinnvoll ist eine Vorsorgevollmacht/Patientenverfügung?“,<br />

RA F.G. Siebicke<br />

im Hörsaal 16.10.<strong>2006</strong>, 18 Uhr<br />

• Patienten-Herzseminar der Kardiologie/CVC im<br />

Rahmen der Herzwochen<br />

im Hörsaal 10.11.<strong>2006</strong>, 16-18.30 Uhr<br />

• Einladung zum 10. Hobby-Künstler-Basar<br />

der Katholischen <strong>Krankenhaus</strong>hilfe<br />

im Foyer und Hörsaal 18.11.<strong>2006</strong>, 12-18 Uhr<br />

19.11.<strong>2006</strong>, 10-18 Uhr<br />

• Patronatstag zu Ehren der Heiligen Katharina, Gottesdienst<br />

(Kapelle) mit anschl. Feier für Mitarbeiter<br />

und Gäste in der Cafeteria 24.11.<strong>2006</strong>, 10 Uhr<br />

• Vorweihnachtliche Veranstaltung des Feundeskreises:<br />

„Vorhang auf für die Zauberkünste von<br />

Clown Julchen und ihren Zaubermäuschen“<br />

im Hörsaal 27.11.<strong>2006</strong>, 18.30 Uhr<br />

• Freundeskreis-Wintergalerie „Engel“, Bilder verschiedener<br />

Künstler<br />

im Foyer ab 10.1.2007<br />

Bleiben Sie „Am Puls“ !<br />

Liebe Patienten, liebe Freunde<br />

stücke wie Treibgut, Holz, Plastik, Metall,<br />

Glasscherben, Stoff, Kork und Draht in<br />

einem Bild arrangiert, das dem Betrachter<br />

viel Raum für eigene Interpretationen lässt.<br />

„Es geht mir um das Prinzip des herbeigeführten<br />

Schicksals“ ist seine Begründung,<br />

warum er ausschließlich gefundene Materialien<br />

verwendet und auf den richtigen<br />

Zeitpunkt wartet, sie ins rechte Licht zu<br />

rücken. Auch Zeichnungen mit Bunt- und<br />

Filzstiften werden präsentiert.<br />

Niklas Hughes ist ein junger Künstler, der<br />

sich mit all seinen Sinnen schon früh auf<br />

den künstlerischen Weg begab, wenn<br />

auch auf Um- und Selbsterfahrungswegen.<br />

1976 in Oldenburg geboren begann er nach<br />

dem Abitur 1999 zu zeichnen und zu malen,<br />

2001 begann er sein Design-Studium an der<br />

Fachhochschule in Mainz. Seine erste<br />

Herzkatheterlabor CVC,<br />

Prof. Dr. med. Horst Sievert<br />

• Carotid Stent Implantation 12.10.<strong>2006</strong>, 9.00-16 Uhr<br />

• Catheter Closure of PFO (Helex) 17.10.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />

+ 14.11.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />

• Katheterbehandlung 18.10.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />

der AVK und KHK + 06.12.<strong>2006</strong>, 9.30-16 Uhr<br />

jeweils vorherige Anmeldung erforderlich: Tel.: 069-4603-1344<br />

Ausstellung hatte er <strong>2006</strong> in Dreieich, unterstützt<br />

hat ihn dabei der Förderkreis<br />

Buchschlag. Seine erste Einzelausstellung<br />

im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />

von Geschäftsführerin und Freundeskreis-<br />

Vorstandsmitglied Schwester Oberin M.<br />

Ludgera Stolze eröffnet, die als Gastgeberin<br />

auch für das leibliche Wohl gesorgt hatte.<br />

Die Bilder, Zeichnungen und Collagen des<br />

Künstlers Niklas Hughes sind bis zum 5. Januar<br />

2007 im Foyer des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es zu sehen und für Preise<br />

zwischen € 300 und € 1.850 auch zu erwerben.<br />

Danach wird Galerie-Manager und<br />

Künstler Andreas Koridass Exponate verschiedener<br />

Künstler für die Wintergalerie<br />

zusammenstellen – übergreifendes Thema<br />

werden die Engel sein!<br />

Ärztliche Veranstaltungen/Kongresse<br />

Wollen Sie Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und/oder „Am Puls“<br />

regelmäßig lesen? Dann senden Sie uns bitte diese Postkarte zurück!<br />

JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, „Am Puls“<br />

regelmäßig lesen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden!<br />

NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber gerne regelmäßig „Am Puls“<br />

zugeschickt bekommen.*<br />

AUSSERDEM, interessiere ich mich für Ihre Patientenbroschüre<br />

für das stationäre Hospiz <strong>Sankt</strong> Katharina<br />

* wer schon Am Puls-Leser ist und sein individuelles Exemplar bereits per Post erhält, muß hier natürlich kein Kreuz machen!<br />

Name ..........................................................................................................................................................................<br />

Straße .........................................................................................................................................................................<br />

PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon ................................................. ✁<br />

• 6 th International Congress on<br />

Carotid Angioplasty (ICCA <strong>2006</strong>)<br />

Congress Center Frankfurt 23.-25.11.<strong>2006</strong><br />

Prof. Dr. med. Horst Sievert<br />

Programm + Anmeldung<br />

Convents Congress Organisation,<br />

Tel. 06106-2867880<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> GmbH<br />

Seckbacher Landstraße 65<br />

60389 Frankfurt<br />

Tel. 0 69-46 03-0<br />

Fax 0 69-46 03-10 86<br />

www.sankt-katharinen-ffm.de<br />

Redaktion +Texte: Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877,<br />

usp-Schaffitzel@t-online.de<br />

Redaktionelle St. Bentz, M. Behrend-Backhus,<br />

Mitarbeit: Dr. M. Belletz, E. Dillenberger,<br />

H. Gajewski, R. Hochgesand,<br />

C. Lejeune, Dr. I. Franz-Mancuso,<br />

S. Noske, Dr. U. Scheerbaum<br />

Fotos: A. Genzel, M. Jäger, S. Pfeffer,<br />

U. Schaffitzel<br />

Gestaltung: Patricia Scheerer<br />

Druck: PCWS, Bad Homburg<br />

Erscheinungsweise: 3 x jährlich<br />

Sommerausgabe Juni<br />

Herbst/Winterausgabe Oktober,<br />

Frühjahrsausgabe Februar<br />

Redaktionsschluss: für die nächste Ausgabe: 12.1.2007<br />

Auflage: 6.000<br />

Spendenkonten:<br />

Freundeskreis e.V. Frankfurter Sparkasse<br />

Kto. 995517, BLZ 500 502 01<br />

<strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>- DKM Darlehenskasse Münster eG<br />

<strong>Krankenhaus</strong> Kto. 17577500, BLZ 400 602 65

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