PDL praxis 01/2009

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Berechnung der Untergrenze für die Pflegefachkraft-Quote nach Einsatz-Zeit (C) Beispiel mit geschätzten Zahlen gesetzlich notwendiger Anteil an Pflegefachkräften Anteil an den Einsatz-Stunden (C)* 50% + 40% + 10% = Berechnung der Untergrenze der = ( 90% x 50% ) + ( 25% x 40% ) + ( 10% x 10% ) Pflegefachkraft-Quote = 45,0% + 10,0% + 1,0% = 56,0% Anmerkungen: * ... also mit Fahrt- und Wegezeiten weitere Anmerkungen: SGB V SGB XI andere Bereiche 90% 25% 10% o Im SGB V geht man im Allgemeinen nicht mehr davon aus, dass wirklich alle Behandlungspflegen von Pflegefachkräften erbracht werden müssen, 90% sind hier eine realistische Annahme. 100% o Im Bereich der „Grundpflegen SGB XI“ kann aber auch nicht alles von „Helferinnen“ erbracht werden, manche Fälle sind so schwer, daß eine Pflegefachkraft benötigt wird, oder es wird für die Anleitung und Qualitätssicherung ein bestimmter Anteil benötigt, z.B. 25% o de facto muß die Pflegefachkraft-Quote höher sein als die errechnete Untergrenze, da es in der Realität einen bestimmten Anteil an Einsätzen gibt, bei denen sowohl SGB V- als auch SGB XI-Leistungen erbracht werden, also so genannte „gemischte Hausbesuche“. o Für die Berechnung der Untergrenze sollte besser die Zeit verwendet werden, da der Zeitanteil bei der Leistungserbringung wesentlicher ist als der Umsatzanteil. o Der tatsächliche Anteil muss aber wesentlich höher sein als der errechnete, da es in ca. 15% - 25% der Hausbesuche zu Mischeinsätzen von SGB V und SGB XI kommt, und es oft ökonomischer (und pflegefachlich besser) ist, auch bei Leistungen, für die normalerweise „geeignete Pflegekräfte“ zum Einsatz kommen können, von Pflegefachkräften durchführen zu lassen. No. 01 2009 pdl-praxis - hohe Pflegefachkraftquote berechnen © 2008 -2009 Thomas Sießegger Seite 2
Durch eine niedrige Pflegefachkraftquote wird die Personal-Einsatz- Planung wesentlich schwieriger. Auch die Leitungsquote muss höher sein als bei einem Pflegedienst der überwiegend mit examinierten Pflegefachkräften arbeitet. Denn: Erstens sind die Mitarbeiter besser ausgebildet, so dass man sie [hoffentlich] nicht so stark anweisen muss wie eine Helferin. Zweitens muss nicht überlegt werden von Seiten der Pflegedienstleitung, welche Mitarbeiterin man wohin schicken kann, denn Pflegefachkräfte können theoretisch [fachlich] alles machen. Die niedrigeren Stundenkosten der Helferinnen werden also durch höhere Leitungskosten kompensiert. Außerdem: Je länger die Fahrtwege sind, desto weniger lohnt sich der [zusätzliche] Einsatz einer Helferin. Der Pflegefachkraft-Anteil sollte eine Zielgröße von 50%-90% betragen, um erfolgreich am Markt agieren zu können, je nach Leistungszusammensetzung und je nachdem, wie häufig, SGB V- und SGB XI-Leistungen zusammen erbracht werden. Die Begründung für eine hohe Pflegefachkraft-Quote (aus wirtschaftlicher Sicht) In der ambulanten Pflege muss die Frage nach der optimalen Qualifikations-Zusammensetzung durch die oft gleichzeitige Erbringung von Leistungen aus SGB V, SGB XI, SGB XII und Privatzahler-Leistungen, anders beantwortet werden als in der stationären Pflege. Dabei sollte aus betriebswirtschaftlicher und aus pflegefachlicher Sicht begründet werden. Checkliste, warum Pflegefachkräfte “günstiger” sind Das Argument, die niedrigeren Stundenkosten der un- und angelernten Mitarbeiter (Helferinnen) in der Mischung mit Pflegefachkräften (PFK), führten zu niedrigeren Gesamtkosten, ist falsch. Folgende zusätzliche Kosten entstehen, wenn immer funktional entschieden wird, "welche Qualifikation ist unbedingt notwendig für den jeweiligen Einsatz?" 1. zusätzliche Fahrtzeiten der Helferinnen verursachen Arbeitszeit und damit Personalkosten, denn anstatt dass die PFK die Leistungen der Grundpflege im Zusammenhang mit der Behandlungspflege erbringt, muss zusätzlich eine Helferin für die Grundpflege zum Patienten fahren 2. zusätzliche Organisations- und Koordinationszeiten (und damit wiederum Kosten) für Absprachen zwischen den PFK und den Helferinnen 3. zusätzliche Leitungsanteile der Pflegedienstleitung, welche die Koordination der Einsätze übernimmt 4. zusätzliche Fahrzeuge (und damit Sachkosten), da man mehr Fahrzeuge für die zusätzlichen Einsätze benötigt Diese zusätzlichen (unnötigen) Kosten für zu viele Helferinnen überkompensieren in ihrer Summe die (scheinbar) niedrigeren Personalkosten. Eine weitere - paradox erscheinende - Erkenntnis: Je höher die durchschnittlichen Wegezeiten von Patient zu Patient, desto höher muss die Pflegefachkraftquote sein. Das hat nichts damit zu tun, dass Pflegefachkräfte besser oder schneller Auto fahren können. Je höher die Wegzeiten sind, desto weniger lohnt sich der Einsatz von Helferinnen, da diese zusätzliche Fahrtzeiten im Auto verbringen müssen und damit Personalkosten verursachen, welche die Kostenvorteile der Qualifikation wieder überkompensieren. Pflegedienste mit einer Pflegefachkraftquote von 70%-80% erreichen nachweisbar wesentlich bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse als Pflegedienste mit nur 40%. No. 01 2009 pdl-praxis - hohe Pflegefachkraftquote berechnen © 2008 -2009 Thomas Sießegger Seite 3
Seite 1: pdl-praxis 01-2009 Die Pflegefachkr

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