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Ganzheitliche Kieferorthopädie als Lebensabschnittskonzept ... - Spitta

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Kieferorthopädische Apparaturen<br />

Der Bionator gilt <strong>als</strong> das biologische Gerät, sollte aber <strong>als</strong> Muskelharmonisierungsgerät tagsüber getragen<br />

werden. Das ist für die meisten meiner Patienten schwierig, da sie meist Ganztagsschulen besuchen und<br />

Zahnspangen dort noch nicht <strong>als</strong> cool gelten.<br />

Meine Ausbildung erfolgte am Dr. Wilhelm Brenner Institut, das die Wiener Ärztekammer für die<br />

kieferorthopädische Fortbildung gegründet hat, später war ich dort Oberarzt. Unter der Leitung vom Prim.<br />

Dr. Alfred Hangl entstand dort eine neue Wiener Schule der Funktionskieferorthopädie, die auch<br />

ganzheitliche Methoden einbezog. Ich möchte hier die Geräte präsentieren, die sich in den nunmehr 18<br />

Jahren kieferorthopädischer Praxis <strong>als</strong> wirkungsvoll erwiesen haben.<br />

Der Elastisch Offene Aktivator nach Klammt (EOA)<br />

Der EOA ist in meinen Augen das biologischste Gerät überhaupt. Er liegt ganz locker im Mund und federt<br />

leicht beim Zubeißen. Dadurch regt er die Muskelaktivität an, die Kinder spielen unbewusst auf der Spange<br />

herum. Er vereint viele Vorteile des Bionators und des Aktivators: Transversalbügel und Labialbögen sind<br />

wie beim Bionator gestaltet, die Anregung der Myofunktion erzielt einen gewissen Sog. Gleichzeitig übt er<br />

auch aktiven Druck auf den Gaumen aus, genau an den Stellen und in der Stärke, dass eine der Osteopathie<br />

entsprechende Wirkung erzielt wird. Die Nachentwicklung des Oberkiefers und der Nasennebenhöhlen ist<br />

optimal möglich.<br />

Man kann gezielt den Prämolarenbereich stärker aktivieren. Der Einbau aktiver Federchen z.B. zur Rotation<br />

der Eckzähne ist problemlos möglich. Wir löten auch oft Federchen am Labialbogen an, wie bei<br />

Crozatgeräten. Pelotten, elastische Aufbisse und kleine Zungenspieße können kombiniert werden.<br />

Die Aktivierung ist für Anfänger schwierig. Am besten funktioniert sie (unelegant), indem man den Aktivator<br />

mit beiden Händen auseinander zieht. Wie beim Crozat kann allerdings jede Verbiegung das ganze Gerät<br />

verändern. Durch den geringen Kunststoffanteil hat die Zunge größten Freiraum, die Kinder können damit<br />

sehr verständlich sprechen und tragen ihn daher zu Hause auch tagsüber gerne.<br />

Indikationen<br />

Verbreiterungen bis ca. 14 mm, Kompressionsgeräte bei Raumüberschuss sind möglich.<br />

Überstellen einer vollen Klasse 2 bei kleinem Unterkiefer (Pelotten), sowie von ein- und beidseitigen<br />

Kreuzbissen. Klasse 3 - Behandlung bei kleinem Oberkiefer. Ungeeignet zur Klasse 3 - Behandlung bei<br />

Schuld im Unterkiefer.<br />

Bei Tiefbiss kann man Frontkantbiss einstellen, sonst lasse ich fast durchbeißen, das gibt angenehme, kleine<br />

Geräte.<br />

Bei Tonguethrust wird der EOA oft verloren, daher setze ich ihn hier selten ein.<br />

Er funktioniert auch bei Spätbehandlung in der Pubertät, dann sollte er allerdings 12-14 Stunden getragen<br />

werden. Dabei gibt es kein nennenswertes Unterkiefer-Wachstum mehr, aber durch Mentalisumbau eine gute<br />

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