Grußwort Kommodore Flugabwehr - Tinchen
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Liebe TINCHEN-Redaktion,<br />
zum Beitrag „Rätselhaft und unbekannt“ (TINCHEN 11/04 Seite 8) kann ich vielleicht<br />
ein wenig zur Aufklärung beitragen:<br />
Im Jahre 1979 wurde das damalige „Leichte Kampfgeschwader 41 (LeKG 41)“<br />
– später umbenannt in Jagdbombergeschwader 41 (JaboG 41) – von der Luftwaffenführung<br />
mit der Ausrichtung des NATO-Wettbewerbes „BULLS EYE“<br />
beauftragt.<br />
Dieser war ein Wettbewerb für Kampfbesatzungen verschiedener NATO-Luftwaffen,<br />
der turnusmäßig ausgetragen wurde. In Husum fand er in der Zeit vom 26.<br />
Sept. bis 15. Okt. 1979 statt. Es nahmen sieben Mannschaften aus vier Nationen<br />
teil. Natürlich waren die Vorbereitungen auf diese große Herausforderung mit einer<br />
Menge „Gerödel“ verbunden. Ein Aspekt der Vorbereitungen betraf auch das<br />
Äußere der Kasernenanlage (ein wenig Make-up hat noch keinem geschadet!)<br />
So wurde z.B. ein BULLS EYE-Emblem entworfen und in aufwendiger und mühevoller<br />
Handarbeit aus Edelstahl in den geschwadereigenen Werkstätten gefertigt.<br />
Es hatte die Größe des Geschwaderwappens und wurde über diesem als<br />
Blickfang an der Einfahrt der Hauptwache montiert.<br />
Aus gleichem Material wurde der NATO-Stern und der dazugehörige Leitsatz:<br />
„Wachsamkeit (VIGILIA) ist der Preis (PRETIUM) der Freiheit (LIBERTATIS)“<br />
angefertigt und am Giebel der „Alten Wache“ angebracht. Soweit zur Aufklärung<br />
des Spruches.<br />
Nun noch eine kurze Anmerkung zu BULLS-EYE und dem Emblem: Trotz aller<br />
eifrigen und akribischen Vorarbeiten war der Übung kein Erfolg beschert – sie fiel<br />
buchstäblich ins Wasser. Das Wetter war derart schlecht, dass kaum geflogen<br />
werden konnte. Trotz alledem wurde natürlich am letzten Tag in einer Flugzeughalle<br />
auf dem Flugplatz eine Abschlussfeier für alle Beteiligten veranstaltet. Kurz<br />
zuvor erschienen einige in „Blaumänner“ gekleidete Herren an der Wache. Sie<br />
gaben sich als Angehörige der Standortverwaltung aus und hätten den Auftrag,<br />
das BULLS-EYE Emblem abzuholen um es auf der Bühne der Festhalle auf dem<br />
Flugplatz zu installieren. So geschah es denn auch – nur mit dem Mangel, dass<br />
selbiges Wappen niemals auf dem Flugplatz angekommen ist! Später stellte es<br />
sich heraus, dass die „Blaumänner“ Angehörige des am Wettbewerb teilnehmenden<br />
Marinefliegergeschwaders waren, die dieses Abzeichen unter den Augen des<br />
Wachhabenden und des wachhabenden Offiziers (OvWa) schlicht und ergreifend<br />
geklaut hatten, um es dann als Trophäe in ihrem Offizierheim aufzuhängen. Ob-<br />
01/05<br />
T NCHEN 13