Grußwort Kommodore Flugabwehr - Tinchen

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30 Fortschritt und Umweltschutz -jf- Das Problem: Zwei Räume unter der Truppenküche in der Fliegerhorstkaserne Husum haben fast durchgehend eine Raumtemperatur von angenehmen 38 Grad Celsius. An sich ja eine ganz nette Sache, doch leider ist an diesem Umstand keine importierte Oase für den erträglichen Kasernenurlaub schuld. Vielmehr ist diese hohe Temperatur auf die in diesen Räumen befindlichen Heizverteiler zurückzuführen. Auch mit überdurchschnittlicher Wärmeisolierung konnte nicht verhindert werden, dass sich die Räume aufheizen. Dass daran etwas getan werden musste, ist verständlich, da eine derart hohe Arbeitstemperatur weder für Mensch noch für Maschine in diesen Breitengraden auf lange Zeit verträglich ist. Die vermeintliche Lösung: Der Vorschlag war, einfach ein Ansaugaggregat in die betroffenen Räume zu installieren, um so die aufgeheizte Luft schnell und bequem nach draußen zu pusten. Es ist vielleicht verständlich, dass Ronald Reiche, Energiebeauftragter bei der StOV Husum, bei diesem Vorschlag verständnislos mit dem Kopf schüttelte. Im Klartext hätte das ja geheißen, man verfüge über überschüssige Energie (Wärme), die man mit einer erneuten Energieaufwendung (Aggregat) auf die Das Infodisplay vor der Truppenküche Straße pusten würde. Für Herrn Reiche und seine Mit- und Zuarbeiter war klar, dass hier eine effizientere Lösung geschaffen werden musste. Und nach mehreren Beratungen hatte man dann auch eine zufriedenstellende Möglichkeit erarbeitet. Die tatsächliche Lösung: Es wurden zwei Aggregate installiert. Diese haben in diesem Fall aber nicht die Aufgabe die erwärmte Luft nach draußen zu leiten, sondern sie anzusaugen, die Wärme aus der Luft zu ziehen und damit das Wasser von zwei 750 Ltr-Warmwasserspeichern zu heizen, die ebenfalls in den beiden Räumen installiert wurden. Das Wasser in den Speichern wiederum kann dann nach oben zur Küche transportiert werden um hier zur Verfügung zu stehen. Zur Erklärung muss man wissen, dass die Küche nämlich nur Wasser verwenden darf, dass eine Mindesttemperatur von 60 Grad Celsius hat. Somit hat man in zweierlei Hinsicht Geld und Energie gespart. Erstens muss man kein Aufwand betreiben, um die Räume herunterzukühlen und zweitens muss keine Energie aufgewendet werden, um das Wasser in den Speichern auf die vorgeschriebene Temperatur zu heizen. Insgesamt also eine runde Sache. Damit jetzt aber auch die Soldaten der Kaserne den Erfolg wirklich sehen können, wurde zusätzlich noch ein Infodisplay neben dem Haupeingang der Truppenküche montiert. Hier ist zum einen ein Funktionsplan des Wärme- und Wasserkreislaufs der beiden Räume zu sehen und daneben ein Zähler, der angibt, wie viel Geld effektiv mit dieser Anlage gespart wird. Insgesamt also eine sehr runde Sache. Dieser Erfolg ist aber kein Einzelfall für den Energiebeauftragten, da er die gesamte Anlage aus einem Prämientopf finanziert hat, den er Mitte dieses Jahres selber gefüllt hat. Immerhin 26.000 • gab es für den Erfolg beim Energiesparen in den letzten Jahren. Energiekampagne 2004 hieß diese Aktion der Bundeswehr und es hat sich durchaus gelohnt: hätte die Energiekampagne 2004 nicht stattgefunden, hätte die Bundeswehr 84 Millionen • mehr für Energie und Wasser ausgegeben. Fazit: Eine sehr interessante Sache, dieses Energiesparen! T NCHEN 01/05
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