Nachhaltigkeitsbericht Holcim - Locher, Schmill, Van Wezemael ...
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für, dass die Emissionsgrenzwerte und die Ansprüche an<br />
die Klinkerqualität jederzeit eingehalten werden.<br />
Stickoxidausstoss deutlich gesenkt<br />
Im Zementofen bilden sich wegen der hohen Verbrennungstemperaturen<br />
grosse Mengen Stickoxide (NO X),<br />
aber auch andere Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid<br />
und Staub. Mit gezielten Massnahmen im Verbrennungsprozess,<br />
etwa der Zugabe von Harnstoff oder Ammoniak,<br />
sowie mit einer immer perfekteren Filtertechnik lassen<br />
sich heute die Luftschadstoffe erheblich reduzieren.<br />
Die <strong>Holcim</strong> Schweiz und die anderen Zementhersteller<br />
des Landes hatten 1998 mit den Behörden der Standortkantone<br />
die erste freiwillige Branchenvereinbarung der<br />
Schweiz zur Verminderung des Stickoxidausstosses abgeschlossen.<br />
Ziel dieser Vereinbarung war, die NO X-Emissionen<br />
bis 2009 um insgesamt 20 Prozent zu reduzieren.<br />
Dieses Ziel wurde inzwischen erreicht, und daher haben<br />
die Schweizer Zementhersteller Anfang 2006 die NO X-<br />
Branchenvereinbarung erneuert.<br />
Als Berechnungsbasis dient nun – wie in ganz Europa<br />
üblich – die Stickoxidkonzentration in den Abgasen statt<br />
der absoluten Emissionen. Sowohl in der Schweiz als<br />
auch in der EU gilt ein Tagesmittelwert von 800 Milligramm<br />
pro Kubikmeter. Die Schweizer Zementhersteller<br />
haben sich hingegen zur Einhaltung eines Jahresmittelwertes<br />
von 500 Milligramm pro Kubikmeter verpfl ichtet,<br />
was wesentlich ambitiöser ist, dafür an einzelnen<br />
Tagen überschritten werden darf. Die <strong>Holcim</strong> Schweiz<br />
senkte diesen Wert in ihren Werken bis im Jahr 2007 auf<br />
424 Milligramm pro Kubikmeter und hält die Vereinbarung<br />
somit klar ein. Wie das Bundsamt für Umwelt BAFU<br />
bestätigte, gehören die Schweizer Zementwerke heute zu<br />
den saubersten der ganzen Welt.<br />
Neben Stickoxiden und anderen Abgasen entstehen bei<br />
der Zementproduktion auch so genannte persistente<br />
organische Schadstoffe (POP). Diese Schadstoffe bauen<br />
sich in der Natur sehr schlecht ab. Die Schweiz hat deshalb<br />
ein internationales Übereinkommen ratifi ziert und<br />
2005 in Kraft gesetzt, das die Umweltbelastung durch<br />
POP minimieren will. Im Auftrag der <strong>Holcim</strong> Schweiz und<br />
der anderen Zementhersteller untersuchte ein spezialisiertes<br />
Unternehmen in allen Zementwerken des Landes<br />
den Ausstoss von Dioxinen, Furanen und anderen POP.<br />
Das Ergebnis der Untersuchung ist erfreulich: Dank<br />
mehrstufi ger Rauchgasreinigung mit Trockenabsorption,<br />
Elektrofi lter und Schlauchfi lter liegen sämtliche POP-<br />
Emissionen in den Zementwerken der <strong>Holcim</strong> Schweiz<br />
unter den deutschen Grenzwerten (die Schweiz hat keine<br />
Grenzwerte festgelegt).<br />
Weniger Staub in Siggenthal<br />
ÖKOLOGIE<br />
Beim Brennen von Kalkmehl und anderen Rohstoffen zu<br />
Klinker entsteht feiner Staub. Um den Staubgehalt der<br />
Abluft zu vermindern, setzte das Zementwerk Siggenthal<br />
bis vor Kurzem einen Elektrofi lter ein. Im Zuge der Erneuerung<br />
des Aargauer Werks hat die <strong>Holcim</strong> Schweiz diesen<br />
Anfang 2007 durch einen moderneren Schlauchfi lter<br />
ersetzt.<br />
Schlauchfi lter gelten heute als Standard in der umweltbewussten<br />
Zementproduktion. Der neue Hightechfi lter<br />
in Siggenthal enthält Tausende von Schläuchen, die aus<br />
feinstem Gewebe gefertigt sind. Die Abluft des Zementofens<br />
strömt durch diese Schläuche, wobei der Staub am<br />
Gewebe hängen bleibt. Druckluft befreit die Schläuche<br />
regelmässig vom gesammelten Staub; dieser fällt in einen<br />
Auffangbehälter und wird zum Ofen zurückgeführt.<br />
Der neue Schlauch fi lter bringt die Staubkonzentration<br />
bis auf einen Zehntel des Werts des bisher eingesetzten<br />
Elektrofi lters und arbeitet auch zuverlässiger. Damit wird<br />
es auch keine Ausfälle mehr geben, bei denen kurzfristig<br />
eine zwar unschädliche, aber dunkle Staubwolke aus dem<br />
Kamin aufsteigt.<br />
Neben dem Einbau des neuen Schlauchfi lters hat<br />
die <strong>Holcim</strong> Schweiz im Werk Siggenthal noch andere<br />
Mass nahmen ergriffen, um die Umweltbelastung zu<br />
vermindern. Der Ersatz von Teilen des Wärmetauschers<br />
hat Druckverluste erheblich vermindert, was den Bedarf<br />
an elektrischer Energie pro Tonne Zement senkt. Mit der<br />
15 Prozent höheren Ofenleistung hat das Werk Siggenthal<br />
seit 2007 den Stromverbrauch pro Tonne Zement<br />
reduzieren können. Weiter hat das Werk den Antrieb<br />
des Drehrohrofens und das Hauptgebläse energetisch<br />
optimiert. Hunderte von Prüfsonden, die direkt mit der<br />
Computerzentrale verbunden sind, überwachen die<br />
Produktion, den Energie verbrauch und die Emissionen<br />
lückenlos.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />
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