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Nachhaltigkeitsbericht Holcim - Locher, Schmill, Van Wezemael ...

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der <strong>Holcim</strong> im benachbarten Ausland. Der Konzern hat<br />

deshalb im Jahr 2005 eine übergeordnete Organisationseinheit<br />

gebildet: Die Region <strong>Holcim</strong> Central Europe ist ein<br />

Managementcluster und besteht aus den Gruppengesellschaften<br />

in Süddeutschland, Italien und der Schweiz inklusive<br />

des Westens Österreichs. Die Zementproduk tion,<br />

das Energiemanagement und Finanzen & Controlling<br />

werden zentral über die vier Länder geführt. Alle anderen<br />

Aktivitäten wie Zementverkauf, Marketing, Kommunikation,<br />

Kies, Beton, Human Resources und weitere lokale<br />

Funktionen stehen unter der Führung der jeweiligen<br />

Länderleitung, die in der Schweiz dem Vorsitzenden der<br />

Geschäftsleitung untersteht.<br />

Innovationen bei Zement und Beton<br />

Beton ist der moderne Baustoff schlechthin, der bei jeder<br />

Witterung höchsten Ansprüchen genügen muss – und<br />

Zement ist sein Bindemittel, das die Bauwerke wie Klebstoff<br />

zusammenhält. Ein Kubikmeter Frischbeton besteht<br />

aus etwa 300 Kilo Zement, 150 Litern Wasser, 600 Kilo<br />

Sand und 1400 Kilo Kies. Ohne Beton wäre die moderne<br />

Bauwirtschaft undenkbar. Beton und seine Bestandteile<br />

setzen sich weitgehend aus natürlichen Rohstoffen<br />

zusammen und sind in fester Form gesundheitlich unbedenklich.<br />

Der Baustoff ist praktisch in jede Form zu bringen,<br />

zweckmässig einsetzbar – und äusserst langlebig.<br />

Für den neuen Gotthard-Basistunnel hat <strong>Holcim</strong> einen<br />

Beton entwickelt, der im heiklen geotechnischen Umfeld<br />

voraussichtlich über hundert Jahre lang halten wird.<br />

Die Fachleute der <strong>Holcim</strong> Schweiz entwickeln ihre Produkte<br />

kontinuierlich weiter. Vor wenigen Jahren brachten<br />

sie erfolgreich selbstverdichtende Betone auf den<br />

Markt. Da diese Betone nicht maschinell vibriert werden<br />

müssen, bringen sie den Kunden Zeitgewinne und reduzieren<br />

den Lärm auf der Baustelle. In der Berichtsperiode<br />

schuf <strong>Holcim</strong> teilweise in Zusammenarbeit mit Partnern<br />

weitere Innovationen, zum Beispiel einen wasserdurchlässigen<br />

Beton für sickerfähige Bodenbeläge sowie Leicht-<br />

und Dämmbetonrezepturen mit wärmeisolierenden<br />

Eigenschaften. In letzter Zeit setzten Bauherren vermehrt<br />

auf Sichtbetone in der Architektur. <strong>Holcim</strong> hat diesen<br />

Trend frühzeitig erkannt und bietet heute auch weissen<br />

und gefärbten Beton an. Zusätzliches Potenzial sieht die<br />

<strong>Holcim</strong> Schweiz in Zukunft bei Recyclingbaustoffen aus<br />

aufbereitetem Abbruch material.<br />

Die Umweltbilanz eines Betons hängt stark von der Art<br />

und der Menge des eingesetzten Zementes ab. Eine Untersuchung<br />

der EMPA im Auftrag des Branchenverbandes<br />

cemsuisse hat gezeigt, dass pro Kubikmeter Beton<br />

zwischen 905 und 2370 Megajoule Energie aufgewendet<br />

werden. Davon entfallen im Normalfall etwa vier Fünftel<br />

auf den Zementanteil im Beton. Das ist eine Menge Energie<br />

– und doch deutlich weniger, als die Produktion anderer<br />

Baustoffe wie Glas, Metall oder Backstein benötigt.<br />

Bedeutsam für die Umweltbilanz von Beton ist vor allem,<br />

dass der hochwertige Baustoff eine schlankere Bau weise<br />

Zwei Zementwerke erneuert<br />

PRODUKTE & PROFIL<br />

Im Bestreben, die Produktionsanlagen auf dem neu sten<br />

Stand zu halten, entschied die <strong>Holcim</strong> Schweiz vor<br />

einigen Jahren, ihre Werke in Siggenthal und Eclépens zu<br />

erneuern und auszubauen. Um die Produktions ausfälle<br />

auf ein Minimum zu reduzieren, war es unerlässlich, beide<br />

Grossprojekte innerhalb sehr kurzer Zeit umzusetzen.<br />

Im Fall von Siggenthal liess sich die Erneuerung etappenweise<br />

mit den ohnehin nötigen jährlichen Revisionen<br />

verbinden. An beiden Standorten legte <strong>Holcim</strong> zudem<br />

grossen Wert darauf, neben der Produktions kapazität<br />

auch die Umweltleistung zu verbessern.<br />

Im Werk Siggenthal begannen die Erneuerungsarbeiten<br />

im Jahr 2004 und umfassten folgende Massnahmen:<br />

Einbau eines neuen Klinkerkühlers, Austausch des<br />

Ofeneinlaufs, Erweiterung des Ofendurchmessers und<br />

Ausstattung des Leitstands mit modernster Technik und<br />

Schallschutzwänden. Im Jahr 2007 fand die letzte Ausbauetappe<br />

statt: An die Stelle des bisherigen Elektrofi lters<br />

trat ein wirkungsvoller Schlauchfi lter, zudem wurde die<br />

oberste Zyklonstufe des Wärmetauscherturms ersetzt.<br />

Insgesamt gelang es so, die tägliche Produktionskapazität<br />

um rund 15 Prozent auf 2275 Tonnen zu erhöhen,<br />

bei gleichzeitiger Senkung des spezifi schen Energieverbrauchs.<br />

In Eclépens erfolgten die Arbeiten Anfang 2007: Auch das<br />

Westschweizer Werk erhielt einen neuen Klinkerkühler.<br />

Dort wird der frisch gebrannte Klinker nun auf luftdurchlässigen<br />

Platten von über 1400 auf 80 statt wie früher auf<br />

220 Grad Celsius abgekühlt, was eine bessere Wärme rückgewinnung<br />

ermöglicht. Gleichzeitig verbessert das neue<br />

Verfahren die Qualität des Klinkers. Weiter wurde neu ein<br />

so genannter Vorkalzinator eingebaut, eine zusätzliche<br />

Brennkammer zum Aufheizen des Rohmaterials. Auch<br />

diese steigert die Energieeffi zienz und erlaubt es zudem,<br />

grössere Mengen von alternativen Brennstoffen einzusetzen.<br />

Dank der gründlichen Erneuerung verbraucht<br />

das Werk trotz der um rund einen Drittel gesteigerten<br />

Produktion kaum mehr Energie als vorher.<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

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