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herunterladen - Berliner Liedertafel

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Jahre alt. Das veranlasste Norbert<br />

Ochmann, darauf hinzuweisen, dass<br />

einige Sänger im Männerchor schon<br />

Großväter seien, was mit „Grummeln“<br />

kommentiert wurde.<br />

Von Frankreich ging es nach Spanien.<br />

Tibor Bloch aus dem 2. Tenor der BL<br />

kündigte in einem perfekten Spanisch das<br />

nächste Weihnachtslied an; der<br />

„Übersetzer“ war Dietmar Fallak vom<br />

MCS. Da es sich um ein Wiegenlied<br />

handelte mit dem Namen „A la rurru nino“,<br />

stammend aus Argentinien, musste der<br />

„Dolmetscher“ ständig gähnen. Aber der<br />

Vortrag war überhaupt nicht zum Gähnen,<br />

sondern sehr einfühlsam vom Kinderchor<br />

dargebracht.<br />

Die Chorgemeinschaft aus SMC und BL, der Kinderchor und „unsere“ Frauen<br />

Es folgte ein etwas moderneres<br />

Weihnachtslied, diesmal aus Deutschland,<br />

gesungen vom Kinderchor: „Der<br />

Kaiser hat befohlen“. Wer hätte das<br />

gedacht, dass die folgenden, vom<br />

Kinderchor gesungenen Lieder, aus<br />

fremden Länder stammen: Aus<br />

Tschechien kommt das Lied „Freu dich<br />

Erd und Sternenzelt“ und aus<br />

Großbritannien stammt „Herbei o ihr<br />

Gläubigen“.<br />

„Na endlich! Mal ein bisschen Leben in<br />

der Bude“, so begann die Ansage von<br />

Sangesbruder Ruttkowski für das nächste<br />

Weihnachtslied. „Auch das deutsche<br />

Weihnachtsfest kann fröhlich<br />

sein, und deshalb haben wir eine ganze<br />

Wolkenladung Engel einfliegen lassen, die<br />

hier die Kirche zum Rocken bringen und<br />

Sie hoffentlich von den Sitzen reißen. „Wir<br />

singen dir Immanuel“. Und tatsächlich –<br />

bei diesem Lied geriet man ins „Swingen“!<br />

Was nun folgte, ist eine absolute<br />

Premiere. In der 121jährigen Geschichte<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong> ist es das erste<br />

Mal, dass Ehefrauen, Töchter und<br />

Freundinnen der Sänger bei einem BL-<br />

Konzert mitwirken. Dieser Gedanke<br />

entstand auf der Rheinfahrt, als die<br />

Frauen ganz spontan dem Vorsitzenden<br />

der BL, Lothar Poguntke, ein Ständchen<br />

brachten. Chorchef Ochmann nutzte dann<br />

dieses Experiment, um die Sängerfrauen<br />

in ein Konzert einzubeziehen.<br />

Die Idee fand Anklang. 14 Sängerehefrauen,<br />

Töchter und Freundinnen fanden<br />

sich Ende Oktober dann zusammen, um<br />

mit dem Dirigenten der BL, Norbert<br />

Ochmann, und mit der Stimmbildnerin,<br />

Sigrid Höhne, zu proben und sich zu<br />

einem akzeptablen Ensemble zusam-men<br />

zu finden.<br />

Und ein Wunder geschah: Die, die<br />

niemals miteinander gesungen haben,<br />

wurden zu einer Einheit und mit viel<br />

Schmetterlingen im Bauch traten sie dann<br />

in der Gedächtniskirche auf.<br />

Angekündigt wurden sie durch Jutta<br />

Gfrörer, einer österreichischen Freundin<br />

der BL, die dem Publikum die Ge-schichte<br />

des weltbekannten Weih-nachtsliedes<br />

„Stille Nacht“ vermittelte. Es stammt nicht<br />

aus Deutschland, sondern ist in Österreich<br />

entstanden, hat seinen Siegeszug in die<br />

ganze Welt angetreten und wird heute in<br />

unzähligen Sprachen gesungen.<br />

„Übersetzt“ wurde diese „echtsteirische“<br />

Moderation von dem bewährten Dietmar<br />

Fallak vom MCS in ein wunderbares<br />

„berlinisch“, das besonderen Beifall von<br />

den Zuhörern in der Kirche erhielt.<br />

Als in der „gottvollen Oase inmitten des<br />

Trubels der Weltmetropole Berlin“ (O-Ton<br />

Jörg Kramer im Programmheft) die Lichter<br />

erlöschten, übergaben die „Sängerinnen“<br />

den Sängern der Männerchöre brennende<br />

Kerzen und der gemeinsame Gesang<br />

begann.<br />

Noch war das Konzert allerdings nicht zu<br />

Ende. Zum Abschluss betraten Katharina<br />

Rost und Jörg Kramer die Kanzel und<br />

leiteten das absolut letzte Lied der<br />

Weihnachtsfeier ein.<br />

Kathi Rost in italienischer Sprache wies<br />

darauf hin, dass das schönste Lied der<br />

Deutschen „O du fröhliche“ ursprünglich<br />

aus Sizilien stammt und eigentlich ein<br />

süditalienisches Lied der Fischer sei. Und<br />

deshalb sang die Gemeinde, nachdem die<br />

Sänger zwei Strophen in lateinisch und<br />

italienisch vorgegeben haben, gemeinsam<br />

alle drei Strophen auf deutsch.<br />

Das war ein schöner Abschluss. Aber es<br />

gab noch eine Zugabe. Die Männer-chöre<br />

und die Frauen begaben sich in den<br />

hinteren Teil der Kirche, am Altar blieben<br />

die Kinder stehen und gemeinsam wurde<br />

der Kanon „Weih-nacht, Weihnacht<br />

überall“ gesungen.<br />

Damit endete die weihnachtliche<br />

musikalische Rundreise. Es war ein<br />

wunderschönes, ausgewogenes Programm<br />

mit bekannten und weniger bekannten<br />

Liedern und vielen Überraschungen<br />

- dem Publikum hat’s gefallen,<br />

wie man uns nach dem Konzert oftmals<br />

bestätigte.<br />

Eure Sangesschwester auf Zeit<br />

Helga Engel

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