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5 ANWENDUNGSFALL GÜTE: NÄHRSTOFFEINTRÄGE IN DIE ELBE, IHRE<br />
ENTWICKLUNG, DER IST-ZUSTAND, MAßNAHMEN ZUR REDUKTION DER<br />
EINTRÄGE UND AUSWIRKUNGEN AUF DIE FRACHTEN<br />
Teilprojekt<br />
Verantwortlich Institution<br />
8 Dr. Markus Venohr, Dieter Opitz Leibniz Institut für<br />
Gewässerökologie und<br />
Binnenfischerei (IGB)<br />
2 Dr. Malte Grossmann Technische Universität Berlin (TUB)<br />
Inhalt<br />
5 ANWENDUNGSFALL GÜTE: NÄHRSTOFFEINTRÄGE IN DIE ELBE,<br />
IHRE ENTWICKLUNG, DER IST-ZUSTAND, MAßNAHMEN ZUR<br />
REDUKTION DER EINTRÄGE UND AUSWIRKUNGEN AUF DIE<br />
FRACHTEN ...................................................................................... 1<br />
5.1 EINLEITUNG ...................................................................................... 2<br />
5.2 METHODIK ........................................................................................ 2<br />
5.3 EINGANGSDATEN ................................................................................ 3<br />
5.4 ENTWICKLUNG DER EINTRÄGE UND IST-ZUSTAND ..................................... 7<br />
5.5 REDUKTIONSZIELE ............................................................................ 15<br />
5.6 MÖGLICHE HANDLUNGSOPTIONEN ZUR REDUKTION DER EINTRÄGE IN<br />
MONERIS ...................................................................................... 16<br />
5.6.1 Änderung der Landnutzung ............................................................................................ 17<br />
5.6.2 Änderungen der Landnutzungsintensität .................................................................. 19<br />
5.6.3 Handlungsoptionen für dezentrale Kleinkläranlagen ............................................ 21<br />
5.6.4 Handlungsoptionen zur Reduzierung der N- und P-Konzentrationen<br />
im Ablauf von Kläranlagen .............................................................................................. 22<br />
5.6.5 Zusätzliche Maßnahmen .................................................................................................. 22<br />
5.7 MÖGLICHE ENTWICKLUNG DER EINTRÄGE UND FRACHTEN IN DER ELBE ....... 22<br />
5.7.1 Potentialanalyse .................................................................................................................. 23<br />
5.8 ANWENDUNGSFALL GÜTE ................................................................... 27<br />
5.8.1 Auswertung ........................................................................................................................... 30<br />
5.8.2 Entwicklungsrahmen ......................................................................................................... 34<br />
5.8.3 Anwendungsfall Güte und Klimawandel .................................................................... 41<br />
5.9 ZUSAMMENFASSUNG .......................................................................... 43<br />
5.10 DANKSAGUNG .................................................................................. 44<br />
5.11 LITERATUR ...................................................................................... 45<br />
5.12 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ................................................................. 47<br />
1
5.1 Einleitung<br />
Ein nachhaltiges Management zur Reduktion von Nährstoffeinträgen in das<br />
Gewässersystem erfordert Kenntnis über die Herkunft und eine Abschätzung des<br />
Potenzials von Maßnahmen zur Reduktion der Einträge. Die flächendeckende und<br />
konsistente Bilanzierung von Stoffflüssen im Einzugsgebiet und in den Oberflächengewässern<br />
ist somit eine essentielle Grundlage für die Festlegung und<br />
Umsetzung von Nährstoffreduktionszielen. Ein langfristiges und belastbares<br />
Management des Einzugsgebietes sollte ebenfalls den übergeordneten und<br />
zumeist externen Einfluss eines Globalen Wandels berücksichtigen.<br />
Die Belastung der <strong>Elbe</strong> mit Nährstoffeinträgen aus dem Einzugsgebiet hat sich<br />
von 1983 bis 2005 deutlich verändert und nimmt seit den 90er Jahre<br />
kontinuierlich ab. Trotz dieser positiven Entwicklung wurde für die Umsetzung<br />
der EU-Wasserrahmenrichtlinie von der FGG <strong>Elbe</strong> ein weiterer Reduktionsbedarf<br />
der Frachten bei Seemanshöft um 24 % ermittelt. Dieser soll schrittweise in drei<br />
Bewirtschaftungszeiträumen bis 2023 erfüllt werden. Die Umsetzung der von der<br />
FGG <strong>Elbe</strong> vorgesehenen Maßnahmen wurden in das Modell MONERIS übertragen.<br />
Darüber hinaus wurden mögliche Effekte des globalen Wandels (Klima-,<br />
Landnutzungs- und Bevölkerungsänderung) in den Berechnungen berücksichtigt<br />
und ausgewertet.<br />
Die in MONERIS implementierten Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffeinträge<br />
wurden sukzessive einzeln angewendet und ausgewertet und liefern<br />
eine Abschätzung des Reduktionspotentials. In einem zweiten Schritt wurden die<br />
von der FGG-<strong>Elbe</strong> vorgeschlagenen Maßnahmen, soweit möglich, in ihrem<br />
vorgeschlagenen Gesamtumfang in den Berechnungen mit MONERIS berücksichtigt.<br />
Abschließend wurden diese Maßnahmen in Kombination mit den in<br />
<strong>GLOWA</strong> <strong>Elbe</strong> ermittelten Entwicklungsrahmen angewendet und ausgewertet.<br />
5.2 Methodik<br />
Zur Ermittlung der Nährstoffeinträge und der Frachten im Einzugsgebiet der<br />
<strong>Elbe</strong> wurde das Nährstoffeintragsmodell MONERIS (Modelling Nutrient Emissions<br />
in River Systems) angewendet (Behrendt et al. 2000, Venohr et al. 2009).<br />
MONERIS berechnet jährliche und monatliche Stickstoff- und Phosphoreinträge,<br />
die gewässerinterne Retention und die Frachten in den Gewässern (Abbildung 1).<br />
Die Modellierung basiert auf Analysegebieten (AUs) und berücksichtigt die<br />
Eintragspfade atmosphärischer Deposition auf Wasserflächen (AD), Erosion (ER),<br />
Abschwemmung (AS), Grundwasser (GW), drainierte Flächen (DR) und<br />
versiegelte urbane Flächen (US) sowie die Eintragspfade kommunale Kläranlagen<br />
und industrielle Direkteinleiter (KA). Die modellierten Einträge berücksichtigen<br />
alle landseitigen Transformations- und Retentionsprozesse. Die anschließende<br />
Modellierung der gewässerinternen Retention wird für Haupt- und<br />
Nebengewässer und für größere Seen und Reservoirs separat durchgeführt. Eine<br />
detaillierte Beschreibung der Methodik ist bei Venohr et al. (2009) und Venohr et<br />
al. (20011) zu finden.<br />
Die Methodik zur Berechnung der durch die Umsetzung von Maßnahmen zur<br />
Reduktion der Einträge entstehenden Kosten wurde durch Technische Universität<br />
2
entwickelt. Die Methoden, Daten und Berechnungsansätze in Grossmann (2011)<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 1: Struktur des Models MONERIS, der berücksichtigten Rahmenbedingungen,<br />
Eingangsdaten und Eintragspfade, sowie der konzeptionelle Zusammenhänge zu den Frachten und<br />
der berechneten Kosten-Effizienz.<br />
5.3 Eingangsdaten<br />
Grundlage der Modellberechnungen ist eine Gebietsuntergliederung für das<br />
Flusssystem der <strong>Elbe</strong> in 948 Analysegebiete (AU; 820 in Deutschland; 4<br />
Österreich; 5 Polen; 119 Tschechien), die zu größeren Flussseinzugsgebieten,<br />
den Koordinierungsräumen (Abbildung 2) und administrativen Einheiten<br />
aggregiert werden können.<br />
Basis für die Berechnung der Landnutzungen in den einzelnen AUs sind die<br />
Bodenbedeckungsklassen von “Corine Land Cover” (CLC, EEA 2006). Die<br />
Originalklassifikation von CLC 2000 wurde in die von MONERIS verwendeten<br />
Landnutzungsklassen überführt.<br />
3
Grundlage für die Charakterisierung der mittleren Bodeneigenschaften der<br />
AUs war für die Gebiete innerhalb Deutschlands die Bodenübersichtskarte und<br />
für die Gebiete außerhalb Deutschlands die European Soil Database, Version 2<br />
(EUROPEAN SOIL BUREAU NETWORK & THE EUROPEAN COMMISSION 2004). Beide Karten<br />
lagen im Maßstab 1:1.000.000 vor.<br />
Die Charakterisierung der geologischen Eigenschaften der Teilgebiete<br />
innerhalb Deutschlands erfolgte auf Basis der geologischen Übersichtskarte<br />
(GÜK1000), für die Gebiete außerhalb Deutschlands wurde auf die bereits in<br />
früheren MONERIS Anwendungen verwendete deutlich gröbere europäische<br />
geologische Karte zurückgegriffen (Behrendt et al., 2003).<br />
Als Grundlage für die Berechnung der Nährstoffeinträge über Dränagen wurde<br />
die bisherige Karte der Anteile der Dränflächen an der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche verwendet (Behrendt et al., 2003). Die Grundlage für die Berechnung<br />
der atmosphärischen Deposition von Stickstoff bilden die Depositionsraten für<br />
NOx und NHy,, die im Rahmen des CO-OPERATIVE PROGRAMME FOR MONITORING AND<br />
EVALUATION OF THE LONG-RANGE TRANSMISSION OF AIR POLLUTANTS IN EUROPE (EMEP,<br />
2002) bis zum Jahr 2004 berechnet wurden. Bei den Berechnungen wurde als<br />
gesamte Stickstoffdeposition die Summe dieser beiden Depositionsraten<br />
verwendet.<br />
4
Abbildung 2: Modellierungsgebiete und Koordinierungsräume im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet.<br />
Ausgangsbasis für die Berechnung der Stickstoffüberschüsse auf der landwirtschaftlichen<br />
Fläche, der Bevölkerungszahlen und deren Anschlussgrad an die<br />
Kanalisation sowie der zentralen Kläranlagen im Einzugsgebiet der <strong>Elbe</strong> bilden<br />
entsprechende Angaben für die administrativen Einheiten (N-Überschuss –<br />
Kreise; Bevölkerung und Anschlussgrade – Gemeinden) im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet.<br />
Alle Angaben beziehen sich dabei für Deutschland auf das Jahr 2003<br />
beziehungsweise 2004 und für die Gebiete außerhalb Deutschlands auf das Jahr<br />
2000 (N-Überschuss) beziehungsweise 2002 (für Bevölkerung und Anschlussgrade).<br />
Für die Gebiete in Tschechien standen Angaben zu den Anschlussgraden<br />
nur auf Basis der Regionen zur Verfügung.<br />
Bei den Modellberechnungen wurden die Einzelangaben zu den Kläranlagen<br />
als Eingangswerte genutzt. Auf der Grundlage der Angaben des Umweltbundesamts<br />
(UBA) zu den zentralen Kläranlagen bis 2000, Einwohnerwerte für das Jahr<br />
5
2005, der Angaben der Flussgebietsgemeinschaft <strong>Elbe</strong> (FFG-<strong>Elbe</strong>) zur Lage und<br />
Größe der Kläranlagen im tschechischen Gebiet der <strong>Elbe</strong> und den Daten zu den<br />
Kläranlagen mit weniger als 2.000 Einwohnerwerten (Sartorius et al., 2011)<br />
wurde ein Kläranlageninventar von insgesamt 2.105 zentralen Kläranlagen<br />
aufgebaut, dass neben der Größenklasse und Menge der Abwassereinleitung<br />
sowohl die Einträge von Gesamtstickstoff (TN) und Gesamtphosphor (TP) als<br />
auch die derzeitigen mittleren Nährstoffkonzentrationen im Auslauf der<br />
Kläranlage enthält. Über die Koordinaten der Kläranlagen wurden diese den<br />
Analysegebieten zugeordnet. Bei der Modellierung wurde darüber hinaus<br />
berücksichtigt, dass Kläranlagen mit mehr als 10.000 Einwohnergleichwerten<br />
direkt in die Hauptläufe des Flusssystems einleiten und damit deren Einträge<br />
auch nur einer Retention in den größeren Gewässern des Flusssystems der <strong>Elbe</strong><br />
unterliegen. Die Abbildung 3 gibt einen Überblick über die Lage der zentralen<br />
Kläranlagen im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet nach Größenklassen differenziert.<br />
Abbildung 3: Kläranlagen im Einzugsgebiet.<br />
6
Für die Einwohner/Haushalte, die laut Statistik weder an die Kanalisation<br />
noch an eine Kläranlage angeschlossen sind, wurde angenommen, dass sie an<br />
eine Kleinkläranlage angeschlossen sind. Der Anteil der Kleinkläranalagen, die<br />
über die Boden-Grundwasserpassage versickern, bzw. jene, die über<br />
oberflächlich über Rohleitung oder Gräben einleiten wurden auf Basis der<br />
hydrogeologischen Gegebenheiten abgeschätzt (Venohr et al., 2009, Venohr et<br />
al., 2011). Für die Abschätzung der Kosten ist es maßgeblich, Kleinkläranlagen<br />
zu berücksichtigen, die an ein öffentliches Kanalisationsnetz angeschlossen sind.<br />
Zum Anteil dieser Kleinkläranlagen lagen keine differenzierten Daten vor es<br />
wurde angenommen, dass nach der Wiedervereinigen von 1990 bis 2000<br />
sukzessive 10 % der Kleinkläranlagen an eine öffentliche Kanalisation<br />
angeschlossen wurden. Vor 1990 wurde davon ausgegangen, dass dieser Anteil<br />
bei 0 % lag.<br />
Für die Szenarioberechnungen wurden die Ergebnisse des regionalisierten<br />
Klimamodells STAR (Niederschlag, Temperatur) des hydrologischen Modells<br />
SWIM (Conradt et al., 2009), des agrarökonomischen Modells RAUMIS (Gömann<br />
et al., 2008) und des LanduseScanners (Hoymann, 2011) für die Bevölkerungsentwicklung<br />
verwendet.<br />
Zur Erfassung der klimabedingten Änderungen wurde der Mittelwert aus 100<br />
Realisationen der Niederschläge und des Abflusses der Jahre 2010 und 2050<br />
verwendet. Obwohl sich die Entwicklungsrahmen auf das Jahr 2020 und die<br />
Klimaszenarien auf das Jahr 2050 beziehen, werden sie hier als gemeinsame<br />
Szenarien A1 0 und B2 + dargestellt. Als Bezugsgröße zur Bewertung der<br />
Änderungen wurden die modellierten Niederschläge und Abflüsse für das Jahr<br />
2010 herangezogen.<br />
Da weitere Eingangsdaten noch nicht in aktualisierter Form vorlagen, wurden<br />
bis auf die hier erwähnten Eingangsdaten alle verbleibenden Eingangsdaten aus<br />
dem Jahr 2005 verwendet.<br />
5.4 Entwicklung der Einträge und Ist-Zustand<br />
Die Nährstoffeinträge und -frachten in der Gesamtelbe im Zeitraum 1983-<br />
1987 bis 2001-2005 sind um 36 % (TN) und 58 % (TP) zurückgegangen<br />
(Abbildung 4, Abbildung 5). Für Stickstoff als auch für Phosphor ist eine<br />
kontinuierliche Reduktion der Einträge aus Urbanen Systemen und Kläranalgen<br />
zu beobachten. Für Phosphor ging der Anteil dieser Eintragspfade von 85 auf<br />
64 % zurück, sie stellen jedoch immer noch die dominanten Eintragspfade dar.<br />
Für Stickstoff sank der Anteil von 32 auf 22 %, somit sind diese Pfade nur noch<br />
lokal, jedoch kaum für die gesamte <strong>Elbe</strong> von zentraler Bedeutung für die<br />
gesamten Stickstoffeinträge. Relevant für den Stickstoffeintrag hingegen ist die<br />
Reduktion des Eintrags über die Pfade Dränagen und Grundwasser seit 1990.<br />
Dieser Rückgang ist erklärbar mit dem Einbruch der (Agrar)-Wirtschaft und<br />
einem deutlichen Rückgang der Viehbestände seit der Wiedervereinigung<br />
Deutschlands.<br />
Betrachtet man die Herkunftsquellen der Einträge, ergibt sich für Stickstoff<br />
ein Anstieg des Anteils der Einträge aus der atmosphärischen Deposition von 25<br />
(1983-1987) zu 38 % (2001-2005). Somit stellt die atmosphärische Deposition<br />
7
eine zentrale Bedeutung für die Ableitung von Maßnahmen zur Reduktion der<br />
Einträge und Frachten dar.<br />
Einträge in t/a<br />
Einträge in t/a<br />
400000<br />
350000<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
TN<br />
TP<br />
8<br />
Atmo. Dep. Wasserfl.<br />
Abschwemmung<br />
Erosion<br />
Dränagen<br />
Grundwasser<br />
Urb. Systeme<br />
Kläranlagen<br />
Atmo. Dep. Wasserfl.<br />
Abschwemmung<br />
Dränagen<br />
Erosion<br />
Grundwasser<br />
Urb. Systeme<br />
Kläranlagen<br />
Abbildung 4: Entwicklung der pfadbezogenen Stickstoff- und Phosphoreinträge in der gesamten<br />
<strong>Elbe</strong> von 1983 bis 2005 als jährliche Werte jeweils als gleitendes Mittel über 5 Jahre.
Einträge in t/a<br />
Einträge in t/a<br />
400000<br />
350000<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005<br />
1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005<br />
TN<br />
TP<br />
9<br />
Andere NOx<br />
LWN NOx<br />
Andere NHy<br />
LWN NHy<br />
LWN Dünger<br />
urbane Quellen<br />
nat. Hindergergrund<br />
Andere<br />
LWN<br />
urbane Quellen<br />
nat. Hindergergrund<br />
Abbildung 5: Entwicklung der quellenbezogenen Stickstoff- und Phosphoreinträge in der gesamten<br />
<strong>Elbe</strong> von 1983 bis 2005 als jährliche Werte jeweils als gleitendes Mittel über 5 Jahre.<br />
Für den Zeitraum 1983 bis 2005 ergab sich an der Messstelle Zollenspieker<br />
eine sehr gute Übereinstimmung zwischen beobachteter und modellierter Fracht<br />
(Tabelle 1, Abbildung 6), so dass davon ausgegangen werden kann, dass<br />
MONERIS die Einträge und Frachten unter sich ändernden hydrologischen und<br />
anthropogenen Rahmenbedingungen wiedergeben kann und somit als eine<br />
belastbare Grundlage für Abschätzung zukünftiger Einträge und Frachten dienen<br />
kann.<br />
Tabelle 1: Vergleich der berechneten und beobachteten Fracht an der Messstelle Zollenspieker.<br />
Berechnungsjahre<br />
Mittlere abs. Abweichung in %<br />
TN DIN TP<br />
1983-2004 1996-2004<br />
19,4 12,6 7,7<br />
Bestimmtheitsmass 0,91 0,90 0,79<br />
Modell Effizienz* 0,62 0,86 0,96<br />
*nach Nash-Sutcliff (1972)
Farchten in t/a<br />
Frachten in t/a<br />
Frachten in t/a<br />
350000<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
TN berechnet<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
10<br />
beobachtet<br />
DIN berechnet<br />
beobachtet<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
TP berechnet<br />
beobachtet<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Abbildung 6: Vergleich der berechneten und beobachteten Fracht an der Messstelle Zollenspieker.
Im Einzugsgebiet der <strong>Elbe</strong> wurden für das Jahr 2010 Einträge von 129 kt/a<br />
(TN) und 7,7 kt/a (TP) berechnet. Unter Berücksichtigung der gewässerinternen<br />
Retention ergeben sich für Zollenspieker eine Stickstofffracht von 71kt/a und<br />
eine Phosphorfracht von 2,5 kt/a.<br />
Die mittleren spezifischen Stickstoffeinträge in die <strong>Elbe</strong> liegen für das Jahr<br />
2010 bei 9 kg/(ha·a) und schwanken zwischen 2 kg/(ha·a) und 20 kg/(ha·a)<br />
(5 % und 95 %-Quantil aller AUs größer 5 km²). Für Phosphor liegen die<br />
berechneten mittleren spezifischen Phosphoreinträge für das Jahr 2010 bei<br />
54 kg/(km²·a) und schwanken zwischen 8 kg/(km²·a) und 111 kg/(km²·a) (5 %<br />
und 95 %-Quantil aller AUs größer 5 km²).<br />
Die Stickstoffeinträge werden durch die Eintragspfade Grundwasser (38 %),<br />
Drainagen (27 %) und kommunale Kläranlagen (18 %) dominiert (Abbildung 8).<br />
Für Phosphor sind die dominanten Eintragspfade urbane Systeme (US: 35 %),<br />
kommunale Kläranlagen (KA: 30 %) und Erosion (ER: 22 %). Die verbleibenden<br />
Pfade sind für die Gesamtelbe von geringerer Bedeutung.<br />
TN<br />
TP<br />
8%<br />
1%<br />
30%<br />
18%<br />
0,5%<br />
3% 4% 2%<br />
38%<br />
22%<br />
11<br />
35%<br />
27%<br />
9%<br />
3%<br />
AD<br />
SR<br />
ER<br />
TD<br />
GW<br />
US<br />
WWTP<br />
AD<br />
SR<br />
ER<br />
TD<br />
GW<br />
US<br />
WWTP<br />
Abbildung 7: Anteile der Eintragspfade an den gesamten Stickstoff- und Phosphoreinträgen in der<br />
<strong>Elbe</strong> bis Zollenspieker für das Jahr 2010 unter Verwendung der mit SWIM modellierten Abflüsse.
Bezogen auf die Eintragsquellen trägt die Düngemittelanwendung mit 37 %<br />
den größten Anteil an den Stickstoffeinträgen bei. Die Einträge über<br />
atmosphärische Deposition (auf alle Flächen) tragen insgesamt 33 % bei und<br />
stellen die zweitgrößte Eintragsquelle dar. Mit einem Anteil von 26 % stellen<br />
urbane Systeme die drittgrößte Quelle dar. Bei Phosphor sind die Einträge aus<br />
urbanen Quellen mit 64 % dominant. Die Landwirtschaft trägt ein knappes<br />
Drittel zu den Gesamteinträgen bei.<br />
TN<br />
TP<br />
10%<br />
10%<br />
6%<br />
30%<br />
7%<br />
2%<br />
37%<br />
4%<br />
4%<br />
12<br />
64%<br />
26%<br />
NHB<br />
UQ<br />
LW‐Dünger<br />
LW‐Nhy<br />
LW‐Nox<br />
AQ‐Nhy<br />
AQ‐Nox<br />
Abbildung 8: Anteile der Quellen an den gesamten Stickstoff- und Phosphoreinträgen in der <strong>Elbe</strong><br />
bis Zollenspieker für das Jahr 2010 unter Verwendung der mit SWIM modellierten Abflüsse.<br />
NHB<br />
Erstmals die Einträge landnutzungsbezogen modelliert (<br />
Abbildung 9, Abbildung 10). Dies ermöglicht eine flächenspezifischere<br />
Darstellung der Einträge und eine bessere Unterscheidung der diffusen,<br />
flächenhaften Einträge von denen aus urbanen Systemen und Kläranlagen. Das<br />
<strong>Elbe</strong>einzugsgebiet lässt sich in einen trockeneren Teil mit relativ geringen<br />
Einträgen (Mittlere <strong>Elbe</strong>, Havel und untere Saale) sowie einen feuchteren oberen<br />
Teil mit erhöhten Einträgen gliedern. Vereinzelt lassen sich erhöhte Einträge in<br />
der Nähe von Ballungsräumen erkennen, die auf Kläranlageneinleitungen<br />
zurückzuführen sind. Das räumliche Muster der Phosphoreinträge ist dem der<br />
Stickstoffeinträge ähnlich. So ergeben sich für Phosphor die geringsten Einträge<br />
in der mittleren <strong>Elbe</strong> und der Havel sowie erhöhte Einträgen insbesondere in den<br />
tschechischen Elbniederungen. Stärker als bei Stickstoff lässt sich der Einfluss<br />
der Ballungsräume erkennen.<br />
UQ<br />
LW<br />
AQ
Abbildung 9: Spezifische Stickstoffeinträge nach Landnutzungen im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet für das Jahr<br />
2010.<br />
13
Abbildung 10: Spezifische Phosphoreinträge nach Landnutzungen im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet für das<br />
Jahr 2010.<br />
14
5.5 Reduktionsziele<br />
Trotz der bereits erfolgten erheblichen Reduktion der Stickstoff- und<br />
Phosphoreinträge und -frachten ergibt sich zum Erreichen eines nach der EU-<br />
WWRL geforderten Gewässerzustandes und zum Schutz der Küstengewässer der<br />
Nordsee ein zusätzlicher Reduktionsbedarf. Die bestehende Stickstoff- und<br />
Phosphorbelastung im Einzugsgebiet der <strong>Elbe</strong> soll langfristig um ca. 24 %<br />
verringert werden. Im ersten Bewirtschaftungszeitraum soll bis 2015 innerhalb<br />
der FGG <strong>Elbe</strong> eine Verminderung der Stickstoffbelastung um ~4,4 % und<br />
Phosphorbelastung um ~ 6,5 % gegenüber den Nährstofffrachten des Jahres<br />
2006 erreicht werden (Tabelle 2). Eine detaillierte Auflistung der durch die<br />
Länder geplanten Maßnahmen und deren Wirksamkeiten folgt in Abschnitt 5.7.<br />
Tabelle 2: Zusammenstellung der Wirkungsabschätzung der Länder der FGG <strong>Elbe</strong> für den ersten<br />
Bewirtschaftungszeitraum (FGG-<strong>Elbe</strong>, 2009)<br />
Bundesland Erwartete Immissionsminderung<br />
Stickstoff Phosphor<br />
Tschechien 5 % 7 %<br />
Bayern 3,5 – 7,5 % 2 – 5 %<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
0,8 % 1,5 %<br />
Hamburg 10 % 10 %<br />
Mecklenburg-Vorpommern 19 % 5 %<br />
Niedersachsen 2,7 % 2,7 %<br />
Sachsen 10 – 11 % 11 – 13 %<br />
Sachsen-Anhalt 3,9 % 13,4 %<br />
Schleswig-Holstein 16,6 % 18,7 %<br />
Thüringen 5 % 23,6 %<br />
Neben der Reduktion der Frachten in die Nordsee ist eine Reduktion der<br />
Konzentration aus ökologischer Sicht ebenfalls von Bedeutung. Hier wurden in<br />
den letzten Jahren von der FGG <strong>Elbe</strong> und dem IGB Berlin Zielkonzentrationen<br />
von 3 mg/l (TN) und 0,1 mg/l (TP) diskutiert.<br />
Für den späteren Vergleich der Reduktionsziele ist hier darauf hinzuweisen,<br />
dass insbesondere für die Kläranlagen das Inventar des Jahres 2002/2003<br />
verwendet wurde und die nachfolgend durchgeführten Maßnahmen im Bereich<br />
Kläranlagen nicht erfasst sind.<br />
15
Ebenfalls lagen keine flächendeckenden Angaben zu bereits umgesetzten<br />
Agrar-Umwelt-Maßnahmen vor. Die Betrachtungsebene von MONERIS erlaubt<br />
darüber hinaus nicht die Berücksichtigung bereits vorhandener Gewässerrandstreifen.<br />
Es wurde bei der Modellierung davon ausgegangen, dass MONERIS die<br />
aktuelle Eintragssituation adäquat beschreibt und alle berücksichtigten Maßnahmen<br />
wurden unabhängig davon als neue und zusätzliche Maßnahme<br />
bewertet.<br />
5.6 Mögliche Handlungsoptionen zur Reduktion der Einträge in<br />
MONERIS<br />
MONERIS nutzt ein integriertes Management-Alternativen Modul, um das<br />
Potential von regional differenziert angewendeten Maßnahmen zur Reduzierung<br />
der Nährstoffeinträge und den resultierenden Frachten berechnen zu können.<br />
Dabei ist es möglich, einzelne oder mehrere Maßnahmen in Kombination<br />
auszuwählen und auf einzelne oder mehrere AUs anzuwenden. Die in MONERIS<br />
implementierten Managementalternativen beschreiben den Netto-Effekt auf die<br />
Nährstoffeinträge. Mögliche Einflüsse auf die Transformations- oder Transportprozesse<br />
werden im Modell nicht explizit berücksichtigt.<br />
Um zwischen dem Effekt der Handlungsoption und den hydrologischen<br />
Bedingungen eines spezifischen Jahres unterscheiden zu können, werden die<br />
Maßnahmen für mittlere, trockene und feuchte hydrologische Bedingungen<br />
angewendet. De hier dargestellten hydrologischen Bedingungen basieren auf den<br />
mittleren Niederschlägen und Abflüssen der 8-12 %, 48-52 % und 88-92 %-<br />
Quantile der Szenarien aus Star und SWIM. Alle übrigen Eingangsdaten beziehen<br />
sich zunächst auf das Berechnungsjahr 2005 und können durch die<br />
Managementalternativen modifiziert werden.<br />
Bei der Berechnung der N-Einträge wurde die Entwicklung der N-Überschüsse<br />
auf landwirtschaftliche Flächen während der Grundwasseraufenthaltszeit berücksichtigt.<br />
Für die Entwicklung der Überschüsse von 2005 bis 2020 (Entwicklungsrahmen<br />
<strong>GLOWA</strong> <strong>Elbe</strong>) bzw. bis 2015 wurden für die Maßnahmen nach FGG-<strong>Elbe</strong><br />
eine lineare Änderung angenommen und die N-Überschüsse zwischen den Jahren<br />
interpoliert.<br />
Das modellierte Potential von Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge<br />
kann als Basis zur Entwicklung von Managementplänen herangezogen<br />
werden. Hierbei wurde jedoch nicht die technische, temporäre oder räumliche<br />
Umsetzbarkeit von Maßnahmen berücksichtigt, demzufolge müssen die Randbedingungen<br />
zur Implementierung von Maßnahmen von den entsprechenden<br />
Planungsstellen und Organisationen überprüft werden.<br />
Die Managementalternativen beziehen sich auf die Handlungsfelder Landwirtschaft,<br />
Renaturierung von kleinen Fließgewässern und urbane Systeme und<br />
können in fünf Gruppen unterschieden werden: Landnutzung, Landnutzungsintensität,<br />
Kanalisation, Kleinkläranlagen (DCTP) und kommunale Kläranlagen<br />
(WWTP). Im Folgenden werden die Managementalternativen und ihre Einbindung<br />
in MONERIS dargestellt.<br />
16
5.6.1 Änderung der Landnutzung<br />
Maßnahmen diese Kategorie betreffen die Änderung der Nutzung oder des<br />
Managements einer bestimmten Landnutzung, wie zum Beispiel von<br />
Dränageflächen oder von geneigten Flächen, die der Erosion ausgesetzt sind.<br />
5.6.1.1 Umwandlung von versiegelten in unversiegelte urbane Flächen<br />
Diese Maßnahme simuliert die Reduktion von versiegelten urbanen Flächen<br />
ohne eine Veränderung der Landnutzung. Durch diese Maßnahme wird der<br />
Abfluss von Regenwasser über die Kanalisation und das Auftreten von<br />
Überlaufereignissen in der Mischkanalisation verringert. Folglich nimmt der<br />
Grundwasserabfluss in etwa um die Menge zu, um die der Abfluss über die<br />
Kanalisation verringert wird. Die im Boden und Grundwasser berücksichtigte<br />
Nährstoffretention führt zu einer zusätzlichen Reduzierung der Einträge. Der<br />
Abfluss von WWTPs wird durch diese Maßnahme nicht beeinflusst.<br />
5.6.1.2 Umwandlung von Acker- in Grünland<br />
Diese Maßnahme geht von einer Umwandlung von Acker- in Grünland aus.<br />
Der Anteil der konvertierbaren Ackerflächen kann schrittweise für die<br />
Hangneigungsklassen 8 % definiert werden.<br />
Durch die Umwandlung werden die Nährstoffeinträge über Erosion und<br />
Oberflächenabfluss verringert. Dabei werden die N-Überschüsse oder die<br />
Phosphorakkumulation auf landwirtschaftlichen Flächen nicht beeinflusst. Sollte<br />
der Anteil dränierter Flächen mittels dieser Maßnahme verändert werden, so<br />
werden auch die Einträge über Dränagen verändert. Eine umgekehrte<br />
Umwandlung von Grün- in Ackerland wird im Model nicht berücksichtigt.<br />
5.6.1.3 Reduktion von dränierten Flächen<br />
Die Verringerung von dränierten Flächen kann separat für Grün- und<br />
Ackerland angegeben werden. Eine Selektion spezifischer Böden oder Hangneigungsklassen<br />
ist nicht möglich. Dränagen wirken wie eine Verkürzung des<br />
Wasserkreislaufes und führen zu einer Erhöhung des (künstlichen)<br />
Zwischenabflusses, wodurch folglich die Retention während der Boden- und<br />
Grundwasserpassage nicht wirken kann. Durch diese Maßnahme wird Sickerwassermenge<br />
in den Boden und das Grundwasser erhöht, begleitet von einer<br />
erhöhten Retention im Vergleich zum Zwischenabfluss. Die Effekte der<br />
Wiedervernässung intensiv ackerwirtschaftlich genutzter Flächen, wie das<br />
erhöhte Risiko der P-Rücklösung. werden im Model nicht berücksichtigt.<br />
5.6.1.4 Reduktion des Bodenabtrags von Ackerland<br />
Mittels dieser Handlungsalternativen kann die Anwendung von vorhandenen<br />
Methoden zur Reduzierung des Bodenabtrags von Ackerland, wie konservierende<br />
Bodenbearbeitung, Konturpflügen und Zwischensaat simuliert werden. Die<br />
Effektivität dieser Methoden differiert, abhängig von den örtlichen Bedingungen,<br />
wie dem Bodentyp, Hangneigung oder dem Niederschlag. Der Reduktions- Effekt<br />
des Bodenabtrags von Ackerland kann nach Hangneigungsklassen 8 % unterschieden und für jedes AU separat angegeben<br />
werden.<br />
17
5.6.1.5 Einrichtung von Gewässerrandstreifen<br />
Diese Maßnahme simuliert die Einrichtung von Gewässerrandstreifen um den<br />
Anteil des erodierten Materials, das in die Gewässer gelangt zu reduzieren. Der<br />
Anwender kann einen Anteil der landwirtschaftlichen Fläche einer AU bestimmen,<br />
für die die Einträge über die Erosion verringert werden sollen. Entsprechend wird<br />
das Sedimenteintragsverhältnis (SDR) reduziert. In Abhängigkeit von der angenommenen<br />
Breite des Gewässerrandstreifens wird die Erosion um 10 bis 100 %<br />
reduziert.<br />
Diese Maßnahme berücksichtigt keine Veränderung der Landnutzung, wie<br />
beispielsweise den Ersatz der Flächen, die für die Einrichtung der Gewässerrand<br />
verwendet wird. Die Auswahl spezifischer Flächen innerhalb eines AUs, die<br />
erhöhte Bodenabtragungsraten aufweisen, ist im Model nicht möglich. Erfolgt<br />
eine Kombination der Handlungsoptionen zur Reduktion des Bodenabtrags von<br />
Ackerland mit der Einrichtung von Gewässerrandstreifen, wird der Effekt beider<br />
Maßnahmen in der Summe betrachtet.<br />
5.6.1.6 Retentionsteiche für dränierte Flächen<br />
Mit dieser Maßnahme wird simuliert, dass die Abflüsse von dränierten Flächen<br />
ein Retentionsbecken durchfließen, bevor sie in die Oberflächengewässer<br />
gelangen. Die Retention von N und P in Retentionsbecken wird unter<br />
Berücksichtigung des Dränabflusses, sowie der Größe und der hydraulischen<br />
Belastung der Retentionsteiche berechnet. Die Retentionskapazität der Teiche<br />
kann über die Einstellung der Größe der Retentionsteiche in Relation zur<br />
dränierten Fläche gesteuert werden. Forschungsergebnisse deuten darauf hin,<br />
dass eine Retentionsbeckengröße von 150 m²/ ha dränierter Fläche eine<br />
hinreichende Retentionskapazität liefern.<br />
Diese Methode berücksichtigt keine Landnutzungsänderungen, wie die Umwandlung<br />
der für die Retentionsbecken benötigten Flächen.<br />
5.6.1.7 Sanierung von Feuchtgebieten an Hauptläufen<br />
Die Sanierung von Feuchtgebieten, beispielsweise durch Deichrückverlegung,<br />
ist nur in seltenen Fällen möglich. Die Retention in überfluteten oder vom<br />
Grundwasser durchflossenen Feuchtgebieten ist sehr komplex und schwierig zu<br />
modellieren. In MONERIS wird nur die Situation eines überfluteten<br />
Feuchtgebietes umgesetzt und wird über eine erhöhte Gewässerfläche<br />
berücksichtigt. Das führt zu einer Zunahme der Retention bedingt durch eine<br />
geringere hydraulische Belastung. Die Flächen der Deichrückverlegung, sowie die<br />
gewonnenen Gewässerflächen kann für jedes AU einzeln definiert werden. Die<br />
neugeschaffene Wasserfläche wird mit vorhandenen Grünlandflächen verrechnet.<br />
Wird die Grünlandfläche überschritten, wird auf das Ackerland zurückgegriffen.<br />
5.6.1.8 Gewässersanierung in Nebenläufen<br />
Mittels der Gewässersanierung wird die Fließlänge der Nebenläufe erhöht, was<br />
zu einer Erhöhung der Gewässerfläche und einer Zunahme Nährstoffretention im<br />
Gewässer führt. Die Zunahme der Fließlänge der Nebenläufe kann bei dieser<br />
Maßnahme festgelegt werden.<br />
18
5.6.2 Änderungen der Landnutzungsintensität<br />
Diese Kategorie umfasst Maßnahmen zur Reduzierung von N-Überschüssen,<br />
N-Deposition und den Verzicht von P in Waschmitteln.<br />
5.6.2.1 Reduktion der N-Überschüsse und der maximalen Verwendung von<br />
Düngemitteln<br />
Durch die Reduzierung der N-Überschüsse auf landwirtschaftlichen Flächen<br />
wird die N-Konzentration im Sickerwasser und somit in Dränagen und im<br />
Grundwasser verringert. Während die N-Konzentrationen in Dränagen zeitnah<br />
reduziert werden, ist für die N-Konzentration im Grundwasser, abhängig von der<br />
Grundwasseraufenthaltszeit, von einer deutlichen Verzögerung auszugehen.<br />
Drei Optionen zur Reduktion der N-Überschüsse sind wählbar:<br />
1. Reduzierung der N-Überschüsse um einen Wert in kg/(ha·a), 2. Festlegung<br />
eines maximalen N-Überschusses für die landwirtschaftlichen Flächen in<br />
kg/(ha·a) und 3. Die Berücksichtigung des Effektes von Agrar-Umwelt-<br />
Maßnahmen auf den N-Überschuss in %.<br />
MONERIS kann keine negativen N-Überschüsse berücksichtigen. Sollten die<br />
Auswahl der ersten Option in negativen Werten resultieren, wird der N-<br />
Überschuss auf Null gesetzt. Wenn in einem bestimmten AU der N-Überschuss<br />
geringer ist, als der maximale festgelegte Wert in Option zwei, wird der<br />
Originalwert des N-Überschusses durch das Model verwendet.<br />
Veränderte N-Überschüsse wirken sich im Modell nicht auf den Eintrag durch<br />
Abschwemmung und Erosion aus.<br />
5.6.2.2 Reduktion der atmosphärischen NHy und NOx Deposition<br />
Mit dieser Maßnahme können die atmosphärische NHy und NOx-Deposition<br />
getrennt voneinander verringert werden. So werden die beiden Quellen für NHy<br />
(Landwirtschaft) und für NOx (Verkehr, Haushalte, Verbrennung) berücksichtigt.<br />
Die Reduktion der atmosphärischen Deposition hat direkten Einfluss auf die N-<br />
Überschüsse auf die landwirtschaftlichen Flächen, die N-Konzentrationen im<br />
Oberflächenabfluss, die Einträge von versiegelten urbanen Flächen und die<br />
direkte Deposition auf die Gewässerflächen. Die hauptsächliche Einschränkung<br />
dieser Maßnahme basiert darauf, dass die Verursacher der atmosphärischen<br />
Einträge meist nicht in dem untersuchten Flusseinzugsgebiet lokalisiert sind.<br />
5.6.2.3 Verzicht von Phosphaten in Waschmitteln<br />
Während Phosphate aus den Waschmaschinenmitteln im Großteil der europäischen<br />
Länder bereits verbannt ist, wird es in Spülmaschinenwaschmitteln<br />
(Spül-Tabbs), in zunehmender Zahl, weiter verwendet. Die EG diskutiert den<br />
Verzicht von Phosphaten in sämtlichen Waschmitteln ab 2013. Nicht EU-Länder<br />
in Europa planen die Verbannung von Phosphaten zumindest in<br />
Waschmaschinenmitteln. Mit dieser Maßnahme wird die vollständige Entfernung<br />
von Phosphaten aus Waschmitteln angenommen und spiegelt sich in der<br />
Reduktion der einwohnerspezifischen P-Einträge wieder. Die Höhe der Reduktion<br />
hängt von der Verwendung von Phosphaten ab und wird als landesspezifischer<br />
Wert im Model berücksichtigt. Weiterhin wird die P-Konzentration aus WWTPs,<br />
19
mit weniger als 10.000 Einwohnergleichwerten, über den Anteil an Phosphaten<br />
aus Waschmitteln verringert.<br />
5.6.2.4 Maßnahmen zur Reduzierung der Einleitungen aus der Kanalisation<br />
In dieser Kategorie werden Maßnahmen zur Reduzierung der Einleitungen von<br />
unbehandeltem Abwassers aus urbanen Systemen über die Kanalisation<br />
abgebildet. Dabei sind eine Erhöhung des Anteils der an die Kanalisation<br />
angeschlossenen Flächen und Einwohner sowie die Erhöhung des<br />
Speichervolumens in der Mischkanalisation und die Konstruktion zusätzlicher<br />
Retentionsbecken zur Behandlung von Niederschlagswasser in der<br />
Trennkanalisation vorgesehen.<br />
5.6.2.5 Erhöhung des Speichervolumens in der Mischkanalisation<br />
Diese Maßnahme simuliert die Erhöhung des Speichervolumens in der Mischkanalisation<br />
mit dem Ziel, die Anzahl von Überlaufereignissen durch Starkniederschläge<br />
zu verringern. 100 % Speicher entsprechen einem Speichervolumen von<br />
23,3 m³ pro ha an die Mischkanalisation angeschlossene versiegelte urbane<br />
Fläche. Für diese Maßnahme wird das Speichervolumen in Prozent, in Relation<br />
zum Speichervolumen von 23,3 m³/ha angegeben. Sollte das ursprüngliche<br />
Speichervolumen für ein bestimmtes AU höher sein, als das durch die<br />
Maßnahmeneinstellung vorgegebene, so wird das Originalspeichervolumen durch<br />
das Model verwendet. Die Reduktion von Überlaufereignissen reduziert den<br />
Nährstoffeintrag in die oberirdischen Gewässer. Die entsprechende<br />
Wassermenge, die an die Kläranlagen weitergeleitet wird, wird in MONERIS nicht<br />
abgebildet.<br />
5.6.2.6 Retentionsbodenfilter für Niederschlagswasser in der Trennkanalisation<br />
Bei dieser Maßnahme wird die Fracht aus Einleitungen von<br />
Niederschlagswasser aus der Trennkanalisation durch die Behandlung in<br />
Retentionsbodenfiltern oder Retentionsbecken verringert, bevor sie in die<br />
Oberflächengewässer weitergeleitet wird. Für Retentionsbodenfilter wird eine<br />
Retentionsleistung von 80 % für N und 45 % für P angenommen. Für die<br />
Retentionsbecken wurde eine Retentionsleistung von 35 % festgelegt. Im Modell<br />
wird separat angegeben, welcher prozentuale Anteil der Einleitungen aus der<br />
Trennkanalisation in Retentionsbodenfiltern oder Retentionsbecken behandelt<br />
wird. Ist der vorgegebene Anteil geringer als der bereits vorhandene Anteil, wird<br />
der originale Anteil vom Model verwendet.<br />
5.6.2.7 An die Kanalisation angeschlossene Einwohner verfügen auch über<br />
einen Kläranlagenanschluss<br />
Diese Maßnahme nimmt an, dass sämtliche Einwohner, die an die<br />
Kanalisation angeschlossen sind, auch an WWTPs angeschlossen sind. Diese<br />
Maßnahme berücksichtigt nicht Einwohner, die an dezentrale Kleinkläranlagen<br />
oder Klärgruben angeschlossen sind. Die betroffenen Einwohner/Haushalte<br />
werden mittels dieser Maßnahme an eine virtuelle Kläranlage<br />
(Reinigungsleistung: 40 % (N) und 35 % (P)) angeschlossen.<br />
20
5.6.2.8 Anzahl der an die Kanalisation und Kläranlagen angeschlossenen Einwohner<br />
Mittels dieser Maßnahme wird der Anteil der an die Kanalisation und<br />
Kläranlagen angeschlossenen Einwohner an den gesamten Einwohnern<br />
festgelegt. Sollte der originale Anschlussgrad für ein bestimmtes AU höher sein,<br />
als der vorgegebene Anteil, so wird der originale Anteil im Model verwendet.<br />
Nimmt der Anteil der angeschlossenen Einwohner zu, so wird der Anteil der<br />
Einwohner, die an dezentrale Kleinkläranlagen oder Klärgruben angeschlossen<br />
sind, entsprechend herabgesetzt. Die Maßnahme 5.6.2.7 wird zuerst berechnet<br />
und wird bei der Berechnung der Anteile der angeschlossenen Einwohner<br />
berücksichtigt.<br />
5.6.3 Handlungsoptionen für dezentrale Kleinkläranlagen<br />
Handlungsoptionen dieser Kategorie verringern die Einträge über dezentrale<br />
Kleinkläranlagen (DCTP). DCTP können sich im technischen Status der Abwasserbehandlung<br />
unterscheiden, so wird zwischen älteren Kleinkläranlagen ohne<br />
Abwasserbelüftung (DIN 4261 Part 1) und den Neueren, die die aktuellen<br />
Auflagen erfüllen (DIN 4261 Part 2), unterschieden. In MONERIS kann zwischen<br />
DCTPs unterschieden werden, die über eine kommunale Kanalisation, Rohre bzw.<br />
Gräben, oder über eine Boden-Grundwasser-Passage entwässern. Die<br />
Handlungsoptionen für DCTP sind in der Regel separat für die unterschiedlichen<br />
Entwässerungstypen auswählbar.<br />
5.6.3.1 Technischer Zustand der DCTP<br />
Diese Handlungsoption simuliert, dass alle DCTPs nach den aktuellen<br />
Auflagen nach DIN 4261 Part 2 konstruiert wurden. Für diese DCTPs wird eine<br />
Retentionsrate von 15 % für N und 13 % für P angenommen. Bei dieser<br />
Maßnahme wird die Art der Einleitung in die Oberflächengewässer nicht<br />
verändert (Kanalisation, Rohre/ Gräben, oder Boden/ Grundwasser).<br />
5.6.3.2 DCTP nach DIN2 mit zusätzlicher P-Eliminierung<br />
Mit dieser Maßnahme wird für alle DCTPs, die nach DIN 4261 Part 2<br />
fertiggestellt wurden, eine zusätzliche P-Eliminierung simuliert. Somit ergibt sich<br />
für P eine Reduzierung um 80 %, inklusive der biologischen und mechanischen<br />
Abwasservorbehandlung in der DCTP.<br />
5.6.3.3 Umwandlung DCTP in virtuelle WWTP<br />
Mit dieser Maßnahme wird die Umwandlung von DCTPs eines bestimmten AUs<br />
in eine virtuelle (noch zu bauende) Kläranlage simuliert. Die Reinigungsleistung<br />
einer virtuellen WWTP kann für die Berechnungen im Model festgelegt werden<br />
und betragen in der Standardeinstellung 40 % (N) und 35 % (P).<br />
Die größte Entwicklung ergibt sich für die DCTPs, die über die Kanalisation,<br />
sowie Rohre und Gräben entwässern, während die Wirkung durch die<br />
Entwässerung über den Boden und das Grundwasser sogar negativ sein kann, da<br />
die Retention in Boden und Grundwasser möglicherweise die in der virtuellen<br />
WWTP übersteigt.<br />
21
5.6.3.4 Virtuelle WWTP mit zusätzlicher P-Eliminierung<br />
Zusätzlich zu den vorherigen Maßnahmen wird mit dieser Maßnahme für<br />
virtuelle WWTP eine zusätzliche P-Eliminierung angenommen. Hierbei wird die<br />
Reinigungsleistung für Phosphor in der virtuellen WWTP auf 80 % festgelegt.<br />
5.6.4 Handlungsoptionen zur Reduzierung der N- und P-Konzentrationen im<br />
Ablauf von Kläranlagen<br />
Mit Maßnahmen dieser Kategorie können N und P-Ablaufkonzentrationen für<br />
WWTPs mit einem Einwohneräquivalent größer 2000 festgelegt werden. Generell<br />
sollten in den EU-Mitgliedsstaaten die N und P-Ablauf-Konzentrationen von Kläranlagen<br />
die Vorgaben der EU-Abwasserbehandlungsrichtlinie (European<br />
Parliament and Council of the European Union, 1991) erfüllen. Die N und P-<br />
Einleitungen aus Kläranlagen werden in MONERIS als Produkt aus Abfluss und<br />
Konzentration berechnet. Maximale Ablaufkonzentrationen können für<br />
unterschiedliche Kläranlagengrößenklassen separat festgelegt werden. Sollte der<br />
Originalwert der Ablaufkonzentration einer einzelnen WWTP geringer sein, als<br />
angenommen, so wird der originale Wert für die Ablaufkonzentration im Model<br />
verwendet. Der Abfluss einer WWTP wird durch diese Maßnahme nicht verändert.<br />
Zusätzlich bietet MONERIS die Möglichkeit Einleitungen aus Kläranlagen zu<br />
berücksichtigen, die nicht über das Kläranlageninventar erfasst werden konnten.<br />
Für diese kann eine prozentuale Reduzierung der Einleitungen angenommen<br />
werden.<br />
5.6.5 Zusätzliche Maßnahmen<br />
Neben der Verwendung des integrierten Management-Alternativen Moduls<br />
können Maßnahmen auch über die direkte Änderung der Eingangsdaten, im Preprocessing,<br />
modifiziert werden. Dies geschieht innerhalb der EET z. B. für die<br />
Berücksichtigung der Ergebnisse anderer Modelle zur Abbildung der<br />
Entwicklungsrahmen. Für die Abbildung der Maßnahmen nach der FGG-<strong>Elbe</strong> war<br />
dies ebenfalls notwendig. Eine Auflistung der Änderungen erfolgt in Kapitel 0.<br />
5.7 Mögliche Entwicklung der Einträge und Frachten in der <strong>Elbe</strong><br />
Für die Analyse einer möglichen Entwicklung der Einträge und Frachten in der<br />
<strong>Elbe</strong> wurden vier Varianten gerechnet:<br />
Potentialanalyse:<br />
Reduktion<br />
Bestimmung der theoretisch möglichen maximalen<br />
Anwendungsfall-Güte: Hier wurden die von den Bundesländern<br />
<br />
vorgegebenen Maßnahmen zur Reduktion der Einträge und Frachten<br />
soweit möglich nach MONERIS überführt und entsprechende Szenarien<br />
berechnet.<br />
Entwicklungsrahmen: Hier wurden die in <strong>GLOWA</strong>-<strong>Elbe</strong> III und im Atlas<br />
(Wechsung et al. 2011) vorgestellten Entwicklungsrahmen in MONERIS<br />
umgesetzt.<br />
Kombination des Anwendungsfalls <strong>Elbe</strong> und der Klimaszenarien.<br />
22
5.7.1 Potentialanalyse<br />
Die Potentialanalyse dient der Ermittlung des maximalen<br />
Reduktionspotentials, der räumlichen Unterscheidung der Effektivität und eine<br />
Abschätzung der Kosten-Effektivität pro Handlungsoption im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet.<br />
Die in MONERIS integrierten Handlungsoptionen wurden einzeln und auf<br />
verschiedene Teilgebiete der AUs angewendet und das Reduktionspotential sowie<br />
die anfallenden Kosten berechnet. Die hier ausgewiesenen Kosten gelten nur<br />
unter der Annahme, dass keine strukturellen Änderungen in der Landwirtschaft<br />
und den urbanen Räumen nötig sind. Der in der Potentialanalyse vorgesehene<br />
Maßnahmenumfang geht häufig über diese Grenze hinaus, sodass die Kosten<br />
hier häufig die realistischen Kosten unterschätzen werden. Eine Auswertung der<br />
einzelnen Maßnahmen ist im Appendix zu finden, während im Folgenden eine<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgt (Tabelle 3, Tabelle 4).<br />
Trotz der flächendeckenden und im hohen Umfang angenommenen<br />
Handlungsoptionen liegt deren Reduktionspotential im Einzelnen häufig nur bei<br />
wenigen Prozent der Gesamteinträge. Insgesamt liegt das Reduktionspotential<br />
für P höher als für N und im Landwirtschaftssektor höher als bei Kläranlagen und<br />
Urbanen Systemen.<br />
Wie zu erwarten wirkt sich die Reduktion der N-Überschüsse am stärksten<br />
(32 %) auf die N-Einträge aus. Aber auch durch die Errichtung von<br />
Retentionsteichen wurde eine Reduktion der N-Einträge um 10 % berechnet. Für<br />
die Reduktion der atmosphärischen Deposition wurde eine ebenfalls günstige<br />
Kosten-Effizienz berechnet. Die Planung und Bewertung von Maßnahmen zur<br />
Reduktion der atmosphärischen Deposition ist jedoch schwierig, da die Quellen<br />
des transportierten Stickstoffs häufig außerhalb des Einzugsgebiets liegen.<br />
Für Phosphor zeigen jene Handlungsoptionen, die sich auf die Reduktion der<br />
Einträge über Erosion auswirken das höchste Reduktionspotential. Die<br />
Umwandlung von Acker- zu Grünland würde die Einträge über Erosion erheblich<br />
reduzieren, ist aber in größeren Umfang nicht umsetzbar und zusätzlich recht<br />
teuer (Tabelle 3). Die Einrichtung von Gewässerrandstreifen (Breite: 20 m)<br />
wären deutlich günstiger und zeigt ein ähnliches Reduktionspotential auf.<br />
Zusammen mit Gewässerrandstreifen liefern Agrar-Umweltmaßnahmen wie<br />
Zwischensaat, hangparallelem Pflügen oder anderen bodenkonservierenden<br />
Maßnahmen das höchste Reduktionspotential und das beste Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis.<br />
23
Tabelle 3: Übersicht über die für den landwirtschaftlichen Sektor angewendeten Maßnahmen, der<br />
Eintragsreduktion sowie der mittleren Kosten-Effizienz für die gesamte <strong>Elbe</strong>.<br />
Name Maßnahmenumfang Eintrags-<br />
Acker zu Grünland<br />
konvertieren<br />
24<br />
reduktion<br />
Kosten-<br />
Effizinez<br />
TN TP TN TP<br />
% €/kg<br />
Acker mit Gefälle > 8 % -0,7 -6,7 290 620<br />
Acker mit Gefälle von 4-8 % -0,8 -7,8 470 1012<br />
Acker mit Gefälle von 2-4 % -0,6 -5,5 728 1570<br />
Buffer100 100 % der Ackerflächen mit<br />
Erosionseintrag<br />
Retentionsteiche<br />
Hangparalleles<br />
Pflügen<br />
Bodenkonservierende<br />
Maßnahmen<br />
-1,7 -18,5 43 84<br />
-9,6 -2,2 22 1980<br />
Acker mit Gefälle > 8 % -0,3 -2,9 - -<br />
Acker mit Gefälle von 4-8 % -0,3 -2,8 - -<br />
Acker mit Gefälle von 2-4 % -0,1 -1,4 - -<br />
Acker mit Gefälle > 8 % -1,6 -5,2 25 160<br />
Acker mit Gefälle von 4-8 % -2,4 -4,8 30 330<br />
Acker mit Gefälle von 2-4 % -2,1 -2,5 40 675<br />
Zwischensaat Acker mit Gefälle > 8 % -1,5 -4,0 27 205<br />
Reduktion der<br />
atmosphärische<br />
Deposition<br />
Reduktion des Nsurplus<br />
Acker mit Gefälle von 4-8 % -2,3 -3,8 33 419<br />
Acker mit Gefälle von 2-4 % -2,0 -2,0 41 845<br />
NOx 25% -3,5 -0,1 2 -<br />
NHy 25% -3,4 -0,1 5 -<br />
auf 40 kg/ha/a zzgl. atmos.<br />
Deposition<br />
-31,9 -1,1 - -<br />
um 20 kg/ha/a -14,7 -0,3 - -<br />
Neben der Ausweisung des Reduktionspotentials und der entstehenden<br />
Kosten diente die Potentialanalyse dazu, die Methodik zur Umsetzung der<br />
Handlungsoptionen in MONERIS zu überprüfen. Die Ergebnisse wurden daher auf<br />
ihre Plausibilität überprüft. Durch die Darstellung der Ergebnisse sowohl als<br />
pfadbezogene- und als landnutzungsbezogene Änderungen, als auch in<br />
kartographischer Form, konnten die räumliche Verteilung und Wirkungsweise der<br />
Handlungsoptionen dargestellt werden. Es zeigte sich auch, dass die Methodik<br />
prinzipiell schlüssige Ergebnisse liefert. So lieferte die landnutzungsbezogene
Darstellung der Ergebnisse zum Beispiel, dass die Reduktion des N-Überschusses<br />
oder der atmosphärischen Deposition einen Anstieg der Einträge von offenen<br />
Flächen, natürlich bedeckten Flächen und Tagebau führen. Dieser Effekt beruht<br />
darauf, dass die Retention im Grundwasser konzentrationsabhängig ist. Sinkt<br />
durch die Reduktion des N-Überschusses die mittlere Konzentration im<br />
Grundwasser, reduziert sich auch die Retention im Grundwasser. Bei<br />
unveränderten Einträgen, z. B. aus natürlich bedeckten Flächen, kommt es somit<br />
zu einem relativen Anstieg der Einträge über den jeweiligen Pfad. Ebenfalls<br />
zeigte sich im Modell der Effekt, dass die Überführung von DCTPs mit Boden-<br />
Grundwasserpassage zu virtuellen Kläranlagen, teilweise zu einem Anstieg der<br />
Einträge führen kann. Das lässt sich daraus erklären, dass die Retention in<br />
Boden und Grundwasser (in MONERIS etwa 50 bis 90 %) deutlich höher liegen<br />
kann als die in (kleinen) kommunalen Kläranlagen (in MONERIS mit 40 %<br />
angenommen).<br />
Tabelle 4: Übersicht über die für urbane Systeme und Kläranlagen angewendeten Maßnahmen, der<br />
Eintragsreduktion sowie der mittleren Kosten-Effizienz für die gesamte <strong>Elbe</strong>.<br />
Name Maßnahmenumfang Eintrags-<br />
Umsetzung der<br />
Abwasserrichtlinie<br />
für Kläranlagen<br />
Erhöhung des<br />
Speichervolumens<br />
der<br />
Mischkanalisation<br />
Retentionsklärbeck<br />
en<br />
Retentionsbodenfilt<br />
er<br />
phosphatfreie<br />
Waschmittel<br />
Kleinkläranlagenertüchtigung<br />
25<br />
reduktion<br />
Kosten-<br />
Effizinez<br />
TN TP TN TP<br />
% €/kg<br />
Größenklasse 2 -0,0 -0,0 19 -<br />
Größenklasse 3 -0,0 -0,2 6 -<br />
Größenklasse 4 -0,3 -2,2 54 428<br />
Größenklasse 5 -0,1 -0,8 48 57<br />
Größenklasse 6 -2,3 -1,9 111 3<br />
Um 100 %<br />
-0,7 -3,7 321 1036<br />
-0,7 -3,0 159 673<br />
-1,1 -3,6 255 2569<br />
-0,5 -13,1 - -<br />
ohne Kanalisationsanschluss -0,1 -0,5 1566 >5000<br />
mit Kanalisationsanschluss -0,0 -0,1 1181 4918<br />
Alle, mit zusätzlicher P-<br />
Eliminierung<br />
-0,1 -13,2 1894 325
Name Maßnahmenumfang Eintrags-<br />
ohne Kanalisationsanschluss<br />
an neue zentrale Kläranlage<br />
ohne Kanalisationsanschluss<br />
an neue zentrale Kläranlage<br />
mit P-Eliminierung<br />
mit Kanalisationsanschluss<br />
an neue zentrale Kläranlage<br />
mit Kanalisationsanschluss<br />
an neue zentrale Kläranlage<br />
mit P-Eliminierung<br />
26<br />
reduktion<br />
Kosten-<br />
Effizinez<br />
TN TP TN TP<br />
% €/kg<br />
-0,2 -3,8 2190 1677<br />
-0,2 -11,9 2270 553<br />
-0,2 -0,9 64 243<br />
-0,2 -1,7 71 132
5.8 Anwendungsfall Güte<br />
Die Modellierung des Anwendungsfalls Güte diente dazu die Annahmen der<br />
FGG-<strong>Elbe</strong> zur Reduktion der Immissionen in der <strong>Elbe</strong> im ersten Bewirtschaftungszeitraum<br />
innerhalb einer harmonisierten Umsetzung in MONERIS nachzubilden<br />
und zu verifizieren. Die hier berücksichtigten Handlungsoptionen beziehen sich<br />
auf die von den Bundesländern erstellten Hintergrundpapiere zur Ableitung eines<br />
überregionalen Maßnahmenkataloges (FGG-<strong>Elbe</strong>, 2009). Die für den<br />
Maßnahmenkatalog der FGG-<strong>Elbe</strong> verwendeten Daten beziehen sich häufig auf<br />
MONERIS Ergebnisse. Für die Reduktionsziele wurden jedoch häufig auch andere<br />
Daten heran gezogen. So sind bei den Stickstoffüberschüssen, im Kläranlageninventar<br />
oder bei den Anschlussgraden Unterschiede anzunehmen, die aber nicht<br />
genauer quantifiziert werden können. Es wurde daher versucht, die Maßnahmen<br />
der Bundesländer in MONERIS abzubilden und nur die relative Änderung der<br />
Einträge und Frachten auszuwerten.<br />
Im ersten Schritt wurden aus den Hintergrundpapieren die vorgesehen<br />
Handlungsoptionen zusammengestellt und soweit möglich den Handlungsoptionen<br />
zugewiesen. Dies beinhaltete auch die Zusammenstellung, in welchem<br />
Umfang die Handlungsoptionen in den einzelnen Bundesländern umgesetzt<br />
werden sollen. In einem zweiten Schritt wurden die Handlungsoptionen der<br />
Länder den abbildbaren Handlungsoptionen in MONERIS zugewiesen und deren<br />
Umfang in die Bezugsgrößen von MONERIS überführt. In Appendix sind die<br />
Ergebnisse dieser Auswertung zusammengefasst und die Umsetzung der<br />
Maßnahmen der Länder in die abbildbaren Handlungsoptionen in MONERIS kurz<br />
gekennzeichnet. Im Appendix ist die konkrete Umsetzung der Vorgaben der<br />
Bundesländer in MONERIS zu finden.<br />
Es war nicht immer aus den Grundlagenpapieren zu entnehmen, ob sich die<br />
Reduktionsangaben auf die Emissionen, die Frachten im Gebiet oder die Frachten<br />
am Auslass der <strong>Elbe</strong> beziehen. Darüber hinaus ist es insbesondere für Stickstoff<br />
wichtig, ob sich die Angaben auf das Jahr 2010 oder 2015 beziehen, da sich die<br />
mittleren N-Überschüsse während der Grundwasseraufenthaltszeit ändern<br />
können (siehe Potentialanalyse). Bei der Auswertung der Handlungsoptionen<br />
wurden daher Berechnungen für 2010 und 2015 durchgeführt und die Ergebnisse<br />
für die Einträge in den Bundesländern als auch die Frachten bei Zollenspieker<br />
dargestellt. Die Auswertung stützt sich daher weitestgehend auf den Vergleich<br />
der relativen Änderungen der Einträge und Frachten.<br />
Obwohl einige Bundesländer die Abwasserrichtlinie als vollständig umgesetzt<br />
angesehen haben, wurden die entsprechenden Ablaufkonzentrationen in<br />
MONERIS festgesetzt und in der Auswertung einzeln betrachtet. In Schleswig-<br />
Holstein wurde von einer Betriebsoptimierung der Kläranlagen ausgegangen und<br />
in Thüringen von einer erheblichen Reduktion der Einträge aus Kommunalen<br />
Kläranlagen daher wurden für diese Bundesländer die P-Ablaufkonzentrationen<br />
aus Kläranlagen der Größenklasse 5 und 6 über die Vorgaben der Abwasserrichtlinie<br />
reduziert (Appendix).<br />
27
Der Maßnahmenumfang für einen Großteil der Handlungsoptionen wurde für<br />
MONERIS so angepasst, dass er den Vorgaben der FGG-<strong>Elbe</strong> am ehesten<br />
entspricht, bzw. die Reduktionsziele soweit wie möglich wiedergibt. Konkrete<br />
Flächenangaben und Maßnahmenumfänge wurden direkt übernommen bzw. in<br />
die Methodik von MONERIS überführt.<br />
Die Sanierung der Mischwasserbehandlung, bzw. der Bau von Wehrklappen<br />
zur Stauraumaktivierung sowie die Anpassung von Regenüberlaufschwellen<br />
wurden dadurch abgebildet, dass die Stauvolumen in der Mischwasserkanalisation<br />
erhöht wurden. Für die Entsiegelung von 340 ha urbaner Fläche in<br />
Brandenburg wurde zunächst die gesamte versiegelte urbane Fläche in<br />
Brandenburg ermittelt und die zu entsiegelnde Fläche als prozentualer Anteil<br />
ausgewiesen. Dieser wurde gleichverteilt auf alle AUs in Brandenburg<br />
angewendet.<br />
Die bodenkonservierenden Maßnahmen wurden soweit möglich für die<br />
Ackerflächen mit einem Gefälle von mehr als 4 % angewendet. Es wurde jedoch<br />
immer davon ausgegangen, dass die Handlungsoptionen nie auf 100 % der<br />
Flächen angewendet werden. Der maximale Flächenanteil liegt daher bei 80 %.<br />
Als Wirksamkeit der bodenkonservierenden Maßnahmen wurde in der Regel von<br />
80 % Reduktion des Bodenabtrags ausgegangen, Abweichungen sind im<br />
Appendix dargestellt.<br />
MONERIS bietet drei Möglichkeiten zur Abbildung der Reduktion des N-<br />
Überschusses auf landwirtschaftlichen Nutzflächen (siehe Kapitel 5.6.2.1). Für<br />
die Umsetzung der Maßnahmen der FGG-<strong>Elbe</strong> wurde für Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Sachsen davon ausgegangen, dass die N-Überschüsse im<br />
Mittel nicht höher liegen 60 kg/ha/a und daher keine weitere Reduktion der N-<br />
Überschüsse nötig ist.. Für Bayern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-<br />
Holstein und Thüringen wurden die aktuellen N-Überschüsse um einen Wert in<br />
kg/(ha·a) reduziert. Dieser Weg wurde gewählt, da von den Bundesländern<br />
Angaben zur Wirksamkeit von spezifischen Agrar-Umwelt-Maßnahmen gemacht<br />
wurden, die nicht ohne weiteres in MONERIS umgesetzt werden konnten und<br />
somit als summarische Größe berücksichtigt wurden. Es lagen teilweise auch<br />
Angaben zur differenzierten Reduktion der N-Überschüsse auf Acker und<br />
Grünland vor. Prinzipiell bietet MONERIS die Möglichkeit dies abzubilden. Dazu<br />
hätten jedoch auch die Standardwerte ohne Handlungsoptionen angepasst<br />
werden müssen. Um die Konsistenz zu den anderen Berechnungen im Projekt zu<br />
gewährleisten, wurde daher davon abgesehen und die Reduktion<br />
flächengewichtet auf Acker- und Grünland angewendet.<br />
Mit der Möglichkeit Nährstoffeinträge landnutzungsspezifisch zu berechnen,<br />
ergab sich gleichzeitig die Möglichkeit degradierte Moore von nicht degradierten<br />
Mooren zu unterscheiden. Bisher wurde in MONERIS jeweils ein P-<br />
Konzentrationswert für alle Niedermoor und Hochmoor-Standorte angenommen.<br />
Dieser lag deutlich höher als die Konzentrationen unter anderen Standorten und<br />
spiegelte somit eher den Zustand von degradierten Mooren wieder. Auf<br />
drainierten Standorten ist in der Regel davon auszugehen, dass die Moore<br />
degradiert sind. Bei nicht drainierten Standorten wurde vorläufig, aus<br />
Ermangelung anderer Daten davon ausgegangen, dass 95 % der Moore<br />
28
degradiert sind. Für die Maßnahme der Renaturierung von Mooren in Schleswig-<br />
Holstein wurde der Anteil der degradierten Moore auf 92 % reduziert, was der<br />
vorgesehenen Fläche von 20 km² entspricht.<br />
In einigen Bundesländern wurde die Verbesserung der Hydromorphologie und<br />
Anbindung der Gewässer in der Landschaft als Maßnahme angesetzt. Hierzu<br />
wurden verschiedene Handlungsoptionen in MONERIS verwendet. Zum einen<br />
wurde mit der Renaturierung kleiner Fließgewässer die Fließlänge dieser um<br />
20 % erhöht, was sich durch eine höhere Retention auswirkt. Zum anderen<br />
wurde die Handlungsoption ‚Deichrückverlegung‘ angewendet. Auch wenn keine<br />
Deiche vorhanden sind, werden so Grünland in Offenland überführt und die<br />
Gewässerfläche vergrößert. Es wurden jeweils die Flächenangaben der<br />
Bundesländer berücksichtigt; bei der neugeschaffenen Wasserfläche wurde<br />
davon ausgegangen, dass sie 50 % der Maßnahmenfläche beträgt. Zusätzlich<br />
wurden die Angaben zur Einrichtung von Gewässerrand- bzw. Schonstreifen<br />
umgesetzt. Es wurden hier die Längenangaben der Länder verwendet und<br />
bezogen auf die MONERIS verwendeten Längen der Fließgewässer in prozentuale<br />
Anteile umgerechnet. Für die Gewässerrandstreifen wurden jeweils eine Breite<br />
von 5 m und eine Reduktion der Einträge durch Erosion um jeweils 30 %<br />
angenommen. Die meisten der vorgesehenen Maßnahmen konnten so in<br />
MONERIS überführt werden. In Appendix befindet sich eine Zusammenfassung<br />
der nicht umsetzbaren Maßnahmen. Die Umsetzung scheiterte an spezifischen<br />
Vorgaben der Maßnahmen aber auch daran, dass diese aus methodischen<br />
Gründen nicht mit MONERIS abgebildet werden konnten. Schwierig war ebenfalls<br />
die Berücksichtigung der Intensivberatung von Landwirten. Die Intensivberatung<br />
konnte weder konkret einer Maßnahme, einer Landnutzung oder einem<br />
Eintragspfad zugeordnet werden. Es ist auch nicht klar, in welchem Umfang die<br />
Immission von Nährstoffen (Düngung, Direkt-Spray in die Gewässer), die<br />
Reduktion der Einträge (Düngezeitpunkt, flächensensitive Bewirtschaftung) oder<br />
die Retention der Gewässer (Belassen von Totholz in den Gewässer,<br />
Entkrautung) durch diese Maßnahme angesprochen werden sollen. Zudem stellt<br />
sich die Frage, ob die Wirkung der Intensivberatung nicht bereits z. B. durch eine<br />
optimierte Düngemittelausbringung abgedeckt sind und so eine doppelte<br />
Berücksichtigung der Maßnahme erfolgen würde. Die Intensivberatung wurde<br />
daher nur in Form einer Reduktion der N-Überschüsse und der P-Akkumulation<br />
berücksichtigt.<br />
29
5.8.1 Auswertung<br />
Vergleicht man die Reduktionsziele der FGG-<strong>Elbe</strong> mit den mit MONERIS<br />
berechneten Eintragsreduktionen für 2010 liegen beide Ergebnisse generell in<br />
der gleichen Größenordnung, jedoch ergaben sich für einige Bundesländer<br />
Abweichungen in der berechneten Reduktion der Einträge und Frachten.<br />
Für Berlin-Brandenburg und für Hamburg liegen die mit MONERIS<br />
berechneten Reduktionen deutlich höher als die von den Bundesländern<br />
angegebenen Reduktionen. Dies ist jedoch dadurch zu erklären, dass diese<br />
Bundesländer bereits von der vollständigen Umsetzung der Abwasserrichtlinie<br />
ausgegangen sind, während diese in MONERIS mitberechnet wurden. Betrachtet<br />
man die Ergebnisse ohne den Einfluss der Kläranlagen stimmen die Reduktionen<br />
gut überein.<br />
Wie oben beschrieben, wurden die von Hamburg angestrebten Maßnahmen<br />
nicht weiter spezifiziert und konnten rechnerisch nicht umgesetzt werden, somit<br />
stimmen die Reduktionsziele weder mit noch ohne den Anteil der Kläranlagen<br />
überein. In Mecklenburg-Vorpommern liegt für Stickstoff die Reduktion der<br />
Einträge und Frachten deutlich unter denen der von der FGG-<strong>Elbe</strong> angegebenen<br />
Reduktionen. Eine zentrale Maßnahme zur Reduktion der Stickstoffeinträge in<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist die Umsetzung der Düngemittelverordnung.<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist von einem mittleren N-Überschuss von 69<br />
kg/(ha·a) ausgegangen und schätzte eine Reduktion der Einträge von 15 % ab.<br />
Der in MONERIS verwendete Überschuss liegt bei 58 kg/(ha·a). Somit wurde<br />
durch die Maßnahme simuliert, dass in keinem der Analysegebiete der N-<br />
Überschuss höher ist als 60 kg/(ha·a). Die Reduktion der Einträge aus der<br />
Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern fiel somit deutlich geringer aus als<br />
vom Bundesland angenommen.<br />
Tabelle 5 und Tabelle 6 verdeutlichen, dass es bei der Bewertung maßgeblich<br />
ist, nicht nur die zukünftige Entwicklung der N-Überschüsse zu berücksichtigen,<br />
sondern auch das Bezugsjahr für die Maßnahmenumsetzung einzubeziehen, da<br />
somit hohe N-Überschüsse während der Grundwasseraufenthaltszeit nicht mehr<br />
zur Wirkung kommen. In einigen Bundesländern kann der so entstehende Effekt<br />
in der gleichen Größenordnung liegen, wie die durch die Maßnahmen angestrebte<br />
Reduktion der Einträge.<br />
30
Tabelle 5: Änderung der Stickstoffeinträge und -frachten nach den Angaben der FGG-<strong>Elbe</strong> und den<br />
Berechnungen mit MONERIS für das Bezugsjahr 2010 und 2015 im Vergleich mit der Situation<br />
2010 ohne Handlungsoptionen.<br />
TN Reduktion<br />
der Immissionen<br />
in %<br />
nach FGG-<br />
<strong>Elbe</strong><br />
Eintragsänderung in %<br />
31<br />
Frachtänderung<br />
in %<br />
2010 2015 2010 2015<br />
Gesamt Ohne<br />
WWTP<br />
Ohne<br />
Gesamt<br />
WWTP Gesamt<br />
CZ -5 -3,1 0,0 -3,5 -0,4 -4,7 -5,1<br />
BB -8,8 -0,5 -10,7 -2,5 -12,6 -14,4<br />
BE -9,0 -1,4 -9,2 -1,6 -9,6 -9,7<br />
BE+B<br />
B<br />
-0,8 -8,8 -0,6 -10,6 -2,4 -12,2 -13,7<br />
BY -3,5 – 7,5 -5,9 -0,1 -11,3 -5,6 -6,5 -11,8<br />
HH -10 0,0 0,0 -1,0 -1,0 0,0 -1,0<br />
MV -19 -9,7 -10,4 -10,9 -11,5 -8,3 -10,0<br />
NI -2,7 -3,0 -3,0 -4,2 -4,2 -3,0 -4,2<br />
SH -16,6 -15,2 -16,1 -20,2 -20,2 -15,2 -20,1<br />
SN -10 – 11 -10,2 -9,1 -12,3 -11,2 -10,3 -12,3<br />
ST -3,9 -4,2 -4,2 -4,3 -4,3 -4,1 -4,2<br />
TH -5 -4,5 -4,5 -4,2 -4,2 -4,5 -4,1<br />
Total -4,4 -5,5 -3,0 -6,5 -3,9 -6,6 -7,5<br />
In einigen Bundesländern ist die Gesamtreduktion der Einträge geringer als<br />
die, die sich ohne die Kläranlagen ergibt. Dies kommt durch den bereits in der<br />
Potentialanalyse beschrieben Effekt zustande, dass die Retention in der Boden-<br />
Grundwasserpassage teilweise höher ist als die in (kleinerer) Kläranlagen, und<br />
somit die Umwandlung von dezentralen Kleinkläranlagen mit Bodenversickerung<br />
in zentrale Kläranlage zu einem Anstieg der Einträge führt.<br />
Obwohl die mit MONERIS ermittelte Gesamtreduktion der Einträge in den<br />
Bundesländern in der Regel geringer oder in gleicher Höhe waren, ist die<br />
Gesamtreduktion der Einträge für die ganze <strong>Elbe</strong> bis Zollenspieker nach der FGG-<br />
<strong>Elbe</strong> geringer als die nach MONERIS berechnete (Tabelle 7, Tabelle 8). Durch die<br />
zusätzliche Retention in den Oberflächengewässern liegt die Änderung der<br />
Frachten auf Höhe Zollenspieker zusätzlich etwas höher, jedoch ist sie immer<br />
noch in der gleichen Größenordnung wie die angestrebten Werte der FGG-<strong>Elbe</strong>.
Obwohl die Bundesländer bereits ein umfangreiches Maßnahmenpaket<br />
herangezogen haben, wird von keinem der Bundesländer der Verzicht auf<br />
Phosphaten in Geschirrspülmitteln oder eine mögliche Reduktion der<br />
atmosphärischen Deposition in Betracht gezogen. Des Weiteren sind Maßnahmen<br />
wie zum Beispiel die Einrichtung von Dränteichen oder Dränmanagement nicht<br />
berücksichtigt worden, obwohl diese ein hohes Reduktionspotential für die<br />
Einträge hätten.<br />
Tabelle 6: Änderung der Phosphoreinträge und -frachten nach den Angaben der FGG-<strong>Elbe</strong> und den<br />
Berechnungen mit MONERIS für das Bezugsjahr 2010 und 2015 im Vergleich mit der Situation<br />
2010 ohne Handlungsoptionen.<br />
TP Reduktion<br />
der Immissionen<br />
in % nach<br />
FGG-<strong>Elbe</strong><br />
Eintragsänderung in %<br />
32<br />
Frachtänderung<br />
in %<br />
2010 2015 2010 2015<br />
Gesamt<br />
Ohne<br />
WWTP<br />
Ohne<br />
Gesamt<br />
WWTP<br />
Gesamt<br />
CZ -7 -10,5 0,0 -10,5 0,0 -16,1 -16,1<br />
BB -- -3,4 -1,6 -3,4 -1,6 -5,0 -5,0<br />
BE -- -2,8 -3,7 -2,9 -3,9 -2,0 -2,1<br />
BE+BB -1,5 -3,3 -1,9 -3,4 -1,9 -4,5 -4,5<br />
BY -2 – -5 -4,5 -6,3 -4,6 -6,3 -3,6 -3,6<br />
HH -10 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
MV -5 -3,8 -4,1 -3,8 -4,1 -5,3 -5,3<br />
NI -2,7 -2,6 -2,5 -2,6 -2,5 -2,5 -2,5<br />
SH -18,7 -5,4 -8,2 -5,4 -5,7 -16,2 -16,3<br />
SN -11 – -13 -13,5 -16,2 -13,5 -16,2 -12,1 -12,1<br />
ST -13,4 -13,4 -16,7 -13,4 -16,7 -10,7 -10,7<br />
TH -23,6 -18,1 -20,6 -18,2 -20,6 -16,4 -16,4<br />
Total -6,5 -10,6 -7,4 -10,6 -7,4 -13,4 -13,4
Tabelle 7: Änderung der Stickstoffeinträge nach den Berechnungen mit MONERIS für das<br />
Bezugsjahr 2015 als Gesamtänderung, Änderung ohne Kläranlagen (WWTP) und für verschiedene<br />
Quellen im Vergleich mit der Situation 2010 ohne Handlungsoptionen.<br />
TN Reduktion<br />
der Immissionen<br />
in %<br />
nach FGG-<br />
<strong>Elbe</strong><br />
Änderung der<br />
Gesamteinträge<br />
in %<br />
Total ohne<br />
WWTP<br />
33<br />
Änderung der Einträge<br />
nach Quellen in %<br />
WWT<br />
P<br />
Urbane<br />
Systeme<br />
Landwirt-<br />
schaft<br />
CZ -5 -3,5 -0,4 -14,6 0,0 -0,8<br />
BB -10,7 -2,5 -23,6 -16,7 -4,3<br />
BE -9,2 -1,6 -12,2 -7,2 -31,8<br />
BE+BB -0,8 -10,6 -2,4 -21,6 -12,9 -4,5<br />
BY -3,5 – 7,5 -11,3 -5,6 -32,3 -3,9 -9,7<br />
HH -10 -1,0 -1,0 0,0 0,0 -11,5<br />
MV -19 -10,9 -11,5 51,2 -16,3 -16,5<br />
NI -2,7 -4,2 -4,2 0,0 0,0 -6,2<br />
SH -16,6 -20,2 -20,2 0,0 0,0 -27,7<br />
SN -10 – 11 -12,3 -11,2 -7,9 -12,9 -16,1<br />
ST -3,9 -4,3 -4,3 0,0 -31,5 -2,5<br />
TH -5 -4,2 -4,2 0,3 -1,3 -6,3<br />
Total -6,5 -3,9 -13,7 -6,7 -6,1
Tabelle 8: Änderung der Phosphoreinträge nach den Berechnungen mit MONERIS für das<br />
Bezugsjahr 2015 als Gesamtänderung, Änderung ohne Kläranlagen (WWTP) und für verschiedene<br />
Quellen im Vergleich mit der Situation 2010 ohne Handlungsoptionen.<br />
TP Reduktion der<br />
Immissionen<br />
in % nach<br />
FGG-<strong>Elbe</strong><br />
Änderung der<br />
Gesamteinträge in<br />
%<br />
Total ohne<br />
34<br />
WWTP<br />
Änderung der Einträge<br />
nach Quellen in %<br />
WWTP Urbane<br />
Systeme<br />
Landwirt-<br />
schaft<br />
CZ -7 -10,5 0,0 -27,8 0,0 0,0<br />
BB -3,4 -1,6 -7,6 -6,8 0,0<br />
BE -2,9 -3,9 0,0 -4,7 -0,2<br />
BE+BB -1,5 -3,4 -1,9 -6,6 -5,9 0,0<br />
BY -2 – -5 -4,6 -6,3 -0,8 -34,8 0,0<br />
HH -10 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
MV -5 -3,8 -4,1 0,0 -26,2 -2,1<br />
NI -2,7 -3,3 -3,7 -0,2 0,0 -4,7<br />
SH -18,7 -16,2 -16,0 -18,0 0,0 -19,7<br />
SN -11 – -13 -13,5 -16,2 -4,3 -11,6 -22,8<br />
ST -13,4 -13,4 -16,7 -0,8 -24,7 -12,2<br />
TH -23,6 -18,2 -20,6 -2,7 -1,1 -47,5<br />
Total -11,1 -7,7 -19,4 -5,0 -11,5<br />
5.8.2 Entwicklungsrahmen<br />
Die diskutierten Einträge und Frachten wurden unter Berücksichtigung der in<br />
<strong>GLOWA</strong>-<strong>Elbe</strong> III erarbeiteten Entwicklungsrahmen berechnet. Eine detaillierte<br />
Beschreibung ist in (Wechsung, Hartje et al, 2011; Wechsung, Koch et al. 2011)<br />
zu finden. Die berücksichtigten Änderungen von Bevölkerung, Landnutzung und<br />
Landnutzungsintensität wirken sich in vielfacher Weise auf die Nährstoffeinträge<br />
aus, beeinflussen sich häufig gegenseitig und können in ihrer Gesamtwirkung<br />
nicht immer unterschieden werden. Es werden daher nur die klimabedingten von<br />
den entwicklungsrahmenbedingten Änderungen unterschieden.<br />
<strong>Elbe</strong> weit kommt es zu einer Abnahme der Niederschläge und Abflüsse um -<br />
2 % und -9 %. Dies wirkt sich in einer Abnahme der gesamten Einträge um -2 %<br />
(TN) bzw. -1 % (TP) aus. Die abnehmenden Niederschläge und Abflüsse für die<br />
Gesamtelbe führen zu geringen Einträgen. Geringere Abflüsse haben jedoch<br />
einen Anstieg der gewässerinternen Retention und somit eine verstärkte<br />
Abnahmen der Frachten zur Folge (Tabelle 9). Aus Sicht des Meeresschutzes ist<br />
dies positiv zu bewerten, für die limnischen Systeme kann es allerdings wegen
der geringeren Verdünnung zu höheren Nährstoffkonzentrationen kommen. Für<br />
die <strong>Elbe</strong> bei Zollenspieker wurde ein Anstieg der Stickstoffkonzentrationen um<br />
5 % (A1 0 ) bzw. 2 % (B2 + ) ermittelt. Im Gegensatz zu Stickstoff wurde für die<br />
Messstelle Zollenspieker kein signifikanter Anstieg der Phosphorkonzentrationen<br />
(A1 0 : 1 %, B2 + : 0 %) ermittelt.<br />
Die berücksichtigten Entwicklungsrahmen bewirken, sowohl für Stickstoff als<br />
auch für Phosphor, nur eine geringe Änderung der mittleren Einträge in der<br />
Gesamtelbe (Tabelle 9). Hinsichtlich der Eintragspfade ergeben sich für Stickstoff<br />
die stärksten Änderungen für Abschwemmung (A1 0 : -10 %, B2 + : -10 %) und<br />
Erosion (A1 0 : -8 %, B2 + : -8 %) (Abbildung 11). Für Drainagen wurde eine<br />
Zunahme (A1 0 : +12 %, B2 + : +6 %) der Stickstoffeinträge berechnet. Die<br />
stärksten Änderungen der Phosphoreinträge ergeben sich für die Pfade<br />
Grundwasser Erosion (je: A1 0 : -7 %, B2 + : -7 %) und Abschwemmung (A1 0 : -<br />
5 %, B2 + : -5 %).<br />
Tabelle 9: Änderung der Einträge, Frachten und Konzentrationen für die Entwicklungsrahmen für<br />
das Jahr 2050 im Vergleich zu den Werten von 2010.<br />
2010<br />
Änderung 2050 zu 2010 in %<br />
Stickstoff Phosphor<br />
Einträge Frachten Konz. Einträge Frachten Konz.<br />
kt/a kt/a mg/l kt/a kt/a mg/l<br />
129 71 5,0 7,7 2,5 0,18<br />
A1 0 1 -3 5 -3 -6 1<br />
B2 + -2 -5 2 -4 -7 0<br />
Klimabedingt -2 -4 4 -1 -5 3<br />
35
US<br />
KA<br />
GW<br />
ER<br />
DR<br />
AS<br />
AD<br />
US<br />
KA<br />
GW<br />
ER<br />
DR<br />
AS<br />
AD<br />
0 20000 40000 60000<br />
Einträge in t/a<br />
36<br />
Stickstoff<br />
B2/+<br />
A1/0<br />
2010<br />
0 1000 2000 3000<br />
Einträge in t/a<br />
Phosphor<br />
Abbildung 11: Stickstoff- und Phosphoreinträge in der Gesamtelbe unterschieden nach<br />
Eintragspfaden für das Jahr 2010 und für das Jahr 2050 unter Berücksichtigung der<br />
Entwicklungsrahmen A1 0 und B2 + .<br />
Trennt man den Effekt der klima- und entwicklungsrahmenbedingten<br />
Änderungen, ergeben sich deutlich unterschiedliche Bedingungen im<br />
<strong>Elbe</strong>einzugsgebiet. Dabei kommt es insgesamt zu einer klimabedingten Abnahme<br />
der Einträge. Die Änderung der Niederschläge ist im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet jedoch<br />
nicht gleichverteilt. So wurden die stärksten Abnahmen in den Bundesländern<br />
Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg ermittelt. In<br />
einzelnen AUs, insbesondere im Oberlauf der <strong>Elbe</strong> kann es zu einem<br />
klimabedingten Anstieg der Einträge kommen, der jedoch in der Summe durch<br />
Rückgang in weiten Teilen des Einzugsgebiets ausgeglichen wird.<br />
B2/+<br />
A1/0<br />
2010
Änderung der Einträge in %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
<strong>Elbe</strong><br />
CZ<br />
PL+AT<br />
BB<br />
BE<br />
BY<br />
37<br />
HH<br />
MV<br />
NI<br />
SH<br />
SN<br />
ST<br />
A1/0 ohne Klima B2/+ ohne Klima Klimabedingt<br />
Abbildung 12: Änderung der Stickstoff-Einträge in den (Bundes-)Ländern im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet für<br />
die Entwicklungsrahmen ohne klimabedingte Änderungen und nur klimabedingte Änderungen<br />
Änderung der Einträge in %<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
012<br />
<strong>Elbe</strong><br />
CZ<br />
PL+AT<br />
BB<br />
BE<br />
BY<br />
HH<br />
MV<br />
NI<br />
SH<br />
SN<br />
ST<br />
A1/0 ohne Klima B2/+ ohne Klima Klimabedingt<br />
Abbildung 13: Änderung der Phosphor-Einträge in den (Bundes-)Ländern im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet für<br />
die Entwicklungsrahmen ohne klimabedingte Änderungen und nur klimabedingte Änderungen.<br />
Während die Effekte der unterschiedlichen Entwicklungsrahmen für die<br />
gesamte <strong>Elbe</strong> relativ gering sind, ergeben sich erhebliche Unterschiede<br />
hinsichtlich der räumlichen Verteilung und pfadbezogenen Relevanz der<br />
Änderungen. Eine deutliche Abnahme wurde für den deutschen Teil berechnet,<br />
wohingegen für den Tschechischen Teil der <strong>Elbe</strong> vorwiegend von einem Anstieg<br />
der Stickstoffeinträge auszugehen ist (Abbildung 14Abbildung 14).<br />
TH<br />
TH
Die zugrunde gelegten Annahmen der Entwicklungsrahmen (A1 0 und B2 + )<br />
führen auf Länderebene insgesamt zu Änderungen zwischen -10 % und +11 %<br />
(N) sowie -6 % und +1 % (P) (Abbildung 12, Abbildung 13), für die einzelnen<br />
Eintragspfade ist der Effekt jedoch deutlich stärker (Tabelle 10).<br />
Tabelle 10: Minimale und maximale Änderung der Einträge unterschieden nach Eintragspfaden für<br />
die Entwicklungsrahmen A1 0 und B2 + in den Bundesländern.<br />
Entwicklungsrahmen AD AS DR ER GW KA US<br />
A1 0 N Min -8 -15 -26 -16 -16 0 -10<br />
Max 0 3 49 20 15 0 8<br />
P Min -8 -17 -19 -20 -14 0 -14<br />
Max 0 8 9 20 7 0 9<br />
B2 + N Min -8 -15 -34 -16 -23 0 -12<br />
Max 0 2 44 20 13 0 7<br />
P Min -8 -17 -18 -22 -14 0 -17<br />
Max 0 8 10 20 2 0 8<br />
Die größten Änderungen für die Eintragspfade ergeben sich für Dränagen,<br />
Erosion und Abschwemmung. Die Änderungen der direkten atmosphärischen<br />
Deposition ergeben durch einen Rückgang der Wasserfläche um 8 %. Die<br />
Änderungen der Einträge durch Abschwemmung und über urbane Systeme sind<br />
maßgeblich durch die Änderung der Niederschläge zu erklären. Änderungen in<br />
Bevölkerung hingegen haben nur sehr lokal (z. B. Einzugsbereich von Berlin)<br />
einen relevanten Einfluss auf die Einträge (Abbildung 14, Abbildung 15).<br />
Die oben erwähnte Zunahme der Einträge über Drainagen kommt maßgeblich<br />
durch die veränderten Stickstoffüberschüsse zustande. Betrachte man diese im<br />
Detail, lässt sich nur für die tschechischen (A1 0 : +38 %, B2 + : +31 %) und<br />
polnischen (A1 0 : +49 %, B2 + : +44 %) Teileinzugsgebiete ein Anstieg der<br />
Einträge über Drainage feststellen, während in den deutschen Gebieten<br />
Abnahmen um -5 % (A1 0 ) bzw. - 12 % (B2 + ) ermittelt wurden.<br />
38
Abbildung 14: Änderung der Stickstoffeinträge in den AUs des <strong>Elbe</strong>-Einzugsgebietes unter<br />
Berücksichtigung des Klimawandels bis 2050 und der Entwicklungsrahmen A1 0 und B2 + im<br />
Vergleich zum Jahr 2010.<br />
39
Abbildung 15: Änderung der Phosphoreinträge in den AUs des <strong>Elbe</strong>-Einzugsgebietes unter<br />
Berücksichtigung des Klimawandels bis 2050 und der Entwicklungsrahmen A1 0 und B2 + im Vergleich<br />
zum Jahr 2010.<br />
40
Betrachtet man hingegen die Einträge über Grundwasser, so kommt es in den<br />
tschechischen Gebieten zu einer Abnahme (A1 0 : -4 %, B2 + : -2 %) und im<br />
deutschen Teil der <strong>Elbe</strong> teilweise zu einer Zunahme (A1 0 : -2 %, B2 + : +2 %) der<br />
Einträge. Die kürzeren Grundwasseraufenthaltszeiten in den tschechischen<br />
Gebieten (
TN Reduktion der<br />
Immissionen<br />
in % nach<br />
FGG-<strong>Elbe</strong><br />
Änderung der<br />
Gesamteinträge in<br />
%<br />
Total ohne<br />
42<br />
WWTP<br />
Änderung der Einträge<br />
nach Quellen in %<br />
WWTP Urbane<br />
Systeme<br />
Landwirt-<br />
schaft<br />
SH -16,6 -20,3 -20,3 0,0 -9,8 -27,1<br />
SN -10 – 11 -14,8 -13,7 -7,9 -17,1 -18,5<br />
ST -3,9 -8,2 -8,2 0,0 -32,3 -7,0<br />
TH -5 -9,4 -9,4 0,3 -3,5 -12,7<br />
Total -4,4 -8,8 -6,1 -13,7 -9,5 -8,5<br />
Tabelle 12: Änderung der Phosphoreinträge nach den Berechnungen mit MONERIS unter<br />
Berücksichtigung der Handlungsoptionen des Anwendungsfall FGG-<strong>Elbe</strong> und der für 2050<br />
modellierten Niederschläge und Abflüsse nach Star und SWIM als Gesamtänderung, Änderung<br />
ohne Kläranlagen (WWTP) und für verschiedene Quellen im Vergleich mit der Situation 2010 ohne<br />
Handlungsoptionen.<br />
TP Reduktion der<br />
Immissionen<br />
in % nach<br />
FGG-<strong>Elbe</strong><br />
Änderung der<br />
Gesamteinträge in<br />
%<br />
Total ohne<br />
WWTP<br />
Änderung der Einträge<br />
nach Quellen in %<br />
WWTP Urbane<br />
Systeme<br />
Landwirt-<br />
schaft<br />
CZ -7 -11,3 -1,7 -27,8 -2,4 -0,6<br />
BB -5,9 -5,1 -7,6 -7,8 -4,3<br />
BE -11,6 -14,5 0,0 -19,5 -2,1<br />
BE+BB -1,5 -7,1 -7,2 -6,6 -13,0 -4,1<br />
BY -2 – -5 -9,9 -13,7 -0,8 -51,4 -2,0<br />
HH -10 -2,1 -5,7 0,0 -15,2 0,0<br />
MV -5 -6,1 -6,7 0,0 -27,8 -4,4<br />
NI -2,7 -6,0 -6,8 -0,2 -2,9 -7,5<br />
SH -18,7 -11,3 -10,4 -18,0 -10,8 -11,4<br />
SN -11 – -13 -17,0 -20,4 -4,3 -17,0 -25,3<br />
ST -13,4 -17,2 -21,5 -0,8 -26,5 -18,8<br />
TH -23,6 -21,2 -24,0 -2,7 -4,5 -50,0<br />
Total -6,5 -10,6 -7,4 -18,1 -4,8 -11,0
Tabelle 13: Änderung der Einträge, Frachten und Konzentrationen für die Entwicklungsrahmen für<br />
das Jahr 2050 im Vergleich zu den Werten von 2010.<br />
2010<br />
Stickstoff Phosphor<br />
Einträge Frachten Konz. Einträge Frachten Konz.<br />
kt/a kt/a mg/l kt/a kt/a mg/l<br />
129 71 5,0 7,7 2,5 0,18<br />
Änderung in %<br />
Klimawandel -2 -4 4 -1 -5 2<br />
FGG-<strong>Elbe</strong> 2015 -6 -7 -7 -11 -13 -13<br />
FGG-<strong>Elbe</strong> 2015<br />
+ Klimawandel<br />
5.9 Zusammenfassung<br />
-9 -12 -5 -13 -19 -13<br />
Seit den 80er Jahren sind die Einträge und Frachten in der <strong>Elbe</strong> sowohl für<br />
Stickstoff, als auch für Phosphor deutlich zurückgegangen. Für die zukünftige<br />
Entwicklung der Einträge und Frachten wurden das theoretische Potential von<br />
Handlungsoptionen, der mögliche Einfluss des globalen Wandels und<br />
Klimawandels sowie die angestrebten Maßnahmen nach den Vorgaben der FGG-<br />
<strong>Elbe</strong> berücksichtigt.<br />
Über die Potentialanalyse war es möglich, die maßgeblichen<br />
Handlungsoptionen, deren Reduktionspotential und die anfallenden Kosten zu<br />
ermitteln. Für Stickstoff waren dies insbesondere die Reduktion des<br />
Stickstoffüberschusses und die Einrichtung von Dränteichen. Für Phosphor<br />
ergeben in der Landwirtschaft die Reduktion der erosionsbedingten Einträge und<br />
in urbanen Systemen die Ertüchtigung von Kleinkläranlagen und der Verzicht auf<br />
Phosphat in Geschirrspülmittel ein hohes Reduktionspotential. Als besonders<br />
kostengünstige Maßnahme mit hohem Reduktionspotential erwies sich die P-<br />
Elimination in Kleinkläranlagen.<br />
Der Einfluss des globalen Wandels und des Klimawandels haben für die<br />
Gesamtelbe nur einen geringen Einfluss auf die Einträge und Frachten. In<br />
einzelnen AUs können sich jedoch erhebliche Änderungen der Einträge ergeben.<br />
Die klimabedingte Abnahme der Niederschläge führt neben dem Rückgang der<br />
Einträge auch zu einem potentiellen, leichten Anstieg der Konzentrationen in den<br />
Gewässern. Falls sich klimabedingt und durch die Agrarpolitik ein erhöhter<br />
Wasserbedarf in der Landwirtschaft ergibt, kann sich dieser Effekt noch<br />
verstärken. Dadurch würden sich die Frachten in die Nordsee weiter verringern.<br />
Aus ökologischer Perspektive könnten sich so insbesondere für die<br />
Sommermonate bei geringen Abflüssen und erhöhten Konzentrationen kritische<br />
Situationen in den Oberflächengewässern im Einzugsgebiet ergeben.<br />
43
Es zeigt sich, dass die Ziele FGG-<strong>Elbe</strong> durch die Umsetzung der Handlungsoptionen<br />
in MONERIS gut wiedergegeben werden können. Für einzelne<br />
Maßnahmen ließen sich bei einem moderaten Maßnahmenumfang die<br />
Reduktionsziele der FGG-<strong>Elbe</strong> jedoch nicht abbilden. Berücksichtigt man für den<br />
Anwendungsfall Güte zusätzlich noch die Entwicklung der N-Überschüsse, liegen<br />
die in MONERIS berechneten Eintragsreduktionen über denen der FGG-<strong>Elbe</strong>.<br />
Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Klimaszenarien bis 2050 kommt zu einer<br />
weiteren Reduktion der Einträge, einem Anstieg der Retention und einem<br />
verstärkten Rückgang der Frachten. Die Ziele der FGG-<strong>Elbe</strong> für den ersten<br />
Bewirtschaftungszeitraum können so erreicht werden.<br />
Trotz dieser, aus Perspektive der Einträge, günstigen zukünftigen Entwicklung<br />
ist eine Gesamtreduktion der Einträge und Frachten um 24 % noch ein weiter<br />
Weg. Die ebenfalls diskutierte Stickstoffkonzentration von 3 mg/l und Phosphorkonzentration<br />
von 0,1 mg/l können innerhalb dieser Szenarien nicht erreicht<br />
werden. Es zeigt sich, dass eine weitere Reduktion der Einträge über die<br />
ermittelten 9 % (TN) bzw. 13 % (TP) hinaus nur unter Anwendung von sehr<br />
ambitionierten und umfangreichen Maßnahmen erreicht werden können.<br />
Insbesondere die politische und marktwirtschaftliche Situation Deutschlands und<br />
seiner Nachbarländer hat einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige<br />
Entwicklung der Einträge. Hier ist insbesondere die Förderung der<br />
landwirtschaftlichen Produktion von Ölpflanzen zur Biokraftstofferzeugung zu<br />
nennen. Die bisherigen Entwicklungsrahmen gehen von einer Extensivierung der<br />
Landwirtschaft in Deutschland aus. Das könnte sich hinsichtlich des<br />
Flächenverbrauchs und der Anwendung von Düngemitteln als unrealistisch<br />
herausstellen. Ein verstärkten Anbau von Pflanzen zur Biokraftstofferzeugung<br />
könnte die Einträge aus der Landwirtschaft deutlich erhöhen. Ebenso wären<br />
Annahmen zur Extensivierung von landwirtschaftlichen Flächen zu überdenken.<br />
5.10 Danksagung<br />
Die Autoren danken dem BMBF für die Förderung des Vorhabens und den<br />
Landesbehörden von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,<br />
Sachsen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der FGG-<strong>Elbe</strong> für die<br />
Bereitstellung wesentlicher Datengrundlagen.<br />
44
5.11 Literatur<br />
Behrendt, H., Huber, P., Kornmilch, M, Opitz, D., Schmoll, O., Scholz, G. & Uebe<br />
R. (2000): Nutrient emissions into river basins of Germany. UBA-Texte<br />
23/00. 266 S.<br />
Behrendt H., Bach M., Kunkel R., Opitz D., Pagenkopf W.-G., Scholz G. &<br />
Wendland F. (2003): Quantifizierung der Nährstoffeinträge der Flussgebiete<br />
Deutschlands auf der Grundlage eines harmonisierten Vorgehens. UBA-<br />
Texte 82/03, 201 S.<br />
Co-operative Programme for Monitoring and Evaluation of the Long-Range<br />
Transmission of Air Pollutants in Europe (2002)<br />
Conradt, T.; Hattermann, F. F.; Wechsung, F. (2011) Räumlich differenzierte<br />
Szenarien täglicher Abflüsse unter Klimawandel und veränderter<br />
Landnutzung für das <strong>Elbe</strong>gebiet, simuliert mit dem ökohydrologischen<br />
Modell SWIM. In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf<br />
im <strong>Elbe</strong>gebiet – Risiken und Optionen. PIK-Report, Kapitel 2.3.<br />
EEA (2006): CORINE Land Cover (CLC). http://dataservice.eea.europa.eu/<br />
clc/eeaclc.asp.<br />
European Parliament and Council of the European Union, 1991<br />
European Soil Bureau Network & The European Commission (2004): http://<br />
eusoils.jrc.it/projects/soil_atlas/index.html.<br />
FGG-<strong>Elbe</strong> (2009): Hintergrundpapier zur Ableitung der überregionalen<br />
Bewirtschafutngsziele für die Oberflächengewässer im Deutschen Teil der<br />
Flussgebietseinheit <strong>Elbe</strong> für de Belastungsschwerpunkt Nährstoffe.<br />
Gornig M. et. al. (2000) Perspectives of employment and population<br />
development in Germany and the federal states. In: Informationen zur<br />
Raumentwicklung 11/12-99.<br />
Gömann, H.; Kreins, P.; Richmann, A. (2011) Projektionen zur Änderung der<br />
regionalen landwirtschaftlichen Landnutzung, Produktion und<br />
Stickstoffüberschüsse bis 2020 im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet vor dem Hintergrund<br />
sich wandelnder Rahmenbedingungen. In: Wirkungen des globalen Wandels<br />
auf den Wasserkreislauf im <strong>Elbe</strong>gebiet – Risiken und Optionen. PIK-Report,<br />
Kapitel 2.7.<br />
Grossmann, M. (2011): Modelling the costs and cost-effectiveness of reductions<br />
of nutrient emissions into river systems. Concept, data and cost functions<br />
for the cost-effectiveness analysis module (CEA-Module) of the MONERIS<br />
modelling system. Report. TU Berlin.<br />
Hattermann F.F. (2005) Integrated modeling of global change in the German<br />
<strong>Elbe</strong> river basin. Dissertation<br />
Hoymann, J.; Dekkers, J.; Koomen, E.; Scholten, H. (2011) Szenarien der<br />
Siedlungsflächenentwicklung im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet. In: Wirkungen des<br />
45
globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im <strong>Elbe</strong>gebiet – Risiken und<br />
Optionen. PIK-Report x, PIK Potsdam, Kapitel 2.6.<br />
Koomen, E., Stillwell, J., Bakema, A., H.J. Scholten (Eds.) (2007) Modelling<br />
Land-Use Change. Progress and Applications. Series: GeoJournal Library,<br />
Vol. 90, Springer.<br />
Krysanova V. et al. (2000) PIK Report Nr.69 “SWIM (Soil and Water Integrated<br />
Model), User Manual”, 239p.<br />
Nash, J. E. und Sutcliffe, J. V. (1970): River flow forecasting through conceptual<br />
models - Part1 - A dissuccions of principles. Journal of Hydrology 10, 282-<br />
290.<br />
Sartorius, Ch., Hillenbrand, T., Walz, R. (2011): Modellierung der Wirkung und<br />
Kosten von Maßnahmen zur Reduktion der abwasserbedingten<br />
Nährstoffemissionen im <strong>Elbe</strong>gebiet. In: Wechsung, F., Hartje, V., Kaden, S.,<br />
Behrendt, H., Hansjürgens, B., Gräfe, P. (Hrsg.) (2011) Wirkungen des<br />
globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im <strong>Elbe</strong>gebiet - Risiken und<br />
Optionen. PIK-Report x, PIK Potsdam, Kapitel 4.4.<br />
Venohr, M., Behrendt, H., Hirt, U., Hofmann, J., Opitz, D., Scherer, U., Fuchs, S.,<br />
Wander, R.(2008): Modellierung von Einträgen, Retention und Frachten in<br />
Flusssystemen mit MONERIS; Teil II: Datengrundlage und Methodik. In:<br />
Fuchs, S., Fach, S., Hahn, H. (Hrsg.): Stoffströme in Flussgebieten – Von<br />
der Bilanzierung zur Bewirtschaftung. Verlag Siedlungswasserwirtschaft<br />
Karlsruhe, Karlsruhe, S. 35–64.<br />
Venohr, M., Hirt, U., Hofmann, J., Opitz, D., Gericke, A., Wetzig, A., Ortelbach,<br />
K., Natho, S., Neumann, F., Hürdler, J. (2009): Handbuch MONERIS, Berlin,<br />
122 S. http://moneris.igb-berlin.de<br />
Venohr, M., Hirt, U., Hofmann, J., Opitz, D., Gericke, A., Wetzig, A., Natho, S.,<br />
Neumann, F., Hürdler, J., Matranga, M., Mahnkopf, J., Gadegast, M. und<br />
Behrendt, H. (2011): Modelling of Nutrient Emissions in River Systems –<br />
MONERIS – Methods and Background, Int. Jourm. Of Hydrobiol.,<br />
eingereicht.<br />
Wechsung, F.; Hartje, V.; Kaden, S.; Behrendt, H.; Venohr, M.; Hansjürgens, B.;<br />
Gräfe, P. (Hrsg.) (2011) Wirkungen des globalen Wandels auf den<br />
Wasserkreislauf im <strong>Elbe</strong>gebiet - Risiken und Optionen. PIK-Report Nr. x,<br />
Potsdam, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.<br />
Wechsung, F., Koch, H., Gräfe, P. (Hrsg.) (2011) <strong>Elbe</strong>-Atlas des globalen<br />
Wandels. Weißensee Verlag Berlin.<br />
46
5.12 Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzu<br />
ng<br />
Beschreibung<br />
% sl mittleres prozenuales Gefälle<br />
AD Atmosphärische Deposition<br />
AL Ackerland<br />
AQ Andere Quellen<br />
AQ-Nhy Einträge aus anderen Quellen durch Nhy-Deposition<br />
AQ-Nox Einträge aus anderen Quellen durch Nox-Deposition<br />
AS Abschwemmung<br />
BI Basicinfo; Tabelle in MONERIS-Datenbank mit zeitlich<br />
unveränderliche Eingangsgrößen<br />
BKM Bodenkonservierende Maßnahmen<br />
CD Country Data; Tabelle in MONERIS-Datenbank mit Zeitreihen zur<br />
Entwicklung landesspezifischer Berechnungsgrößen<br />
DCTP Kleinkläranlage<br />
DIN2 Technische Ausstattung von kleinkläranlagen gemäß DIN 4261 Teil 2<br />
DIN2wP Technische Ausstattung von kleinkläranlagen gemäß DIN 4261 Teil 2<br />
mit zusätzlicher P-Elimination<br />
DR Drainagen<br />
DRB Deichrückbau<br />
ER Erosion<br />
FFG-<br />
<strong>Elbe</strong><br />
Flussgebietsgemeinschaft <strong>Elbe</strong><br />
GRS Gewässerrandstreifen<br />
GW Grundwasser<br />
HPP Hangparalleles Pflügen<br />
KA Kläranlagen<br />
LW Landwirtschaft<br />
LW-<br />
Dünger<br />
Einträge aus der Landwirtschaft durch Düngeranwendung<br />
LW-Nhy Einträge aus der Landwirtschaft durch Nhy-Deposition<br />
LW-Nox Einträge aus der Landwirtschaft durch Nox-Deposition<br />
47
N Stickstoff, ohne Spezifizierung<br />
NHB natürliche Hintergrundbelastung<br />
P Phosphor, ohne Spezifizierung<br />
Pacc Phosphor akkumulation<br />
RBF Retentionsbodenfilter<br />
RKB Retentionklärbecken<br />
TN Gesamtstickstoff<br />
TOK Teilorts-Kanalisation<br />
TP Gesamtphosphor<br />
UBA Umwelt Bundesamt<br />
UQ Urbane Quellen<br />
WSA Fläche der Oberflächegewässer<br />
ZWS Zwischensaat<br />
WWTP Kläranlagen<br />
48