Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
der Partnerländer und in Österreich. Dieses ist sowohl für<br />
die Wissenschaft als auch für die praktische <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />
eine zusätzliche Herausforderung.<br />
Weltnachrichten: Welche Erfahrungen bringen Sie in Ihre<br />
Arbeit als Stiftungsprofessorin mit?<br />
hacker: Meine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Genderforschung,<br />
postkoloniale Entwicklungswissenschaften,<br />
Analysen von Politiken zum Körper, also zu den Themen<br />
Gesundheit, Sexualität, Gewalt, sowie Neue Medien. In<br />
der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> habe ich etwas mehr<br />
als zwei Jahre für den Deutschen Entwicklungsdienst als<br />
Genderexpertin in Kamerun gearbeitet. Das hat meinen<br />
Blick für die Widersprüche zwischen theoretischkritischer<br />
Analyse und dem Wissen der Praxis geschärft.<br />
Weltnachrichten: Was erwarten Sie von der Zusammenarbeit<br />
mit der Austrian Development Agency? Welche<br />
wechselseitige Befruchtung kann es geben?<br />
hacker: Die Zusammenarbeit kann gut auf der inhaltlichen<br />
und personellen Kooperation aufbauen, die es bereits gibt,<br />
also etwa auf schon bestehenden gemeinsamen Projekten<br />
in der Lehre. Wir könnten gemeinsame Diskussionsrunden<br />
und Veranstaltungen organisieren und von internationalen<br />
Vorbildern lernen. Dem Institute for Development Studies<br />
in Sussex in England zum Beispiel gelingt es immer wieder,<br />
neue Themen in die entwicklungspolitische Diskussion<br />
einzubringen. Wichtig finde ich prinzipiell die Bereitschaft<br />
zur kritischen Auseinandersetzung und zur Infragestellung<br />
traditioneller Gedankengebäude wie etwa des klassischen<br />
NordSüdVerständnisses, das durch die Globalisierung ja<br />
eigentlich schon längst überholt ist.<br />
Eine tolle Chance für gute Zusammenarbeit ist das HochschulKooperationsprogramm<br />
APPEAR der ADA, das<br />
Partnerschaften im universitären Bereich fördert. Hier ist<br />
das Institut für Internationale Entwicklung bereits in je ein<br />
Projekt der ADA in den Palästinensischen Gebieten und<br />
Guatemala eingebunden.<br />
Weltnachrichten: Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit<br />
mit Nichtregierungsorganisationen?<br />
hacker: Die Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen<br />
ist wichtig, weil diese Institutionen viel an Erfahrung<br />
und Wissen mitbringen. Sinnvolle Allianzenbildung ist<br />
ganz sicherlich von Vorteil, gerade auch mit einer kritischen<br />
Perspektive auf „Entwicklung“.<br />
Weltnachrichten: Vor welchen Herausforderungen steht<br />
das Institut für Internationale Entwicklung?<br />
hacker: Unser Gespräch fällt genau in jenen Moment, in<br />
dem das Master und auch das BachelorProgramm In<br />
stiftungsprofessur Internationale Entwicklung<br />
Die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>, hat mit der Universität Wien<br />
die Förderung einer Stiftungsprofessur im Rahmen des Studiums<br />
internationale Entwicklung vereinbart. Die Professur soll zu einem<br />
verbesserten Forschungsprofil des Studiums sowie zur inhaltlichen und<br />
strukturellen Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Lehre beitragen.<br />
Erwartet wird, dass die Professur nach 2016 von der Universität<br />
übernommen wird.<br />
ternationale Entwicklung extrem gefährdet sind, da die<br />
Universität Wien unvermittelt die Finanzierung nicht mehr<br />
gewährleisten kann oder will. Unsere Studierenden setzen<br />
sich ganz großartig für den Studiengang ein und demonstrieren<br />
massive Solidarität. Ich freue mich auch sehr über<br />
die Unterstützung, die die Internationale Entwicklung in<br />
diesen Tagen seitens der staatlichen und nichtstaatlichen<br />
entwicklungspolitischen Szene erfährt.<br />
Mit neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dank<br />
der Stiftungsprofessur rekrutiert werden können, werden<br />
auch neue Ideen, Projekte und Forschungsschwerpunkte<br />
hierherkommen – immer unter der Voraussetzung, dass<br />
der Fortbestand des Instituts gewährleistet ist. ■<br />
helmuth hartmeyer<br />
Leiter der Abteilung Förderungen Zivilgesellschaft<br />
in der ADA<br />
die stiftungsprofessur wird durch neue themen die entwicklungspolitische diskussion in Österreich beleben.<br />
weltnachrichten 2/11 | www.entwicklung.at<br />
foRuM<br />
© ADA/Frances Lachica (3)<br />
15