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foRuM bosnien und herzegowina auf gutem Weg Bosnien und herzegowina befindet sich auf dem Weg in die europäische union. Der Westbalkanstaat hat in den letzten 15 Jahren wesentliche entwicklungsfortschritte gemacht. ein Rückblick. die ausbildung am business start-up center in tuzla hat amir suljagiq den sprung in die berufliche selbständigkeit ermöglicht. © privat das Wichtigste für langfristigen Erfolg ist neben Expertise und laufender Fortbildung Liebe und Herzblut für das, was man macht“, ist Amir Suljagiq überzeugt. Der Jungunternehmer aus Tuzla in Bosnien und Herzegowina leitet heute die Firma Lightmedia, ein Unternehmen für Lichtreklamen, Produkt und Webdesign. Erfolgreich. Aber der Anfang war hart. „Ich hatte gerade meinen schlecht bezahlten Job aufgegeben, war arbeitslos und wollte mich selbstständig machen, als wie gerufen die Einladung zur Teilnahme am Jungunternehmertraining kam“, erinnert sich Suljagiq, einer von mittlerweile 150 AbsolventInnen des Business Startup Center an der Universität Tuzla. Dieses ist ein Ergebnis der Modernisierung der Berufs und Erwachsenenbildung in Bosnien und Herzegowina, die von Österreich gefördert wurde. Grundlagen für entwicklung Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt den Westbalkanstaat seit 1992 bei seiner sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung sowie bei der Annäherung an die Europäische Union. Heute kann Bosnien und Herzegowina bereits beachtliche Erfolge vorweisen: Im Juni 2008 wurde das Stabilisierungs und Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet, bereits 90 Prozent der Studierenden lernen nach dem Bologna Modell, ein funktionierendes Grundbuchwesen und Katastersystem fördern wirtschaftliche Tätigkeit und schaffen Rechtssicherheit. Wissenschaft und Wirtschaft stärken Österreich unterstützte Bosnien und Herzegowina von 1995 bis 2010 mit insgesamt 465 Millionen Euro. Im Zentrum der Zusammenarbeit standen der Aufbau und die Reform des Bildungswesens. Besonders das Hochschulsystem hatte unter den ethnischen Säuberungen und der Emigration qualifizierten Personals während des Krieges gelitten. Neue innovative Lehrpläne, die Vernetzung von Universitäten und Wirtschaft sowie die Verbesserung der Berufs und Erwachsenenbildung wurden mit rund 15 Millionen Euro gefördert. 16 weltnachrichten 2/11 | www.entwicklung.at Die Rahmenbedingungen für Investoren wurden verbessert, Klein und Mittelunternehmen gefördert und so neue Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem brachte die Reorganisation öffentlicher Arbeitsämter, privater Arbeitsvermittler und der lokalen Wirtschaft die ideale Voraussetzung für eine effiziente Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt. 2.000 Jugendliche konnten bisher Arbeit finden. Angesichts der insgesamt positiven Entwicklungen auf dem Westbalkan wird das Koordinationsbüro der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit nach 15 Jahren erfolgreicher Kooperation ab Mitte 2011 geschlossen. Laufende Programme und Projekte werden noch zu Ende geführt. Regionale Programme und andere Formen der Zusammenarbeit wie Wirtschaftspartnerschaften oder Kooperationen von Nichtregierungsorganisationen bleiben auch nach 2014 bestehen. ■ amira Omanovic Administrative Leiterin des Koordinationsbüros in Sarajevo bereits 90 Prozent der studierenden in bosnien und herzegowina lernen nach dem bologna-Modell. © ADA/Heidi LiedlerFrank
Steiermark 30 Jahre Entwicklungs- zusammenarbeit Partnerschaft und Ehrenamt prägen das diesjährige DreißigjahrJubiläum der Entwicklungszusammenarbeit Steiermark. „Auch in Zeiten des Sparbudgets werden wir die großartigen Projekte steirischer Nichtregierungsorganisationen und vieler privater Initiativen unterstützen“, unterstreicht Landeshauptmann Franz Voves. Die steirische Entwicklungszusammenarbeit steht auf drei Säulen: Hilfe zur Selbsthilfe in Entwicklungsländern, Bewusstseinsbildung in der Steiermark und dem Entwicklungspolitischen Beirat, einem Gremium von ehrenamtlichen Fachleuten, die ihre Expertise zu Förderungsanträgen abgeben. Im vergangenen Jahr standen rund 900.000 Euro für Entwicklungszusammenarbeit und internationale Katastrophenhilfe bereit. Gezielte Aktionen, wie die Faire Woche Steiermark rund um den FairtradeTag Anfang Oktober, geben jährlich einen Überblick über die Leistungen von rund 80 steirischen Initiativen und Nichtregierungsorganisationen, die seit 1981 etwa 1.000 Projekte verwirklicht haben. „Für uns als Region ist es wichtig, unsere globale Verantwortung im Sinne von Nachhaltigkeit und eines Global Marshall Plans bewusst zu machen“, so Franz Voves. ■ www.fairstyria.at www.eza.steiermark.at der fairtrade-tag wird in der steiermark groß geschrieben. © Land Steiermark / Foto Fischer Oberösterreich aktion faIR PlaY auch mit geringen finanziellen Mitteln kann man in der Entwicklungszusammenarbeit einiges bewegen. Das beweisen zahlreiche beispielgebende Projekte und Ideen oberösterreichischer Schulen. Auf Initiative von Landeshauptmann Josef Pühringer werden seit 2006 im Rahmen der Aktion FAIR PLAY EntwicklungszusammenarbeitsProjekte von Schulen mit Landesmitteln unterstützt. Die Summen, die SchülerInnen aus Eigeninitiative für konkrete Projekte erarbeiten, werden bis maximal 2.000 Euro verdoppelt. Ein besonders erfolgreiches SchulpartnerschaftsProjekt ist jenes der Hauptschule Hofkirchen an der Trattnach. Seit 1993 haben sieben Projektgruppen (132 SchülerInnen) unter der Leitung von Hauptschullehrer Günther Punz 102.000 Euro für die ESCOLA BRASIL GRANDE zur Verfügung gestellt. Das Geld wurde für die Erweiterung und Renovierung der brasilianischen Schule verwendet. Ein Brunnen wurde gebaut, eine Schulbibliothek eingerichtet, Unterrichtsmaterialien wurden angekauft, die Schulausspeisung mitfinanziert und ein Sportplatz errichtet. Alleine im Vorjahr wurden Projekte von 45 Schulen mit insgesamt rund 42.500 Euro aus Landesmitteln gefördert. Die Ideen der SchülerInnen sind vielfältig und reichen von Schuhputz über Weihnachtsaktionen bis zu Patenschaften für Straßenkinderprogramme. ■ © Günther Punz hauptschülerinnen aus hofkirchen sammelten beim adventmarkt spenden für ihre schulpartnerschaft. weltnachrichten 2/11 | www.entwicklung.at foRuM 17
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