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Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

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sERVIcE<br />

veranstaltungen<br />

Lindau Konferenz<br />

Personelle <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />

–<br />

quo vadis?<br />

Ist personelle <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> noch zeitgemäß?<br />

Trägt sie zur Stärkung von Zivilgesellschaften in<br />

Nord und Süd bei? VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen,<br />

staatlichen Entwicklungsagenturen und<br />

RückkehrerInnen aus der Schweiz, Deutschland und<br />

Österreich diskutierten diese und andere Fragen bei der<br />

3. Fachtagung zur personellen <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />

in Lindau am Bodensee.<br />

Pauschale Antworten gab es naturgemäß nicht, jedoch<br />

zeichnete sich die Veranstaltung durch das hohe Engagement<br />

aller Beteiligten für die Zukunft der personellen <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />

aus. Einig war man sich darin,<br />

dass es neben dem Staat auch eine handlungsfähige und<br />

partizipative Zivilgesellschaft braucht, um solidarische und<br />

nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.<br />

Wünschenswert ist insgesamt ein intensiverer kritisch­konstruktiver<br />

Diskurs, vor allem mit RepräsentantInnen aus<br />

Entwicklungsländern. Jean­Claude Katende von der Afrikanischen<br />

Vereinigung für die Verteidigung der Menschenrechte<br />

aus der Demokratischen Republik Kongo führte vor<br />

Augen, dass es keine allgemeingültigen, maßgeschneiderten<br />

Lösungskonzepte und Strategien für Länder des<br />

Südens gibt. Auf unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />

sowie regionale, politische und kulturelle Gegebenheiten<br />

müsse flexibel reagiert werden. Außerdem könnten die Industrieländer<br />

noch einiges von den sogenannten Entwicklungsländern<br />

lernen. Darin liegt auch die Herausforderung<br />

für die personelle <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>. ■<br />

Sylvia hinger<br />

Förderungen Zivilgesellschaft in der ADA<br />

18 weltnachrichten 2/11 | www.entwicklung.at<br />

© INTERTEAM<br />

Vortrag<br />

die Neuvermessung der Welt<br />

hier der reiche Westen, dort der arme Süden. Diese Kategorisierung<br />

gehört der Vergangenheit an, betonte Helmut Reisen, Forschungsdirektor<br />

am Entwicklungszentrum der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei der Veranstaltung<br />

DIALOGENTWICKLUNG der Austrian Development Agency im April in<br />

Wien. Die Schwellenländer holen auf, die Industriestaaten verlieren an<br />

Bedeutung. Setzt sich dieser Trend fort, werden 2030 die 33 OECD­<br />

Mitgliedsländer statt derzeit 51 Prozent nur mehr 43 Prozent Anteil an<br />

der Weltwirtschaft haben.<br />

Aus einstigen Entwicklungshilfeempfängern wie Indien, Brasilien oder<br />

China sind Geberländer geworden. Die Beziehungen zwischen den Entwicklungsländern<br />

intensivieren sich. Der Süd­Süd­Handel, der sich in<br />

den vergangenen 20 Jahren verzehnfachte, bleibt weiterhin ein wesentlicher<br />

Wachstumsmotor. Die neuen Geber richten sich weder nach den<br />

Praktiken der OECD­Länder, noch bedienen sie sich multilateraler Organisationen.<br />

Ihre Schwerpunkte sind bilaterale Zusammenarbeit und<br />

langfristig angelegte Direktinvestitionen, vor allem in Infrastruktur.<br />

Diese veränderte Konstellation könne auch eine Chance für neue Allianzen<br />

und Strategien sein. Ein Umdenken der OECD­Länder in Richtung<br />

Aufbau lokaler Think Tanks, mehr Handel und trilaterale Kooperationen<br />

könnten die klassische Entwicklungshilfe aus der Isolation führen, so<br />

Helmut Reisen. Auch Strukturen multilateraler Organisationen gelte es<br />

zu überdenken, damit auch kleine Länder wie Österreich sich effektiv<br />

einbringen können. ■<br />

Report: Perspectives on Global Development 2010:<br />

Shifting Wealth, www.entwicklung.at<br />

Blog von Helmut Reisen, http://shiftingwealth.blogspot.com

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