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Berufskrankheiten – eine Standortbestimmung - DGUV Forum

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ventionen unterscheidet Pfaff in Maßnahmen,<br />

Programme und Managementsysteme.<br />

Eine Maßnahmenevaluation liegt<br />

vor, wenn die Elemente <strong>eine</strong>r Intervention<br />

der Gegenstand <strong>eine</strong>r systematischen<br />

Bewertung sind, die nicht mehr weiter<br />

differenzierbar sind. Im Falle <strong>eine</strong>r Programmevaluation<br />

sind alle durchgeführten<br />

Maßnahmen in ihrer Gesamtheit, einschließlich<br />

ihrer Koordination und des<br />

Zusammenspiels, Gegenstand der Evaluation.<br />

Es handelt sich im Vergleich zu einzelnen<br />

Maßnahmen um komplexere Interventionsprogramme.<br />

Managementsysteme<br />

beschreibt Pfaff als zusammenhängende<br />

Sets von Managementprinzipien und -regeln,<br />

welche der Steuerung <strong>eine</strong>s Unternehmens<br />

und der Erreichung von Sachzielen<br />

dienen. In der Analyse der Instrumente<br />

wurden jene, die Managementthematiken<br />

oder Variablen, welche das ganze Unternehmen<br />

betreff en (zum Beispiel Leitbild,<br />

Betriebsvereinbarungen, Führungskräfte,<br />

Personalmanagement, Betriebsklima beinhalteten),<br />

als Instrumente für die Evaluation<br />

von Managementsystemen eingestuft.<br />

6. Auswahl nach der Daten-Zeit-<br />

Methodologie-Evaluator (DZME)-<br />

Klassi kation (Uhl, 2007)<br />

a. Datendimension: Struktur vs.<br />

Prozess vs. Ergebnis vs. Impact<br />

vs. Kontext<br />

Mit Strukturdaten werden (einrichtungs-/<br />

interventionsbezogene) Rahmenbedingungen<br />

erfasst. Es handelt sich zum Beispiel<br />

um Daten zu Aufbau und Ressourcen<br />

in Bezug auf Managementsysteme.<br />

Prozessdaten thematisieren die Projektschritte<br />

<strong>–</strong> welche fanden statt und wie<br />

wurden diese geplant oder umgesetzt?<br />

Es werden hierbei Daten zu Ablauf und<br />

Umsetzung von Interventionen angesprochen.<br />

Ergebnisdaten sprechen gesetzte<br />

oder erklärte Ziele und deren Erreichung<br />

an. Hierbei kann auch der Zielerreichungsgrad<br />

thematisiert werden. Impactdaten<br />

sprechen unerwartete positive und<br />

negative Resultate und / oder Nebenwirkungen<br />

von Interventionen an. Kontextdaten<br />

beschäftigen sich mit (übergeordneten)<br />

Rahmenbedingungen, die Einfl uss<br />

haben könnten, beispielsweise das soziale<br />

und räumliche Umfeld <strong>eine</strong>r Organisation.<br />

b. Zeitdimension: konzeptuell<br />

vs. formativ vs. summativ vs.<br />

Qualitätskontrolle<br />

Die Entwicklung von Maßnahmen lässt<br />

sich als Prozess betrachten. Am Anfang<br />

steht der Entwurf <strong>eine</strong>r Maßnahme. Zu<br />

diesem Zeitpunkt kann <strong>eine</strong> Konzeptevaluation<br />

durchgeführt werden. Aufbauend<br />

auf dem Entwurf wird durch praktische<br />

Erprobung ein konkreter Vorschlag<br />

geformt, mit dem Ziel, ein Produkt ohne<br />

off ensichtliche Schwachstellen zu generieren<br />

(Entwicklungsphase). An diesem<br />

Produkt setzt die formative Evaluation<br />

an. Im Prozess folgt die (erste) summative<br />

Evaluation, welche zur Beurteilung <strong>eine</strong>s<br />

fertigen Produkts geeignet ist. Hierbei<br />

handelt es sich um die Erprobungsphase.<br />

In der letzten Prozessphase <strong>eine</strong>r Intervention<br />

besteht das Ziel, die Qualität <strong>eine</strong>s<br />

Produkts unter Routinebedingungen<br />

zu erhalten. Dies stellt <strong>eine</strong> Qualitätskontrolle<br />

und zugleich, aus Sicht der Evaluation,<br />

die zweite summative Phase dar.<br />

c. Evaluationsdimension:<br />

interne vs. externe Evaluation<br />

In diesem Punkt wurden die gesammelten<br />

Instrumente dahingehend analysiert, wer<br />

sie primär anwenden kann. Sie können<br />

zum Beispiel für die Benutzung durch ein<br />

Unternehmen, im Rahmen der Selbstevaluation,<br />

ausgelegt oder für die Fremdevaluation<br />

entwickelt sein. Letztere Instrumente<br />

fi nden sich meist im Kontext von<br />

Beratungen.<br />

7. Quelle<br />

Für jedes Instrument wurde die konkrete<br />

Quelle als Bezugsmöglichkeit angegeben.<br />

Ausblick<br />

Mit der Sammlung an Instrumenten besteht<br />

im nächsten Schritt die Möglichkeit,<br />

zu prüfen, welcher Bedarf an weiteren<br />

Instrumenten für die Evaluation von<br />

betrieblichem Gesundheitsmanagement<br />

besteht und welche Inhalte ein ganzheitliches<br />

Evaluationsinstrument haben muss.<br />

Die Autorinnen haben die einzelnen Kategorisierungsmerkmale<br />

in <strong>eine</strong>r Tabelle<br />

zusammengefasst. Diese kann bei ihnen<br />

angefordert werden. ●<br />

Autorinnen<br />

Aus der Forschung<br />

1 Bindzius, F.; Knoll, A.: Das Präventionsfeld<br />

„Gesundheit im Betrieb“. In: <strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong><br />

12 / 2011, S. 26 <strong>–</strong> 31.<br />

2 Pa , H.: Evaluation und Qualitätssicherung<br />

des betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />

In: Pfa , H.; Slesina, W.: E ektive<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung.<br />

Konzepte und methodische Ansätze zur<br />

Evaluation und Qualitätssicherung,<br />

Weinheim 2001.<br />

3 Uhl, A.: Kriterien der Evaluation in der<br />

Suchtprävention. In: Prävention.<br />

Zeitschri für Gesundheitsförderung,<br />

04 / 2007, S. 120 <strong>–</strong> 124.<br />

Foto: <strong>DGUV</strong><br />

Dr. Annekatrin Wetzstein<br />

Leiterin des Bereichs Evaluation<br />

und Betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />

Institut für Arbeit<br />

und Gesundheit der <strong>DGUV</strong> (IAG)<br />

E-Mail: annekatrin.wetzstein@<br />

dguv.de<br />

Foto: Jörg B. Schubert<br />

Iris Wundratsch<br />

Cand. Master of Science, Westsächsische<br />

Hochschule Zwickau<br />

E-Mail: iris.wundratsch@<br />

-zwickau.de<br />

<strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong> 4/12 · 39

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