Kalk Kompendium - BV Kalk: Willkommen!
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46<br />
<strong>Kalk</strong> zur<br />
Rauchgas-<br />
reinigung<br />
Rauchgasentschwefelung<br />
Abgasreinigung<br />
von Müllverbrennungsanlagen<br />
Abgasreinigung<br />
in weiteren<br />
Industrien<br />
B 7 Einsatz von <strong>Kalk</strong> im Umweltschutz<br />
Durch die flächendeckende Entschwefelung von Großkraftwerken und Industrieanlagen<br />
konnte eine wesentliche Verringerung der SO 2-Emission in Deutschland erreicht<br />
werden. Als Absorptionsmittel kommen gebrannte <strong>Kalk</strong>produkte oder <strong>Kalk</strong>stein (zumeist<br />
<strong>Kalk</strong>steinmehl) in Frage. Üblicherweise wird nach dem Nasswaschverfahren<br />
gearbeitet. Das dabei entstehende Produkt (Gips) wird in der Bauwirtschaft wiederverwendet.<br />
Die Entschwefelung mit <strong>Kalk</strong>stein folgt der<br />
Gleichung V: CaCO 3 + SO 2 + ½ O 2 → CaSO 4 + CO 2<br />
Für kleinere Anlagen haben sich inzwischen auch verschiedene Varianten der Trockensorption<br />
mit <strong>Kalk</strong>produkten durchgesetzt. Die folgende Abbildung zeigt die dafür<br />
eingesetzten stöchiometrischen Verhältnisse.<br />
Abscheidung saurer Rauchgase mit <strong>Kalk</strong>hydrat<br />
Abscheidegrad in %<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5<br />
Stöchiometrischer Faktor<br />
HCl SO2<br />
Durch den Einsatz von <strong>Kalk</strong> sowie Gemischen aus <strong>Kalk</strong> und anderen Sorbentien werden<br />
in vielen Müllverbrennungsanlagen die gesetzlichen Auflagen bezüglich der sauren<br />
Schadgase (Salzsäure und Flusssäure), der flüchtigen Schwermetalle sowie unerwünschter<br />
organischer Substanzen deutlich unterschritten. Meist werden diese Verfahren<br />
bei größeren Anlagen zweistufig durchgeführt. In der ersten Stufe werden die<br />
sauren Gase durch Nass- oder Trockenverfahren absorbiert, in der zweiten Stufe erfolgt<br />
eine Feinreinigung mittels Trockenabsorption.<br />
Bei der Herstellung von z.B. Ziegel- und keramischen Produkten fallen fluorwasserstoffhaltige<br />
Abgase an, die in der Praxis sehr gut durch Absorption mit <strong>Kalk</strong>hydrat aus<br />
dem Abgas entfernt werden können. Auch bei Abgasen, die flüchtige amphotere<br />
Schwermetalle, wie z.B. Selen, enthalten, hat sich die Absorption mit <strong>Kalk</strong>verbindungen<br />
bewährt. Zuletzt wurde durch die Einführung der 36. BImSchV auch für Krematorien<br />
eine weiter gehende Abgasreinigung notwendig, die mit <strong>Kalk</strong>produkten gelingt.