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Kalk Kompendium - BV Kalk: Willkommen!

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48<br />

Chemische<br />

Industrie<br />

und andere Industriezweige<br />

Eigenschaften<br />

von <strong>Kalk</strong><br />

Glas/Feinkeramik<br />

Rohstoffe<br />

Glasfasern<br />

Kunststoff/Farb-<br />

stoffe, organische<br />

Synthesen<br />

B 8 Chemische Industrie und andere Industriezweige<br />

Das Kapitel „Chemische Industrie und andere Industriezweige“ behandelt Anwendungsfälle<br />

und Einsatzgebiete von <strong>Kalk</strong>produkten, die wegen der Vielzahl<br />

und Unterschiedlichkeit nicht einzeln beschrieben werden. Die jeweiligen<br />

Einsatzgebiete und wichtigsten Reaktionen werden erläutert.<br />

Folgende Eigenschaften von <strong>Kalk</strong> sind für diese Anwendungen relevant:<br />

• Hoher Gehalt an Calcium bzw. Calcium und Magnesium<br />

• Neutralisationskapazität<br />

• Inertes Verhalten<br />

• Stabilität der Kornstruktur<br />

Gläser sind amorph erstarrte Schmelzen verschiedener Metalloxide, insbesondere<br />

Na 2O, K 2O, CaO, PbO, ZnO mit Siliciumdioxid, Bortrioxid, Aluminiumoxid und/ oder<br />

Phosphorpentoxid.<br />

Rohstoffe für die Glasherstellung sind Sand, Soda, Pottasche und <strong>Kalk</strong>. <strong>Kalk</strong> (als<br />

<strong>Kalk</strong>steinmehl oder Branntkalk) ist der wichtigste basische Bestandteil der<br />

Einsatzstoffe, durch dessen Einführung erst die Verfestigung des Glases erreicht<br />

wird. Vorteilhaft beim Einsatz von Branntkalk ist vor allem ein geringerer Gehalt<br />

an organischen Verunreinigungen, da diese Färbungen verursachen. Weiterhin<br />

wird durch den Einsatz von Branntkalk im Gegensatz zu <strong>Kalk</strong>steinmehl der Energiebedarf<br />

zum Schmelzen verringert, so dass der Ofendurchsatz gesteigert werden<br />

kann. Der Magnesiumgehalt des <strong>Kalk</strong>es erleichtert das Einschmelzen.<br />

Bei der Herstellung von Glasfasern wird besonders auf die Anzahl und Größe der<br />

säureunlöslichen Partikel in dem zugesetzten <strong>Kalk</strong> geachtet, da diese beim Ausziehen<br />

der Glasfäden zu Brüchen führen können.<br />

Spezifischer Verbrauch: Je nach Glassorte 100 – 300 kg/t Glas<br />

Keramische Werkstoffe können aus bis zu 35% <strong>Kalk</strong> bestehen. Bei der Herstellung<br />

von Steinwolle wird <strong>Kalk</strong> als Fluxmittel eingesetzt.<br />

Bei der Herstellung der organischen Grundstoffe für die Kunststoff- und Farbstoffproduktion<br />

wird <strong>Kalk</strong> verwendet.<br />

Der erste Grundschritt dazu ist die Umsetzung von 1,3-Dichlorpropanol mit <strong>Kalk</strong>hydrat<br />

zu Ethenoxid. Ausgehend von diesem Produkt werden Glykol und viele<br />

andere organische Substanzen hergestellt.<br />

Die Kondensationsreaktion, die durch die Dechlorierung von Vorläufersubstanzen<br />

durch <strong>Kalk</strong> eingeleitet wird, ermöglicht Synthesen im Bereich der organischen<br />

Chemie, so dass auch bei der Produktion von Substanzen wie z.B. Acrylaten, Glycerin,<br />

Trichlorethylen, Pentaerythriol und Glycolcarbonat <strong>Kalk</strong> verwendet wird.

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