Alemannia Aachen (24.02.2007) - VfL Bochum
Alemannia Aachen (24.02.2007) - VfL Bochum
Alemannia Aachen (24.02.2007) - VfL Bochum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MICHAEL FRONTZECK:<br />
Guten Tag, Herr Frontzeck! Herzlichen<br />
Glückwunsch zum Dreier gegen die<br />
Bayern. Etwas Besseres hätten Sie den<br />
Fans zum Höhepunkt des Karnevals<br />
kaum bieten können, oder?<br />
Unabhängig vom Karneval waren das drei<br />
äußerst wichtige Punkte. Aber mehr auch<br />
eben nicht. Warum das gegen Bayern<br />
München immer so hoch gespielt wird, ist<br />
mir seit langer Zeit ein Rätsel.<br />
Sie sagten nach dem Spiel gegen den<br />
FC Bayern, dass Ihr Team am Limit gespielt<br />
habe. Wie oft lässt sich so etwas<br />
wiederholen?<br />
Bundesliga bedeutet für einen Aufsteiger<br />
immer, am Limit zu spielen. Und gegen<br />
die so genannten Spitzenteams muss das<br />
Gesamtpaket stimmen. Das heißt: Alle in<br />
der Mannschaft müssen einen guten Tag<br />
erwischen, und das Quäntchen Glück darf<br />
auch nicht fehlen, dann hat man die<br />
Chance, etwas Außergewöhnliches zu<br />
schaffen.<br />
Fast die halbe Bundesliga steckt im Abstiegskampf.<br />
Wie bewahrt man in einer<br />
solchen Stresssituation kühlen Kopf?<br />
Ich denke, wir haben eine gute Hinrunde<br />
gespielt, sind dann jedoch mit drei<br />
Niederlagen in die Rückrunde gestartet,<br />
was die Mannschaft sicherlich belastet<br />
hat. Sie hat dann aber eine fantastische<br />
Reaktion gezeigt in dem Auswärtsspiel<br />
gegen Gladbach und dem Heimspiel gegen<br />
die Bayern. Wichtig ist, dass man in<br />
Phasen, wo es nicht so gut läuft und der<br />
Gegenwind stärker wird, die Nerven behält<br />
und versucht, Ruhe auszustrahlen.<br />
Warum ist die die <strong>Alemannia</strong> Ihrer Meinung<br />
nach gefestigt genug, um am Ende<br />
der Saison nicht zu den drei Absteigern<br />
zu gehören?<br />
Wir haben mit Cottbus zusammen den<br />
kleinsten Etat, und es wäre eine große<br />
Leistung, die Klasse zu halten. Ich denke,<br />
die Mannschaft hat in den 22 Spielen bewiesen,<br />
dass sie in der Bundesliga bestehen<br />
kann. Besonders gefreut hat mich,<br />
wie man gerade in schlechteren Phasen<br />
ganz eng zusammen gerückt ist und die<br />
Situation gemeinsam gelöst hat. Aber bis<br />
zum Saisonende wird es noch ein harter<br />
und schwieriger Weg.<br />
Wenn Sie Ihre bisherige Amtszeit als<br />
Chefcoach der <strong>Alemannia</strong> Revue passieren<br />
lassen: In welchen Bereichen hat<br />
sich Ihre Mannschaft verbessert?<br />
Wir sind auf einem guten Wege, insgesamt<br />
kompakter zu stehen. Das haben<br />
die letzten beiden Spiele gezeigt. <strong>Aachen</strong><br />
hat in der Zweiten Liga sehr dominant gespielt<br />
und auch in der Ersten Liga für<br />
einen Aufsteiger viele Tore erzielt. Das<br />
Manko war, dass wir teilweise zu offen<br />
gespielt haben und einige Male dafür<br />
Lehrgeld zahlen mussten. Das ist ein Reifeprozess,<br />
der nicht in einem halben Jahr<br />
abgeschlossen ist, aber wir sind auf einem<br />
guten Wege.<br />
Im Hinspiel gegen unseren <strong>VfL</strong> haben<br />
Sie sich über drei unerwartete Punkte<br />
freuen dürfen, legt man den Spielverlauf<br />
zugrunde. Was erwarten Sie vom<br />
Aufeinandertreffen im rewirpowerSTA-<br />
DION?<br />
<strong>Bochum</strong> hat im Hinspiel ein sehr gutes<br />
Spiel gemacht und unglücklich verloren.<br />
Wir haben die gleiche Punktzahl und das<br />
ANPFIFF<br />
IMMER AM LIMIT SPIELEN<br />
Seit Mitte September 2006 ist Michael Frontzeck Cheftrainer der <strong>Aachen</strong>er <strong>Alemannia</strong>. In den ersten vier<br />
Wochen seiner Amtszeit fuhr sein Team drei Siege ein und verschaffte dem Neu-Coach eine komfortable<br />
Position. Die spätestens seit dem neuerlichen Triumph über Bayern München weiter gefestigt wurde. Keine<br />
große Sache, wie Frontzeck im Interview klarstellt.<br />
Michael Frontzeck<br />
Spiel auf der Bielefelder Alm war sehr beeindruckend.<br />
Ich gehe von einem offenen<br />
Spiel aus.<br />
Sie haben selbst eine Zeit lang in <strong>Bochum</strong><br />
gespielt. Welche Erinnerung haben<br />
Sie daran?<br />
Sportlich gesehen war das sicherlich eins<br />
meiner schlechteren Jahre. Weil ich den<br />
Fehler gemacht habe, zu oft verletzt zu<br />
spielen, dem entsprach auch meine Leistung.<br />
Ich erinnere mich trotzdem gerne an<br />
dieses Jahr, weil mir die Arbeit mit der<br />
Mannschaft und den Mitarbeitern des <strong>VfL</strong><br />
großen Spaß gemacht hat, besonders mit<br />
Frank Heinemann, zu dem ich hin und<br />
wieder noch Kontakt habe.<br />
23