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Zur Sprache.kɔm Deutsch als Fremd- und ... - Fachverband DaF

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Tagungsprogramm <strong>und</strong> Abstracts der Vorträge<br />

formen wird die Wahl der morphosyntaktischen <strong>und</strong> lexikalischen Mittel für viele Studierende mit<br />

DaZ oft zu einer größeren Herausforderung. Die Unsicherheit im Umgang mit der deutschen<br />

<strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> die Unfähigkeit, Fehler selbständig zu erkennen <strong>und</strong> zu verbessern, kann zur großen<br />

Verunsicherung führen <strong>und</strong> insgesamt gravierende Folgen für den Studienverlauf haben.<br />

In diesem Vortrag möchte ich demgemäß die Lernvoraussetzungen der Studierenden mit DaZ <strong>und</strong><br />

ihre Einschätzungen der eigenen Sprachkenntnisse <strong>und</strong> Sprachbedürfnisse aufzeigen <strong>und</strong><br />

begründen. Anschließend sollen, darauf aufbauend, Erfahrungen <strong>und</strong> Überlegungen zu einer<br />

Didaktik des <strong>Deutsch</strong>en <strong>als</strong> Zweit- <strong>und</strong> Wissenschaftssprache vorgestellt werden. Der Vortrag stützt<br />

sich auf die Ergebnisse des Programms „Zwischen den <strong>Sprache</strong>n“ für Lehramtsstudierende mit DaZ<br />

an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.<br />

Freitag, 01.06.<br />

10:45-11:45 Uhr<br />

Ernst Apeltauer (Universität Flensburg)<br />

Arbeit mit Sprachlernbiographien von Kindern im Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulalter<br />

Experten sind heute der Auffassung, dass Sprachförderung auf der Gr<strong>und</strong>lage einer Sprachstandsdiagnose<br />

konzipiert <strong>und</strong> durchgeführt werden sollte. Man stellt <strong>als</strong>o fest, was ein Lerner kann <strong>und</strong><br />

bestimmt dann, was er noch lernen muss. Doch woher weiß man, was die Lernenden <strong>als</strong> nächstes<br />

lernen sollen?<br />

Sprachstandsdignoseverfahren vernachlässigen die Interessen der Lernenden <strong>und</strong> ihre Versuche<br />

zur Selbststeuerung. Sie vernachlässigen auch das familiale Umfeld <strong>und</strong> damit Kontakt- <strong>und</strong><br />

Interaktionsmöglichkeiten in informellen Kontexten. Sprachstandsdiagnoseverfahren erschließen<br />

<strong>als</strong>o keine Lernervoraussetzungen, die uns etwas darüber sagen können, ob schneller oder<br />

langsamer gelernt wird, ob eigenständig oder eher umfeldsensibel gelernt wird. Sie sagen nichts<br />

über Interessen <strong>und</strong> Motive der Lernenden oder über ihre selbstinitiierten Aktivitäten (Stichwort:<br />

Zone der intensiven Beschäftigung) oder über ihre Potentiale (Stichwort: Zone der nächsten<br />

Entwicklung). Sie geben uns auch keine Hinweise auf elterliche Erwartungen <strong>und</strong> Hilfestellungen.<br />

All diese Informationen können wir aber über Befragungen <strong>und</strong> Beobachtungen herausfinden <strong>und</strong><br />

im Rahmen von Sprachlernbiografien bündeln.<br />

In der Präsentation soll auf der Gr<strong>und</strong>lage von empirischen Daten gezeigt werden, welche<br />

Informationen man in Eingangsinterviews mit Eltern vor Beginn von Sprachfördermaßnahmen<br />

gewinnen kann <strong>und</strong> wie diese Informationen im Laufe von Fördermaßnahmen ergänzt <strong>und</strong> für die<br />

„Spracharbeit“ (z. B. im Rahmen von Vorlese-Interaktionen, von Erlebnisberichten etc.) genutzt<br />

werden können.<br />

Literatur: Apeltauer, E./Senyildiz, A. (2011): Lernen in mehrsprachigen Klassen – Sprachlernbiografien<br />

nutzen. Berlin: Cornelsen.<br />

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