Zur Sprache.kɔm Deutsch als Fremd- und ... - Fachverband DaF
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Themenschwerpunkt 3:<br />
Tagungsprogramm <strong>und</strong> Abstracts der Vorträge<br />
Authentische Interkulturelle Kommunikation im Rahmen von<br />
<strong>Deutsch</strong> <strong>als</strong> <strong>Fremd</strong>- <strong>und</strong> Zweitsprache<br />
Koordination:<br />
Stephan Schlickau, Winfried Thielmann, Mattheus Wollert<br />
Donnerstag, 31.05.<br />
14:30-15:30 Uhr<br />
Erika Kegves (Universität Miskolc)<br />
Motivations- <strong>und</strong> Bewerbungsbriefe <strong>als</strong> Quellen interkultureller Unterschiede<br />
In meinem Beitrag werden die Motivations- <strong>und</strong> Bewerbungsschreiben von ungarischen <strong>DaF</strong>-<br />
Lernern unter dem Aspekt der Interkulturalität untersucht. Es ist bekannt, dass sich die eigene<br />
Kultur auf die Bewerbungssituation in der <strong>Fremd</strong>sprache <strong>als</strong> Einflussfaktor auswirken kann. In<br />
diesem Sinne sind z. B. Bewerbungsgespräche Träger kultureller Unterschiede. Bewerbungen<br />
laufen in verschiedenen Kulturen anders ab, <strong>und</strong> wenn sich Bewerber dabei auch noch einer<br />
fremden <strong>Sprache</strong> bedienen müssen, ist die Gefahr, interkulturell missverstanden zu werden, viel<br />
größer. Studien belegen, wie die Bewerbungsgespräche je nach Kompetenzen in der Mutter- <strong>und</strong><br />
<strong>Fremd</strong>sprache anders ausgehandelt werden. Es wurde auch intensiv erforscht, bezogen auf<br />
verschiedene Sprachpaare, wie kulturelle Spannungen in Vorstellungsgesprächen konzeptualisiert<br />
werden. Bewerbungsbriefe <strong>und</strong> Motivationsschreiben wurden diesbezüglich hingegen bisher noch<br />
kaum untersucht. Diese Textsorten sind aber auch Träger der kulturellen Identität des<br />
Bewerbers/der Bewerberin. Warum <strong>und</strong> wie versucht sich der Bewerber/die Bewerberin beim<br />
Schreiben eines deutschsprachigen Motivationsbriefes <strong>als</strong> Vertreter der eigenen Kultur zu positionieren,<br />
an welchen Stellen des Textes <strong>und</strong> mit welchen sprachlichen Mitteln versucht er/sie sich <strong>als</strong><br />
Kenner <strong>und</strong> Sprecher einer anderen Kultur zu verstehen? Am Beispiel von Motivationsbriefen ungarischer<br />
Studenten lässt sich nachweisen, dass Motivationsbriefe kulturabhängig sind <strong>und</strong> in der<br />
Hinsicht differieren, dass sich die Schreiber in einer <strong>Fremd</strong>sprache <strong>als</strong> Träger der eigenen, <strong>und</strong><br />
damit parallel <strong>als</strong> motivierte Kenner einer anderen Kultur behaupten möchten. Wo genau die<br />
inhaltlichen Unterscheide dabei liegen, welchen Schreibstrategien („ungarisch“ oder „deutsch“) die<br />
Verfasser der Texte vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Zielsetzung folgen <strong>und</strong> an welchen Textstellen sie<br />
das tun, wird an exemplarischen Beispielen aus dem Sprachmaterial eines Bewerbungstrainings in<br />
<strong>Deutsch</strong> <strong>als</strong> <strong>Fremd</strong>sprache aufgezeigt.<br />
15:45-16:45 Uhr<br />
Varvara Lange (Universität Göttingen)<br />
Interkulturelle Kommunikation: Chancen <strong>und</strong> Potenziale im <strong>Deutsch</strong>unterricht<br />
„Das Umgehen mit Vielfalt <strong>und</strong> Verschiedenheit gehört zu den Herausforderungen von Bildungssystemen,<br />
seit es Bildungssysteme nach unserem heutigen Verständnis gibt. Es verändern sich über<br />
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