Jahresbericht 2009/2010 - vzbv

Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Hightech-Verbandes Bitkom in der vzbv-Zeitschrift
vpk. Derweil sorgen zahlreiche Datenskandale für fortwährende Schlagzeilen: Mal hatten
Mitarbeiter Kundendaten unrechtmäßig genutzt, mal wurden Adressen ohne Genehmigung
weitergegeben, mal Daten schlicht gestohlen. Der Daten- und Verbraucherschutz im World Wide
Web ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen. Jetzt muss er konsequentes politisches
Handeln zur Folge haben.
Der Datenschutz muss besser an das digitale Zeitalter angepasst werden, denn die elektronische
Datenverarbeitung und das Internet sind bislang nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei
geht es um eine Runderneuerung des Gesetzes, denn oberflächliche Änderungen nach Fällen
von Datenmissbrauch sind nur Flickwerk.
Die Kunden sollten wissen, wer zu welchem Zweck ihre Daten nutzen darf. Die Internet-
Unternehmen und Provider sollten von sich aus ein Interesse daran haben, für Transparenz zu
sorgen, denn Offenheit ist heutzutage ein Wettbewerbsvorteil.
SchülerVZ – brisante Daten in fremden Händen
Datendiebstahl und die Weitergabe von Kundendaten sind ein wachsendes Problem. So wurden
dem vzbv im Oktober 2009 über 100.000 Datensätze aus dem Netzwerk SchülerVZ übergeben.
Darunter auch sensible personenbezogene Daten von Teilnehmern, die ihre Daten in dem
Netzwerk nur für Freunde sichtbar eingestellt hatten, wie Geburtsdaten oder die politische
Einstellung. Der mutmaßliche Datenerheber betonte, dass ihm nicht an einer Veröffentlichung
der Daten gelegen sei, sondern er vielmehr über mangelnde technische Sicherheitsvorkehrungen
und die grundsätzliche Unsicherheit von Daten in Sozialen Netzwerken aufklären wollte.
Mangelnde Datensicherung und Datenmissbrauch sind kein Kavaliersdelikt. Seriöse Geschäftsmodelle
funktionieren nur auf der Basis von Vertrauen.
Wirtschaft
In der Verbraucherpolitischen
Korrespondenz
haben wir das Thema
Datenschutz mehrfach
aufgegriffen.
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