Positionspapier 2013 - Wasserverbandstag eV
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WASSERVERBANDSTAG E.V.<br />
BREMEN, NIEDERSACHSEN, SACHSEN-ANHALT<br />
Seite - 14 -<br />
sergebrauch und dem extremen Rückgang der Verbraucherzahlen führen überproportional<br />
absinkende Abnahmemengen zum stagnierenden Fließverhalten in den<br />
Leitungen. Hieraus entstehen für den Versorger Mehraufwendungen im Betrieb, welche<br />
wiederum zum Kostenanstieg gegenüber dem Abnehmer führen. Ein Anstieg der<br />
Gebühren führt wiederum zu einem weiteren Sparverhalten des Einzelnen. Der so<br />
genannte Teufelskreis tritt ein. Zurückgehende Wasserabnahmen führen zum Anstieg<br />
der spezifischen Kosten, steigende Kosten führen zu einem weiteren Rückgang<br />
der Menge. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sind die Ver- und Entsorgungskonzepte<br />
langfristig auf die demografischen Herausforderungen einzustellen<br />
und technisch-wirtschaftliche Lösungen zu kreieren.<br />
Hierauf stellen die Forderungen des WVT ab, die gewerblichen und industriellen<br />
Wasserverbraucher und Abwasserproduzenten verstärkt an die zentralen Systeme<br />
zu koppeln und somit die zentralen Systeme entgegen dem Trend zu stärken. Hierzu<br />
ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen erforderlich, bestehend aus Wirtschaftsförderung<br />
in die zentralen Systemanbindungen (einschließlich Anschlussbeiträge), degressive<br />
Gebührengestaltung sowie die Vermeidung der Ausreichung zusätzlicher<br />
Wasserrechte bei Neuansiedlungen parallel zu den bestehenden zentralen Systemen.<br />
2.2 Erneuerungsbedarf in den Trink- und Abwassernetzen<br />
Die Thematik der Erneuerung von leitungsgebundenen Anlagen ist bereits seit 2002<br />
im <strong>Positionspapier</strong> des WVT in Sachsen-Anhalt mit verschiedenen Einzelthemen<br />
enthalten. In einer Umfrage der DWA wurden insgesamt 36 % der Kanalnetze in der<br />
Bundesrepublik Deutschland der Altersklasse 26 bis 50 Jahre, weitere 10 % der Altersklasse<br />
51 bis 75 Jahre und weitere 18 % der Altersklasse über 75 Jahre zugeordnet.<br />
Danach sind für die Sanierung der kurz- und mittelfristigen Schäden in der<br />
öffentlichen Kanalisation bundesweit rund 45 Mrd. € zu veranschlagen. Im Bereich<br />
der Trinkwasserversorgung dürfte diese Tendenz noch im verstärkten Maße zutreffen,<br />
da hier bereits zum Zeitpunkt der Wende eine nahezu 100%ige Versorgung be-